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EINE THEMENZEITUNG VON SMART MEDIA MODERNE INDUSTRIE IMMER EINE IDEE VORAUS DEZEMBER 2013 «Das ist ein Mythos» Industrieexperte Roman Boutellier über die Deindustrialisierung der Schweiz Firmen-IT Technischer Fortschritt Automation Effizienz erhöhen Innovation Neue Ansätze finden Fachkräfte Den Mangel beheben Maschinenbau Neue Entwicklungen Life-Cycle Instandhaltung Anzeige

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  • E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a

    moderne industrieimmer eine idee voraus dezember 2013

    Das ist ein MythosIndustrieexperte Roman Boutellier

    ber die Deindustrialisierung der Schweiz

    Firmen-IT Technischer Fortschritt

    Automation Effizienz erhhen

    InnovationNeue Anstze finden

    Fachkrfte den mangel beheben

    Maschinenbau neue Entwicklungen

    Life-Cycle instandhaltung

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  • E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a2

    Um diese Technologien effizient in verschiedene Anwendungen umsetzen zu knnen, braucht es eine leistungs-fhige, innovative Industrie. Damit sie ihre wettbewerbsfhige Position halten und ausbauen kann, ist sie einerseits auf geeignete Rahmenbedingungen (Stich-worte sind liberaler Arbeitsmarkt, erst-klassiges Bildungssystem und Zugang zu den Mrkten) angewiesen. Andererseits muss sie ihre Produkte und Prozesse stetig weiterentwickeln. Aktuelle The-men sind die immer leistungsfhigeren generativen Fertigungsverfahren (3D-Druck) sowie die neuen Produktions-konzepte unter dem Begriff Industrie 4.0. Neue Modelle in der Fertigung und die Anwendung der neuesten Informati-ons- und Kommunikationstechnologien ermglichen den Industrieunternehmen Effizienzsteigerungen, innovative Pro-duktkonzepte und neue Dienstleistun-gen. Um dieses Potenzial zu nutzen, sind verstrkte F&E-Aktivitten bei den Fir-men und den Hochschulen notwendig. Aufgrund der erhhten technologischen Komplexitt spielt die Zusammen-arbeit der verschiedenen Akteure bis hin zu vorwettbewerblichen Projekten eine zunehmend strkere Rolle.

    Die rund 150jhrige Geschichte der Schweizer Industrie war wech-selvoll. Phasen aussergewhnlicher Erfolge und Marktleistungen wurden durch Krisen unterbrochen. Grosse Firmennamen verschwanden, neue Unternehmen entstanden. Auch die Finanzkrise ab 2008 hinterliess tiefe Spuren und beschleunigte den struk-turellen Wandel. Die Frankenstrke und die weltweit unsichere Konjunk-turlage bleiben eine Herausforderung

    und setzen die Industrie unter hohen Anpassungsdruck. Sie ist gezwungen, nebst Effizienzsteigerung und Auto-matisierung vor allem auf Innovationen zu setzen. Und sie tut das erfolgreich.

    Wer den grssten Teil seiner Pro-dukte ins Ausland verkauft, muss beweglich auf die Erschliessung neuer Absatzmglichkeiten reagieren. In den letzten zwanzig Jahren sind ausser-halb des stagnierenden europischen Raums Wachstumsmrkte entstanden. Zudem ist die Industrie aufgrund der hohen Zollschranken oft gezwungen, lokale Produktions- und Servicezentren aufzubauen. Gleichzeitig sind Schwel-lenlnder nicht nur Abnehmer, sondern auch Produzenten und somit Konkur-renten. Und das lngst nicht mehr nur als Hersteller billiger Massenware.

    Zu den entscheidenden Erfolgsfak-toren fr die Zukunft der Schweizer Industrie gehren Bildung, For-schung, Innovation und Qualitt.

    Die Voraussetzungen am hiesigen Stand-ort sind hervorragend. Die Schweiz wird seit einigen Jahren als das innovativste Land der Welt bezeichnet. Die Industrie kann auf einen starken Forschungs- und Ausbildungsplatz bauen. Die univer-

    sitren Hochschulen und Fachhochschu-len haben einen ausgezeichneten Ruf. Zudem versorgt das bewhrte System der dualen Berufsbildung die Wirt-schaft mit hervorragenden Fachkrften.

    Trotz dieser guten Rahmenbe-dingungen sind die Unternehmen gefordert, wenn sie ihre Wettbewerbs-fhigkeit langfristig erhalten wollen. Eine Studie von McKinsey zeigt fnf konkrete Handlungsfelder auf:

    Globalisierung:DieGeschfts- modelle mssen strker international ausgerichtet werden.

    Produktivitt:DerRessourceneinsatz muss kontinuierlich optimiert werden.

    Agilitt:DieChancen,diedas volatilereWirtschaftsumfeldbietet, mssen konsequent genutzt werden.

    Innovation:DieRessourcenallokation ist so zu priorisieren, damit der Inno- vationsvorsprung gehalten werden kann.

    Fachkrfte:DieUnternehmender Industrie mssen zur Bearbeitung all dieser Handlungsfelder neue Potenziale wie ltere Mitarbeitende und Frauen gewinnen und ausbilden, um denFachkrftemangelzubekmpfen.

    Im Wissen um eine erfolgreiche Ver-gangenheit lsst sich positiv nach vorne schauen. Die Schweizer Industrie wird sich dank ihrer Strken auch in Zu-kunftbehauptenundmitinnovativenLeistungen am Markt erfolgreich sein. Sie trgt damit weiterhin entscheidend zum Wohlstand in der Schweiz bei.

    Die Chancen ergreifenUnser Alltag ist durchdrungen von technologischen Errungen-schaften, die uns das Leben erleichtern und die Lebens-qualitt steigern. Technologien helfen bei der Bewltigung der globalen Herausforderungen wie Ressourcenknappheit, Klimawandel, Urbanisierung und alternder Gesellschaft.

    Peter dietrich, direktor Swissmem

    04 Maschinenbau

    05 Instandhaltung: Ein wichtiger Teil der Wertschpfung

    06 Fachkrfte

    08 Interview mit Roman Boutellier

    10 Innovation

    11 Automation

    12 Die IT

    13 Nachhaltige Betriebe sparen Kosten

    14 Gastbeitrag

    10 12

    4 6

    Die Industrie kann auf einen starken Forschungsplatz bauen.

    EdiTorial

    Sourcing und Logistik fr die IndustrieBeschaffen, Disponieren, Prfen, Lagern, Kitting, Vormontieren, Etikettieren, Aus-zeichnen, Auffllservice fr Produktions- und Verbrauchsmaterial, Ersatzteillogistik, Logistik von Reparatur- und Montagematerial, Versenden, Landverkehr, Luftfracht, Bekannter Versender BAZL, Projektlogistik und Gefahrgutlogistik weltweit

    Industrial Solutions

    LB Industrial Solutions AG Fabrikstrasse 9 5400 Baden Tel. 056 205 77 55 [email protected] www.lb-sourcing.ch www.lb-logistik.ch

    ber Smart mediaSmart media entwickelt, produziert und verffentlicht themenspezifische zeitungen, die gemeinsam mit fhrenden medien auf dem jeweiligen markt vertrie-ben werden. dank unseren kreativen medienlsungen helfen wir unseren Kunden, aufmerksamkeit zu erzeugen, marken zu strken und interesse sowie Wissens-stand ber die unternehmen in ihrem jeweiligen geschftsbereich zu erhhen. unsere verffent-lichungen zeichnen sich durch hohe Qualitt und inspirierende redaktionelle inhalte aus.

    moderne induStrieProjektleitung: alexander Sgouros, [email protected]: matthias mehl, [email protected] Text: Cyril Schicker, Franco Brunner, matthias mehlGrafik und Layout: Benedikt Schmitt Produktion: Smart media Publishing Schweiz gmbh druck: dzz druckzentrum zrich ag verffentlicht mit dem Tages-anzeiger im dezember 2013. Fr mehr informationen, Fragen oder inserate: Jeroen minnee, [email protected], Smart media Publishing Schweiz gmbh, Tel. 044 258 86 00

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  • Mikron: Przision und Qualitt in gewaltiger StckzahlDie Mikron Gruppe entwickelt und vertreibt Fertigungs- und Automatisierungslsungen fr hoch-przise Herstellungsprozesse. Diese ermglichen es den Kunden von Mikron Produktivitt und Qualitt zu steigern. Um die hohen Ansprche erfllen zu knnen, ist Mikron in zwei Divisionen unterteilt.

    Es gehe darum, den Kunden die ideale Lsung an die Hand zu geben, erklrt Martin Blom, CFO der Mikron Gruppe und Head Corporate Communication. Und unsere Kunden verlangen stets nach hchster Qualitt. Dies ist eine der Kernkompetenzen des Unternehmens Mikron. Wobei man hier przisieren muss: Denn Mikron ist nicht einfach ein Unternehmen, das sich gewissen Pro-dukten und Dienstleistungen verschrieben hat sondern besteht eigentlich aus zwei. Mikron besteht aus zwei Divisionen, die eigenstndig am Markt auf-treten und voneinander unabhngig sind, fhrt Blom aus. Dort arbeiten die jeweiligen Fachleute an unterschiedlichen, hochspezialisierten Produkten.

    Doch welche Divisionen sind das und was wird dort produziert? Da wre einer-seits die Division Mikron Machining. Diese Division kommt dann ins Spiel, wenn Kunden ihre Produktionsprozesse optimieren wollen, erklrt Axel Warth, Head of Marketing & Business Development von Mikron Machining. Denn Mikron Machining ist der fhrende Anbieter von kundenspezifischen, leistungsfhigen Fertigungslsungen fr die Herstellung komplexer sowie hochprziser Metallkomponenten. Die dazu notwendigen Hochleistungs-Schneidwerkzeuge werden bei Mikron Machining zudem inhouse entwickelt und produziert. Axel Warth fhrt ein Praxisbeispiel an: Gehen wir von einem Kunden aus, der in der produzierenden Industrie ttig ist und przise Metallkomponenten herstellt. Um die Produktion sicherzustellen, sind zehn Bearbei-tungszentren ntig. Diese knnen dann ersetzt werden durch ein hochspezialisiertes System von Mikron Machining. Wo vorher 18 Personen im 3- Schichtbetrieb auf 200 Quadratmetern ntig waren, kann die gleiche Leistung nun von drei Mitarbeitern er-bracht werden auf einer Flche von gerade einmal knapp 100 Quadratmetern. Der Kunde spart, arbeitet effizienter und dank der Lsung von Mikron mit erhhter, ma-ximaler Przision sowie grsstmglichem Output. So werden z.B. weltweit tglich ca. 8 Mio. Automotive-Komponenten auf leistungsfhigen Mikron Systemen produziert.

