Theorien Zum Gemeinwesen

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  • 8/18/2019 Theorien Zum Gemeinwesen

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     16.Theorien zum Gemeinwesen

    Unter den bedeutsamen Denkansätzen der Gegenwart, die zumVerständnis des Gemeinwesens beitragen, ragen vier Theorien

    heraus: Erstens die Auffassung des gemeinen Wesens eines Vokes

    as !indungsgemeins"haft einer ae #ebensberei"he dur"hziehenden

    Grund$hioso$hie, die vom Denksti bis zur einzenen einges"hiffenen

    Atagsgeste und Arbeitsroutine das Gemeinwesen "harakterisiert, ihm

    einen eigenen, unverkennbaren %ti und die ihm gemä&e 'rdnung

    gibt( )weitens die #ehre von den formgebenden oder

    Gestatungsfedern, die den Entwi"kungsgedanken vom Urkna dur"h

    die ganze *osmogenese und die Entstehung aer Arten der beebten

    und unbeebten +atur bis hin zu den !ormen mens"hi"hen andens

    f-hrt, und bei der Ges"hi"hte und den ho"hkom$e.en 'rdnungen der

    Gemeinwesen der V/ker voräufig endet( Drittens woen wir die

    Theorie von der 0äumi"hkeit der Gef-he und der #eibhaftigkeit des

    Wahrnehmens und Denkens sowie ihre Anwendung auf die

    Gemeinwesenehre betra"hten( )um %"hu& so dann ein 1i"k in die

    Ges"hi"hte des abendändis"hen +a"hdenkens -ber die 'rdnungen

    des Gemeinwesens geworfen werden(

    2n unserem *uturkreis war zu aen ungest/rten )eiten seiner

    Entwi"kung der Gedanke der 'rdnung f-hrend( 'rdnung war

    herzusteen in 3enen 0äumen, wo sie, anders as im g/tti"hgeda"hten *osmos, ni"ht s"hon herrs"hte, sondern erst zu finden war(

    'b in den mens"hi"hen Dingen 'rdnung watet und diese si"h

    dadur"h mit den g/tti"hen 0äumen ins 1enehmen setzen, ist

    kontingent4 es kann so sein, aber es kann au"h anders sein( 0äume,

    in denen es au"h anders sein kann, as es ist, sind mens"hi"hem

    anden er/ffnet, in ihnen kann 'rdnung ges"haffen werden(

    'rdnung ist 3enes Ergebnis mens"hi"her Gestatung, das as Ethik,

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    5oitik und 6konomik gei"herma&en si"h s$ieget( Das $oitis"he

    Gebot, ein 0e"htssub3ekt zu sein und den Anderen as 0e"htssub3ekt

    anzuerkennen, mu& dur"h 1efehe gei"her Gestat ergänzt werden,

    we"he die we"hseseitige Ansehung as Gesinnungs7 und

    Wirts"haftssub3ekt gebieten( Die Grundage dieser kategoris"hen

    2m$erative ist meta$h8sis"h, sie ruht auf des 9ens"hen

    Anerkennung, da& der absoute Geist 5erson sei und damit Gott(

    Die 5erson ist der g/tti"he 9ens"h, und Gott ist der $ers/ni"he

    Geist( Der Geist ist das Eine, das die besonderen Ers"heinungen

    dur"hzieht und zu einem Ganzen zusammenf-gt( Das Eine, der Geist,bringt die Vieen zum Ganzen und die Einzenen zum Agemeinen(

    Und 3edes besonders $ersonifizierte Gemeinwesen wird zu einer

    konkreten G/tti"hkeit, zu diesem Einen( Gott, die eine 5erson des

    einen Geistes, verviefa"ht si"h in die G/tter( Die G/tter sind die

    1esonderen und $ersonifizieren die vieen Voksgeister, die au"h as

    individuierte Gef-hsräume auffa&bar sind( Die 0ei"hweite des

    Gemeins"haftsgef-hs begrenzt die 9/gi"hkeit des Gemeinwesens(

    einri"h 0omba"h hat in seinem Werk Die Gegenwart der

    5hioso$hie ;!reiburg

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    deren Wissensform autistis"h geworden ist und die demzufoge eine

    wissens"hafti"he +eigung entwi"ket haben, denn die Wissens"haft

    ist das auf si"h sebst geri"htete Wissen( V/ker mit wissens"hafti"her

    )iviisation werden daher immer fundamentaistis"her, der 98thos

    wird immer mä"htiger und die Aufkärung von der Ans"hauung

    besiegt( Beder erneuerte 98thos ist das Unterfangen einer

    Tieferegung des hergebra"hten %ebstbides4 der ate 98thos wird

    unterfangen vom neuen 98thos( Die $oitis"he 1edeutung der

    !r-hges"hi"hte wä"hst(

    !-r 0u$ert %hedrake ist das gemeine Wesen einer 3egi"hen !ormoder Gestat im A, in der beebten wie unbeebten +atur und in der

    Ges"hi"hte des 9ens"hen wie seiner Geses"haft, sind die einander

    ab/senden !ormen der Vergemeins"haftung das Ergebnis von

    mor$hogenetis"hen !edern( Diese !eder seien einerseits *inder der

    Evoution, die aus äteren !edern gebidet sind, andererseits aber

    soen sie indifferent gegen-ber 0aum und )eit sein, wenn sie erst

    einma gebidet sind( %hedrake zufoge sind die mor$his"hen !eder

    fähig, Das Gedä"htnis der +atur ;The 5resen"e of 5ast, >?@@ zu

    bewahren( Dieser Gedanke der gestatwahrenden und

    gestatbidenden !eder vereint den Traditionaismus in +atur und

    Geses"haft, wie er in der bioogis"hen Dominanz der Widform einer

    Art -ber ihre s$äteren )u"htformen und in der beständigen 0-"kkehr

    der Ges"hi"hte und der 98then eines Vokes ers"heint, mit dem

    Evoutionismus und dem Universaismus( Dieser Gedanke ist

    geeignet, die Benseitigkeit von 0aum und )eit in ihre Diesseitigkeit as

    raumneutraen Vergegenwärtiger von Vergangenheit hereinzuziehen(

    %hedrake verzi"htet aso auf ein 3enseits as ort ewiger 2deen,

    dessen 0aum und )eittranszendenzen sind ihm aber unentbehri"h

    zur Erkärung diesseitiger !ormenbidungsursa"hen( Die

    Ges"hi"hti"hkeit der Evoution, die Gegenwärtigkeit der in der

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    Vergangenheit gestateten !ormen, erzeugt er dur"h den 1egriff der

    Gew/hnung( +atur7 und Geses"haftsgesetze sind ihm keine ewigen

    Entitäten, sondern nur sehr ate Gewohnheiten, ebenso 3ede

    bioogis"he Art und 3ede hergebra"hte %taatsform(

    Verwiderten auss"hweinen wa"hsen wieder s"hwarze 1orsten und

    oft au"h auer, ihre !erke bekommen wieder !ris"hingsstreifen(

    Au"h die Verhauss"hweinung des 9ens"hen ist ni"ht unumkehrbar(

    Die )wangszu"ht ist nie das eigene Gestatungsfed der gez-"hteten

    Art, sondern das des )u"htherrn( 1ri"ht das )wangsfed zusammen,

    herrs"ht wieder das arteigene Gestatungsfed( Das Er/s"hen desinternationaen %oziaismus bringt die vieen +ationasoziaismen

    wieder zum Vors"hein( )-"htung des neuen 9ens"hen dur"h das !ed

    einer internationaistis"hen Umwet war erkärtes )ie 3ener

    )u"htherren, deren 2nternationaismus der +ationaiberaismus und

    +ationasoziaismus eines internationaen Vokes war( %o"he

    artfremden Gestatungsfeder sind na"h %hedrake den arteigenen

    !edern deswegen unteregen, wei sie keine Eigenresonanz mit den

    ateinges"hiffenen Gewohnheiten des -berformten Vokes aufbauen

    k/nnen( Diese Eigenresonanz eines Vokes mit seiner Ges"hi"hte ist

    die Gegenwart seiner Vergangenheit und sein eigenti"hes

    Gestatgedä"htnis, das ihm arteigene Evoution erm/gi"ht( Aerdings

    k/nnen si"h arteigene !eder au"h in seitwärtiger 0esonanz mit den

    Gestatungsfedern bena"hbarter Arten entwi"ken, wenn diese vor

    ähni"hen Aufgaben stehen, wodur"h *onsonanz, die

    !ormenähni"hkeit vers"hiedener Arten, si"h herausbidet( Deswegen

    k/nnen V/ker, die in ihrer Art dur"haus vers"hieden sind, angesi"hts

    ähni"her ges"hi"hti"her erausforderungen sehr woh voneinander

    ernen und au"h in eine ängerdauernde historis"he *oevoution

    treten, wie man sie besonders in Euro$a beoba"hten kann(

    *oevoution aber geingt nur dann, wenn die V/ker die 1eeinfussung

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    dur"h internationae !eder vermeiden und in transnationae !eder

    si"h eins"hwingen, denn zwischen den V/kern so m/gi"hst ni"hts 7

    vor aem keine änder oder +omaden 7 stehen, über ihnen aber

    Gott(

    Die #ehre von den Gestatfedern as !ormenbidungsursa"hen hat

    ethis"he !ogen weitrei"hender Art( Denn wenn die Theorie stimmt,

    hift ni"ht nur das W-ns"hen und 1eten, sondern au"h das Denken(

    !-r aes, was einma si"htbare Gestat annehmen so, mu& dann

    zuvor ein ents$re"hendes !ed aufgebaut werden, das innerhab von

    0aum und )eit entsteht, aber ni"ht mehr vergeht( Die Wirkung diesesneu er/ffneten !edes wird dur"h 0aum und )eit ni"ht abges"hwä"ht,

