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Visualisierung Visualisierung bedeutet, Inhalte (z.B. Sachaussagen, Prozesse, Gefühle) optisch umzusetzen oder vorzuführen. Visualisierung 1/6 1 Einsatzmöglichkeiten • um Gesprochenes zu unterstützen und den Aufwand zu verkürzen • um die Inhalte als SL selbst besser zu durchdringen • um Daten und Zusammenhänge „auf einen Blick“ sichtbar zu machen • um beim Lernen mehr Sinne zu nutzen und Informationen besser im Gedächt- nis zu „verankern“ • zur Dokumentation von Ergebnissen in Seminaren oder Workshops (z.B. > M Fotoprotokoll, > S Gruppenarbeit 5: Präsentation von Gruppenergebnis- sen) 2 So wird’s gemacht Eine Visualisierung ist mehr als nur die bildhafte Präsentation eines Sachver- haltes, sie stellt auch Sie als SL dar. Egal ob Sie sich für eine Visualisierung mit einer > M Präsentations-Software, > M Tafel, > M Flipchart oder anderen Medien entscheiden. Die TN bekommen dadurch einen Eindruck von Ihnen und dem Seminar. Visualisierung erzeugt Emotionen und wirkt wie die Visitenkar- te eines Seminars. Deshalb sollte eine Visualisierung, wie die Seminarplanung, gut vorbereitet und überlegt werden. Für eine erste Ideensammlung bietet es sich an, ein > A Brainstorming durch- zuführen („Welche Assoziationen fallen mir spontan zu dem zu präsentierenden Thema ein?“). Dabei ist es wichtig, alle Ideen in Stichpunkten aufzuschreiben, egal wie abwegig oder auch langweilig sie zu Beginn erscheinen mögen. Aus dieser Sammlung können Sie sich für eine erste Auswahl entscheiden. Wählen Sie etwas Interessantes, Außergewöhn- liches oder Originelles aus. Sie können zu diesen Begriffen ein erneutes > A Brainstorming anschließen. Dies bietet sich besonders dann an, wenn die Vi- sualisierung Ihrer Veranstaltung unter einer Leitidee/einem Leitmotto stehen soll. So könnte das Seminar durchgän- gig anhand einer Metapher dargestellt werden. Hierfür könnten Sie die Veran- staltung z.B. auf der Grundlage eines passenden Films aufbauen und zur Ein- leitung der verschiedenen Themen im- mer wieder Sequenzen des > A Films zeigen (z.B. ein Führungskräfteseminar anhand des Films „Apollo 13“ o.Ä.). Visualisierung Wir zeigen Ihnen diese Arten der Visualisierung: SPECIAL Plakative Texte 1. Kurz 2. Stichworte 3. Gut lesbar Schaubilder Vorführungen Symbole Bilder

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Visualisierung

Visualisierung bedeutet, Inhalte (z.B. Sachaussagen, Prozesse, Gefühle) optisch umzusetzen oder vorzuführen.

Visualisierung 1/6

1 Einsatzmöglichkeiten

•umGesprocheneszuunterstützenunddenAufwandzuverkürzen

•umdieInhaltealsSLselbstbesserzudurchdringen

•um Daten und Zusammenhänge „aufeinenBlick“sichtbarzumachen

•umbeimLernenmehrSinnezunutzenundInformationenbesserimGedächt-niszu„verankern“

•zurDokumentationvonErgebnisseninSeminarenoderWorkshops(z.B. > M Fotoprotokoll, > S Gruppenarbeit 5: Präsentation von Gruppenergebnis-sen)