    Ein stabiles Fundament fr die massgeschneiderte LsungDoch wie gelingt es Mikron, fr jeden Kunden die passende Lsung anzubieten? Schliesslich sind deren Arbeitsfelder und damit die Ansprche sehr heterogen: Mikron bedient unter anderem Unternehmen aus der Automobilindustrie, der Medizinalgerte-Branche oder Hersteller von Schreibgerten. Wir arbeiten mit unseren fnf Standardplattformen, sagt Warth. Diese bilden quasi das Fundament

    einer jeden Kundenlsung. Auf diesem Fundament wird dann aufgebaut und es entsteht genau die Fertigungslsung mit den Hochprzisionsschneidewerkzeugen, welche der Kunde bentigt. Um diese Anpassungen vornehmen zu knnen, ist natrlich sehr viel Engineering-Fachwissen gefragt. In welch przisem Massstab diese Fertigungslsungen funktionieren, zeigen die Zahlen zu den Schreibwerk-zeugen. Kugelschreiberspitzen werden mit einer Geschwindigkeit von 80 Stck pro Minute (Edelstahl im Einfachzyklus ) und bis zu 300 Stck pro Minute (Neu-silber oder Messing im Doppelzyklus) produziert. Die Fertigung erfolgt mit einer Genauigkeit von 0,002 Millimetern. Diese Qualitt hat die Branche nachhaltig berzeugt: 95 Prozent aller weltweit produzierten Kugelschreiberspitzen werden auf einer Anlage von Mikron hergestellt, ca. 145 Millionen tglich. Mikron ist damit der unangefochtene Marktfhrer in diesem Bereich, fhrt Warth aus.

    Automation fr Kunden mit hchsten AnsprchenWas zeichnet nun die zweite Division, Mikron Automation, aus? Die Division gehrt zu den weltweit fhrenden Herstellern von kundenspezifischen, leistungs-fhigen Automatisierungslsungen, erlutert Jean-Franois Bauer, Head of Marketing & Business Development Mikron Automation. Die Automatisierungs-lsungen von Mikron ermglichen die hochkomplexe Montage sowie die Prfung von Produkten sieben Tage die Woche, 24 Stunden pro Tag. Dabei erreichen die Automatisierungslsungen von Mikron Montagegeschwindigkeiten von bis zu 400 Fertigteilen pro Minute. Ungefhr 45 Mio. Produkte werden tglich auf Automatisierungslsungen von Mikron montiert. Natrlich weist Mikron Auto-mation auch eine andere Kundenstruktur auf als Mikron Machining, ergnzt Martin Blom. Die Mikron Automatisierungslsungen werden vor allem in der Pharma- und Medizinalgerte-, der Automotive- und Elektroindustrie einge-

    setzt. Die Standartplattformen sind reinraumtauglich und speziell fr die Pharma- und Medizinalindustrie nach strikten Normen (FDA) zertifiziert. 100 Prozent Qualitt und Zuverlssigkeit sind unabdingbar, z.B. bei der Montage von Injektionsgerten fr Insulin. Der Patient bentigt absolute Sicherheit, dass die gewhlte Dosis exakt stimmt sein Leben kann davon abhngen.

    Weil es sich bei den Automatisierungslsungen um hochkomplexe Syste-me mit einem langfristigen Investitions- und Entwicklungsbedarf handelt, knnen gemss Bauer zwischen dem Erstgesprch mit dem Kunden und der Lieferung des endgltigen Systems zwei bis drei Jahre vergehen.

    Der grosse gemeinsame Nenner zwischen Machining und Automation: Crea-te value with passion for precision. In beiden Divisionen geht es um die Pro-duktion grosser Stckzahlen mit hoher Przision und Qualitt mit dem Ziel, Wertschpfung zu erzielen fr Kunden, Investoren aber auch Mitarbeitende.

    Getrennt, aber mit gemeinsamen StrkenArbeiten die Divisionen denn in keiner Weise zusammen? Wie bereits erwhnt fungieren sie weitgehend unabhngig, dies ermglicht es uns, spezifisch auf die jeweiligen Kunden einzugehen, und das mit maximaler Effizienz, erklrt Martin Blom. Gewisse berlappungen bestnden zwar und selbstverstndlich sei man bemht, Prozesse und Tools, wie etwa die IT, zu harmonisieren. Wichtiger als der Kontakt zwischen den beiden Divisionen sei aber vor allem der Austausch zwischen den verschiedenen Standorten von Mikron. Denn das Unternehmen ist weltweit ttig und fhrend in mehreren Mrkten. Wir frdern den Aus-tausch des Know-hows zwischen den einzelnen Standorten, um neue Erkennt-nisse und Ideen zirkulieren zu lassen und so Innovation zu frdern.

    Diese Innovationsfhigkeit will sich die Mikron Gruppe bewahren, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Die Division Mikron Automation ist der europische Markt-fhrer. Diese Position mssen und wollen wir natrlich halten und ausbauen, ergnzt Jean-Franois Bauer. Dafr wird man weiterhin neue Lsungen erarbeiten und gleichzeitig die Kernkriterien Przision und Qualitt beibehalten. In Asien und den USA besteht fr Mikron hingegen noch grosses Wachstumspotenzial, ins-besondere bei der Medizinalgerte- und Pharmaindustrie. Dieses Potenzial gilt es auszuschpfen. In der Division Mikron Machining gelte es ebenfalls, die Lead-ership-Position zu halten, sagt Axel Warth. Und natrlich wollen wir unsere gute Position noch weiter ausbauen. Auch die Service-Leistungen, in denen die Mikron Group in ihren jeweiligen Segmenten fhrend ist, wolle man knftig strken.

    ber die Mikron Group

    Die Maschinenfabrik Mikron AG wurde im Jahr 1908 in Biel ge-grndet. Mit ihren Verzahnungsmaschinen und Werkzeugen leistete Mikron in der ersten Hlfte des letzten Jahrhunderts einen wichti-gen Beitrag zur Industrialisierung der Schweizer Uhrenindustrie. Ab 1960 weitete Mikron die industriellen Ttigkeiten unter ande-rem auf Frsmaschinen, Kunststoffkomponenten und Bearbeitungs-systeme aus. Mikron bernahm die Haesler SA, Boudry (Schweiz), die vor allem Transfermaschinen fr die Uhrenindustrie herstellte, und die Albe SA, Agno (Schweiz), die mit ihren Rundtaktautomaten Weltmarktfhrerin fr Maschinen zur Herstellung von Kugelschrei-berspitzen war. Seit 1983 ist Mikron eine Publikumsgesellschaft. Das Unternehmen entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem global ttigen, technologisch fhrenden Anbieter von Fertigungs- und Automatisierungslsungen zur Herstellung von hochprzisen Produkten in grossen Stckzahlen.

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    Mikron Automation: Hochgeschwindigkeits-Montageoperationen auf der Mikron G05 Standartplattform

    Mikron Machining: Fhrende Hersteller in der Automobil-, Uhren-,Hydraulik und Pneumatik- Industrie zhlen bereits seit Jahren auf das Mikron NRG Konzept.

  • E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a4

    Die Branche muss ihren Horizont erweiterndie Schweiz geniesst im Bereich maschinenbau einen hervorragenden internationalen ruf. doch die unternehmen mssen sich fragen: muss wirklich jeder Produktionsschritt selber ausgefhrt werden?

    FuTurE mAsCHinEnBAU

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    Der gute Ruf wird durch eine weitere typische Eigen-schaft der Schweiz verstrkt: Zuverlssigkeit.Oliver mller, Direktor swissmechanic

    Dienstleistungen mit MehrwertAls anerkannter Spezialist fr Antriebstechnik bieten wir unseren Kunden, nebst einem breiten Sortiment an qualitativ hochwertigen Antriebskomponenten, auch ein umfassendes Dienstleistungsangebot

    Bestehende Anlagen werden von unseren Spezialisten analysiert, Leistungsmessungen im Betrieb durchgefhrt und Vorschlge fr Optimierungen ausgearbeitet. Dies gehrt ebenso zu den Aufgaben unseres Serviceteams wie die Wartung, Strungsbehe-bung und die Ursachenermittlung bei Schadensfllen. Ein bestens bestckter Gertepark ist der Garant fr eine optimale Aus-fhrung aller Arbeiten. Ob Leistungsmessgert, Laserausrich-tungsplattform oder Wrmebildkamera: Wir Investieren immer mit Blick auf die Qualittsansprche unserer Kunden.

    Unser modular aufgebautes Dienstleistungsportfolio erlaubt unseren Kunden den bedarfsgerechten Einsatz des gesamten Angebots. In jeder Phase des Projektes knnen genau die Dienstleistungen abgerufen werden, welche den gesuchten Nutzen erfllen.

    Hol- und Bring-ServiceIst die Reparatur eines Antriebes ntig und es drngt die Zeit?

    EnergieberatungSind Energieeffizienz und Senkung der Energie kosten ein Diskussionspunkt?

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    Inbetriebnahme-ServiceIhr Projekt verlangt nach einer effizienten und termingerechten Inbetriebnahme?

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    Wir bewegen die Schweiz.

    Bewegung bedeutet Leben. Aber ohne den richtigen Antrieb bewegt sich nichts.

    berall, wo sich Rder drehen und Motoren laufen, haben wir unsere Finger im

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    werden muss, richten wir unser besonderes Augenmerk.

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    Besuchen Sie uns an der Messe maintenance Schweiz. Am 05. + 06. Februar 2014, Messe Zrich Halle 2, Stand C09

    Der ganz grosse Vorteil der Schweiz liegt in ihrer Reputation. Schweizer Maschinenbauer sowie Zulieferer haben den Ruf, Hervorragendes zu leisten, erklrt Oliver Mller, Direktor von Swissmechanic, dem Dachverband fr die KMU-Maschinenzulieferer. Doch nicht nur die Qualitt sei ein wichtiges Verkaufsargument, sondern auch die grosse Bandbreite an angebo-tenen Produkten und Dienstleistungen. Man weiss, dass die Schweizer Indus-trie eigentlich eine Lsung fr jedes Problem finden kann. Ob es sich nun um die Produktion von Komponenten, hochkomplexe Verarbeitungsprozesse oder um Messtechnik handelt. Mglich macht dies der hohe Entwicklungs-

    stand der verwendeten Technik. Das gute Image der hiesigen Maschinen-bauer wird durch eine andere typische Schweizer Tugend noch verstrkt: die Zuverlssigkeit. Alle diese Faktoren zusammen ergeben einen wichtigen Wettbewerbsvorteil und fhren zu unterwarteten Partnerschaften. Kun-den aus Indien klopfen zum Beispiel bei uns an, weil sie Schweizer Kern-kompetenzen in ihre eigenen Maschi-nenprozesse einbinden wollen. Denn schon durch eine minime Teilnahme vom Schweizer Partner am eigenen Projekt knne der indische Kunde die von ihm erbrachte Dienstleistung als qualitativ hochwertig deklarieren. Der Mehrwert in Qualitt, aber auch Image, ist fr auslndische Kunden ausgewiesen, stellt Oliver Mller fest.

    nichT nur eiTeL sonnenschein

    Trotz tollem Ruf und internationaler Nachfrage: Die hiesigen Maschinen-bauer und Zulieferer haben auch mit Problemen zu kmpfen. Das Image des Hochpreislandes Schweiz halte sich hartnckig und sei leider auch begrn-det. Die Fixierung des Wechselkurses vor drei Jahren hat sich negativ auf die Branche ausgewirkt, sagt Mller. Denn dies habe zur Folg gehabt, dass die hochwertige Arbeit in der Schweiz vergleichsweise teuer wurde und blieb.

    Und gleichzeitig haben die betroffe-nen Firmen keine Handhabe, um ir-gendwo Geld einzusparen. Der Haupt-kostentreiber sind die Lhne. Man knne den Nachteil im Markt zwar teilweise abfangen, indem man auf In-novation setze und sich in einer Nische etabliere. Das ist vor allem etwas, das KMU vermehrt ins Auge fassen sollten.

