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Mag. Dagmar Lercher Johann Weitzer Weg 69/14, A-8041 Graz +43 660 84 84 644, www.transformaid.at [email protected] VWA-Mentoring: Programm zur Unterstützung von Schülerinnen & Schülern beim Übergang von der Schule zu Universität März 2017

VWA-Mentoring - static.uni-graz.at · „Bereits am Ende der nächsten Woche will ich im Zeitplan sein.“ Kleingruppenübung: SMARTeZiele formulieren Situation 1: Menteefindet keine

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Mag. Dagmar LercherJohann Weitzer Weg 69/14, A-8041 Graz+43 660 84 84 644, www.transformaid.at

[email protected]

VWA-Mentoring: Programm zur Unterstützung von Schülerinnen & Schülern

beim Übergang von der Schule zu UniversitätMärz 2017

Erwartungen:Wann hätte ich das Gefühl, dass der Tag gut investiert war?

1. Definition Mentoring

• Was ist Mentoring? • Abgrenzung • Inhalte, Nutzen, Ablauf des VWA-Mentorings• Haltung des/r MentorIn

2. Toolbox für MentorInnen

• So gelingt der Start (Vertrauen aufbauen, Auftrag klären)• Umgang mit verschiedenen Persönlichkeitstypen• Der Projektplan + SMARTe Zielvereinbarung• Zeitmanagement & Selbstorganisation• Erfolgreich kommunizieren (Gesprächs-, Frage-, Feedbacktechniken)• Abgrenzen – Mentee in die Eigenverantwortung bringen• Umgang mit Widerständen und Motivationstiefs

Agenda

Was ist Mentoring?

Ein PE-Instrument, bei dem eineerfahrene Person (MentorIn) ihrfachliches Wissen oder Erfahrungswissenan eine noch unerfahrene Person(Mentee) weitergibt.

Ziel ist die Unterstützung des/r Mentee/sbei der

• sozialen und fachlichen Integration.

• persönlichen und beruflichen Entwick-lung.

Starke Menschen haben starke MentorInnen

Rollenverständnis und Abgrenzung

MentorInVorbild

Hilft...

...mit Erfahrungswissen...

... in konkreten Praxissituationen und

beim Aufbau von Netzwerken

Zweierbeziehung

Coach

Unterstützt...

Begleiterin

...mit spezifischen Methodenkenntnissen..

...bei Entwicklung und Veränderung

Zweierbeziehung

Lehrerin

...zum Aufbau von Fach- und Verhaltens-

Know-how

...allgemein verfügbares Wissen u. Kompetenzen...

Gruppen

TrainerIn

Vermittelt...

Inhalte und Nutzen des VWA-Mentorings

Inhalte: • Begleitung (Tipps, Anregungen etc.)• Beratung (Erfahrungsweitergabe, Umgang mit Konflikten/Problemen etc.)• Wissenstransfer (Strukturen, Prozesse, Netzwerke, Verhaltensweisen, Fach-

und Erfahrungswissen etc.)• Feedback zur VWA

Nutzen für Mentees: • Ansprechpartner/in mit Vorbildfunktion• Erster Einblick in das Leben als Studierende/r• Unterstützung bei wichtigen Entscheidungen• Außerschulisches Feedback zur VWA/eigenen Leistung• Unterstützung bei der persönlichen Weiterentwicklung

Mentoring-Phasen

Auswahlphase

Vereinbarungs-phase

Arbeitsphase

Auswertungs-phase

MatchingZuordnung von Mentor/in und Mentee

CommitmentVereinbarungen zu Themen, Regeln, Terminen

WorkingRegelmäßige Gespräche auf Basis eines Projektplans

Spontane und situationsbezogene Unterstützung in Krisen- und Konfliktsituationen

EvaluationBegleitende und abschließende Erfolgsbewertung

Wie viel Potenzial hat ein Mensch?Die Haltung des/r MentorIn als Erfolgsfaktor

Der Rosenthal-EffektUnsere Einstellung beeinflusst das Ergebnis

Selbsterfüllende Prophezeiung: Was trage ich als Mentor/in zu Motivation und Engagement

meines/r Mentee bei?

