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 aben Sie das Klettern in der Halle angefangen? Schätzen Sie den sicheren Sport nach Feierabend, bei jedem Wetter und ohne große Anfahrt? Sehnen sich aber trotzdem nach frischer Luft, Na- tur und echtem Fels – wie viele Klet- terhallenbesucher? Dann soll Ihnen dieser Beitrag die ersten Schritte ins „wirkliche“ Kletterleben erleichtern. Es geht aber nicht nur darum, in Klettergärten sicher und mit Spaß zu steigen. Durch Ihr Verhalten können Sie auch dazu beitragen, dass das Out- door-Klettern in Deutschland weiter- hin möglich bleibt und gesellschaft- liche Anerkennung behält: indem Sie zeigen, dass Kletterer mit der Natur, ih- ren Mitsportlern und den Anwohnern rücksichtsvoll und verantwortlich um- gehen. Übrigens: Sicherheit braucht Erfahrung und Praxis. Am besten ler- nen Sie Klettern in einem Kurs oder von einem kompetenten Begleiter. Planung und Vorbereitung Generell empehlt es sich für Na- turfels-Einsteiger, mit kurzen und optimal gesicherten Einseillängen- routen zu beginnen; sie bieten Si- cherheitsreserve beim Lernen. Bei der Auswahl des passenden Gebietes für die eigenen Ansprüche und Fähig- keiten helfen folgende Fragen:  Wie weit darf die Anfahrt für die n verfügbare Zeit sein? Kann man sie möglichst mit öffentlichen Verkehrs- mitteln gestalten? Ist der Fels für das Klettern frei- n gegeben? Aus Naturschutzgründen oder wegen anderer Interessengrup- pen (Anwohner, Landwirtschaft) sind manche Felsen für das Klettern ganz oder teilweise gesperrt. In seltenen Fällen ist auch die Anzahl der Klette- rer kontingentiert und eine vorherige Anmeldung notwendig. Die DAV- Broschüre „Zu Gast in den Felsen“ enthält Informationen zum naturver- träglichen Klettern. Für Deutschland  bietet d ie Website www.dav-felsinfo. de alle wichtigen Informationen.  Wie viele Routen im gewünschten n Schwierigkeitsgrad bietet der Fels oder Panorama erklärt in einer dreiteilig en Serie das Basiswissen für die ersten Mete r im Kletter- garten bis hin zu Mehrseillängenrouten für Sportkletter er und einfachen alpinen Routen im Gebirge. Teil 1 informiert Hallenkletterer, die das erste Mal am Fels klettern wollen, über die Grundsätze zum sicheren und verantwortungsvollen Klettern in kurzen Routen. An den Fels – abe r richtig! Von Stefan Winter Von der Halle an den Fels Teil 1 Einseillängenrouten im Klettergarten H Ohne Helm am Naturfels? In eigener Verantwortung akzeptabel, wenn die Rahmenbedin-  gungen stimmen. 52 DAV Panorama 1/2010

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    aben Sie das Klettern in derHalle angefangen? SchtzenSie den sicheren Sport nach

    Feierabend, bei jedem Wetter und

    ohne groe Anfahrt? Sehnen sichaber trotzdem nach frischer Luft, Na-tur und echtem Fels wie viele Klet-terhallenbesucher? Dann soll Ihnendieser Beitrag die ersten Schritte inswirkliche Kletterleben erleichtern.

    Es geht aber nicht nur darum, inKlettergrten sicher und mit Spa zusteigen. Durch Ihr Verhalten knnenSie auch dazu beitragen, dass das Out-door-Klettern in Deutschland weiter-hin mglich bleibt und gesellschaft-liche Anerkennung behlt: indem Sie

    zeigen, dass Kletterer mit der Natur, ih-

    ren Mitsportlern und den Anwohnernrcksichtsvoll und verantwortlich um-gehen. brigens: Sicherheit brauchtErfahrung und Praxis. Am besten ler-

    nen Sie Klettern in einem Kurs odervon einem kompetenten Begleiter.

    Planung und VorbereitungGenerell empehlt es sich fr Na-

    turfels-Einsteiger, mit kurzen undoptimal gesicherten Einseillngen-routen zu beginnen; sie bieten Si-cherheitsreserve beim Lernen. Bei derAuswahl des passenden Gebietes frdie eigenen Ansprche und Fhig-keiten helfen folgende Fragen:

    Wie weit darf die Anfahrt fr dien

    verfgbare Zeit sein? Kann man sie

    mglichst mit ffentlichen Verkehrsmitteln gestalten?

