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UTHMAN BIN AFFAN

UTHMAN BIN AFFAN. Stammbaum Uthman bin Affan bin Ebi‘l-As bin Umajja bin Abdischams bin Abdimanaf bin Kusaj Großmutter mütterlicherseits ist die Tante

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UTHMAN BIN AFFAN

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Stammbaum Uthman bin Affan bin Ebi‘l-As bin Umajja

bin Abdischams bin Abdimanaf bin Kusaj Großmutter mütterlicherseits ist die

Tante väterlicherseits des Propheten (sas)

Kommt 6 Jahre nach dem Jahr des Elefanten zur Welt

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Konvertierung zum Islam Abu Bakr lädt ihn zum Islam ein Einer der ersten Muslime in Mekka Wird von seinem Onkel Hakam bin As

gefoltert

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Heirat mit Rukija Heiratet die Tochter des Propheten (sas)

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Auswanderung wandert mit seiner Familie nach

Abessinien aus und später nach Medina

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Medina Verbrüderung mit Aws bin Thabit

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Badr Nimmt nicht an Badr teil, weil Rukija

krank ist und kurz darauf verstirbt. Bekommt dennoch Anteil an der Beute

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Heirat mit Umm Khultum Heiratet die Tochter des Propheten Umm

Khultum und wird daher Zu‘n-Nurain genannt. Umm Khultum verstirbt im Jahr 9/630

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Uhud Flieht wie auch andere Sahabas in Uhud.

Doch Allah st verzeiht ihnen (3:155)

(Flieht ebenfalls wie die meisten Kämpfer in Hunain)

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Bajja von Ridwan In Hudajbijja schickt Rasulullah Uthman aufgrund

seines starken Stammes in Mekka und dem Schutz dem er ihm bieten kann als Bote nach Medina.

Indes wird das Gerücht, Uthman wurde gefangen genommen und ermordet, verbreitet

Rasulullah versammelt die Sahabas und schwört unter dem Baum von Ridwan Uthmans Tod zu rächen, woraufhin die Mekkaner sich bereit erklären ein Friedensabkommen zu schließen

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Stellvertreter Rasulullahs Während der Schlacht von Zatu‘r-Rika

und gegen Gatafan lässt Rasulullah Uthman als Stellvertreter in Medina zurück

(Uthman ist außerdem der Schreiber des Khalifen Abu Bakr gewesen)

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Tabuk Spendet 750 Kamele für die Armee, so

dass keiner ihn übertreffen kann

(Kauft außerdem den Brunnen Ruma von einem Juden und spendet es den Muslimen)

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Tugenden Es gibt viele übertriebene Überlieferungen in Bezug

auf seine Tugenden, wie z.B., dass er jede Nacht nur in einer Raka den gesamten Kuran rezitierte. Wenn wir annehmen würden, dass eine Seite im Schnitt 5 Minuten dauert, dann würde der gesamte Kuran ca. 50 h dauern, was 2 Tage bedeuten würde.

Höchstwahrscheinlich wurden all diese Überlieferungen als Reaktion auf die Verunglimpfung der Schia erfunden. Bemerkenswert ist dabei, dass die Rangfolge unter den Sahabas bei den Sunniten mit den Khalifen anfängt und somit eindeutig politischen Hintergrund hat.

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Rasulullahs Prophezeihungen über die Zeit der Fitna Außerdem werden viele angebliche Hadithe überliefert, in

denen Rasulullah vor der Zeit der Fitna warnt, Uthman rät den Aufständigen nicht nachzugeben, indem er „das Hemd des Khalifats, das Allah st ihm angezogen hat nicht ausziehen soll“ und letztlich sein Ende als Märtyrer prophezeit.

Interessant in diesem Zusammenhang ist vor allem die Überlieferung, dass Rasulullah, nachdem Uthman die Armee von Tabuk ausgestattet hat, gesagt haben soll: „Was hiernach Uthman auch immer tut, es wird ihm nicht schaden.“, obwohl es im Islam nicht einmal für Propheten solch einen Freischein gibt. (46:9). Allein dieser Hadith reicht aus um alle Fehltritte Uthmans in seiner Amtszeit wettzumachen und ihn für unantastbar zu erklären, trotz der Tatsache, dass sogar die Propheten zur Rechenschaft gezogen werden. (7:6)

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Umars GremiumKurz vor seinem Tod stellt Umar ra ein Gremium aus 6 Personen zusammen

1. Abdurrahman b. Awf. 2. Ali b. Abu Talib, 3. Uthman b. Affan, 4. Talha b. Ubaidullah, 5. Zubair b. Awwam, 6. Sad b. Abi Wakkas

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Uthmans Chancen im Gremium

Umar ra hatte das Gremium so zusammengestellt, dass letzten Endes Uthman gewählt werden würde, denn Abdurrahman bin Awf, der im Falle einer Unentschiedenheit das letzte Wort haben sollte,

war mit Umm Khultum der Schwester von Uthman verheiratet. Aus diesem Grund verlangt Ali, nachdem Abdurrahman als Kandidat zurücktritt und

sich dem Gremium als Richter anbietet, dass dieser nur Richter werden darf, wenn er schwört das Recht zu verteidigen, nicht willkürlich zu entscheiden, seine Verwandten nicht zu begünstigen und sich für die Interessen des Volkes einzusetzen.

Nach der Ernennung Uthmans bezichtigt Ali Abdurrahman ihn betrogen und seinen Verwandten bevorzugt zu haben, damit dieser ihn nach seinem Tod als Khalif ernennt.

Sad bin Ebi Wakkas war der Cousin von Abdurrahman bin Awf. Zusammen mit der Stimme von Uthman hätten sie 3 Stimmen gehabt. Und da im Falle der

Unentschiedenheit Abdurrahman entscheiden sollte stand von vornherein fest wer gewählt werden würde.

Höchstwahrscheinlich hat Umar Uthman nicht direkt ernannt, weil er trotz allem Bedenken aufgrund der Umajjadan hatte und somit die Verantwortung nicht übernehmen wollte. Jedoch wissen wir aus den Überlieferung, dass Umar mehr als diese die endgültige Machtergreifung der Haschimiten für die Umma gefürchtet und auch gegenüber Ali ausgesprochen hat.

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Die Wahl eines Kuraishiten Die Wahl eines Kuraishiten zu Abu Bakrs Zeit ist nachvollziehbar, denn die

Kuraishiten hatten eine besondere Stellung auf der arabischen Halbinsel. Sie waren Ahlullah, die Hüter der Kabe. Die Araber hätten sich schwer getan sich unter einem Nichtkuraishiten zu vereinen und sich führen zu lassen. Wenn ein anderer Stamm sie führen sollte, dann die Kuraish.

Jedoch ist es bedauerlich, dass Umar ra in seinem Gremium nur Kuraishiten eingesetzt hat und somit endgültig die Wahl eines Nichtkuraishiten verhindert hat. Es waren nun 12 Jahre verstrichen und Umar hatte seine Autorität und den islamischen Staat auf der arabischen Halbinsel gefestigt. Das sehen wir auch daran, dass die Menschen Umar nach seiner Verletzung um die Ernennung eines Khalifen gebeten haben. Sie hätten seine Wahl ohne Widerrede angenommen und der Kult um die Kuraishiten wäre ein für alle mal gebrochen.

Umar verpasste damit eine einmalige Gelegenheit, so dass bis zur Machtergreifung der Osmanen im Jahre 1517 die Kuraishiten das Khalifat für sich beanspruchen werden.

