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Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. GZ 02Z033225 M, November 2015 das Beste für helle Köpfe, aber oft angefeindet 2 Euro Flüchtlinge und Drogendealer www.klippmagazin.at Mit Irmgard Griss erstmals Steirerin Kandidatin für Präsident- schaftswahl im April 2016? A G’riss um die Griss Foto: Helmut Fohringer/APA/picturedesk.com

Steiermarkmagazin Klipp November 2015

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Klipp 2015-06

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Page 1: Steiermarkmagazin Klipp November 2015

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Mit Irmgard Griss erstmals Steirerin Kandidatin für Präsident-schaftswahl im April 2016?

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Page 2: Steiermarkmagazin Klipp November 2015

Seite 12A G’riss um die Griss

Mit Irmgard Griss erstmals Steirerin Kandi-

datin für Präsidentschafts-wahl im April 2016?

Seite 15 SPÖ: Restart-Knopf gedrückt

Parteichefs Schröck und Schickhofer

Seite 22 Graz hat „seine“ Juden nie gut behandelt „Haus der Namen“ in der Synagoge eröffnet

Seite 42Achtung bei Winterreifenkauf

Seite 10Flüchtlingsdrama: Erleichte-rung, Missbrauch und Freude

Seite 26Zarte MuckisEs ist die pure Leidenschaft

Seite 4Marketingmann des Jahre sFritzi vom Wilden Berg in Mautern

Seite 24Seine Leidenschaft sind Wuchtln

Ernst Sittinger hat noch eine Berufung

Seite 20Ein echter Teamplayer

Seite 16Bravo! Klimaschutz-GewinnerAndreas Wilfinger und seine Ulla

SPOTS04 Marketingmann des Jahres Fritzi vom Wilden Berg in Mautern

06 Bösewicht versteckt sich in Altaussee

James Bond auch etwas steirisch

12 A G’riss um die Griss Mit Irmgard Griss erstmals Steirerin

Kandidatin für Präsidentschaftswahl im April 2016

15 SPÖ: Restart-Knopf gedrückt Parteichefs Schröck und Schickhofer sind gefordert

ab Seite 16: Ringana aus Hartberg gewinnt

Steirer fliegen lieber ab Graz Gut besser Grünes Gösser Korruptionsjäger: Sitz in Graz

20 Ein echter Teamplayer VTU-Gründer Michael Koncar

22 Graz hat „seine“ Juden nie gut behandelt

„Haus der Namen“ in der Synagoge

24 Seine Leidenschaft sind Wuchtln

Ernst Sittinger hat noch eine Berufung

31 KLIPP-Meinung FIFA-Skandal mit Beckenbauer

40 Ernährungspyramide Kaugummi hilft den Zähnen

42 Ein kräftiger Koreaner Kia Sorento im Klipp-Test

43 „Wir tanken ihnen“ Jürgen Roth an die Treibstofffront

23 Lilly 46 Urlaubstipps 50 Bücher/Film

STANDARDS

AUTO & MOTOR

GESUNDHEIT

WIRTSCHAFT

POLITIK

COVERSTORY

CHRONIK

HINTERGRUND

Seite 47 Helsinki: Zurückhaltung mit Stil

Inhalt

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Page 3: Steiermarkmagazin Klipp November 2015

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Diese Worte der deutschen Bundeskanz-lerin Angela Merkel über die Aufnahme von einer Million Flüchtlingen in Deutschland ha-ben unzählige Kommentare ausgelöst. „Wir schaffen das“, sagten sich auch die Ingenieure von VW, als es darum ging, die strenger ge-wordenen Umwelt auflagen beim Ausstoß von Schadstoffen für VW-Motoren technisch hin-zukriegen. Als VW mit dem Saubermannimage das nicht schaffte, begann man mit den Trick-sereien, weil kein VW-Mitarbeiter – von ganz unten bis ganz oben – es wagte, lautstark dem Betrug an Kunden und Behörden zu widerspre-chen. Es müssen also viele im Management von den Manipulationen gewusst haben. Diese Lü-gen- und Vertuschungskaskade sagt viel über die Firmentreue aus, auch über die Angst, mit einem offenen Wort seinen Job zu verlieren, und wie irr-witzig Großkonzerne funktionieren. Ein banaler Anfang, kleine Ursachen mit einer selbstmörde-rischen Wirkung. VW hat sich damit selbst in die Luft gejagt. Das Spiegel-Cover bringt „Diesel-gate“ auf den Punkt.

Jürgen Lehner

November 2015

Nächster Erscheinungs termin: Dezember 2015

Medieninhaber und Herausgeber: Klipp Zeitschriften GmbH & Co KG, 8020 Graz,

Friedhofgasse 20, Tel. 0316/42 60 80-0, Fax-Dw. 122 offi [email protected]

Offi cemanagement: Isabella Hasewend Redaktion und Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend, Ali Rosker, Reinhard Schuch, Michaela Vretscher, Karin Klug,

Sandra Tosch, Marguerita Fuller, Elisabeth Hewson. Produktionsleitung: Isabella

Hasewend Produktion: Christian Wallner, Michael Wurz Lektorat: Mag. Dr. Günter Murgg Druck: Dorrong, Graz Abonnen-tenpreise: Jahresabo: 20 Euro, Zweijah-

resabo: 35 Euro Vertrieb: Hurtig & Flink Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt:

8020 Graz,

IMPRESSUM

& KLAR

„Wir schaffen das“ Warum bei VW niemand „Stopp“ rief

www.klippmagazin.at

Online lesen schärft den Blick!

Die Kanzlei

Friedhofgasse 208020 Graz

Tel.: 0316/ 7085, Fax: DW 25

[email protected]

Dr. Manfred Rath

Ideeller und materieller WertWorum geht es beim Markenrecht?

Wir sprechen hier von sogenannten ge-werblichen Schutzrechten, also dem Schutz von geistigem Eigentum, dem Schutz von Er-findungen, Persönlichkeitsrechten, Namens-rechten und auch dem Designschutz im wei-testen Sinn. Je geringer die Unterscheidungs-kraft eines Begriffes oder eines Zeichens ist, umso schwerer ist es, den Begriff schützen zu lassen. Es ist sinnvoll, sich von einem An-walt beraten zu lassen, in welcher Form und in welchem Umfang eine Registrierung mög-lich und sinnvoll ist.

Schutz einer Marke: Was kostet das?Die wichtigste und sicherste Möglichkeit

eines Kennzeichenschutzes ist die Registrie-rung einer Marke durch Anmeldung beim Patentgerichtshof in Wien. Durch die Eintra-gung in das Markenregister wird das Kenn-zeichen formal geschützt. Unter dem Begriff „Marke“ versteht das Gesetz die besonderen Zeichen, die dazu dienen, zum Handelsver-kehr bestimmte Waren oder Dienstleistun-gen eines bestimmten Unternehmens von

gleichartigen Waren oder Dienstleistungen eines anderen Unternehmens zu unterschei-den. Es gibt dabei entweder reine Wortmar-ken oder reine Bildmarken, aber auch die in der Praxis sehr wichtige Wort-Bild-Marke. Diese kombinierte Mischmarke besteht aus Wort- und Bildbestandteilen, wobei Zeichen und Farbe auch eine große Rolle spielen. Der Anmelder kann dabei zwischen nationaler, EU-weiter und internationaler Registrierung wählen. Die Kosten der Anmeldung sind rela-tiv gering. Details findet man auf der Home-page des Patentamtes.

Gibt es einen Markenschutz auch ohne Anmel-dung und Registrierung?

Diese Frage ist eindeutig mit „ja“ zu be-antworten. Wenn ein Zeichen oder ein Name oder ein sonstiges Kennzeichen eines Un-ternehmens schon allgemeine Verkehrsgel-tung hat, besteht ebenfalls voller Schutz für diese Marke oder dieses Kennzeichen. Eine Verkehrsgeltung liegt dann vor, wenn ein Zeichen im geschäftlichen Verkehr als Kenn-zeichen eines bestimmten Unternehmens

oder einer bestimmten Ware oder Leistung angesehen wird. Das Zeichen muss also echt individualisierend wirken sowie seine Unter-scheidungsfunktion erfüllen und einem be-stimmten Unternehmen nach überwiegen-der Verkehrsauffassung zugeordnet werden.

Was passiert bei Markenrechtsverletzungen?Bei der Verletzung von Markenrechten be-

ziehungsweise bei einer Kollision von Kenn-zeichenrechten, wie Handelsname, Marke oder Ausstattung, kann der Betroffene, der die Meinung vertritt, in seinen Rechten ver-letzt worden zu sein, Unterlassungs-, Besei-tigungs- und auch Schadenersatz ansprüche geltend machen. Verwechslungsgefahr liegt dann vor, wenn der Gebrauch eines Zeichens oder eines Namens geeignet ist, einen Irrtum über dessen Zuordnung zu einem bestimm-ten Unternehmen hervorzurufen. Die rechts-widrige Ausnutzung der Bekanntheit eines Zeichens oder eines Logos eines bestimmten Unternehmens für eigene Zwecke ist immer sittenwidrig und verstößt damit gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb.

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Page 4: Steiermarkmagazin Klipp November 2015

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November 2015

Er gönnt sich ein Vierterl bei Maronessa Svetka Stockinger am Eisernen Tor.

Die „Spare’f’Rocks“ mit Steiermärkische-Vorstandsdirektor Dalbokov am Keyboard

wohner des Tierparks. Mit dem heuri-gen ersten Jahr nach dem Neustart ist man zufrieden. An Spitzentagen wa-ren bis zu 2.000 Besucher im Park. „Da waren wir am Limit.“ Rund 65.000 werden es insgesamt sein, wiewohl die Wochenenden im Mai, Juni (Pfingsten, Feiertage) verregnet wa-ren und auch jetzt im Herbst das Wet-ter nicht ganz mitspielte. Die Rück-meldungen von den Besuchern sind aber mehr als positiv. Gut angenom-men wurden vor allem die Gastrono-mie, aber auch die angebotenen Akti-vitäten wie Mountaincarts, Mountain-roller oder die Sommerrodelbahn. Für das kommende Jahr gibt’s bereits wieder zwei Projekte: So sollen eine Fuchsfarm und ein Wildkatzengehege entstehen. Auch die Gastronomie wird aufgrund der großen Nachfrage erweitert. Heuer im Winter bleibt der

Er beschäftigte im Sommer wo-chenlang die Medien und narrte

die Tierschützer und Jäger: Fritzi, der einjährige Grauwolf, der erst wenige Wochen zuvor ins Gehege des Wilden Bergs in Mautern kam, brach dort aus und ging auf Wanderschaft. „Das He-rumstreunen war offensichtlich nett für ihn, aber wir sind trotzdem froh, dass er wieder da ist“, sagt Planai- und Wilder-Berg-Chef Georg Bliem. Auf-grund der vielen Berichte und Schlag-zeilen ist Fritzi für Tourismusprofi Ge-org Bliem ohne Zweifel der „Marke-tingmann“ des Jahres, bekam doch der Tierpark (Wilder Berg) in Mautern jede Menge kostenlose PR. „Auf der anderen Seite müssen wir aber auch für einige hundert Hühner aufkom-men, die er unterwegs gerissen hat“, so Georg Bliem amüsiert über den mittlerweile wohl bekanntesten Be-

Marketingmann des JahresFritzi vom Wilden Berg in Mautern

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Die Humanity-Rock'n'RollerFans, die ihnen schmeicheln,

stellen zum Schluss die Frage: „Warum seid ihr nicht Musiker geworden?“ Gemeint sind in diesem Fall Gerhard Koch, Chefredakteur des ORF-Landesstudios Steiermark, und Sava Dalbokov, Vorstandsdirek-tor der Steiermärkischen Sparkasse. Die Frage könnte allerdings auch leicht als „hinterfotzig“ aufgenom-men werden, dass die beiden eben für ihren Brotberuf möglicherweise weniger Talent mitgebracht hätten. Doch das ist in der Wirklichkeit nicht so; derartige Unterstellungen kom-men nur von nicht wohlmeinenden Zeitgenossen. Beide liefern in ihren Jobs beste Performance ab, so wie auch auf der Bühne. Gerhard Koch hat schon in den 1980er-Jahren seine Erfahrungen als Musiker gemacht: „Wir waren damals so etwas wie die Trainingsweltmeister. Liveauftritte waren selten.“ Der Grund war ein-fach: Weil man sich noch nicht gut genug fühlte. Danach kam dann eine längere Kreativpause, denn Mitte der 1980er-Jahre gab er dem ORF die Chance, ihn anzustellen, und seit 1999 ist er dort Chefredakteur im Landesstudio Steiermark. Vor fünf Jahren fragten ihn Kollegen, ob er beim „Beat Club Graz“ den Bass spielen möchte. „Und ich habe gern zugesagt, weil ich immer auch live auf der Bühne stehen wollte.“ Im Jahr gibt’s rund ein Dutzend Auftritte und das lässt sich noch ganz gut mit seinem ORF-Job zeitlich vereinba-ren. Zum Bassisten ist er geworden, weil in frühen Jahren bei einer Band der Bassist ausgefallen war und

Gerhard Koch einsprang. Er hatte Trompete und Gitarre an der Musik-schule gelernt, aber heute fühlt er sich am Bass sehr, sehr wohl, weil dieser ja ganz stark auch den Rhyth-mus mitbestimmt. Und da spürt man sein Talent, wobei jenes zum Singen offensichtlich irgendwann in der Volksschule von einem nicht wohl-meinenden Lehrer verschüttet worden ist. „Aber für Hintergrund und Chor geht’s schon“, will er nicht ganz stimmlos auf der Bühne stehen.

Am 27. November steigt in der Generalmusikdirektion das Vorweih-nachtsbenefizkonzert zugunsten von Flüchtlingen und SOS-Kinderdör-fern. Organisator Sava Dalbokov hat als Kind in Sofia „halbfreiwillig“ und dann während des Studiums in den USA freiwillig und daher motiviert Jazz- Piano-Kurse besucht. Als er vor fünf Jahren nach Graz kam, hat er dann gegen die Midlife-Crisis und zum Spaß, um gute Energie zu tanken, in der Steiermärkischen Sparkasse Gleichgesinnte fürs Musi-zieren organisiert. „Und allen macht’s Spaß.“ Aufgetreten wird eben bei Charity- und internen Bankveranstal-tungen – auch auf internationalem Boden, wie in Sarajevo oder Kroa-tien. Und wie steht’s mit Proben? „Ja, vor Auftritten in einem gut versteck-ten Probenraum bei uns im Haus.“

„Humanity rocks!“: 27. November in der GMD, Vorweihnachtsbene-fizkonzert mit „Spare’f ’Rocks“, „Beat Club Graz“ und Patrick Brunner mit „Styropop“.

Der Volks-Rock’n’Roller

Ist das nicht der Andreas Gabalier? Der schaut genauso aus“, fragt der

neunjährige Knirps ungläubig. Und er schaute nicht nur so aus, sondern es war auch der Andreas Gabalier, der sich am Maronistand in Graz am Eisernen Tor ein Viertel gönnte. Ganz solo unterwegs war der Volks-Rock’n’Roller. Eine Woche Pause auf seiner Tournee tut ihm gut zum Erholen und Ausschlafen, wie man merkte. Ein Foto mit dem Knirps? „Na klar! Komm her!“, lächelt er in die Handy-Kamera. Und da gab’s dann natürlich auch eines mit der Maronessa Svetka Stockinger. „Wenn der Andi in Graz ist, schaut er öfters auf ein Viertel vorbei“, freut sie sich. Sie verfolgt seine Karriere seit den Anfängen. „Er ist nicht nur sym-pathisch, sondern auch fesch und im-mer am Boden geblieben, obwohl er jetzt ein richtiger Star ist“, bringt sie

zum Ausdruck, was viele andere auch beim Andi Gabalier mögen.

Apropos mögen. Der Andi ist nicht darauf eingegangen. Er kocht ja auch nicht. Denn die Maronessa macht je-dem Kunden nun auch auf Kastani-enmehl Appetit, besser gesagt auf die Dinge, die man damit machen kann. Das sind Kastaniennudeln, eine Sah-ne-Maroni-Creme oder auch ein Ge-bäck, das sich „Frittelle di Castagne“ nennt. Die Rezepte sind einfach und unter www.landschaftenschme-cken.com nachzulesen. Und was nicht ganz unwichtig ist: „Unser Kas-tanienmehl ist glutenfrei und daher für Menschen geeignet, die da eine Unverträglichkeit haben“, so Svetka Stockinger. Und schon wandert die nächste Packung bei einer Frau in die Tasche, die zugehört hat und sagt: „Klingt gut, ich probier’s einmal.“

Der Volks-Rock’n’RollerAuf erholsamem Zwischenstopp in Graz

ORF-Chefredakteur Gerhard Koch sorgt mit seinem Bass für den richtigen Groove.