    dur"h Wiederhoung und Gew/hnung aber verstärkt( Der starke

    Wuns"h, das inbr-nstige Gebet, der unwiderstehi"he Gedanke 7 sie

    ae -berwätigen die Wirki"hkeit mit ihrer 9/gi"hkeit, wei sie ein

    h/heres !ed erzeugen, worin vorhandene !eder und ihre si"htbaren

    Gestaten si"h neu organisieren( !-r etwas zu beten, das no"h ni"ht

    ist, si"h etwas zu w-ns"hen und etwas vorauszudenken, das sein so

    7 dies aes werden 3etzt Taten, f-r die der betende, w-ns"hende und

    denkende 9ens"h die voe Verantwortung trägt( Wird er aber ni"ht

    gefragt, kann er ni"ht antworten und die fragosen aten !eder aufen

    in die Gefahr ungefragter und verantwortungsoser Um$oung( Das

    Ausgrenzen und Tots"hweigen neuer Gedanken straft si"h sebst mit

    mor$hogenetis"her !äunis, dem sebstm/rderis"hen Verust an

    Gestatungskraft in einer #age, die eine ans$ru"hsvoere

    !edgestatung f-r ein gr/&eres Gestatungsfed brau"ht(

    Das eigent-mi"hste und bedeutendste $hioso$his"he Werk, das die

    %"hu$hioso$hie der )weiten %8stemzeit in Deuts"hand

    hervorgebra"ht hat, ist das von dem *ieer 5hioso$hie7'rdinarius

    ermann %"hmitz vorgeegte %8stem der 5hioso$hie, das in den

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    Bahren >?C7@ in zehn 1änden ers"hien( Es ist ein bisang

    weitgehend ignoriertes, in seiner gewatigen Anage f-r den *eingeist

    der 10D sehr unt8$is"hes Werk, dessen 2nhat aber gei"hwoh in die

    )eit der deuts"hen Ges"hi"htsosigkeit, in der die aten gro&en

    Themen der 9eta$h8sik und des 0ei"hes unabhandebar bieben,

    hinein$a&te(

    ermann %"hmitz, ist in gewisser Weise der verwirki"hte eidegger(

    %eine Gef-hstheorie, die vom #eib statt vom */r$er ihren Ausgang

    nimmt, hat si"h von 3egi"her 9eta$h8sik radika ge/st( 2st der

    */r$er der  stetige, si"ht7 und tastbare Gegenstand mit einemreativen 'rt im 0aum, so der #eib das nur %$-rbare, das unstetig,

    vers"hwommen und insuar ist und vom */r$er gei"hsam zugede"kt

    wird( Diesen %$-reib des 9ens"hen bringt %"hmitz aus seiner

    Vers"hwommenheit und unendi"hfa"hen Unents"hiedenheit zum

    1egriff( Dabei weisen seine 1egriffe vom Denken, !-hen, #ieben,

    Wahrnehmen, Di"hten, Eineiben und Auseiben verb-ffende

    Fbereinstimmung auf mit %hedrakes mor$hogenetis"hen !edern(

    #iebende z(1( sieht er ni"ht as einander #iebende an, sondern as

    voneinander Erf-te, die si"h eineiben, aso ein gemeinsames

    %$-rfed aufbauen( Fberhau$t k/nne niemand Gef-he haben,

    sondern nur von Gef-hen ergriffen werden, die ni"ht sub3ektiver as

    #andstra&en seien, sondern nur weniger fi.ierbar(

    %o wie die #andstra&e eine räumi"he Erstre"kung, so sei das Gef-h

    die räumi"he Ergossenheit einer Atmos$häre vor aem Unters"hied

    von %ub3ekt und 'b3ekt( Das Erf-tsein vom Geiebten sei eine

    Eineibung, die Vers"hmezung zweier !eder zu einem( Der Denkende

    hingegen git %"hmitz as einer, der si"h sebst dem kommenden

    Gedanken as !ed bereitet( Dieses !ed, das zuvor stabi war, hat si"h

    dur"h 5robembewu&tsein verrätset und si"h in ein haos vager

    Anmutungen verwandet( Denken sei eibi"h, ni"ht absi"hti"h,

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    zwis"hen %$annungs7 und Dämmerzustand geegen, worin die 0eife

    des Gedankens abgewartet wird( Der Denkende biete ein !ed

    zwis"hen den 5oen von %$annung und Erwartung, damit das

    "haotis"h 9annigfatige si"h individuieren kann( Der Denker denkt,

    wenn er das !ed gestatet, worin der Gedanke si"h sebst gestaten

    kann(

    2m eibi"hen 0aum gibt es keinen 0i&, der etwas von der räumi"hen

    Gegenwart abs"hiede((( 2m eibi"hen 0aum sind(( die 0i"htungen aus

    der Enge des #eibes ;der Gegenwart, dem absouten 'rt in Weite

    ohne %"hranken freigegeben( Dies f-hrt zu dem banaen (((Unters"hied, da& man im 0aum wandern kann, ni"ht aber ;au&er

    imaginär, dur"h Erinnerung und Erwartung in der )eit( ;>,H? Den

    0i& gibt es %"hmitz zufoge in der zeiti"hen Gegenwart des #eibes,

    die na"h Vergangenheit und Anwart ;A$$raesenz unters"heide( Die

    Anwart ist das beständige ereinbre"hen der )ukunft in die

    Gegenwart und somit der Iue aes +euen( Bedes anwarti"he

    Fberfuten der Gegenwart mit )ukunft erzeugt einen Abs"hied

    gegenwärtiger Gegenwart in die Vergangenheit, wodur"h die zeiti"he

    Gegenwart von der Vergangenheit abrei&t(

    2m #eib sei Gegenwart ;das ier7Betzt7Dasein7Dieses72"h as Angst

    und %"hmerz gegeben( Der 'rt des #eibes sei daher absout, der 'rt

    des */r$ers reativ, die %eee aber ortos im 0aum( Die %$-rinsen des

    #eibes bideten strahende erde, die in si"h k/rnig, aber niemas

    s"harf umrissen seien( Der */r$er sei teibar, der #eib ni"ht, was an

    5hantomgiedern, die wirki"he #eibesinsen seien, deuti"h werde(

    5hantomgieder seien #eibesinsen ohne ortsgei"he */r$erteie( 1ei

    $anis"her Angst und $anis"hem %"hmerz geht(( dem 1ewu&tsein die

    räumi"he 'rientierung veroren, aber au"h dann((( medet si"h

    h/"hst aufdringi"h ein 'rt, der das Wovon des JWegKJ bidet((( 2n

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     3edem eibi"hen 1efinden ist stets ein absouter 'rt gegeben(

    ;L(L,>> 2n der 5anik entsteht somit ein raumoser 'rt(

    Die Wet ist na"h %"hmitz von unbere"henbar ergreifendenAtmos$hären dur"hzogen, die g/tti"h sind, wenn sie mit

    unbedingtem Ernst as 5erson aufgefa&t werden( Der 9onotheismus

    sei eine 2deoogie, die vom G/tti"hen entaste( Das G/tti"he dränge

    si"h as dämonis"h7abgr-ndiger, -bera gegenwärtiger 0aum auf, der

    dem 9ens"hen unbeherrs"hbar und undur"hs"haubar sei und ihn

    verwirre( Die G/tter sind aso $ersonifizierte Gef-he, die den 0aum

    as Atmos$hären, unbere"henbar wie das Wetter und do"h immerneue Vorhersagen $rovozierend, dur"hziehen( %ind die G/tter ;wie die

    Gef-he -berhau$t räumi"h, kann das Benseits nur 3enseits der )eit

    sein, so da& unserem 5hioso$hen der B-ngste Tag, die Ewigkeit und

    die Wiederauferstehung der Toten keine %"hwierigkeit bereiten( Denn

    er begreift die )eit dreifa"h: as #agezeit ;vorher < na"hher <

    gei"hzeitig, as 9odazeit ;Vergangenheit und Anwart as auf 

    Gegenwart andrängende )ukunft und as Dauer ;ununterbro"hener

    1estand von Ereignissen und )uständen ohne 'rdnung und

    Einteiung(

    Die Gegenwart ist der unbezweifebare Augenbi"k der

    Vereindeutigung ;2ndividuation der Wet, und so handet der erste

    1and des %8stems der 5hioso$hie von der Gegenwart, der etzte

    1and von ihrer Aufhebung( Die Gegenwart ist aufgehoben, wenn

    keine )ukunft mehr auf sie eindringt, aso ae Anwart ;A$$raesenz

    vers"hwindet und damit au"h die Vergangenheit( 2st die 9odazeit

    vers"hwunden und nur no"h #agezeit und Dauer vorhanden, hebt si"h

    mit der Vergangenheit ihre Verhangenheit auf, die Toten stehen

    wieder auf as #eiber, aber ni"ht as */r$er( Wir ae s$-ren uns

    wieder wie 5hantomgieder, k/nnen an uns, unseren Vorfahren und

    unseren +a"hfahren das Vorher und +a"hher unters"heiden und

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    dur"h Ein7 und Auseibung miteinander kommunizieren( Diese

    Ewigkeit ist zugei"h der Tag des 3-ngsten Geri"hts, wei die #age aer

    )eiten und #eiber auf Dauer an den Tag tritt( Wo die )ukunft

    aufgeh/rt hat, auf Gegenwart einzudringen, s"hie&t si"h der 0i&

    zwis"hen Gegenwart und Vergangenheit, und der %$aziergang in der

    )eit wird m/gi"h(

    )eit ist nur no"h #agezeit und Dauer, denn vom 3-ngsten Tag  an

    dauert aes ewig( 2n der Ewigkeit sind wir dann aerdings im

    immerei"h: der hienieden begehbare 0aum ist vergangen, das

    immerei"h ist der %$-rraum, der zugei"h vergangener */r$erraumist( %o wie wir 2rdis"hen in der Vergangenheit nur herumgeistern,

    k/nnen die immis"hen im */r$erraum nur no"h s$uken, aber ni"ht

    mehr s$azierengehen(

    Die drei betra"hteten gegenwärtigen Theorien sind Theorien der

    Gegenwart: Die Gegenwart der 5hioso$hie bei 0omba"h, die

    Gegenwart der Vergangenheit bei %hedrake und die Gegenwart und

    ihre Aufhebung bei %"hmitz( %ie sind sämti"h Anwärter des +euen,

    das auf die Gegenwart der Gemeinwesen dringt( Vergemeins"haftung

    dur"h 0esonanz, 9its"hwingung, Ers$-rung und Eineibung, die

    Dur"hdringi"hkeit der !indungen, !eder und Gef-he vor aem

    Unters"hied von %ub3ekt und 'b3ekt ist ihnen gemein( Aber das

    $oitis"he Denken des Abendandes hat ni"ht nur eine

    ungebro"hen7gegenwärtige *raft, sondern au"h eine no"h

    beeindru"kendere Vergangenheit( Diese ehrfur"htgebietende

    Vergangenheit woen wir in %iebenmeienstiefen dur"hmessen, denn

    in diesen )eiträumen beiben wir immer das Ges$enst aus der

    )ukunft(

    Die 1-rger der grie"his"hen 5ois hatten eine sehr gerade Auffassung

    des 5oitis"hen: %ie wähten si"h einen Gesetzgeber, wie etwa #8kurg

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    in %$arta oder %oon in Athen, der die Gesetze oder eine ganze

