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Reiseland Mexiko
VERANSTALTUNG
Medienpartner: Veranstalter:
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Minister Enrique de la Madrid Cordero im Verlagshaus der Axel Springer SE
bei der Podiumsdiskussion zu Mexikos touristischer Zukunft
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MÄRZ 2017
Sigrid Arteaga Marquard (mexikanische
Botschaft in Berlin), Behrend Diek-
mann (Bundeswirtschaftsministerium),
Gisela Behnke Nuñez (ProMéxico)
Mexiko zu Gast in Berlin
Rund eine Woche präsentier-
te Mexiko seine touristische
Vielfalt in Berlin. Im Rahmen
der Reisemesse ITB und bei einer
Gala-Veranstaltung im Verlagshaus
Axel Springer SE trafen Vertreter
der Tourismusbranche und Politik
zusammen, um sich von den glän-
zenden Perspektiven des boomen-
den Reiselandes Mexiko zu überzeu-
gen und das Angebot für Mexiko-
Besucher weiter auszubauen. „Bei
den Ländern mit den meisten Besu-
chern stehen wir inzwischen an
neunter Stelle“, sagte Mexikos Tou-
rismusminister Enrique de la Ma-
drid Cordero. Auch die Besucher-
zahlen aus Deutschland sind signifi-
kant gestiegen, dennoch sieht de la
Madrid noch Luft nach oben: „Thai-
land hat pro Jahr rund 700.000
deutsche Besucher. In diese Regio-
nen möchten wir auch kommen.“
Mexiko sei eine sichere Reisedesti-
nation, „aber wir wissen natürlich,
dass wir in diesem Bereich nicht
nachlassen und auch mehr tun
müssen.“ Worauf sich Gäste auch
verlassen können: „In Mexiko tref-
fen Sie auf herzliche Gastgeber.“
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IMPRESSIONEN
Lourdes Berho, Geschäftsführerin des Mexikanischen Tourismusverbands, Alejandro
Rivera Becerra, Leiter mexikanische Botschaft Berlin, Patricia Eversbusch,
Direktorin Mexikanisches Fremdenverkehrsbüro, Tourismusminister Enrique de la
Madrid, Hildegard Stausberg, Moderatorin der Veranstaltung (von links)
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Über nur wenige
Länder der Welt
gibt es so viele
Sprichworte wie
über Mexiko. Ei-
nes der bekann-
testen und un-
ter Mexikanern beliebtesten ist: „Me-
xiko gibt es nicht zweimal“. Es war
auch der Titel eines beliebten Films
aus dem Jahr 1979. Gerade wenn
man an den Tourismus denkt, trifft
dieses Sprichwort ins Schwarze.
Kein Land Lateinamerikas hat sich
seit der Mitte des letzten Jahrhun-
derts so systematisch und konse-
quent dem Aufbau seines touristi-
schen Potenzials gewidmet. Touris-
mus, das weiß man in Mexiko, ist ei-
ner der wichtigsten Impulse für eine
langfristige positive Entwicklung.
Die Ergebnisse können sich sehen
lassen: 35 Millionen Touristen be-
suchten das Aztekenland im Jahre
2016. Dies entspricht einem Anstieg
von satten neun Prozent gegenüber
2015. Lourdes Berho Corona, Ge-
schäftsführerin des mexikanischen
Tourismusverbandes, spricht von ei-
nem „beeindruckenden Rekord“.
Nach Angaben einer Verbraucher-
studie ihres Verbandes gaben über
94 Prozent der befragten Besucher
an, in ihren Erwartungen übertrof-
fen worden zu sein, 86 Prozent woll-
ten sogar in den nächsten sechs Mo-
naten wiederkommen: Glückliches
Touristenland Mexiko.
Aber die Mexikaner möchten sich
nicht mit diesen Zahlen zufriedenge-
ben: 2017 soll ein Jahr werden mit ei-
ner noch intensiveren Konzentration
auf neue und erweiterte Angebote.
Die Themen sind Luxus, Hochzeiten
und Romantik, Tauchen, Biodiversi-
tät und Natur, Gastronomie, Kultur
und die Rückbesinnung auf Traditio-
nen. Aber auch die Organisation
hochkarätiger Veranstaltungen will
man ausbauen.
In all diesen Bereichen sucht man
nach intensiveren Partnerschaften
zwischen den beliebtesten Urlaubs-
zielen und globalen Reiseanbietern,
um auch gerade für den deutschen
Markt noch mehr maßgeschneiderte
Angebote für alle Arten von Reisen
im Portfolio zu haben. Dabei haben
die Mexikaner ein ehrgeiziges Ziel
vor Augen: In fünf Jahren, also im
Jahr 2021, wollen sie die magische
Marke von 50 Millionen Touristen
pro Jahr erreichen.
Um für Mexiko zu werben, kam Enri-
que de la Madrid nach Berlin: Der
mexikanische Tourismusminister
stellte bei Tourismus-Messe ITB sei-
ne ehrgeizigen Zukunftsvisionen vor.
2016 betrug der Zuwachs an deut-
schen Touristen in Mexiko 16,8 Pro-
zent gegenüber 2015. Konkret be-
suchten rund 230.000 Deutsche Me-
xiko und gaben dort 506 Millionen
Dollar aus: Das ist im europäischen
Vergleich die Spitzenposition.
„Deutschland ist für uns also der
ertragsreichste Touris-
musmarkt in Europa und
deshalb wollen wir auch
2017 alles tun, um diese
positive Entwicklung noch
zu fördern“, bekräftigte de
la Madrid. Und er zeigte
sich hocherfreut, dass TUI,
der größte deutsche Reise-
veranstalter, Mexiko zur wichtigsten
Destination in Lateinamerika ma-
chen möchte. Ebenso erfreut ihn,
dass gerade der deutsche Tourismus
das reiche kulturelle Erbe seines
Landes einbeziehe: „Wir haben zwar
11.000 Kilometer Strände in Mexiko,
aber eben auch ein grandioses Kul-
turangebot, das ebenso die Zeit vor
der spanischen Eroberung betrifft,
also etwa die Azteken, wie auch die
Kolonialzeit und das auch unsere
Entwicklung seit der Unabhängigkeit
widerspiegelt. Wir freuen uns, dass
gerade die deutschen Touristen da-
ran besonderes Interesse finden.“
Für de la Madrid ist es außerordent-
lich wichtig, dass das im Sommer zu
Ende gehende „deutsch-mexikani-
sche duale Jahr“ neue Impulse lie-
fert für die Vertiefung der bilateralen
Beziehungen auf allen Ebenen: „Da-
bei wünschen wir uns vor allem auch
eine intensivere Zusammenarbeit im
Bereich der dualen Ausbildung, die
für uns in Mexiko als Vorbild dient
für unsere Ausbildungsstrategie“.
Auch für Rogelio Granguillhome
Morfín, den neuen mexikanischen
Botschafter in Berlin, ist der Ausbau
der Beziehungen auf allen Ebenen
von „vitalem Interesse“ für Mexiko:
„Deutschland ist das Herzstück un-
serer Strategie der Diversifizierung
der internationalen Wirtschaftsbe-
ziehungen – es ist die viertgrößte
Volkswirtschaft der Erde, die wich-
tigste in Europa und unser fünft-
größter Handelspartner weltweit.“
Seit dem Jahr 2000, als das Freihan-
delsabkommen zwischen der Euro-
päischen Union (EU) und Mexiko in
Kraft trat, habe sich der Handelsaus-
tausch von damals 7,1 Milliarden Dol-
lar im Jahr auf fast 18 Milliarden Dol-
lar in 2016 mehr als verdoppelt. Die
Zahl der in Mexiko tätigen deutschen
Unternehmen ist mittlerweile auf
über 2000 gestiegen. Nach Umfra-
gen der deutsch-mexikanischen In-
dustrie- und Handelskammer (IHK)
haben übrigens 62 Prozent der Kam-
mermitglieder konkrete Investitions-
pläne für 2017: „Es gibt keine Anzei-
chen für Investitionszurückhaltung in
Mexiko“, bekräftigt Johannes Hauser,
IHK-Geschäftsführer in Mexiko-Stadt.
