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Bericht: Chemische Analyse organischer KSrper. 259 1 ccm ges~ttigte Natriumsulfatl6sung zugegeben. In der entbleiten LOsung wird einmal vor und einmal nach der Inversion der Zucker bestimmt. Die Inversion geschieht durch halbstt~ndiges Erw~rmen im siedenden Wasserbade yon 50 ccm entbleitem Filtrat mit 16 cem ver- dtinnter Schwefelsiiure (1 Teil Schwefelsiiure und 5 Teile Wasser), worauf mit starker Natronlauge neutralisiert und auf 100 ccm aufgefallt wird. ~lber die Bestimmung yon Gerbstoif teilt D. B. D o t t 1) folgendes mit : Nach neueren Erfahrungen steht fast, dass keines der jetzt tiblichen Verfahren zur Gerbstoffbestimmung wirklieh einwandfrei ist. Die beiden Hautpulververfahren (die Schtittel- und die Filtermethode) geben unzu, verlttssige Resultate und das jetzt eingeft~hrte (<offizielle>> Verfahren ist als ausgesproehen empirisch und deshalb als ungeeignet zu bezeichnen. Eine wirklich brauchbare Methode masste noch gefunden werden und zwar mtisste diese auf einer chemischen Reaktion des Gerbstoffs und nieht auf der Absorptionsftthigkeit des Hautpulvers beruhen. In Frage kame hier etwa die FMlung des Gerbstoffes durch Metalloxyde2). Eine bereits bekannte derartige Methode ist die folgende. Man versetzt die w~ssrige Gerbstoffl~)sung mit einer heissen LOsung yon Kupferazetat, kocht auf, filtriert den entstandenen Niederschlag ab, wtischt ihn mit heissem Wasser aus, trocknet, verascht und behandelt die Asche mit Salpeterstture. Das verbleibende Kupferoxyd wird gewogen. Durch Multiplizieren des gehu~denen Gewichts mit 1,305 s) erhMt man das Gewieht des vorhandenen Gerbstoffs. UberdasLevi-Orthmann'scheGerbstoffbestimmungs- verfahren 4) hat R. Lauffmann ~) Untersnchungen angestellt nnd gefnnden, dass dieses nur dann zur Betriebskontrolle anwendbar ist, wenn immer nur ein und derselbe Gerbstoff znr Untersuchung kommt. Die verschiedenen Gerbstoffe binden nhmlich sehr verschiedene Mengen Chrom, so dass ffir jeden Gerbstoff ein besonderer Faktor far die Bereehnung er- mittelt werden masste. Aueh gegent~ber dam sonst abliehen Schtittel- und dem Filterverfahren bietet die L e v i - 0 r t h m a n n 'sehe Methode keinerlei Vorteile; im Gegenteil sind erstere vorzuziehen, well sie nicht nur stets gleichmtff~ige Ergebnisse liefern, sondern auch eine direkte Gewichts, bestimmung der Gerbstoffe ermSglichen. ]~inen Beitrag zur Kenntnis der Gummisorten des Handels, nebst einem Vergleich der Bestimmungsverfahren hat C 1 e m e n s Grimme s) geliefert. Der Verfasser hat 34 verschiedene Gummisorten untersucht. Zun~tehst gibt er eine kurze Besehreibung der einzelnen Sorten und bespricht sodann den Gang der systematischen Untersuchung. 1) Journ. Soc. Chem. Ind. 34:, 1124 (1915); dutch Chem. Zentrbl. 87, I, 531 (1916): -- ~) Vergl. hierz~ diese Ztschrft. 35, 605 (1896): -- 3) nach :Malt- scheffsky. ~: 4) Journ. of Americ. Leather Chemists Assoc. 1913, Augus~t; Coll%ium 1913, S. 525. --51 Ledertechn. Rundschau Nr; 38; Coll%ium ~1915, S. 457; durch Chem. Zen~rbl. 87, I, 442 (1916). 6) Pharm. Zentralhalle 55, 237 (1914). :'~ , , . 17"

Über die Bestimmung von Gerbstoff

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Bericht: Chemische Analyse organischer KSrper. 259

1 c c m ges~ttigte Natriumsulfatl6sung zugegeben. In der entbleiten LOsung wird einmal vor und einmal nach der Inversion der Zucker bestimmt. Die Inversion geschieht durch halbstt~ndiges Erw~rmen im siedenden Wasserbade yon 50 c c m entbleitem Fi l t ra t mit 16 c e m ver- dtinnter Schwefelsiiure (1 Teil Schwefelsiiure und 5 Teile Wasser), worauf mit s tarker Natronlauge neutralisiert und auf 100 c c m aufgefallt wird.

