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hoangque
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SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS
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5KK
Samstag 9.5.2015Max-Joseph-Saal derMnchner Residenz20.00 Uhr
Sonntag 10.5.2015Evangelische Akademie Tutzing18.00 Uhr
5. Kammerkonzert mit Solisten des Symphonieorchesters desBayerischen Rundfunks
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BERTRAGUNG DES KONZERTMITSCHNITTS AUS MNCHENDonnerstag, 28. Mai 2015, ab 20.03 Uhr auf BR-KLASSIK
Programm
IVANNA TERNAYFlteBETTINA FAISSKlarinetteMICHAEL FRIEDRICHViolineANDREA KARPINSKIViolineCHRISTIANE HRRViolaSAMUEL LUTZKERVioloncello
5Programm
Amy Marcy BeachTheme and Variations for Flute and String Quartet, op. 80 Theme.Lentodimolto,sempreespressivo Var.IListessotempo Var.IIAllegrogiusto Var.IIIAndantinoconmorbidezza(quasiValzerlento) Var.IVPrestoleggiero Var.VLargodimolto,congrandespressionePrestoleggiero Var.VIAllegrogiocoso TempodelTema
Elliott CarterEsprit rude / Esprit doux fr Flte und Klarinette
Samuel BarberStreichquartett,op.11 Moltoallegroeappassionato Moltoadagio Moltoallegro
Pause
Gabriel FaurStreichquartette-Moll,op.121 Allegromoderato Andante Allegro
Jean FranaixKlarinettenquintett AdagioAllegro Scherzando Grave Rondo
Kammermusik des 20. Jahrhunderts aus Frankreich und AmerikaZum Programm des heutigen Konzerts
Amy Marcy Beach: Theme and Variations for Flute and String Quartet, op. 80
6Amy Marcy Beach
Amy Marcy Beach war die erste amerikanische Frau, die sich in ihrem kompositorischen Schaf-fen an die groenmusikalischenGattungenwagte.DeshalberreichtesiegerademitihrerEs-Dur-Messe und mit der GlischenSymphonie hohesAnseheninihrerHeimat.DenGroteilihres uvres mit mehr als 300 Werken machen jedochihreLiederaus.Ersten Musikunterricht erhielt sie von ihrer Mut-ter,selbstPianistinundSngerin,dieschonfrhdieBegabungihrerTochtererkannteundinBrie-fendokumentierte.SoerzhltsiezumBeispiel,dass Amy schon als Kleinkind mhelos zu jeder Melodie, die ihr vorgesungen wurde, eine per-fektezweiteStimmeimprovisierenkonnte.Sp-ter soll sie auf einer Reise nach Kalifornien den GesangverschiedenerVgel,diesiehrte,inexak-terTonhhenotierthaben.EineUniversitthatAmyBeachaberniebesucht,obwohlihrKlavier-lehrerErnstPerabosiegernezumStudiumnachEuropageschickthtte,wasfrangehendeame-rikanischeMusikerdamalsblichwar.DieGrund-lagenderKompositionerarbeitetesiesichaus-dauerndimSelbststudium,wobeisiesichvorallemmitdenWerkenvonBachintensivbe-schftigte.AuchnachihrerHeiratmitdemweitauslterenDr.HenryHarrisAubreyBeachhrtesienichtauf zu komponieren und als Pianistin aufzutre-ten.Inden25JahrenihrerEheentstandbeinahedieHlfte allerWerke. Ihrmusikalischer Stil
EntstehungszeitErstverffentlichung 1920 durch die G. Schirmer CompanyWidmungDer Chamber Music Society of San FranciscoUrauffhrungNovember 1942 bei Konzerten zu Amy Marcy Beachs 75. GeburtstagLebensdaten der Komponistin5. September 1867 in West Henniker, New Hampshire 27. Dezember 1944 inNew York
Amlie Pauli
7Amy Marcy Beach
Amy Marcy Beach
zeigtEinflssevonLisztundderdeutschenromantischenSchule,aberauch traditionelle amerikanische Einflsse, wie z. B. indianische oder afro-amerikanischeMusik,wurdenvonihrverarbeitet.ImmerwiedergriffAmyBeachauchaufihreeuropischenWurzelnzurck,derGlischenSymphonie legte sie traditionelle irischeMelodien zugrunde. In den1890erJahrenentstandenihrebeidenbedeutendstenWerke,nebenderGlischenSymphonie die Messe in Es-Dur, die sogar als erste Komposition einerFrauvonderHndel&HaydnSocietyBostonausgezeichnetwurde.Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1910 ging Amy Beach fr vier Jahre nach Europa und widmete sich ganz ihrer Karriere als Pianistin.Theme and Variations for Flute and String Quartet wurde im Jahr 1920 verffentlichtundistderChamberMusicSocietyofSanFranciscogewid-met.DasThemaderKompositionwirdalleinvomStreichquartettvor-gestellt,whrenddiesechsfolgendenVariationendannvonallenfnfInstrumentengespieltwerden.DieMelodiedesThemasliegtinderEr-stenVioline,undobwohljedesInstrumentrhythmischunabhngigbe-handeltwird,istdieGesamttexturdocheherhomophonalslinear.JedeVariationverarbeitetnureinenbestimmtenTeildesThemas,wobeidieeinzelnenFigurenteilweisenurauseinemeinzigenIntervallbestehen.DiesesVerfahrenhneltderVariationstechnikvonBrahms,deroftauchnurThemenausschnittezurVerarbeitungheranzog.