Weitere Informationen unter
www.visitmexico.com
Mexiko setzt beim Tourismus verstärkt auf sein indigenes Erbe. Hier begehen Maya in Tulum auf der Halbinsel Yucatán die Zeremonie des Sonnenaufgangs
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Ländername Vereinigte
Mexikanische Staaten/Estados
Unidos Mexicanos
Staatsform Bundesrepublik
(31 Bundesstaaten plus Haupt-
stadtdistrikt Mexiko-Stadt)
Regierungsform
Präsidentielle Demokratie
Parlament Kongress mit
zwei Kammern: Senat 128 Mit-
glieder (Wahl für sechs Jahre),
Abgeordnetenkammer 500
Mitglieder (Wahl für drei
Jahre)
Wirtschaft Platz 15 im
internationalen Vergleich;
BIP wird wesentlich in den
Bereichen Dienstleistungen,
Industrie und Handel
erwirtschaftet
Währung 1 Euro = knapp
22 Mexikanische Peso
Lage Mexiko grenzt im
Norden an die USA, im Süd-
osten an Guatemala und Belize,
im Süden und Westen an den
Pazifik, im Osten an den
Golf von Mexiko. Es gibt zudem
zwei Kordillerenzüge von Norden
nach Süden mit dazwischen
liegendem Hochplateau
Klima An den Küsten
tropisch, in der Hauptstadt
Höhenklima; Regenzeit
Mai-Oktober
Größe knapp zwei Millionen
km2 (fünfeinhalbmal so groß
wie Deutschland)
Hauptstadt Mexiko-Stadt,
22 Millionen Einwohner
Bevölkerung: 120 Millionen
Landessprache Spanisch, 68
anerkannte indigene Sprachen
Religion 82,7 Prozent Katho-
liken, 7,5 Prozent Protestanten
Tourismus Zur visumfreien
Einreise benötigen Deutsche
Staatsbürger nur einen noch
mindestens sechs Monate gülti-
gen Reisepass, Kinder ein ei-
genes Dokument. Maximaler
Aufenthalt: 180 Tage. Für einen
Mietwagen reicht der nationale
Führerschein, ein internationa-
ler wird dennoch empfohlen.
MEXIKO VON A-Z
Die von den
Spaniern in
Cholula im
Bundesstaat
Puebla er-
richtete Kirche
steht auf der
Spitze einer
indianischen
Pyramide.
Dahinter ragt
der Vulkan
Popocatépetl in
die Höhe
Mexiko boomt: Mehr als 35 Millionen Gäste aus aller Welt
besuchten 2016 das Land und sorgten damit für neue Rekorde.
Ein Anstieg um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr katapul-
tierte Mexiko 2016 in die TOP 10 des Rankings der Urlaubs-
länder der Welttourismusorganisation der Vereinten Natio-
nen (UNWTO). Auch hierzulande entscheiden sich immer
mehr Urlauber für Mexiko. Exakt 230.358 Touristen kamen
2016 aus „Alemania“, deutlich mehr als noch 2015. Dem-
zufolge ist die Zahl der Flugverbindungen beachtlich auf-
gestockt worden. Mit rund 120 Direktverbindungen pro
Monat und drei bis vier Flügen täglich ist Deutschland das
am besten an Mexiko angebundene Land in Europa.
BELIEBTES MEXIKO
Magische Dörfer, Sonne,
Meer und Traumstrände,
indianisches Erbe – Mexiko
hat sein touristisches
Angebot immer weiter
ausgebaut und wird mit
Besucherrekorden belohnt.
Besonders deutsche
Gäste sind gern gesehen
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Mit Tradition in die Moderne
BIENVENIDO A MÉXICO
Sierra M
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Baja California
Golf vonMexiko
Tulum
Cancún
Chichén Itzá
Chihuahua
Los Mochis
Kupfercanyon
El Chepe
AtlantischerOzean
PazifischerOzean
Yucatán
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Mexiko�StadtVulkan „Pico de Orizaba“����� m�
GUANA�JUATO
Dolores Hidalgo
Zacatecas
San Miguel de AllendeSantiago de Querétaro
San Cristóbal de las Casas
Sierra Gorda
Tijuana
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MEXIKO
USA
SÜDAMERIKA
NORDAMERIKA
Rio Gran
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Endlose Postkartenstrände mittropischen Palmen und türkisfar-benem Wasser, dazu weite Wüs-ten, schneebedeckte Vulkane undRegenwälder mit exotischer Flora und
Fauna. Pulsierendes Stadtleben wie in der Megame-tropole Mexiko-Stadt findet seinen Kontrast in „magi-schen Dörfern“. Die faszinierenden untergegangenenWelten der Maya, Azteken, Olmeken und Zapoteken ladenzu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein, die vielfältige Na-tur dagegen zum Genießen des Augenblicks, etwa beim Raf-ting oder Kayakfahren auf wilden Flüssen, bei einer Wanderungdurch Kakteenwälder oder der Beobachtung von ganz ganz klei-nen und ganz großen Bewohnern in Naturreservaten – von Monar-chenschmetterlingen bis hin zu Walen. Genuss für Ohren und Gau-men bieten Mariachi-Musik und eine einzigartige Küche – beides hatdie UNESCO längst zu immateriellem Weltkulturerbe erklärt. Dazu besticht Mexiko mit einer enormen architektonischen Vielfalt.Ausgangspunkt waren die atemberaubenden Bauten der Ureinwoh-ner vor mehr als 2000 Jahren, seitdem sind u. a. präspanische undkoloniale Elemente, maurische, jüdische und kastilische Einflüsse so-wie Art Deco und Avantgarde dazugekommen. Zudem ist Mexikostolz darauf, zu den Nationen mit den meisten von der UNESCO zumWeltkulturerbe erklärten Orten zu zählen – 34 sind es derzeit.Wer Mexiko als Reiseziel wählt, der wählt Vielfalt – eine Vielfalt, wiesie so kein anderes Land der Welt aufweist. Jeder der 31 Bundesstaa-ten (plus der Bundesdistrikt Mexiko-Stadt) wäre für sich eine Reisewert. Guanajuato in der Landesmitte etwa, dessen gleichnamigeHauptstadt von reicher Historie kündet. Sie war eine der legendärenSilberstädte, die einst Spanien Reichtum bescherten. Gleich fünf„magische Dörfer“ finden sich hier, zudem können sich Besucher aufverschiedene Themenrouten begeben, darunter Wein, Tequila, Mez-cal, Erdbeeren und Feigenkakteen. Was ist ein Badeparadies? Das zwischen Pazifik, Karibischem Meerund dem Golf von Mexiko eingebettete Land hat darauf eine Ant-wort mit Weltklasseniveau. Im Westen, am Golf von Kalifornien, liegtetwa der Playa del Amor – wahrhaft ein Strand zum Verlieben. Beider Stadt Puerto Escondido im Süden locken endlos lange und teilsgering frequentierte Strände mit riesigen Wellen. Vor allem derPlaya Zicatela gilt als Surferparadies, weil man hier die „Mex Pipe“
reiten kann, eine Welle, die zu dengrößten ihrer Art gehört. Der
Playa Delfines in Cancún ist einer der beliebtesten und schönstenStrände in ganz Mexiko. Je nachdem, ob man Ruhe und Entspan-nung oder fröhliche Feierstimmung sucht, sollte man die Jahreszeitwählen: Immer im März verwandelt sich Cancún zu den studenti-schen „Spring Break Partys“ in eine Partyhochburg.Auch Unterwasserliebhaber kommen voll auf ihre Kosten, denn Me-xiko ist ein Tauchparadies, dessen artenreiche submarine Welt mitnaturbelassenen und farbenprächtigen Korallenriffe und beeindru-ckenden Höhlensysteme entdeckt werden will. Eines der bekanntes-ten (dennoch idyllischsten) Tauchgebiete liegt vor der Insel Cozumel.Eintauchen in magische Höhlen kann man auch in den „Cenotes“ aufder Halbinsel Yucatán, einem der größten zusammenhängenden Un-terwasserhöhlensysteme der Welt. Das Versprechen von Natur purlösen nicht zuletzt auch die vielen Nationalparks ein, etwa die in Chia-pas, wo die Felswände des Canyon del Sumidero bis zu 1000 Meterin die Höhe ragen und türkisfarbene Wasserfälle im paradiesischenRegenwald in die Tiefe stürzen.Tourismus mit dem Ziel, ein verantwortungsvolles Miteinander vonMensch und Natur zu finden, genießt in Mexiko inzwischen hohePriorität. Die Zahl der Touristen, die so nachhaltig wie möglich reisenmöchten, steigt ebenso stetig wie die der Anbieter. Wie sehr Mexikoseine Natur zu schätzen weiß, belegt dies: 34 Biosphärenreservate,65 staatliche Nationalparks sowie zahlreiche Schutzgebiete für Floraund Fauna sind schon ausgewiesen., 181 insgesamt. Weitere sollenfolgen, denn mit dem Anliegen, die Artenvielfalt der nativen Floraund Fauna zu schützen sowie gefährdete malerische Landstriche inNaturschutzgebiete umzuwandeln, steht man noch am Anfang. So stolz wie Mexikaner auf ihr Land und ihre Kultur sind, so einladendund herzlich sind sie. Besuchen Sie in das Land der Maya und Azte-ken, besuchen Sie ein Land grenzenloser Kultur und Gastfreundlich-keit. Bienvenido a México!