Toolbox zu....

1. ...fachlichen Fragen

2. ...prozessualen Fragen

3. ...organisatorischen Fragen

4. ...emotional-motivationalen Fragen

Tool 1: Erfolgsfaktoren für einen gelungenen Start

Klärung von...

Warming-up,

Vertrauen aufbauen

Auftrag & Ziele/Nicht-

Ziele

Rollen & Erwartungen

Regeln der Zusammen-

arbeit

Motivation

Projektplan

Gruppenübung zu „Erfolgreicher Start“

• Wie bereite ich mich vor?

• Wie verhalte ich mich? (Was frage/sage ich? Setting,...)

• Was ist mir wichtig? Welchen Rahmen setze ich?

• Welche Methoden setze ich ein?

Gruppenübung zu „Erfolgreicher Start“

Gruppenübung zu „Erfolgreicher Start“

Tool 2: Umgang mit versch. Persönlichkeitstypen

Dominant

Initiativ

Stetig

Gewissenhaft

Tool 3: Timeline

Vergangenheit

IST

SOLL

• bisherige Erfolgserlebnisse• Fähigkeiten/Fertigkeiten• Stärken

Welche Schritte sind zu tun? Projektplan (retrograd)

> Verschafft Gefühl der Orientierung, Kontrolle und Motivation!

Tool 4: Projektmanagement

= Initiieren, Planen, Steuern, Kontrollieren und Abschließen von Projekten

3 relevante Größen:

• ARBEITSPAKETE, UMFANG, QUALITÄT der Ergebnisse (zB. Beurteilungskriterien berücksichtigen)

• ZEIT (Projektdauer, Termine, Meilensteine)

• KOSTEN (förderliche/hinderliche Faktoren wie zB. Hobbys)

Agenda

Projektplan (Beispiel 1)

Projektplan (Beispiel 2)

Tool 5: SMARTe Ziele

S

M

A

R

T

Spezifisch, konkret Nicht: „Ich will nicht mehr trödeln.“, sondern: „Ich arbeite fortan mit einem schriftlichen Wochenplan, der sich an meiner persönlichen Leistungskurve orientiert.“

Messbar„Ich arbeite ab sofort 5 Stunden/Woche an meiner VWA. Ich trage in den Wochenplan ein, wann und wofür ich diese Stunden aufwende.“

Akzeptiert, relevant80% des Erfolges sind Motivation, 20% Handlungen„Diese Technik liegt mir. Ich weiß, was ich als Nächstes zu tun habe.“

Realistisch, erreichbar„Die 5 Stunden/Woche sind realistisch.“

Terminiert, nachprüfbar„Bereits am Ende der nächsten Woche will ich im Zeitplan sein.“

Kleingruppenübung: SMARTe Ziele formulieren

Situation 1: Mentee findet keine passende Literatur.

Situation 2: Mentee will nicht mehr zu spät zu Meetings kommen.

Situation 3: Mentee will nicht mehr unsicher bei Präsentationen sein.

Situation 4: Mentee will Kritik nicht mehr so persönlich nehmen.

Situation 5: Mentee will einem klärenden Gespräch mit LehrerIn nicht mehr ausweichen.

Zeit(umgangs)management

„Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben,

sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.“

(Seneca)

Tool 6: Persönliche Leistungskurve

AA

Termin vs. Aufgabe

Eine Aufgabe ist kein Termin.

Sie wird erst dann zum Termin,

wenn ich ihr einen Termin zuordne!

10 min. Arbeitsplanung pro Tag = Zeitersparnis von 25%!