    Ist der Fels fr das Klettern frengegeben? Aus Naturschutzgrnde

    oder wegen anderer Interessengruppen (Anwohner, Landwirtschaft) sinmanche Felsen fr das Klettern ganoder teilweise gesperrt. In selteneFllen ist auch die Anzahl der Kletterer kontingentiert und eine vorherigAnmeldung notwendig. Die DAVBroschre Zu Gast in den Felsenenthlt Informationen zum naturvertrglichen Klettern. Fr Deutschlanbietet die Website www.dav-felsinfde alle wichtigen Informationen.

    Wie viele Routen im gewnschten

    Schwierigkeitsgrad bietet der Fels ode

    Panorama erklrt in einer dreiteiligen Serie das Basiswissen fr die ersten Meter im Kletter-

    garten bis hin zu Mehrseillngenrouten fr Sportkletterer und einfachen alpinen Routen

    im Gebirge. Teil 1 informiert Hallenkletterer, die das erste Mal am Fels klettern wollen,

    ber die Grundstze zum sicheren und verantwortungsvollen Klettern in kurzen Routen.

    An den Fels

    aber richtig!Von Stefan Winter

    Von der Hallean den Fels

    Teil 1Einseillngenrouten

    im Klettergarten

    H

    Ohne Helm amNaturfels? In eVerantwortungakzeptabel, wedie Rahmenbedgungen stimme

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    das Gebiet? Da die ersten Schritte imNaturfels erfahrungsgem schwerer-fallen, empehlt es sich, anfangs einbis zwei Schwierigkeitsgrade unterder persnlichen Grenze zu bleiben.

    Wie ist die Absicherung? Achtung:n

    Am Fels ndet man keine regelmiggewarteten Haken und normiertenHakenabstnde wie in der Kletterhallevor. Geeignet sind Wandhhen von 10bis 25 Meter, Hakenabstnde von ein-einhalb bis drei Meter und xe Um-lenkkarabiner; selbst abzusicherndeRouten sollte man meiden.

    All diese Informationen ndet manin Kletterfhrern mit Routentoposoder auf www.dav-felsinfo.de. JederFhrer hat seine eigene Struktur undstellt die Informationen zum Gebietund jeder einzelnen Route anders dar.Das DAV-Gtesiegel garantiert, dassaktuelle Naturschutzregelungen be-rcksichtigt sind.

    Anreise und Zugang

    Felsen sind nicht perfekt auf Besu-cher abgestimmt! Man muss fr An-reise und Zugang gengend Zeit ein-planen. Falls man den Fels nicht mitBahn und Bus erreichen kann, ist es

    wichtig, nur auf ausgewiesenen Park-pltzen zu parken und sein Auto nichtwild irgendwo hinzustellen, etwaauf Privatgrund oder land- und forst-wirtschaftliche Zufahrtswege daskann zu Verrgerung und unntigenKonikten fhren.

    In vielen Klettergebieten informie-ren Hinweisschilder am Parkplatzoder an einem zentralen Punkt berlokale Regelungen, Betretungsver-bote und den besten Zustiegsweg. Frein ungestrtes Miteinander von Klet-terern, Anwohnern und Natur sollteman sich daran halten.

    Die meisten Naturfelsen erforderneinige Minuten Zustieg eine will-kommene Aufwrmeinheit. Am Felsbraucht man einen Platz frs Ruck-

    sackdepot; am besten etwas abseits derWand und nicht direkt am Wandfu,damit alle Kletterer ungehinderten Zu-gang zu ihrer Wunschroute haben.

    Nachdem man sich mit dem Fh-rer einen groben berblick ber denWandcharakter und die Routenver-teilung verschafft hat, kann man ab-wgen, ob ein Helm angesagt ist. DerSchutz fr die dnne Hirnschale kannaus unterschiedlichen Grnden sinn-voll sein: In den Routen und am Aus-

    stieg knnen loses Gestein oder s-te liegen, die andere Kletterer oderder eigene Vorsteiger lostreten kn-nen. Auch die Ernsthaftigkeit der aus-gesuchten Route muss man berck-sichtigen, etwa weite Hakenabstnde,Quergnge oder brchiges Gestein:Dann ist ein Helm sehr empfehlens-wert. Ist dagegen die Wand senkrechtbis berhngend, von losen Steinenausgeputzt und bietet sie kurze Ha-kenabstnde, dann klettern erfahreneKletterer nach eigenverantwortlicher