    Verfassung entwarf und dessen $ers/ni"hem Gesetzeswerk sie si"h

    ans"hie&end unterordneten( Anders as im 'rient und in 0om war die

    grie"his"he %tadt ni"ht heiig, au"h ni"ht das Vok oder auserwäht

    wie bei den Buden, sondern die 'rdnung seber, die 9ens"hen und

    G/tter, %tadt und *osmos verband, war geheiigt( Die orientais"he

    %tadt und das orientais"h -berformte 0om waren na"h dem %"hema

    der Roma quadrata angeegt, die Akro$ois wie die deuts"he 1urg

    hingegen stimmte die ands"hafti"hen Gegebenheiten und die

    mens"hi"hen Gebräu"he organis"h aufeinander ab( Grie"henand war

    0eaist in *rieg und !rieden, 0om der Dogmatiker des *rieges, der

    von den Eroberten die Anerkennung der aeinigen *riegss"hud

    er$re&te( Grie"henands 9a"ht s"hwo zu AristoteesJ )eiten gewatig

    an und verstr/mte si"h in die 1reite und Tiefe der heenistis"hen

    Wet, 0oms miitäris"h73uristis"he Einseitigkeit hingegen verhärtete

    si"h zunehmend in die Grenz$rovinzen hinein und vornehmi"h in die

    Dauerfront gegen die aten Deuts"hen( )uetzt wurde Westrom vonden germanis"hen eeresgru$$en der West7 und 'stgoten, der

    Aemannen, 9arkomannen und !ranken wie eine taube +u&

    aufges"hagen und der deuts"hen #and7 und errs"haftsnahme

    ge/ffnet( Deuts"hand wurde 0e"htsna"hfoger des westr/mis"hen

    0ei"hes na"h dem 0e"ht der Eroberung, und Deuts"hand seber

    wurde heiiges 0ei"h, wei es 0om und seine beizistis"hen Dogmen

    -berwunden hatte( Wie die beizistis"hen Gewatmä"hte s$äterer

    )eiten ;U*, U%, %U entfatete au"h 0om eine $azifistis"he

    5ro$aganda und nannte das Unterwerfen fremder V/ker ihre

    1efriedung(

    Die 5oitik des Aristotees thematisiert nur die 5oisverfassungen,

    ni"ht aber die mazedonis"he Umwäzung der grie"his"hen

    Verhätnisse( Die geistige *raft dieser Verhätnisse äu&erte si"h in der

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    !ähigkeit zur Verfassungsdebatte und zur %"h/$fung neuer

    Verfassungen( Das erste 1u"h hebt an mit der #ehre vom h/"hsten

    oder bedeutendsten Gut, und dies sei die staati"he Gemeins"haft

    seber( Die erste Gemeins"haft, die aus mehreren äusern und ni"ht

    nur um des augenbi"ki"hen 1ed-rfnisses wien besteht, ist das

    Dorf( ;>LHL b>H Das Dorf sei eine Verzweigung des auses, und die

    aus mehreren D/rfern bestehende vokommene Gemeins"haft sei der

    %taat( Der %taat e.istiere von +atur, und s"hon die ersten

    Gemeins"haften seien %taaten( Vokommenheit sei )ie und )we"k

    des %taates( Au&erdem ist der )we"k und das )ie das 1este( Die

    Autarkie ist aber das )ie und das 1este( ;>LH=a> Der 9ens"h sei in

    h/herem Grade staatenbidend as sonstige Tiere, und der %taat sei

    sozusagen )ie und )we"k seiner inneren +atur, der %taat sei das

    Wesen des 9ens"hen: Der %taat ist denn au"h von +atur

    urs$r-ngi"her as das aus oder 3eder Einzene von uns( Denn das

    Ganze mu& urs$r-ngi"her sein as der Tei(M ;>LH=aL Wenn nun

    der %taat nat-ri"her und urs$r-ngi"her ist as der Einzene, insofernetzterer ni"ht autark f-r si"h zu eben verm/"hte, dann sei, fogert

    Aristotees, ein autarker Einzener entweder weniger oder mehr as

    ein 9ens"h, nämi"h Tier oder Gott( Aus der Autarkie7!orderung fogt,

    da& in einem %taat m/gi"hst viee vers"hiedene Arten von 9ens"hen

    und 1erufen versammet sein m-ssen, denn zwis"hen Gei"hen gibt

    es keine Arbeitsteiung( Aus ganz Gei"hen entsteht kein %taat(

    ;>LC>aL

    !-r die arbeitss"heuesten 9ens"hen hät Aristotees die +omaden,

    wei sie ihre +ahrung dur"h die zahmen Tiere in aer 9u&e und ohne

    9-he erhieten und oft gei"hzeitig si"h as 0äuber betätigten( 1ei

    Aristotees s"heint immer wieder auf, da& das Gut und sein Wert, der

    1esitz und sein Eigentum die Grundeemente des 5oitis"hen sind: Es

    ist au"h unbes"hreibi"h, we"he #ust es gewährt, etwas as sein

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    Eigentum bezei"hnen zu k/nnen( ;>LC=b> 5oitis"he errs"haft

    regiere -ber !reie und Gei"hartige und das $oitis"he Gute sei das

    Gere"hte(

    Was wir 5/beherrs"haft nennen w-rden, ist bei Aristotees die

    Demokratie( 2n Athen wurde die Demokratie as Thaassokratie aus

    der $oitis"hen 9itbestimmung der 0uderer und #ei"htbewaffneten in

    der !otte der %eema"ht geboren( !-r die beste Verfassung hät

    Aristotees die aus Aristokratie und Demokratie gemis"hte, die er

    5oitie nennt: Die gesamte %taatsform so weder eine Demokratie

    no"h eine 'igar"hie, sondern ein 9itteding zwis"hen beiden sein,was man 5oiteia nennt( Da besteht der %taat aus den waffenfähigen

    1-rgern( ;>LCCaL@ Unbezweifet git ihm: Da& in einem gut

    eingeri"hteten %taat das %taatsvok von der %orge f-r das

    #ebensnotwendige frei sein mu&, ist agemein anerkannt( ;>LC?a=

    Das Aernotwendigste sei, da& die 1esten regieren, die die 9u&e zur

    1es"häftigung mit dem Agemeinen au"h in ihrem 5rivateben haben(

    Darum m-ssen 3ene regieren, die am besten in der #age sind, 9u&e

    zu haben( ;>LN=bH

    2n der Aristokratie herrs"hen die 1esten, in der Demokratie das Vok

    und dur"h dieses die 0hetoriker as Voksf-hrer, die die 9einung des

    Vokes beherrs"hen( Der Voksf-hrer sei aber der %"hmei"her des

    Vokes( 2m -brigen werde die Demokratie seber t8rannis"h, wei sie

    errs"haft der Vieen -ber die 1esten sei( Aus rhetoris"hen

    Voksf-hrern w-rden T8rannen, die aes verhindern, woraus %toz

    und gegenseitiges Vertrauen zu entstehen $fegen ;>=>=bL( Die

    T8rannen hätten ieber Umgang mit Ausändern as mit

    Einheimis"hen, wei sie in den 2nändern ihre !einde sähen(

    2n der +ikoma"his"hen Ethik geht Aristotees ebenfas vom Gut as

    dem )ie aus( Wo es )iee -ber das Tätig7sein hinaus gibt, da ist das

    Ergebnis naturgemä& wertvoer as das bo&e Tätig7sein(

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    ;>?a>7L> Das )ie der )iee sei ni"ht irgendein Gut, sondern das

    oberste Gut( Dieses sei das #eben as ingabe an die 5hioso$hie(

    Darunter stehe das )ie eines #ebens im Dienste des %taates, und

    darunter wiederum ein Gen-gen an dem #eben des Genusses

    ;>?Ha=L7b>?( Die Wissens"haft vom %taate era"htet er as

    ungeeignet f-r 3unge 9änner, wei sie no"h zu sehr von

    #eidens"haften beherrs"ht seien( Die Ethik des Aristotees ist in

    gewisser Weise eine 5araef-hrung zur 5oitik, 3a sogar s"härfer

    gefa&t, aus der +atur des mens"hi"hen Tätigseins und aus einer

    G-terabwägung abgeeitet, we"he die 0angordnung der )iee

    feststet( 'berste )iee seien so"he, die man um ihrer sebst wien

    w-ns"he und die ni"ht zum 9itte eines h/heren Gutes herabsetzbar

    seien( Das G-"k und die Autarkie seien so"he h/"hsten G-ter, die

    si"h aein gen-gten( Den 1egriff Of-r si"h aein gen-gendP wenden

    wir aber ni"ht an auf das von aen 1indungen ge/ste 2"h, auf das

    2"h7bes"hränkte #eben, sondern auf das #eben in der Verfo"htenheit

    mit Etern, *indern, der !rau, -berhau$t den !reunden und9itb-rgern4 denn der 9ens"h ist von +atur bestimmt f-r die

    Gemeins"haft( ;>?NaL7b>L

    Das Ethis"he eitet Aristotees vom Gew/hni"hen ab( Ethis"he

    Vorz-ge sind ihm so"he des harakters und daher Ergebnis von )eit

    und Erfahrung( Ethik und 5oitik as Gew/hni"hkeit sind

    harakteristika des mens"hi"hen andens bei Aristotees, bei

    %hedrake dagegen ist aes Gewohnheit, vom *osmos bis zu den

    irdis"hen #ebens7 und Denkformen( Diese Erneuerung des

    heidnis"hen Wetbides iegt au"h bei 0omba"h und %"hmitz zu Tage(

    5oitis"he !ogen hat das *onze$t der hohen Gesinnung( As

    ho"hsinnig git, wer si"h hoher Dinge f-r wert hät und es au"h

    wirki"h ist( ;>>L=aL@7b= )ur o"hsinnigkeit geh/re gro&es !ormat

    des 9ens"hen wie zu seiner %"h/nheit hoher Wu"hs( Von der

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    ethis"hen +orm der 9itte wei"he der Dummstoze und der