8ElliottCarter
Entstehungszeit1984WidmungPierre Boulez zum60. Geburtstag(26. Mrz 1985)Urauffhrung31. Mrz 1985 durch Mitglieder des Ensembles IntercontemporainLebensdaten des Komponisten11. Dezember 1908 inNew York 5. November 2012 in New York
ElliottCartersmusikalischeLaufbahnerstrecktesichberdielangeZeitspannevon75Jahren,indenenerca.150Werkeschuf.Erstarbam5.No-vember2012imAltervon103Jahren.Abernochvielbeachtlicherist,dasserauchnochimhohenAlterimmerweiterarbeiteteundbiszuseinemTodregelmigeinbiszweiKompositionenproJahr vollendete. Seine Werke wurden von zwei unterschiedlichenRichtungenbeeinflusst.AufdereinenSeitevonNadiaBoulanger,beidererinden 1930er Jahren in Paris studierte und die einen eher konservativen Stil vertrat. Auf der anderen SeitewurdeerschonfrhvonCharlesIvesgefr-dert,dessenSchaffenweitexperimentellerundmodernerwar.CartersersteKompositionenwarennochstarkneoklassischorientiert,beeinflusstvonKollegenwieCopland,StrawinskyundHinde-mith,undesdauertebisindie1950erJahre,bisCarterseineneigenenStilfand.Inspirationer-hieltervonLiteraturundFilm,dochbesondersnahe fhlte er sich dem Werk von James Joyce und Marcel Proust. Er entwickelte die so genannte MetricalModulationmithufigenRckungenvonTempo,MetrumundRhythmus.Dabeiwurdeseine Musik immer komplexer und schien deswe-genaufdenerstenBlickunzugnglich.Schoninden1970erJahrensprachmanvonseinemSpt-stil,aberCarterdachtenoch langenichtansAufhren.Inden1980erJahrenbeganneinebe-sonders produktive Phase, und sogar nach seinem 90.Geburtstagentstandennochber60Werke.Er feilte ausdauernd an seinem Stil, und Kolle-genwiePierreBoulezundDanielBarenboimbesttigteninGesprchen,dassseineMusikabden 1980er Jahren zunehmend klarer und leich-terauffhrbarwurde.Das Werk Esprit rude / Esprit douxschriebElliottCarterzum60.GeburtstagseinesKollegenund
Elliott Carter: Esprit rude / Esprit doux fr Flte und Klarinette
9ElliottCarter
Freundes Pierre Boulez im Jahr 1985. Der Titel, der sich etwa mit Harter Geist/SanfterGeistbersetzenlsst,beschreibtdenjanuskpfigenCha-rakterdesJubilars.InmusikalischenDingenzeigtsichPierreBoulezun-beirrbarundunerbittlich,demgegenberstehtseinehersanftesinneresWesen.DieseGegenstzlichkeitsetztCarterdurchkontrastreicheharteundweicheKlngeinMusik.DiebeidenAdjektiverude / doux nehmen aberauchBezugaufdengriechischenAusdruckfrsechzigstesJahr(hexkostonetos).EsgehthierumdieAussprachederbeidengriechi-schenWrter,dieeinmalhart,einmalweichklingt.ImFallhexkostongehtdemEpsilon('E)amWortanfangeinklingendesHvoran,beietoswirddasEpsilonnichtaspiriert.DasStckbeginntmiteinemThema,dasaufdemNamenBoulezbasiert,wobeiCarterhiersowohldiedeutschenNotennamenverwendetalsauchdiefranzsischen:B[O]U(Ut=C)L(La=A)E[Z].DieFltebeginntakzentuiert,marcatopossibileundforte,alsohart.DieKlarinetteantwor-tetimLegato,EspressivoundPianissimo,alsoweich.DadasStckalsCol-lageaufgebautist,folgennochfnfweitereThemeninunterschiedlichemCharakter.DabeigibtesfrjedenCharaktereineharteundeineweicheVersion.DerFltistAurleNicolet,dervielErfahrungmitzeitgenssischerMusikhat,sagteeinmalnacheinerAuffhrungdesWerks,esseidasschwerste,waserjegespielthabe.DieHerausforderungbestehenichtnurinderTechnik,sondernauchdarin,dieIntentiondesKomponistenzuverstehenundsoumzusetzen,dassesgelingt,dasPublikumzufesseln.