(Quelle: Gesellschaft für Arbeitsmethodik)

Tool 7: ALPEN-Methode

A - Aufgaben sammeln (To-do-Liste) L - Länge (Dauer) abschätzen und

Limits setzenP - Pufferzeit reservieren*E - Entscheidungen treffen: Priorisieren

und DelegierenN - Nachkontrolle und Unerledigtes übertragen

*60:40-Regel: 60% für geplante Aktivitäten40% für unerwartete, spontane Aktivitäten

Tool 8: Eisenhower-Prinzip

von durchschnittlichem Wert, tlw. delegierbar

C:delegieren od.in Leistungs-

tiefs

A:sofort +

selbst tun

B:terminieren,delegieren

Papierkorb

wichtig

drin

gend

für Zielerreichung von höchstem Wert, nicht delegierbar

Großteil der Aufgaben,aber von geringemWert f. Zielerreichung,delegierbar

Streichen oder genießen

Tool 9: Sägeblatteffekt vermeiden!

Durch dauernde Störungen und Unterbrechungen ergeben sich

Leistungsverluste bis zu 30%!

Tipps: • Analysieren Sie Ihre Störungen und Zeitdiebe• Reservieren Sie für A-Aufgaben eine „Stille Stunde“• Regelmäßig Pausen machen

Tool 10: Pareto-Prinzip

Ergebnisse Zeit

20%

80%

80%

20%

Tool 11: Motivationskurve

Tool 12: Anerkennung

Anerkennung = leistungsbezogen

Auch Kritik ist eine Form der Anerkennung!

Wertschätzung = personenbezogen

Verhältnis Lob : Kritik = 3 : 1

Tool 13: Feedback geben

Arbeitsblatt

beobachten interpretieren

vs.

Sandwich-Feedback

VerbesserungsvorschlagWEG VON – HIN ZU

…wenn Du weniger ….. , dann wirst Du mehr ……wenn du noch darauf verstärkst achtest, wirst du da noch besser werden

Persönliches StatementMir gefällt sehr gut, dass Du….

….und…; und darüber hinaus…

….und…; und darüber hinaus…

Positiv sinnesspezifischInsgesamt habe ich gesehen/gehört/empfinde ich es

als gut, dass Du …

ICH-Interventionen vs. „Täter“-Botschaften

„Also, das solltest du nicht tun.“„Das solltest du eigentlich besser wissen.“„Immer das Gleiche mit dir…“„Warum bist du immer so....?“„Du hast schon wieder …“„Ständig gibt es Probleme mit dir.“„Warum versuchst du es nicht mal so?“

Täter-Botschaften: Eigenes inneres Erleben wird in eine Aussage über andere ersetzt meist gespickt mit Generalisierungen und Pauschalierungen

Bsp.: „Täter“-Botschaft

Mentee kommt zu spät zum Meeting.

„Du kommst immer zu spät zu Terminen.

Du solltest mal einen Zeitmanagement-Kurs machen!“

ICH-Intervention

„Ich bin enttäuscht.“

„Ich habe ein Problem damit, wenn …“

„Ich bin besorgt.“

„Ich bin frustriert.“

ICH-Intervention:ICH spreche über das, was ICH fühle.

Bsp.: ICH-Intervention

Mentee kommt zu spät zum Meeting.

„Ich bin sehr verärgert, wenn wir den Termin nicht pünktlich starten

können und sich nun alles zeitlich hinauszögert. Ich würde mir

wünschen, dass wir in Zukunft gemeinsam pünktlich starten können

und rechtzeitig fertig werden.“

Bsp.: „Täter“-Botschaft

Jemand unterbricht Sie häufig.

„Du musst mir wohl ständig ins Wort fallen.

Du verhältst dich wirklich unhöflich!“

Bsp.: ICH-Intervention

Jemand unterbricht Sie häufig.

„Wenn ich unterbrochen werde, dann habe ich ein Problem

damit, weil mich das irritiert. Ich würde mir wünschen, dass jeder

seinen Standpunkt entsprechend einbringen kann.“

Erfolgreich kommunizieren

„Es hört doch jeder nur, was er versteht.“

(Johann Wolfgang von Goethe)

Allgemeine Kommunikationstipps

Solange man selbst redet, erfährt man nichts. (Marie v. Ebner-Eschenbach)

Tool 14: Die 4 Seiten einer Nachricht (F. Schulz v. Thun)

Tool 15: Kontrollierter Dialog

Aktives Zuhören/Pacing(ja, zustimmen, Nicken, Blick, Spiegeln,…)

Wiederholen des Gesagten (Schlüsselwörter)

1

2

Paraphrasieren(Sagen des Verstandenen)

3

Tool 16: Fragetechnikenzur Überwindung von Blockaden, Widerständen und Motivationstiefs

Geschlossene Fragen

Antwortmöglichkeiten:

JA NEIN VIELLEICHT

Beginnen mit einem Verb:

„Hast Du schon mal .... versucht?“„Alles klar?“

Offene Fragen (W-Fragen)

Wer?