    *eingesinnte ab( o"hsinnigkeit sei mehr as treffi"he Tugend,

    nämi"h deren Gr/&e und *r/nung( 2hr bevorzugtes 1etätigungsfed

    sei das der Ehre, aber au"h hier na"h dem 9a& der 9itte: Erfog wird

    ihn ni"ht in ma&osen Bube, 9i&erfog ni"ht in ma&ose Trauer

    versetzen( Denn ni"ht einma der Ehre steht er so gegen-ber, as

    hande es si"h um das gr/&te Aniegen ((( ;>>La>C Dabei sei der

    o"hgesinnte Gefahren gegen-ber dur"haus zur-"khatend, wei das

    Wenigste ihm wert ers"heint, daf-r si"h au"h nur einer geringen

    Gefahr auszusetzen( Das Wagnis woe er nur dann, wenn Gro&es auf 

    dem %$iee stehe, dann aber gete ihm au"h sein #eben wenig( Er sei

    s"hi"ht im Umgang mit einfa"hen #euten und zeige Fberegenheit

    gegen-ber o"hgesteten(

    Wo si"h Ehrgeiz in den Vordergrund drängt, hät er si"h fern,

    desgei"hen da, wo andere die erste 0oe s$ieen( 0uhe und

    bedä"htiges )uwarten zei"hnen ihn aus, wofern ni"ht hohe Ehre und

    eine gro&e %a"he auf dem %$iee stehen( Er geht nur an wenige

    Aufgaben heran, das aber sind dann gro&e, und man s$ri"ht von

    ihnen( Es kann au"h gar ni"ht anders sein, as da& er in !reunds"haft

    und !einds"haft offen ist, denn ein verde"ktes Gebaren kennzei"hnet

    den Qngsti"hen, wie au"h das intansteen der Aufri"htigkeit

    zugunsten dessen, was die #eute meinen( Er redet und handet ganz

    offen( Er hat die !reiheit des Wortes, denn er darf si"h 3a gestatten,

    auf die anderen mit erabassung zu bi"ken( Er ist au"h seinem

    Wesen na"h aufri"htig, abgesehen von den !äen, wo er si"h hinter

    ironis"her Ausdru"ksweise verbergen wi: dies tut er gegen-ber den

    Vieen( ;>>LbL7>>LHa@ Der gro&gesinnte 9ens"h sei zudem

    verb-ffungsfest, ni"ht na"htragend, vermeide $ers/ni"he Ges$rä"he

    -ber si"h oder andere, verteie kein ei"htes #ob, aber au"h keine

    Abs"hätzigkeiten, h/"hstens einma äu&ere er Vera"htung( Er

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    bevorzuge das %"h/ne gegen-ber dem +-tzi"hen und habe eine

    eigene */r$ers$ra"he4 seine 1ewegungen sind gemessen, seine

    %timmage ist tief und seine %$re"hweise ausgegi"hen, denn wer nur

    weniges ganz ernst nimmt, gerät ni"ht ei"ht in ast, und wer ni"hts

    as Jgro&J em$findet, kennt keine nerv/se %$annung( Eine s"hrie

    %timme dagegen und fahrige 1ewegungen, die kommen davon(

    ;>>LHa@7LN Der $oitis"he %"hu&, den Aristotees vorsi"htshaber

    ni"ht zieht, iegt auf der and: die beste Verfassung eines %taates ist

    die Aristokratie aus o"hgesinnten, und wenn es nur einen einzigen

    9ann dieses !ormats im Gemeinwesen gibt, dann eben dessen

    9onar"hie(

    Die Entma"htung ganzer V/ker zum )we"ke ihrer Demokratisierung

    ist die brutaste und butigste '$eration, die si"h denken ä&t( %ie

    bidet den $oitis"hen Gehat der 9odernisierung in der neuzeiti"hen

    Ges"hi"hte des Abendandes( Eigenmä"htigkeit des Vokes ist mit

    Demokratie unvereinbar( Die 9a"hthaber, die si"h in Demokraten

    verwanden woen, wenden notgedrungen Terror gegen die

    Voksmassen an( Be wik-ri"her und unbere"henbarer die

    Gewattätigkeit, desto terroristis"her ihre Wirkung( Die Gewat und

    der %"hre"ken sind 9utter und Vater der Demokratie(

    Unter den theoretis"hen 1egr-ndern der Demokratie ist 9a"hiavei

    dadur"h ber-hmt geworden, da& er si"h auf das 5robem konzentriert

    hat, we"he 9itte zur 9a"htergreifung taugi"h sind( 9a"hiavei

    unters"heidet dabei genau zwis"hen bo&em Territoriabesitz und

    daraus gezogener Territoriama"ht( Vor ersterem warnt er in seinen

    Dis"orsi ;>H>=, ed( !au ausdr-"ki"h: Es trifft si"h oft, da& man

    ein gro&es Gebiet erobert und do"h keine 9a"ht erringt4 wer aber

    Gebiet ohne 9a"ht erwirbt, geht notwendig zugrunde( ;>?>

    9a"hiavei versteht au"h, da& es in der 5oitik, in der $raktis"hen wie

    in der theoretis"hen, nur darauf ankommt, auf der /he seiner )eit

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    zu sein( 9it dem ber-hmten %"hu& seines 5rin"i$e ;>H>=, wo er

    den !-rsten #orenzo 9edi"i auffordert, endi"h die fremden Tru$$en

    aus dem #and zu 3agen und 2taien zu einigen, s"heint er sogar -ber

    seine )eit hinaus zu sein(

    Vom A1 der 5oitik sagt 9a"hiavei das A: die Voraussetzung aer

    $oitis"hen errs"haft ist 9a"ht, und 9a"ht mu& ergriffen und

    behau$tet werden( 9a"hiavei s"hätzt die 9a"ht, aber no"h ni"ht den

    1egriff des 5oitis"hen oder des 0e"hts( )war ist die +aturaform 3edes

    0e"hts 1esitz oder 9a"ht, aber ni"ht ae 9a"ht s"hon 0e"htsmoment,

    d(h( 1esitz oder m/gi"her 1esitz( Was an 9a"hiaveis9a"htergreifungstheorie so amorais"h ers"heint, ist ihre v/ig

    ogis"he und historis"h vordringi"he *onzentration auf die 9/gi"hkeit

    des 5oitis"hen, aso auf den bo&en 1esitzer oder 9a"hthaber in

    seiner vor$oitis"hen Ers"heinung, die in diesem +aturzustand au"h

    no"h keine 0e"htsform haben kann(

    Ein bi&"hen näher arbeitet si"h Bean 1odin an den 1egriff des

    5oitis"hen heran( #es si. ivres de a re$ubiRue ;>H@ handen

    no"h ni"ht von einem ausgebideten %taat und seinen 1-rgern,

    sondern von einem /ffenti"hen Gemeinwesen mit einem souveränen

    9a"hthaber an der %$itze( Das Vorwärtsweisende an 1odins Werk

    sind die definitoris"h7deduktiven *a$iteanfänge, die dann aber immer

    bad in "hristi"her Argumentation na"h Autoritäten und 1eis$ieen

    versanden( 1odin definiert 0e$ubik as die Gemeinsamkeiten von

    aushaten, die si"h as 0egierungsre"ht gestaten, das mit

    souveräner, d(h( absouter und fortdauernder 9a"ht ausgestattet ist(

    1odin gibt fogende 0eihe von Definitionen: 0e$ubiRue est un droit

    gouvernment de $usieurs mesnages, S de "e Rui eur est "ommun,

    ave" $uissan"e souveraine( ;> 9esnages est un droit gouvernment

    de $usieur subie"ts, sous obeissan"e dJun "hef de !amie, S de "e

    Rui u8 est $ro$re( #a se"onde $artie de a definition de 0e$ubiRue

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    Rue nous avon $osee, tou"he a famie, Rui est a vra8e sour"e S 

    origine de toute 0e$ubiRue, S membre $rin"i$a dJi"ee( ;> Toute

    0e$ubiRue, tout "or$s S "oege, S tout mesnage se gouverne $ar

    "ommmandement, S obeissan"e ((( toute $uissan"e de "ommander

    autru8, est $ubiRue ou $arti"uiere: a $uissan"e $ubiRue gist au

    souveraine Rui donne a o8(((: e "ommandement $arti"uier est au.