    Damit man heute bestehen kann, ist es enorm wichtig, dass man sich genau berlegt, wie und wo man das eigene Unternehmen positionieren will. Zudem msse man als Unternehmer auch ehrlich mit sich selber sein. Ist es wirklich ntig, jeden Produktions-schritt, auch wenn es vergleichs-weise einfache Arbeiten sind, selber zu

    erledigen? Wahrscheinlich nicht, sagt Mller. Durch die Auslagerung gewisser Arbeitsschritte, die nicht direkt zur Kernkompetenz oder Teil der Haupt-wertschpfung sind, knne man den Kostendruck senken. Die Auslagerung knne im Ausland oder in der Schweiz erfolgen. Auch Mut zu neuen Mrkten schade nicht. Oliver Mller nennt ein Beispiel aus seiner eigenen Erfahrung als Mitarbeiter eines Maschinenbau-Unternehmens: 2006 reiste er mit einem Team seines damaligen Arbeitsgebers aneineMesseinChina.DieganzeZeit ber fragten wir uns: Was tun wir hier eigentlich? Doch letztlich habe sich der Schritt nach Asien gelohnt. Denn das Unternehmen gewann durch die Messeprsenz Kunden in Korea.

    Auch andere Experten aus der Industrie attestieren den Schweizer Un-ternehmen zu wenig Expansionsdrang. DasisteineverpassteChance,denndas Gtesiegel Made in Switzerland funktioniert offenbar nicht nur auf Uhren oder Schokolade, sondern auch im Bereich Maschinen und High-Tech. Entsprechende Einrichtungen, die hie-sigen Unternehmen bei der Etablierung von Geschftskontakten im Ausland untersttzen, gibt es mehr als genug.

    Und die nationalen Maschinenbauer sind fr den Wirtschaftsplatz Schweiz sehr wichtig: Gemss Branchenverband

    Swissmem beschftigt die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-In-dustrie (MEM) 340 000 Personen. Das macht sie zur grssten industriellen

    Arbeitgeberin. Mit Exporten im Wert von 64,6 Milliarden Franken (Stand 2012), macht sie fast einen Drittel der Gterausfuhren aus der Schweiz aus. Die MEM-Industrie prsentiere sich heute als eine facettenreiche Hightech-Branche: Von Wohnen und Mobilitt ber Ernhrung bis hin zu Gesundheit und Sicherheit beeinflusst sie alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche. Zudem wrden zahlreiche Unterneh-men der Schweizer MEM-Industrie in ihren Subbranchen eine interna-tional fhrende Rolle einnehmen.

    Die schweizer maschinenbau-industrie gehrt zu den hoch-wertigsten der Welt. Przision und Qualitt sind ihre Aushn-geschilder. Die hohen Preise wiederum bremsen sie im in-ternationalen Wettbewerb aus. Oder nicht? Experten meinen, es brauche einen neuen Ansatz. Und eine breitere Perspektive.TexT mATTHiAs mEHL

    Man muss sichgenau berlegen, wieund wo man das eigeneUnternehmen positio-nieren mchte.

    Die schweizerische Maschinen-, Elektro-und Metall-Industrie beschftigt etwa340 000 Personen.

  • E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a 5

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    Ob im Vortragsraum oder im Board Meeting: Was findet strker Anklang Expansion oder Instandhaltung? Ers-teres drfte eher fr grosse Augen sor-gen, Letzteres hingegen auf taube Ohren fallen. Zu Unrecht, denn Instandhaltung ist durchaus erfolgstreibend und darum auch wichtig fr ein zukunftsgerichtetes Unternehmen. Das weiss auch Prof. Dr. ChristophHeitz.Erleitetseit2009denCAS-LehrgangInstandhaltungsmana-gement an der Zrcher Hochschule fr Angewandte Wissenschaften (ZHAW) Bei der Instandhaltung geht es darum, die Funktionsfhigkeit technischer An-lagen auf Dauer und zu minimalen Kos-ten sicherzustellen. Typische Ttigkeiten hierfr sind Wartung, Revision sowie Ersatz, so der promovierte Physiker.

    Und das ist nicht alles. Ein wichtiger Begriff ist Physical Asset Manage-ment. Es geht darum, technische Anlagen so zu betreiben, dass sie fr die Firma den grsstmglichen Nutzen schaffen zu minimalen Kosten. Dabei msse nicht alleine die technische Funk-tionsfhigkeit gewhrleistet werden. Die Frage laute auch, wie genau Anlagen im Kontext einer ganzen Unternehmung Wert fr die Firma erzeugen. Im Unterschied zur Instandhaltung berck-sichtigt man also noch zustzlich die Nutzenkomponente technischer An-lagen. Die typischen Ttigkeiten um-fassen Massnahmen der Instandhaltung, darber hinaus kommen aber noch Entscheidungen ber Anschaffung, Ab-schaffung, technologische Umrstung usw.dazu,fhrtChristophHeitzaus

    Wie hoch isT die WerTschPfunG?

    Heitz auf die Frage, welche Branchen am strksten bei ihm vertreten sind: Bei uns besteht ein grosser Indus-trie-Mix. Es sind Bahnen-Betreiber, Versorgungsunternehmen (v.a. Elek-trizitt), Spitler, Facility-Management-Firmen, Kantons- und Bundesbetriebe. Vertreten ist aber auch die industrielle Produktion. Und einer der bekann-teren Exponenten ist sicherlich Siemens.

    Doch wie gross ist der Umsatzanteil der Division Instandhaltung im Vergleich zum gesamten Siemens-Geschft? Das lsst sich so nicht im Detail beziffern, antwortetNadinePaterlini,Commu-nicationsConsultantbeiderSiemensSchweiz AG. Das Thema Industrielle Instandhaltung sei bei der Division CustomerServicesangesiedelt,die zusammen mit den Divisionen Industry Automation und Drive Technologies den Industriesektor ausmacht. Auf Konzernebene betrgt der Umsatz 75,88 Mrd. Euro, der Indus-try Sector-Umsatz wiederum schlgt mit16,94Mrd.EurozuBuche,fhrtPaterlini aus. Die Kommunikations-spezialistin mit Schweizer Fokus: Der Umsatz der Siemens Schweiz AG betrug Ende vergangenes Geschftsjahr 1,255 Mrd. Franken. Der Auftragseingang des Industry Sectors mit 180 Mit-arbeitendenerreichtederen169,1Mio.Auch wenn sich die Wertschpfung der Instandhaltung also nur schwer fest-machen lsst, zeigen die vorhandenen

    Zahlen doch, dass eine professionelle Instandhaltung fr ein Unterneh-men wie Siemens elementar ist.

    imPLemenTierunG und reGLemenTierunG

    Wenden wir uns an dieser Stelle einem anderen Marktteilnehmer hin. Denn es ist auch interessant zu wissen, wie die Schweiz im von Prof. Heitz

    angesprochenen Facility-Manage-ment-Bereich auf europischer Basis dasteht. Insbesondere, wenn es um Instandhaltungstechnologien geht, ist die Schweiz in der Spitzengruppe vertreten.

    Das Interesse an neuen Technologien ist da; der Einsatz eben dieser wird vor der Implementierung sorgfltig geprft, Stichwort Kosten-Nutzen-Verhltnis, lsst Dr. Ekkehard Nann einblicken.

    Nann, seines Zeichens District Pro-ject Management Leader, Honeywell Building Solution, Honeywell AG, fhrt weiter aus: Am ehesten wird sich das in stark reglementierten Bereichen zeigen. Neue Technologien, u.a. Monitoring, Anbindung an Leitsysteme, Dokumen-tationsfhrung und andere, erleichtern die Nachweisbarkeit durchgefhrter Instandhaltungsttigkeiten und da-durchdieCompliancemitgeltendenVorschriften. Und wie stark ist diese Reglementierung? Ekkehard Nann, auch Leiter des Schweizerischen Verbandes fr Facility Management und Maintenance (fmpro): Hierzulande unterscheidet sie sich nicht sehr von jener in angren-zenden EU-Lndern. Viele Vorschriften gehen in eine hnliche Richtung, viele EU-Regelungen werden in der Schweiz entsprechend angepasst und umgesetzt.

    Wie sehen die Trends aus?

    Neue Technologien, Implementierung und Reglementierung hin oder her, wie sieht es aus mit der Entsorgung all dieser Maschinerien? Das Hause Siemens dazu: Selbstverstndlich achten wir bei der Herstellung unserer Produkte darauf, diesesoenergieeffizient,CO2-armundsomit unserem Umweltportfolio ent-sprechend wie mglich herzustellen. Als Produkt-, Lsungs- und Service-Lieferant betrifft das Thema Entsorgung von Industrieanlagen hauptschlich unsere Kunden und Partner. Natrlich bieten wir auch dazu entsprechenden Support respektive Lsungen an.

    Lsungen? Das verspricht viel und heisst nichts. Oder doch? Die Kunden wollen heutzutage in erster Linie ihre Wettbewerbsfhigkeit steigern, betont Nadine Paterlini. Es gehe darum, den Betriebsmitteleinsatz zu minimieren und die Produktion zu optimieren. Das Schlagwort ist OEE (Operating Equipment Efficiency). Genau an diesem Punkt setzen unsere Dienst-leistungen an. Effizienz der Systeme ist fr unsere Kunden ein Muss, um die hheren Kosten in der Schweiz zu kompensieren und auch interna-tional wettbewerbsfhig zu sein. Die momentanen (Dienstleistungs-)Trends sind Energy Analytics, Data Driven ServicesundConditionMonitoring fr eine optimierte Instandhaltung.

    Ein wichtiger Erfolgsfaktor fr UnternehmenWeder ist es ein aufregender Anglizismus noch ist sie phone-tisch betrend die instandhal-tung. Doch egal, denn diesem unternehmerischen Erfolgs-treiber gehrt die Zukunft.TexT CyRiL sCHiCKER

    Anlagen werden so betrieben, dass sie maxi-malen Nutzen bringen.

    die professionelle Wartung von anlagen und maschinen ist ein Erfolgsfaktor.

    Teile fr extreme Bedingungen

    Die Teile, welche die Franke industrie AG herstellt, mssen viel aushalten. Und zwar richtig viel: sie widerstehen beispiels-weise Betriebstemperaturen von bis zu 1200 Grad, erklrt sales manager Paul Wrsch. Bentigt werden solche Teile und Komponenten etwa fr Brennkammern von Gasturbinen. Die Herstellung dieser extrem widerstandsfhigen Teile ist das Kerngeschft der Franke indus-trie AG. Das in Aarburg behei-matete Unternehmen gehrt zur weltweit ttigen Franke Gruppe. Die Kernkompetenzen der Franke industrie AG sind unter anderem das schneiden und Bohren per Laser, das Umformen von metall sowie das Qualittsmanagement. Qualitt und Przision sind in unserer Arbeit absolut ent-scheidend, fhrt Wrsch aus. Da das Unternehmen auch im Luftfahrtbereich ttig ist, msse man hchsten Auflagen gengen und sei entsprechend zertifiziert.