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Umars Sohn Es heißt, dass im Falle einer Unentschiedenheit, sollte der Sohn

Umars als 7. Person den wählen, den Abdurrahman b. Awf wollte. Diese Überlieferung überzeugt nicht, denn Umar hätte direkt sagen

können, wenn es unentschieden ist, dann soll Abdurrahman b. Awf das letzte Wort haben. Höchstwahrscheinlich wurde es erfunden, als man in Tahkim Ali und Muawija vom Amt enthebt und sagt ibn Umar soll der neue Khalif sein. Er ist geeignet für dieses Amt.

Umars Sohn darf aber nicht selber gewählt werden. Umar sagt, ein Opfer aus einer Familie reicht. Meine Verwandtschaft hat wegen mir sehr gelitten. Wenn in dieser Sache ein Nutzen war, dann reicht meinem Stamm soviel. Wenn in dieser Sache Erschwernis war, so hat meine Verwandtschaft wegen mir viel gelitten. Soviel Erschwernis reicht ihnen. Dies soll er gesagt haben, weil er zuvor in seiner Amtszeit gesagt hatte, dass wenn jmd. aus seiner Familie ein Verbot übertritt, wird er sie doppelt bestrafen

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Wahl Uthmans Muslime wollten, dass Umars Sohn Khalif

wird. Umar lehnt es ab Suhaib ar Rumi soll in dieser Zeit vorbeten Abu Talha Ansari soll mit 50 Mann das

Gremium beschützen Mikdad b. Aswad soll in Medina für Ordnung

sorgen in 3 Tagen sollen sie wählen der, der die Mehrheit hinter sich bringen kann

soll Khalif werden

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Wahl Uthmans Abdurrahman b. Awf stellt sich nicht zur Wahl. Die anderen wählen ihn als

Richter Sad, Zubair und Talha treten auch zurück Ali und Uthman bleiben übrig Abdurrahman macht eine Umfrage unter dem Volk (Jugendliche, Alte,

Frauen, Kinder, Menschen, die von außerhalb von Medina mit ihren Karawanen gekommen waren, werden befragt) und die Mehrheit entscheidet sich für Uthman

Abdurrahman versammelt alle in der Moschee und fragt zunächst Ali ob er, falls er Khalif werden würde, sich an das Buch Allahs, die Sunna Rasulullahs und den beiden Khalifen nach Rasulullah halten würde? Ali bejaht die Frage mit dem Einwand, dass er, wenn nötig, auch mit seinem eigenen Idschtihad urteilen würde. Uthman bejaht die Frage einwandfrei.

So gibt Abdurrahman die Entscheidung bekannt und ernennt Uthman als den nächsten Khalifen. Ali leistet widerwillig und von Abdurrahman unter Druck gesetzt Uthman die Bajja

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Gründe, die gegen Ali sprachen Nach dem strengen Umar sehnten sich die Menschen

nach einem sanftmütigen Khalifen. Ali war vom Temperament her Umar ähnlich

Umar hatte es den Sahabas verboten Medina zu verlassen, weil er Angst hatte sie könnten sich gegenüber den neuen Muslimen profilieren und es könnte ein Kastensystem entstehen. Man befürchtete, dass Ali die selbe Strenge walten lassen würde. Im Nachhinein sehen wir, dass sie auch Recht hatten. Denn Uthman war in der Hinsicht viel nachgiebiger und erlaubte es sogar seinen Verwandten, die Rasulullah als Strafe in den Exil geschickt hatte, zurückzukehren

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Gründe, die gegen Ali sprachen Uthman war älter als Ali und die Araber legten großen

Wert auf das Alter Uthman war sehr vermögend und großzügig und hatte

sich unter dem Volk schon zuvor damit beliebt gemacht Die Ummajadan waren ein großer Stamm, der nun in

Medina lebte und sich gegen Ali ausgesprochen hatte Ali hatte in der Vergangenheit viele Menschen in den

Schlachten getötet, so dass viele Familien ihm nicht wohlgesonnen waren

Die Mehrheit wollte nicht, dass die Familie von Rasulullah gewählt wird. Sie hatten die Befürchtung, dass dies zu einer Monarchie führen könnte

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Neuerungen von Uthman Uthman führte Freitags einen zweiten Azan ein. Außerdem erweiterte er aufgrund von

Platzmangel die Prophetenmoschee Es heißt Uthman soll die Freitagshutba, die

angeblich zuvor nach dem Freitagsgebet gehalten wurde, vorgezogen haben. Dies widerspricht jedoch eindeutig dem Kuran, da es in 62:10 heißt, dass die Menschen nach dem Gebet, die Moschee verlassen und ihren Geschäften nachgehen sollen.

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Mushaf von Uthman Nach einer Ansicht soll Uthman eine

Kommission mit der Aufgabe betraut haben, dem Mushaf seine heutige Reihenfolge zu geben und einzig den Dialekt der Kuraishiten zu verbreiten. Bereits vorhandene Niederschriften in den anderen Dialekten soll er vernichtet haben.

Nach einer anderen Ansicht war der Kuran bereits zu Zeiten von Rasulullah in seiner heutigen Form als Mushaf zusammengetragen.

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Eroberungen (Fath) Nordafrika Erzurum 25/645 Zypern 27/648 Eroberungszüge im Osten Die Schlacht Zatu‘s-Sawari 31/651

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Nordafrika Uthman verlangte von Amr bin As, dem Gouverneur von Ägypten, die Erhöhung des Tributs. Nachdem Amr sich weigerte ließ Uthman ihn zwar weiterhin als Gouverneur in Ägypten, mit der Eintreibung des Tributs jedoch betraute er seinen Milchbruder Abdullah b. Sad b. Ebi Sarh, obgleich dieser eine sehr kritische Person war. Er war zu Zeiten von Rasulullah zum Islam konvertiert und einer seiner Schreiber der Offenbarung. Nachdem er als Apostat nach Mekka geflohen war, verbreitete er das Gerücht die Offenbarung bei der Niederschrift verfälscht zu haben. Während der Einnahme von Mekka gehörte er zu denen, die umgebracht werden sollten auch wenn man sie direkt in der Kabe antreffen sollte. Auf Bitte von Uthman wurde er von Rasulullah widerwillig begnadigt.Nachdem Uthman ihm die Schatzkammer anvertraute kam es kurze Zeit später zu Konflikten zwischen ihm und Amr, so dass Uthman Amr absetzte und Abdullah endgültig als Gouverneur von Ägypten ernannte.

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Nordafrika Nach seiner Ernennung bat Abdullah b. Sad b. Ebi Sarh

Uthman um die Erlaubnis Gebiete in Nordafrika zu erobern. Uthman willigte ein, sodass unter der Führung von Abdullah b. Zubair mehrere Gebiete erobert wurden, indem Abdullah b. Zubair einige der starken Kämpfer zurückhielt bis beide Seiten erschöpft sich zurückzogen. Sodann schickte Abdullah b. Zubair diese Soldaten gegen die byzantinische Armee, die keine Chance mehr hatte und somit die Schlacht verlor.

Die Beute aus der ersten Schlacht in Nordafrika gab Uthman seinem Gouverneur.

Die Beute aus der zweiten Schlacht verkaufte er an Marwan. Dass Marwan das Geld niemals vollständig zahlte wird später zu einem der Gründe für den Aufstand gegen Uthman.

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Zypern im Jahr 27/648 War Muawijas Idee. Er wollte es bereits

zu Umars Zeiten, jedoch weigerte sich Umar, weil die Schifffahrt zu riskant war

Muawija überredet Uthman unter der Bedingung, dass die Solaten nur aus Freiwilligen bestehen sollten

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Die Schlacht Zatu‘s-Sawari im Jahr 31/651 Die erste Schlacht auf dem Meer. Daher nennt

man sie Zatu‘s-Sawari „Krieg der Segeln“ Der Sohn von Heraklius Konstantin schickt

500-600 Kriegsschiffe. Muawija führt die Armee von Scham an und Abdullah b. Sad b. Ebi Sarh die Marine. Muslime gewinnen die Schlacht. Konstantin wird verletzt und flieht nach Sizilien. Dort wird er von den Einheimischen umgebracht.