    Gefahrenabwgung meistens ohne

    Helm anders als im Gebirge, wo derHelm Standard ist. (s. Abb. 1)

    Anseilen und Partnercheck

    An manchen Felsen ist der Wandfusteil und unbequem. Dann ist es bes-ser, den bequemen Platz des Rucksack-depots zu nutzen, um den Gurt anzu-legen, das Material vorzubereiten, dieKletterschuhe anzuziehen und sich an-zuseilen. Anschlieend, sptestens aberam Einstieg vor jeder Route, macht man

    wie beim Hallenklettern den gegensei-tigen Partnercheck (Gurtverschlsse,Anseilknoten und Anseilpunkt, Kara-biner und Sicherungsgert, Seilende ab-knoten; siehe Abb. 2). Der Einstieg derRoute ist oft an der Wand angeschrie-ben; falls nicht, muss man ihn anhanddes Topos identizieren. Symbole undSkizzen spiegeln die Wandstrukturenund die exakte Lage der Route wider.In der Wand fehlen Markierungen;die Route muss selbst gefunden wer-

    den. Bei Unklarheiten hat es schon oftgeholfen, andere Kletterer am Fels zufragen; sie knnen auch hug Tippszum Routencharakter oder zu verbor-genen Problemstellen geben.

    Sicherungsposition

    Der Sichernde braucht eine solideStandche in der Falllinie des erstenHakens, also einen mglichst ebenenPlatz von ein bis zwei Metern. Nichtimmer ist dieser Platz verfgbar wiein einer Kletterhalle. Besteht gar Ab-

    sturz- oder Abrutschgefahr fr den Si-

    Wenn die Anreise nicht mit Bahn und Bus mglich ist, sollte man nur auf ausgewiesenen Parkpltzenparken. Oft infor mieren Hinweistafeln ber den besten Zugang und aktuelle Regelungen am Fels.Sperrungen dienen dem sozialen Frieden und dem Schutz der Natur, wie etwa des Wanderfalken.

    Fels ist kein Plastik

    Felsklettern in der Natur ist

    schn, aber im Klettergartengelten nicht die Sicherheits-

    normen wie in der Halle:

    nFels und Haken sind keine regelmig

    gewarteten Sportgerte,

    nan jeder Wand/Route herrschen ande-

    re Bedingungen,

    nzustzliche Sicherungstechniken sind

    notwendig und

    nes lauern versteckte Gefahren, so dass

    njede Route einen eigenverantwort-

    lichen Risikocheck verlangt.

    F

    oto:StefanWinter(3),DAV

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    chernden, sollte er sich xieren: aneinem Baum, Haken oder einer Sand-uhr, mglichst mit Rcksicht auf dieVegetation. Die Selbstsicherung kannman mit Seil und Mastwurf oder mit ei-ner Bandschlinge aufbauen. (s. Abb. 3)

    Routenverlauf undKommunikationIn der Kletterhalle fhren aus Platz-

    und Sicherheitsgrnden die Routenziemlich gerade und kreuzungsfreinach oben. Am Fels ist das nicht im-mer der Fall: Die Route passt sich denFelsgegebenheiten an. Es kann durch-

    aus passieren, dass der Kletterer ausdem Sichtfeld verschwindet. Deshalbist es wichtig, grundstzlich standardi-sierte Seilkommandos zu verwenden.

    Beim Sportklettern kommt mannormalerweise mit zwei Kommandosaus, mit denen der Kletternde den Si-chernden instruiert: ZU und AB.ZU bedeutet fr den Sichernden, dasBremsseil straffzuziehen und zu blo-ckieren. Das braucht man zum Ras-ten in der Route oder nach dem Clip-

    pen oder Fdeln des Seils in die Um-lenkung. Wenn der Kletternde den Zugdes Sichernden am Seil sprt, kann ersich reinsetzen. Danach gibt er mitdem Kommando AB dem SicherndenBescheid, dass er abgelassen werdenmchte. Mit diesen Kommandos lsstsich in den meisten Klettergrten einwichtiges Sicherheits-Grundprinzipverwirklichen: Der Kletternde bleibtso lange in der Sicherung, bis er wie-der den Boden erreicht hat. Bei langenRouten oder mit unbekannten Partnern

    sollte man sich vor dem Einsteigen un-

    bedingt ber die Kommandos einigen.Und wenn mehrere Kletterer am Felssind, kann es sinnvoll sein, den Namendes Partners mit zu rufen.