Majestätisch und beeindruckend:
Die Pyramide des Kukulkán
in der Maya-Stadt Chichén Itzá
in Yucatán
EINZIGARTIGE VIELFALT
Hochgenuss
im Land der
Maya und
Azteken
Dolores Hidalgo – wer dieses Dorfim Bundesstaat Guanajuato be-sucht, steht an der Wiege der na-
tionalen Unabhängigkeit. Am 16. Septem-ber 1810 rief hier Pater Miguel Hidalgomit Glockengeläut und dem Ruf „Viva Me-xico!“ zum Kampf gegen die Kolonial-macht Spanien auf. Bis 1821 dauerte die-ser, dann war Mexiko unabhängig. Nebenseiner Historie ist Dolores Hidalgo fürseine farbenfrohen Gassen und hochwer-tige Talavera-Keramik bekannt, aber auchfür exotische Eissorten.Wer typisches mexikanisches Dorflebenmag, das zudem mit attraktiven Extras ge-spickt ist, hat viel zu entdecken. Denn Do-lores Hidalgo ist nur eines von inzwischen111 „Magischen Dörfer“, die sich über alleBundesstaaten verteilen. 2001 initiiertedie Regierung das „Programa PueblosMágicos“. Seitdem wird darin investiert,das vielerorts reiche kulturelle, histori-sche, religiöse und kunsthandwerklicheErbe Mexiko-Besuchern einfacher zu-gänglich zu machen. Eine geografischeNähe zu ohnehin bedeutsamen touristi-schen Zielen oder Städten sowie eineausreichend gute Verkehrsanbindungsind Mindestanforderungen, die an Be-werber für den Titel eines „Pueblo Mág-ico“ gestellt werden. Die erfüllte San Miguel de Allende
spielend. Seit 2002 ist die ebenfalls im
Mexikos Touris-musminister Enri-que de la Madridspricht über Ziele,Sicherheit und dendeutschen Markt.
Welche Prioritäten setzt Mexiko
heute im Tourismussektor?
Wir haben immer schon ein vielfälti-ges Angebot gehabt und sind auchbei der Preisgestaltung sehr flexibel.Zukünftig setzen wir noch mehr aufDiversifizierung. So sind wir sehr frohüber die guten Zuwächse bei deut-schen Touristen – ein Plus von 16 Pro-zent von 2015 auf 2016. Aber wir glau-ben, dass da noch sehr viel mehr drinist. Deshalb wollen wir unsere kultu-rellen Möglichkeiten noch besser he-rausstellen: Ja, wir sind ein Land mitwunderschönen Stränden, aber ebenauch mit Pyramiden, Kirchen, Kathe-dralen, Konzertsälen und einer span-nenden Kunstszene. All das gilt esnoch mehr zu nutzen als bisher.
Gibt es Förderschwerpunkte?
Gerade für die ländlichen Gebiete ha-ben wir das Projekt der „magischenDörfer“ entworfen. Diese bisher 111„pueblos mágicos“ bekommen diesenTitel offiziell verliehen, wenn sie gewis-se Anforderungen erfüllen. Dafür kön-nen sie auf Finanzierung durch staatli-che Fördermaßnahmen zurückgreifen.Etwa 9 Millionen Mexikaner arbeitenim Tourismussektor, das sind Arbeits-plätze, die nicht von Automatisierungund Rationalisierung betroffen sind,denn unsere Gäste wollen ja gerade in-tensiv persönlich betreut werden. Daskönnen wir Mexikaner ausgezeichnet,weil wir zuvorkommende und herzli-che Menschen sind.
Wie beeinflusst der Nachhaltigkeits-
gedanke den Tourismus?
8,7 Prozent unseres Bruttoinlandpro-duktes erwirtschaftet der Tourismus-sektor. Seine Zuwachsraten sindüberdurchschnittlich hoch. Eine brei-te Akzeptanz des Tourismus kannman nur gewährleisten, wenn manÖkologie und Nachhaltigkeit berück-sichtigt. Das tut unsere Tourismusin-dustrie in zunehmenden Maße unddas ist auch enorm wichtig.
Welche Chancen eröffnet das
Deutsch-Mexikanische Duale Jahr
für den Tourismussektor?
Gerade im Tourismus sehen wir positi-ve Ergebnisse durch hohe Zuwachsra-ten auf beiden Seiten, denn auch im-mer mehr Mexikaner besuchenDeutschland. Wir wollen zudem dieAusbildungsanstöße dieses Jahres ver-stetigen: Wir haben viele junge Men-schen, die in das deutsche Schemader dualen Bildung passen: Sie ist füruns heute mehr denn je ein Vorbild.
Beeinflusst die delikate Sicherheits-
lage den Tourismus?
Mexiko hat kein Terrorismus-Pro-blem. Wir haben in einigen Gegendenein Potenzial an Gewalt- und Drogen-kriminalität und arbeiten deshalb aneinem Sicherheitskonzept gerade fürtouristisch stark frequentierte Gegen-den. Dabei steht die Stärkung undbessere Ausbildung der Sicherheits-kräfte und Justiz im Vordergrund.
Das Interview führte HildegardStausberg
INTERVIEW
Potenziale
besser
nutzen
Bundesstaat Guanajuato gelegene undmit dem Unabhängigkeitskampf verbun-dene Stadt ein „Magisches Dorf“. Sie giltals eine der bezauberndsten Städte Zen-tralmexikos. Architektur aus der Koloni-alzeit und pittoreske Kopfsteinpflaster-straßen machen sie zu einem Anzie-hungspunkt, ebenso wie der auch ElJardín genannte Plaza Principal und dieim gotischen Stil errichteten weithinsichtbaren Kirchtürme der Parroquia.Mit einem ganz anderen Charme be-sticht Zacatecas. Die Silberminen- undHauptstadt des gleichnamigen Bundes-staates liegt in der Sierra Madre Occi-dental. Zacatecas ist für koloniale Archi-tektur bekannt, seit 1993 gehört ihr his-torisches Zentrum zum Weltkulturerbe.Ebenfalls zu den 111 „Magischen Dörfern“zählt San Cristóbal de las Casas. Gele-gen in einem Hochtal in Chiapas, Mexi-kos südlichstem Bundesstaat, gilt es alsEingangstor zur Welt der Mayas – „Mun-do Maya“. Berühmt ist San Cristóbal fürseinen einmaligen Mix aus spanischerund prekolumbianischer Kultur. SanCristóbal de las Casas ist Handelszen-trum für die indianische Bevölkerung, diehier Kunsthandwerk, Stickereien undTextilien auf dem sehenswerten Marktanbieten. Sehenswert sind auch die vomMaya-Stamm der Tzotzil bewohnten Ort-schaften im Norden und Nordwesten.
Blick auf das „magische Dorf“ San Miguel
MAGISCHE DÖRFER
111 Orte
lebendiger
Tradition
Yucatán – das ist Best of Mexico aufeiner Fläche von der Größe derSchweiz. Wie keine andere Region
verbindet die Halbinsel im Süden Kultur,Geschichte, Naturparadiese und Traum-strände. Ausgangspunkt ist Cancún, daseinstige Fischerdorf, das sich zu einerStadt mit knapp 500.000 Einwohnernund einem Badeort mit entsprechenderInfrastruktur entwickelt hat. Zurückge-nommener genießt man Strände und tür-kisfarbenes Meer in Tulum, wo sich aucheine der bedeutendsten Maya-Städte fin-det. Sie ist stark besucht, genau wieChichén Itzá (siehe links). Eine Alternati-ve ist Edzna (bei Campeche an der Ost-küste), wo man noch die Hauptpyramideerklimmen und atemberaubende Blickeüber den Dschungel genießen darf! Auf nach Mérida: Die Hauptstadt Yu-catáns gleicht einer Zeitreise ins kolonialeMexiko, etwa beim Spaziergang über den„Paseo de Montejo“ – Mexikos Gegen-stück zum Champs Elysee –, mit seinenprachtvollen Herrenhäusern. Dazu gibt estäglich Veranstaltungen, vom Folklore-tanz bis zu bunten Märkten. Manche nennen es das Paradies auf Erden:die nordöstlich von Cancún gelegene klei-
Kann Urlaub schöner sein? Karibischer Strand an der Riviera Maya
YUCATÁN
Wo alles Gute
zusammenkommt
Im Nordwesten Mexikos befindet sichder sogenannte Kupfercanyon, des-sen Schluchten wohl zu den spektaku-
lärsten der Welt gehören. Die Gegend mitihrer atemberaubenden Szenerie umfasst20 Schluchten. Bei einem Besuch diesesGebietes sollte man sich keinesfalls eineFahrt in dem berühmten Zug „El Chepe“entgehen lassen. Die Tour startet in Chi-huahua, führt durch das zerklüfteteHochland der Sierra Tarahumara und ei-ne faszinierende Schluchtenlandschaftund endet schließlich nach 655 Kilome-tern, 87 Tunneln und 37 Brücken in LosMochis an der pazifischen Küste. 2420Meter über dem Meeresspiegel liegt derhöchste Punkt. Während der Tagesreisepassiert „El Chepe“ mehrere Land-schafts- und Vegetationsformen. Der Na-tionalpark Kupfercanyon, ist auch kultu-rell ein Highlight. Er ist Heimat eines derletzten ursprünglich lebenden VölkerNordamerikas, der Tarahumara.Man kann „El Chepe“ unterwegs verlas-
sen, zum Beispiel in Posada Barrancas.Dort haben sich Hotels die Logenplätzean der Abbruchkante gesichert. Vom Bal-kon aus sieht man Touristen an Stahlsei-len hängend über die Schluchten fliegen.Die Ziplines gehören zum Parque de
Aventura Barrancas del Cobre, genausowie eine Seilbahn, Mountainbike-Trails,ein Klettersteig und der Ziprider, dielängste Seilrutsche der Welt. Kein Wun-der, dass heute vor allem junge Outdoor-Touristen mit „El Chepe“ reisen.