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Gründe für die Aufstände Die Amtszeit von Uthman kann man in zwei

Abschnitte teilen. Die ersten 6 Jahre der Ruhe und die letzten 6 Jahre der Unruhen.

Das System, das Umar gefestigt hatte waltete noch einige Zeit bis durch die falsche Führung von Uthman und weitere Faktoren, die in Uthmans Zeit auftraten, das System anfing zusammenzubrechen und die Gesellschaft sich spaltete, so dass die 1. Fitna Zeit in der islamischen Geschichte begann.

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Gründe für die Aufstände Ungerechte Verteilung der Einnahmen (Diwan) Stammesrivalitäten und das Kuraish Problem Die Beduinen Lohnentzug Abu Zarr Auswanderung der ersten Generation Tulaka und Ahdas Uthmans Schwäche für seinen Stamm Marwan b. Hakam Rache der neu Konvertierten Ubaidullah b. Umar Ibn Saba Schicksal? Reaktionen der Sahabas

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Ungerechte Verteilung der Einnahmen (Diwan) Hauptursache für die Unruhen waren wirtschaftlicher Natur Zur Zeit von Umar wurde das Diwan gegründet, die für die

Verteilung der Beute zuständig war. Dabei wurde sie nicht gleichmäßig verteilt, sondern je nach der Nähe zum Propheten (sas) und der Verdienste im Islam aufgeteilt. In dem Jahr, in dem Umar verstarb, gestand er, dass diese Verteilung ungerecht war und wollte es ändern und allen gleichen Anteil geben. Aufgrund des Attentates auf ihn kam es jedoch nicht mehr dazu.

Umar traf nichtsdestotrotz Vorkehrungen, um die Unterschiede so gering wie möglich zu halten, indem er das Vermögen der Gouverneure beschlagnahmte, den Kuraish nicht erlaubte Medina zu verlassen und wo anders sich unter den neu Konvertierten zu profilieren. Außerdem verbat er das Bauen von hohen Häusern.

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Ungerechte Verteilung der Einnahmen (Diwan)Uthman führte das Diwansystem von Umar fort. Die Kluft zwischen den reichen Kuraishiten und den Soldaten vergrößerte sich. Die mehrheitlich aus Beduinen bestehenden Armeen mussten mit ansehen wie die Beute, die sie selbst einnahmen an die Kuraish verteilt wurde. Auf der einen Seite waren nun diejenigen, die hart kämpfen mussten, aber nicht ausreichend entlohnt wurden, auf der anderen Seite die Kuraish, die ohne zu arbeiten immer reicher wurde. Obwohl der islamische Staat sich nun ausgeweitet hatte und die Eroberungen von dem Zentrum weit entfernt waren, die Eroberer in Garnisonsstädten lebten wurde die Beute immer noch nach Medina geschickt und dort verteilt. Von den Eroberungen profitierte hauptsächlich eine kleine aristokratische Gruppe. Sogar die Mawalis (freigelassene Sklaven bzw. Menschen, die in einem anderen Stamm Zuflucht gefunden hatten) der Kuraish wurden anderen Mawalis gegenüber privilegiert und bekamen mehr als die anderen Mawalis.

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Ungerechte Verteilung der Einnahmen (Diwan) Nicht der Wohlstand war der Grund für die

Unruhen, sondern die ungerechte Verteilung der Einnahmen.

Um die wirtschaftliche Krise zu überwinden musste die Kriegsbeute vermehrt werden, zumindest gleichbleiben. Jedoch verringerte sich die Beute zunehmend, da die Armee immer größer wurde und die eingetriebene Steuer nicht mehr ausreichte

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Ungerechte Verteilung der Einnahmen (Diwan) Als Uthman starb hinterließ er 50.000 Dinar und 30 Millionen Dirham,

ein Haus in Medina, 1.000 Kamele in Rabaza, Grundstücke in Wadilkura und Haibar im Wert von 200.000 Dinar, viele Pferde und Kamele in Hunain

Zubair b. Awwam hinterließ in Ägypten, Alexandria und Basra Ländereien, 10 Häuser in Medina, 2 in Basra, eins in Kufa und eins in Ägypten, außerdem 50.000 Dinar, 1.000 Pferde, 1.000 Sklaven und 1.000 Dscharijas (Sklavinnen).

Talha b. Ubaidullahs Einnahmen aus dem Irak waren täglich 1.000 Dinar. Er besaß ein Haus in Kufa und 2.200.000 Dirham.

Abdurrahman b. Awf hatte 100 Pferde, 1.000 Kamele und 10.000 Schafe. Sein Vermögen belief sich auf 336.000 Dinar. Von seinen vier Frauen erbte nur eine allein 80.000 Dirham. Er hatte außerdem noch eine große Villa in Medina.

Zaid b. Thabit besaß Eigentum im Wert von 100.000 Dinar, besaß ganze Dörfer, Gold- und Silberbarren

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Die BeduinenDie Ungleichbehandlung der Beduinen führte ebenfalls zu Unruhen, wie z.B., dass in Kufa Soldaten, die vor den Beduinen dort ansässig waren 10 mal soviel Lohn wie die Beduinen erhielten

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Stammesrivalitäten und das Kuraish Problem Nachdem die Kuraish einen großen Teil der Beute

für sich vereinnahmten stieg der Unmut der anderen Stämme.

Die anderen Stämme leisteten die Arbeit, kämpften an vorderster Front und durften aber höhere Positionen im Staat nicht beziehen und wurden hauptsächlich von den Kuraish regiert

Im Gegensatz zu Umar, der Khalid b. Walid entließ, weil dieser willkürlich handelte, wollte Uthman Muawija b. Sufjan nicht entmachten, da er sein Verwandter war, was später zu größeren Problemen führen sollte.

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Lohnentzug Einer der Disziplinarmaßnahmen von Oppositionellen war auch, dass Uthman ihnen ihren Lohn entzog, wie in dem Falle von Abdullah ibn Masud. Dieser bekam als Strafe für seine Kritik an Uthman insgesamt 3 Jahre lang kein Geld mehr. Uthman nutzte die Entziehung des Lohns regelrecht als Mittel zur Erpressung der oppositionellen Stimmen, was jedoch zur Verstärkung der Opposition führte.

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Abu ZarrAufgrund seiner Kritik an Uthman wurde er nach Rabaza in die Wüste verbannt.Es fing damit an, dass Abu Zarr Muawijas Aussage kritisierte, die Beute sei „Allahs Vermögen“ und bestand darauf, dass es „das Vermögen der Muslime“ heißen müsse. Der Hintergedanke war, wenn das Geld nicht das Geld der Umma ist, sondern das Geld Allahs, dann darf der Gouverneur im Namen Allahs das Geld nach Belieben verwalten und verbrauchen, indes über das Vermögen der Muslime musste er den Muslimen Rechenschaft ablegen.Abu Zarr kritisierte auch Muawija für das prunkvolle Schloss, das er für sich im Scham erbauen ließ. Er sagte: „Wenn du das mit dem Geld der Muslime gebaut hast, dann ist es haram, wenn du das mit deinem eigenen Geld gebaut hast, dann ist es israf (Verschwendung).“ und erinnerte jeden den er traf an die Verse 9:34-35

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Abu ZarrMuawija hielt ihm dagegen, dass diese Verse an die Ahl Kitap gerichtet seien. Doch Abu Zarr bestand darauf, dass damit auch Muslime angesprochen wurden.Als Muawija Abu Zarr nicht bezwingen konnte, schmiedete er einen Plan, und zwar schickte er ihm einen Beutel voller Gold und verlangte es am nächsten Tag, mit der Begründung, es sei ihm ein Versehen unterlaufen, zurück. Sein Ziel war es Abu Zarr als Heuchler, der Gold anhäufte, darzustellen und somit seinen Ruf unter den Muslimen zu schädigen. Da Abu Zarr jedoch, bereits in der Nacht zuvor, das sämtliche Gold an die Bevölkerung verteilt hatte, missglückte seine List und Abu Zarr bewies, dass er das, was er propagierte, auch vorlebte.