    Kreuzt oder berhrt die gewnsch-te Route eine andere oder werden ge-meinsame Haken verwendet, mussman sich rechtzeitig mit den Nach-barkletterern abstimmen, um St-rung oder Gefhrdung zu vermeiden.Vor allem in einer Umlenkung drfennicht zwei Seile parallel laufen (L-sungsmglichkeit: Eine Seilschaft f-delt direkt, die andere durch zwei ge-gengleich parallele Expressschlingen).

    Zwischensicherungen undHakenabstndeAm Fels muss man alle Express-

    schlingen selbst mitnehmen und ein-hngen! Deshalb muss vor dem Ein-steigen klar sein, welches und wie vielMaterial man fr die Route braucht. Ge-rade in Routen vom dritten bis sechs-ten Grad stecken oft nur wenige Haken.Vor allem der erste Haken steckt in ein-fachen Routen oft erst am Ende eines

    Wandvorbaus, also sehr hoch und erstdirekt vor der ersten schweren Stelle.Doch auch danach knnen weite Ha-kenabstnde (Runouts) die Gefahr vonBodensturz oder weiten, verletzungs-gefhrlichen Strzen bringen. SolchenSituationen kann man durch Wahl ei-ner anderen Route oder mit drei bis vierStrategien begegnen. (s. Abb. 4)

    Option eins ist das kontrollierteSteigen, jederzeit mit Reserven zumZurckklettern. Dafr braucht manErfahrung im Abklettern, gute Ner-

    ven und eine geschulte Wahrneh-

    mung und Vorstellung. Man musnmlich jederzeit korrekt abschtzenwie lange die Kraft noch reicht, oman noch zu einem sicheren Punkzurckklettern kann und was im Faeines Sturzes maximal passieren kan fr Anfnger im ungewohnten Felsgelnde nicht zu empfehlen.

    Eine bessere Mglichkeit ist, zustzliche Zwischensicherungen selbszu legen: mit mobilen Sicherungsmitteln, also Sanduhrschlingen, Klemmkeilen oder -gerten wie Friends. Daist in manchen Klettergrten zwingend einkalkuliert; normalerweis

    wird dann im Fhrer darauf verwiesen. Doch auch das mobile Absicherist eine Technik, die grndlich gelern

    Einseillngenrouten:So geht's gut

    Klettergartenbesucher

    nklettern in der Anfangszeitein bis zwei Grade unterihrer Grenze,

    nplanen den Tag und jede Route genau vor,nmachen immer den Partnercheck,nbeachten die beschriebenen Standardsngehen kein unntiges Risiko ein undnnehmen als Gast Rcksicht auf die

    Umwelt.

    Die wichtigsten Tipps:nSeillnge 60 Meter oder mehr,nHelmverzicht nur nach eigenverant-

    wortlicher Abwgung,nSeilkommandos ZU und AB,nder Kletterer bleibt in der Sicherung, b

    er wieder am Boden ist.

    Abb. 1: Am Rucksackdepot insicherer Entfernung entscheidetman, ob der Helm notwendig ist.

    Abb. 2: Vor jedem Einstieg: Part-nercheck! Gurtverschlsse, Knoten,Sicherung, Seilende verknotet?

    Abb. 3: An steilen Wandfen:Selbstsicherung, um den Vorsteigernicht aus der Wand zu ziehen

    Abb. 4: Hoher erster Haken oderweite Hakenabstnde: Gefahr! Kei-le legen, topropen oder verzichten.

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    und gebt sein will; der zweite Teildieser Serie geht darauf genauer ein.

    Den entspanntesten Umgang mit

    sportlicher Absicherung (weitenHakenabstnden) erlaubt die Top-rope-Sicherung. Dazu braucht manallerdings einen sicheren Vorsteiger,denn von oben sind die Umlenkungenin den meisten Klettergrten nicht er-reichbar: wegen gefhrlichen Geln-des oder zum Schutz der empnd-lichen Felskopf-Flora.

    Hug sieht man auch Clipsticksin Klettergrten: Das ist ein ausfahr-barer Stab mit einer Halterung fr ei-

    ne Expressschlinge, mit dem manSchlinge und Seil aus einigen MeternEntfernung einhngen kann. Von ei-

    ner einwandfreien Begehung im Sinneleistungssportlicher Ethik kann mandann natrlich nicht mehr reden.