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Page 5: Steiermarkmagazin Klipp November 2015

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Sie ist im Herbst der Fixtermin für alle Weinkenner und solche, die sich dafür halten. Die Junkerpräsentation in der Grazer Stadthalle kurz vor

Martini läutet den Start eines jeden neuen Weinjahres ein. Der Junker ist eine geniale Marke, unverwechselbar und zeitlos. Ein Schluck Steiermark, der zur Erfolgsgeschichte geworden ist. Jung, trocken, leicht, frisch und fruchtig – heuer schon gut entwickelt und deutet damit als Vorbote auf ein Paradejahr hin. Er ist idealer Überbrücker für die noch auszubauenden Jahrgangsweine, denn ein Wein braucht seine Zeit zum Ausbau. Junker und Jahrgangsweine sind die Leitplanken unserer Weinvielfalt, in dem Sinn, dass ein junger Wein Spaß macht und ein gereifter beeindruckt. Entstanden ist der Junker aus einem „kreativen Gärungsprozess“ vor ca. 28 Jahren, den neun Weinbaubetriebe gestartet haben. Heute hat er mehr als 50% Marktanteil und über 93% kennen die Marke Junker. „Über die Qualitätsschiene und ein professionelles Marketing hat der Steirische Wein sich heute weit über die Grenzen einen exzellenten Namen gemacht. Er steht für Qualität und Vielfalt, vor allem für Terroir, ein Modewort, das aber ausdrückt, dass dieser Wein was mit seiner speziellen Herkunft zu tun hat und damit auch Identifikation bedeutet für die Region. So treffen 8% der österreichischen Anbaufläche 90% des Geschmackes der Konsumenten, eine beachtliche Leistung! Sogar die biersüchtigen Bayern stehen auf steirischen Wein“, erklärt Franz Kerber, Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter der Steiermärki-schen Sparkasse, als Haupt sponsor der Junker-Premiere.

Es „junkert“ nun wieder

Liebe Leserinnen und Leser!Meerschweinchen in Kleinbussen ans Meer

Die Betreuungsberufe boomen. Der Mangel an Altenbetreuern

ist noch nicht annähernd behoben, da entsteht schon ein neues

Berufsfeld: der/die TierbetreuerIn. Begonnen hat es in Wien,

wo die Hundehalter in Massen zu hinken scheinen und ihre

Vierbeiner nicht mehr ausreichend Gassi führen können. Im

Hundumdrehen hat sich ein professionelles Gassiführen etab-

liert. Gegen Bares, versteht sich. Das Tier soll nicht an

Bewegungsmangel leiden, wenn Herrchen oder Frauchen fußmarod

ist. Es soll nicht hungern, weil Herrchens Alzheimer den

Futterkauf vereitelte. Man kann in Wien seinen Liebling in

Hundetagesstätten abgeben, wenn man zur Arbeit geht, damit

der Dalmatinerrüde Kevin sich nicht fürchtet oder allein

zuhaus depressiv wird. Auch Pediküre, Haareschneiden und

Entwurmung werden angeboten. Die Hunde können aber nur der Anfang sein. Als engagierter

Tierschützer fordere ich gleiches Recht für alle Haustiere.

Was ist mit den Katzen, Meerschweinchen, Pythons und Chamä-

leons? Auch sie könnten seelischen Schaden nehmen, allein

gelassen in den vier Wänden. Gesangsbegabte Kanarienvögel und

Wellensittiche hocken kummervoll im Käfig, auf den Vorsänger

wartend wie auf Godot. Ich fordere die Wirtschaftskammer auf,

raschest für die Ausbildung von Vogelvorsängern zu sorgen,

damit die gefiederten Domingos und Netrebkos nicht verkümmern.

Und sollten nicht die Meerschweinchen in Kleinbussen ans Meer

gebracht werden, damit sie wenigstens einmal im Jahr keine

armen Schweine sind? Und diese traurigen Pythons, die apa-

thisch vom Ikea-Regal hängen, sich nach Lianen sehnend und nach

einem menschlichen Körper, den zu würgen sich lohnt. Wer meldet

sich als Würgeopfer? Das Honorar ist frei verhandelbar.

Es kommen einem die Tränen angesichts der vereinsamten Katzen,

die in Ermangelung eines menschlichen Schoßes fett werden vom

Whiskas, frustriert mit den Krallen am Sofa kratzen und in die

Hausschuhe pinkeln. Und die Tanzmaus, hat sie nicht das Recht,

bei ihrem Kreiseln einen Zuschauer zu haben, der ihr applau-

diert? Das tun wir doch auch bei Dancing Stars. Warum schenken

wir dem Chamäleon und seinem wunderbaren Farbenspiel weniger

Aufmerksamkeit als der Farbenpackelei im Parlament? Machen wir

das Leben unserer Tiere schöner. Tierfreunde aller Länder, ver-

einigt euch. Gründet Tagesstätten für Pythons und Chamäleons,

Sozialküchen für Hunde und Katzen. Organisieren wir Wandertage

für alle Arten von Vierbeinern, Klettertouren für Spinnen und

romantische Tanzabende für Tanzmäuse. Mein Appell an die jungen

Menschen: Werdet Vorsänger, Applausspender, Würgeopfer oder

warmer Schoß. Stundenlöhne bis zu 18 Euro sind möglich. Reinhard Schuch

v.l.: Alfred Messner (Messner Wurst), Franz Kerber (Steiermärkische Sparkasse), Weinhoheit Johanna Resch, Stefan Potzinger (Wein Steiermark), Maria Pein (Steirische Landwirtschafts-kammer), Claudia Genner und Werner Luttenberger (beide Wein Steiermark).

Wilde Berg geschlossen, aber für die Adventzeit 2016 gibt es bereits konkrete Projekte, wie zum Beispiel Tierfütte-rungen und, und.

die in Ermangelung eines menschlichen Schoßes fett werden vom

Whiskas, frustriert mit den Krallen am Sofa kratzen und in die

Hausschuhe pinkeln. Und die Tanzmaus, hat sie nicht das Recht,

bei ihrem Kreiseln einen Zuschauer zu haben, der ihr applau-

diert? Das tun wir doch auch bei Dancing Stars. Warum schenken

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wir dem Chamäleon und seinem wunderbaren Farbenspiel weniger

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Aufmerksamkeit als der Farbenpackelei im Parlament? Machen wir

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das Leben unserer Tiere schöner. Tierfreunde aller Länder, ver-

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einigt euch. Gründet Tagesstätten für Pythons und Chamäleons,

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Sozialküchen für Hunde und Katzen. Organisieren wir Wandertage

Sozialküchen für Hunde und Katzen. Organisieren wir Wandertage

für alle Arten von Vierbeinern, Klettertouren für Spinnen und

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romantische Tanzabende für Tanzmäuse. Mein Appell an die jungen

romantische Tanzabende für Tanzmäuse. Mein Appell an die jungen

Menschen: Werdet Vorsänger, Applausspender, Würgeopfer oder

Menschen: Werdet Vorsänger, Applausspender, Würgeopfer oder

warmer Schoß. Stundenlöhne bis zu 18 Euro sind möglich.

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Wilde Berg geschlossen, aber für die Adventzeit 2016 gibt Wilde Berg geschlossen, aber für die Adventzeit 2016 gibt es bereits konkrete Projekte, wie zum Beispiel Tierfütte-es bereits konkrete Projekte, wie zum Beispiel Tierfütte-

warmer Schoß. Stundenlöhne bis zu 18 Euro sind möglich.

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Wilde Berg geschlossen, aber für die Adventzeit 2016 gibt es bereits konkrete Projekte, wie zum Beispiel Tierfütte-

Liebe Leserinnen und Leser!

Reinhard SchuchReinhard Schuch

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Page 6: Steiermarkmagazin Klipp November 2015

März 2015

Ein spannender Modewinter:

Es muss nicht immer Paris oder Mailand sein

Wir sind in Ihrer Nähe

Graz, Sackstraße 21

März 2015

Ein spannender Modewinter:

Es muss nicht immer Paris oder Mailand seinEs muss nicht immer Paris oder Mailand sein

Wir sind in Ihrer NäheWir sind in Ihrer Nähe

Ein spannender Modewinter:

Es muss nicht immer Paris oder Mailand sein

Wir sind in Ihrer NäheEs muss nicht immer Paris oder Mailand sein

Wir sind in Ihrer Nähe

Graz, Sackstraße 21

Vörösmarty

In der Gegend um den Toplitz- und Altausseersee im Salzkammer-gut haben sich schon zu Ende des Zweiten Weltkrieges viele (Kriegs-)Verbrecher und „Bösewichte“ auf-gehalten und versteckt. So auch im neuesten James Bond „Spectre 007“. Eine mysteriöse Nachricht aus der Vergangenheit schickt James Bond (Daniel Craig) auf eine neue Mission: Er trifft auf die zwielichtige Organisa-

Neuester, teuerster James Bond ist auch ein bisschen steirisch

„Bösewicht“ verstecktsich in Altaussee

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… Gustl Schmölzer, Narzissenkönigin Sabrina Schober, LT-Präsidentin Bettina Vollath

Bei der Premiere: Christian Purrer (Energie Steiermark), Ernst Kammerer (TV Aus-seerland), LR Christian Buchmann, Enrico Jakob (Cinestyria) und ORF-Steiermark-Landesdirektor Gerhard Draxler …

tion Spectre und letztlich auf seinen Gegenspieler Oberhauser (Christoph Waltz) und entdeckt dabei eine über-raschende Verbindung zwischen ihm und seinem Feind …

Und den wohl berühmtesten Ge-heimagenten aller Zeiten führt es im Zuge seiner neuen Mission auch nach Altaussee. Dort liegt auch der Grund, warum die steirische Film-förderung „Cinestyria“ rund 100.000 Euro zum Budget des 300 Millionen Euro teuren Films beigesteuert hat. Mit der Bedingung, dass Altaussee bzw. der Altausseersee gezeigt und erwähnt wird. Der Ausflug von Da-niel Craig ins Salzkammergut dauert filmisch fünf Minuten. Dann gibt’s ei-nen abrupten Schnitt, wo er im Film in einer modernen Großgondel sei-nen nächsten Auftritt hat. „Hoffent-lich müssen wir jetzt nicht eine sol-che auf den Loser bauen“, so Land-tagspräsidentin Bettina Vollath beim anschließenden Premierenempfang im Rittersaal des Landhauses. Denn die Szene spielt in Wirklichkeit in Söl-den, wo es diese Gondelbahn auch tatsächlich gibt. „Hätte die Regie Alt-aussee nicht vorkommen lassen, so wären auch die 100.000 Euro nicht geflossen“, stellt Kulturlandesrat Christian Buchmann klar.

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November 2015

Alles beim Alten, außer …… dieses Motto galt auch für

den diesjährigen Puntigamer-Win-terbieranstich in Graz. Wie gehabt gab’s traditionell Laugenbrezen, den Schweinsbraten mit Knödel und Kraut, die Käseplatte, den Anstich des Biers mit dem seit 21 Jahren gleichen Hammer. Nur die Akteure sind nicht immer dieselben, auch wenn Bürgermeister Siegfried Nagl, Brauunion-Generaldirektor Markus Liebl und Braumeister Andreas Wer-ner schon zu den routinierten Akteu-ren des Abends zählten. Erstmals als Landeshauptmann dabei war Her-mann Schützenhöfer und als Ver-kaufsdirektor Süd Ronald Zentner. Der Überraschungsgast in diesem Jahr – auch für ihn war’s eine Pre-miere – war der aufstrebende stei-rische Kabarettist Paul Pizzera, der nach seiner Show im ausverkauften Orpheum in Graz am Tag zuvor Aus-züge aus seinem Programm „Sex, Drugs & Kleinkunst“ zum Besten gab. Zum Besten gab auch Markus Liebl seine schon traditionellen Pointen: „Der August war viel zu heiß, da sind die Leute doch tatsächlich auf die Idee gekommen, Wasser zu trinken.“ Beide Protagonisten trugen dazu bei, dass sich die mehr als 550 Gäste blen-dend unterhielten. Darunter auch Energie-Steiermark-Chef Christian Purrer, Spar-Miteigentümer Theo Poppmeier, Messe-Graz-Vorstand Armin Egger, Landespolizeidirek-tor Josef Klamminger und eine „Altherren-Abordnung“ von Sturm. Seit 20 Jahren sind sie ja „Puntigam-ma“. Unter ihnen Mario Haas, Imre Sza bics, Gilbert Prilasnig, Markus Schopp, Samir Muratovic. Für die 20 Jahre Zusammenarbeit gab es sogar eine Torte.

Die gab’s in Leoben bei der ersten grünen Großbrauerei, die kürzlich in Betrieb genommen wurde, nicht. Und auch dort war Markus Liebl im Einsatz. Worauf man besonders stolz ist: Dass die CO2-freie Anlage für die grüne Großbrauerei vom Grazer Un-ternehmen BDI (BioEnergy Interna-tional) errichtet worden ist. Darauf hat man klarerweise beim gemütli-chen Teil dann angestoßen.

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Gut hörbares LebenszeichenRichard Wagner-Gesellschaft Graz lud ein

Der Saal im Grazer Meerschein-schlössl war randvoll; Stühle mussten zusätzlich eingeschoben werden. Zu-gegeben, es waren überwiegend Wag-nerianer und Musikliebhaber älteren Semesters, also 60+, am Opernabend mit dem international anerkannten Bassisten und Kammersänger Kurt Rydl aus Wien, dem Bassbariton Igor Morozoff aus Moskau und dem Tenor Marlin Miller aus New York mit ihrem Begleiter am Flügel Georgi Mladenov. „Also ein klares Zeichen dafür, dass die Oper nicht tot ist“, so Hans Lehofer, Anwalt und Obmann der Richard Wag-ner-Gesellschaft in Graz, in seiner Be-grüßung. Kompositionen von Richard Wagner waren an diesem Abend aller-dings nicht programmbestimmend. Es sei einfach so, gibt es einen Ausspruch des ehemaligen Oberbürgermeisters von Nürnberg, je älter man werde, des-to besser verstehe man Wagner und seine Musik. Da unsere Gesellschaft immer älter wird, gäbe es auch im-mer den entsprechenden Nachwuchs. Dem halten Nicht-Wagnerianer und böse Zungen entgegen, dass das auch mit dem Gehör zusammenhängen soll. Seine monumentalen, voluminösen, mächtigen Tonkaskaden und -Pyrami-den werden vom „älteren Ohr“ nicht mehr so explosiv wahrgenommen. Wie dem auch sei – das Publikum freu-te sich dann über Arien von Donizetti, Bizet, Rossini, Verdi, Massenet, Tschai-kowski, Rimski-Korsakow, Mussorgsky und eben Wagner.

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Als „Dienstleister“ in der Kfz-Branche weiß Vorstandsmitglied und Wagner-Fan Franz Wuthe, was sensible Kunden, also auch Künstler, schätzen. Für jeden gab es neben dem traditionellen Blumenstrauß natürlich noch eine hausgemach-te Torte für den Familientisch. Die Besucher – offensichtlich hungrig geworden – nützten wiederum nach dem gelungenen Abend die Gelegen-heit, sich mit dem üblichen Smalltalk bei einem kalorienreichen Buffet zu stärken.

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Nicht nur Paul Pizzera sorgte für Lacher …

… auch wie gewohnt Biergeneral Markus Liebl.

Nach 20 Jahren schon etwas „mitgenommen“

Mario Haas, Gilbert Prilasnig, Markus Schopp

Zentner, LH Schützenhöfer und Bgm. Nagl

Tenor Marlin Miller überzeugte.

… bis auf den letzten Platz gefüllt.

Zufriedene Organisatoren: Otmar Schober, Hans Lehofer und Franz Wuthe

Stammgast: Kammersänger Kurt Rydl

In Puntigam: volle Dusche für Nagl und Co. … in Leoben mit Hans Knauß pritschelt’s nur.

Bassbariton Igor Morozoff in seinem Element

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produktion (Lafarge) über die Biomasse-heizungen von KWB, die Wollwelt Steiner in Schladming, den Essigerzeuger Gölles, die Kapo Fenster und Türen, die Zotter Schokoladenmanufaktur, den Almen-land Stollenkäse, die Federnerzeugung Sampl in Gußwerk bis hin zum Baustahl-gitter- und Bewehrungsprofi AVI in Graz. „Rund 1,7 Millionen Besucher verzeich-net man bisher in den Unternehmen bei den angebotenen Erlebnistouren“, zieht Eberhard Schrempf als Geschäftsführer der Creative Industries Styria (CIS) – sie betreut das Projekt – zufrieden Bilanz. Für Landesrat Christian Buchmann ist es ein

Projekt mit Gewinn für beide Seiten. „Die Besucherinnen und Besucher erleben den unternehmerischen Spirit steirischer Unternehmen, ihre Innovationskraft und ihr kreatives Schaffen. Insbesondere jun-ge Menschen sehen, welche spannenden Arbeits- und Ausbildungsplätze es in ih-rer unmittelbaren Umgebung gibt. Für die Unternehmen bietet ‚Erlebniswelt Wirtschaft‘ wiederum die Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren und dadurch Mitarbeiter zu gewinnen.“

Infos: www.erlebniswelt-wirtschaft.at

Weil selbst die Nachbarn oder auch die Bewohner in der Umgebung, in der Gemeinde, in der Stadt oft nicht wissen, was die Firma macht oder produziert, startete Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann das Projekt „Erlebniswelt Wirtschaft“ im Jahr 2010. Es zeigt, wie

vielfältig Wirtschaft in der Steiermark ist. Jüngst gab es daher am Schlossberg in Graz – hier fand die Kick-off-Veran-staltung statt – eine 5-Jahres-Rückschau. Mittlerweile finden sich 50 steirische Unternehmen im Kreis der Familie „Er-lebniswelt Wirtschaft“ – von der Zement-

Blick hinter den Vorhang

binder+co-Vorstände Jörg Rosegger undKarl Grabner: schon früh dabei

Alois Mochart (MHS Boxsysteme, Stainz) und Eberhard Schrempf (CIS-Geschäftsführer).