~lber die Bestimmung yon Gerbstoif teilt D. B. D o t t 1) folgendes mit : Nach neueren Erfahrungen steht fast, dass keines der jetzt tiblichen Verfahren zur Gerbstoffbestimmung wirklieh einwandfrei ist. Die beiden Hautpulververfahren (die Schtittel- und die Filtermethode) geben unzu, verlttssige Resultate und das jetzt eingeft~hrte (<offizielle>> Verfahren ist als ausgesproehen empirisch und deshalb als ungeeignet zu bezeichnen. Eine wirklich brauchbare Methode masste noch gefunden werden und zwar mtisste diese auf einer chemischen Reaktion des Gerbstoffs und nieht auf der Absorptionsftthigkeit des Hautpulvers beruhen. In Frage kame hier etwa die FMlung des Gerbstoffes durch Metalloxyde2).

Eine bereits bekannte derartige Methode ist die folgende. Man versetzt die w~ssrige Gerbstoffl~)sung mit einer heissen LOsung yon Kupferazetat, kocht auf, filtriert den entstandenen Niederschlag ab, wtischt ihn mit heissem Wasser aus, trocknet, verascht und behandelt die Asche mit Salpeterstture. Das verbleibende Kupferoxyd wird gewogen. Durch Multiplizieren des gehu~denen Gewichts mit 1,305 s) erhMt man das Gewieht d e s vorhandenen Gerbstoffs.

U b e r d a s L e v i - O r t h m a n n ' s c h e G e r b s t o f f b e s t i m m u n g s - v e r f a h r e n 4) h a t R. L a u f f m a n n ~) Untersnchungen angestellt nnd gefnnden, dass dieses nur dann zur Betriebskontrolle anwendbar ist, wenn immer nur ein und derselbe Gerbstoff znr Untersuchung kommt. Die verschiedenen Gerbstoffe binden nhmlich sehr verschiedene Mengen Chrom, so dass ffir jeden Gerbstoff ein besonderer Faktor far die Bereehnung er- mittelt werden masste. Aueh gegent~ber dam sonst abliehen Schtittel- und dem Fil terverfahren bietet die L e v i - 0 r t h m a n n 'sehe Methode keinerlei Vorteile; im Gegenteil sind erstere vorzuziehen, well sie nicht nur stets gleichmtff~ige Ergebnisse liefern, sondern auch eine direkte Gewichts, bestimmung der Gerbstoffe ermSglichen.

]~inen Beitrag zur Kenntnis der Gummisorten des Handels, nebst einem Vergleich der Bestimmungsverfahren hat C 1 e m e n s G r i m m e s) geliefert. Der Verfasser hat 34 verschiedene Gummisorten untersucht. Zun~tehst g ib t er eine kurze Besehreibung der einzelnen Sorten und bespricht sodann den Gang der systematischen Untersuchung.

1) Journ. Soc. Chem. Ind. 34:, 1124 (1915); dutch Chem. Zentrbl. 87, I, 531 (1916): - - ~) Vergl. hierz~ diese Ztschrft. 35, 605 (1896): - - 3) nach :Mal t - s c h e f f s k y . ~: 4) Journ. of Americ. Leather Chemists Assoc. 1913, Augus~t; Coll%ium 1913, S. 525. --51 Ledertechn. Rundschau Nr; 38; Coll%ium ~1915, S. 457; durch Chem. Zen~rbl. 87, I , 442 (1916). 6) Pharm. Zentralhalle 55, 237 (1914). :'~ , , .

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