2 So wird’s gemacht

EineVisualisierungistmehralsnurdiebildhafte Präsentation eines Sachver-haltes, sie stellt auch Sie als SL dar.EgalobSiesichfüreineVisualisierungmiteiner> M Präsentations-Software,> M Tafel,> M FlipchartoderanderenMedienentscheiden.DieTNbekommendadurch einenEindruck von Ihnenunddem Seminar. Visualisierung erzeugtEmotionenundwirktwiedieVisitenkar-

te einesSeminars.Deshalb sollte eineVisualisierung,wiedieSeminarplanung,gutvorbereitetundüberlegtwerden.FüreineersteIdeensammlungbietetessichan,ein> A Brainstormingdurch-zuführen („WelcheAssoziationen fallenmirspontanzudemzupräsentierendenThemaein?“).Dabei isteswichtig,alleIdeen in Stichpunkten aufzuschreiben,egalwieabwegigoderauch langweiligsie zu Beginn erscheinen mögen. Ausdieser Sammlung können Sie sich füreineersteAuswahlentscheiden.WählenSieetwasInteressantes,Außergewöhn-lichesoderOriginellesaus.Siekönnenzu diesen Begriffen ein erneutes > A Brainstorminganschließen.Diesbietetsich besonders dann an, wenn die Vi-sualisierung Ihrer Veranstaltung untereiner Leitidee/einem Leitmotto stehensoll.SokönntedasSeminardurchgän-gig anhand einerMetapher dargestelltwerden.HierfürkönntenSiedieVeran-staltung z.B. auf der Grundlage einespassendenFilmsaufbauenundzurEin-leitungder verschiedenenThemen im-merwieder Sequenzen des> A Filmszeigen(z.B.einFührungskräfteseminaranhanddesFilms„Apollo13“o.Ä.).

Visualisierung

Wir zeigen Ihnen diese Arten der Visualisierung:

SPECIAL

Plakative Texte

1.Kurz2.Stichworte3.Gutlesbar

Schaubilder Vorführungen SymboleBilder

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Visualisierung 2/6

I. Plakative Texte und bildhafte SprachePlakativeTexteSie eignen sich für Zusammenfassun-gen,Aufzählungen(Listen),Gegenüber-stellungen(z.B.Vorteile–Nachteile).

RegelnfürplakativeTextgestaltung(nachHartmann/Funk/Nietmann2008):•wichtigeKernaussagen•stichwortartig•keineKürzel•genügendAbstandzwischendenZeilen

•maximal7PunkteproVisualisierung

BildhafteSpracheVersuchenSie,abstrakteGrößen(Kräfte,Mengen,Prozesse)inmenschlicheMaßeumzurechnen und Metaphern (bild-hafteWendungen)zufinden.

BeispielefürbildhafteUmrechnungen:•Jahreszahlen:„ZurZeitderrömischenKaiser“

•Kräfte:„DiegeballteSonnenhitzewür-de ausreichen, sämtlicheWasser derOzeaneinwenigeralszehnSekundenverdampfenzulassen“

•Flächen: „Das bedeutet, eine FlächevonderGrößeDeutschlandswurdeinden Urwald gebrannt“, „Eine Fläche,sogroßetwawiezehnFußballfelder“,„Tausend von diesen possierlichenTierchenwürdenaufeinerNadelspitzePlatzfinden“

•Mengen: „Der Verbrauch entsprichtetwa der Ladung von 100Eisenbahn-wagons“,„MitdemSpritverbrauchei-neseinzigenUSA-FlugeskönntenSie300JahrelangAutofahren“

BeispielefürMetaphern:•„Herz der Firma“, „Die Sonne, dasgrößteKraftwerkderErde“

FünfSchrittefürdasFallgespräch

PraktischesAusprobieren

WennSiesichfüreineIdeeentschiedenhaben,könnenSieanfangen,Skizzenzuerstellen (scribbeln) oder Gegenstän-de auszuwählen. Falls Sie Anregungenbenötigen,nutzenSieMal-oderKinder-bücher,Comics,Clip-Art-Sammlungen,ZeitschriftenunddasInternet.AlsnächstenSchrittsolltenSiesichfürdieMedien (> M Flipchart, > M Pinn-wand, > M Präsentations-Software, > M Overhead-Projektor, > M Tafel) entscheiden. Zu empfehlen ist einMe-dienmix.MancheAktionsformen haben klar de-finierteMethoden,aberauchhierkön-nen Sie die Medien variieren und fürIhrSeminaranpassen.Gestaltungsele-mentefürdieVisualisierungsindTexteundbildhafteSprache,SchaubilderundDiagramme, Bilder, Symbole und Vor-führungen.