Gerhard Steindl (Medienfabrik Graz):„Besucher sind immer wieder überrascht.“

Julia Kirbisser und Stefan Krispel (beide Genussgut Krispel, Hof bei Straden)

Othmar und Eva Malli (Malli Haus) und Philipp Raunigg (Raunigg & Partner Development)

LR Christian Buchmann: 1,7 MillionenBesucher in den 50 Unternehmen

ORF-Landesdirektor Gerhard Draxler undKarl Stocker (FH Joanneum)

Robert Eichenauer (Weekend) mit Begleitung und Flughafen-Direktor Gerhard Widmann

Musik von den „Kaktusblüten“: Christa Schreiner, Robert Persché und Martin Plass

Harald Oswald und Klaus Rainer (beide AL-KO Kober, Obdach): gut für „Kraft. Das Murtal“

Karin Polzhofer (Kapo Möbel und Neue Wiener Werkstätte, Pöllau): „Ein echter Vorteil für uns.“

Burghard Kaltenbeck (SFG), Tomislav Bobinec, Martin Ritter (AVI), Michael Fleck (Flecks Bier)

Laura Habel (Vulcano), Susanne Luef (Zotter), Liane Berghofer (Mühle), Eva Kollmann (Gölles)

Stefan Schwar und Horst Futterer(„Fazit“-Herausgeber)

Josef und Ingrid Schiffer (Trachtenmode Hiebaum) und Stefan Linshalm

Regine Werkl (human.technology Styria)im Smalltalk

Architekt Ernst Giselbrecht mit Frau:Partner der „Erlebniswelt Wirtschaft“

Gerhard Kröll (Agentur Madison) undJörg Wukonig (Web-Optimierer).

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Projekt „Erlebniswelt Wirtschaft“ ist eine Erfolgsstory

Entspannt: Christian Buchmann, Gerhard Rüsch, Burghard Kaltenbeck, Eberhard Schrempf

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Waltraud Klasnic, Steiermarks wohl bekannteste Politikerin, stand von 1995 bis 2005 an der Spitze des Landes. Bei ihren Auftritten in der Öffentlichkeit wirkte sie stets ver-bindlich, ganz selten unwirsch und vermittelte so geschickt ihre Bot-schaft, für alle Steirerinnen und Steirer da zu sein. Auch legte sie Wert darauf, nicht als Landeshaupt-frau – wie etwa die Salzburgerin Gabi Burgstaller –, sondern als Frau Landeshauptmann angesprochen zu werden. Beim Anstoßen auf ihren 70er im kleinen ÖVP-Kreis in der Grazer Burg, gemeinsam mit ihrem Vorgänger Josef Krainer und ihrem Nachnachfolger Hermann Schützen-höfer, in der für sie vertrauten Umge-bung gab es logischerweise kein Protokoll. Bei Essen und Trinken fühlte sie sich wohl in jenem Büro, das zehn Jahre lang auch ihres war. Mit Josef Krainer saß jemand am

Mit ORF-Moderator Dorian Steidl braucht es die „Ausleihe“ aus Wien nicht mehr. Damit ist Alfons Haider Geschichte in Graz. Gerade in den letzten Jahren hat Dorian Steidl mit der Sendung „Bingo“, Auftritten im Theater und bei „Dancing Stars“ vie-le Sympathien und Fans ge-wonnen. Mit seiner hie und da schwätzerischen, aber lockeren Art punktet er gegenüber dem zwar professionell, aber eher zu kühl auf-tretenden Alfons Hai-der. Erstmals steht die Grazer Opern-redoute am 30. Jänner 2016 auch unter einem Motto: Schlicht und einfach „Tan-zen“ lautet dieses. Eröffnet wird sie

Tisch, der 15 Jahre in dieser Bü-roumgebung im zweiten Stock der Grazer Burg sprichwörtlich regiert hatte. Weil Franz Voves nach seinem Wahlsieg im Jahr 2005 nicht vom ersten Stock in den zweiten übersie-delte – eine großzügige Geste da-mals gegenüber der ÖVP –, logiert seit damals dort Hermann Schützen-höfer. Er musste daher mit dem Aufstieg vom Landeshaupt-mann-Stellvertreter zum Landes-hauptmann nicht übersiedeln. Natür-lich war auch der Rückblick auf den 60. Geburtstag von Waltraud Klasnic ein Thema. Und diese Zeit war ja besonders schmerzlich für sie. Waltraud Klasnic hatte im Jahr 2000 einen Wahltriumph geschafft. Von einem neuerlichen Wahlsieg ausge-hend gab es im Oktober 2005 bereits Vorbereitungen für eine große Geburts tags- und Jubelparty. Doch es kam zum Debakel. Klasnic verlor

durch das Grazer Philharmonische Or-chester unter der Leitung von Chefdiri-gent Dirk Kaftan höchstpersönlich.

Neben Dorian Steidl feiert auch die Gastgeberin dieser Ballnacht ihr Opernredoute-Debüt: Operninten-dantin Nora Schmid heißt gemein-sam mit dem bewährten Organisa-tor Bernd Pürcher das Publikum

willkommen. Eine weitere Neuerung erwartet das Publikum durch die Eröffnungsshow des Ballettensembles, die vom neuen Ballettdi-rektor Jörg Weinöhl choreografiert wird. Ergänzend dazu der bezaubernde Auf-

tritt der Opernballett-schule unter der Leitung

von Diana Ungureanu.

Zugeprostet

Wachablöse

Steiermark ist wieder ÖVP-Land: Landeshauptmann-Trio stößt auf Klasnics 70er an – Hermann Schützenhöfer,das Geburtstagskind und Josef Krainer

Opernintendantin Nora Schmid und Organisator Bernd Pürcher

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überraschend gegen den eher farblo-sen Franz Voves und suchte die ersten Wochen nach der Wahl Schutz und Trost in ihrer Familie. Bis heute gibt es Debatten über die Ursachen, ob ein einfühlenderes Beraterumfeld dies hätte verhindern

können. Ähnlich wie das nun bei Franz Voves erfolgt, der seinen Misserfolg bei der Wahl auch nicht fassen wollte. Was wiederum zeigt, dass kritische Stimmen es im Umfeld von Mächtigen schwer haben, gehört zu werden.

Schon zum 4. Mal bitten OPUS mit „Tonight At The Opera“ zum besonderen Benefizabend in die Grazer Oper – am 7. Dezember um 19:30 Uhr. Zugunsten Peter Krassers fünfter „steirischer Schule“ in Äthiopien (der vierten mit Unterstützung von OPUS), organisiert und gebaut von „Men-

schen für Menschen“, erleben die Besucher ein Konzert mit Opus & Orchester unter der Leitung von Christian Kolonovits sowie den Gästen Willi Resetarits („Kurt Ostbahn“), Thomas Stipsits, Ulli Bäer & Willi Ganster, Corry Gass, Inez Griesshofer, Michael Vatter, Paul & Kurt Pfleger.

Das sind die Kaktusblüten, deren musikalische Bandbreite von a ca-pella im Stil der Comedian Harmo-nists bis zum Swing reicht. Robert Persché, Christa Schreiner und Martin Plass wissen, was ihr jewei-liges Publikum hören möchte und stellen sich somit darauf ein. For-miert haben sie sich ursprünglich 1995 für das Stadtfest in Gleisdorf, damals allerdings ausschließlich mit A-capella-Schlagern. Robert Persché wiederum hat schon als Maturant sein musikalisches Talent in Graz am Schlossberg auf den Ka-sematten gezeigt. Dort war er mit seinen Mitschülern aus dem Dreiha-

ckengymnasium mitverantwortlich für die bejubelten Aufführungen von „Jesus Christ Superstar“. Die drei haben viel Comedian-G’spür, aber nicht nur das. Christa Schreiner haut auf alles drauf, was raschelt und scheppert. Robert Persché sucht als Sänger gern den direkten Kontakt zum Publikum, dem weibli-chen Teil. Martin Plass ist stimmlich eher phlegmatisch, zwischen Sän-gerlegende Caruso und Tom Waits angesiedelt. Davon kann man sich im Grazer Theatercafé (19. bis 21. November) und im Next Liberty (13. Dezember) überzeugen.

www.kaktusblueten.at

Benefiz: „Menschen für Menschen“

Ein flotter Dreier

Dorian Steidl

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10 FLÜCHTLINGSDRAMA

Es ist kaum zu glauben. Selbst beim Pfarrkindergarten in der Marien-gasse werden Drogen versteckt. Die Leiterin Schwester Roswitha, auf-gebracht darüber: „Ich habe gesagt ,Verschwindet!‘ und die Polizei ver-ständigt.“ Der Bereich Lendplatz/Volksgarten/Bahnhof/Keplerstraße ist der Hotspot für den Rauschgift-handel in Graz. Dutzende Streetrun-ner – vorwiegend Schwarzafrikaner – erwarten dort zu Fuß oder per Fahrrad ihre Kunden. Die jungen Konsumenten reisen aus der ganzen Steiermark an. Die Beschwerden der Anrainer erfolgen täglich, weil unge-niert gedealt wird.

„Für uns hat die Gegend als Hotspot eine Priorität in unserer Arbeit“, sagt Kripo-Chef Werner Jud. „Wir haben

„Mustafa kommt heute erstmals zu einer Feuerwehrübung, wo es um ei-nen Notfall im Seniorenheim geht“, freut sich Vordernbergs Bürgermeis-

heuer bis jetzt schon 40 Street-runner aus dem Verkehr ge-zogen – auch deren Hinter-männer. Es hat für die auch Ge-fängnisstrafen gegeben – bis zu mehreren Jahren.“ Aber natürlich reagieren die Drogendea-ler und deren Gehilfen auf die ver-mehrten Kontrollen der Polizei. Für einige Tage verschwinden dann viele aus dem Straßenbild. Aber Werner Jud realistisch: „Wir kämpfen gegen Windmühlen. Denn der Nachschub an Rauschgift und Streetrunnern funktioniert.“ Und da gehe der Han-

ter Walter Hubner über den neuen Kameraden. Bereits zwei Flüchtlinge tun bei den Florianijüngern mit. „Un-sere Gemeinde ist damit lebendiger

del eben wieder frisch und munter weiter.

Auch wenn es Konflikte zwischen den einzelnen Ethnien wie Tschet-schenen, Afghanen und Schwarzafrikanern über das jeweilige Revier gibt – geht dem Einen der Stoff aus, so hilft der Andere gerne aus.

Da die Streetrunner und deren Hin-termänner – nicht unlogisch – in der Gegend wohnen, wo sie handeln, kommt es immer wieder zu Festnah-men. Bei Razzien finden die Beamten auch Mengen an Rauschgift.

„Doch eigentlich haben vor allem die Streetrunner nichts zu verlieren“, so

geworden“, gibt Bürgermeister Wal-ter Hubner die positive Grundstim-mung wieder. Flüchtlingskinder wa-ren auch beim Laternderlfest dabei,

Kampf gegen Windmühlen 800.000 Euro kostet Versorgung der Drogendealer

Vordernberg ist mit Asylwerbern lebendiger geworden

Hotspot Spielfeld: Angst trifft auf Hoffnung

Kripo-Chef Werner Jud: „Nachschub an Drogen ist nicht zu stoppen.“so:

So:

oder so:

Angst, Missbrauch, aber auch Freude und Erschöpfung

Anhaltezentrum: gut gefüllt

Bürgermeister Hubner bringt Füchtlinge zurMusik und Feuerwehr

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11FLÜCHTLINGSDRAMA

Kripo-Chef Werner Jud nüchtern. Denn die Unterbringung im Gefäng-nis weise im Vergleich zum Alltag ei-nen Drei-Sterne-Standard auf: Früh-stück, Mittagessen, Abendessen, es kann Sport betrieben werden, gear-beitet, gelesen usw. „Womit wollts ihr mir drohen?“, lautet die Frage an die einschreitenden Beamten.

Vom Gesetz her hätte jede Gefäng-nisstrafe prinzipiell die Abschie-bung zur Folge. Allerdings: Viele der Schwarzafrikaner, die sich seit Jahren in Graz aufhalten, geben an, zwei ver-schiedene Nationalitäten zu haben. Und bei einer Anfrage heißt es von den dortigen Behörden dann, die Per-son sei völlig unbekannt. Werner Jud:

zwei besuchen auch den örtlichen Kindergarten.

Vordernberg hat als Gemeinde 61 Asylanten aufgenommen, die alle in einem Privathaus wohnen. Pro Flüchtling gibt es bekanntlich 19 Euro. Dafür muss der Quartiergeber auch für die Verpflegung – Frühstück, Mittagessen, Abendessen – sorgen.

„Die Flüchtlinge machen fast sechs Prozent unserer Einwohnerzahl aus. Und es funktioniert“, wiederholt sich Bürgermeister Walter Hubner.

„Wir stellen den Kultursaal und den Pfarrsaal zur Verfügung. Die Vor-dernberger geben Bekleidung bei uns ab.“

„Also wohin? Die kann man dann nicht abschieben.“Alle Streetrunner stehen in der Grundversorgung, das heißt, sie er-halten pro Monat maximal 320 Euro und natürlich ist dazu die medizini-sche Versorgung kostenlos. Über den Daumen gepeilt werden pro Jahr die geschätzten Gesamtkosten für die 80

Das neueste Projekt zur Integration der Asylwerber: Als Freizeitbeschäf-tigung hat Walter Hubner ihnen an-geboten, ein Musikinstrument zu lernen. „20 haben sich gemeldet, die mittun“, so der Bürgermeister, selbst musikalisch aktiv. „Derzeit können sie die typischen Blasinstrumente – von der Trompete über Saxofon bis hin zur Klarinette – und Schlagzeug lernen.“

In den letzten Jahren war Vordern-berg oft in den Medien, weil das dort gebaute Anhaltezentrum für 200 Schubhäftlinge überwiegend leer gestanden ist. Phasenweise gab es dort nicht einmal ein Dutzend Insas-sen. Schubhäftlinge können ja nur 48 Stunden angehalten werden und

bis 120 Streetrunner allein in Graz jenseits der 800.000 Euro liegen. Denkt man weiter, dass dieses Geld Steuergeld ist und damit indirekt der Drogenhandel „gestützt“ bzw. geför-dert wird, dann gibt’s nur eine Chan-ce: einen Schulterschluss von Politik, Exekutive und Justiz und null Tole-ranz dafür.

müssen danach abgeschoben wer-den. Aufgrund des Flüchtlingsdra-mas sind die Belegzahlen seit Jahres-beginn gehörig angestiegen.

„Wir haben im Schnitt zwischen 130 und 170 Schubhäftlinge. Gerade gestern sind wieder 61 gekommen“, berichtet der Bürgermeister, der froh darüber ist, dass auf die eine oder an-dere Weise viel Leben in den sonst so beschaulichen Alltag von Vordern-berg eingekehrt ist. Wobei ein Erleb-nis aus der jüngsten Zeit ihn beson-ders berührt hat: „Wir waren bei Af-ghanen zum Abendessen eingeladen. Es war eine Art Dankeschön an uns. Und es hat Köstlichkeiten gegeben – gemacht aus dem Wenigen, was die Menschen zur Verfügung haben.“

Kampf gegen Windmühlen 800.000 Euro kostet Versorgung der Drogendealer

Vordernberg ist mit Asylwerbern lebendiger geworden

Integration kann gelingen ...

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Polizei und Flüchtlinge: mit den Kräften am Ende. Auch die Politik ist öfters auf Kurzbesuch.

Staat „fördert“ Rauschgifthandel: 800.000 Euro kostet allein Grundversorgung der Drogendealer in Graz. Abschieben funktioniert in der Praxis nicht.

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Ein Antreten bei der Wahl als parteiunabhängige Kandi-

datin im April 2016 wäre doch eine Sensation und ein Signal für die Zivil-gesellschaft. „Nix is fix“ – zumindest vorerst noch –, ob Irmgard Griss tatsächlich in den Wahlring steigt, um sich um die Nachfolge von Heinz Fischer in der Hofburg zu bewerben. Jenem Ort, an dem sie Heinz Fi-scher als Leiterin der Hypo-Untersu-chungskommission seinerzeit emp-fing und es die ersten Fragen gab, ob sie sich vorstellen könnte, selbst dieses Amt anzustreben. Das war nach dem Gespräch vor Journalisten. Damals schloss sie das lachend völlig aus, sinngemäß: „Warum sollte ich?“

Ihre couragierte Präsentation der brisanten Ergebnisse des Untersu-chungsberichts sorgte dann wochen-lang für Schlagzeilen und machte sie damit ernsthaft zu einer Kandidatin für die Hofburg. Sie würde darüber nachdenken, wenn sich SPÖ und ÖVP auf sie als unabhängige Kan-didatin einigen würden; das wäre jedoch außerhalb jeder Wahrschein-lichkeit, erklärte die Juristin sorgsam formulierend. Von 2007 an war die Steirerin Präsidentin des Obersten Gerichtshofes und hatte diese Funk-tion bis zur Pensionierung im Jahre 2011 inne.

Im Jänner 2015 erläuterte sie, sie würde über ein Antreten als gemein-same Kandidatin von SPÖ und ÖVP nachdenken, sollte dieses „achte Weltwunder“ eintreten. „Damit woll-te ich ausdrücken“, sagte sie, „dass alle Spekulationen, ich könnte bei der Bundespräsidentenwahl kandi-dieren, völlig außerhalb der Realität sind.“ In den Oberösterreichischen Nachrichten wurde das dann am 16. Jänner 2015 „endgültig als Absage gewertet“. Denn tatsächlich hat es in der Zweiten Republik noch keinen gemeinsamen Vorschlag der beiden Regierungsparteien für die Bundes-präsidentenwahl gegeben. Die ÖVP hat allerdings zwei Mal und die SPÖ ein Mal darauf verzichtet, einen Be-werber zu nominieren, als es um die Wiederwahl des ursprünglich von der anderen Partei ins Rennen ge-schickten Bundespräsidenten ging.

So trat gegen den aktuellen Amts-inhaber Heinz Fischer 2010 kein ÖVP-Kandidat an und 1998 gegen Thomas Klestil kein SPÖ-Kandidat, wobei sowohl Fischer als auch Klestil ihre zweite Wahl als „unabhängig“ bestritten. Tatsächlich parteiunab-hängig war Rudolf Kirchschläger. Nominiert damals noch von Bruno Kreisky von der SPÖ und bei seiner Wiederwahl 1980 stellte die ÖVP ebenfalls keinen Bewerber auf.

