12
Ökobilanzwerkstatt 2009 7. Oktober 2009 Dipl.-Ing. Frank Ritter Fachgebiet Massivbau Prof. Dr.-Ing. C.-A. Graubner Generierung von Lebensdauerkennwerten TU Darmstadt, Institut für Massivbau Dipl.-Ing. Frank Ritter

TU Darmstadt, Institut für Massivbau Dipl.-Ing. Frank Ritter · Oktober 2009 5/14 Fachgebiet Massivbau Prof. Dr.-Ing. C.-A. Graubner. Lebensdauer und Alterungsverhalten. Abb. 1:

  • Upload
    others

  • View
    14

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

  • Ökobilanzwerkstatt 2009 ⎪ 7. Oktober 2009 Dipl.-Ing. Frank Ritter

    Fachgebiet MassivbauProf. Dr.-Ing. C.-A. Graubner

    Generierung von Lebensdauerkennwerten

    TU Darmstadt, Institut für MassivbauDipl.-Ing. Frank Ritter

  • Ökobilanzwerkstatt 2009 ⎪ 7. Oktober 20092/14

    Fachgebiet MassivbauProf. Dr.-Ing. C.-A. Graubner

    Gliederung

    Grundlagen

    Literaturrecherche

    Einflussgrößen und Faktoren

    Mögliche Lösungsansätze

    Generierung von Lebensdauerkennwerten - Lebensdauer von Bauteilen und Bauelementen

  • Ökobilanzwerkstatt 2009 ⎪ 7. Oktober 20093/14

    Fachgebiet MassivbauProf. Dr.-Ing. C.-A. Graubner

    Grundlagen – Lebenszyklus einer Immobilie

    Lebenszyklus Immobilie

    Lebenszyklus Gebäude

    ERSTELLUNG NUTZUNG BESEITIGUNG

    Instandhaltung

    bauliche Änderung

    Abb.: Lebensphasen im Lebenszyklus

  • Ökobilanzwerkstatt 2009 ⎪ 7. Oktober 20094/14

    Fachgebiet MassivbauProf. Dr.-Ing. C.-A. Graubner

    Lebenszyklus und Lebenserwartung

    Die Erfüllung der Nutzungseigenschaften eines Bauteils lässt aufgrund der fortschreitenden Abnutzung während der Alterung über den Lebenszyklus nach.

    => Ausfall des Bauteils

    Das Wissen über die Lebenserwartung einzelner Bauteile wird benötigt, um das zeitliche Auftreten baulicher Maßnahmen im Bestand (z.B. Instandsetzung) bestimmen zu können.

    FUNKTIONELLE WIRTSCHAFTLICHE TECHNISCHEFunktionelle Lebensdauer- ordnungsgemäße Funktion- reibungslose Betriebsabläufe- abhängig von Nutzung und Standort

    Wirtschaftliche Lebensdauer- abhängig von legislativen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Einflüssen- Anpassung an geänderte Ansprüche- kleiner als technische Lebensdauer

    Technische Lebensdauer- ordnungsgemäße Funktion- max. Lebenserwartung unter Einbeziehung der Instandhaltung

    L E B E N S D A U E R

  • Ökobilanzwerkstatt 2009 ⎪ 7. Oktober 20095/14

    Fachgebiet MassivbauProf. Dr.-Ing. C.-A. Graubner

    Lebensdauer und Alterungsverhalten

    Abb. 1: Bauteilgruppen eines Gebäudes und deren Lebensdauer [IFB, 2004]

    Abb. 2: Alterung von Sonnenschutzelementen [IPBAU, 1994]

  • Ökobilanzwerkstatt 2009 ⎪ 7. Oktober 20098/14

    Fachgebiet MassivbauProf. Dr.-Ing. C.-A. Graubner

    LebensdauerkennwerteJahr Verfasser Titel

    1994 IP Bau Alterungsverhalten von Bauteilen und Unterhaltskosten

    1995 Hirschberger Senkung der Baufolgekosten durch systematische und zustandsabhängige Erhaltung von Gebäuden und langzeitkostenoptimale Baustoffwahl

    1995 LBB, NRW Geplante Instandhaltung

    1995 Schweizer Ingenieur- und Architektenverein

    Hochbaukonstruktionen nach ökologischen Gesichtspunkten

    2001 BBR Leitfaden Nachhaltiges Bauen

    2001 Hellerforth Facility Management – Immobilien optimal verwalten

    2003 Schweizer Eidgenossenschaft Technische Weisung Beurteilung von Energiesystemen und Energiesparmassnahmen

    2004 IFB, Hannover Lebensdauer der Baustoffe und Bauteile zur Harmonisierung der wirtschaftlichen Nutzungsdauer im Wohnungsbau