    "hefs des mesnage (((( ;>? #a %ouverainet est a $uissan"e

    absoue S $er$etuee dJune 0e$ubiRue (((( ;>LL

    %ouverän ist zuerst die 5erson, aso 3ede 5erson, s$äter, wenn es ihn

    gibt, nur der %taat( 9it der Thematisierung der %ouveränität geangt1odin in die Atmos$häre des 5oitis"hen, fa&t aber no"h ni"ht seinen

    substantieen 1egriff( Das geingt erst ugo Grotius( ugo Grotius

    beginnt sein Werk De 3ure bei a" $a"is ;>CLH, ed( %"hätze mit

    der !rage, was das 0e"ht sei( Damit ist er im 1egriff des 5oitis"hen

    angeangt( Grotius s"hreibt: Die %treitigkeiten zwis"hen 5ersonen,

    we"he dur"h kein gemeinsames b-rgeri"hes 0e"ht verbunden sind,

    beziehen si"h entweder auf die )eiten des *rieges oder des !riedens(

    )u so"hen 5ersonen geh/ren sowoh die, we"he no"h kein Vok

    biden, as au"h die, we"he vers"hiedenen V/kern angeh/ren,

    m/gen es 5rivat$ersonen sein oder die */nige sebst oder die, we"he

    as die Vornehmsten oder as freie V/ker die gei"hen 0e"hte wie die

    */nige besitzen( Da 3edo"h der *rieg des !riedens wegen begonnen

    wird und es keinen %treitfa gibt, aus dem ni"ht ein *rieg

    hervorgehen k/nnte, so ist bei dem *riegsre"ht der $assende 'rt, die

    m/gi"hen %treitfäe zu er/rtern( Der *rieg sebst wird uns dann zum

    !rieden as seinem )iee f-hren( ;N

    *rieg sei ein )ustand von 5ersonen, die miteinander gewatsam

    käm$fen( Es ist vom %tand$unkt des %8stems der $oitis"hen

    *ategorien kein theorieges"hi"hti"her )ufa, da& die Erfassung der

    5erson as 1egriff des 5oitis"hen bei Grotius zugei"h zur 1egr-ndung

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    des *riegs7 und V/kerre"hts f-hrt( Denn der *rieg an si"h ist kein

    $ers/ni"hes, sondern ein 1esitzerverhätnis4 der *rieg ist

    vor$oitis"h( Er begr-ndet und gefährdet zugei"h die E.istenz der

    5erson, die aufh/rt, wenn der 1esitzer ni"ht nur einige 1esitzt-mer

    veriert, sondern ersatzos totges"hagen wird( Grotius nun wi den

    *rieg soweit ziviisieren, da& er die E.istenz des 0e"htssub3ektes

    ni"ht gefährdet( As )ustand von 5ersonen, die gewatsam

    miteinander käm$fen, ist der *rieg ein )ustand, in we"hem die

    5ersonen ni"ht as 5ersonen miteinander verkehren, worin si"h der

    *rieg vom reinen !rieden ni"ht unters"heidet( GrotiusJ %orge ist

    gewisserma&en, da& das 0e"ht -berhau$t und 5ersonen as so"he

    *rieg und !rieden -berstehen(

    Grotius unters"heidet drei 0e"htsbegriffe: Gere"htigkeit, !ähigkeit der

    5erson und Gesetz( )ukunftsweisend ist GrotiusJ Auffassung der

    $ers/ni"hen !ähigkeit as 0e"ht im eigenti"hen oder strengen

    %inne ;@( Dieser 0e"htsbegriff umfa&t die 9a"ht sowoh -ber si"h

    sebst, we"he !reiheit hei&t, as au"h -ber andere, wie die väteri"he

    Gewat oder die Gewat des errn -ber seinen %kaven( !erner wird

    darunter das Eigentum verstanden, und zwar das voe wie das

    bes"hränkte, z(1( +ie&brau"h und 5fandre"ht( Endi"h geh/rt hierher

    das 0e"ht des Gäubigers, dem die %"hud des %"hudners ents$ri"ht(

    ;@

    GrotiusJ au$tverdienst ist das 1estehen auf dem 1egriff der 5erson,

    freii"h ohne da& er ihn bereits ana8siert hätte( Er sieht aber, die

    5erson ist ni"ht nat-ri"hes, sondern $oitis"hes und 0e"htssub3ekt,

    daher $otentie unsterbi"h: Die 5erson des Erben git sowoh f-r die

    !ortsetzung der %taatsgewat wie des 5rivateigentums as eine 5erson

    mit dem Verstorbenen4 dies ist unzweifehaften 0e"hts( ;LL? An

    eine %taatsabeitung ist bei Grotius no"h ni"ht zu denken, aber er

    sieht die %taatsgewat bereits so, da& sie si"h vorzugsweise auf die

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    5ersonen ;>H@ beziehe( !-r die %"h/nheiten der Demokratie hat

    Grotius no"h keinen 1i"k, denn deren /konomis"hes Wesen ist die

    #ohnarbeit, und die zäht er unter die vers"hiedenen Arten von

    %kaverei ;>?(

    Der 0e"htsbegriff des Thomas obbes in seinem Werk ,De "ive

    ;>CL, ed( !ris"heisen7*/her konzentriert si"h auf das, was Grotius

    0e"ht im eigenti"hen oder strengen %inne nannte, nämi"h die

    andungsfähigkeit: Dur"h das Wort 0e"ht ist ni"hts anderes

    bezei"hnet as die !reiheit, die 3eder hat, seine nat-ri"hen Verm/gen

    gemä& der re"hten Vernunft zu gebrau"hen( Daher ist die ersteGrundage des nat-ri"hen 0e"hts, da& 3eder sein #eben und seine

    Gieder na"h 9/gi"hkeit zu s"h-tzen su"ht( ;@H !reii"h ana8siert

    obbes den 0e"htsbegriff ebensowenig wie Grotius den

    5ersonenbegriff, aber immerhin werden diese Anfangskategorien des

    $oitis"h73uristis"hen %8stems von ihnen identifiziert( Den Vertrag fa&t

    obbes daher au"h ri"htig seinem äu&eren 0esutat na"h, ni"ht aber

    in seinen inneren 1edingungen: Wenn zwei oder mehrere si"h ihre

    0e"hte gegenseitig -bertragen, so hei&t dies ein Vertrag( ;? )

    Der theorieges"hi"hti"he !orts"hritt -ber Grotius hinaus iegt im

    ernsthaften Versu"h des Thomas obbes, den %taat as ein Verhätnis

    von 5ersonen zu begreifen: Diese Unterwerfung des Wiens aer

    unter den Wien eines 9ens"hen oder einer Versammung erfogt

    dann, wenn 3eder si"h 3edem der -brigen dur"h Vertrag ver$fi"htet,

    dem Wien dieses einen, dem er si"h unterworfen hat, keinen

    Widerstand zu eisten(((( As Wie der Versammung git der Wie der

    9ehrzah der 5ersonen, aus denen sie besteht( ;>== 7 9an sieht,

    obbes verwe"hset das agemeine 0e"htsverhätnis mit dem

    Vertragsverhätnis( Das hindert ihn 3edo"h ni"ht daran, den

    5ersonen"harakter des %taates zu erkennen und staatsb-rgeri"hen

    Verband, %taats$erson und %taatsb-rger auseinanderzuhaten: Die

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    so gebidete Vereinigung ist der %taat oder die b-rgeri"he

    Geses"haft oder au"h die b-rgeri"he 5erson( Denn da ae hier nur

    einen Wien haben, so geten sie f-r eine 5erson(((( Deshab kann

    ;mit Ausnahme des3enigen, dessen Wie f-r den Wien aer git

    weder irgendein 1-rger no"h k/nnen ae zusammen as der %taat

    geten( Der %taat ist daher as eine 5erson zu definieren, deren Wie

    verm/ge des Vertrages mehrerer 9ens"hen as der Wie aer git und

    der daher die *räfte und Verm/gen der einzenen f-r den

    gemeinsamen !rieden und %"hutz verwenden kann( ;>==f(

    Die %taats$erson ist 3etzt aein souverän, ni"ht mehr 3ede 5erson desvorb-rgeri"hen )ustands, der aber deswegen, wei kein %taat

    e.istiert, no"h ange ni"ht, wie obbes meint, vor$oitis"her oder

    +aturzustand ist( Aerdings redet obbes wie Grotius in diesem

    )usammenhang von nat-ri"hem 0e"ht, was au"h so verstanden

    werden kann, da& sie si"h -berhau$t keinen rein re"htosen )ustand

    der 9ens"hen vorsteen k/nnen, sondern dabei immer nur an die

    Geses"haft aus 5ersonen ohne Unters"heidung in 1-rger und %taat

    denken( +aturre"ht ist dann 3ener $oitis"he )ustand, dessen

    Eemente 3eweis einfa"he 1egriffe des 5oitis"hen sind, 3eder Einzene

    in der voen %ouveränität seiner nat-ri"hen andungsfähigkeit, aso

    5erson und sonst ni"hts(

    Der Unters"hied der %taaten, sagt obbes, kommt von dem

    Unters"hiede der 5ersonen, we"hen die %taatsgewat -bertragen

    worden ist( ;>H= Dieser a.iomatis"he %atz zur #ehre von den

    %taats"harakteren zeigt, worin der gedanki"he !orts"hritt von Grotius

    zu obbes iegt: im Fbergang von der 5erson zum %taat, vom

    einfa"hen 1egriff des 5oitis"hen zur zusammengesetzten $oitis"hen

    5erson( Der %taat ist, wie es im #eviathan ;>CH>, ed( 'akeshott

    hei&t, ein sterbi"her Gott: And in him "onsisteth the essen"e of the

    "ommonweath4 whi"h, to define it, is one $erson, of whose a"ts a

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    great mutitude, b8 mutua "onvenants one with another, have made

    themseves ever8 one the author, to the end he ma8 use the strength

    and means of them a, as he sha think e.$edient, for their $ea"e

    and "ommon defen"e( And he that "arrieth this $erson, is "aed

    sovereign, and said to be sovereign power 4 and ever8 one besides,

    his subject ( ;>>L %ub3ekt ist hier ni"ht das dem geses"hafti"hen

    )usammenhang unterworfene 2ndividuum, sondern der dem %taat

    unterworfene 1-rger, aso der Untertan(

    Bohn #o"ke unternimmt im zweiten seiner Two Treatises of 

    Government ;>C@?, ed( #asett den bemerkenswerten Versu"h, den1egriff des 5oitis"hen zu ana8sieren( Den *riegszustand bestimmt er

    as !or"e without 0ight, u$on a 9anJs 5erson ;L??, verortet den

    *rieg somit im Au&erre"hti"hen( *riterium des 0e"htszustandes ist

    f-r #o"ke: ((( ever8 9an has a Property in his own Person" ;=H(

    Damit hat er den soziaen Wesenskern erfa&t4 1esitz des #ebens, der

    Gesundheit, der !reiheit und diverser G-ter wird Eigentum und der

    9ens"h ihr Eigent-mer, wenn das 0e"ht daran dur"h konkret ni"ht

    festgeegte andung -berhau$t, !ormaakte aso, erworben wurde(

    Der 9ens"h ist 3etzt Proprietor of his own Person, and the A"tion or

    abour of it ;=>C( Es ist zwar eine /konomistis"he Grobheit, aber

    zugei"h eine Unmi&verständi"hkeit, wenn #o"ke as Iuee der

    Eigentumsre"hte ni"ht nur A"tion, aso formae andung, sondern

    au"h no"h #abour, Arbeit -berhau$t im abstrakten %inne, angibt(

    Thus #abour, in the 1eginning, gave a Right of Property   ;=>N(

    1ewahrung des Eigentums ist ihm das soziae Wesen der $oitis"hen

    Geses"haft und der )we"k des )usammens"husses zu

    staatsb-rgeri"hen Verbänden ;=C@( 1ei der %taatsma"ht

    unters"heidet er ausf-hrende und gesetzgebende Aufgaben, wobei

    die Gesetzgebung ein *onkurrenzunternehmen von */nig, 'berhaus

    und Unterhaus sein soe ;LC(

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    of $ersons natura! and $ersons artificia! (  The individua is a $erson