Seit Anfang dieses Jahres kam es aber immer wieder zu Spekula-tionen in den Medien hinsichtlich ihrer Kandidatur. Doch jedes Mal, wenn sie konkret dazu befragt wurde, wich Irmgard Griss aus, so noch am 21. September 2015: „Es ehrt mich, aber ich habe nicht ernsthaft darüber nachgedacht.“

Doch dann, am 19. Oktober 2015, also vor wenigen Wochen, der totale Schwenk, ihre sensationelle Ankün-digung im ORF: „Ich bin bereit.“ Sie habe sich das lange überlegt und sei bereit für das Rennen um die Hofburg im kommenden Jahr. Die Vorausset-zung dafür ist aber die Unterstützung durch ein Personenkomitee. Damit sei klar, nur als unabhängige Kandi-datin. Aber: „Wenn eine Partei sagt, sie unterstützt meine Kandidatur und sie findet es gut, habe ich natürlich nichts dagegen.“ Die Neos wollten daraufhin, laut Parteichef Matthi-as Strolz, erörtern, ob man Irmgard Griss unterstützt. Kärntens abtrünni-ger Team-Stronach-Landesrat Ger-hard Köfer kündigte ebenfalls an, ein Kärntner Personenkomitee zu grün-den, wenn Irmgard Griss ihr Einver-ständnis gäbe. Schon vorher hatte die FPÖ wiederholt Irmgard Griss als unabhängige Kandidatin ins Spiel gebracht.

„Ich bin bereit.“

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Mit Irmgard Griss erstmals

Steirerin Kandidatin

für Präsident-schaftswahl

im April 2016?

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Noch verschlossen gab sich Irmgard Griss generell in ihrem Interview (APA und Presse), wenn es dar-um geht, mögliche Unter-stützer zu verraten: „Dafür ist es noch viel zu früh.“ Auf jeden Fall aber kämen Menschen quer durch die Gesellschaft auf sie zu. Auch die Bereitschaft zu finanziellen Beiträgen sei ihr signalisiert worden. Fixe Verein-barungen gäbe es aber noch nicht. Auf die Frage, ob sich denn auch Pro-minente für sie starkmachen würden, meinte Griss geheimnisvoll optimis-tisch: „Ich hoffe.“ Doch grundsätzlich gehe sie gelassen an die Sache her-an. Komme eine Plattform zustande, „würde ich das gerne machen, weil ich denke, dass man ein bisschen ver-ändern kann.“ Findet sich keine star-ke Basis für eine Kandidatur, „hänge ich nicht mein Herz daran. Ich habe auch so ein erfülltes Leben.“

Dazu zählte sicherlich jüngst auch ein zweiwöchiger Urlaub mit ihrem Mann Gunter, wo sie sich sicher Zeit genommen haben dürfte, ihre Kandi-datur und die Umstände noch einmal zu überdenken. Gunter Griss führt in Graz die bekannte Anwaltskanzlei Griss & Partner Rechtsanwälte. Er ist

mit der Promotion zum Dr. jur. an der Universität Graz ab. Im Anschluss war sie bis 1975 Assistentin am Ins-titut für Zivilgerichtliches Verfahren der Universität Graz. Von 1976 bis 1978 war sie Konzipientin (Rechtsan-waltsanwärterin) in Wien und legte anschließend die Anwaltsprüfung ab. Dann war sie Richterin am Be-zirksgericht für Handelssachen Wien und später am Handelsgericht Wien und am Oberlandesgericht Wien. Ab 1993 war sie Richterin am Obersten Gerichtshof und Mitglied des Obers-ten Patent- und Markensenates. 2007 wurde sie zur Präsidentin des Obers-ten Gerichtshofes ernannt und hatte diese Funktion bis zur Pensionierung im Jahr 2011 inne.

Von 2003 bis 2013 war Griss Mit-glied des Universitätsrats der Univer-sität Graz, von 2005 bis 2010 dessen Vorsitzende. In den Jahren 2010 und 2011 war sie Präsidentin des Netz-werks der Höchstgerichtspräsiden-ten der Europäischen Union. Sie ist Mitglied und Sprecherin des Senats des European Law Institute. Die Ös-terreichische Akademie der Wissen-schaften hat sie 2010 als Ehrenmit-glied aufgenommen.

Bis Ende des Jahres sollte eine Entscheidung fallen, nehme er an, äußerte sich ihr Mann Gunter am

auch Vorsitzender des Auf-sichtsrats der Steiermär-kischen Sparkasse. Am Rande einer Veranstaltung dort meinte er, er würde seiner Frau in keinem Fall mehr von einer Kandidatur abraten. Er selbst würde es allerdings nicht machen. Aber sie selbst hätte die Kraft dazu. Als Bürger und im Sinne der Demokratie sei es gut, wenn jemand

diese Kraft aufbringe.

Nach dem „Ich bin bereit“ vom September fehlt jetzt nur noch die Aussage: „Ich kandidiere.“ Es ist zu erkennen, dass es viele informelle Kontakte und Gespräche gibt, sie von maßgeblichen Persönlichkeiten zur Kandidatur ermuntert wird. Doch Namen sind ihr logischerweise noch nicht zu entlocken, wer dem Perso-nenkomitee vorstehen könnte. Nur so viel: Innerhalb ihrer Familie wür-den das auch ihre Söhne gutheißen.

Irmgard Griss wurde als Kind der Familie Reiterer auf dem Bau-ernhof vulgo Ponigl in Bösenbach, einer kleinen Gemeinde im Bezirk Deutschlandsberg, am 13. Oktober 1946 geboren. Sie maturierte 1965 an der Bundes-Handelsakademie in Graz. 1970 schloss sie ihr Studium

Rande des Weltspartages bei einem Gespräch, logischerweise von mehre-ren Gästen auf die Kandidatur seiner Frau angesprochen. Wobei – nicht überraschend – von ihm auch ange-deutet wurde, alles hänge logischer-weise auch mit der Finanzierung für eine solche Kandidatur zusammen. Die Aussagen von so genannten Ex-perten für Wahlkämpfe sind aber offensichtlich äußerst unterschied-lich. Da werden zum einen Beträge von rund eineinhalb Millionen Euro als „machbar und realistisch“ ein-geschätzt, andere wiederum setzen das Wahlkampfbudget weit höher an, wolle man wirklich ernsthaft mitmi-schen mit den Kandidaten der ande-ren Parteien, von ÖVP und SPÖ, die ja noch nicht feststehen.

Sollte es nach dem endgültigen „Ja, ich kandidiere“ und der Bildung des Personenkomitees letztendlich doch noch die Überlegung geben, die dann erbrachte Unterstützung und Gelder werden für einen erfolgreichen Wahl-kampf nicht ausreichen, würde man diese eben wieder rücküberweisen an die Unterstützer. Wirkliche Chancen für enen Außenseiter-Sieg sehen Mei-nungsschnüffler zur Zeit noch nicht. Aber bis zum April 2016 ist ja auch noch Zeit. Und es sind ja auch schon Hausherren gestorben.

Quellen: Standard, Die Presse, APA

Dort möchte die unabhängige Kandidatin hin: in die Präsidentschaftskanzlei in der Hofburg.

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Gunter Griss: „Rate ihr nicht ab.“

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Bei der filmischen Ankündigung vor seinem großen Auftritt, in die Mitte genommen von LH Hermann Schützenhöfer und WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk

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14 WIRTSCHAFT

In der Grazer Stadthalle wurde ein starkes Zeichen fürs steirische Unter-nehmertum gesetzt: Mehr als 2.000 Wirtschaftstreibende und Opinionlea-der sind der Einladung der WKO Stei-ermark zur dritten Auflage des Unter-nehmertags gefolgt. „Die Veranstal-tung hat sich damit als größter und wichtigster Businesstreff des Landes etabliert“, freut sich WKO-Steier-mark-Präsident Josef Herk.

Dieser begann bereits um 9 Uhr Vormittag mit einem Netzwerkfrüh-stück, dem ein umfangreiches Pro-gramm folgte: So zum Beispiel die Follow-me-Award-Verleihung, die Bildungsmesse der Steirischen Bil-dungsanbieter, eine Unternehmer-messe mit mehr als 50 Ausstellern

sowie eine Vielzahl von Workshops und Vorträgen, darüber hinaus der Dienstleisterkongress, 20 Bran-chentreffs und vieles mehr. Lob

Starkes Zeichen gesetzt

dafür auch von Landeshauptmann Schützenhöfer: „Die Unternehmer sind Vorbilder, nicht Feindbilder. Sie brauchen entsprechende Rahmen-

bedingungen, denn hätten wir keine Unternehmer, die Gewinne machen, könnten wir keinen Sozialstaat auf-rechterhalten.“

Höhepunkt des Tages war der Vortrag des ehemaligen deutschen Vizekanzlers und Außenministers Joschka Fischer. Mit drastischen Worten zog der international ge-fragte Keynote-Speaker vom ersten Moment seines knapp einstündigen Vortrages die gesamte Halle in sei-nen Bann. Eindrucksvoll schilderte er die Auswirkungen der aktuellen Flüchtlingsfrage. „Zentrale Frage ist: Bleibt dieses Europa zusammen? Macht ein Land die Grenzen dicht, folgen weitere und schlussendlich verlieren alle. Denn wir würden se-henden Auges eine Destabilisierung des Balkans in Kauf nehmen. Was das bedeutet, haben wir schon ein-mal erlebt“, so Fischer. Renationa-lisierung sei da auf jeden Fall kein Ausweg – nicht zuletzt aufgrund des großen Wandels. „Wenn wir uns die Welt anschauen, können wir eines schon jetzt sagen: Die Zukunft wird weniger europäisch sein. Wir erle-ben einen Transfer von Wohlstand und Macht von West nach Ost. Die Antwort darauf kann nur Europa sein“, appellierte Fischer.

WKO-Unternehmertag mit geballter Information

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Unternehmermesse mit mehr als 50 Ausstellern

Bildungsanbieter waren auch gefragt.

Gut besucht: Dienstleistungskongress und Business-Messe

... dazu Workshops und VorträgeFollow-me-Award-Verleihung: Rund 1.000 Betriebe werden jährlich in der Steiermark übergeben.

Netzwerken auf 20 Branchentreffs ...

Für Joschka Fischer, den ehemaligen deutschen Außenminister, die große Herausforderung: „Bleibt dieses Europa zusammen?“

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15POLITIK

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Warum tut sich Martina Schröck – die Grazer SPÖ-Chefin – so

schwer, von der Stelle zu kommen, ihr politisches Standing zu verbessern? Beim Parteitag vor knapp zwei Wo-chen erhielt sie 80 Prozent Zustim-mung für ihre Wiederwahl. Dabei war ein Viertel der 230 eingeladenen Delegierten gar nicht gekommen. Die Annahme, dass da ein größerer Teil nicht zu ihren Fans zählt, ist nicht abwegig.

In der Politik sind öffentliche Auftritte wichtige Momente für das Image. Gerade da könnte Marti-na Schröck punkten, denn sie wirkt apart, nicht bieder und auch im Smalltalk authentisch. Dass für sie Mode wichtig ist, gibt sie auch offen zu. Beruflich war Martina Schröck vor ihrer Wahl zur SPÖ-Chefin im Jahr 2012 bei der Lebenshilfe.

Am Parteitag attackierte sie kürz-lich in einer Passage heftigst die Steirerkrone, die seit ihrem Karrieres-

chritt zur Obfrau der Grazer SPÖ kein gutes Haar an ihr lässt. Praktisch jede Aktivität wird nicht nur kritisch, son-dern großteils ablehnend beurteilt. Ähnlich verfuhren die Steirerkrone und deren beurlaubter Chefredakteur Christoph Biro über eine lange Pha-se mit Ex-Landeshauptmann Franz Voves. Dieser überstand letztendlich aber politisch diese Auseinanderset-zung. In ihrer Sicht der politischen Probleme vertritt Schröck vernünfti-ge, sozialdemokratische Positionen, auch christlich-soziale Standpunkte. Es gelingt ihr aber nicht, außerhalb ihres Anhängerkreises, Feuer dafür zu entfachen. Es springt kein Funke über („Brennen wäre wichtig“, sagt ein Genosse.).

Niemand orientiert oder reibt sich an ihren Aussagen besonders und damit bleibt vieles ohne Reaktionen anderer politischer Gruppen. „Mög-licherweise fehlt ihr das G‘spür“, so ein Genosse, „dass sie nie wirklich um poltische Funktionen kämpfen

SPÖ drückt auf den Restart-Knopf

musste.“ Es ist alles „easy“ gegangen, Martina Schröck wurde eben „vor-geschlagen“ für eine Funktion. Sie hat sich keine Verwundungen geholt bei Kämpfen in der Partei, sich aber auch keinem Kampf stellen müssen. Durch Zusammenlegen von Partei-sektionen in den Grazer Bezirken hofft Schröck nun, die Schlagkraft der Grazer Partei erhöht zu haben. Spür-bar wurde das bisher nicht. Deren or-ganisatorischer Niedergang begann bereits in der Ära Alfred Stingl, der nur eine einzige Wahl gewan, aber als Führungsperson dennoch in der Par-tei unangetastet blieb. Die Martina brauche einfach mehr Zeit, beruhi-gen ihre Anhänger wohlmeinend. Als Beispiel, wie es nicht sein soll, wird Verteidigungsminister Gerald Klug aus der Grazer SPÖ genannt. Er wur-de rasch zur SPÖ-Hoffnung von den Medien hochgeschrieben, verlor aber durch unkluge Aussagen, Auftritte gewaltig an Reputation, wirkt sogar angeschlagen. Auch in der Flücht-lingskriese kann er nicht wirklich mit

seinen Ideen punkten. Jeder Politiker braucht gerade in der Aufstiegspha-se das richtige Berater-Umfeld, bis sein Profil geschärft, entsprechend in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Die jetzige Plakatkampagne von Martina Schröck ist ein solcher Versuch, irritiert aber. Sie trifft nicht das Bauchgefühl der Wähler. Sie zeigt zum Beispiel Schröcks Foto, aber mit dem Schriftzug „Nagl“ darauf. Der Betrachter erfährt nicht sofort, wo-rum es da geht. „Genau das wollte man damit erreichen“, ist man in der Grazer SPÖ zufrieden. Die Gra-zer diskutieren wieder über die SPÖ und ihre Ideen, die in den letzten Jah-ren kaum wahrgenommen wurden. Doch möglicherweise verlangt man von Martina Schröck etwas, was sie gar nicht in sich trägt. Ähnlich wie im Sport, wo ein wertvoller Mannschaft-spieler nicht unbedingt für die Kapi-tänsschleife Talent haben muss. Erst bei der Wahl 2017 kann sie zeigen, ob sie das drauf hat.

Auch dem künftigen Parteichef Michael Schickhofer muss es bis dahin gelingen, der SPÖ und da-mit auch der Grazer Partei wieder Selbstbewusstsein zu geben. Unter-stützt von seinen drei „Neulingen“ in der Regierung. Eine bizarre Situati-on, dass die SPÖ als stimmenstärks-te Partei in der Steiermark, als Num-mer 1, kräftig den Restart-Knopf drücken muss. Fast könnte man sa-gen: Schau‘ her Franz Voves, was du hinterlassen hast ...

Michael Schickhofer und Martina Schröck stehen auf dem Prüfstand

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Bewährungsprobe für Doris Kampus ... ... Ursula Lackner und ... ... Jörg Leichtfried

Michael Schickhofer muss für neues Selbstvertrauen bei der SPÖ sorgen Martina Schröck muss bei Bürgemeisterwahl im Jahr 2017 zeigen, was sie kann

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Endlich … die wunderbare Weih-nachtszeit naht wieder mit Riesenschrit-ten und wir freuen uns schon auf die stimmungsvolle Atmosphäre, geschaffen durch die vielen strahlenden Lichter über-all, die allseits bekannten Weihnachtslie-der, die liebevolle Adventdeko und den unwiderstehlichen Duft von Keksen, der verlockend durch die Lüfte schwebt. Jetzt gibt es bei Weltbild alles, was Sie für den jährlichen Kekszauber brauchen. So ist gerade der Bestseller „Österreichs Lieb-lingskekse“ erschienen, in dem die besten Keksrezepte der Leserinnen und Leser gesammelt wurden, die 2014 am Welt-bild-Keks-Wettbewerb teilgenommen ha-ben. In dem Buch finden sich die belieb-testen Klassiker, Neuentdeckungen und ungewöhnliche Lieblinge.

Wir verlosen drei Pakete „Kekse ba-cken“ (Buch „Österreichs Lieblingskekse“, Teigportionierer, CD „Weihnachtslieder“ und Keksdose „Engel“) im Wert von je 48 Euro. Mail mit KW „Kekse backen“ an [email protected] Einsendeschluss: 7. Dezember 2015.

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KPÖ hält sich gut

Weihnachtszeit ist Keksezeit Gewinnen Sie jetzt ein Rundum-Kekse-Paket von Weltbild

November 2015

Als ob es KLIPP geahnt hätte: Im Frühsommer dieses Jahres brachten wir ein großes Porträt über Andreas Wilfinger und seine Lebenspartnerin Ulla Wannemacher – in unserer Serie „Vom Schöpfer zum Wertschöpfer“. Darin geht es um steirische Unter-nehmer, die gemeinsam mit ihren Mitarbeitern an innovativen Pro-dukten, auch für die Zukunft unsrer Kinder, arbeiten. Nun hat Ringana aus Hartberg den Österreichischen Klimaschutzpreis in der Kategorie „Betriebe“ gewonnen.