Warum?

Wo?

Wann? Was?

Wie? Welche?

Skalierungsfragen

„Auf einer Skala von 1-10:

• Wie stark belastet Dich diese Situation?“

• Wie zufrieden bist Du mit Deiner Performance?“

• Wie motiviert bist Du aktuell?“

„Was müsste passieren, damit sich der genannte Wert verbessert? Wie stark soll er sich verbessern? Was kannst Du selbst dazu beitragen?“

Fragen nach Veränderungen und Ausnahmen

„War das einmal anders? Besser/schlechter? Was hat zur Verbesserung/Verschlechterung beigetragen?“

„In welchen Situationen ist es anders/einfacher/leichter, wenn auch nur ein klein wenig? Welche Rahmenbedingungen sind da genau gegeben?“

Gegenfragen

Frage Gegenfrage

Was würdest Du an meiner Stelle tun?

Welche Alternativen sollen wir in Erwägung ziehen?

Wie soll ich mich entscheiden?

Gegenfrage an Dich: Was glaubst Du, dass ich Dir am ehesten raten würde?

Welche Alternativen hast Du denn bisher schon angedacht? Mit welchem Ergebnis?Welche Vorgehensweise war bisher erfolgreich?

Woran würdest Du erkennen, dass Du Dich richtig entschieden hast?

Ziel- und lösungsorientierte Fragen

Was ist Dein Problem? Was ist Dein Ziel?

Woran würdest Du merken, dass das Ziel erreicht ist?

In welcher Form merkst Du Dein Problem?

Was könnte die Ursache für das Problem sein?

Wer müsste sich wie verhalten, damit Du das Ziel erreichst?

Wie hast Du Dich in der Vergangenheit verhalten?

Wie könntest Du Dich in Zukunft anders verhalten?

Problemorientierte Fragen Ziel- und lösungsorientierte Fragen

Hypothetische („als ob...“) Fragen

„Angenommen, Du würdest Deine Ziele sogar übertreffen, was wäre danndie Folge?“

„Angenommen, Du würdest das jetzt in Angriff nehmen, was würdest Du alsNächstes tun?“

„Angenommen, Du würdest heute in einem Jahr auf die Erreichung DeinesZiels zurückblicken: Welche Meilensteine auf Deinem Weg wären für Dichbesonders wichtig gewesen?“

Fremdsicht-Fragen

„Wie würde denn Dein Konterpart diese Situation schildern?“

„Wie würde ein völlig Unbeteiligter, ein Mann von der Straße, den Sachverhalt sehen? Welchen Ansatz für eine Lösung hätte er wohl?“

„Welche anderen Stimmen hast Du noch, die vielleicht ganzanderer Meinung sind?“

„Woran würden andere merken, dass die Aufgabe/das Problemgelöst ist?“

Zirkuläre Fragen

„Was glaubst Du (1), würde mir (2) Dein/e beste/r Freund/in (3) antworten, wenn ich ihn/sie nach Deinen Stärken und Verbesserungspotenzialen frage?“

„Was glaubst Du (1), würden Deine MitschülerInnen (2), wenn siekönnten, tun, um Ihre Kommunikation mit Deinem/r Lehrer/in (3) zuverbessern?“

Wunderfrage

„Wenn ich die gute Fee wäre und ideale Bedingungen für Dich schaffen könnte, welche wären das?“

„Stell Dir vor, Du wachst auf und das Problem hätte sich gelöst. Wie würde Deine Situation dann aussehen? Was wäre dann anders? Wie würdest Du es bemerken? Wer würde es sonst noch bemerken und woran?“

Viel Erfolg!

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.

(Franz Kafka)