    natura4 "or$orations, states, or an8 $urait8 of men a"ting

    "oe"tive8, or under an8 "ommon dire"tion, are $ersons artifi"ia(

    ;>? Verfassungsre"ht ist ihm das 5ers/ni"hkeitsre"ht des %taates(

    %a"hre"hte unters"heidet er in 1esitz7, Eigentums7 und

    *ommandore"hte, womit er die 9omente des 0e"htsbegriffs

    ana8siert, wenn au"h ni"ht wieder s8nthetisiert hat( 9it dem

    *ommandore"ht meint er das 1esitzre"ht an den vom 5ersona

    vermieteten 5ersonenre"hten ;>?H(

    !ergusons right to "ommand ist das ents"heidende, dur"h0e"htsverkehr zu erwerbende 1esitzre"ht, ohne das Demokratie ni"ht

    funktionieren kann( #o"kes 5ro$rietor of his own 5erson ist dazu die

    ogis"he Voraussetzung( Eigent-mer seiner 5erson mu& sein, wer

    *ommandore"hte -ber si"h einräumt( Damit niemand vermeint, ein

    %kavenhater habe gegen-ber seinem %kaven ein *ommandore"ht,

    stet !erguson kar: +o right in one $erson to "ommand the servi"es

    of another "an arise from an8 tite of o""u$a"8, su$$osed to take

    $a"e without the "onsent of the $erson whose servi"es are reRuired(

    ;L Der freie 9ann as Eigent-mer seiner 5erson, deren !reiheit er

    $eriodis"h veräu&ert, setzt mit dem *ommandore"ht der Demokraten

    as den errs"henden die Demokratie in Gang(

    Bean7Ba"Rues 0ousseaus ontrat so"ia ;>NCL ist dadur"h auffäig,

    da& darin zur Theorieges"hi"hte -berhau$t ni"hts beigetragen ist( Das

    ers"heint nur auf den ersten 1i"k, angesi"hts der 1er-hmtheit dieser

    %"hrift, verwunderi"h, ni"ht aber, wenn man si"h in Erinnerung ruft,

    da& 0ousseau ein wirkmä"htiger 2deooge der Gais"hen 0ebeion

    von >N@? war(

    Ein anderes E.trem ist %$inozas +aturre"htsauffassung( Er

    identifiziert +aturre"ht mit den +aturgesetzen( Damit steht er

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    -berhau$t au&erhab der Ges"hi"hte des Abendandes und seiner

    Denktraditionen(

    Die kassis"he deuts"he 5hioso$hie ma"ht bei *ant und !i"hte no"h

    keinerei !orts"hritte -ber das auf den britis"hen 2nsen errei"hte

    re"hts7 und staatstheoretis"he +iveau hinaus( 2n der Eineitung zur

    0e"htsehre in seiner 9eta$h8sik der %itten ;>N?N bezei"hnet *ant

    den 2nbegriff aer m/gi"hen 0e"htsnormen as Gegenstand der

    0e"htsehre ;A =>( Es versteht si"h, da& von so"h bes"hränktem

    Ausgangs$unkt ein theoretis"her !orts"hritt unm/gi"h ist(

    Vorwärts geht es in der $oitis"hen Theorie erst mit eges

    Grundinien der 5hioso$hie des 0e"hts ;>@L>( As Grundage des

    1egriffs des 5oitis"hen erkennt ege die 5ers/ni"hkeit: Die

    5ers/ni"hkeit enthät -berhau$t die 0e"htsfähigkeit und ma"ht den

    1egriff und die sebst abstrakte Grundage des abstrakten und daher

    formeen 0e"hts aus( Das 0e"htsgebot ist daher: sei  eine Person und 

    respetiere die anderen a!s Personen(  ; =C 0e"ht definiert er as

    1esitz, we"her Eigentum ist und den Vertrag as sowoh

    eigentumserhatendes wie besitzverwandendes Verhätnis zwis"hen

    5ersonen( Ein besonderes %a"henre"ht erkennt ege ni"ht an4  jede

    Art von 0e"hten kommt nur einer 5erson zu ; Anm(( Eine %a"he

    geh/re zur äu&eri"hen %$häre der !reiheit der 5erson und sei an si"h

    seber ein Unfreies, Un$ers/ni"hes und 0e"htoses ; L(

    1esitz, sagt ege, sei der 1oden der Ungei"hheit ; ? Anm( Es

    m-sse der */r$er des 9ens"hen sebst erst von ihm in 1esitz

    genommen werden ; @( Die 5erson as ganze sei unveräu&eri"h

    und d-rfe ihre andungsfähigkeit nur tei7 und zeitweise vermieten

    ; CN( Eine voständige Ana8se der Vertragsbedingungen findet si"h

    bei ege no"h ni"ht, aber die ri"htige )ur-"kweisung der

    Vertragstheorie f-r die Ehe ;bei *ant und den %taat ;seit obbes(

  • 8/18/2019 Theorien Zum Gemeinwesen

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    Den 5erson"harakter des %taates treibt ege -ber die 3uristis"he

    5erson hinaus wieder bis zur nat-ri"hen 5erson im monar"his"hen

    5rinzi$ 3edes %taates, au"h der 0e$ubik: Die 5ers/ni"hkeit des

    %taates ist nur as eine Person, der #onarch, wirki"h( ; LN? Anm(

    Eine wissens"hafti"he Errungens"haft ist s"hie&i"h au"h eges

    Theorie der %trafe( Das Verbre"hen ist 0e"htsveretzung, die %trafe

    ihre Aufhebung( Der Verbre"her hat si"h dur"h seine Tat re"htos

    verhaten, d(h( si"h sebst as 0e"htssub3ekt veretzt, was dur"h eine

    Gegenveretzung, die %trafe, wieder geheit wird( Die Veretzung, die

    dem Verbre"her widerfährt,(((ist au"h ein Recht an den Verbrecher sebst ((( ; >( +i"ht %"hutz und %i"herheit von Eigentum und

    #eben der 1-rger ist erstrangiger )we"k der %trafe, au"h ni"ht

    Abs"hre"kung und 1esserung der Verbre"her, sondern ihre

    5ers/ni"hkeit( Da& die %trafe(( as sein eigenes 0e"ht enthatend

    angesehen wird, darin wird der Verbre"her as Vern-nftiges geehrt (

    ; > Anm( %trafe ist aso Wiederhersteung der 5erson des

    0e"htsbre"hers( Bemandem sein 0e"ht antun, hei&t ihn strafen4 hat

    der3enige, dem das 0e"ht angetan wird, es zuvor von si"h abgetan,

    ist er ein Verbre"her, dem sein 0e"ht widerfährt( Diese Gere"htigkeit

    ist die %-hne(

    *ar 9ar.ens *ritik des eges"hen %taatsre"hts ;>@= ist ri"htig

    und treffend darin, da& ege den %taat ni"ht aus den 5ersonen

    konkret deduziert, von der 5erson7 zur %taatskategorie kein wirki"h

    theoretis"hes !orts"hreiten stattgefunden habe( ege hätte si"h

    ni"ht dar-ber verwundern soen, da& die wir!iche Person $ und die

    5ersonen ma"hen den %taat 7 -bera as sein Wesen wiederkehrt( Er

    hätte si"h -ber das Gegentei wundern m-ssen, no"h mehr aber

    dar-ber, da& die 5erson as %taats$erson in derseben d-rftigen

    Abstraktion wiederkehrt wie die 5erson des 5rivatre"hts( ;9EW

    >,LLN

  • 8/18/2019 Theorien Zum Gemeinwesen

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    2n der %"hrift )ur *ritik der 5oitis"hen 6konomie ;>@H? findet si"h

    die viezitiert !ormuierung eines naiven 1asis7Fberbau7Theorems

    ;9EW >=,@f( %"hon auf der ersten %eite seines au$twerkes hat

    9ar. diese Doktrin verassen( Dem Gebrau"hsgegenstand, der

    %ubstanz der Waren, ä&t er nämi"h 1ed-rfnisse zugrundeiegen, bei

    denen es gei"hg-tig sei, ob sie dem 9agen oder der 5hantasie

    ents$ringen ;9EW L=,?( 9it den 1ed-rfnissen as der

    E.istenzgrundage der Gebrau"hsgegenstände ist die %eeensubstanz

    as 1asis der /konomis"hen Wertsubstanz erkannt und die ineare

    1asis7Fberbau7Doktrin -berwunden( Ausdr-"ki"h hat 9ar. sie freii"h

    niemas zur-"kgenommen(

    2m ersten 1and des *a$itas ;>@CN hat 9ar. das %8stem der

    /konomis"hen *ategorien, das die ka$itaistis"he 5roduktionsweise

    reguiert, dargestet( 2n sarkastis"hen 1emerkungen zur

    $oitis"h73uristis"hen wie zur ideoogis"hen %$häre zeigt 9ar., da& er

    si"h bewu&t ist, mit den !ormen des /konomis"hen 2nhats au"h 3ene

    des sog( Fberbaues entde"kt, wenn au"h ni"ht ausdr-"ki"h

    dargestet zu haben ;9EW L=,CCf( Am Anfang des L( *a$ites

    deduziert er den Vertrag as 0e"htsverkehr der 5ersonen aus der

    +otwendigkeit des Warenaustaus"hes( Wei 0e"htsverkehr ;Vertrag

    und Warenverkehr ;Austaus"h gestatgei"h sind, kann das gei"he

    geses"hafti"he 'b3ekt einma as 9einung, anderma as 0e"ht und

    s"hie&i"h as Ware betra"htet werden, und 3ede dieser

    1etra"htungsweisen kann voneinander v/ig getrennt sein, ohne da&

    ihr )usammenhang zerrei&t( Auf diese Weise kann die Theorie bo&

    der re"hti"h7$oitis"hen %$häre e.akte %oziawissens"haft sein, die

    e.em$aris"h f-r die -brigen steht(

    Die Wiener %"hue der Vokswirts"haftsehre ist der deuts"h77

    romantis"he Gegenangriff auf die ob3ektive Wertehre der kassis"hen

  • 8/18/2019 Theorien Zum Gemeinwesen

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    engis"hen 5oit/konomie und auf die *ritik der $oitis"hen 6konomie