KUPFERCANYON
Unterwegs im Schluchtenzug
CHICHÉN ITZÁ
In der Welt der Maya
Chichén-Itzá dürftewohl die am bes-ten erhaltene Rui-
nenstätte der Maya-Kul-tur auf der Halbinsel Yu-catán sein, die meistbe-suchte ist es mitSicherheit. Wenn inCancún ein Kreuzfahrt-schiff anlegt, wartenschon ein gutes DutzendBusse, um die Passagierezu den Tempelanlagen zubringen. Mit täglich über8000 Besuchern ist dieseSehenswürdigkeit mittler-weile nach Teotihuacándie archäologische Stättemit der zweithöchsten Besucherzahl.Der Magie der Anlage mit zahlreichenBauwerken und ihrem Wahrzeichen, derimposanten Stufenpyramide Kukulkán,kann sich niemand entziehen. Fast schei-nen sie greifbar – die Maya und ihr tief inder Götterwelt verwurzeltes Leben mit Ri-tualen, die uns heute zwischen Faszinationund Schaudern schwanken lassen. Zu Be-ginn des 13. Jahrhunderts kam es zu krie-gerischen Auseinandersetzungen mit an-deren Völkern, letztlich ging Chichén Itzá
unter. Die Bewohner zogen sich ins heuti-ge Guatemala zurück, um dort ihre neueHauptstadt zu Tayasal zu gründen. Die Spanier fanden hier nur noch verlas-sene Tempel vor und schenkten der An-lage wenig Beachtung.. Archäologischwurde Chichén Itzá erst 1840 wiederent-deckt. Zeichnungen und Erzählungen vonJohn Lloyd Stephens und FrederickCatherwood gingen um die Welt undsorgten dafür, dass die Stadt wieder frei-gelegt wurde.Mehrere Ballspielplätze, ein Markt, einSchwitzbad, der Palast der 1000 Säulen,
der Kriegertempel undauch eine heilige Ceno-te gehören zum Gelän-de. Die Cenote ist fastkreisrund und hat steilabfallende Wände. ÜberJahrhunderte (in ihrerBlütezeit zwischen 300und 900 n. Ch.) verehr-ten die Mayas den Ort,sahen darin einen Ein-gang zur Unterwelt.Nachgewiesenermaßenfanden hier rituelle Op-ferungen statt. Nebenzahlreiche Opfergegen-ständen, teils aus Goldund Jade, wurden auch
etwa 50 Skelette entdeckt. Chichén Itzágehört heute zum Weltkulturerbe derUNESCO ist eines der neuen sieben Welt-wundern.Weitere bedeutende Maya-Stätten sinddie von einer Festungsmauer umgebeneStadt Tulúm in Yucatán und das nicht weitdavon entfernt liegende und vom Urwaldumgebene Cobá mit der höchsten Maya-Pyramide der Halbinsel. Teotihuacán im zentralen Hochland vonMexiko ist eine der bedeutendsten prä-historischen Ruinenstädte Amerikas. DieStadt war seit dem sechsten vorchristli-chen Jahrhundert permanent besiedelt,wurde ab etwa 750 aber scheinbar verlas-sen. Die Azteken, die Jahrhunderte späterdas Hochland besiedelten, fanden nurnoch Ruinen vor. Als die Spanier schließ-lich das Land unterwarfen, vernichtetensie auch die meisten Zeugnisse dieser frü-hen Kultur. Vieles liegt deshalb heute imDunkel der Geschichte verborgen. Zu denbeeindruckendsten Gebäuden gehörendie Sonnen- und Mondpyramide sowieder Tempel des Quetzalcóatl.
bis zu 3100 Meter hohes Kalksteingebirge.Die Sierra Gorda ist eines der bedeutend-sten Biosphärenreservate Mexikos undHeimat zahlreicher Ökosysteme und Vege-tationen. Sie ist geprägt von imposantenBergen, Flüssen, Wasserfällen, Wäldernund Schluchten. Bislang wurden in demDorado für Naturliebhaber, Abenteurerund Aktivurlauber 2308 Pflanzen- und 334Vogelarten nachgewiesen, außerdem 134Reptilien-, 110 Säugetier-, 650 Schmetter-lings- sowie 27 Fischarten.
Teil des altstädtischen UNESCO-
Weltkulturerbes ist seit 1996
auch die Parroquia de Santiago, die
städtische Pfarrkirche
QUERÉTARO
Ein Ort vieler Schätze
Wer Unvergessliches abseitsdes Massentourismus sucht,für den ist der Bundesstaat
Querétaro mit der Sierra Gorda einMuss. Die Hauptstadt Santiago deQuerétaro (200 Kilometer nördlich vonMexiko-Stadt gelegen) ist eine herrlicheKolonialstadt, deren Altstadt seit 1996zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Amnördlichen Rand des Bundesstaates er-streckt sich die rund 390.000 Hektargroße majestätische Sierra Gorda, ein
Vor allem in Yucatán sind
Cenotes, mit Süßwasser
gefüllte Kalksteinlöcher,
zugänglich. Abseilen,
schnorcheln oder tauchen
ist in vielen dieser Natur-
phänomene möglich
Große Flatter:
Monarchfalter legen bis zu
4500 km zurück. Man findet
sie in Schutzgebieten wie
El Rosario und Sierra Chincua
ne Insel Holbox mit ebenso atemberau-benden Stränden wie Sonnenuntergän-gen. Im Sommer sind Walhai-Tourenbuchbar, bei denen man mit den friedli-chen Tieren im offenen Meer schwimmenkann. Ein einzigartiges Naturphänomen,das sich nur in Yucatán bietet, sind zudemdie Cenotes, Süßwasserbecken, heilige Or-
te der Maya. Mehr als 3000 gibt es, vieleladen zum Abseilen, Schnorcheln oder garTauchen ein. Dass es die Cenotes nur hiergibt, hängt u. a. mit dem wohl berühmtes-ten Asteroideneinschlag der Erdgeschich-te zusammen, der vor rund 65 MillionenJahren im Karibischen Meer niedergingund die Zeit der Dinosaurier beendete.
Grandiose Landschaften ziehen beim Blick aus dem Zugfenster von „El Chepe“ vorbei
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Für das Gros der Besucher ist es dererste Kontakt mit Mexiko, wenn sieauf dem Flughafen der Hauptstadt
ankommen. Und meist beginnt eineRundreise mit einer Sightseeing-Tourdurch die geschichtsträchtige Altstadtder quirligen Metropole. Start ist am Pla-za de la Constitución (Platz der Verfas-sung), umgangssprachlich Zócalo ge-
nannt. Die Erhabenheit der „Guten Stu-be“ von Mexiko-Stadt wird durch die his-torische Bausubstanz unterstrichen:Catedral Metropolitana, die grösste Ba-rockkirche der Welt, Nationalpalast, derSitz des Präsidenten, das Rathaus und dieArkaden der Kaufleute. Schon für die Az-teken war hier das Zentrum ihrer Haupt-stadt Tenochtitlán. Die Reste der einst
größten Pyramide des Reiches sind in ei-nem Museum unweit Zócalo zu sehen. Nach einem Spaziergang durch die Fuß-gängerzone Madero gelangt man zu ei-nem weiteren Denkmal, auf das die Mexi-kaner stolz sind: Palacio de Bellas Artes.Schon die Architektur des Palastes derSchönen Künste ist ein Juwel. Darüber hi-naus macht die Programmvielfalt denKulturkomplex zur unbestrittenen Num-mer eins.Mexiko-Stadt hat neben London diehöchste Museumsdichte weltweit. Seit ei-nigen Jahren bereichert das Museo Sou-maya die Galerienszene. Und es machtauch optisch einiges her. Wie die Haut ei-nes glänzenden Reptils schillert die futu-ristische Metallfassade dieser Privat-sammlung, die 66.000 Exponate umfasst.Übrigens: Der Eintritt ist frei.Mexiko-Stadt hat noch so viel mehr zubieten, sodass es nach einem Tag Besich-tigungsprogramm nur heißen kann: Hastala próxima! Bis zum nächsten Mal.