II. Schaubilder und DiagrammeDiagramme verwandeln Aussagen undZahleninBilder.Grundsätzlich:•Begrenzen Sie die Datenmenge aufWesentliches!

•RundenSieIhreZahlen!

a)Aufbau-undAblaufdiagrammeGeeignetfürdieDarstellungvonStruk-turen(z.B.HierarchienundAufgabeninOrganisationen) und Vorgehensweisen/Abläufen. Die Aktionsform > A Mind-Mappingistz.B.einemethodischeinge-bundeneMöglichkeit, Strukturen sicht-barzumachen.

RegelnfürAufbaudiagramme:•Setzen Sie die einzelnen EinheiteninKästchen!

•Kennzeichnen Sie die Art und Inten-sitätder VerbindungendurchStrich-stärke und Platzierung (z.B. dickerStrichfür„Weisungsbefugnis“).

RegelnfürAblaufdiagramme:•DieAbfolgedurchPfeilefestlegen!DieBewegungsrichtungisti.d.R.vonlinksnachrechtsbzw.vonobennachunten.

b)Kurven-oderLiniendiagrammeGeeignet für Entwicklungen (Trends,Schwankungen) und für deren Verglei-che (z.B. Umsatzentwicklungen, Leis-tungstrends,Fluktuationsraten).

1Problembeschreiben

2Ursacheklären

3Vorschlägesammlen

4Vorschlägebewerten

5Vorschlägeplanen

BeispielfürAblaufdiagramme

SPECIAL

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Regeln für Kurven und Liniendiagram-me:•Maximal3–4Linienverwenden!•LinienmitFarbenoderunterschiedli-cheStärken/Schraffurenanlegen!

•AchsendickeralsdieübrigenLinien!Nullpunkteinzeichnen!

•JedeLiniedeutlichbeschriften!•Heben Sie evtl. bei Vergleichen vonzwei Entwicklungen die Unterschiedehervor, indemSiedenZwischenraumschraffieren.

c)Balken-oderSäulendiagrammeGeeignet für Vergleiche in Prozentzah-lenoderauchinabsolutenWerten(z.B.für Meinungen, Bestände, Verbrauchs-zahlenusw.).

Regeln für Balken- oder Säulendia-gramme:•Die Balken können horizontal odervertikalausgerichtetsein.

•Zweidimensionale Balken sind klarerzuerkennenalsdreidimensionale.

•NehmenSiediegleicheBreitefürdieBalken!

AnteilanUnternehmensumsatzin%

10%

5%

0%2007 2008 2009 2010 20122011

A

B

C

NationalitätenimFerienkurs

22 % Franzosen/Französinnen

46 % Engländer/innen

32 % Amerikaner/innnen

•Der Abstand zwischen den BalkenmusskleinerseinalsdieBalkenbreite,sonst„flimmert“esvordenAugen.

•DiejeweiligenBalkenwertekönnenanderAchseoderauchin,überoderne-bendenBalkengeschriebenwerden.

•Die Nulllinie ist als optische „Start-linie“deutlichzuziehen.

d)Kreis-oderTortendiagrammeGeeignet, um prozentuale Teilmengenvon einemGanzen sichtbar zumachen(z.B. Stimmenanteile, Sitzverteilung,Gelderverwendung, Umsatzanteile, Zu-sammensetzungvonKursen).