    Um die besten Leistungen erbringen zu knnen, setzt die Firma auf ein bewhrtes netz-werk von Zulieferern, die sich um alle Bereiche kmmern, die nicht zur direkten Kernkom-petenz der Franke industrie AG gehren. Diese Partnerschaften sind bewhrt und wir suchen unsere Partner nach strengen Kriterien aus, erklrt Wrsch. Die schweiz biete mit ihren hochspezialisierten und hoch-technisierten Unternehmen das ideale Umfeld. Doch all der Technologie zum Trotz fr uns sind Vertrauen und direkte Kommunikation nach wie vor entscheidend, sowohl mit Kunden wie auch Lieferanten. (smp)

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  • E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a6

    FoKuS

    Eigentlich drfen wir uns nicht beklagen: Das SECO,dasStaatssekretariatfrWirtschaft,verffentlicht unter anderem die hiesige Ar-beitslosenquote die Ende Oktober 2013 bei 3,1Prozentstand.Gegenber2012(2,9Pro-zent) und 2011 (2,8 Prozent) stieg diese also nur leicht an. Prickelnd ist das selbstredend nicht. Dieser leichte Anstieg schlgt gleichzei-tig aber auch keine panischen Flgelschlge, denn im europischen Vergleich zeigt sich die Schweiz von ihrer besten Seite. Doch nicht nur da setzt sich die Schweiz gekonnt in Sze-ne, auch als Wissenshochburg prsentiert sie sich erhaben und fast schon uneinnehmbar.

    Universitt Zrich, ETH, FHS St. Gallen, Lucerne University of Applied Sciences and Arts, Zrcher Hochschule fr angewandte

    WissenschaftendieseundDutzendeweitererenommierte Bildungssttten gibt es in der Schweiz. . Ob Ausbildung, Weiterbildung, Matura oder Studium den Mglichkeiten, sich den Biografie-Rucksack zu fllen, sind keine Grenzen gesetzt. Solange man die ntigen Fhigkeiten mitbringt, um in der entsprechenden Wissenshochburgen Einlass gewhrt zu kriegen. Alle genannten In-stitutionen stehen hoch im Kurs. Seit lngerer Zeit am hchsten: Universitten sowie Hochschulen. Und erfreulich dabei ist, dass sowohl Mann wie Frau ein ungefhr gleich starkes Interesse an den Bildungsangeboten bekunden. Laut Bundesamt fr Statistik, BfS, betrgt der weibliche Anteil an erfolgreich absolvierten Bachelor- und Master-Studien-gngen (2011) jeweils fast 55 Prozent.

    erfoLGreich, moTivierT und anGeTrieben

    Apropos Erfolg: Schaut man sich die Studien-erfolgsquote an den Fachhochschulen an BfS-Datenerhebung 2012, fr die Zeit von 2006 bis 2008 so glnzen die meisten Fachbereiche mit Zahlen nahe 100 Prozent. Auch wenn dies nicht die aktuellsten Daten sind, so machen sie immerhin deutlich, dass dort draussen ganz viele erfolgreiche, motivierteundangetriebeneFachkrftezuhabensind,diedemWirtschaftsmotordientigeWachstumsschubkraftverleihen.

    Diese gibt es selbstredend. Doch leider nicht genug. Das zumindest ist der heutige Tenor. Ein Tenor, der alles andere als eine

    inhaltsleere Worthlse ist. Gestochen scharf wird zum Beispiel in der Monster.ch-Studie Recruiting Trends 2012 gespiegelt, dass deranhaltendhoheFachkrftemangelinhiesigen Personalabteilungen als grss-te Herausforderung gesehen wird.

    500 schWeizer ToPfirmen im fokus

    Die reprsentative Arbeitgeberstudie publiziert Monster Schweiz bereits zum sechsten Mal in Folge. Durchgefhrt wurde sie zwischen November 2011 und Mrz 2012 bei den Schweizer Top-500-Unter-nehmen,vomCentreofHumanResourcesInformationSystems(CHRIS),denUniver-

    sitten Bamberg und Frankfurt am Main. Die breit angelegte Studie dokumentiert die wichtigsten Trends und Herausforderungen der Personalbeschaffung in der Schweiz und enthlt Einschtzungen der Wirt-schaftzurEntwicklungdesArbeitsmarkts.

    DerFachkrftemangelbleibteinzentralesProblem der Personalbeschaffung in der Schweiz. Und die Aussichten der Unterneh-menaufdiezuknftigeEntwicklungmachen

    wenig Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation:Mit34,9Prozentwerdengegenberder letztjhrigen Befragung nur gering-fgig weniger offene Jobs als schwierig zu besetzeneingestuft.Undmit4,6Prozentbleibt der Anteil der als nicht besetzbar eingestuftenProfileimVergleichmitdenvergangenen Jahren etwa gleich hoch. Die EinschtzungderZukunftbesttigtaberdenlangfristigen negativen Trend. Die Studien-teilnehmer gehen davon aus, dass 2015 fast dieHlftederoffenenStellennichtodernur schwer zu besetzen sein werden.

    GanzheiTLich und innovaTiv?

    KnnendiepassendenKrfteimSchweizerArbeitsmarkt nicht rekrutiert werden, weichen die Unternehmen in auslndische Mrkte aus. Laut Studie werden in den Top-500-Unternehmen aus der Schweiz ak-tuell bereits 15 Prozent aller freien Stellen mit Kandidaten aus dem Ausland besetzt. Und die Bedeutung der internationalen Rekrutierung steigt weiter. Fr 40,6 Prozent der Unterneh-men der bis heute hchste Anteil hatte die internationale Rekrutierung 2011 einen hohen Stellenwert. Mit Ausblick auf das Jahr 2016 wird sie fr fast 50 Prozent der Studien-teilnehmer wichtig oder sehr wichtig werden.

    DasWirtschaftsprfungs-undBeratungs-unternehmenPriceWaterhouseCoopers,PwC,gelangtimRahmenihrerStudieTalent mobility 2020 and beyond zu einer hnlich-prekren Schlussfolgerung:

    Immer mehr werde der Reisepass zum Arbeitsinstrument. In vergangenen zehn Jahren stieg das Asssignee Level um stolze 25 Prozent. Und auch wenn man viel lieber im eigenen Teich fischen tte, so ist in der PwC-Studiebis2020voneinem50prozenti-gen Anstieg der Auslandseinstze die Rede.Was ist nun zu tun? Ganzheitliche Konzepte und innovative Kanle sind gefragt, wenn es darumgeht,FachkrfteimIn-undAuslandgezielt anzusprechen, kommentiert Michel Ganouchi,CountryManagerderMonsterWorldwide Switzerland AG. Mit der Ver-ffentlichung der Vakanz auf einer Online-Stellenbrse mit starker internationaler Prsenz und Relevanz sei die Grundvoraus-setzung fr eine erfolgreiche Rekrutierung gegeben. Zustzliche Massnahmen wie die Recherche in einer lokalen oder internationa-len Lebenslaufdatenbank, zielgruppenspezi-fische Rekrutierungskampagnen oder ein Engagement im Bereich Social Media knnen die Erfolgschancen aber weiter steigern.

    Das alles tnt gut, doch ob, wann und wie derFachkrftemangelpulverisiertwird,hngtnicht nur von internationalen Rekrutierungs-erfolgen ab. Ebenso wichtig ist die von WirtschaftsministerJohannSchneider-Ammann lancierte Initiative zum Ausbau desAngebotsanqualifiziertenFachkrften.Gemeinsam mit der Konferenz der kan-tonalenVolkswirtschaftsdirektorenwurden40 Massnahmen eruiert und gebndelt. Ein Bndel, das hoffentlich tragbar ist.

    Einen Blick ber den Lndertellerrand werfenGute Unternehmen, gute Aus- und Weiterbildungsmglich-keiten, gute mitarbeiter. Die schweiz zeigt sich von ihrer attraktiven seite, doch das reicht dennoch nicht. Der Fachkrftemangel grassiert und verstrkt sich zuneh-mend. Auslandsrekrutierungen werden immer wichtiger, reichen aber nicht aus.TexT CyRiL sCHiCKER

    Viele Jobs seien schwer zu besetzen.

    ber den Fachkrftemangel zu jammern ntzt wenig. der Schweiz muss es gelingen, die idealen voraussetzungen zu schaffen, damit Junge sich fr technische Berufe entscheiden.

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  • E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a8

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    Roman Boutellier, was zeichnet die Schweizer Industrie Ihres Erachtens aus?Das sind natrlich mehrere Dinge. Aber ein ganz grosser Vorteil, und den kann man kaum genug betonen, ist die Stabilitt. Dazu kommt vergleichs-weise gnstiges Kapital. Dadurch ist die nationale Industrie in der Lage, hoch-entwickelte automatisierte Prozesse durchzufhren. Zudem geniesst die Schweiz, gerade wenn es um das Thema Sicherheit geht, einen hervorragenden Ruf und hat entsprechend einen grossen Vorteil gegenber Mitbewerbern. Fr Produkte, bei denen der Safety-Aspekt im Zentrum steht, zieht man idealer-weise Schweizer Experten heran. Und natrlich ist generell die hohe Innova-tionskraft der Schweizer Unternehmen ein wichtiges Differenzierungsmerkmal.

    Mit welchen Nachteilen wiederum hat die hiesige Industrie zu kmpfen? Mit bereits bekannten: Da ist das hohe Lohnniveau, gekoppelt mit dem unvor-teilhaften Frankenkurs. Diese beiden Faktoren in Kombination stellen ein Pro-blem fr Schweizer Industriebetriebe dar.

    Wie lsst sich dem entgegenwirken? Ein Ansatz ist die Kombination von Billiglohnttigkeiten mit einer Pro-duktion in der Schweiz. Lassen Sie mich ein konkretes Beispiel nennen, welches in der Praxis auch angewandt wird: Unternehmen knnen die Fabrikation von Komponenten auslagern, etwa nach gypten, whrend die finale Fertigung in der Schweiz erfolgt. Diese Art der Kombination hilft, Qualitt zu waren und dennoch kostengnstiger zu pro-duzieren. Zudem knnen Unternehmen so nach wie vor das Gtesiegel Swiss-ness fr sich in Anspruch nehmen, was im weltweiten Wettbewerb ein wichtiges Kriterium darstellt.

    Der Begriff Schweizer Industrie fasst eine Vielzahl unterschiedlicher Branchen zu-sammen. Welche dieser Branchen muss am dringendsten einen Wechsel einleiten, damit die Deindustrialisierung gestoppt wird? Ich denke es ist verfehlt, von einer Deindus-trialisierung zu sprechen. Was hierzulande geschah und geschieht ist nicht einfach ein Rckgang der Industrie an sich, es ist vielmehr die Industrialisierung des Dienst-leistungssektors. Nehmen wir die Banken

    als Beispiel, ein klassisches Dienstleistungs-segment. Heute bentigen Banken sehr viel IT-Fachwissen, Prozesse werden ausgelagert und automatisiert, Abteilungen und Aufgaben werden viel klarer und strker segmentiert. Ein Industrialisierungspro-zess findet also statt. Ein Trend, der auch andere Dienstleistungssektoren erfasst hat. Eine Entwicklung, die verstndlich ist. Denn wir mssen ehrlich festhalten: Die Schweiz ist kein Land, in dem ein-fache und billige Handarbeit noch Platz hat. Das lohnt sich schlichtweg nicht. Das Zuschneiden von Textilien etwa, um Wind-jacken herzustellen: Solche Dinge werden entweder ausgelagert oder automatisiert.

    Sie haben eingangs erwhnt, dass Innova-tion eine Schlsselrolle spielt in der Ent-wicklung der hiesigen Industrie. Welche Rolle spielen die Bildungssttten dabei?