Der Palast der
Schönen Künste in
der Hauptstadt
gilt als wichtigste
kulturelle
Einrichtung
Mexikos. Die
UNESCO erklärte
das Bauwerk
deswegen zum
Kunstmonument
MEXIKO-STADT
Wo schon Azteken Pyramiden bauten
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Jaguarfiguren an einem der
Ballspielplätze von Chichén Itzá
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Baja California
Golf vonMexiko
Tulum
Cancún
Chichén Itzá
Chihuahua
Los Mochis
Kupfercanyon
El Chepe
AtlantischerOzean
PazifischerOzean
Yucatán
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Mexiko�StadtVulkan „Pico de Orizaba“����� m�
GUANA�JUATO
Dolores Hidalgo
Zacatecas
San Miguel de AllendeSantiago de Querétaro
San Cristóbal de las Casas
Sierra Gorda
Tijuana
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MEXIKO
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SÜDAMERIKA
NORDAMERIKA
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Endlose Postkartenstrände mittropischen Palmen und türkisfar-benem Wasser, dazu weite Wüs-ten, schneebedeckte Vulkane undRegenwälder mit exotischer Flora und
Fauna. Pulsierendes Stadtleben wie in der Megame-tropole Mexiko-Stadt findet seinen Kontrast in „magi-schen Dörfern“. Die faszinierenden untergegangenenWelten der Maya, Azteken, Olmeken und Zapoteken ladenzu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein, die vielfältige Na-tur dagegen zum Genießen des Augenblicks, etwa beim Raf-ting oder Kayakfahren auf wilden Flüssen, bei einer Wanderungdurch Kakteenwälder oder der Beobachtung von ganz ganz klei-nen und ganz großen Bewohnern in Naturreservaten – von Monar-chenschmetterlingen bis hin zu Walen. Genuss für Ohren und Gau-men bieten Mariachi-Musik und eine einzigartige Küche – beides hatdie UNESCO längst zu immateriellem Weltkulturerbe erklärt. Dazu besticht Mexiko mit einer enormen architektonischen Vielfalt.Ausgangspunkt waren die atemberaubenden Bauten der Ureinwoh-ner vor mehr als 2000 Jahren, seitdem sind u. a. präspanische undkoloniale Elemente, maurische, jüdische und kastilische Einflüsse so-wie Art Deco und Avantgarde dazugekommen. Zudem ist Mexikostolz darauf, zu den Nationen mit den meisten von der UNESCO zumWeltkulturerbe erklärten Orten zu zählen – 34 sind es derzeit.Wer Mexiko als Reiseziel wählt, der wählt Vielfalt – eine Vielfalt, wiesie so kein anderes Land der Welt aufweist. Jeder der 31 Bundesstaa-ten (plus der Bundesdistrikt Mexiko-Stadt) wäre für sich eine Reisewert. Guanajuato in der Landesmitte etwa, dessen gleichnamigeHauptstadt von reicher Historie kündet. Sie war eine der legendärenSilberstädte, die einst Spanien Reichtum bescherten. Gleich fünf„magische Dörfer“ finden sich hier, zudem können sich Besucher aufverschiedene Themenrouten begeben, darunter Wein, Tequila, Mez-cal, Erdbeeren und Feigenkakteen. Was ist ein Badeparadies? Das zwischen Pazifik, Karibischem Meerund dem Golf von Mexiko eingebettete Land hat darauf eine Ant-wort mit Weltklasseniveau. Im Westen, am Golf von Kalifornien, liegtetwa der Playa del Amor – wahrhaft ein Strand zum Verlieben. Beider Stadt Puerto Escondido im Süden locken endlos lange und teilsgering frequentierte Strände mit riesigen Wellen. Vor allem derPlaya Zicatela gilt als Surferparadies, weil man hier die „Mex Pipe“
reiten kann, eine Welle, die zu dengrößten ihrer Art gehört. Der
Playa Delfines in Cancún ist einer der beliebtesten und schönstenStrände in ganz Mexiko. Je nachdem, ob man Ruhe und Entspan-nung oder fröhliche Feierstimmung sucht, sollte man die Jahreszeitwählen: Immer im März verwandelt sich Cancún zu den studenti-schen „Spring Break Partys“ in eine Partyhochburg.Auch Unterwasserliebhaber kommen voll auf ihre Kosten, denn Me-xiko ist ein Tauchparadies, dessen artenreiche submarine Welt mitnaturbelassenen und farbenprächtigen Korallenriffe und beeindru-ckenden Höhlensysteme entdeckt werden will. Eines der bekanntes-ten (dennoch idyllischsten) Tauchgebiete liegt vor der Insel Cozumel.Eintauchen in magische Höhlen kann man auch in den „Cenotes“ aufder Halbinsel Yucatán, einem der größten zusammenhängenden Un-terwasserhöhlensysteme der Welt. Das Versprechen von Natur purlösen nicht zuletzt auch die vielen Nationalparks ein, etwa die in Chia-pas, wo die Felswände des Canyon del Sumidero bis zu 1000 Meterin die Höhe ragen und türkisfarbene Wasserfälle im paradiesischenRegenwald in die Tiefe stürzen.Tourismus mit dem Ziel, ein verantwortungsvolles Miteinander vonMensch und Natur zu finden, genießt in Mexiko inzwischen hohePriorität. Die Zahl der Touristen, die so nachhaltig wie möglich reisenmöchten, steigt ebenso stetig wie die der Anbieter. Wie sehr Mexikoseine Natur zu schätzen weiß, belegt dies: 34 Biosphärenreservate,65 staatliche Nationalparks sowie zahlreiche Schutzgebiete für Floraund Fauna sind schon ausgewiesen., 181 insgesamt. Weitere sollenfolgen, denn mit dem Anliegen, die Artenvielfalt der nativen Floraund Fauna zu schützen sowie gefährdete malerische Landstriche inNaturschutzgebiete umzuwandeln, steht man noch am Anfang. So stolz wie Mexikaner auf ihr Land und ihre Kultur sind, so einladendund herzlich sind sie. Besuchen Sie in das Land der Maya und Azte-ken, besuchen Sie ein Land grenzenloser Kultur und Gastfreundlich-keit. Bienvenido a México!
Majestätisch und beeindruckend:
Die Pyramide des Kukulkán
in der Maya-Stadt Chichén Itzá
in Yucatán
EINZIGARTIGE VIELFALT
Hochgenuss
im Land der
Maya und
Azteken
Dolores Hidalgo – wer dieses Dorfim Bundesstaat Guanajuato be-sucht, steht an der Wiege der na-
tionalen Unabhängigkeit. Am 16. Septem-ber 1810 rief hier Pater Miguel Hidalgomit Glockengeläut und dem Ruf „Viva Me-xico!“ zum Kampf gegen die Kolonial-macht Spanien auf. Bis 1821 dauerte die-ser, dann war Mexiko unabhängig. Nebenseiner Historie ist Dolores Hidalgo fürseine farbenfrohen Gassen und hochwer-tige Talavera-Keramik bekannt, aber auchfür exotische Eissorten.Wer typisches mexikanisches Dorflebenmag, das zudem mit attraktiven Extras ge-spickt ist, hat viel zu entdecken. Denn Do-lores Hidalgo ist nur eines von inzwischen111 „Magischen Dörfer“, die sich über alleBundesstaaten verteilen. 2001 initiiertedie Regierung das „Programa PueblosMágicos“. Seitdem wird darin investiert,das vielerorts reiche kulturelle, histori-sche, religiöse und kunsthandwerklicheErbe Mexiko-Besuchern einfacher zu-gänglich zu machen. Eine geografischeNähe zu ohnehin bedeutsamen touristi-schen Zielen oder Städten sowie eineausreichend gute Verkehrsanbindungsind Mindestanforderungen, die an Be-werber für den Titel eines „Pueblo Mág-ico“ gestellt werden. Die erfüllte San Miguel de Allende
spielend. Seit 2002 ist die ebenfalls im
Mexikos Touris-musminister Enri-que de la Madridspricht über Ziele,Sicherheit und dendeutschen Markt.
Welche Prioritäten setzt Mexiko
heute im Tourismussektor?
Wir haben immer schon ein vielfälti-ges Angebot gehabt und sind auchbei der Preisgestaltung sehr flexibel.Zukünftig setzen wir noch mehr aufDiversifizierung. So sind wir sehr frohüber die guten Zuwächse bei deut-schen Touristen – ein Plus von 16 Pro-zent von 2015 auf 2016. Aber wir glau-ben, dass da noch sehr viel mehr drinist. Deshalb wollen wir unsere kultu-rellen Möglichkeiten noch besser he-rausstellen: Ja, wir sind ein Land mitwunderschönen Stränden, aber ebenauch mit Pyramiden, Kirchen, Kathe-dralen, Konzertsälen und einer span-nenden Kunstszene. All das gilt esnoch mehr zu nutzen als bisher.
Gibt es Förderschwerpunkte?
Gerade für die ländlichen Gebiete ha-ben wir das Projekt der „magischenDörfer“ entworfen. Diese bisher 111„pueblos mágicos“ bekommen diesenTitel offiziell verliehen, wenn sie gewis-se Anforderungen erfüllen. Dafür kön-nen sie auf Finanzierung durch staatli-che Fördermaßnahmen zurückgreifen.Etwa 9 Millionen Mexikaner arbeitenim Tourismussektor, das sind Arbeits-plätze, die nicht von Automatisierungund Rationalisierung betroffen sind,denn unsere Gäste wollen ja gerade in-tensiv persönlich betreut werden. Daskönnen wir Mexikaner ausgezeichnet,weil wir zuvorkommende und herzli-che Menschen sind.