    dur"h 9ar. und Enges( Einen bekannten Voräufer hat die

    romantis"he Theorie in Adam 9-er, f-r den der Wert eines Gutes in

    seiner Dauerhaftigkeit ag und der ihren 5reis as /konomis"hes

    *räfteverhätnis, as wirksame *aufkraft auffa&te( ar 9enger

    beginnt seine Grundsätze der Vokswirths"haftsehre ;>@N> mit

    einer Agemeinen #ehre vom Gut und ni"ht etwa mit einer Ana8se

    der *ategorie der Ware( Eine kassis"he Theorie ist immer das

    errei"hte 2dea einer ausgewogenen Darsteung der ob3ektiven wie

    sub3ektiven %eiten eines %a"hgebietes4 eine romantis"he Theorie ist

    Fbers"hreiten dieses 2deas hin auf einen gefäigen Denksti, aso in

    die 0i"htung des %ub3ekts( Beder 1eginn mit dem Gut geht von einem

    individueen oder koektiven %ub3ekt aus, f-r dessen Verbrau"h oder

    Gebrau"h das Gut erzeugt wurde( Dinge oder Taten k/nnen gut und

    n-tzi"h oder au"h s"he"ht und s"hädi"h sein nur f-r %ub3ekte, ni"ht

    f-r 'b3ekte( Das Gute am Gut ist dann sein Wert, und der zeigt si"h

    in seiner +utzung, na"h deren Ende der gesamte +utzen erzeugt ist(Die originäre 2dee der sub3ektiven oder marginaistis"hen Wertehre

    ist nun, den untersten Grenznutzen einer gei"hartigen G-termenge

    f-r den $reisbestimmenden Wert des einzenen Artikes dieser

    G-terart zu haten ;Gossens Gesetz( %ub3ektwirts"hafti"h git dann

    das Gebot des m/gi"hst hohen Grenznutzens ange vor dem

    %ättigungs$unkt, aso die 6konomie der Askese, gesamtwirts"hafti"h

    aber das Gebot des niedrigen Grenznutzens, aso die 6konomie des

    9assenkonsums, damit die G-tersorte m/gi"hst biig bereitgestet

    werden kann, wovon dann aber wiederum der Asket as

    Trittbrettfahrer des Viekonsumierers den au$tvortei und gr/&ten

    *onsumgenu& hat, obgei"h seine absoute +utzengr/&e geringer ist,

    wei er vom %ättigungs$unkt si"h m/gi"hst weit fernhät( ;Dies

    stimmt nat-ri"h nur f-r G-ter, deren +utzen mit 3eder verbrau"hten

    Einheit abnimmt, ni"ht f-r G-tersorten mit dem gegenteiigen EffektK

  • 8/18/2019 Theorien Zum Gemeinwesen

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    Grenznutzenehre ist Gebrau"hswerttheorie und aso gefäiger %ti

    des wirts"hafti"hen Denkens( Der G-terwert, s"hreibt !riedri"h von

    Wieser in seinem 1u"h Der nat-ri"he Werth ;>@@?, sei von dem

    1ed-rfniswert abgeeitet, und wer den Wert erkäre, der erkäre in

    Wahrheit nur das Verhaten derer, die den Wert s"hätzten ;=4H( Der

    'bergrenznutzen eines Gutes ist aso sein fiktiver Asketen$reis, sein

    Untergrenznutzen aber der wirki"h zu zahende 9arkt$reis( Denkt

    man eine Vokswirts"haft as *oektivsub3ekt, ergibt si"h sein

    Gesamtnutzen in nur zwei %"hritten: erstens dur"h die +utzung aer

    ersteungsg-ter, deren 0esutat oder +utzen ae *onsumg-ter sind,

    zweitens dur"h die +utzung aer *onsumg-ter, deren 0esutat oder

    +utzen die Gesamtarbeitskraft des Vokes ist( Die Voksarbeitskraft ist

    aso Endzwe"k aer +utzung und daher h/"hstes Gut, die

    ersteungs7 und Verbrau"hsg-ter hingegen sind sonstige G-ter,

    deren +utzen das h/"hste Gut ist( Das h/"hste Gut ist universe

    nutzbar und daher eigenn-tzig( 2n ihrer Eigennutzung bes"häftigt si"h

    die Voksarbeitskraft teis mit ersteungsg-terhersteung, teis mit*onsumg-terhersteung unter ersteungsg-ternutzung und teis mit

    Eigenhersteung unter *onsumg-ternutzung, so da& die

    ersteungsg-ter der 'bergrenznutzen, die *onsumg-ter der

    mittere +utzen der Voksarbeitskraft und diese sebst ihr eigener

    Untergrenznutzen ist, der ihren Wert bestimmt( !ogi"h ist die

    Voksarbeitskraft Endzwe"k und Eigenwert der Vokswirts"haft, deren

    Wa"hstum sodann as *raftzuwa"hs oder *onsumtionsrente der

    Arbeitskraftanbieter am 9arkt ers"heint und zusammen mit der

    un$roduktiven *asse, die ihre Arbeitskraft ni"ht as Ware und daher

    unveräu&eri"h re$roduziert, as etztendi"her +utzen aus dem

    *reisauf der Gesamtnutzung s$rie&t(

    9a. Webers theoretis"he Arbeiten sind der Gegenangriff des

    #iberaismus auf den 9ar.ismus( 2n der ber-hmten Abhandung Die

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    $rotestantis"he Ethik und der Geist des *a$itaismus ;>?L bringt

    9a. Weber die ineare 1asis7Fberbau7Doktrin zu !a, die si"h

    wesenti"h nur auf die viezitierte 9ar.7%tee von >@H? ;9EW >=,@f

    st-tzt, indem er die These der Ents$re"hung von 2deoogie und

    6konomie materiarei"h beegt( 2n seinem au$twerk Wirts"haft und

    Geses"haft ;>?HC zieht 9a. Weber die ents"heidende

    $oitiktheoretis"he !ogerung, die errs"haftskategorie in den

    9itte$unkt zu steen und as ka$itakonformen errs"haftst8$ die

    %8nthese von rationa7b-rokratis"her und "harismatis"h77

    revoutionärer errs"haft anzuerkennen( 2st bei 9ar. das Verhätnis

    des Arbeiters zu den 5roduktionsmitten au$tkriterium der

    /konomis"hen Theorie, so in 9a. Webers $oitis"her Theorie das

    Verhätnis des Verwaters zu den sa"hi"hen Verwatungsmitten, d(h(

    den as 0e"htsbidungsmitte dienenden %a"hre"hten: Ae

    %taatsordnungen assen si"h dana"h giedern, ob sie auf dem 5rinzi$

    beruhen, da& 3ener %tab von 9ens"hen((, auf deren Gehorsam der

    Gewathaber mu& re"hnen k/nnen, im eigenen 1esitz derVerwatungsmitte ((( si"h befinden, oder ob der Verwatungsstab von

    den Verwatungsmitten JgetrenntJ ist, im gei"hen %inn, wie heute der

    Angestete und 5roetarier innerhab des ka$itaistis"hen 1etriebes

    JgetrenntJ ist von den sa"hi"hen 5roduktionsmitten( ;@=> 9a.

    Weber erkennt die $aradigmatis"he 1edeutung des Arbeitsvertrages

    f-r die 1egr-ndung $oitis"her errs"haft: Die Getung des

    JVertragesJ as 1asis stem$et den ka$itaistis"hen 1etrieb zu einem

    hervorragenden T8$us der JegaenJ errs"haftsbeziehung( ;HHL

    +eben der +amensgebung harisma f-r die revoutionären

    1efähigungen in einer Geses"haft ist die Anaogisierung von

    ;ega7rationaer errs"haft und *a$itaverhätnis 9a. Webers

    bedeutendste theoretis"he #eistung( Dar-berhinaus hat er den

    revoutionären Geist des *a$itaismus erfa&t4 #eiter eines modernen

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    5rivatunternehmens m-sse eine "harismatis"he 5ers/ni"hkeit sein,

    und au"h an der %$itze der staati"hen 1-rokratie wi 9a. Weber

    keinen t8$is"hen 1eamten ;@ sehen( 2m ka$itaistis"hen 1etrieb

    sieht er das einzige soziae Gebide, das ni"ht der bureaukratis"hen

    1eherrs"hung unentrinnbar verfaen ;>L? ist( 1ei aen

    ni"htka$itaistis"hen %oziagebiden war 9a. Weber -berzeugt: Der

    1-rokratisierung geh/rt die )ukunft( ;@L 9it der 1estimmung der

    %tadt as 9arktansiedung ;N=C hat 9a. Weber 7 ähni"h wie Thomas

    obbes mit seiner 1estimmung der 9a"ht as m/gi"hem 1esitz 7 ein

    A.iom der Gemeinwesenehre entde"kt(

    +eben den theoretis"hen #eistungen sind aber au"h die

    0-"kbidungen zu sehen( 9a. Webers fogenrei"hster !eher ist dabei

    die %ozioogisierung des 0e"htsbegriffes4 er identifiziert den

    3uristis"hen 0e"htsbegriff mit dem 1egriff der 0e"htsnorm ;>@>(

    0e"ht ist f-r ihn dur"h )wang äu&eri"h garantierte 'rdnung und an

    die E.istenz eines Erzwingungs7%tabes ;>@ gebunden( !oge dieses

    0e"htsmi&griffes: Ae $oitis"hen Gebide sind Gewatgebide( ;HL

    %taat ist dann Anstatsbetrieb ;und ni"ht staatsb-rgeri"her

    Verbandsvorstand mit egitimiertem Gewatmono$o ;L?( Ansonsten

    hei&t 5oitik f-r 9a. Weber %treben na"h 9a"htantei ;@=4 es

    unteräuft ihm, den $oitis"hen Verband -berhau$t mit

    Territoriama"ht ;L? und den %taat mit errs"haft zu verwe"hsen

    ;@=(

    Wie, Gewat und 9a"ht sind keine $oitis"hen 5hänomene, sondern

    mens"hi"he( %ie sind dem 9ens"hen as 1esitzer, ni"ht aber as

    5erson eigent-mi"h( Wie ist der setzende, Gewat der

    dur"hsetzende und 9a"ht der dur"hgesetzte )we"k( 9a"ht hei&t f-r

    Weber 3ede han"e, innerhab einer soziaen 1eziehung den eigenen

    Wien au"h gegen Widerstreben dur"hzusetzen ;L@( 9a"ht gibt

    m/gi"hen 1esitz, aber kein 0e"ht( Die %ozioogisierung des

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    0e"htsbegriffs bewirkt sein Vers"hwinden( Die )wangsfi.ierung seiner