Die Verleihung erfolgte in der Sie-mens City Vienna. Mit der energie-sparenden Gebäudetechnik steht die Unternehmenszentrale von Siemens Österreich für gelebten Klimaschutz und unterstreicht die Ausrichtung als verantwortungsvolles Technolo-gieunternehmen. Claudia Reiterer, eine Steirerin, übergab den Preis an Andreas Wilfinger und Ulla Wan-nemacher. Unter den Gratulanten waren auch die Botschafterinnen für den Klimaschutz Barbara Fri-schmuth, ORF-Wettermoderatorin Christa Kummer und der ehemalige Skisprungstar Thomas Morgenstern sowie Spitzenkoch Johann Lafer. Mit

ihrem Motto „So green“ überzeugten die Steirer die Jury. Das Hartberger Unternehmen Ringana stellt Na-turkosmetik und Nahrungsergän-zungsmittel her und ist seit jeher auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Ein gut durchdachtes Gesamtkonzept setzt auf alle für den Klimaschutz beson-ders relevanten Themen: Von der ei-genen Stromerzeugung, Nutzung von Biomasse-Fernwärme über ein Elek-troauto für Dienstfahrten bis hin zu wiederverwertbaren Verpackungen. Eine Supermarkt-Ruine wurde auf einen hohen Energieeffizienzstan-dard gebracht, statt einen Neubau auf der grünen Wiese zu errichten. Dazu kommt eine starke regionale Verankerung, etwa durch die Aus-wahl von ortsansässigen Mitarbeite-rInnen und die Kooperation mit loka-len NGOs. Das finale Ziel ist bewusst unerreichbar gesteckt – in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz im-mer am neuesten Stand zu bleiben. Aktuell wird etwa die Kühlung auf eine mit Sonnenenergie betriebene Prozesskälteanlage umgestellt. Und das ist sicher nicht das letzte Projekt bei Ringana.

SiegerpodestRingana aus Hartberg gewinnt Klimaschutzpreis

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v.l.: Alexander Wrabetz, Andrä Rupprechter, Andreas Wilfinger, Ulla Wannemacher, Johann Lafer

Seit zehn Jahren ist Elke Kahr Stadträtin

„Niemand soll aus meinem Büro ohne Hoffnung hinausgehen.“ Eine Aussage, die man der Gra-zer KPÖ-Stadträtin Elke Kahr, 54, abnimmt, die sie anlässlich eines Gesprächs zu ihrem zehnjährigen Dienstjubiläum machte. Auf den zwei Sitzbänken vor ihrem Büro im Grazer Rathaus warten Bürger auf Hilfe. Täglich stehen sie Schlange. Jene, denen man die Mühen des Le-bens ansieht, viele sogar gezeichnet. Mehr als 5.000 Kontakte hat Elke Kahr pro Jahr in ihrem Stadtratsbüro mit Bürgern – so viele wie keine ihrer Politiker-Kolleginnen.

Am 3. November 2005 wurde Elke Kahr als Nachfolgerin von Ernest Kaltenegger zur Stadträtin angelobt. In zehn Jahren hat Elke Kahr die KPÖ zur Nummer 2 in Graz gemacht. Knapp 20 Prozent stimmten für die Kommunisten. Sie bezeichnet sich selbst als Aktivistin, sieht sich mehr als Antipolitikerin. Und gerade des-halb könnte es sein, dass sie es noch einmal versucht. Bei der nächsten Gemeinderatswahl im Jahr 2017 tritt sie wieder als Spitzenkandidatin für die KPÖ an.

Ihr Erfolg ist darauf zurückzufüh-ren, dass sie sich dem wichtigsten Anliegen der Bürger stellt – nämlich dem Wohnen als Daseinsfürsorge im Leben eines Menschen. „Wohnen ist das wichtigste sozialpolitische Anlie-gen, dann kommt lange nichts. Der Staat muss sich darum kümmern, dass sich seine Bürger das Wohnen leisten können.“ Rund 8.000 Gemein-

dewohnungen wurden von ihrem Büro seit dem Jahre 2005 vergeben, rund 500 neue Gemeindewohnun-gen wurden errichtet und mit einem Sonderwohnbauprogramm wurde der Kauf von Grundstücken für wei-tere 500 Gemeindewohnungen be-schlossen. Außerdem wurden bei der Aktion „Ein Bad für jede Gemeinde-wohnung“ rund 1.000 Nasszellen ein-gebaut. „Mit unserer Wohnbaupolitik haben wir die Stadt verändert“, sagt Elke Kahr. ÖVP und SPÖ haben erst auf Druck der KPÖ davon Abstand genommen, Gemeindewohnungen zu privatisieren. Und Bürgermeister Siegfried Nagl war sogar auf die Un-terstützung der KPÖ angewiesen, um überhaupt ein Budget für die Jahre 2015/2016 zustande zu bringen. Die Forderungen von Elke Kahr damals lauteten: Keine Gebührenerhöhun-gen, neue Grundstücke für sozialen Wohnbau. Erstmals seit Jahrzehnten wird die Stadt wieder selbst Gemein-dewohnungen errichten. Kahr: „Da waren sie auf uns angewiesen.“

Für „ihre Wähler“ gibt sie alles – auch Geld. Sie kann zuhören und hilft unbürokratisch. Auch mit Geld aus der eigenen Tasche. Wie alle KPÖ-Funktionäre zahlt Elke Kahr den Großteil ihres Einkommens in einen Sozialfonds. 2.200 Euro sind die Obergrenze für Einkommen von KPÖ-Politikern und -Funktionären. Elke Kahr, die selbst aus armen Ver-hältnissen kommt, nimmt sich auch da noch einmal zurück: Sie kommt mit 1.800 Euro netto aus.

Elke Kahr: „Wohnen ist das wichtigste sozialpoli-tische Anliegen, dann kommt lange nichts.“

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Wir verlosen je ein Spiel. Mail mit KW „Spiel“ an [email protected] Einsendeschluss: 4. Dezember 2015

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Monopoly-Fans aus aller Welt ha-ben die 22 beliebtesten Städte direkt auf das Spielbrett gewählt. Dabei sind unter anderem New York, Athen, London und Riga. Bei der Reise rund um den Globus sammeln die Spieler Stempel ihrer Lieblings-Locations im Reisepass. Für Städtestempel kassie-ren die Reisenden von den Mitspie-lern City-Tax, um sie so nach alter Monopoly-Manier in den Ruin zu treiben. Vier ganz spezielle Figuren sorgen für das richtige Globetrot-ter-Feeling. Wer es schafft, als erster Spieler seinen Reisepass zu füllen, gewinnt das Spiel.

Machi Koro ist ein flottes, taktisch reizvolles Spiel mit Würfeln und Kar-ten, bei dem Strategie, Planung, aber auch ein bisschen Würfelglück gefor-dert sind. Überstürzte Entscheidun-gen sind hier nicht zu empfehlen und können womöglich den heiß ersehn-ten Sieg kosten. Freilich besteht auch

die Gefahr, dass die Mitspieler das wohlverdiente Geld erhaschen und somit dem Ziel rasch näher rücken. Wer am Ende am schnellsten die vier Großprojekte Bahnhof, Einkaufszen-trum, Freizeitpark und Funkturm er-richtet hat, darf sich als bester Stadt-planer feiern lassen.

Shopping Queen: Eine der be-liebtesten und erfolgreichsten Styling-Dokus unserer Zeit kommt vom Fernseher aufs Spielbrett: Shop-ping Queen. Wie im TV haben die 3 bis 5 Mitspielerinnen je 500 Euro und vier Stunden Zeit zur Verfügung, um das perfekte Outfit zum vorgegebe-nen Motto zu kreieren. Stilecht geht es mit dem Shopping-Mobil quer über die Einkaufsstraße zu den be-liebten Boutiquen und angesagten Stylisten. Natürlich mit von der Par-tie: Moderator und Modedesigner Guido Maria Kretschmer.

Nicht nur der Hitzesommer hat den Bauern heuer zugesetzt – für ei-nen Großteil der Kulturen und Stand-orte kam gerade noch rechtzeitig der erhoffte Regen –, sondern vor allem die Tiefstpreise. Insbesondere in den Sparten Äpfel, Schweinefleisch und Milch fallen und fallen die Preise. Die Erzeugerpreise sind nicht mehr kos-tendeckend. Es gibt oft keinen Lohn und die Darlehensrückzahlungen können vielfach nicht mehr getilgt werden“, fasst Landwirtschaftskam-mer-Präsident Franz Titschenbacher das turbulente Bauernjahr 2015 zu-sammen. In diesem Zusammenhang bekräftigt Titschenbacher seine For-derung nach einem fairen Bauern-anteil am Konsumentenpreis. Und er verlangt: „Dass die vom Land-wirtschaftsministerium angedachte Exportagentur raschest in die Gänge kommt und mithilft, neue Märkte zu öffnen sowie diesbezügliche bürokra-tische Hürden abzubauen.“

Die schlechte Marktlage für agrari-sche Produkte setzte sich heuer nach 2014, dem Beginn des Russland-Em-bargos, weiter fort. Zusätzlich ist die internationale Nachfrage, insbeson-dere durch China, sehr verhalten. Der Milchpreis gab im Vergleich zum Vorjahr (jeweils Oktober) um rund 20 Prozent nach und liegt derzeit zwi-schen mageren knapp 30 bis 32 Cent netto. Der Schweinepreis kam im Jahr 2015 auf einem 5-Jahres-Tief zu lie-gen, der Basispreis liegt aktuell bei 1,26 Euro pro Kilo Schlachtgewicht. Ein Ende der Preismisere bei Schwei-nefleisch ist noch nicht absehbar. Ob-wohl die Talsohle beim Milchpreis durchschritten scheint und auf den internationalen Märkten die Anzei-chen auf Erholung stehen, kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Die Obstbauern haben bereits zwei Katastrophenjahre (Ernte 2013 und 2014) mit Preisen deutlich unter den Produktionskosten zu verkraften.

Kampf ums Überleben

November 2015

Gemeinwohl statt spekulieren Erste alternative Ethikbank Österreichs

„Wir müssen uns einmischen und mitlenken, um wieder Ethik und Mensch-lichkeit in das Finanzwesen zu bringen. Eine Bank für Gemeinwohl mit regionaler Ausrichtung ist der beste Schritt dazu“, so der Erfolgsunternehmer Josef Zotter an-lässlich des Starts der Steiermark-Kam-pagne zum Einladen neuer Genossen-schafter für die „Bank für Gemeinwohl“, die ohne Financiers im Rücken, rein aus der Zivilgesellschaft heraus gegründet werden soll.

Nun heißt es hopp oder tropp: „Im nächsten halben Jahr wird sich zeigen, ob die Österreicherinnen und Österreicher eine Bank möchten, die ihnen allen ge-hört“, kündigt Genossenschaftsvorstand Robert Moser an. In den letzten Monaten konnte die Kampagne 1,5 Mio. Euro an Startkapital einsammeln. Innerhalb der nächsten 4 Monate werden weitere 4,5 Millionen benötigt, um bei der Finanz-

marktaufsicht um die Bankenlizenz ansu-chen zu können. Gezeichnet haben öster-reichweit über 1.700 Genossenschafter, unter ihnen über 180 Steirerinnen und Steirer. Sie haben rund 118.000 Euro in das Zukunftsprojekt investiert, das heißt, jeder hat im Durchschnitt über 740 Euro gezeichnet. „Es ist die einmalige Gele-genheit, eine Bank mitzugründen und deren Entwicklung zu beeinflussen“, so Robert Moser.

Gewinnen und schenken Sie ein Spiel!

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Etwa 230.000 Personen in Öster-reich können ihre Wohnung nicht angemessen warm halten. Statistisch gesehen sind das mehr als 10.000 Grazerinnen und Grazer. Um diese nicht nur reale, sondern auch soziale Kälte zu bekämpfen, hat die Energie Graz, gemeinsam mit der Caritas und dem Sozialamt der Stadt Graz, die Initiative „ENERGIEgegenARMUT“ ins Leben gerufen. „Mit der Initiative bringen wir gemeinsam mit unseren Kunden Licht und Wärme in tau-sende Grazer Haushalte. Das Ziel ist neben der Soforthilfe auch eine nach-haltige Senkung der Energiekosten betroffener Haushalte“, so die beiden Geschäftsführer Gert Heigl und Wer-ner Ressi.

Energie Graz verdoppelt SpendeDie Energie Graz verdoppelt Ihre

Spende und sorgt für nachhaltige Hilfsmaßnahmen. Sie spenden 1x und helfen 2x, indem die Energie

Graz Ihre Spende verdoppelt! Die-se wird für sofortige Unterstützung, wie die Übernahme der Heizkosten für den Winter sowie für nachhaltige Hilfsmaßnahmen, beispielsweise in Form neuer energiesparender Haus-haltsgeräte, eingesetzt. Caritas-Di-rektor Franz Küberl: „Einen wärmen-den Platz zu haben, ist ein fundamen-tales menschliches Bedürfnis. Wem diese Wärme fehlt, fehlt eine Schicht um das Selbst. Es ist, als würde die Haut fehlen. Wenn es heute eine be-schämende Anzahl von Menschen gibt, die im Kalten leben, ist das ein Armutszeugnis für unsere Gesell-schaft. Die Initiative hilft uns, dieses Zeugnis aufzubessern.“

Spenden unter www.energiegegenarmut.at

Spenden-Hotline: 0316 / 8057-1857

v.l.: Geschäftsführer Gert Heigl, Caritas-Direktor Franz Küberl, Bgm.-Stv. Martina Schröck und Geschäftsführer Werner Ressi.

Präsident Franz Titschenbacher (li.): „Preisverfall ist eine Katastrophe.“ Im Bild mit Kammer-direktor-Stellvertreter Fritz Stocker.

Turbulentes Jahr für die Bauern

Energie gegen ArmutTeufelskreis verhindern will Energie Graz

Robert Moser und Josef Zotter

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v.l.: Edgar Ahn (BDI), Marc Gross (Heineken), Markus Liebl (Brau Union), Landesrat Johann Seitinger und Bezirkshauptmann Walter Kreutzwiesner.

Flüchtling spuckt Polizistin an

„Aufgrund der zivilisatorisch rück-ständigen Herrschaftsstrukturen, die in den Herkunftsländern der Migran-ten herrschen, sind insbesondere weibliche Exekutivkräfte einer Gefahr von radikalen Muslimen ausgesetzt“, heißt es in der Dringlichen Anfrage der FPÖ an Landeshauptmann Her-mann Schützenhöfer. „So bestätigte auch Oberst Joachim Huber von der Landespolizeidirektion Steiermark, dass ein Flüchtling einer Polizistin ins Gesicht spuckte, nachdem sie ihn aufgefordert hatte, in einen Flücht-lingsbus zu steigen. ÖBB (Österrei-chische Bundesbahnen) und Polizei konnten auch verifizieren, dass Asyl-werber auf der Fahrt nach Linz einen Zug derart beschädigten, dass dieser

aus dem Verkehr gezogen werden musste. Veritable Probleme haben die Einsatzkräf-te auch mit der Versorgung bestimmter Gruppen aus Afghanistan und Afrika, wie von Polizeioberst Huber bekräftigt wird.“

In diesem Zusammenhang wird auch die „Kleine Zeitung“ zitiert: „Regelmäßig geraten Syrer und Afghanen aneinander. Mitunter sind Afrikaner dabei. Bei Kon-flikten müssen Militärpolizisten und Po-lizisten der Einsatzeinheit eingreifen und Personen auch in Handschellen aus dem Transitbereich führen. Ein Beamter wurde am Donnerstag bei einer Rauferei in Spiel-feld verletzt.“

In der Dringlichen Anfrage heißt es weiter: „Das enorme Aufgebot an Sicher-heitskräften an den Grenzübergängen in Spielfeld und Bad Radkersburg hat auch

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In der Brauerei Göss hat man sich dafür entschieden, erneuerbare Energien in allen Prozessen zu nüt-zen. So sollen für die Energieversor-gung nur erneuerbare Energieträger eingesetzt und dadurch die fossilen CO2-Emissionen im gesamten Brau-ereiprozess auf null reduziert werden. Mit Strom aus Wasserkraft, Biomas-se-Fernwärme, Solarthermie und erneuerbarer Energie aus der neu

errichteten Biertrebervergärungsan-lage der Firma BDI – BioEnergy In-ternational hat man dieses Ziel nun erreicht und kann somit das liebste Bier der Österreicher ab sofort zur Gänze CO2-neutral produzieren.

Kürzlich haben Brau-Union-Ös-terreich-Generaldirektor Markus Liebl und Braumeister Andreas Wer-ner unter Anwesenheit prominenter Gäste wie Hans Knauß, Ehrenbrauer der Brauerei Göss, und Landesrat Johann Seitinger stolz die weltweit erste „Grüne Großbrauerei“ präsen-tiert. Neben der feierlichen Segnung der Biertrebervergärungsanlage durch Pfarrer Martin Waltersdorfer wurde mit einem anschließenden Gösser-Bieranstich auf diesen Mei-lenstein angestoßen.

„Unser finales Ziel war die Um-wandlung der Brauerei Göss in ei-nen gänzlich CO2-neutralen Betrieb – dieses Ziel haben wir nun mit der Eröffnung der Biertrebervergärungs-anlage erreicht“, erklärt Andreas Werner stolz. Auch die Brau Union Österreich freut sich, ein weltweit einzigartiges Projekt vorstellen zu dürfen. „Wir versuchen natürlich in all unseren Brauereien Initiativen zu setzen; als Leuchtturmprojekt sehen wir derzeit aber unter anderem eine unserer Brauereien in der Steiermark: Die Brauerei Göss ist das Paradebei-spiel für das Nachhaltigkeitsengage-ment der Brau Union Österreich“, so Markus Liebl. „Dass Göss künftig mit der Biertrebervergärungsanlage völ-lig CO2-neutral produzieren wird und damit weltweit die erste Großbrau-erei ist, die das schafft, macht uns natürlich besonders stolz“, so Liebl anlässlich des Festakts weiter.