Wie beeinflusst der Nachhaltigkeits-
gedanke den Tourismus?
8,7 Prozent unseres Bruttoinlandpro-duktes erwirtschaftet der Tourismus-sektor. Seine Zuwachsraten sindüberdurchschnittlich hoch. Eine brei-te Akzeptanz des Tourismus kannman nur gewährleisten, wenn manÖkologie und Nachhaltigkeit berück-sichtigt. Das tut unsere Tourismusin-dustrie in zunehmenden Maße unddas ist auch enorm wichtig.
Welche Chancen eröffnet das
Deutsch-Mexikanische Duale Jahr
für den Tourismussektor?
Gerade im Tourismus sehen wir positi-ve Ergebnisse durch hohe Zuwachsra-ten auf beiden Seiten, denn auch im-mer mehr Mexikaner besuchenDeutschland. Wir wollen zudem dieAusbildungsanstöße dieses Jahres ver-stetigen: Wir haben viele junge Men-schen, die in das deutsche Schemader dualen Bildung passen: Sie ist füruns heute mehr denn je ein Vorbild.
Beeinflusst die delikate Sicherheits-
lage den Tourismus?
Mexiko hat kein Terrorismus-Pro-blem. Wir haben in einigen Gegendenein Potenzial an Gewalt- und Drogen-kriminalität und arbeiten deshalb aneinem Sicherheitskonzept gerade fürtouristisch stark frequentierte Gegen-den. Dabei steht die Stärkung undbessere Ausbildung der Sicherheits-kräfte und Justiz im Vordergrund.
Das Interview führte HildegardStausberg
INTERVIEW
Potenziale
besser
nutzen
Bundesstaat Guanajuato gelegene undmit dem Unabhängigkeitskampf verbun-dene Stadt ein „Magisches Dorf“. Sie giltals eine der bezauberndsten Städte Zen-tralmexikos. Architektur aus der Koloni-alzeit und pittoreske Kopfsteinpflaster-straßen machen sie zu einem Anzie-hungspunkt, ebenso wie der auch ElJardín genannte Plaza Principal und dieim gotischen Stil errichteten weithinsichtbaren Kirchtürme der Parroquia.Mit einem ganz anderen Charme be-sticht Zacatecas. Die Silberminen- undHauptstadt des gleichnamigen Bundes-staates liegt in der Sierra Madre Occi-dental. Zacatecas ist für koloniale Archi-tektur bekannt, seit 1993 gehört ihr his-torisches Zentrum zum Weltkulturerbe.Ebenfalls zu den 111 „Magischen Dörfern“zählt San Cristóbal de las Casas. Gele-gen in einem Hochtal in Chiapas, Mexi-kos südlichstem Bundesstaat, gilt es alsEingangstor zur Welt der Mayas – „Mun-do Maya“. Berühmt ist San Cristóbal fürseinen einmaligen Mix aus spanischerund prekolumbianischer Kultur. SanCristóbal de las Casas ist Handelszen-trum für die indianische Bevölkerung, diehier Kunsthandwerk, Stickereien undTextilien auf dem sehenswerten Marktanbieten. Sehenswert sind auch die vomMaya-Stamm der Tzotzil bewohnten Ort-schaften im Norden und Nordwesten.
Blick auf das „magische Dorf“ San Miguel
MAGISCHE DÖRFER
111 Orte
lebendiger
Tradition
Yucatán – das ist Best of Mexico aufeiner Fläche von der Größe derSchweiz. Wie keine andere Region
verbindet die Halbinsel im Süden Kultur,Geschichte, Naturparadiese und Traum-strände. Ausgangspunkt ist Cancún, daseinstige Fischerdorf, das sich zu einerStadt mit knapp 500.000 Einwohnernund einem Badeort mit entsprechenderInfrastruktur entwickelt hat. Zurückge-nommener genießt man Strände und tür-kisfarbenes Meer in Tulum, wo sich aucheine der bedeutendsten Maya-Städte fin-det. Sie ist stark besucht, genau wieChichén Itzá (siehe links). Eine Alternati-ve ist Edzna (bei Campeche an der Ost-küste), wo man noch die Hauptpyramideerklimmen und atemberaubende Blickeüber den Dschungel genießen darf! Auf nach Mérida: Die Hauptstadt Yu-catáns gleicht einer Zeitreise ins kolonialeMexiko, etwa beim Spaziergang über den„Paseo de Montejo“ – Mexikos Gegen-stück zum Champs Elysee –, mit seinenprachtvollen Herrenhäusern. Dazu gibt estäglich Veranstaltungen, vom Folklore-tanz bis zu bunten Märkten. Manche nennen es das Paradies auf Erden:die nordöstlich von Cancún gelegene klei-
Kann Urlaub schöner sein? Karibischer Strand an der Riviera Maya
YUCATÁN
Wo alles Gute
zusammenkommt
Im Nordwesten Mexikos befindet sichder sogenannte Kupfercanyon, des-sen Schluchten wohl zu den spektaku-
lärsten der Welt gehören. Die Gegend mitihrer atemberaubenden Szenerie umfasst20 Schluchten. Bei einem Besuch diesesGebietes sollte man sich keinesfalls eineFahrt in dem berühmten Zug „El Chepe“entgehen lassen. Die Tour startet in Chi-huahua, führt durch das zerklüfteteHochland der Sierra Tarahumara und ei-ne faszinierende Schluchtenlandschaftund endet schließlich nach 655 Kilome-tern, 87 Tunneln und 37 Brücken in LosMochis an der pazifischen Küste. 2420Meter über dem Meeresspiegel liegt derhöchste Punkt. Während der Tagesreisepassiert „El Chepe“ mehrere Land-schafts- und Vegetationsformen. Der Na-tionalpark Kupfercanyon, ist auch kultu-rell ein Highlight. Er ist Heimat eines derletzten ursprünglich lebenden VölkerNordamerikas, der Tarahumara.Man kann „El Chepe“ unterwegs verlas-
sen, zum Beispiel in Posada Barrancas.Dort haben sich Hotels die Logenplätzean der Abbruchkante gesichert. Vom Bal-kon aus sieht man Touristen an Stahlsei-len hängend über die Schluchten fliegen.Die Ziplines gehören zum Parque de
Aventura Barrancas del Cobre, genausowie eine Seilbahn, Mountainbike-Trails,ein Klettersteig und der Ziprider, dielängste Seilrutsche der Welt. Kein Wun-der, dass heute vor allem junge Outdoor-Touristen mit „El Chepe“ reisen.
KUPFERCANYON
Unterwegs im Schluchtenzug
CHICHÉN ITZÁ
In der Welt der Maya
Chichén-Itzá dürftewohl die am bes-ten erhaltene Rui-
nenstätte der Maya-Kul-tur auf der Halbinsel Yu-catán sein, die meistbe-suchte ist es mitSicherheit. Wenn inCancún ein Kreuzfahrt-schiff anlegt, wartenschon ein gutes DutzendBusse, um die Passagierezu den Tempelanlagen zubringen. Mit täglich über8000 Besuchern ist dieseSehenswürdigkeit mittler-weile nach Teotihuacándie archäologische Stättemit der zweithöchsten Besucherzahl.Der Magie der Anlage mit zahlreichenBauwerken und ihrem Wahrzeichen, derimposanten Stufenpyramide Kukulkán,kann sich niemand entziehen. Fast schei-nen sie greifbar – die Maya und ihr tief inder Götterwelt verwurzeltes Leben mit Ri-tualen, die uns heute zwischen Faszinationund Schaudern schwanken lassen. Zu Be-ginn des 13. Jahrhunderts kam es zu krie-gerischen Auseinandersetzungen mit an-deren Völkern, letztlich ging Chichén Itzá
unter. Die Bewohner zogen sich ins heuti-ge Guatemala zurück, um dort ihre neueHauptstadt zu Tayasal zu gründen. Die Spanier fanden hier nur noch verlas-sene Tempel vor und schenkten der An-lage wenig Beachtung.. Archäologischwurde Chichén Itzá erst 1840 wiederent-deckt. Zeichnungen und Erzählungen vonJohn Lloyd Stephens und FrederickCatherwood gingen um die Welt undsorgten dafür, dass die Stadt wieder frei-gelegt wurde.Mehrere Ballspielplätze, ein Markt, einSchwitzbad, der Palast der 1000 Säulen,
der Kriegertempel undauch eine heilige Ceno-te gehören zum Gelän-de. Die Cenote ist fastkreisrund und hat steilabfallende Wände. ÜberJahrhunderte (in ihrerBlütezeit zwischen 300und 900 n. Ch.) verehr-ten die Mayas den Ort,sahen darin einen Ein-gang zur Unterwelt.Nachgewiesenermaßenfanden hier rituelle Op-ferungen statt. Nebenzahlreiche Opfergegen-ständen, teils aus Goldund Jade, wurden auch
etwa 50 Skelette entdeckt. Chichén Itzágehört heute zum Weltkulturerbe derUNESCO ist eines der neuen sieben Welt-wundern.Weitere bedeutende Maya-Stätten sinddie von einer Festungsmauer umgebeneStadt Tulúm in Yucatán und das nicht weitdavon entfernt liegende und vom Urwaldumgebene Cobá mit der höchsten Maya-Pyramide der Halbinsel. Teotihuacán im zentralen Hochland vonMexiko ist eine der bedeutendsten prä-historischen Ruinenstädte Amerikas. DieStadt war seit dem sechsten vorchristli-chen Jahrhundert permanent besiedelt,wurde ab etwa 750 aber scheinbar verlas-sen. Die Azteken, die Jahrhunderte späterdas Hochland besiedelten, fanden nurnoch Ruinen vor. Als die Spanier schließ-lich das Land unterwarfen, vernichtetensie auch die meisten Zeugnisse dieser frü-hen Kultur. Vieles liegt deshalb heute imDunkel der Geschichte verborgen. Zu denbeeindruckendsten Gebäuden gehörendie Sonnen- und Mondpyramide sowieder Tempel des Quetzalcóatl.