    Eine zentrale. Primr mssen Univer-sitten, Hoch- und Fachhochschulen gengend gut ausgebildete Absolventen liefern, die ihr Wissen in die ver-schiedenen Unternehmen einbringen knnen. Sie mssen im Markt bestehen knnen und in der Lage sein, Innova-tionen voranzutreiben. In diesem Be-reich sind die Schweizer Bildungsstt-ten stark. Unsere Ingenieure sind sehr gut auf die praktischen Anforderungen ihres knftigen Berufsfeldes vorbereitet, sie knnen sich whrend ihrer Ausbil-dung viel Praxiswissen aneignen. Darin unterscheiden sie sich deutlich von bei-spielsweise chinesischen Ingenieuren, deren Ausbildung ist viel theoretischer. Die Zusammenarbeit zwischen Indus-trie und Ausbildung darf aber nicht einseitig sein. Der Wissenstransfer ist vielmehr ein Kreislauf. Denn damit die Branchen vom Wissen der Studen-ten profitieren knnen, mssen sie denen auch echte Probleme liefern.

    Wie meinen Sie das? Indem die Studenten die Mglichkeit erhalten, echte Praxisprobleme an-zugehen, lernen sie, ihr Wissen konkret einzusetzen. Das ist der Praxisbezug, von dem ich gesprochen habe. Und das scheint zu funktionieren: Die Konjunk-turforschungsstelle der ETH Zrich, die KOF, fhrt jedes Jahr Umfragen durch unter Unternehmern zum Technologie-transfer. Dieser scheint in der Schweiz besser zu funktionieren als gedacht.

    Sie waren fnf Jahre lang CEO des Lebensmittel-Verpackungsunter-nehmens SIG. Welche Herausforde-rungen gab es dort zu meistern? Es ergeben sich bei international ttigen Firmen immer gewisse Grundheraus-forderungen. Dies gilt auch fr Kon-zerne wie Novartis, ABB und so weiter.

    Die Schweiz ist kein Land, in dem einfache Handarbeit noch Platz hat. Das lohnt sich nicht.

    roman Boutellier sieht Chancen fr die Schweizer industrie. die Betriebe mssen sich aber anstrengen, um sich national und international zu behaupten.

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    Die Schweiz ist nicht deindustrialisiertWer Zusammenhnge und Entwicklungen der schweizer industrie verstehen will, wendet sich an ihn: Prof. Dr. Roman Boutellier. Als langjhriger CEO von siG und Professor fr Technologie- und innovationsmanagement an der ETH, weiss Boutellier, welche Entwicklungen und Trends die Branchen prgen. Und was die hiesige industrie tun muss, um nicht ins Hintertreffen zu geraten.TexT mATTHiAs mEHL biLd ZVG

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  • E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a 9

    roman Boutellier sieht Chancen fr die Schweizer industrie. die Betriebe mssen sich aber anstrengen, um sich national und international zu behaupten.

    Die Grundfrage lautet: Wie organisiere ich die Arbeitsteilung zwischen der Schweiz und dem Ausland? Welche Aufgaben behalte ich hier? Es luft ein bisschen nach dem Motto Die kleine Schweiz gegen den Rest der Welt (lacht). Denn man darf nicht vergessen, dass wir in der Schweiz zwar hochwertig produzieren, letztlich aber nur ein Pro-zent des weltweiten Wissens erarbeiten.

    Sie forschen heute als Professor fr Innovations- und Technologie-management an der ETH Zrich. Wo liegt Ihr Forschungsschwerpunkt? Derzeit konzentrieren wir uns auf die Wechselwirkung zwischen Krea-tivitt und Architektur. Wie kann die Einrichtung eines Arbeitsplatzes die Kreativitt frdern?, lautet die Grundfrage. Der Zusammenhang wird von der Wirtschaft mehr und mehr bercksichtigt. Ein Beispiel: ber-spitzt kann man sagen, dass Novartis vor kurzem 2,5 Milliarden Franken in neue Backsteine investiert hat. Da wurde eben erkannt, dass Architektur auch grosse Auswirkungen auf das Verhalten der Menschen und deren Performance hat. Wir sehen ganz klar: Selbst mit all unseren modernen Kommunikationstechnologien bleibt der Austausch Face-to-Face wichtig.

    Kommen wir auf die Politik zu sprechen: Welche Rolle muss sie spielen, um eine starke Schweizer Industrie zu begnstigen? Die Politik muss die idealen Rah-menbedingungen bereitstellen, in denen sich die Unternehmen bewegen knnen. Die Frage lautet allerdings weniger, was die Politik tun muss sondern viel-mehr, was sie lassen sollte. Politik soll nicht aktiv zu Handlungen anreizen, sondern vielmehr offensichtlich falsches Verhalten ahnden. Aufgrund dieses Grundgedankens bin ich kein Freund von Subventionen. Wenn der Staat bei-spielsweise den Bau von Photovoltaik-Anlagen finanziell frdert, ist dies keineswegs ein nachhaltiger Ansatz.

    So sagt der Staat nmlich: Wir wissen ganz genau, was richtig ist und frdern das entsprechende Verhalten. Doch sollten vielmehr Ingenieure und Wirt-schaftsexperten in den verschiedenen Branchen Lsungen und neue Wege aufzeigen. Die ffentliche Hand kann und soll aber falsches Verhalten be-strafen knnen. Wenn ein Unternehmen beispielsweise einen massiv zu hohen CO2-Ausstossverzeichnet,dannmussder Staat Einfluss nehmen. Wenn diese Rollenverteilung funktioniert, ist eine gute Zusammenarbeit zwischen ffent-licher Hand und Wirtschaft mglich die brigens sehr effizient funktioniert.

    Sie erachten den Staatsapparat der Schweiz als effizient? Das tue ich. Ich bin berzeugt, dass die Schweiz ber eine gute ffentliche Hand verfgt. Sie verwaltet sehr viel Geld und setzt dieses ein, sie trgt eine hohe Verantwortung. Darum muss man den Bedrfnissen der ffentlichen Hand Rechnung tragen. Durch meine Arbeit an der ETH lerne ich viele Menschen unterschiedlichster Herkunft kennen. Die meisten schtzen die effiziente Art und Weise, mit der hierzulande die brokratischen Prozesse abge-wickelt werden. Wir Schweizer mssen das selber wieder mehr schtzen. Und wir mssen darauf achten, in Zukunft mglichst tolerant zu sein nach innen, aber auch nach aussen. Wir haben zu unseren Nachbarstaaten ein gutes Verhltnis. Dieses gilt es zu festigen und auszubauen. Denn man muss es klar sagen: Die Schweiz profitiert massiv von ihren guten Nachbarn.

    inTErviEW

    Zunahmeder Produktion inder Industrie

    Es ist vielleicht nicht gerade Grund fr Euphorie, aber immer-hin darf man zuversichtlich sein: Denn gemss den provisorischen Ergebnissen des Bundesamtes fr statistik (BFs) hat die Pro-duktion in der industrie im 3. Quartal 2013 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,7 Prozent zugenommen. Der Umsatz ist ebenfalls angestiegen, um 0,8 Prozent. Wehrmutstropfen: Die Auftragseingnge haben um 2,3 Prozent abgenommen, ebenso sind die Auftragsbestnde um 0,2 Prozent gefallen.

    so sieht die sachlage im Bereich Produktion aus: im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die Produktion im Juli (+1,3) und August (+3) gestiegen. im sep-tember lag sie jedoch mit minus 2,2 Prozent tiefer als im Vor-jahr. Fr das gesamte 3. Quartal 2013 ist bei der Produktion eine Zunahme von 0,7 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal zu verzeich-nen. Die Branche Herstellung von pharmazeutischen Er-zeugnissen erzielte mit einer Zunahme von 10,6 Prozent im Berichtsquartal den deutlichsten Anstieg. schaut man sich den Umsatz an, zeigt sich folgendes Bild: im Juli sind die Umstze im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent gestiegen. Ein Anstieg war auch im August zu be-obachten (+2,9), im september nahmen sie hingegen um 2,3 Prozent ab. Fr das gesamte 3. Quartal 2013 wurde beim Umsatz im Vergleich zum ent-sprechenden Vorjahresquartal eine Zunahme um 0,8 Prozent verzeichnet. Die Branche Her-stellung von pharmazeutischen Erzeugnissen erzielte mit einer Zunahme von 10,4 Pro-zent im Berichtsquartal den deutlichsten Anstieg. (smp, bfs)

    Ich bin berzeugt, dass die Schweiz bereine sehr gute ffentliche Hand verfgt.Sie verwaltet sehr viel Geld und setzt diesesauch ein sie trgt eine hohe Verantwortung.

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    Prof. Dr. Roman Boutellier forscht an der ETH Zrich in den Bereichen innovations- und Technologiema-nagement. Zwischen 1999 und 2004 war er der CEO von siG in neuhausen am Rheinfall. (smp)

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  • E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a10

    industrieroboter und automatisierte Prozesse ermglichen eine schnellere und gnstigere Produktion. die Schweiz kann ihr Know-how in der Entwicklung dieser automatisierungslsungen einbringen.

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    BErBliCK AUTOmATiOn

    Auf Knopfdruck luft alles vollautomatischOhne Automation funktioniert eigentlich nichts mehr. sie er-mglicht es der hiesigen indus-trie, Produkte schnell, qualitativ hochwertig und effizient zu produzieren. Das Potenzial ist gross und Fachleute gefragt.TexT mATTHiAs mEHL

    Es wird immer mehr automatisiert. Dieses Fazit ziehen die Verantwortlichen der Fachmesse Automation Schweiz 2013, die anfangs Jahr in Winterthur ber die Bhne ging. Eine Trend: Die Automatisierung erfasst immer mehr Lebensbereiche. So wird sich laut Exper-ten der Gesundheitsbereich stark ver-ndern. Die Pflege von Patienten wird mehr und mehr von Robotern erbracht. Fhrend in diesem Bereich ist Japan, das Land mit der hchsten ber-alterung berhaupt. Dort werden schon heute fr die Bewohner beispielsweise knstliche Katzen und Robben einge-setzt, die den alten Menschen Gesell-schaft leisten. So wird versucht, den Mangel an Personal auszugleichen und den Auswirkungen des demogra-fischen Wandels entgegenzuwirken. Der nchste Schritt in Japan: Pflegeroboter, die verschiedene komplexe Ttigkeiten

    selbststndig bernehmen knnen.In der Schweiz ist dies ist allerdings noch Zukunftsmusik. In anderen Be-reichen dagegen, wie etwa der Industrie, sieht das ganz anders aus, weiss Prof. Dr. Roland Anderegg, Leiter des Institutes fr Automation der Fachhochschule Nordwestschweiz. Es gibt heute eigent-lich kein industrielles Produkt mehr, das ohne automatische Prozesse entsteht. Denn unter Automation werden ei-gentlich drei Begriffe zusammengefasst, die auch zusammenspielen: Maschinen-bau, Elektrotechnik sowie Informatik, gemeinsames Bindeglied ist die mess- und Regeltechnik (Systemtechnik).

    die maschine machT, Was

    der mensch nichT Tun soLLTe

    Die Automation war und ist die Folge der zunehmenden Industrialisierung. Arbeitsprozesse, die stets gleich blieben und dazu repetitiv waren, wurden schnell an Maschinen ausgelagert. Die Vorteile liegen auf der Hand: schnel-lere und przisere Produktion, das Einsparen von Personalkosen und eine bessere Berechenbarkeit. Doch ging es damals wie heute nicht ausschliesslich um die Steigerung der Arbeitseffizienz. Maschinen werden auch eingesetzt, um Arbeiten zu erledigen, die man Menschen nicht zumuten kann, da sie schlicht zu gefhrlich sind. Und

    je hufiger Maschinen in der Indus-trie zum Einsatz kamen, desto besser und technisch vielseitiger wurden sie. Heutige Maschinen sind je nachdem, in welchem Einsatzgebiet sie gebraucht werden sehr komplex und knnen weit mehr, als einfach nur immer den gleichen Ablauf zu reproduzieren.