    Umlenkung, Topropen, Abbauen

    Normalerweise endet eine Ein-seillngenroute nach 15 bis 30 Meternund man kann am Ende eine xe Um-lenkung clippen oder fdeln. Bereitsim Vorfeld muss man sich also ber dienotwendige Lnge des Seils klar sein,denn zum Ablassen braucht man nochmal die Seillnge der Route. Kurze Hal-lenseile haben deshalb nichts im Klet-tergarten zu suchen; das am Ende abge-

    knotete 60-Meter-Seil ist Standard.Als Umlenkung stecken in mo-

    dern eingerichteten Gebieten meis-tens zwei mit einer Kette verbun-dene Bohrhaken. Hngt in dieser Ket-te ein Umlenkkarabiner, kann mandiesen nach einer Sichtprfung clip-pen wie in der Kletterhalle. Mch-te der Seilpartner die Route top-ropen, hngt man als Redundanz eineExpressschlinge dazu und belsst dieletzte Zwischensicherung.

    Hat der Stand nur Ringe, Ketten-glieder oder Bhlerhaken, hngt dieArt des Umlenkens davon ab, ob derSeilpartner die Route ebenfalls stei-gen will oder nicht. Falls ja egal ob imToprope oder Vorstieg lenkt man dasSeil in zwei Expressschlingen um. Derletzte Begeher muss die Route abbau-en, also das Seil direkt durch Ring,Kettenglied oder Bhler fdeln. Da-zu sichert man sich mit einer Express-schlinge (oder bequemer mit zwei)selbst am Umlenker. Diese Sicherung

    muss immer belastet bleiben! Dann -

    xiert man das Seil mit Verschlusskara-biner am Anseilpunkt, mit etwa einemMeter Schlappseil zum Knoten. Dannffnet man den Knoten, fdelt das Seil,bindet sich wieder ein und lst die Fi-xierung. Nach dem Kommando ZUzieht der Partner das Seil straff, mansetzt sich rein, lst die Selbstsicherungund wird nach dem Kommando ABabgelassen. (s. Abb. 5 und 6)

    Der Letzte in der Route muss dieZwischensicherungen (Expressschlin-gen und mobile Sicherungsmittel)mitnehmen. Das geht am besten beimTopropen; muss man es whrend des

    Ablassens machen, hilft bei schrgemoder berhngendem Routenverlaufeine Seilbahn-Expressschlinge zwi-schen Anseilpunkt und herunterge-hendem Seil, in der Linie zu bleiben.An der letzten Zwischensicherung vordem Boden zuerst die Seilbahn aus-hngen, dann das Seil, dann die Ex-pressschlinge aus dem Haken Vor-sicht auf Pendel- und Anprallgefahr.

    Wo immer eine Umlenkung vor-handen ist, sollte man diese nut-

    zen, um die sensible Vegetation amFelskopf zu schonen. Zum guten Tonunter Kletterern gehrt es, vor allem instark besuchten Klettergrten Routennicht unntig zu blockieren. Mchteman die Route nach einer Pause nocheinmal probieren, sollte man das Seilabziehen oder anderen Interessentendie Nutzung erlauben. o

    In der nchsten Folgegeht es um mobile Siche-

    rungen, Abseilen und Mehrseillngen-Sportklette-

    reien. ber weitere Besonderheiten des Kletter-

    gartens und zur Aktion Sicher Klettern informieren

    Poster in vielen Kletterhallen und die Websites

    www.sicher-klettern.de und www.dav-felsinfo.de

    Abb. 6: Umbauen zum Ablassen: a) Selbstsichern mit einer oder zwei Expressschlingen, die whrend des Umbaus immer belastet bleiben mssen.b) Seil mit Schrauber am Anseilring xieren. c) Anseilknoten ffnen und Seil fdeln. d) Wieder einbinden. e) Seilxierung lsen. f) Kommando ZU.Wenn Seilzug sprbar: Selbstsicherung entfernen, Kommando AB und runter gehts.

    Abb. 5: Zum Abbauen umgelenktes Seil in Zwei-Bhler-Umlenkung. Will man topropen, sollteman einen Karabiner einhngen, um den Hakenzu schonen.

    a b c d e f

    Illustrationen:GeorgSojer

    Foto:DAVSicherheitsforschung

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