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Abu ZarrUm Abu Zarrs Propaganda zu unterbinden, beschwerte sich Muawija bei Uthman. Abu Zarr würde Fitna schüren und das Volk gegen sie aufhetzen, woraufhin Uthman als Strafe Zarr mit einem nicht gesattelten Tier nach Medina kommen ließ. Muawija schickte ihn mit einer Gruppe aus Tulaka, Ahdas und nichtmuslimischen Sklaven ohne Rast zu machen in einer Karawane nach Medina. Abu Zarr kam dort voller Wunden an seinen Beinen an und brachte die selbe Kritik dem Khalifen vor, lass den ersten Vers der Sura Takasur, erinnerte Marwan, seinen Bruder Harith und Zaid b. Thabit, der an die Stelle von Abdullah b. Arkam nun die Schatzkammer betraute, an das Höllenfeuer. Er erzählte, dass der Khalif mit den Tulaka zusammenarbeiten würde, die Ländereien des Volkes beschlagnahmen würde, unerfahrene Personen mit Ämtern betrauen würde, was letzten Endes dazu führte, dass er aufgrund all dieser Kritik nach Rabaza in die Wüste verband wurde, wo er auch verstarb.

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Abu ZarrIn Bezug auf Abu Zarr ist zuletzt noch erwähnenswert, dass er fälschlicherweise gern als der erste Kommunist dargestellt wird und angeblich jegliche Anhäufung von Eigenbesitz und Vermögen verurteilte, was selbstverständlich nicht stimmt. Denn wir sehen, dass der selbe Abu Zarr zu Zeiten von Umar ra nichts gegen den Wohlstand und den Reichtum der Muslime entgegenzusetzen hatte. Was Abu Zarr später zu Uthmans Zeiten kritisierte, war die ungerechte Verteilung der Einnahmen, dass die einen obwohl sie hart arbeiteten nicht entsprechend entlohnt wurden, wohingegen die anderen ohne zu arbeiten Vermögen anhäuften, dass die Reichen statt sich für die Armen verantwortlich zu fühlen, auf ihre Kosten immer reichern wurden und dass diese Kluft zwischen reich und arm unaufhaltsam größer wurde.

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Auswanderung der ersten Generation Umar hatte es den Kuraishiten verboten Medina zu

verlassen. Er befürchtete, dass sie gegenüber den neu Konvertierten Muslime sich profilieren werden.

Uthman jedoch ließ zu, dass diese reichen Kuraishiten Medina verließen und sich im Norden in den neuen Provinzen niederließen. Umars Befürchtung bewahrheitete sich und sie genossen hohes Ansehen unter den Einheimischen, welches ihre Kinder ausnutzten um eine Vorherrschaft zu gründen. Mit der Zeit führte ihre Arroganz zu Unruhen unter den Einheimischen.

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Tulaka und Ahdas Tulaka sind die Freigelassenen nach der Einnahme von Mekka, die sich

nach ihrer Niederlage eher aus politischen Gründen zum Islam bekannt haben.

Ahdas ist die neue Generation, die anders als die Sahabas keine Mühsal ertragen haben und in diesen Wohlstand geboren wurden. Ihr Iman hatte sich nicht gefestigt. Daher waren sie nicht besonders religiös. Der Unterschied zwischen der alten Generation und der neuen war groß. Die Ahdas vertrieben ihre Zeit eher mit Vergnügen und Spielen.

Uthman wurde eingezäunt von den Tulaka, die versuchten ihn zu beeinflussen und zu lenken, so dass die Sahabas gezwungenermaßen die Opposition einnehmen mussten. Sie füllten Uthman mit falschen Informationen, was u.a. dazu führte, dass Sahabas wie Ammar b. Jasir und Abdullah ibn Masud von Uthman selbst und auf sein Befehl von seinen Sklaven in der Moschee geschlagen wurden. Dabei wurden ibn Masud sogar Rippen gebrochen und Ammar erlitt einen Leistenbruch. Die Tulaka und Ahdas besetzten die Ämter und vertrieben die Sahabas aus den höheren Positionen, was selbstverständlich zu Unruhen führte.

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Uthmans Schwäche für seinen StammUthman kam nach einem autoritären Khalifen wie Umar an die Macht. Allerdings hatte er nicht das Image eines starken Khalifen wie Umar. Im Gegensatz zu Umar war Uthman seinen Verwandten gegenüber sehr sanftmütig, loyal, antiautoritär und nicht durchsetzungsfähig. Er stand unter dem Einfluss seiner Familie, so dass sie ihn nach ihrem Belieben gelenkt haben. Als einmal der Bruder von Marwan b. Hakam Geld von der Schatzkammer verlangte, lehnte Abdullah b. Arkam die Auszahlung ab. Daraufhin schimpfte Uthman mit ihm und sagte: „Du bist ein Beamter von uns. Du hast uns zu geben, was wir verlangen!“ Abdullah b. Arkam erwiderte: „Ich dachte, ich bin der Stellvertreter der Schatzkammer der Umma und nicht eurer Familie.“ und schmiss die Schlüssel in der Moschee dem Khalifen und legte sein Amt nieder.

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Uthmans Schwäche für seinen Stamm Umar hatte eine Schura, die aus Mitgliedern verschiedenster

Stämme bestand. Wohingegen Uthman nur einen Rat aus den Mitgliedern seiner eigenen Familie hatte. Uthman folgte nicht der Mehrheit in der Gesellschaft, sondern den Wünschen seiner Familie. Er setzte viele Sahabas als Gouverneure ab und besetzte diese Position mit Mitgliedern aus seiner Familie. Im Gegensatz zu Umars Schura löste sein Rat keine Probleme, sondern produzierte welche.

Obwohl das Volk dagegen war wurde sein Schwiegersohn Marwan b. Hakam Staatssekretär. Der Gouverneur von Ägypten Amr b. As wurde abberufen und an seiner statt wurde Abdullah b. Sad b. Ebi Sarh, der Milchbruder von Uthman ernannt. Ebenfalls wurde Sad bin Ebi Wakkas als Gouverneur von Kufa entlassen und Uthmans Verwandter Walid b. Ukba bekam diesen Posten.

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Uthmans Schwäche für seinen StammIm Jahr 27/647 verkaufte Uthman einen Teil der Kriegsbeute von Nordafrika an Marwan b. Hakam für 200.000 Dinar. Da Marwan nicht alles zahlte schenkte Uthman ihm die Beute. Einen großen Teil der Beute aus Nordafrika bekam sein Milchbruder der Gouverneur von Ägypten Abdullah b. Sad. Außerdem schenkte er dem Bruder von Marwan, Harith b. Hakam, den er als Ordner auf dem Markt von Medina eingesetzt hatte, gespendeten Kamele, sowie seinem Onkel und Vater von Marwan, Hakam 300.000 Dirham Spende. Said b. As bekam 100.000 Dirham, sein Schwiegersohn Abdullah b. Halid b. Usaid aus der Schatzkammer von Basra 600.000 Dirham. Einmal schenkte Uthman Marwan b. Hakams Familie die nach Medina gebrachten Kamele aus der eingetriebenen Zakat, woraufhin Abdurrahman b. Awf sie beschlagnahmte und unter das Volk verteilte. Auf die Beschwerden der Sahabas sagte Abdurrahman, dass Uthman sein Wort, das er ihm bei seiner Wahl gegeben hatte, gebrochen hat.