    Heute gibt es Baumaschienen, da drcken Sie auf einen einzigen Knopf und die Maschine fhrt dann ganze Arbeitsschritte autonom durch, fhrt

    Anderegg aus. Zudem ist es mglich, dass ein System vllig ohne das Eingrei-fen von Menschen funktioniert oder den Menschen optimal bei seiner Arbeit un-tersttzt. Heute gehe es beim Automati-sieren von Prozessen allerdings lngst nicht mehr nur um eine schnellere oder przisiere Produktion. Ganz wichtig ist mittlerweile auch die Energieeffizienz. Viele technische Innovationen der Auto-

    mationstechnologie dienten nmlich dazu, den Energieverbrauch der einge-setzten Maschinen und angewendeten Prozesse zu reduzieren. Um die Ener-gieziele des Bundes zu erreichen, wird es eine zentrale Rolle spielen, dass die Industriebetriebe ihre Energieemis-sionen langfristig verringern knnen. Auch hier sind Ingenieure gefordert.

    ein markT miT kLarem

    WachsTumsPoTenziaL

    Roland Anderegg ist berzeugt davon, dass die Automation Zukunft hat. Man bentigt sie berall. In allen wichtigen Segmenten der verarbeitenden Industrie spielt sie eine Hauptrolle. Dieser Mei-nung ist auch Lukas Inderfurth, Leiter der Medienstelle von ABB Schweiz, einem Wegbereiter der Automation in der Schweiz und weltweit. Denn nicht nur grosse Konzerne generieren eine Nachfrage nach automatischen Pro-zessen, sondern auch KMU. Wir haben fr ein mittelstndisches Unternehmen eine Lsung umgesetzt, die dazu gefhrt hat, dass dieser Betrieb trotz Standort in der Schweiz international wettbewerbs-fhig bleibt, sagt Inderfurth. Das zeigt, dass die Automatisierung auch genutzt werden kann, um den eigenen Produk-tionsstandort zu strken und zu halten. Dies passt zu einer weiteren Be-obachtung, die man an der

    Automation 2013 machte: Mechatro-nik und automatisierte Prozessablufe bedeuten nicht zwingend weniger Arbeitspltze, sie knnen sogar neue schaffen. Die Arbeit an den Maschinen verlagert sich aber zunehmend von

    Kontrollieren hin zu berwachen. Damit dieser vorlaufende Automati-sierungs-Prozess durchgefhrt werden kann, braucht es die ntigen Fachleute. Roland Anderegg merkt deutlich, das die Absolventen Hochschule fr Technik der FHNW gefragt sind. Unsere Absolventen finden auch alle sehr schnell einen Job. Die Nachfrage sei klar zu spren. Damit die Praxis-tauglichkeit der Ausbildung gewhr-leistet ist, arbeiten Hochschule sowie Industrie sehr eng zusammen, etwa im Rahmen von Dimplomarbeiten, die sich mit echten Fllen und Problemen aus der Praxis auseinandersetzen.

    Die Fachleute im Automatikbereich sindim Markt gefragt.

    Heutige Maschinen knnen je nach Einsatz-gebiet sehr komplex sein.

  • E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a 11

    ChallEngEinnOVATiOn

    Die Schweiz ist ein Land der Innova-toren. Dies besttigt auch das Ranking des Innovation Union Scoreboard, welches im Mrz dieses Jahres im Bericht der EU-Kommission zur Innovationsleis-tung aufgefhrt war. Die Schweiz fhrt die aktuelle Rangliste demnach mit 0,835 Punkten deutlich an, vor Schweden mit 0,747 Punkten, Deutschland (0,720), Dnemark (0,718) und Finnland (0,681).Dieses positive Innovationsbild spiegelt sich auch in der nationalen Industrie wieder. Die Geschichte und die heutige Realitt beweisen, dass Innovation, auch im Industriebereich, tatschlich eine Schweizer Tugend ist. Dies sagt Jrgen Dold,CEOderFirmaLeicaGeosystemsAG. Das Unternehmen mit Hauptsitz im st. gallischen Heerbrugg gehrt zu den Pio-nieren in der Entwicklung und Produktion von Vermessungsinstrumenten. Gerade die Entwicklungen der Feinmechanik zur heutigen Schweizer Przisionsindustrie sei ein gutes Beispiel fr Schweizer Innovati-onskraft,fhrtDoldfort.DieSchweize-rinnen und Schweizer haben sich mit ihrer Ingenieurskunst ein Image geschaffen, das unser Land auf der ganzen Welt zu einem Synonym fr Innovation und Qualitt gemacht hat, ist sich der Experte sicher.

    vieLe indusTriePerLen

    Eine grosse Strke des industriellen Innovationsstandortes Schweiz ist der, dass er vielschichtig ist und sich nicht bloss auf eine Branche beschrnkt. Dies sieht auch Jrgen Dold so. Die Schweiz hat einige Industrieperlen, sagt er. So gbe es neben fhrenden Firmen in der Pharma- und Uhrenindustrie auch in der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie eine Vielzahl spezialisierter Firmen, die auf dem Weltmarkt fhrende Positionen einnehmen wrden. Diese Firmen vereinen gekonnt die Innovation mit den typischen Schweizer Tugenden wie Qualitt, Przision und Zuverlssigkeit.

    Qualitt, Przision und Zuverlssig-keit mit diesen Attributen lsst sich wohl auch die immer wieder gern zitierte Swissness umreissen. Also jene Fak-toren, die scheinbar den Innovations-Erfolg der Schweiz mitausmachen. Dass diese Swissness weit mehr ist als bloss ein medientaugliches Schlagwort, davon ist Dold berzeugt. Die Swissness ist in unserem Marksegment von sehr grosser Bedeutung. Fr die Kunden wrden diese Attribute bedeuten, dass sie dem Unternehmen vertrauen knnen. Denn in unseren Produkten steckt Schweizer Technologie, hinter der umfassendes Fachwissen und globales Verstndnis fr ihre Bedrfnisse und Ansprche stehen.

    Doch wie weit reichen diese Swiss-ness-Faktoren tatschlich? Oder anders gefragt, wo liegen die Strken und allenfalls auch die Schwchen des Innovations-tandortes Schweiz fr ein international ttiges Unternehmen? Das Label Made in Switzerland sei ein wichtiges Argument frdenWirtschaftsstandortSchweiz,

    fr den Innovationsgeist und fr gut aus-gebildete, hoch motivierte Mitarbeitende, sagt Dold hierzu. Gleichzeitig sei fr einen produzierenden Betrieb allerdings die Frankenstrke eine grosse Heraus-forderung der man aktiv begegnen msse.

    von nichTs kommT nichTs

    Dass die Schweiz im Laufe der Jahre nicht einfach so zu einem der globalen Innovationsleader geworden ist und diese Position ganz bestimmt auch nicht fr dieZukunftgepachtethat,darinsindsichalle einig. Die Unternehmen mssen stets am Ball bleiben und weiter in Forschung und Innovationsgeist investieren. Denn wie verschiedene Experten und Statistiken besttigen,istdieInnovationsfhrerschaftder Schweiz in den letzten Jahren ver-mehrt unter Druck geraten. Das betrifft sowohl die Schweizer Industriefirmen als auch den Werkplatz als Ganzes. Denn die meist kostengnstigeren Produktions-standorte im Ausland haben bezglich QualittundInnovationskraftaufgeholt.

    Dies sieht auch Jrgen Dold nicht anders. Fr uns sind Forschung und Entwick-lung ein essenzieller Bestandteil unserer

    Strategie, sagt er. Hexagon, der schwe-dische Konzern, zu dem Leica Geo-systems gehrt, investiert zum Beispiel jedes Jahr rund elf Prozent des Umsatzes in diese beiden Geschftsfelder. Wir be-sitzen einen sehr starken Forschung- und Entwicklungsstandort in der Schweiz, knnen aber auch auf ein weitver-zweigtes internationales Forschungsteam zurckgreifen, das gemeinsam mit Part-nern wie Universitten, internationalen Institutionen und Think Tanks Basisfor-schung betreibt, sagt Dold weiter. Dies seien ntige Punkte, um der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein.

    innovaTionskuLTur eTabLieren

    Dass ein breit abgesttztes Unternehmen mehr Innovationspotenzial hat, erscheint logisch. Entscheidend, um innovativ zu sein, sei laut economiesuisse eine ent-sprechende unternehmerische Grund-haltung die Firma msse durch eine Innovationskultur geprgt sein. Dieser Befund widerspricht damit der land-lufigen Meinung, dass in der Schweiz vor allem junge Start-ups die grssten Innovationsleistungen erbringen.

    Doch wie funktioniert eine solche Firmenkultur? Experten aus Forschung Wirtschaft sind sich einig, dass unter-nehmerische Innovation ein Kreislauf sein muss. Auf eine neue Idee sollte mglichst bald die nchste folgen. Ge-schieht dies nicht, droht der Stillstand. Und das kann verheerend sein, denn Innovationszyklen werden in praktisch allen Branchen krzer. Das wiederum fhrt zu einer verschrften Konkurrenz-situation und einem zunehmend harten Wettbewerb. Ein massgeblicher Treiber dafr sind neue Technologien, allen vo-ran das Internet. Die Globalisierung tue laut Wirtschaftsvertretern ihr briges, um diesen Prozess zu beschleunigen.

    Swissness als innovativer ErfolgsfaktorDie schweiz gilt gemeinhin als einer der fhrenden innovati-onsstandorte berhaupt. Auch, ja vielleicht ganz besonders, im industriellen Bereich. Dass dies so ist, hat verschiedene Grnde. Doch der Vorsprung im Vergleich zu anderen Lndern kommt nicht von ungefhr.TexT FRAnCO BRUnnER

    Swissness ist weit mehr als nur ein medien-taugliches Schlagwort, sagen Experten.

    innovation hat viel mit unternehmenskultur und geisteshaltung zu tun.

    Alles richtigverpackt

    Wer in Zrich schlieren unter-wegs ist, dem ist sicher schon der grosse blaue Brobau auf-gefallen, der seit rund einem Jahr das Ortsbild prgt. Dabei handelt es sich um den neuen Firmensitz der Brieger Ver-packungen AG. Das Zrcher Traditionsunternehmen (100 Jahre im Kanton Zrich ttig) ist spezialisiert auf Karton-Ver-packungslsungen unterschied-lichster Art. Die Firma betreibt in schlieren den grssten showroom sowie das grsste Kompetenzzentrum fr Kar-tonagenartikel in der schweiz. Die Brieger Verpackungen AG ist Teil der Bourquin Gruppe. Diese gehrt zu den grssten Anbietern von standardpro-dukten und massgeschneiderten Produkten sowie Dienstleis-tungen im Verpackungsbereich sowohl in der schweiz wie auch im angrenzenden Aus-land. Egal welche Form, welche Grsse oder welches Gewicht ein zu verschickender Gegen-stand hat, das Unternehmen findet die richtige Verpackungs-lsung. Versandhllen, Klapp-schachteln, hhenvariable Verpackungen und noch mehr Produkte werden angeboten. Die grosse Auswahl macht das Unternehmen zu einem bewhrten industriepartner.