Regeln für Kreis- oder Tortendiagram-me:•Rechnen Sie die Prozentzahlen inGradzahlenfürdieSegmenteum(For-mel:diegesuchteGradzahl = jeweili-gerProzentanteilx100:360).

•Beschriftung i.d.R.nichtdirekt indenSegmenten, sondern außerhalb! Ord-nen Sie diese durch Verbindungsstri-cheoderPfeilezu!

•SetzenSiedieTeilstückefarblichvon-einander ab oder gestalten Sie diesedurch unterschiedliche Raster undSchraffuren!

•Wennmöglich:Nichtmehralsfünfbissechs Segmente. Differenzieren SieTeilstückeineinemneuenSchaubild!

BeispielfürLiniendiagramme BeispielfürKreisdiagramme

BehaltensquotevonInformationen

Lesen

Hören

Sehen

Sehen&Hören

Sehen&Wiederholen

Selbstanwenden

0% 50% 100%

Visualisierung 3/6

BeispielfürBalkendiagramme

SPECIAL

Visualisierung

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Visualisierung 4/6

RegelnfürBilder

•Strichzeichnungensindi.d.R.besserzuerkennenalsRealfotos,dasieaufWesentlichesreduzieren.DasKurz-zeitgedächtniskannnichtmehralsDieFiguraufFoto 2 herausgeschnittenundaufeinenneutralenHintergrundmontiert.Sieistnunprägnanter.

Foto 1 Foto 2

III. BilderDazugehörenFreihandzeichnungen,Fo-tos,Pläne(z.B.AufrisseinerKirchenfas-sade),schematischeDarstellungenundSkizzen(z.B.AnatomiedesKopfes).

RegelnfürBilder:•Strichzeichnungen sind i.d.R. besserzuerkennenalsRealfotos,dasieaufWesentliches reduzieren. Das Kurz-zeitgedächtnis kann nicht mehr alssechsbissiebenElementebehalten.

•Fotosnureinsetzen,wennesaufden„dokumentarischen Wert“ ankommt(z.B.geschichtlicheSzenen).

•UmPersonenundDingeaufFotosprä-gnanter erscheinen zu lassen, kannUnwichtiges (z.B. Hintergrund) weg-geschnitten oder retuschiert werden,s. Beispiel. Unterlassen Sie es aber,wenn dadurch der „dokumentarischeCharakter“beeinträchtigtwird.

IV. SymboleWir unterscheiden „formale Symbole“von „echten Symbolen“. Formale Sym-bolesindrelativeindeutigfestgelegt.Siedienen der schnellen, oberflächlichenOrientierung. Piktogramme gehören zudieserGruppe.EchteSymbolebesitzendagegeneinentieferenundunbestimm-terenBedeutungsgehalt.Sieorientierenseelisch. Wir haben für diese Formeneine eigene Infokarte angelegt (s. > M Symbolisieren).

V. VorführungenGemeintsinddamitalleFormen,inde-nen Gesprochenes unterstützt wird,indem man etwas am Modell odermit Körper und Bewegung zeigt. Die-se besondere dreidimensionale Formder Visualisierung wird in verschie-denen Aktionsformen unterschied-lich eingesetzt (> A Beobachtung, > A Demonstration, > A Experiment, > A Forumtheater, > A Vormachen, > A Gesprächsführung).

1985 1990 1995 2000 2005 20100%

10%

20%

1985 1990 1995 2000 2005 201010%

20%

Achtung, Manipulation: IndenbeidenAbbildungensehenSie,wiedieEin-teilung derAchsendenEindruck verändern kann:Grafik 1 zeigt geringeSchwankungen.Grafik 2suggeriertstarkeSchwankungen.DieNullliniealsBezugsliniefehlt!