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Uthmans Schwäche für seinen StammUthman berief Sahabas ab und besetzte die wichtigsten, geldeinbringenden Posten mit schlechten, unerfahrenen Regierenden aus seiner eigenen Familie. Abgesehen von Sad b. Ebi Wakkas, den Uthman als letzte Anweisung von Umar besetzt hatte, aber später wieder abberief und an seine Stelle seinen Bruder mütterlicherseits Walid b. Ukba b. Abu Muait ernannte, und Abu Musa el Aschari, den er auf Druck der Bewohner von Kufa als Gouverneur einsetzen musste, waren alle anderen aus seiner eigenen Familie. Bemerkenswert ist auch noch, dass er bei dem kleinsten Grund die Beamten abberief und an diese Stelle einen seiner Verwandten einsetzte, indes seine eigenen Verwandten trotz vieler Beschwerden nicht absetzte. Beispielweise bedrohte Muawija Sahabas, betrieb Handel mit Alkohol und plünderte die Beute und obwohl Uthman darüber in positiver Kenntnis war unternahm er nichts gegen Muawija.

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Uthmans Schwäche für seinen StammNach dem die Beschwerden nicht mehr aufhören wollten, versammelte Uthman, wie auch Umar davor, seine Gouverneure in Medina, mit dem Unterschied, dass er sie nicht wie Umar vor dem Volk zur Rechenschaft zog, sondern sie sich beratschlagten wie man die oppositionellen Stimmen ersticken könne. Said b. el-As schlug vor, dass man einen Krieg im Ausland anzettelt sollte um die Unruhen innerhalb des Landes zum Erlöschen zu bringen. Abdullah b. Sad hingegen wollte, dass man die Oppositionellen mit Geld und Geschenken bestechen sollte und Muawija unterbreitete den Vorschlag, dass jeder Gouverneur seine eigene Provinz unter Schach halten sollte. Des weiteren wollte Muawija, dass Uthman mit ihm nach Scham auswandert und somit Scham die neue Hauptstadt des islamischen Staates wird, in der Hoffnung nach Uthmans Tod die Macht an sich zu reißen. Uthman lehnte diese Einladung ab, entschied aber, dass die Gouverneure das Volk noch mehr unter Druck setzen sollten und den Lohnentzug der Oppositionellen, um diese endgültig zu unterwerfen. Er schickte das Volk, das sich beschwerte in die Provinzen zu ihren Gouverneuren zurück, die sie dann misshandelten. Z.B. wurden Menschen, die nach Medina kamen um sich über den Gouverneur von Ägypten Abdullah b. Sad b. Abu Sarh zu beschweren von Uthman diesem gemeldet, welcher daraufhin manche von ihnen zu Tode prügelte.

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Uthmans Schwäche für seinen StammAls nach diesem Treffen der Gouverneur von Kufa Said b. As aus Medina zurückkehrte, nutzen die Bewohner von Kufa diese Gelegenheit, um ihn nicht wieder in die Stadt zu lassen und an seiner statt Abu Musa al Aschari als Gouverneur zu ernennen. Dies war der Beginn von Uthmans Ende, ein Anzeichen dafür, dass das Volk seine Autorität nicht mehr anerkannte und das Gespräch mit ihm nicht mehr suchte. Denn so wie seine Gouverneure war auch Uthman selber nicht kritikfähig und beschimpfte und erniedrigte Menschen, die es versuchten, was letzten Endes die Probleme nicht löste, sondern den Weg für den bewaffneten Widerstand gegen ihn ebnete. Er selber sagte einst: „Wenn ich nicht nach Belieben die Beute verteilen und Gouverneure ernennen kann warum mach ich dann diese Aufgabe?“ und vergaß somit, dass der Khalifa nicht Herrscher, sondern Diener und Beschützer seines Volkes sein sollte.Auf berechtigte Kritik, in Bezug auf Uthmans willkürliche Verteilung der Einnahmen, von Ammar b. Jasir, beschimpfte Uthman diesen als Lügner und nannte ihn „ibn Sumajja“, was im arabischen eine Anspielungen darauf war, dass der Vater der Person unbekannt war und somit mit dem Namen seiner Mutter gerufen werden musste, denn früher waren die meisten Dscharijas (Sklavinnen) Prostituierte. Da Sumajja eine freigelassene Sklavin war, versuchte Uthman Ammar als Bastard zu beschimpfen.

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Marwan b. HakamUthman hatte Marwan, dem Sohn seines Onkels väterlicherseits, die Betreuung sämtlicher Staatsaufgaben übertragen, sowie den Stempel des Khalifen übergeben, den er auch ohne Kenntnis des Khalifen willkürlich nutzte. Auf Marwans Rolle bei der Ermordung von Uthman kommen wir später noch. Hier soll noch Erwähnung finden, dass Marwan in Dschamal Talha b. Ubaidullah ermordet hat und als Gouverneur zur Zeit von Muawija den Brauch einführte im Masdschidi Nabawi die Ahl Bait zu verfluchen. Sein Vater Hakam war derjenige, der Uthman in den ersten Jahren des Islams gefoltert hatte. Zugleich war er in Mekka der Nachbar des Propheten gewesen und einer derjenigen, die ihn am meisten schikaniert haben. Er war einer der Tulaka. In Medina ahmte er Rasulullahs Gang nach und machte sich über ihn lustig, belauschte seine Gemächer und verbreitete Rasulullahs Geheimnisse, woraufhin Rasulullah ihn und seine gesamte Familie nach Taif verbannte. Nach dem Ableben Rasulullah gestatteten die ersten beiden Khalifen ihre Rückkehr nicht, wohingegen Uthman ihn und seine Familie in Medina ansiedelte.

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Rache der neu KonvertiertenSeit je her haben die Perser die Vorherrschaft über die Araber gehabt. Sie haben sie als Beduinen verachtet. Nach dem Islam haben die Araber innerhalb von 5-10 Jahren dieses große persische Imperium ein für alle mal zerstört. Obwohl die Perser mit der Zeit den Islam annahmen konnten sie es nicht verkraften von Arabern besiegt und beherrscht zu werden. Dies äußerte sich in der Geschichte damit, dass sie immer die Opposition gespielt haben. Die Perser, die zum Islam konvertierten wurde Mawali genannt und bildeten eine zweite Kaste in der Gesellschaft, die nicht die selben Rechte wie die Araber hatten, wie z.B. dass ihnen nicht der selbe Lohn als Soldat ausgezahlt wurde, was ebenfalls Hass schürte.Umar der ahnte, dass ein angesehenes Volk wie die Perser es nicht so schnell verkraften könnte von den Arabern, die sie bis dato verachtet hatten besiegt zu werden, wollte nicht, dass Persien so schnell erobert wird, musste sich jedoch fügen, da die Perser immer wieder die Muslime angriffen. Doch Umars Befürchtung bewahrheitete sich. Er selber wurde von einem persischen Sklaven ermordet.Nach den Eroberungen zu Zeiten von Umar wurden viele Sklaven und Dscharijas an die Soldaten verteilt. Ihre Kinder wuchsen als Widersacher auf, die zu Uthmans Zeiten nun erwachsen waren.