    Die Brieger Verpackungen AG hat sich auch der nachhaltig-keit verschrieben. so hat die gesamte Bourquin Gruppe in Zusammenarbeit mit der Ener-gieagentur der Wirtschaft daran gearbeitet, den CO2-Ausstoss zu senken. Alle standorte der Gruppe sind zudem nach den isO-Anforderungen fr Umwelt-management zertifiziert. (smp)

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    DER EXPERTE FR HEISSGASTEILEFranke Industrie AGFranke Industrie AG ist in Aarburg/AG beheimatet und gehrt zur Franke-Gruppe weltweit bekannt fr ihreSplen, Abzugshauben etc. (Franke Kitchen Systems), Kaffeemaschinen (Franke Coffee Systems), Sanitreinrich-tungen (Franke Washroom Systems), Getrnkekegs (Fran-ke Beverage Systems) und fr Kchensysteme fr die glo-bale Systemgastronomie (Franke Foodservice Systems).

    Die ursprngliche Palette der von Franke Industrie AG hergestellten Produkte reichte von Frbemaschinen fr Labortests fr die Textilindustrie, ber Briefks-ten bis hin zu Triebwerkkomponenten. Ein bedeutender Meilenstein war unter anderem die Herstellung des Nachbrenners (ATAR 09C) fr die Mirage Flotte der Swiss Air Force in den 1960er Jahren.

    Die Produkte erforderten ein hohes Mass an technischem Wissen, nicht nur im Bereich der Herstellung, sondern auch der Metallurgie und Prozesssicherheit. Gerade die hochwertigen Nickel- und Kobalt-Basis-Werkstoffe ffneten neue Tren oder besser gesagt neue Kundensegmente. Der Weg zur Produktion von Heissgasteilen fr Industrie-Gasturbinen und fr die Luft- und Raumfahrt war damit geebnet, und das Unternehmen konnte sich als zuverlssiger Zulieferer namhafter OEMs etablieren.

    Heute zhlt Franke Industrie AG rund 60 Mitarbeitende und ist speziali-siert in der mechanischen Bearbeitung (Wasserstrahlschneiden, Drehen-Frsen), Schweiss- und Prfverfahren, Umformtechnik sowie Laserbearbei-tung (Laser-Bohren und Laser-Schneiden).

    Erfolgsmodell eines Zulieferers Franke Industrie AG tritt als Generalunternehmer fr hochkomplexe Bau-teile auf. Eine enge Zusammenarbeit ist mit Kunden wie auch Lieferanten essenziell und bringt oftmals den so wichtigen persnlichen Kontakt mit sich. Nicht selten kommt es vor, dass Bauteile noch whrend der Produk-tionsphase optimiert oder Prozesse und Zeichnungen gendert werden. Dies fordert von allen Beteiligten Flexibilitt und insbesondere von den Pro-jektmanagern schnelle und transparente Kommunikation.

    Gewisse Abhngigkeiten von Kunden oder Lieferanten sind gerade in Nischenmr-ken nicht auszuschliessen. Daher lautet das oberste Kredo der Franke Industrie AG: Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit allen Anspruchsgruppen. Dabei ist die Basis fr jede erfolgreiche Geschftsbeziehung gegenseitiges Vertrauen.

    Vom Prototypen zur Serie Um nachhaltig erfolgreich zu sein, ist die Mitarbeit bei neuen Projekten und Prototypen entscheidend. Denn, die Prototypen von heute werden die Serienteile von morgen sein. Franke Industrie AG untersttzt die Kunden in dieser Phase bei der Entwicklung und investiert wenn ntig parallel in Prozesse und Arbeitskrfte.

    Netzwerke Ein Unternehmen in der Grsse von Franke Industrie AG kann nicht alle Prozesse zur Herstellung von Heissgasteilen im Haus abdecken. Daher ist ein gut funktionierendes Netzwerk von Lieferanten und Experten ent-scheidend. Hier kommt der Unternehmung die Vielfalt und Kompetenz der schweizerischen Industrie zugute. Zudem sind Partnerfirmen fr diverse Spezialprozesse nur eine Fahrstunde von Aarburg entfernt. www.industech.ch I www.franke.com

    Kontinuierliche Verbesserung Wie viele andere Industrien konkurrieren auch vermehrt Lieferanten fr die Gasturbinen sowie fr die Luft- und Raumfahrtindustrie mit internationalen Anbietern. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, fokussiert sich Franke Industrie AG auf die stetige Verbesserung der Prozesse und investiert in die Weiterbildung ihrer hochqualifizierten Mitarbeitenden.

    Second upper stage Nozzle fr Ariane 5 Tr-gerrakete, hergestellt bei Franke Industrie AG. Links im kalten Zustand, Rechts bei Betriebs-temperatur (ca. 1100 C). Astrium: ver-antwortlich fr Triebwerksentwicklung und Produktion. DLR (Deutsches Zentrum fr

    Luft- und Raumfahrt): verantwortlich fr die Vakuum Testdurchfhrung. ESA (European Space Agency)/CNES (Centre National dtudes Spatiales): Auftraggeber fr Ent- wicklung. AE (Arianespace): Auftraggeber fr Produktion.

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  • E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a12

    Es gibt wohl kaum einen anderen Bereich, der so schnelllebig ist wie jener der Informationstechnik (IT). Beinahe im Tagesrhythmus kommen neue Systeme fr die Informations- und Datenverarbeitung sowie dafr bentigte Hard- und Software auf den Markt. Alles wird scheinbar besser, schneller und einfacher. So auch im industriellen Bereich. Die sogenannte Industrielle Informa-tionstechnik befasst sich grundstzlich mit der Vernetzung der Maschinen in Herstellungs- und Produktionsprozes-sen innerhalb eines Werkes. Vermehrt breitet sich dieser Einflussbereich

    allerdings auch ber die Werk- und Firmengrenzen hinweg aus - Stich-wortSupplyChain.SowirddieIndustrielle IT neuerdings direkt an die Geschftsprozesse angebunden. Damit entstehen Schnittstellen zwischen den verschiedenen Steue-rungs- und Planungs-Systemen.

    die vierTe indusTrieLLe

    revoLuTion isT anGebrochen

    In dieser Beziehung kommt auch immer wieder die sogenannte Industrie 4.0 zur Sprache. Also die vierte industrielle Revolution, wenn man so will. Nach der Mechanik, der Massenfertigung und der programmierten Logistik besitzen knftig demnach alle Produkte smarte Funktionen. Die Industrie 4.0 produziert sozusagen mitdenkende Waren. Kurzum handelt es sich also um ein Zukunftsprojekt in der Hightech-Strategie, mit dem die Informatisierung der klassischen Industrien, wie zum Beispiel der Produktionstechnik, vorangetrieben werden soll. Das Ziel hierbei ist die intelligente Fabrik die sogenannte Smart Factory die sich durch Wandlungsfhigkeit, Ressourcen-effizienz und Ergonomie sowie durch die Integration von Kunden und Geschftspartnern in Geschfts- und Wertschpfungsprozesse auszeichnet.Knftige Industrieprodukte sollen also

    smart, sprich intelligent sein und Zu-satzfunktionen besitzen. Die Waren aus der Industrie 4.0 wrden ohne Zweifel einen riesigen Markt bieten, sie seien allerdings auch gefhrlich, sind sich die verschiedensten Experten einig. Vor al-lem was den Sicherheitsbereich betreffe.

    ohne iT Wrden die

    Grossen maschinen sTiLLsTehen

    Die grundstzliche Wichtigkeit der Industriellen IT ist nicht wegzudis-kutieren. Dies sieht auch Ren Sidler so, Geschftsfhrer des IT-Unternehmens

    Sidmar AG mit Sitz in Mnchaltdorf. Ohne die Informationstechnik wrden an vielen Orten die grossen, teuren Maschinen schlicht keinen Wank mehr

    machen, bringt es Sidler auf den Punkt. Durch den stetig zunehmenden Druck von Seiten der Wirtschaft und aufgrund der grossen Abhngigkeit von Partnern sei die Bedeutung der Industriellen Informationstechnik mittlerweile grund-stzlich erkannt worden, fhrt er fort. Dementsprechend werde nun auch end-lich gehandelt. beralterte Systeme wer-den ausgewechselt und der Verfgbarkeit und Sicherheit wird jetzt die dringend ntige Aufmerksamkeit geschenkt.Grundstzlich sollte die Industrielle IT mit Blick in die Zukunft etwas robuster und ausfallsicherer gebaut werden, da je-weils ganze Produktionen davon abhn-gig sind, gibt Sidler weiter zu bedenken. Was allerdings leider noch nicht immer der Fall sei und somit zu Ausfllen in der Produktion fhren knne. Ausflle, wel-che dann wiederum in die Kalkulation der Einzelstcke miteinfliessen wrden.

    es GibT noch bausTeLLen

    Sidler sieht derweil auch noch eine weitere Baustelle im Bereich der Indus-triellen Informationstechnik. So sagt der Experte, dass Systeme wie Indus-trie-Computer,Industrie-Tabletsund-SoftwaressowieCloudsundBigData von den Maschinenherstellern oftmals berteuert angeboten werden, da sie im Vergleich zum Gesamtpreis nur unwesentlich ins Gewicht fallen.

    Zudem sei die Technologie im Bereich der Hardware nicht unbedingt auf dem aktuellsten Stand. Steht die Indus-trielle Informationstechnik also vor einer ungewissen oder gar dsteren Zukunft? Ren Sidler winkt ab. Die Automatisierung wird auch hier weiter vorangetrieben, sagt er. So wrden die Bemhungen von zuverlssigen

    operator-losen Betrieben weiterhin stetig verfeinert und die ntigen Systeme zugleich immer ausfallsicherer. Durch die Abhngigkeit der Firmen von der Industriellen Informationstechnik werden nun Investitionen gettigt, ist sich Siedler sicher. Und dies bedeute fr die Zukunft einen weiteren, stetigen und auch ntigen Ausbau dieses Bereiches.

    FuTurE iT

    Von smarten Produkten und intelligenten FabrikenDie mglichkeiten der in-dustriellen informations-technik scheinen beinahe unbegrenzt zu sein. Die Rede ist von smarten Pro-dukten und intelligenten Fabriken. Ein paar Bau-stellen gibt es allerdings auch bei dieser besonderen Form der informationstech-nik noch zu berwinden. TexT FRAnCO BRUnnER

    die moderne industrie verfgt nicht nur ber intelligente Fabriken, sondern stellt auch intelligente Produkte her.

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    Grundstzlich sollte die Industrielle IT mit Blick in die Zukunft etwas robuster und ausfall-sicherer gebaut werden.

    Wegen der Abhngig-keit der Firmen von der Industriellen Informati-onstechnik werden nun Investitionen gettigt.

  • E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a 13

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    Die Unternehmen in der Schweiz sollen weniger Energie verbrauchen. Diese Forderung ist bekannt. Damit das auch klappt, stellt ihnen der Bund im Rahmen seiner Bemhungen, den EnergieverbrauchunddieCO2-Emis-sionen im ganzen Land zu senken, das Programm EnergieSchweiz zur Seite. Dieses wartet mit diversen Instru-menten fr Unternehmen auf und stellt ihnen Lsungsanstze zur Verfgung. Damit knnen teilnehmende Firmen ihren Energiekonsum berprfen und geeignete Massnahmen einleiten.