Gut, besser, Grünes Gösser Leoben hat „Grüne Großbrauerei“

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Im Mittelpunkt steht der MenschDie häufigste Ursache für Er-

werbsunfähigkeit und vorzeitige Pensionierung sind in Österreich Depressionen; fast eine halbe Million Menschen leiden daran. Allerdings: „Mit einer individuell auf den Patien-ten abgestimmten und frühzeitigen Behandlung können Depressionen wirksam behandelt werden“, weiß Obermedizinalrat Primarius Günter Nebel von der SANLAS Holding, die

mit der Privatklinik St. Radegund die größ-te Rehabilitationsklinik für psychiatrische Erkrankungen in Österreich betreibt. „Das Bewusstsein für Prävention und Therapie ist in den letzten Jahren stark gestiegen, die Wartezeit auf einen Rehabilitations-platz liegt in St. Radegund mittlerweile bei sieben Monaten.“

Um die Patienten in Zukunft noch bes-ser und individueller betreuen zu können,

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v.l.: Karl-Heinz Dernoscheg (WKO Steiermark), Michaela Krenn (Privatklinik), LR Christopher Drexler, Kurt Aust (PVA-Generaldirektor), Günter Nebel (SANLAS), Brigitte Putz (SANLAS), Helmut Krenn (BH Graz-Umg.), Sandra Pfund (Privatklinik), David Fallmann (Privatklinik), Bgm. Hannes Kogler.

FPÖ-Chef Mario Kunasek mit brisanten Fakten zur Asylkatastrophe

Strache und Kunasek beim Lokalaugenschein in Spielfeld

Steirische Maßschneiderinnen haben was drauf. Das zeigten sie bei der Modenschau der Masters4Fashion, einem Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, textiles Maßhandwerk zu fördern. Die Gestaltungsmöglichkeiten von Samt und Seide, Baumwolle oder Leinen sind so unerschöpflich, dass je-des kostbare, mit Bedacht und Liebe zum Detail hergestellte Kleidungsstück als ganz eigenes, unverwechselbares Exem-plar erscheint. Insgesamt 70 Modelle von 12 Maßschneiderinnen gab es im Grazer Kunsthaus zu bewundern.

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wo zum Thema Sicherheit in Öster-reich Folgendes zu lesen sei: „Die Lage ist stabil. Die österreichischen Behörden weisen auf das Risiko von Terroranschlägen hin.“ Und das Deutsche Außenministerium warnt: „Es kann daher zu Behinderungen und längeren Wartezeiten im Reise-verkehr kommen. Bedingt durch die aktuelle Flüchtlingssituation ist damit zu rechnen, dass Bahnverbindungen kurzfristig immer wieder eingestellt und Autobahnen und Bundesstra-ßen streckenweise gesperrt werden. Reisenden wird dringend empfohlen, sich vor Reiseantritt über die aktuelle Verkehrslage zu informieren und ein für die Einreise gültiges Ausweisdoku-ment mit sich zu führen.“

Als Geschäftemacherei wertet Mario Kunasek die Tatsache, dass es auf Betreiben der Wirtschaftskam-mer sogar nun Taxistandplätze an den Grenzübergängen in Bad Rad-kersburg und Spielfeld für 150 Taxis gibt. Als Richtpreis für die Strecke Spielfeld–Salzburg gelten rund 550 Euro. Man sollte vielmehr, so Kuna-sek, die durch die Flüchtlingskrise verursachten Schäden für die an der südsteirischen Grenze ansässigen Betriebe abfedern. Nach wie vor sei das Vorgehen der zuständigen Stel-len im Land und im Bund zu wenig abgestimmt und daher chaotisch. Vor allem, was die Frage des Schut-zes unserer Staatsgrenzen betrifft. Eine Überwachung der grünen Gren-ze sowie bauliche Maßnahmen an den Grenzüberschrittstellen sind un-umgänglich.

CHRONIK

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Michael Baumgartner, Michael Schlögl, Flughafen-Direktor Gerhard Widmann und Gerald Gregus.Flüchtling spuckt Polizistin an

dramatische Auswirkungen auf den von der Polizei im Landesinneren aufrechtzu-erhaltenden Regeldienst (Normaldienst). Interessenvertreter der Exekutive von SPÖ (Josef Resch) und ÖVP (Eduard Tschernko) schlagen angesichts der per-sonellen Ausdünnung der Polizeidienst-stellen Alarm.“ Es gäbe chronische Un-terbesetzung. „Den Preis dafür müssen die Steirer zahlen, die täglich mit den ne-gativen Auswirkungen dieser modernen Völkerwanderung zu kämpfen haben.“

Die FPÖ attackiert die Regierungspar-teien SPÖ und ÖVP mit mehr als 100 Fra-gen. So berichtet Mario Kunasek von ei-nem Rückgang an Ausflüglern gerade jetzt während der Hochsaison im Weinland. Der FPÖ-Chef verweist auf die Home-page des Schweizer Außenministeriums,

Wir sind für Sie da

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Konfiguration

Service - Beratung - Service - Beratung - Service - Beratung

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Bereits seit 2014 setzte GRU-BER-Reisen auf Direktflüge ab/bis Graz und baute diese in den letzten beiden Jahren weiter aus. 2015 wur-den Charter-Sonderreisen, wie z.B. nach Südengland und Montenegro erfreulich gut angenommen. GRU-BER-Reisen setzt daher auch 2016 auf die genannten Ziele und baut Graz-Abflüge weiter aus.

„Innovative Reiseprodukte bele-ben den österreichischen Reisemarkt. Diese zu stärken ist heute wichtiger denn je“, so Michael Schlögl zu seiner Strategie, noch näher am Kunden und am Produkt zu sein, die auch 2016 konsequent fortgesetzt wird: „Mit unseren individuell auf Kundenwün-

sche abgestimmten Reisen sind wir einzigartig am Markt.“

Am 9. Jänner 2016 findet die be-reits zweite und Steiermarks größte Reisemesse „ReiseZeit“ am Flug-hafen Graz, veranstaltet von GRU-BER-Reisen, statt. „Als Regionalflug-hafen ist es wichtig, immer wieder neue Destinationen ins Programm aufzunehmen. GRUBER-Reisen ist daher ein wichtiger Partner für uns. In Zukunft soll diese Zusammenarbeit weiter gestärkt werden“, so Gerhard Widmann, Direktor des Flughafens Graz, der bei Fluggästen mit 50 Des-tinationen direkt ab Graz und hohem Service im „Non-Aviation-Bereich“ punktet.

Steirer fliegen lieber ab Graz

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wurde die Privatklinik St. Radegund für acht Millionen Euro erweitert – kürzlich feierte man die Eröffnung des Zubaus. Dazu Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer: „Die Privatklinik St. Ra-degund ist ein gutes Beispiel, wie das hervorragende öffentliche Gesundheits-system in der Steiermark durch hochwer-tige private Einrichtungen ergänzt wird. Damit kann den Steirerinnen und Steirern die bestmögliche Gesundheitsversorgung zuteilwerden. Durch den gelungenen Zu-bau kommen noch mehr Menschen in

den Genuss dieser wirkungsvollen Rehabilitationsmaßnahmen. Eine ganzheitliche Betreuung, bei der der Mensch in seiner Gesamtheit im Mittelpunkt steht, durch Teams aus verschiedenen Berufsgruppen zeich-net diese traditionsreiche Institution aus.“ Mit dem Zubau, der in zehn Monaten bei laufendem Vollbetrieb abgewickelt wurde, bietet die Privat-klinik St. Radegund Platz für eine um-fassende und persönliche Betreuung von 165 Patienten.

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Nach dem Zubau bietet die Privatklinik St. Radegund Platz für 165 Patienten und ist die größte Rehabilitationsklinik für psychiatrische Erkrankungen in Österreich. Auch der Therapiegarten wurde neu gestaltet.

v.l.: Karl-Heinz Dernoscheg (WKO Steiermark), Michaela Krenn (Privatklinik), LR Christopher Drexler, Kurt Aust (PVA-Generaldirektor), Günter Nebel (SANLAS), Brigitte Putz (SANLAS), Helmut Krenn (BH Graz-Umg.), Sandra Pfund (Privatklinik), David Fallmann (Privatklinik), Bgm. Hannes Kogler.

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FPÖ-Chef Mario Kunasek mit brisanten Fakten zur Asylkatastrophe

Wegen Flüchtlingschaos: Sondersitzung im Landtag (Symbolfoto)

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HEIMISCHE VEREDLER

Vom SCHÖPFERzum WERTSCHÖPFER

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20 WIRTSCHAFT

Es sollte die wichtigste beruf-liche Entscheidung für sein

weiteres Leben sein. „Wenn ich mich selbstständig mache, kriege ich den Auftrag, versprach mir das Unter-nehmen Vogl & Noot.“ Es ging um die Planung einer Biodieselanlage – eine völlig neue Technologie. Am 13. Juni 1990 gründete Michael Koncar die Firma VTU als Einmannbetrieb. Heute beschäftigt die VTU (Verfah-rens- und Umwelttechnik) mit Sitz in Graz-Grambach 400 hochqualifi-zierte Mitarbeiter in weltweiten Nie-derlassungen. VTU gilt als erste Ad-resse für die Abwicklung komplexer Produktionsprozesse in der Pharma-, Chemie- oder Erdölindustrie.

Der Start in die Selbstständig-keit erfolgte zu einem Zeitpunkt, da arbeitete Michael Koncar noch als Assistent und Verfahrenstechniker an der TU Graz. Wie das Leben halt so spielt. „Ich wollte eher was mit Physik und Chemie machen, aber ein Freund, der mit Verfahrenstech-nik fertig war, machte mir die prak-tischen Anwendungsmöglichkeiten des Studiums klar.“

Der erste Firmensitz war ein kleines Büro. Dieses befand sich im Gründerzentrum in der Grottenhof-straße in Graz. Die Wirtschaftsför-derung des Landes Steiermark half dort Startup-Unternehmen, das un-ternehmerische Gehen zu lernen – fast so etwas wie ein Inkubator. „Das war hilfreich und wichtig“, so Michael Koncar. „Denn als Ingenieurunter-nehmen mussten wir zum Glück am Anfang nicht viel investieren.“ Die wichtigste Investition war das Hirn-schmalz. „Für das erste Simulations-programm bekamen wir sogar eine Förderung“, bedankte sich Michael Koncar nachträglich noch einmal bei der 25-Jahr-Feier dafür.

„Ich war aber nie im Zweifel, dass unser Projekt gelingt“, erzählt er im KLIPP-Gespräch. Nach zwei Jahren war der Vogl&Noot-Auftrag erfolg-reich abgewickelt und erfolgte bereits ein Folgeauftrag aus der Pharma-In-dustrie. Aber Michael Koncar war von Anfang an eines klar: „Du kannst ein solches Unternehmen nicht allein aufbauen.“ Bereits 1993 beteiligte er die Mitarbeiter der ersten Stunde an seiner VTU GmbH, im Jahr 1996 und im Jahr 2000 kamen weitere dazu. „Heute sind wir zehn Gesellschafter, davon sind im Unternehmen sieben aktiv.“ 25 Prozent an der VTU hält seit dem Jahr 2006 die BDI (Bio-Energy International), die – heute börsennotiert – auch in Graz-Gram-bach erfolgreich geworden ist.

Wie gut geht das bei so vielen Ge-sellschaftern? Michael Koncar: „Wir haben in guten wie auch in schlech-ten Zeiten immer zusammenge-halten, wobei das in guten Zeiten sogar schwieriger war, wenn’s Ge-winnausschüttungen gab. Aber auch das gelang praktisch ohne Streit.“ Gegenwärtig ist die VTU dabei, ihre Strategie für die nächsten zehn Jah-re festzulegen. „Wir bauen jetzt die Mannschaft auf, um die Zukunft ab-zusichern. Denn was dann, wenn wir nicht mehr die Energie haben wie in jungen Jahren oder was anderes ma-chen wollen im Leben?“

Aufgrund der Marktentwicklung ist das Ausmaß der Kooperation mit BDI geringer geworden, zumal auch der Hype um Biodiesel aufgrund der niedrigeren Treibstoffpreise vorbei ist. Aber als „Ersatz“ beschäftigt sich die BDI mit Anlagen im Bereich der Ab-fallwirtschaft. Sie war ja in jedem Fall Pionier, baute sie doch weltweit die erste Biodieselanlage, wo Diesel aus Speiseölen erzeugt wird. Gegenwärtig

Ein echter Teamplayer

beträgt der Auftragsanteil von VTU durch BDI nicht einmal zehn Pro-zent. „Unser Hauptgeschäft liegt in der Planung von Produktionsanlagen für pharmazeutische Wirkstoffe.“ Die Wachstumsziele sind ambitioniert: „2025 möchten wir 1.000 Mitarbeiter haben.“ Und wie das funktionieren soll: „Es gibt noch immer ausreichend Wachstum für uns – in Deutschland, der Schweiz – und wir sind auch bis jetzt organisch gewachsen.

Gut 70 Prozent der Aufträge kom-men aus dem Ausland; zum Kunden-stock zählen Pharma-Firmen wie Ro-che, Novartis, Böhringer Ingelheim, aber auch die ÖMV, RHI, Borealis, Evonik oder die Voestalpine. Jährlich wächst die VTU um mehr als 20 Pro-zent. Der Vorjahresumsatz stieg auf 63 Millionen Euro. „Bis 2020 wollen wir die 100-Millionen-Euro-Grenze knacken“, so Michael Koncar. Zu-

VTU-Gründer Michael Koncar wusste früh und auch nach 25 Jahren, dass man den „Erfolgskuchen“ aufteilen muss

Freude und Applaus von langjährigen (Geschäfts-)Partnern beim 25-Jahr-Jubiläum.

Es geht in den Reportagen um steirische Unternehmen, in denen Firmenchefs durch ihre Ideen, aber auch durch Kreativität und das En-gagement der Mitarbeiter Arbeits-plätze schaffen, damit auch Wohl-stand und Zukunft in unserem Land. Getreu dem Motto von Wirtschafts-landesrat Christian Buchmann: „In-novation, Inspiration, Information sichern die Zukunft.“ Ganz egal in welcher Branche, ob in der Produk-tion oder Dienstleistung angesiedelt, ob Kleinst- oder Großunternehmen.

Diese werden mit ihrer Einsatzbe-reitschaft von „Schöpfern zu Wert-schöpfern“.

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WIRTSCHAFT

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Videos zu unseren Reportagen„Vom Schöpfer zum Wertschöpfer“ auf unseremYoutube-Kanal „Steiermarkmagazin KLIPP“

Ein echter Teamplayer

nehmend schwierig gestaltet sich die Mitarbeitersuche. Gut 40 offene Stel-len könnten im Unternehmen sofort besetzt werden. Stolz ist Koncar auf den hohen Frauenanteil von 30 Pro-zent im Engineering.

„Größer werden und selbstständig bleiben ist die eine Variante. Durch Zukauf künftig in Ländern vertreten zu sein, ist eine andere Option.“ Der Übergang in einen großen Konzern schwebt Michael Koncar nicht vor. „Denn das führt zur Eingemeindung und Auflösung.“ Was für ihn denkbar sei, ist ein strategischer Investor, aber da müsste das Rundherum auch pas-sen – vor allem für die Zukunft der Mitarbeiter. „Denn für unseren Er-folg“, so der 54-Jährige, „war bisher immer die Firmenkultur entschei-dend. Wir haben den Boden so auf-bereitet, dass die Mitarbeiter gern bei uns arbeiten.“ Nur so schaffe man es

VTU-Gründer Michael Koncar wusste früh und auch nach 25 Jahren, dass man den „Erfolgskuchen“ aufteilen muss

Michael Koncar: „Das Zusammenhalten in guten Zeiten ist sogar schwieriger …“

auch, die Abwerbe-Angriffe von au-ßen und Lockangebote abzuwehren, die es dutzendweise gibt. „Allerdings in der Zeit, als wir 25 Mitarbeiter wa-ren, war der Wissensabfluss existen-ziell noch gefährlicher als jetzt, wo wir 400 sind. Da ist das Wissen schon an-ders aufgeteilt. Aber jeder Einzelne, der geht, ist ein Verlust.“ Stolz erzählt Michael Koncar auch von Mitarbei-tern, die nach Jahren wieder in die VTU zurückgekehrt sind. „Das ist gut für die Belegschaft, denn das erzeugt einen Nachdenkprozess.“

Rückblickend freut ihn das Erreich-te natürlich. Dennoch trägt Firmen-gründer Michael Koncar den Erfolg nicht zur Schau stellend und protzig vor sich her. Den monetären Teil des Erfolgs hat er – fast scheint es zum Ausgleich – in eine ganz andere Rich-tung gesteckt. „Wir, meine Familie und ich, haben angefangen, Pferde für den Dressursport zu züchten.“ Der Auslöser kam von seiner Tochter. „Da wird ein Schritt nach dem nächsten

Michael Koncar: „Ich war nie im Zweifel, dass unser Projekt gelingt.“

Viel Gespür und Know-how für komplexe Anlagen.

Engineering-Spezialist VTU expandiert sein Know-how auch nach Malaysia und China.