SPECIAL

Grafik 1 Grafik 2

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3 Didaktisch-methodische Hinweise

„AusdenAugen,ausdemSinn.“Visuali-sierungenerhöhendieChance,dassdieInformationeneherunsere„Aufnahme-sperren“ passieren und anschließendauch besser behalten werden (s. dazudas Balkendiagramm zur „Behaltens-quote“).Warum ist das so? Vereinfachtgesagt: Visualisierungen benutzen ei-nen weiteren Sinneskanal und aktivie-ren brachliegende Gehirnkapazitäten.Während Sprache im Wesentlichen dielinke Großhirnhälfte beschäftigt, wer-den rechts Bilder verarbeitet. Es kannin der sprachlich dominierten EB zueiner Über- und Unterforderung dersprachlichen Kapazität kommen – mit

demgleichenErgebnis:Die TN „schal-ten ab bzw. um“ auf den freien, weniggenutzten visuellen Kanal. Beispiel für Überforderung: Ein SL überrollt die TNmit einem komplizierten, pausenlosenVortrag.DasSprachzentrumistüberlas-tet.DieTNbeginnenumzuschaltenundnurnochaufvisuelleInformationen(z.B.Kleidung,Gestik)zuachten.SiekennendiesenEffekt?Eine gute VisualisierungwürdediesprachlicheVerarbeitungent-lasten. Beispiel für Unterforderung: EinHörer kann mit einer Geschwindigkeitvon vier- bis fünfhundertWörtern den-ken, einRednerabernurdurchschnitt-licheinhundertbis zweihundertWörterpro Minute sprechen. Sie bemerkendieses Phänomen, wenn Sie in Gedan-ken bereits den Satz des Sprechenden

LesbareHandschrift Stifthaltung

Visualisierung 5/6

vollendet haben. Der Hörer wandert indiesem Fall unterfordert in seine Tag-träumereien ab. Die Visualisierunghilft IhnenalsRedner, diese „Beschäf-tigungslücke“ sinnvoll zu schließenund die Aufmerksamkeit der Hörer zugewinnen.Bitte beachten Sie unbedingt: Eine Vi-sualisierungunterstütztimmernurGe-sprochenes; sie ist nicht eigenständig.HörenundSehenmüssensichergänzenund nicht miteinander konkurrieren.Deshalb ist eswichtig, dass Ihre Infor-mationen,dieSiesprechenunddieSievisualisieren,inhaltlichaufeinanderab-gestimmtsindundauchformalzueinan-derpassen.Manchmal sindSie frei inderWahl Ih-rer Mittel (z.B. > A Vortrag), manch-mal aber sind Aktionsformen fest mitbestimmten Formen der Visualisierungverbunden (z.B. > A Bildbetrachtung,> A Bild malen, > A Demonstration,> A Meckerecke, > A Mind-Mappingusw.). Hinweise zur optischen Darstel-lunghabenwirdannjeweilsdortaufge-nommen.Visualisierungensindnatürlichauchab-hängig von ihren jeweiligen Trägerme-dien.EineVisualisierungwirdmiteiner> M Präsentations-Software andersangelegt sein als bei einem> M Flip-chart. Was jeweilsmöglich ist und aufwas Sie achten müssen, beschreibenIhnen unsere entsprechenden Medien-Infokarten.Folgende allgemeine Tipps für die Ge-staltung von Visualisierungen und fürdenEinsatzvonSchriftundFarbemöch-tenwirIhnenweitergeben:

SPECIAL

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Tipps für die Gestaltung von Visualisie-rungen•Geben Sie Ihren Visualisierungen ei-nenRahmen,einThemaoderMotto.

•Jede Visualisierung braucht eineÜberschrift(s.zuFormulierungenan-sprechenderÜberschriften> M Teil-nehmerunterlage).

•Quellenangabennichtvergessen!