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Ubaidullah b. UmarNachdem Uthman gewählt wurde, war das erste Problem vor dem er stand, die Verurteilung von Ubaidullah b. Umar. Dieser hatte um seinen Vater Umar zu rächen, den Muslim Hurmuzan, die kleine Tochter von Umars Mörder dem Perser Abu Lu‘lu und den Christen Dschulaina ermordet, weil Abdurrahman b. Abu Bakr ihm erzählt hatte, dass er vor dem Attentat auf Umar gesehen habe, wie Abu Lulu, als er mit Hurmuzan und Dschulaina zusammen war, den Dolch, mit dem Umar erstochen wurde, fallen ließen. Da dies nur ein Indiz für ihre Involvierung war, hatte Ubaidullah sie zu Unrecht ermordet. Hinzu kam selbstverständlich die Ermordung eines unschuldigen Kindes. Im Falle der Nichtbegnadigung seitens der Familien der Ermordeten hätte Ubaidullah hingerichtet werden müssen.

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Ubaidullah b. UmarJedoch war Uthman der Ansicht, dass, so kurz nach dem Attentat auf Umar, die Hinrichtung von Ubaidullah zu viel für die Familie von Umar wäre, und erklärte, dass Ubaidullah mit der Ermordung in den Aufgabenbereich des Staates eingegriffen hätte und somit ein Delikt gegen den Staat verbrochen hätte und die Begnadigung in der Hand des Staatsoberhauptes liegen würde und erließ seine Strafe. Damit das ganze kein Aufsehen erregte schickte er ihn nach Kufa und zahlte aus seiner eigenen Tasche nur das Blutgeld von dem Muslim Hurmuzan an seine Familie.Uthmans Urteil zeigte, wie weit man sich von der Sunna Rasulullahs, der bereit war, im Falle der Begehung eines Diebstahls sogar die Hand seiner eigenen Tochter Fatima abzuschlagen, entfernt hatte und war das erste Anzeichen dafür, dass in seiner Amtszeit die Menschen vor dem Gesetz nicht gleich sein werden, was insbesondere die Nichtkuraishiten und unter ihnen hauptsächlich die Perser gegen den neuen Khalifen stimmte.

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Ibn SabaUm Uthman und die Sahabas als Masum (schuldlos) darzustellen und sie von jeglicher Verantwortung freizusprechen wurde in den Überlieferung über die Zeit der 1. Fitna eine Person namens Ibn Saba erfunden, die als Sündenbock fungierte. Ein Jude, der angeblich zum Islam konvertiert war, soll alle Menschen gegen Uthman aufgehetzt und strategisch seine Ermordung geplant haben. So waren nun alle Sahabas unschuldig und auf die List von einem Juden reingefallen. Dass diese Überlieferungen die Sahabas als hirnlos darstellen und sie in der Hand eines Juden zu einer Marionette degradieren ist den Erfindern anscheinend entgangen.Der Rawi der Ibn Saba Überlieferungen Sajf wird von Sunniten z.B. im Zusammenhang der Ridda Kriege als Lügner und Gottloser gebrandmarkt und dennoch hier für glaubwürdig erachtet.

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Ibn SabaBemerkenswert ist auch, dass ibn Saba, der so aktiv in das Geschehen eingreift, in Siffin plötzlich wie vom Erdboden verschluckt verschwindet. Höchstwahrscheinlich hat man in Siffin Ibn Saba als Rettungsring nicht mehr gebraucht, da die Umajjaden als Sündenbock ausgereicht haben.Angeblich war es auch Ibn Saba der Abu Zarr gegen Uthman aufgehetzt hat. Dass Ibn Saba erst im Jahr 36/656 zum Islam konvertiert sein soll, wohingegen Abu Zarr bereits vier Jahre zuvor im Jahr 32/652 gestorben war, ist den Erfindern anscheinend auch nicht aufgefallen. Auch die Frage, warum sich Muawija nicht bei Uthman über Ibn Sabas Hetze beschwert hat und ihn ins Exil schicken lassen hat, was er mit Abu Zarr bereits nur aufgrund seiner berechtigten Kritik getan hatte, bleibt unbeantwortet.

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Schicksal?Um die Sahabas reinzuwaschen gehen manche soweit die Zeit der 1. Fitna als Schicksal darzustellen, als von Allah st vorherbestimmte, unveränderbare EreignisseDazu wurden dann auch Hadithe erfunden, in denen Rasulullah Uthman diese Zeit prophezeit und sagt, dass er, wenn er gegen die Aufständigen kämpft, sie besiegen wird, aber ihm rät nicht nachzugeben und als Märtyrer zu sterben. Diesen Überlieferungen zufolge soll Uthman Menschen, die ihm zur Hilfe geeilt seien weggeschickt haben, obwohl geschichtlich feststeht, dass Uthman die Provinzen um Soldaten gebeten hat.

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Reaktionen der SahabasDie Sahabas kritisierten Uthman dafür, wie er Sahabas wie ibn Masud, Ammar und Abu Zarr behandelt hatte, dass er Menschen auf Kritik beschimpfte, körperlich misshandelte, sie ins Exils schickte. Sie beschwerten sich über die Gouverneure und wie hart sie gegen das Volk vorgehen und forderten ihre Entlassungen. Ein weiterer Kritikpunkt war, die Plünderung der Schatzkammern der Umma durch die Ummajaden. Als sie jedoch einsahen, dass jegliche Kritik auf taube Ohren stieß unterstützen sie zunächst passiv den Widerstand gegen Uthman und später schickten sie selber Briefe in die Provinzen und riefen die Menschen auf nach Medina zum Dschihad gegen den Khalifen um dem ganzen ein Ende zu bereiten. Es ging schon so weit, dass Sahabas wie Dschadala b. Amr es Saidi el-Badri Uthman in der Moschee beschimpfte und ihm mit dem Tode drohte. Da die Sahabas unter der Umma immer noch ein sehr hohes Ansehen genossen motivierte das die Menschen in den Provinzen gegen den Khalifen vorzugehen.

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Uthmans ErmordungEine Gruppe aus 700 Menschen hauptsächlich aus Ägypten, vereinzelt aus Kufa und Basra kamen nach Medina um sich erneut über die Gouverneure zu beschweren. Ein Jahr zuvor hatte Uthman Boten der Aufständigen aus Ägypten, die sich beschwert hatten zu dem Gouverneur nach Ägypten zurückgeschickt, der sie dafür ermordet hatte. Die Aufständigen forderten von Uthman „die Rückkehr der ins Exil geschickten Menschen, Hilfeleistungen für die Armen, Erhöhung der Beute und gleiche Verteilung der Einnahmen sowie Ernennung von Verantwortlichen, die die Einnahmen gerecht verteilten. Die Sahabas, unter ihnen Ali, Aisha und Talha, unterstützen diese Menschen und ihre Forderungen. Uthman hatte keine andere Wahl mehr als nachzugeben und versprach ihre Forderungen zu erfüllen, Marwan und all die anderen von allen Ämtern und der Umma fernzuhalten. Diese Versprechen wurden vom Khalifen auch schriftlich festgehalten. In dem Schreiben wurde Ali als Garant und mehrere Sahabas wie Zubair b. Awwam, Talha b. Ubaidullah…als Zeugen genannt.

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Uthmans ErmordungDie Menschen waren so erfreut von dieser Nachricht, dass sie ihre Tränen nicht zurückhalten konnten. Endlich sollte diese Unterdrückung und Ungleichbehandlung ein Ende finden. So brachen sie voller Freude wieder in ihre Heimat auf. Dass die Aufständigen nach der Erfüllung ihrer Forderungen Medina verließen zeigt, dass sie nicht gekommen waren um Uthman zu töten, sondern lediglich gekommen waren um ein menschenwürdiges Leben zu fordern. Nachdem die Aufständigen aufgebrochen waren kam Marwan zu Uthman und verlangte von ihm eine Ansprache zu halten, in dem er den Medinensern mitteilen sollte, dass die Aufständigen ihre eigene Schuld eingesehen hätten und daher in ihre Provinzen zurückgekehrt seinen. Anderenfalls würden die Beschwerden in Medina nicht mehr aufhören. Uthman folgte Marwan Ratschlag und hielt eine entsprechende Hutba.