    Auffassung vom 0e"ht mu& $raktis"h zu einer anti$oitis"hen

    Gewatherrs"haft f-hren( Dem /ffenti"hen wie $rivaten Terror ist

    damit die %"hranke beseitig, die der 1egriff des 5oitis"hen gegen

    un$oitis"he 9a"htmens"hen aufri"hten k/nnte(

    Die 5erson mit ihren 0e"hten ist eine soziae 1ändigungsform der

    Gewat und des 9ens"hen as bo&en 1esitzers( Der 9ens"h

    -berhau$t ist ein gewattätiges Wesen 7 gewatig und tätig( +immt

    soziaer Verkehr die !orm des 0e"htsverkehrs an, h/rt die Gewat

    ni"ht auf, aber der Austaus"h von Gewattätigkeiten wird insoweit vonwe"hseseitiger )ustimmung abhängig, as die 9ens"hen as

    0e"htssub3ekte miteinander verkehren( 5oitik ist die )ur-"kdrängung

    der )wangsgewat aus den mens"hi"hen Verhätnissen dur"h ihre

    Wandung zu $ers/ni"hen Verhätnissen( 5oitis"he Gewat ist

    zustimmungs$fi"htige Gewat( Die von Weber angef-hrte

    E.ekutivfunktion des %taates 7 des *ontrakts, as Iuee

    zwangsre"hti"h garantierter Ans$r-"he ;>) 7 ist geradezu der

    au$tbeeg f-r den  zwang!osen harakter staati"her

    Gewatanwendung( Der Gewatakt des e.ekutierenden %taates ist ein

    vom %"hudner dem Gäubiger freiwiig eingeräumtes 0e"ht( Die

    Vostre"kung fät an den %taat und ni"ht an den Gäubiger seber nur

    wegen der Agemeinheit der 0e"htsverhätnisse, ni"ht aber, wei

    angenommen werden m-&te, der %"hudner k/nne Widerstand

    eisten, der unter Einsatz eines Erzwingungsstabes zu bre"hen sei(

    9a. Weber hät einerseits die 1-rokraten f-r die wirki"h

    errs"henden, die andererseits die Diener eines ;m/gi"hst

    "harismatis"hen !-hrers in Gestat eines käm$feris"hen 5oitikers

    oder wagemutigen Unternehmers sein soen( Unter 1-rokratie stet

    er si"h eine ierar"hie von errs"haftsaus-bern vor, die 1-rokratie

    insgesamt as 5ersonenformation( Aber 1-rokratie ist %a"hformation,

  • 8/18/2019 Theorien Zum Gemeinwesen

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    die zu ihrer 1edienung eine 5ersonaformation brau"ht, aso

    Demokratie( Die Weisungsbefugnis der Demokraten erkennt er as

    errs"haftskriterium ;L@( Er sieht au"h, da& keine errs"haft &&& nur 

    b-rokratis"h ist, und: Der Antei der b-rokratis"hen

    errs"haftsformen steigt -bera( ;HHL 9a. Weber anaogisiert den

    Vormars"h der 1-rokratie mit dem der 5räzisionsmas"hine in der

    9asseng-terbes"haffung ;>L?4 die Ahnung ist genia, aber die

    Ana8se von b-rokratis"hem A$$arat wie ka$itaistis"her 9as"hinerie

    unterbeibt( 0e"htstheoretis"he Weberianer sind au"h der 3-dis"he

    Burist ans *esen und der kathois"he %taatsre"hter ar %"hmitt(

    )u bemerken beibt no"h, da& die 3-dis"he eidegger7%"h-erin

    annah Arendt in ihrem Werk Eemente und Urs$r-nge totaer

    errs"haft ;>?HH die #iste der 5rokamation von 9ens"henre"hten

    verwirft und darauf hinweist, da& es nur ein 9ens"henre"ht gibt,

    nämi"h das 0e"ht 3edes 9ens"hen, 0e"hte zu haben ;( Um

    dieses einen a.iomatis"hen %atzes wien wird die Arendt im

    Gedä"htnis der $oitis"hen Theorieges"hi"hte beiben(

    'thmar %$ann unternahm in seinem 1u"h Der wahre %taat ;>?L>

    eine gro&e Anstrengung zum Abbru"h und +euaufbau der

    Geses"haft( Er konstatiert zu 1eginn der zwanziger Bahre vier gro&e

    *risen, die Anfang der neunziger Bahre immer no"h ni"ht bereinigt

    sind: die äu&ere staats$oitis"he *rise, die dur"h den Verauf des

    *rieges hervorgerufen sei, die geistige *rise des 2ndividuaismus, die

    zur $oitis"hen *rise von #iberaismus und Demokratie gef-hrt habe,

    dann die *rise des *a$itaismus, die in %ozia$oitik und %oziaismus

    ausgeartet sei, und endi"h die *rise des %oziaismus seber as

    der3enigen geistigen 9a"ht, die, kaum im Aufstieg begriffen, s"hon

    den )erfa und die )ersetzung in si"h beginnt ;??( %$ann seber

    unternimmt bea"hti"he geistige Anstrengungen, um einen neuen

    %tändestaat, der auf dem %tufenbau der mens"hi"hen

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    Gemeins"haften aufruht, zu konzi$ieren( Die Aufgabe, Geses"haft zu

    vergemeins"haften, sieht er dur"haus, aber, ehrgeiziger as !erdinand

    T/nnies, der as zuängi"he 1es"hreibung der Geses"haft die

    9ar.s"he Theorie anerkannte, wi er au"h gei"h no"h eine neue

    Geses"haftsehre mitiefern( Denn er gaubt, die 9ar.s"he Theorie,

    na"hdem er in der Bugend si"h zu ihr bekannt hatte, s"hon im

    begriffi"hen Ansatz verni"htet zu haben( Dies Verdienst gesteht er

    au"h der Wiener %"hue der 9enger, v( Wieser und 1/hm71awerk zu,

    sie hätten die Grundagen des mar.istis"hen Gebäudes, die Wert7 und

    9ehrwerttheorie, mit geradezu zermamender Wu"ht ;>=C

    getroffen, diesen %ieg aber ni"ht ausrei"hend $o$uarisiert(

    Die historis"he %"hue der deuts"hen Vokswirts"haftehre habe 9ar.

    gegen-ber eine ganz fas"he, ung-"ki"he, ruhmose %teung

    eingenommen, denn sie war theoretis"h ni"ht fähig, dem mit

    s"härfster 1egriffswissens"haft und abgezogenster #ogik

    gewa$$neten 9ar.ismus entgegenzutreten ;>=C( Die %ozia$oitiker

    des !a"hes hingegen haben si"h manges einer gediegenen

    theoretis"hen Unterage viefa"h nur as gemä&igte, sozusagen

    reaistis"h umgebidete 9ar.isten betra"htet ;>=N(

    %$anns eigenes Argument gegen 9ar. äuft darauf hinaus, da& der

    Taus"h keine Wertgei"hung sei, sondern eine we"hseseitige

    Wertungei"hung f-r 3eden Taus"hbeteiigten ;>=@( Er sieht ni"ht,

    da& die sub3ektive *einer7as70eation 3edes Taus"hers, s"hon der

    )ei"henogik na"h, eine ob3ektive Gei"hheitsreation des Austaus"hes

    eins"hie&t( Ganz s"himm ist, da& er die 1egriffe Gut und Ware

    ineinanders"hiebt und daher das Ruaitative Verhätnis von Wert und

    5reis ni"ht versteht, denn der Wert ist niemas etwas

    9aterie7*/r$eri"hes und gerade ni"ht in Arbeitszeiten me&bar,

    sondern der bo&e )usammenhang, das geses"hafti"he *raftfed

    zwis"hen den G-tern, die ihr 3eweiiges Eigenfed in dieses

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    geses"hafti"he !ed einbringen, es dadur"h mehr oder weniger

    vers"hieben und dur"h 9ateriaisation an einem !remdgut 7 dem 5reis

    7 ihre !edkraft reaisieren(

    Die Gemeinwesenehre kann no"h ni"ht as abges"hossen betra"htet

    werden, wei die Theorie der Gemeins"haft no"h weiter ausbidbar ist(

    Voendet hingegen ist die Theorie der Geses"haft, die i"h unter dem

    Tite Die moderne Geses"haft ;>?@N as formaisiertes %8stem der

    %oziawissens"haften in Dur"hf-hrung des Ansatzes von 9ar. und

    Enges vorgeegt habe( Die Theorieges"hi"hte des 9ar.ismus ist

    dadur"h auffäig, da& zwis"hen ihrer 1egr-ndung und ihrerVoendung -berhau$t keine gedanki"he Weiterbidung stattgefunden

    hat( Woh aber wurde ein $oitis"hes Wets8stem und ein gigantis"her

    akademis"her A$$arat, die si"h auf 9ar. beriefen, erri"htet, um v/ig

    zusammenzubre"hen und damit die unzähigen konkurrierenden

    9ar.ismen aus dem Wege zu räumen(

    Es ist fast eine Schande für das

    menschliche Geschlecht, die

    kleine Anzahl derjenien zu

    sehen, die wirklich ear!eitet

    ha!en, um Entdeckunen zu

    machen. "ir #erdanken fast

    alles, was wir wissen $#on

    zuf%llien Entdeckunen

    a!esehen), einien zehn

    &ersonen' die ü!rien ha!en sich

    nur erst auf den "e emacht,

    #oranzukommen.

    G(W( #eibniz ;um >C@

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