    2006 IEMB, Berlin Lebensdauer von Bauteilen und Bauteilschichten

    2007 Ifbor, Nürtingen-Geislingen Technische Lebensdauern

    2008 BMVBS Zwischenauswertung mittlere Lebensdauern

    2008 BTE-Arbeitsgruppe Lebensdauer von Bauteilen

    2009 BMVBS Lebensdauer von Bauteilen und Bauteilschichten

  • Ökobilanzwerkstatt 2009 ⎪ 7. Oktober 20099/14

    Fachgebiet MassivbauProf. Dr.-Ing. C.-A. Graubner

    Lebensdauerschätzungen, Kunststofffenster

    Abb. 1: Lebensdauerschätzungen am Beispiel Kunststofffenster

    0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80

    Amt für Bundesbauten, 1981

    UB Hannover, 1987

    LBB, 1995

    Hirschberger, 1995

    IEMB, 1998

    Leitfaden NB, 2001

    Hellerforth, 2001

    Schw eizer Eidgenossenschaft, 2003

    Schmitz, 2004

    IFB, 2004

    IEMB, 2006

    ifbor, 2007

    BTE, 2008

    Schw eizer Mieterverband, 2008

    NBB, 2008

    IEMB, 2009

  • Ökobilanzwerkstatt 2009 ⎪ 7. Oktober 200910/14

    Fachgebiet MassivbauProf. Dr.-Ing. C.-A. Graubner

    Faktorenmethode nach DIN ISO 15686

    A - Bauteilqualität

    D - Innenräumliche Umgebungsbedingungen

    C - Ausführungsqualität

    G - Instandhaltungsqualität

    E - Außenräumliche Umgebungsbedingungen

    F - Nutzungsbedingungen

    B - Konstruktionsqualität

    ESCL = RSCL · A · B · C · D · E · F · G

  • Ökobilanzwerkstatt 2009 ⎪ 7. Oktober 200911/14

    Fachgebiet MassivbauProf. Dr.-Ing. C.-A. Graubner

    Problem: Quantifizierung der Faktoren

    Einflussgröße Indikator Risikobewertung Auswirkung

    Bauteilqualität - Zertifizierte Hersteller - Verwendung geeigneter Materialien

    Konstruktionsqualität - Konstruktionen gemäß „Stand der Technik“ - norm- und richtlinientreuer Bauteilaufbau - weitere weiche Faktoren je nach Bauteilgruppe

    Ausführungsqualität - Zertifizierte und qualifizierte Auftragnehmer - Hoher Facharbeiteranteil - …

    Innenräumliche Umgebungsbeding.

    - Thermisches, chemisches, physisches Raumklima

    Außenräumliche Umgebungsbeding.

    - Temperaturen - Niederschläge - Strahlung - Erschütterungen,…

    Nutzungsbedingungen - Abrieb - Nutzungsintensität - Reinigungsintensität - Sorgfalt,…

    Instandhaltungs- qualität

    - Häufigkeit - Intensität - Zugänglichkeit,…

  • Ökobilanzwerkstatt 2009 ⎪ 7. Oktober 200912/14

    Fachgebiet MassivbauProf. Dr.-Ing. C.-A. Graubner

    Lösungsvorschlag

    Basis-Lebensdauer

    Spezifische Lebensdauer

    Literaturangaben Herstellerangaben Umfragen Forschung

    Umfragen Forschung Probabilistik

    Einflussgrößen

    Min.- / Max.-Faktoren

  • Ökobilanzwerkstatt 2009 ⎪ 7. Oktober 200913/14

    Fachgebiet MassivbauProf. Dr.-Ing. C.-A. Graubner

    Probabilistik als Lösungsansatz?

    Prinzip der Statistik zur Untersuchung des wahrscheinlichen Verhaltens eines Problems.

    Optimierung der Wartungsintervalle von Fenstern in Schulen

    15

    20

    25

    30

    35

    0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0

    Wartungsintervall n [a]

    Kos

    ten

    [T.€

    ]

    1. Aufstellen einer Grenzzustandsfunktion (Schadensszenario)2. Stochastische Modellierung der Basisvariablen (Einflussgrößen)3. Stochastisches Modell zur Prognose der Lebensdauern4. Zuverlässigkeitsanalyse und evtl. Optimierung nach Bedarf

  • Ökobilanzwerkstatt 2009 ⎪ 7. Oktober 200914/14

    Fachgebiet MassivbauProf. Dr.-Ing. C.-A. Graubner

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

    Frank RitterInstitut für Massivbau

    [email protected]

    Generierung von LebensdauerkennwertenGliederungGrundlagen – Lebenszyklus einer ImmobilieLebenszyklus und LebenserwartungLebensdauer und AlterungsverhaltenBeispieleBeispieleLebensdauerkennwerteLebensdauerschätzungen, KunststofffensterFaktorenmethode nach DIN ISO 15686Problem: Quantifizierung der FaktorenLösungsvorschlagProbabilistik als Lösungsansatz?Foliennummer 14