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Uthmans ErmordungAls die Sahabas sahen, dass Uthman sein Wort gebrochen hatte kam es in der Moschee zu Unruhen, die eskalierten, so dass der Khalif in der Moschee gesteinigt wurde. Im ohnmächtigen Zustand wurde Uthman nach Hause getragen und sein Haus von den aufgebrachten Medinensern 12 Tage umzingelt.Auf Vorschlag von Ali sprach Uthman zu der versammelten Gruppe und schaffte es einige zu beschwichtigen, so dass manche wieder in ihre Häuser gingen. Die Mehrheit war jedoch zu aufgebracht als dass sie so schnell nachgeben wollten. Mit der Erlaubnis des Khalifen sprach sodann Marwan zu der Menge, beschimpfte sie, drohte ihnen, versicherte ihnen, dass sie die Macht niemals abgeben werden, so dass diejenigen, die in ihre Häuser zurückgekehrt waren nun zurück kamen.

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Uthmans ErmordungEs ist interessant welch zwiespältigen Charakter Uthman hatte. Seine unsichere Natur kompensierte er damit sich an andere anzulehnen, auf andere zu bauen, sei es auf seinen Stamm, dann auf Rasulullah, dann wieder auf seinen Stamm… und sobald er jemandem, in diesem Fall seinem Stamm, Vertrauen schenken konnte, zeigte er sich ihnen sanft, nachgiebig und loyal. Allen anderen gegenüber indes hart, widerspenstig, aggressiv, kompromisslos und misstrauisch. Und doch sobald er nicht unter dem Einfluss seines Stammes stand und von der Umma aufgefangen wurde wieder reumütig und verantwortungsbewusst. Uthman war von seiner Natur aus nicht fähig das Land allein zu regieren. Und so kam es, dass Marwan immer wieder das Ruder übernahm und Uthmans Ende vorbereitete.

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Uthmans ErmordungDie Sahabas forderten von Uthman die Einhaltung der Versprechen, anderenfalls Uthmans Tod, woraufhin Uthman 3 Tage Bedenkzeit verlangte. Nach dem Verstreichen dieser 3 Tage waren keine der Forderungen erfüllt, ganz im Gegenteil Uthman hatte diese Zeit genutzt um die Sahabas hinzuhalten und in der Zwischenzeit von den Provinzen Soldaten herbeizurufen um die Sahabas zu bezwingen. Die Sahabas haben daraufhin die Aufständigen aus den Provinzen gerufen und somit übernahmen die Menschen aus Ägypten, Basra und Kufa die Umzingelung des Khalifen. Es war inzwischen für alle Beteiligten offensichtlich, dass wenn Uthman nicht nachgibt er umgebracht werden würde. Sogar Ali ermahnte ihn, nicht der erste umgebrachte Imam dieser Umma zu sein.

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Uthmans ErmordungIn der Zwischenzeit bemerkten die ägyptischen Aufständigen auf ihrem Rückweg nach Ägypten einen Boten des Khalifen. Er trug ein Schreiben des Khalifen bei sich, in dem er als Strafe die Hinrichtung von machen Aufständigen und von dem Rest das Abschlagen ihrer Hände und Ausbluten lassen bis sie sterben forderte, obwohl unter diesen Menschen auch Sahabas waren. Enttäuscht kehrten die Aufständigen nach Medina zurück und benachrichtigten auch die anderen Aufständigen aus Kufa und Basra nach Medina umzukehren. Mit der Erlaubnis der Medinenser betraten sie erneut die Stadt und die 2. Umzingelung von Uthman begann. Die Ägypter waren zwischen 600-700 Personen, die Menschen aus Kufa ca. 200 und die aus Basra ca. 100. Insgesamt 1000 aufgebrachte Menschen hatten nun den Khalifen umzingelt. Die Zahl der medinensischen Bewohner betrug ca. 20.000 Menschen. Diese hätten die Aufständigen leicht bezwingen können, doch erst Recht nach dem Brief wollten sie nicht mehr Partei für Uthman ergreifen.

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Uthmans ErmordungUthman leugnete den Brief aufgesetzt und seinen Sklaven nach Ägypten geschickt zu haben. Als die Aufständigen nun Marwan für den Brief zur Verantwortung zogen und daher seine Entlassung forderten lehnte Uthman auch diese Forderung ab. Er bezichtigte sogar Ali als den Urheber dieses Schreibens. Alle waren nun gegen Uthman aufgebracht. Wo sie doch am Anfang nur gekommen waren um sich über die Gouverneure zu beschweren, waren sie nun aber der Meinung, dass Uthman nicht mehr geeignet war das Amt des Khalifen zu führen und forderten seinen Rücktritt. Sie sagten, wenn du den Brief geschrieben hast, dann hast du dein Wort gebrochen, wenn du es nicht geschrieben hast, dann hat ein anderer dein Amt missbraucht und du hast keine Kontrolle mehr über das Khalifat. In beiden Fällen bist du als Khalif ungeeignet und musst daher zurücktreten. Uthman jedoch sagte, dass Allah ihm das Hemd des Khalifats angezogen hätte und er es daher nicht ausziehen werde. Obwohl es doch nicht Allah, sondern das Volk war, dass ihn gewählt hatte. Das Volk, das ihn nun vor die Wahl stellte entweder zurückzutreten oder umgebracht zu werden.

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Uthmans ErmordungDass die Umzingelung 40 Tage anhielt, zeigt auch, dass das Ziel der Aufständigen nicht die Ermordung von Uthman war, sondern sein Rücktritt. Es kam erst zu der Ermordung von Uthman als Nachrichten durchdrangen, dass Armeen aus den Provinzen auf dem Weg nach Medina seien um die Aufständigen zu töten.Bemerkenswert in dieser Zeit ist die Haltung der Ummajaden. Obwohl Uthman bereit war sich für sie zu opfern, haben sie ihn regelrecht im Stich gelassen. Denn ein ermordeter Uthman war für sie wertvoller als der Greis, der die Umma nicht mehr kontrollieren konnte. So ließ sich Muawija bei der Bereitstellung einer Armee um Uthman zur Hilfe zu eilen reichlich Zeit, in der Hoffnung, dass bis dahin Uthman ermordet wird und er als der neue Oberhaupt der Ummajaden Uthmans Blut fordern und sein Erbe antreten kann.

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Uthmans ErmordungÜberlieferungen, in denen es heißt, dass angeblich Ali, Zubair und Talha ihre Söhne zum Schutz von Uthman an seine Tür positioniert hätten, sind nicht glaubhaft, da 3 Sahabakinder gegen 1000 Mann nichts hätten anrichten können. Außerdem war Talha selber einer der Aufständigen, die Uthmans Haus umzingelt hatten. Höchstwahrscheinlich wurden diese Überlieferungen erfunden, um diese Sahabas reinzuwaschen.Dass ein Bogen aus der Seite von Uthman einen Aufständigen traf und ihn tötete heizte die Stimmung an, da Uthman selbstverständlich nicht bereit war den Bogenschützen auszuliefern.Letzen Endes stiegen 13 Mann unter der Führung von Muhammad b. Abu Bakr von dem Nachbarhaus in Uthmans Haus. Muhammad packte Uthman an seinem Bart und schlug auf ihn ein. Er durchtrennte seine Halsschlagader. Allesamt lynchten sie den 82 Jahre alten Khalifen auf grausame Weise.