    In der Schweiz gibt es rund 300 000 Unternehmen. In Zusammenarbeit mit der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) trifft der Bund Zielverein-barungen fr die Energiereduktion vorwiegend mit grossen Verbrauchern. 2300 Firmen sind fr 40 Prozent des Energiekonsums in der Wirtschaft verantwortlich. Dazu gehren etwa Giessereien, Zementhersteller, Metall-verarbeiter und die Papierindustrie. Ihre Motivation zum Mitmachen war vor allem, die Befreiung von der CO2-Abgabe,sagtHans-PeterNtzi,Leiter Sektion Industrie und Dienstleis-tungen beim Bundesamt fr Energie. In einem zweiten Schritt wolle man nun auch den Elektrizittsverbrauch senken. Betriebe knnen von Gebhren auf den Strom befreit werden, voraus-gesetzt, sie schliessen eine Zielver-einbarung ab und halten diese ein.

    Doch auch bei den vielen anderen Unternehmen bestehe grosses Potenzial, sagt Ntzi. In zahlreichen Fabriken trei-ben zum Beispiel veraltete Elektromoto-ren die Maschinen an. Diese Millionen von Motoren verbrauchen gemss einer Erhebung der Schweizerischen Agentur fr Energieeffizienz (Safe) 27 Prozent des gesamten Schweizer Stroms. Fr den Ersatz von alten Elektromotoren durch effizientere stehen in begrenztem Mass

    Frdergelder zur Verfgung. Auch in den Bereichen Wrme und Treib-stoff knne noch viel optimiert werden, weiss der Fachmann. So schaue man etwa bei Produktionsprozessen in der Industrie, wo Abwrme entsteht und wie diese innerhalb des Prozesses oder des Betriebs sinnvoll genutzt werden kann.

    bis zu 30 ProzenT einsParen

    Es gibt verschiedene Unternehmen, die Industriebetrieben dabei helfen, ihre Energiebilanz zu verbessern. Eine dieserFirmenistCofely,dieaufdieBedrfnisse der Industrie spezialisiert ist.GemssCofelyzeigesichauch,dassein erheblicher Teil der vorhandenen wirtschaftlichen Energiesparpotenziale in industriellen Betrieben nicht genutzt wird.EineverpassteChance:Inbei-nah jedem Betrieb knnten nmlich Einsparungen von bis zu 30 Prozent

    erzielt werden. Hier liegt ein gewaltiges Potenzial brach. In der Praxis zeige sich, dass bestehende Potenziale von

    den Unternehmen oft schlicht nicht erkannt werden. In vielen Fllen sei etwa die Steuerung nicht mehr an die

    vernderten Ablufe angepasst worden. Das wirkt sich stark auf die Ener-gieeffizienz eines Gesamtsystems aus. In den meisten Fllen helfe darum ein ganzheitlicher Ansatz zu klren, ob eine Sanierung und/oder eine Betriebsopti-mierung mglich sind. Vielfach fehle es auch an Wissen ber die Zusammen-hnge zwischen Produktionsenergie und Energie fr die Infrastruktur. Doch gerade hier bestehen viele effektive Mglichkeiten zur Energieoptimierung: So lasse sich beispielswiese die Ab-wrme aus industriellen Prozessen zum Heizen nutzen, oder Sprinklerbecken knnen als Speicher verwendet werden.

    ein kLick auf die sTeckerLeisTe

    Dienstleistungsunternehmen ver-brauchen in der Regel im Vergleich mit der Industrie bedeutend weniger Energie. Doch auch sie haben Spar-potenzial. So sind in der Schweiz rund 1,5 Millionen Faxgerte rund um die Uhr eingeschaltet und verbrauchen Strom. Sie warten auf ankommende Dokumente meist vergeblich, weil diese heutzutage grsstenteils elektro-nisch verschickt werden. In Grossbros, wo sich niemand so richtig zustndig fhlt,bleibenComputer,Drucker,Lampen und Kaffeemaschine oft ber Nacht eingeschaltet oder im Standby-Modus. Obwohl jedes Gert nur wenig Strom braucht, wie Anbieter beflissen versichern, schenkt die grosse Zahl ein. Mit Hilfe von Steckerleisten knnen mehrere Gerte gleichzeitig abgeschaltet

    werden. In grossen Unternehmen lassen sich zum Teil intelligente Massnahmen umsetzen wie etwa, dass mit der Abluft der Server die Rume geheizt werden.

    Doch von sich aus unternehme nur ein kleiner Teil der Firmen An-strengungen, um den Energieverbrauch zu senken, sagt Ntzi. Die meisten seien nur bereit, wenn sich die Investitionen innert zwei bis vier Jahren auszahlen. Vielen fehlt es an Zeit und Knowhow. Und es wird knallhart gerechnet.

    Eine nachhaltige Industrie ist auch gnstigerindustrielle Betriebe ver-zeichnen einen hohen Ener-gieverbrauch. Das berrascht nicht, schliesslich mssen maschinen, Computer und Roboter angetrieben werden. Doch wo hoher Verbrauch herrscht, ist auch das Einspar-potenzial entsprechend gross. TexT mATTHiAs mEHL / AnDREA sLDi

    Firmen kennen hufig ihr eigenes Energiesparpotenzial nicht.

    Was bringt ein Frei-handelsabkommen?

    Die schweiz verhandelt ein Freihandelsabkommen mit China. Dass dies Auswirkungen haben wird auf die industrie, ist unbestritten. Doch worum geht es in einem Freihandels-abkommen genau? Die Freihan-delsabkommen mit Partnern im Raum Europa-mittelmeer sowie die Abkommen mit Kanada und der sdafrikanischen Zollunion (sACU) beinhalten in erster Linie Bestimmungen ber den Warenverkehr (insbesondere Abbau der Zlle und anderer Handelsbeschrnkungen) sowie in der Regel ber den schutz der Rechte an Geistigem Eigentum, heisst es beim sECO. solche Ab-kommen werden auch Abkom-men erster Generation genannt. Die EFTA-Freihandelsabkommen regeln den Handel mit industrie-produkten, Fisch und verarbeite-ten Landwirtschaftsprodukten. Der Handel mit unverarbeiteten Landwirtschaftserzeugnissen wird demgegenber in separaten bilateralen Landwirtschaftsver-einbarungen geregelt. Grund fr diese besondere Behandlung der Basisagrarprodukte ist die Tatsa-che, dass die EFTA-staaten keine gemeinsame Landwirtschafts-politik kennen. Die EFTA-Ab-kommen mit Chile, GCC, mexiko, singapur, sdkorea, Peru und der Ukraine sowie das bilaterale Abkommen ber Freihandel und wirtschaftliche Partnerschaft schweiz-Japan sind umfassende Freihandelsabkommen (so-genannte Freihandelsabkommen der zweiten Generation). Diese Abkommen enthalten ber die Bereiche Warenverkehr und Geistiges Eigentum hinaus zu-stzlich substanzielle Verpflich-tungen, in der Regel fr den Handel mit Dienstleistungen, fr investitionen und fr das ffent-liche Beschaffungswesen. (smp)

    Die Abwrme,die bei industriellen Prozessen entsteht, lsst sich zum Beispiel ideal zum Heizen nutzen.

    1,5 MillionenFaxgerte sind rund um die Uhr eingeschaltet.

  • E i n E T h E m E n z E i T u n g v o n S m a r T m E d i a14

    gaSTBEiTrag siCHERHEiT

    Bei Instandhaltungs-Arbeiten kommt es immer wieder zu schweren Unfllen. Die Be-troffenen werden zwischen Maschinenteilen eingeklemmt, erdrckt, von einer Last erschla-gen. Sie strzen ab, erleiden Stromschlge, ersticken oder werden Opfer von Explosionen. AllzuoftverlierendieVerunfalltenihrLebenoder bleiben invalid. Xaver Bhlmann, Leiter der Suva-Kampagne Sicheres Instandhalten, erklrt: Besonders gefhrlich wird es immer dann, wenn wegen einer Maschinenstrung die Produktion stillsteht. Jede Minute kostet Geld. Hektik bricht aus. Man beginnt, gefhr-lich zu improvisieren. Xaver Bhlmann hat zusammen mit seinem Team unzhlige Unflle analysiert. Dabei hat sich gezeigt, dass die Gefahren bei der Instandhaltung usserst vielfltig sind. Sie umfassen das ganze

    Spektrum der Arbeitssicherheits-Probleme. Im Zentrum der Suva-Kampagne stehen acht lebenswichtige Sicherheitsregeln. Sie richten sich an das Instandhaltungs- und Produktionspersonal und ihre Vorgesetzten. Trotz der Vielfalt der Gefahren hat sich die Suva das Ziel gesetzt, einfache kon-krete Verhaltensregeln zu formulieren, die sich im Arbeitsalltag umsetzen lassen. Im ZentrumstehenfolgendeBotschaften:

    PlanenSiedieInstandhaltungsorgfltig, und improvisieren Sie nicht beim Ausfhren der Arbeit. Treten unerwartete Situationen auf, ist die Arbeit zu stoppen und zu berlegen, wie sicher weitergearbeitet werden kann.

    SchaltenSiedieAnlagevordem Instandhalten aus. Anschliessend ist sie mit einem persnlichen Vorhngeschloss zu sichern, damit niemand die Anlage unerwartet wieder in Betrieb setzt.

    SorgenSiedafr,dassvonnoch vorhandenen Energien keine Gefahren ausgehen. So ist beispielsweise zu bercksichtigen, dass nach dem Aus- schalten einer Maschine der Druck im Hydrauliksystem bestehen bleibt und sich durch einen Eingriff unerwartet abbauen kann. Dadurch kann sich ein schweres Element der Maschine absenken und den Instandhalter erdrcken.

    die fhrunGskrfTe

    sind besonders GeforderT

    Welches sind die tiefer liegenden Ur-sachen der Instandhaltungs-Unflle? Xaver Bhlmann nennt folgende Punk-te: Neben mangelhafter Planung und Arbeitsvorbereitung kommen fehlende Instruktion der Mitarbeiter, Stress und Zeitdruck sowie fehlende Kontrolle und Durchsetzung der Sicherheitsregeln hinzu. Das Fehlen von technischen Sonderbetriebseinrichtungen sowie das Manipulieren von Schutzeinrichtungen verschrfen die Lage zustzlich. Um diese Ursachen zu bekmpfen sind vor allem die Fhrungskrfte ge-fordert. Wichtig ist, dass sie fr die Instandhaltung nur Fachleute einsetzen,

    die die Maschinen und ihre Gefahren kennen. Produktionsmitarbeiter sind in der Regel nicht ausgebildet, um Pro-duktionsstrungen zu beheben, sagt

    Bhlmann. Das ist Sache von Profis.Die Kampagne Sicheres Instand-halten ist eingebettet in die Suva-

    Vision 250 Leben. Sie verfolgt das Ziel, die Zahl der schweren Arbeits-unflle in der Schweiz zwischen 2010 und 2020 zu halbieren. Weniger Unflle bedeuten auch weniger Pro-duktionsausflle und tiefere Unfall-kosten Einsparungen, die die Suva in Form von tieferen Versicherungs-prmien an die Betriebe weitergibt.

    beTroffene direkT

    vor orT informieren

    In regional organisierten Workshops ori-entiert die Suva, wie breit das Spektrum der Verantwortung bei der Arbeitssicher-heit ist. Vorgesetzte und Mitarbeitende werden informiert, wie die lebenswichti-gen