Tipps für die Schriftgestaltung mit dem ComputerSeien Sie sparsammit Schriftwechsel.Beschränken Sie sich auf zwei bis dreiSchriftarten. Jemehr Schriftarten ein-gesetzt werden, desto mehr Unruheentsteht im Gesamteindruck. BeachtenSie bei speziellen Schriften, dass SieaufanderenComputerneventuellnichtkorrektdargestelltwerden.FallsSiefüreine Präsentation den Rechner wech-selnmüssen,kannesdieFormatierungerheblichdurcheinanderbringen.

Tipps für eine gute, lesbare HandschriftBeim Einsatz von Moderationskarten,PinnwandoderFlipchartskommtesaufeine gut leserliche Handschrift an. AlsBasis ist es wichtig, die richtigen Mo-derationsstifte zu verwenden. Achten

Visualisierung 6/6

Sie bei den Stiften auf eine Keilspitze(abgeschrägte Spitze). Nutzen Sie zumSchreiben die breite Kante des Stifts.Wichtig ist auch die Stifthaltung.WennSiedieSpitzebetrachten,sehenSiezweibreiteundzweidünneKanten.VondendünnenKantenisteineetwaslängeralsdie andere. Umfassen Sie den Stift so,dassderDaumenaufderSeitederlän-geren dünnen Kante ist. Wenn Sie denStift auf das Papier ansetzen, entstehteinleichtschrägerStrich.VersuchenSiebei jedem Buchstaben, diese Stifthal-tungbeizubehalten,egalobeingeraderStrichodereinBogengeschriebenwird.So nutzen Sie die Form des Modera-tionsstiftsoptimalaus.Die Schrift selbst sollte leserlich, ein-fachundohneSchnörkelsein.Hierbie-tetsichdieModerationsschrift(bekanntdurch die > A Moderationsmethode)an. Die Schrift besteht aus einfachen,senkrechten und waagerechten Linien,SchrägensowiekleinenundgroßenBö-gen. SetzenSie nach jedemStrich denStiftneuan.

Tipps für den Einsatz von Farben•Nichtmehr als drei Farben in einemSchaubildoderText!

„Die Visualisierung muss zur Illustra-

tion der Information beitragen, sie

trägt sich nicht allein. Denken Sie an

den Fußballtrainer, der seiner Mann-

schaft beweisen wollte, dass Alkohol

schwächt. Er nahm zwei Würmer,

warf den einen in eine Wasserflasche

und den anderen in eine Bierflasche.

Dem Wurm im Wasser ging es offen-

bar blendend: Er schwamm träge

herum. Der andere in der Bierflasche

sank bald zu Boden und wand sich

offenbar unter Qualen. ‚Ihr seht‘,

kommentierte der Trainer, ‚Anschau-

ung sagt mehr als tausend Worte.‘ –

‚Ich verstehe schon, was Sie meinen‘,

antwortete der größte Schluckspecht

im Team. ‚Wenn wir Bier trinken,

bekommen wir keine Würmer.‘

(Bower/Kayser 2000).“

LiteraturhinweiseBallstaedt1994,2011;Bower/Kayser2000;Hartmann/Funk/Nietmann2008;Heller2006;Montamedi1993;Rachow2007;Schnelle-Cölln/Schnelle1998;Seifert2008;Weidenmann2011

AutorenMartinAlsheimer,MirjamSoland

SPECIAL

Dr. Balkes rät

•GleicheSachverhalte=gleicheFarbe!(Beispiele:RotfürÜberschriften,Grünfür Hervorhebungen innerhalb vonTextenoderfürRahmenundRaster).

•HelleFarbensindaufEntfernungnichtmehrzuerkennen.

•Grün und Rot nicht nebeneinanderplatzieren! Etwa 5% der Bevölkerungsindfarbenblind.Amweitaushäufigs-ten ist die Rotgrünblindheit (nur beiMännern).Rot undGrünwirdnur alsgleichartigbräunlich-gräulicherFarb-tonwahrgenommen.

•ZumAusmalenvonFlächenoderFigu-reneigenensichPastell-oderWachs-malkreiden.

TippsfüreinegutlesbareHandschrift