bis zu 3100 Meter hohes Kalksteingebirge.Die Sierra Gorda ist eines der bedeutend-sten Biosphärenreservate Mexikos undHeimat zahlreicher Ökosysteme und Vege-tationen. Sie ist geprägt von imposantenBergen, Flüssen, Wasserfällen, Wäldernund Schluchten. Bislang wurden in demDorado für Naturliebhaber, Abenteurerund Aktivurlauber 2308 Pflanzen- und 334Vogelarten nachgewiesen, außerdem 134Reptilien-, 110 Säugetier-, 650 Schmetter-lings- sowie 27 Fischarten.
Teil des altstädtischen UNESCO-
Weltkulturerbes ist seit 1996
auch die Parroquia de Santiago, die
städtische Pfarrkirche
QUERÉTARO
Ein Ort vieler Schätze
Wer Unvergessliches abseitsdes Massentourismus sucht,für den ist der Bundesstaat
Querétaro mit der Sierra Gorda einMuss. Die Hauptstadt Santiago deQuerétaro (200 Kilometer nördlich vonMexiko-Stadt gelegen) ist eine herrlicheKolonialstadt, deren Altstadt seit 1996zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Amnördlichen Rand des Bundesstaates er-streckt sich die rund 390.000 Hektargroße majestätische Sierra Gorda, ein
Vor allem in Yucatán sind
Cenotes, mit Süßwasser
gefüllte Kalksteinlöcher,
zugänglich. Abseilen,
schnorcheln oder tauchen
ist in vielen dieser Natur-
phänomene möglich
Große Flatter:
Monarchfalter legen bis zu
4500 km zurück. Man findet
sie in Schutzgebieten wie
El Rosario und Sierra Chincua
ne Insel Holbox mit ebenso atemberau-benden Stränden wie Sonnenuntergän-gen. Im Sommer sind Walhai-Tourenbuchbar, bei denen man mit den friedli-chen Tieren im offenen Meer schwimmenkann. Ein einzigartiges Naturphänomen,das sich nur in Yucatán bietet, sind zudemdie Cenotes, Süßwasserbecken, heilige Or-
te der Maya. Mehr als 3000 gibt es, vieleladen zum Abseilen, Schnorcheln oder garTauchen ein. Dass es die Cenotes nur hiergibt, hängt u. a. mit dem wohl berühmtes-ten Asteroideneinschlag der Erdgeschich-te zusammen, der vor rund 65 MillionenJahren im Karibischen Meer niedergingund die Zeit der Dinosaurier beendete.
Grandiose Landschaften ziehen beim Blick aus dem Zugfenster von „El Chepe“ vorbei
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Für das Gros der Besucher ist es dererste Kontakt mit Mexiko, wenn sieauf dem Flughafen der Hauptstadt
ankommen. Und meist beginnt eineRundreise mit einer Sightseeing-Tourdurch die geschichtsträchtige Altstadtder quirligen Metropole. Start ist am Pla-za de la Constitución (Platz der Verfas-sung), umgangssprachlich Zócalo ge-
nannt. Die Erhabenheit der „Guten Stu-be“ von Mexiko-Stadt wird durch die his-torische Bausubstanz unterstrichen:Catedral Metropolitana, die grösste Ba-rockkirche der Welt, Nationalpalast, derSitz des Präsidenten, das Rathaus und dieArkaden der Kaufleute. Schon für die Az-teken war hier das Zentrum ihrer Haupt-stadt Tenochtitlán. Die Reste der einst
größten Pyramide des Reiches sind in ei-nem Museum unweit Zócalo zu sehen. Nach einem Spaziergang durch die Fuß-gängerzone Madero gelangt man zu ei-nem weiteren Denkmal, auf das die Mexi-kaner stolz sind: Palacio de Bellas Artes.Schon die Architektur des Palastes derSchönen Künste ist ein Juwel. Darüber hi-naus macht die Programmvielfalt denKulturkomplex zur unbestrittenen Num-mer eins.Mexiko-Stadt hat neben London diehöchste Museumsdichte weltweit. Seit ei-nigen Jahren bereichert das Museo Sou-maya die Galerienszene. Und es machtauch optisch einiges her. Wie die Haut ei-nes glänzenden Reptils schillert die futu-ristische Metallfassade dieser Privat-sammlung, die 66.000 Exponate umfasst.Übrigens: Der Eintritt ist frei.Mexiko-Stadt hat noch so viel mehr zubieten, sodass es nach einem Tag Besich-tigungsprogramm nur heißen kann: Hastala próxima! Bis zum nächsten Mal.
Der Palast der
Schönen Künste in
der Hauptstadt
gilt als wichtigste
kulturelle
Einrichtung
Mexikos. Die
UNESCO erklärte
das Bauwerk
deswegen zum
Kunstmonument
MEXIKO-STADT
Wo schon Azteken Pyramiden bauten
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Jaguarfiguren an einem der
Ballspielplätze von Chichén Itzá
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Die ereignisreiche Geschichte
Mexikos hat eine einzigartige
kulturelle Identität hervorge-
bracht. Bis ins 16. Jahrhundert
war die Kunst Mexikos von den
Werken der Hochkulturen geprägt. Noch
heute kann man in archäologischen Stätten
Wandmalerei der Mayas oder Azteken be-
wundern. Zur Zeit der spanischen Conquista
wurden indianische zugunsten europäischer
Einflüsse zurückgedrängt. Während der Revo-
lution von 1910-1920 besann man sich wieder
mehr auf seine Wurzeln und begann neue
Wege zu gehen.
Hierbei entstand eine eigenständige Kunst-
form, der Muralismo. Mit ihren überdimen-
sionalen Wandgemälden wollten die Künstler
das überwiegend aus Analphabeten beste-
hende Volk für seine Wurzeln, aktuellen Pro-
bleme und Zukunftsfragen sensibilisieren und
auf bestehende Möglichkeiten aufmerksam
machen. Die Protagonisten waren „Los Tres
Grandes“ Diego Rivera (1886-1957), José Cle-
mente Orozco (1883-1949) und David Álfaro
Siqueiros (1896-1974). Fortgeführt wurde die-
se sozialkritische Stilrichtung unter anderem
von Juan O’Gorman, Francisco Toledo, Rufino
Tamayo und Miguel Cabrera. Heute finden
sich in Mexiko an den meisten öffentlichen
Gebäuden Murales. Die Kunstform ist sogar
zu einer Art Exportschlager Mexikos gewor-
den, der die Szene in vielen Ländern Latein-
amerikas, in den USA und in Europa beein-
flusst hat.
Frida Kahlo (1907-1954) hat ebenfalls ent-
scheidend zur Berühmtheit mexikanischer
Malerei in der Welt beigetragen. Es ist nicht
übertrieben zu sagen, dass sie die herausra-
gende Künstlerfigur des Landes ist. Frida Kah-
los Oeuvre versinnbildlicht Selbstinszenie-
rung als Lebensform. Ihre Arbeiten (von 143
Bildern sind 55 Selbstporträts) sind eine per-
manente Demonstration der Stärke in ihrer
Kampfansage an die Leiden, die sowohl Kah-
los von Krankheiten geplagter Körper als auch
ihre Rolle als Frau in einer vom Machismo ge-
prägten Kultur verursachten. Frida Kahlos Ge-
burtshaus, das „Blaue Haus“ in Coyoacán, fun-
giert heute als Museum. Dort ist ein Großteil
ihrer Bilder und Aquarelle zu sehen.