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gesetzt. Es ist einfach eine Freude, zu sehen, wenn dort neues Leben ent-steht, und auch die damit verbundene Landwirtschaft ist der berufliche Aus-gleich.“ Die Überraschung: „Ich selbst reite nicht“, so Michael Koncar. Dann folgt das Nachwort: „Noch. Denn eine Stunde reiten bedeutet, sich drei Stun-den Zeit zu nehmen – das Pferd zu satteln und, und. Das ist nicht so wie beim Fahrrad, das man aus der Gara-ge nimmt und wieder hineinstellt.“

Beim Geburtstag dabei: stolze Familie.

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Dieser „Befund“ kam vom Bürger-meister Siegfried Nagl bei der

Eröffnung des Holocaust- und Tole-ranzzentrums „Haus der Namen“ in der Grazer Synagoge. Nagl schilderte die Geschichte der Juden über die Jahrhunderte herauf. Diese sei immer von Ausgrenzung und Vertreibung bestimmt gewesen. Das historische Judenviertel befand sich in der Innen-stadt zwischen dem heutigen GRA-WE-Gebäude, der Bank Austria, der Frauengasse/Herrengasse und Fi-scher-von-Erlach-Gasse.

Die Judenverfolgung erreichte ih-ren Höhepunkt – nicht nur in Graz – unter der nationalsozialistischen Ära mit dem Novemberpogrom am 9. November 1938. „Da wurde die Sy-nagoge an der Mur liegend im Gries-viertel vom Mob angezündet, begann in der Folge die industrialisierte Tö-tung der Juden“, so Ruth Kaufmann, Präsidentin des Israelitischen Kultur-vereins Graz.

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Graz hat „seine“ Juden nie gut behandelt„Haus der Namen“ in der Synagoge eröffnet

Während des Holocaust wurden sechs Millionen jüdische Kinder, Frauen und Männer ermordet, um das jüdische Leben und die Erin-nerung daran auszulöschen. Auch die jüdische Gemeinde Graz, die ur-sprünglich 2500 Mitglieder zählte, erholte sich nie von den Auswirkun-gen des Holocaust. Am 9. November 1938 wurde das 1892 errichtete Ge-betshaus niedergebrannt, gesprengt und das gesamte Areal eingeebnet. 1940 erklärte sich Graz, die „Stadt der Volkserhebung“, als „judenrein“.

Den Appell des „Nie wieder“, „Wehret den Anfängen“, auch als Hinweis auf das aktuelle Flüchtlings-drama, sprach auch Landeshaupt-mann Hermann Schützenhöfer bei der Gedenkfeier in der Synagoge aus. Sie war wiederaufgebaut, zum Teil mit den alten Ziegeln, am 9. Novem-ber 2000 eröffnet worden, damals noch mit dem im Vorjahr verstorbe-nen Initiator Kurt Brühl. Er war mehr

als zwei Jahrzehnte Vorsitzender der Kultusgemeinde für Südösterreich.

„Mit Hilfe der neuen Daueraus-stellung ,Haus der Namen‘ soll un-ser Gotteshaus, die Synagoge, auch nach außen geöffnet werden und vor allem jungen Menschen zugänglich sein“, so Ruth Kaufmann. Historische Fakten, zeitgemäß, grafisch und pä-dagogisch aufbereitet, untermauert von Zeitzeugen-Aussagen und deren Einzelschicksalen, geben Aufschluss über eine an Grausamkeit und Into-leranz ihresgleichen suchende Ideo-logie. Um aus der Vergangenheit lernen zu können, ist es notwendig, die Geschehnisse vermittelt zu be-kommen und mit den Opfern durch ihre Erzählungen mitzufühlen – und das „hautnah“.

Zwei Jugendliche aus Graz, Adele und Bertl, werden zunächst vorgestellt. Sie geleiten durch den Holocaust. Bertl, den seine Emigration durch drei Kontinente führt, wird den Holocaust

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überleben. Adeles Traum, in Amerika Modezeichnerin zu werden, sollte sich nicht erfüllen. Sie wurde in Auschwitz ermordet. Die Erzählungen der beiden jungen Menschen sollen dieses dunk-le Kapitel der Geschichte ein wenig mehr begreifbar machen.

Die jüdische Gemeinde ist heute mit rund 100 Mitgliedern die kleins-te in Österreich. Initiator für den Wiederaufbau der Synagoge im Jahr 2000 war der damalige Präsident Kurt David Brühl, dessen Bemühun-gen von Landeshauptmann Josef Krainer, Bürgermeister Alfred Stingl und Kulturstadtrat Helmut Strobl un-terstützt wurden. Der Wiederaufbau war gleichsam eine „stille Vorausset-zung“ dafür, dass Graz im Jahr 2003 überhaupt Kulturhauptstadt Europas werden konnte.

HINTERGRUND22

LH Hermann Schützenhöfer (li.)

Bürgermeister Siegfried Nagl

Ruth Kaufmann, Präsidentin des Israelitischen Kultusvereins Graz

Zwei Jugendliche aus Graz – Bertl und Adele – geleiten den Besucher durch die Ausstellung. Bertl überlebte den Holocaust, Adele wurde in Auschwitz ermordet.

Präsident Oskar Deutsch (IKG Wien)

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23HINTERGRUND

Demütigung für den Nobelpreis-träger Otto Loewi

„Er hörte auch noch die bewe-gende Abschiedsrede Schusch-niggs, aber noch immer hatte er die Realität – die enorme Gefahr für sich nun – nicht erfasst! Um drei Uhr morgens jedoch wusste er, was passiert war: Er war nicht mehr der von allen Menschen ge-achtete Wissenschafter und eh-renwerte Mensch, sondern ein Ver-hafteter! Einige junge Männer – mit Gewehren bewaffnet – drangen in sein Schlafzimmer ein, forderten ihn auf, sich anzukleiden und die Wohnung sofort zu verlassen. Ein Gefängniswagen erwartete ihn auf der Straße; in diesen wurde er hineingestoßen und zum Stadt-gefängnis gebracht. In derselben Nacht folgen die jüngeren Söhne, Victor und Guido.“ So die Erinne-rungen Ilse Biros, einer vertrauten Freundin der Familie Loewi. Zwei Monate nach seiner Inhaftierung wurde Prof. Loewi wieder entlas-sen. Im Herbst 1938 ging er nach London, dann folgte er seiner Be-rufung nach New York. Den Geld-betrag, den er für den Nobelpreis erhalten hatte, musste Loewi in Gegenwart der Gestapo auf eine von den Nazis kontrollierte Bank überweisen. Ilse Biro, … verloren wir doch alle unsere Angehörigen in unbekannten Konzentrationsla-gern … In: 1938 und was dann?, ed. E. Schmidt, 13-20.

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Ich weiß nicht, ich weiß nicht, wasich machen soll und mein Allerlieb-ster ist mir da überhaupt keine Hilfedabei. Er sagt nur: „Du wirst dasschon richtig machen …“ UnsereJüngste war so schwer verliebt undjetzt ist es auf einmal über Nachtaus. Sie tut mir so leid, weil sie sichfast wie in ihrer Kindheit bei mir an-lehnt und Schutz sucht. Das tut gut,aber sie wissen ja, man kann danicht wirklich helfen, sondern kannnur versuchen, zu trösten. Bei uns inder Nachbarschaft gibt’s auch eini-ge türkische Zuwandererfamilien.Und da haben wir gehört, dass diemit ihrer Tochter kürzlich in dieTürkei gereist sind, weil sie dort denBräutigam ausgesucht haben. Undderen Tochter findet nichts dabei,weil sie ja in dieser Welt aufgewach-sen ist. Die war ganz freudig aufge-regt, obwohl sie ihren Bräutigam garnicht je vorher gesehen hat. Wennich dann daran denke, wie niederge-schlagen unsere Jüngste jetzt ist,dann denke ich mir: Solche Sorgenhaben die Eltern der jungen Türkinnicht.

Das letzte Mal hat mir ja Frieda er-zählt, dass der Jochen Pildner-Steinburg, Präsident der Steiri-schen Industrie, nach Wien gehensoll und dort als Nachfolger von In-dustriellen-Präsident Veit Sorgervorgesehen ist. Und die Friedameinte noch, damit wäre er nebendem gut vernetzten Fritz Grillitsch,dem Bauernbundpräsidenten, derranghöchste steirische Vertreter aufdem Wiener Parkett. In der steiri-schen ÖVP, so erzählt die Frieda,waren die Funktionäre arg ge-schockt, als sie nun lesen mussten,dass der Grillitsch sich von einerStunde auf die andere total aus derPolitik zurückzieht. Es waren auchfür ihn die Aufregungen so arg, dasser in Graz bekanntlich wegen Herz-problemen ins Krankenhaus mus-ste. Alle, mit denen die Frieda überGrillitsch gesprochen hat, warenfast traurig, weil der Obersteirerauch in den anderen Parteien viele

gute Freunde hat. Die Frieda hat im-mer wieder gehört, und sie geht ja inder ÖVP aus und ein, dass Grillitschgute Chancen gehabt hätte, demHermann Schützenhöfer zu folgen,hätte er das im Auge gehabt. Nun istes klarerweise vorbei damit. Schoneinmal war Fritz Grillitsch knappvor dem Sprung in die Landesregie-rung, damals noch zu Zeiten vonWaltraud Klasnic. Er habe damalsbereits, so erzählt die Frieda, dieZusage der damals allmächtigensteirischen VP-Chefin gehabt, diedann allerdings im Parteivorstandeinen anderen vorschlug, ohne Gril-litsch darüber zu informieren. Ver-ständlich, sollte das so stimmen,dass der Grillitsch sich zu KlasnicsVerdiensten kaum noch äußerte.

Weil die Frieda gerade von Klasnicgeredet hat. Herwig Hösele war ei-ner ihrer engsten Mitarbeiter undist, so der Hubert, sicher ein belese-ner Mann. Kein Wunder, dass er vielüber die Vorzüge und Nachteile derDemokratie, das passende Wahl-recht philosophiert. Doch mit einemscheint er ein Problem zu haben, mitdem innerparteilichen demokrati-schen Umgang. Der Hubert denkt daan die Zeit zurück, als Klasnic we-gen der Energie Steiermark gewaltigZoff mit Gerhard Hirschmann undHerbert Paierl hatte. Hösele spiel-te in dieser Auseinandersetzungeine wichtige Rolle. Heute bezeich-net er sich selber als „Wut-Bürger“,wegen der stärker werdenden Poli-tikverdrossenheit in Österreich, undschließt sich dem Kreis jener an, diedagegen sogar ein Volksbegehrenüberlegen. Schon pikant. Oder per-vers. Oder auch zum Schmunzeln.Hösele äußerte sich in den Medienim Sinne wie: „Irgendwann werdendie Regierungsparteien von unshören.“ Aber er selbst hat nicht gutzugehört und die Dinge richtig ana-lysiert, als er im Regierungsbüro inder Grazer Burg die Fäden gezogenhat. Denn sonst wäre die Landtags-wahl 2005 für Waltraud Klasnicnicht zu einem Desaster geworden,

so der Hubert. Dem klarerweisenoch immer leid tut, dass die „Che-fin“ damals so sang- und klanglosvon der politischen Bühne abtretenmusste. Bei ihrem 60er, zu dem ihrzwei Wochen nach der Wahl logi-scherweise viele Mitarbeiter gratu-lierten, kam aber keine Stimmungauf. Da war die Trauerarbeit wichti-ger.

In der Steiermark durfte GerhardDraxler seinerzeit nicht ORF-Lan-desdirektor werden, weil er fürÖVP-Landeshauptfrau WaltraudKlasnic zu viel rot und zu vielschwarz war. In Kärnten wurde erORF-Landesdirektor unter JörgHaider von der FPÖ. In Wien wurdeer Informationsdirektor unter Wolf-gang Schüssel von der ÖVP. Undnun wurde er wieder steirischerLandesdirektor unter dem rotenLandeshauptmann Franz Voves.Was damit zum Ausdruck kommt,hat mir kürzlich der Josef erzählt.Dass Gerhard Draxler von seinemJob als Journalist was verstehenmuss und alle jene eines Besserenbelehrt hat, die ihn in der jeweiligenPhase jener politischen Gruppie-rung zugeordnet haben, die geradedort an der Macht war oder ist.

Christoph Biro, Chefredakteur derSteirerkrone, zeigt immer wieder, sohabe ich der Ute bei der letzten Ta-rock-Runde beim Diskutieren amNebentisch zugehört, dass er vonder Steiermark noch immer wirklichwenig weiß. Er kommt aus Wien undist ein Bürgerlicher im alten Sinndes Wortes, tut sich schwer mit neu-en Entwicklungen. Daher gefallenihm auch Typen, die ihm schmei-cheln und ihn als einen der Großenund Wichtigen im Lande darstellen.Mit Oswin Kois verlasse der viel-leicht kompetenteste Manager diegroße Bühne, streut Biro dem Noch-Energie-Steiermark-Chef Rosen.Das zeugt schon von wirklicherSachkenntnis, lästert die Ute. Was

Kois in der einst skandalgebeutel-ten Estag gelungen sei, so der HerrBiro, suche seinesgleichen. Werdenke angesichts des Grünen E heu-te noch an die schmutzigen Schlag-zeilen von früher? Und die Estag seiauch profitabel. Zweistellige Millio-nenbeträge dürfe das Land Jahr fürJahr kassieren, und dass der steiri-sche Stromriese keinen Atomstromins Netz einspeist, stehe ebenfallsauf der Kois’schen Erfolgsliste,schreibt Biro in der Steirerkrone.Letzteres stimme in keinem Fall,hört die Ute aus der Energie-Steier-mark-Zentrale von jemandem, dermit Stromhandel zu tun hat.

Warum gehe Kois überhaupt per 31.März, trauert Biro. Franz Voveskönnte ihm da sicher die passendeAntwort geben, rät die Ute dem Stei-rerkrone-Chefredakteur. Im Übri-gen habe dieser Oswin Kois Hand-schlagqualität – ein Charakterzug,der heutzutage immer seltener zufinden ist, will das Biro-Lob keinEnde nehmen. Er meint damit aberhoffentlich nicht den Sack vollerEnergie-Steiermark-Inserate unddie zigtausenden Euro dafür, welchedie Krone im Laufe der letzten zwei-einhalb Jahre einsackeln konnte,ätzt die Ute weiter. Aber wer weiß, sodie Ute, vielleicht hat der Nachfol-ger von Kois eine ähnlich lockereHand beim Geldausgeben, wenn’sdarum geht, vor allem für sich alsPerson guten Wind zu machen.Denn viel will der Tarock-Rundenicht einfallen, als die Ute danachfragt, was dem Kois so alles gelun-gen sei. Da fielen dann Begriffe wieMurkraftwerk und Photovoltaik-An-lage auf der Firmenzentrale. Dochdiese Projekte sollen schon die Vor-gänger auf Schiene gebracht haben.

Bis zum nächsten Mal,

Eure Lilly

Hallo, meine Lieben!

LILLY LOTTERBLUME

Es ist schön, dass wir als Fans der ös-terreichischen Nationalmannschaft zur Zeit jubeln können. Einer, der da mittut, ist mein Allerliebster, der zu Hause nur noch mit dem Alaba-Leiberl herum-lauft. Rang 10 in der FIFA-Tabelle ist die beste Platzierung, die österreichi-sche Kicker je geschafft haben, jubelt er tagaus, tagein. Aber letzten Endes kann man sich dafür nichts kaufen, so unser jüngerer Nachwuchs zu ihm. Denn wie heißt es so treffend im Casino: Neues Spiel, neues Glück. Das gilt auch für die Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr in Frankreich. Dort müssen Alaba und Co. zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Tag, in den ent-scheidenden Spielen zeigen, dass die Auszeichnung als zehntbeste National-mannschaft weltweit wirklich nachhal-tig ist, bringen unsere Söhne den Vater doch etwas zum Grübeln. Ihr treffendes Argument: Schon oft ist es bei Welt- oder Europameisterschaften zum bösen Erwachen selbst für Favoriten gekom-men. Die WM in Brasilien ist wohl das jüngste und beste Beispiel dafür. Ich verstehe ja als Frau wenig von Fußball. Aber: Mir wäre lieber, Österreich ran-giert jetzt bei der FIFA am 30. Platz oder noch weiter hinten und steht dann am Ende in Frankreich dort, wovon Fuß-ball-Österreich und mein Allerliebster träumen.

*

Als die STEWEAG seinerzeit vor knapp 20 Jahren 25 Prozent der Akti-en an den französischen Energiegan-ten EDF (Électricité de France) verkaufte, klingelte es ganz gewaltig in der STEWEAG-Kasse. Rund 400 Mil-lionen Euro (damals noch 5,6 Milliar-den Schilling!) mussten die Franzosen dafür auf den Tisch legen. Bekanntlich haben sich die Franzosen nun von ih-ren 25-Prozent-Aktienanteil getrennt, erzählt die Ute. Sie haben diese nun an einen australischen Finanzinvestor namens „Macquarie“ verkauft. War-um waren die nicht mehr wert?, fragen Kenner der Energie-Szene. Da waren die seinerzeitigen steirischen Verhand-ler ja weit erfolgreicher und geschickter, hört die Ute. Die Franzosen hätten wesentlich mehr Mitbestimmungsrech-te gehabt, daher sei das Aktienpaket für die Australier billiger geworden, will die Ute erfahren haben. Die neuen Part-ner der Energie Steiermark hätten kein

Recht mehr, einen Vorstandsdirektor zu bestellen und auch andere Mitbe-stimmungsrechte seien gefallen. Dafür habe die Energie Steiermark jetzt eine weit größere Handlungsfreiheit. Dennoch scheint es nicht ganz schlüs-sig, dass jemand wie die Australier sich eine 25,1-prozentige Sperrminorität zulegen und dort nicht wirklich bei den wichtigen Entscheidungen im Konzern mitzureden haben. Das heißt, dass ohne sie künftige Weichenstellungen gar nicht gelingen können. Das wäre doch einer der wenigen Finanzinvestoren, die derart blauäugig so mir nichts, dir nichts 250 bis 270 Millionen Euro auf den Tisch blättern. Wie bei solchen Ge-schäften immer, gibt es ja auch schrift-lich fixierte Nebenabsprachen, die man sich hütet, breit in der Öffentlich-keit zu diskutieren.