Elliott Carter
10SamuelBarber
Entstehungszeit1936 whrend seines Aufenthalts in RomWidmungLouise und Sidney HomerUrauffhrung14. Dezember 1936 in RomLebensdaten des Komponisten9. Mrz 1910 in West Chester, Pennsylvania 23. Januar 1981 inNew York
SchonmitneunJahrenwarSamuelBarberklar,dass es seine Berufung war, Musiker zu werden. IneinemBriefanseineMutterschrieber,dasser nicht zum Sportler, sondern zum Komponi-stengeborensei.Erwollesienurumeinesbit-ten: Verlang nicht von mir, diese unerfreuliche Sache [das Komponieren] einfach zu vergessen undFuballspielenzugehen.[...]Weinenicht,wenn Du dies hier liest. Es ist weder Deine, noch meineSchuld.ObwohldieElternfrihrenein-zigen Sohn eine Karriere als Arzt vorgesehen hat-ten,erhieltSamuelBarberKlavierunterrichtundbegannschonbalddaraufmitkleinenKompo-sitionen. Untersttzung erhielt er von seinem Onkel Sidney Homer, einem Komponisten, und vonseinerTanteLouiseHomer,einerSngerinanderMetropolitanOpera.InsbesondereSidneyHomer wurde der wichtigste Ansprechpartner frBarberinderZeitseinermusikalischenAn-fnge.InspiriertdurchdieKompositionen,diederOnkelfrseineFrauLouiseschrieb,entstan-denzunchstfastausschlielichLieder,undauchJahrespterlagBarbersFokussostarkaufdemGesang,dassvieleseinerInstrumentalwerkeinderTatLiederohneWortesind.WhrendderZeitseinerAusbildungamCurtisInstituteofMusicinPhiladelphiaverbrachteermehrereSommerinItalien,woerseineKompo-sitionsstudienbeiRosarioScalerointensivierte.DieseEuropa-ReisenentfachteneinetiefeLiebezureuropischenKultur,dieseinenStilprgensollte. Starken Einfluss auf seine Musik hatte auer-demdieLiteratur.ZusammenmitseinemKom-militonenundspterenLebensgefhrtenGianCarloMenottiverbrachteervieleStundenmitLektreundStudiumverschiedensterAutoren.ImFrhling1935gewannSamuelBarberdenbegehrtenPrixdeRome.DerPreiserlaubtees
Samuel Barber: Streichquartett, op. 11
11SamuelBarber
ihm,zweiweitereJahreinEuropazubleibenundanderAmericanAcademyinRomzustudieren.IndieserZeitentstandauchseinStreichquartettop.11.Dass gerade der zweite Satz daraus als Adagio for StringsseinbekanntestesWerkwerdensolltedamithatteersichernichtgerechnet.UrsprnglichwollteBarberdasQuartettfrseineehemaligenStudienkollegen,dieMit-gliederdesCurtisQuartet,schreiben,diesich1936aufEuropa-Tourneebefanden.DieKompositiongingihmjedochnichtleichtvonder