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294 JIunzel, firlsche Tad. Rtn.. Riittscher, Tcrx. bacc. als Gip U eber cine falsche rad. llmpinellae ; von Apothcltcr in Themar. Albert Miiuzel, Aus einer achtbaren Handlung erhielt ich vor Kurzem statt Pimpinellwurzel eine andere Wurzel, welche ich nach vergleichender Untersuchung fur die der wild wachsenden Pastinaca sativa erkannt habe. Diese Wurzel ist ausserlich briiunlichgelb, der Pimpi- nellwurzel fast gleich, von der Dicke einer Schreihfeder bis zu der eines Fingers, senkrecht, kegclig (mohrenfor- mig), faserig und wenig astig. DieSubstanz ist mehr hol- zig und deshalb ist sie leicht zu zerbrechen. Auf dem Queerdurchschnitt sind keine braunen Saftpuncte zu sehen. Der Geschmack ist nicht seharf, sondern milde, mohrcn- artig. - Taxus baccata ah Gift fur Hausthiere; yon Apotheher in Wicdenbriiclr. R6 t t s ch e r , Obschon cs von einigcn Schriftstellern in Zweifel ge- stellt wird, dass der Tax- oder Eibenbaum giftig wirke, so scheinen doch zwei vor einigen Jahren vorgekommene Vergiftungsfalle an Pferden das Gegentheil hinreichend zu beweisen. Ein Landmann namlich hatte Torf zur Stadt gebracht und seine drei Pferde in der Nahe einer Taxus- hecke ausgeschirrt. Zwei diescr Pferde, die von den jun- gen Sprossen dieser Hecke gefressen, starben, das eine nach einer Viertelstunde, noch in der Stadt, das andere, sowie es zu Hause kam, das dritto, welches so gestellt war, dass es dieHecke nicht erreichen konnte, blieb ver- schont. Bei der Obduction durch den Kreis - Thierarzt S ch r a d e r zeigten sich deutliclie Spuren von Vergiftung. -

Taxus baccata als Gift für Hausthiere

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Page 1: Taxus baccata als Gift für Hausthiere

294 JIunzel, firlsche Tad. Rtn. . Riittscher, Tcrx. bacc. als Gip

U eber cine falsche rad. llmpinellae ; von

Apothcltcr in Themar. A l b e r t M i i u z e l ,

Aus einer achtbaren Handlung erhielt ich vor Kurzem statt Pimpinellwurzel eine andere Wurzel, welche ich nach vergleichender Untersuchung fur die der wild wachsenden Pastinaca sativa erkannt habe.

Diese Wurzel ist ausserlich briiunlichgelb, der Pimpi- nellwurzel fast gleich, von der Dicke einer Schreihfeder bis zu der eines Fingers, senkrecht, kegclig (mohrenfor- mig), faserig und wenig astig. DieSubstanz ist mehr hol- zig und deshalb ist sie leicht zu zerbrechen. Auf dem Queerdurchschnitt sind keine braunen Saftpuncte zu sehen. Der Geschmack ist nicht seharf, sondern milde, mohrcn- artig. -

Taxus baccata ah Gift fur Hausthiere; yon

Apotheher in Wicdenbriiclr. R6 t t s ch e r ,

Obschon cs von einigcn Schriftstellern in Zweifel ge- stellt wird, dass der Tax- oder Eibenbaum giftig wirke, so scheinen doch zwei vor einigen Jahren vorgekommene Vergiftungsfalle an Pferden das Gegentheil hinreichend zu beweisen. Ein Landmann namlich hatte Torf zur Stadt gebracht und seine drei Pferde in der Nahe einer Taxus- hecke ausgeschirrt. Zwei diescr Pferde, die von den jun- gen Sprossen dieser Hecke gefressen, starben, das eine nach einer Viertelstunde, noch in der Stadt, das andere, sowie es zu Hause kam, das dritto, welches so gestellt war, dass es dieHecke nicht erreichen konnte, blieb ver- schont. Bei der Obduction durch den Kreis - Thierarzt S ch r a d e r zeigten sich deutliclie Spuren von Vergiftung. -