Bereits die altamerikanischen Völker fertigten
Skulpturen und Kleinplastiken, um ihren Göt-
tern zu huldigen, Tempel zu verzieren oder als
Grabbeigaben zu dienen. Während der Kolo-
nialzeit verlor die Bildhauerei an Bedeutung,
kehrt aber in der Moderne in Form von indivi-
duellen Monumentalskulpturen wieder, die
viele Plätze schmücken.
Ein kultureller Schmelztiegel ist Mexi-
ko auch im Bereich Architektur. Der
weit verbreitete Kolonialstil zeigt je-
doch Besonderheiten. Denn mehr-
farbiges Vulkangestein oder verschie-
denfarbiger Kalkstein, wie sie nur in
Mexiko vorkommen, machen die Bau-
ten besonders. Außerdem wurden die
verschiedenen europäischen Baustile auf
unterschiedliche Art und Weise umge-
setzt. Leider wurden durch die Konquistadoren
zahlreiche der altindianischen Gebäude zer-
stört, um am selben Ort, oft sogar mit densel-
ben Steinen, Kirchen und Klöster zu erbauen.
Prunkvolle Beispiele der Kolonialarchitektur
sind meist die Regierungspaläste, die Stadthäu-
ser mit ihren Patios oder die Haciendas auf
dem Land. Heute bestechen die mexikanischen
Häuser vor allem durch ihre farbenfrohe Innen-
und Außenwände.
Ihren Ursprung findet die mexikanische Lite-
ratur in den Códices, den Schriften der indi-
genen Völker. Eine moderne Nationalliteratur
entwickelte sich nach der Revolution. Man
sagt, wer „Das Labyrinth der Einsamkeit“ ge-
lesen hat, kann Mexiko besser verstehen. Es
ist ein Werk von Octavio Paz, der 1990 den
Literaturnobelpreis für sein Schaffen erhielt.
Weitere sehr bekannte Literaten Mexikos
sind, unter anderen, Juan Rulfo, Carlos Fuen-
tes, Paco Ignacio Taibo II sowie Schriftstelle-
rinnen des mexikanischen Feminismus, bei-
spielsweise Rosario Castellanos oder Elena
Poniatowski.
Das Musikspektrum Mexikos ist groß und ab-
wechslungsreich. Fast jede Region hat ihren
eigenen Stil hervorgebracht. Besonders be-
liebt ist traditionelle Musik. So zum Beispiel
Mariachi, Volksmusik, die für Ausländer der
Inbegriff mexikanischer Musik ist. Noch im-
mer ziehen Gruppen von Wandermusikern
durch das Land, um ihr Publikum im Norden
mit den wilderen „Rancheros“ und im Süden
mit den dort bevorzugten melodischen „Ma-
rimbas“ zu erfreuen.
Das mexikanische Kino hat eine lange Tra-
dition und international einen guten Ruf. Be-
kannte Regisseure sind Alejandro González
Iñárritu, Luis Buñuel oder Emilio Fernández.
Heute werden statt Arthouse-Produktionen
allerdings eher Telenovelas fürs Fernsehen
gedreht.
Volkskunst ist in Mexiko ein blühender Wirt-
schaftszweig. Es gibt ein großes Angebot an
authentischen Produkten. Jede Region setzt
dabei eigene Akzente. Einen repräsentativen
Querschnitt findet man bei Fonart. Das sind
staatliche Läden für Kunsthandwerk. Die inte-
ressantesten Dinge fantasievoller Handarbeit
lassen sich aber in den ländlichen Regionen, in
den Orten selbst oder auf Märkten entde-
cken. Töpfer- und Webwaren oder Schmuck
gibt es hier oft in sehr guter Qualität. Gern ge-
kauft werden auch Lack- und Kupferarbeiten,
Ledersachen oder Korbwaren.
KULTUR
Die Farben
eines Landes
Frida Kahlos Doppelporträt
„Die zwei Fridas“. Die unterschied-
liche Kleidung könnte auf den
Schwebezustand der Künstlerin
zwischen der europäischen und
mexikanischen Tradition hinweisen
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Alle Häuser der Siedlung Las Palmitas in Pachuca (Bundesstaat
Hidalgo) formen die flächenmäßig größte Wandmalerei Mexikos.
Sozialer Nebeneffekt: Die einstmals hohe Kriminalität in diesem
Wohnquartier ist seit der Fertigstellung des „Bildes“ rückläufig
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Die Vielfalt der Farben
und Formen beeindrucken.
Fast jedes nur denkbare
Material wird in Mexiko
zur Herstellung von
„arte popular“ verwendet
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Tequilas. Er muss 51 Prozent Agave
enthalten, der Rest darf mit Zu-
satzstoffen ergänzt werden. Pro-
duzenten fügen zum Beispiel
Früchte, Kräuter, Insekten oder
Hühnerbrust in ihren Mezcal, um
einen individuellen Geschmack zu
definieren. Der berühmte Wurm
(eigentlich eine Schmetterlingslar-
ve) im Mezcal wird fast aus-
schließlich in die für den Export
bestimmten Flaschen gegeben.
Ursprünglich wurde er getrock-
net, pulverisiert und statt Salz zum
Getränk gegeben. Aus der Agave
gewonnen wird auch der Pulque,
der als mexikalisches Nationalge-
tränk gilt. Er wird aus dem fer-
mentierten Saft verschiedener
Agaven hergestellt und ist milchig-
trüb. Da er schnell verdirbt, ist er
für den Export ungeeignet.
Guacamole, Mole (Schoko-Chili-
Sauce, die gern zu Geflügelgerich-
ten gereicht wird), Tacos, Salsas,
mehr als 90 Chili-Sorten und En-
chiladas: Für seine kulinarische
Vielfalt, die verschiedenen Kü-
chen- und Kochstile, aber auch die
traditionelle Küche mit rituellen
und spirituellen Bräuchen wurde
die mexikanische Küche gemein-
sam mit der französischen Küche
2010 zum Weltkulturerbe der
UNESCO ernannt.
Natur und Klima meinten es
gut mit der mexikani-
schen Küche. Und sorg-
ten dafür, dass viele ursprüngliche
Pflanzen wie Tomaten, Chili- und
Vanilleschoten, die Kakaopflanze,
aber auch Avocados und Mais
prächtig im Land der Azteken ge-
diehen und von dort aus ihren
Weg in die weite Welt fanden.
Chia-Samen, bei uns zurzeit als Su-
perfood gehandelt, wurde schon
bei den alten Maya und Azteken
als Grundnahrungs- und Heilmittel
verwendet. Das Wort „Chia“
stammt aus der Sprache der Maya
und bedeutet so viel wie „Kraft“.
Mit der Kolonialisierung durch die
Spanier vermischte sich die indi-
gene mit der spanischen Kultur,
was auch kulinarisch zu Ver-
schmelzungen führte. So kamen
mit den Spaniern die Viehzucht,
Zucker, Weizen, Reis und europäi-
sche Weinreben ins Land.
Mexiko überzeugt heute mit einer
Vielzahl von Regional-Küchen. So
ist Mexicali, eine Stadt im Bundes-
staat Baja California unweit des
kalifornischen San Diego, auf-
grund asiatischer Einwanderer in-
zwischen ein Dorado für chinesi-
sche Küche geworden, während
Baja California ansonsten eher für
Fisch-Tacos, Meeresfrüchte und
auch Paella bekannt ist.
Die Stadt Irapuato (Bundesstaat
Guanajuato) kürte sich selbstbe-
wusst zur Welthauptstadt der Erd-
beere und bietet Touristen an, auf
der Erdbeerroute zu wandeln.
Auch Wein- und Käserouten gilt es
zu entdecken. Im Bundesstaat
Querétaro mit seinem mediterra-
nen Klima sind die Verhältnisse für
Weinanbau ideal. Produziert wer-
den Cabernet Sauvignon, Merlot,
aber auch traditionelle Sorten wie
Criolla oder Palomino, einige
Weiß- und Roséweine.
Im zentralmexikanischen Guana-
juato finden sich im Südwesten
des Bundesstaates entlang der Te-
quilaroute weite blaue Agavenfel-
der. Nur aus der blauen Agave darf
der Tequila hergestellt werden.
Insgesamt gibt es in Mexiko mehr
als 190 verschiedene Arten von
Maguey-Pflanzen. Aus ihnen wird
auch der Mezcal (übersetzt etwa
„gekochter Maguey“) gewonnen,
der kleine, aber hippe Bruder des
MEXIKANISCHE KÜCHE
Die heimische Tomate gibt es an jedem Gemüsestand – auch als Pyramide
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Ursprünglich, regional
und schön scharf
Schweine-Sandwich mit Zwiebeln
und Chili-Sauce. Koch: Daniel Ovadia
Langustini mit scharfer Chorizo-Sauce.
Koch: Pedro Evia, Restaurant KUUK
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Die Kultur Mexikos wurzelt in
indigenen Traditionen, die teils
noch heute lebendig sind. Am
prägendsten aber war die Zeit der
spanischen Eroberung. Mexiko
bereichert heute die internationale
Kunstszene und empfängt zugleich
wichtige Impulse von ihr