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Uthmans ErmordungDa die Araber bis dato ihre Stammesführer auf Lebenszeit wählten gab es keine Strukturen wie man einen Führer absetzen kann. Dass Uthman nicht bereit war zurückzutreten blockierte die Situation, so dass die Aufständigen sich gezwungen sahen ihn letzten Endes umzubringen.Wäre er zurückgetreten, wäre er nicht umgebracht worden und es wäre höchstwahrscheinlich nicht zu einer Monarchie der Ummajadan und später der Abbasiden gekommen.

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Uthman Beerdigung Sein Tod führte zu keinem Aufsehen. Dermaßen war das Volk unzufrieden mit ihm. Weil die Aufständigen seinem Leichnam den Zutritt zu dem Friedhof Baki, in dem alle Sahabas begraben wurden, verwehrten, wurde er ungewaschen mit seiner blutigen Kleidung und ohne ein Totengebet erst zwei Tage später nachts von lediglich 4-7 Personen auf einem jüdischen Friedhof beerdigt. Sogar während der Beerdigung gab es Belästigungen. Manche steinigten den Leichnam, ein anderer trat sogar den Leichnam mit seinen Füßen, woraufhin Uthman Rippen gebrochen wurden.Jahre später wurde dieser jüdische Friedhof zu Zeiten von Muawija mit dem Baki Friedhof vereint. Hiernach wurden die Ummajaden dort begraben.

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Alis WahlDie Aufständigen wussten, dass keiner aus Medina einen von ihnen als Khalif akzeptieren würde und gingen zu den Mitgliedern von Umars Gremium. Sie schlugen Ali, Zubair b. Awwam, Talha b. Ubaidullah und ibn Umar als Khalif vor. Letzten Endes übte das Volk von Medina Druck auf Ali aus, so dass er das Khalifat akzeptierte, indes ohne die Menschen außerhalb von Medina zu befragen. Wir sehen aber, dass sich die Mehrheit für Ali aussprach und auch außerhalb von Medina die Menschen Ali als Khalif akzeptiert haben, ausgenommen die Bewohner von Scham, in dem Muawija seinen Widerstand gegen Ali vorbereitete.Bemerkenswert ist vielleicht noch, dass folgende Personen aus Medina Ali keine Bajja geleistet haben: z.B. ibn Umar, Sad b. ebi Wakkas, Usama b. Zaid, Mugira b. Schuba, Kab b. Udschra, Kab b. Malik, Numan b. Baschar, Hasan b. Thabit, Fudala b. Ubaid

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Kritischer Umgang mit der islamischen GeschichteMir ist bewusst, dass manch ein Sunnite diese PPP erst einmal verdauen muss, mich gar aufgrund meiner Kritik an Sahabas des Kufrs bezichtigen wird. Jedoch wünsche ich mir, wie auch einst Alija, dass es uns bewusst wird, wie lebensnotwendig es für unsere Umma ist – gleichwie unangenehm es auch sein mag – zu lernen unsere Emotionen beiseite zu lassen, unsere Geschichte objektiv betrachten, um Lehren aus ihr ziehen zu können, um dieselben Fehler nicht erneut zu begehen und es besser zu machen als sie. „In all schools in the Muslim East, I would introduce classes of CRITICAL THINKING. As opposed to the West, the East did not

go through this cruel school, and that is the source of its many weaknesses.“

(Alija Izzetbegovic)

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Kritischer Umgang mit der islamischen GeschichteUm jedoch kritisch mit unserer Geschichte umgehen zu können, müssen wir uns erst einmal eingestehen, dass diese Sahabas weder unschuldige Engel waren, wie die Sunniten es gerne darstellen, noch die Reinkarnation des Bösen wie die Schia es gerne sehen will. Die Wahrheit liegt zwischen diesen beiden Extremen. Sie waren Menschen wie wir auch, mit all ihren guten und schlechten Seiten, ihren Stärken und Schwächen, ihren verschiedenen Temperamenten. Menschen, die in dieser Welt Spuren hinterließen und im Jenseits von Allah st zur Rechenschaft gezogen werden. Es ist beschämend, das all dies keine Selbstverständlichkeit für unsere Umma ist, wo uns doch Allah st im Kuran lehrt, dass sogar Propheten fehlbar sind und zur Rechenschaft gezogen werden.

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Negatives Geschichtsverständnis Indes allein unser Sahababild zu ändern wird unsere Probleme nicht lösen, auch ist es von Nöten unser Bild der Geschichte zu ändern. Hadithe wie, das beste Zeitalter sei Rasulullahs Zeitalter und dann das derjenigen, die ihm folgen und dann wieder das derjenigen, die ihnen folgen etc. und dann wird’s immer schlechter, sind eindeutig erfunden und widersprechen Allahs Gesetzen für die Änderung von Menschen und der Gesellschaft im Kuran. Wir wissen, dass der letzte Sahaba Sahl b. Sad war, der im Jahre 110/712 in Medina gestorben ist. Dieser Sahaba hat Dschamal, Siffin, Karbala, Harra und die Zerstörung der Kaba zweimal miterlebt. Wie kann man nun behaupten dieses Zeitalter wäre das beste Zeitalter aller Zeiten gewesen? Die Bezeichnung Asri Saadet (das goldene Zeitalter) zwingt uns ein negatives Geschichtsverständnis auf, das vom Guten zum Schlechten hinführt und uns unaufhaltsam eine hoffnungslose Zukunft beschert.

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Geschichtsverständnis, das passiv machtSo werden wir entweder zu Deterministen, ergeben uns unserem Schicksal und werden passiv oder erwarten den Mahdi, den Retter und Isa as und werden wieder passiv. Die Geschichte wird immer negativer und am Ende erwartet uns Jawm al Qijama, der Tag des Jüngsten Gerichts. So leben wir weltfremd und greifen nicht in das Weltgeschehen ein und werden unserer Aufgabe als Khalifa, als Statthalter auf Erden, der für Frieden und Ordnung sorgen muss nicht gerecht. Und da die Natur kein Vakuum duldet übernehmen andere unsere Aufgabe, die über uns und die Schätze dieser Welt despotisch herrschen.

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Islamisches GeschichtsverständnisDaher müssen wir ein neues, kurankonformes, hoffnungsvolles Geschichtsverständnis konstruieren. Die Geschichte laut dem Kuran ist neutral. Sie untersteht den Sunnatullah, den unveränderbaren Gesetzen Allahs. So sagt Allah st im Kuran sinngemäß: „Allah ändert die Lage eines Volkes nicht, ehe sie (die Leute) nicht selbst das ändern, was in ihren Herzen ist.“ (13:11) Dieses Gesetz, gilt für alle Zeiten. Aus diesem Grund müssen wir unsere Geschichte studieren, die Vergangenheit kritisieren können, aus den Fehlern unserer Ahnen lernen, Frieden mit unserer Vergangenheit schließen und es besser machen als sie. Unsere Aufgabe ist es Rasulullahs Mission und Vision wiederzubeleben. Er lehrte uns, dass der Mensch seines Schicksals Schmied ist, daher verantwortlich ist für sich und diese Welt.…und Allah weiß es am besten!

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Quellenangabe Dört Halifeyi Farkli Okumak – 3 Hz. Osman

Prof. Mehmet Azimli

Ana Hatlariyla Islam Tarihi (2) (Hulefa-i Rasidin Dönemi) Prof. Adem Apak

„Tarih Okumalari – Islam Tarihinin Tasnifi“ Prof. Mehmet Azimli