*

Während unser Nachwuchs glaubt, dass die Flüchtlingswelle bald ge-stoppt wird, glauben ich und mein Al-lerliebster das nicht. Auch in unserer Nachbarschaft leben Zuwanderer, Schwarze und auch andere – wir spüren sie kaum. Allerdings höre ich von mei-nem Allerliebsten immer wieder, dass er beim Nachhauseweg in den Parks fest-stellt, dass diese praktisch in der Hand der Zuwanderer sind. Wo auch unge-niert Rauschgift an unsere Jugend verkauft wird.

*

Darüber hat er auch mit dem Stefan gesprochen, der im Büro von FPÖ-Op-positionschef Mario Kunasek ar-beitet. Und in der Sondersitzung des Landtags, da hat ja die FPÖ die bei-den Regierungsparteien mit ihren Dringlichen Anfragen noch mehr in die Defensive gedrängt, als diese ohnehin schon sind.

*

Die wollen ja nicht wirklich, dass in der Öffentlichkeit viel über sie gespro-chen wird, erzählt uns der Oswin beim letzten Tarockieren im Stadtpark-Ca-fé. Er ist mit einer Mitarbeiterin befreun-det – Näheres will er gar nicht bekannt-geben –, die dort in den Büros schon von Berufs wegen aus und ein geht. Ach, ja, ich habe noch gar nicht gesagt, um wen es da geht. Österreichs Korruptions-

jäger arbeiten nun auch von Graz aus. Ihre Zelte haben sie oben am Paulus-tor aufgeschlagen. Zutritt haben nur jene zum Haus, die auch die elektroni-schen Berechtigungen auf ihrer Securi-ty-Card haben. Zur Eröffnung kam auch Wolfgang Brandstetter, der Jus-tizminister, eigens aus Wien angedüst. Er meinte, so höre ich vom Oswin und der wiederum von seiner Bekannten, dass mit dem zusätzlichen Standort der Wirtschafts- und Korruptionss-taatsanwaltschaft man in der Lage sei, die Korruption und den Missbrauch in Österreich noch effizienter und effek-tiver bekämpfen zu können. Graz ist die erste Außenstelle und wurde gleich mit vier Spezialisten und den dazugehö-rigen Assistenzmitarbeitern besetzt.

*

Worüber der Oswin genau Bescheid weiß – ich habe gar nicht gewusst, dass es so was gibt – ist eine Whistleblo-wer-Homepage. Wieder typisch, ein englisches Wort. Er hat mir gesagt, das bedeutet im Deutschen so viel wie Oh-renbläser. Und diese Art der Informati-onsweitergabe sei jetzt völlig modern und völlig anonym. In Österreich gibt es sie seit zwei Jahren. Ob nicht der Oswin da schon selbst – er ist ja ein kritischer Geist – aktiv geworden ist …? Na, ich will nicht weiter nachfragen. Mit 1. Jänner 2016, so erzählt er, wird dieses erfolgrei-che Modell auch gesetzlich verankert. Mitwisser von Korruption können über das absolut sichere Online-Por-tal Hinweise geben und ein anonymes Postfach einrichten. Zugleich können die Ermittler mit den Hinweisgebern direkt in Kontakt treten und Fragen stel-len. Seit dem Start der Homepage am 20. März 2013 bis 1. September 2015 gingen bereits 3.226 Meldungen ein, von denen nur rund sieben Prozent sub-stratlos waren. Durch die Hinweise lei-tete die WKStA insgesamt fast 400 Er-mittlungsverfahren ein und erhielt in rund 40 Fällen zusätzliche Hinweise zu laufenden Verfahren – eine sehr positive Bilanz, so erzählt der Oswin. Aus meiner Sicht aber doch mehr eine Vernade-rungsplattform, denn ich brauche keine Angst haben, weil ich ja nichts Unrech-tes tue. Und das wird auch weiterhin so bleiben!

Das wär‘s, bis zum nächsten Mal, Eure Lilly

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November 2015

24 HINTERGRUND

Auf einer großen Bühne mit hunderttausenden anony-

men Lesern „spielt“ der bekannte Journalist Ernst Sittinger als Wirt-schafts-Chef der „Kleinen Zeitung“. Als Kabarettist – mit bald 50 doch schon ein Spätberufener – sieht er auf einer kleinen Bühne seinem Publikum direkt in die Augen, das sich über sei-ne Wuchtln und Pointen amüsiert, laut und herzlich lacht, aber das Gott sei Dank nicht zu Tode.

Sittinger pirscht sich nicht an seine Zuhörer heran, er kommt, kaum auf die Bühne getreten, sofort zur Sache. Er umarmt sein Publikum nicht lie-bedienerisch, sondern lockt es mit Zuckerbrot und Peitsche, macht es gefügig und willig, agiert wie ein guter Koch, der sorgsam die Zutaten seiner Speisen wählt.

„Erste Anfänge als Kabarettist gab es bei mir bereits in den 90er-Jahren mit den Wunderwuzzis“, so Ernst Sittinger. „Weil mein Kabarett-Part-ner aber nach Japan ging, war dann bald Schluss.“ Zum „Restart“ kam es erst im Jahr 2008. Da lud ihn der in der Steiermark bekannte Kabarettist und Pianist Jörg-Martin Willnauer als Bühnengast ein. Im Zuge seines Programms, wo Willnauer nicht zum „Frühstück“, sondern zum „Spät-stück“ mit Gästen über deren Welt plauderte.

„Weil das so gut funktioniert hat, kam er ein Jahr später wieder auf mich zu“, sagt Ernst Sittinger. „Und ich habe dann gesagt: ‚Ich habe so viele Ideen. Können wir nicht gemeinsam was ma-chen?‘“ Das geschah dann auch. Die beiden haben sich rund 20 Minuten gegenseitig einige „Wuchtln“ zuge-worfen. Dem Publikum gefiel das. „Ab 2010 sind wir dann regelmäßig auch gemeinsam auf der Bühne gestanden. Anfangs waren es vier bis sechs Auf-tritte. Ich wollte nicht mehr und das war für mich als Journalisten auch stimmig. Doch dann habe ich gespürt,

Seine Leidenschaft sind Wuchtln

dass das vielmehr Leute verärgert, weil die Nachfrage weit größer war als unsere Auftritte.“ Und so änderte sich das. Jedes dritte Wochenende im Jänner kommt es nun seit damals zur Premiere des neuen Programms. „Wir spielen dann, solange das Interesse vom Publikum da ist“, so Sittinger. Die Premiere gibt es immer im kleinen, aber feinen Theater Lech thaler-Belic in der Herrgottwiesgasse in Graz. Ab-wechselnd stehen sie auf der Bühne. Nur die Zugabe gibt’s gemeinsam. „Gemeinsame Nummern gehen sich schon aus Zeitgründen nicht aus. Da

müssten wir viel mehr gemeinsam proben. So kann aber jeder von uns alles allein machen. Ich unter der Du-sche, im Auto, vor dem Spiegel im Ba-

dezimmer – ich kann praktisch immer proben.“ Das Konzept von Jörg-Mar-tin Willnauer und Ernst Sittinger: „Es ist so ein Ildefonso-Prinzip: ich einen Text und er ein Lied. Natürlich wäre eine Doppel-Conférence unser Traum, aber das geht zeitmäßig nicht. Vielleicht gibt’s nach dem Journalis-mus, sprich in der Pension, einmal die Möglichkeit dazu.“

Die Theaterbühne hat ihn schon früh fasziniert. Bereits als Schüler im Lichtenfels-Gymnasium versuchte Ernst Sittinger sich in der Theater-gruppe als „Schauspieler“. Doch dann die Matura, das Studium, die Familie, und Auftritte gab’s hier und da im Freundes- und Familienkreis. Bis eben seine Zeit mit den „Wunder-wuzzis“ begann, deren Lebensdauer allerdings, wie bereits gesagt, nur kurz war. Seit 2006 schreibt Ernst Sittinger bei der „Kleinen Zeitung“; vorher war er bei der „Presse“ in Wien tätig. Da hoffte er natürlich, dass er in der Ka-baretthauptstadt einen Kabarettpart-ner finden würde. „Doch das ist nicht passiert. Erst als Jörg-Martin Willnau-er mich angesprochen hat, ging’s rich-tig los.“

„Mich quälen täglich Einfälle“, schildert er das Zustandekommen seines Programms. „Es soll nicht arro-gant klingen, aber ich habe Stapel von Büchern zu Hause, weil ich alles, was mir da so einfällt, aufschreibe. Natür-

Kleine-Zeitung-Wirtschafts-Chef Ernst Sittinger hat noch eine Nebenberufung

Seit dem Jahr 2010 steht Ernst Sittinger mit dem langjährigen Profi und Kabarettis-ten Jörg Martin Willnauer – der auch solo auftritt – gemeinsam auf der Bühne. „Die

Zusammenarbeit ergab sich zufällig.“

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HINTERGRUND

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Seine Leidenschaft sind Wuchtln

lich ist beileibe nicht alles witzig, und es ist eine schmerzliche Erfahrung, dass alles, was banal ist, wesentlich leichter und besser ankommt, als wenn was komplex ist.“ Bei seinem hintergründigen Wortwitz „das beste Mittel gegen Jugendarbeitslosigkeit ist Kinderarbeit“ kriegt Ernst Sittinger keine lauten Lacher. „Dagegen passt alles, wenn es um Mann-Frau-Bezie-hungen geht, um Sex. Da bin ich auch oft getrieben von der Banalität.“ Wie gedachte Pointen ankommen, das wisse er erst bei der Premiere. Aber wenn sie bei der Premiere ein Lacher ist, dann bleibt das bei jeder Vorstel-lung, bei jedem Publikum so.

Der Journalist weiß, dass der Kaba-rettist Sittinger noch viel lernen kann. Eines seiner Vorbilder ist der deutsche Politik-Kabarettist Volker Pispers. „Der ist ein Kabarett-Gott für mich. Ich fülle eine Halle mit 70 Leuten, an-dere mit 10.000. Einer ist zum Beispiel Mario Barth.“ Was denkt sich Ernst Sittinger dabei? „Es ist okay, aber erst, wenn die Leute dann glauben, sie ma-chen was Geistvolles, dann habe ich ein Problem.“ Und logischerweise träumt Sittinger auch von ganz gro-ßen Bühnen: „Ich würde lügen, wenn ich nicht gerne in einer vollen Stadt-halle spielen würde. Klarerweise hätte ich auch Angst davor. Aber man wird süchtig, auf der Bühne zu stehen und es sind göttliche Momente, die einen glücklich machen.“

Kleine-Zeitung-Wirtschafts-Chef Ernst Sittinger hat noch eine Nebenberufung

Da wird gelacht ... Werner Faymann hat aus dem Bundeskanzleramt ein Passivhaus gemacht.

ÖVP-Chef zu sein, das ist eine permanente politi-sche Nahtod-Erfahrung. Drum sind das ja immer Katholiken! Anders hältst du das gar nicht aus!

Die schwarzen Exparteichefs zählen bei uns noch lange nicht zum alten Eisen, sondern sie zählen zum RAIFFEN Eisen – das ist ein Unterschied …

Aus jedem ordnungsgemäß entsorgten Minister kann man einen tadellos wiederaufbereiteten EU-Kommissar machen.

Die Ernennung des Sebastian Kurz war die ers-te praktische Maßnahme zur Verbesserung der Kinderbetreuung. Er ist ja der erste Minister, der neben seiner Gage auch noch Kindergeld bezieht. Wissen Sie, warum er Außenminister werden wollte? Der hat gedacht, UNO ist ein Kartenspiel!

Fürs Abhören gibt es inzwischen einen eigenen Feiertag: Maria Empfang..., äh, Empfängnis. Und für Politiker gibt es auch einen Feiertag: Maria Ge-Fängnis.

In der Kirche wird sogar für das Abhören gebetet! Dort heißt es immer: Herr, Obama dich unser! Wir bitten dich, ab-höre uns!

Der Josef Cap hat seine persönliche Bildungs-reform gemacht und leitet jetzt das Renner-

Institut. Denn auch die Bildung von Einkommen ist Bildung.

Der Strache will die EU-Fahne nicht ändern, weil die ist ja eh blau. Und die gelben Sterne? Die wer-den ihn ganz bestimmt nicht stören.

Jedes Mal, wenn der Stefan Petzner aus dem Solarium gekommen ist, habe ich mir gedacht: Man soll die Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe beurteilen!

Der Grasser campiert seit Wochen mit seiner Schwiegermutter im Dreiländereck Schweiz- Österreich-Liechtenstein. In Fachkreisen nennt man das ein BUWOG-BAWAG-Biwak. Immer noch besser als Penthausarrest!

Wenn einer im Altersheim keinen Sport betreibt, gibt es sofort ein Nordic Stalking! Die häufigs-te Todesursache ist heute Senioren-Burnout. In Fachkreisen auch Mitlauf-Crisis genannt.

Die bisher härteste Maßnahme der EU gegen die Geldwäsche war das Verbot des Plastiksackerls.

Ab dem Zeitpunkt der Hochzeit dürfen Sie sich vom Leben gar nichts mehr erwarten. Da müssen Sie mit allem abgeschlossen haben. Drum heißt es ja Ehe-Schließung! Und drum ist die Ehe das letzte Sakrament vor dem Tod. Der Ehepartner ist sozusagen nicht der Lebensabschnittspart-ner, sondern der Lebens-Abschieds-Partner.

Zu meiner Studentenzeit hat man unter „Unisex“ was anderes verstanden.

„Studenten“ darf man heute nicht mehr sagen, sondern nur mehr „Studierende“. Aber aus mei-ner Sicht ist der Begriff „Studenten“ sogar eine doppelt weibliche Form. „Stute“ und „Enten“ – weiblicher geht’s ja nimmer.

Als Mann bin ich ja von Geburt an nur der Böse. Ich bin ein weißer Mann, ich bin ein deutschspra-chiger, europäischer, vollbeschäftigter Steuer-zahler – auf gut Deutsch ein Volltrottel.

Manchmal habe ich das Gefühl, gegen uns Männer wird es bald eine Schutzimpfung geben, so wie gegen Ebola. Die nächste Generation Kinder wird bei der Geburt gegen Mumps, Masern und Mann geimpft.

Ich habe bei Google nachgeschaut, was eine Dragqueen ist – ein Mann, der nach Aussehen und Verhalten eine Frau darstellt. Wenn es nach dem ginge, dann müsste der Faymann auch eine Drag-queen sein. Und der Mikl-Leitner zum Beispiel – ach so, das ist ja eine Frau …

Die Conchita – das ist der Ausweg aus der Sack-gasse Mann.

Wir sind ein Virus – bei den Moslems nähern sich Frauen uns nur mit Mundschutz.

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26 HINTERGRUND

KLIPP sprach mit vier jungen Sport-lerinnen, die sich dem Gewichtheben und Speedklettern verschrieben ha-ben. Allesamt attraktiv, „laufstegwür-dig“. Denen man aber nicht ansieht, dass sie starke Muskeln haben.

Begonnen hat’s mit einem Besenstiel

„Mein Papa war auch ein Stemmer“, erzählt die heute neunjährige Sophia Stieg aus Öblarn im KLIPP-Gespräch darüber, warum Sie eigentlich mit dem Gewichtheben begonnen hat. Es war im Jahr 2009, als die damals Vierjährige (!) mit ihrem Vater Erwin, einem ehemaligen Gewichtheber, zum Training mitgefahren ist. Danach:

„Papa, das will ich auch machen.“Skepsis logischerweise bei ihrer Mut-ter Andrea, zumal Gewichtheben ja nicht gerade ein Mädchen-sport ist und sie Bedenken auch hinsichtlich körperlicher (Haltungs-)Schäden hatte. „Aber als ich dann bei den ers-ten Trainingseinheiten zuge-schaut und gemerkt habe, wie viel Spaß sie daran hat, war ich schon stolz auf sie. Immerhin hat sie nach einem halben Jahr als kleines Mädchen 30 Liegestütze gemacht.“

„Wobei man sich nicht vorstellen darf, dass sie mit vier gleich begonnen hat, schwere Gewichte zu heben“, klärt Vater Erwin auf. „Am Anfang hat sie mit einer Art Besenstiel mit Kartons an den Enden begonnen. Da ging es vor allem einmal um das Erlernen der richtigen Technik“, so seine Frau. „Heute schimpft meine Tochter oft mit mir, wenn ich beim Heben von Sachen mich nur so runter bücke und nicht in die Knie gehe. Es ist erstaunlich, wie selbstverständlich sie das macht. Sie hat durch den Sport einfach eine gute Haltung bekommen und Muskeln, auch im Rückenbereich, wo ich nie

gedacht hätte, dass man dort Muskeln hat“, schmunzelt sie.

Sophia besucht die 4. Klasse der Volks-schule in Öblarn; mit ihr stemmt auch noch eine Klassenkameradin Gewich-

te. „Bei uns in Öblarn ist das nichts Neues, wir haben seit 15 Jah-

ren immer wieder Mädels im Verein“, so Erwin Stieg. Der-zeit gibt es in Öblarn sogar

sieben Mädels im Alter von 9 bis 17 Jahren. „Mei-nen Freundinnen und Freunden damals im Kin-dergarten habe ich erst erklären müssen, was Ge-wichtheben für eine Sport-art ist“, so die neunjährige Sportlerin. Und: Einige der Jungs in ihrer Klas-se hätten schon Respekt vor der „starken Soph-ia“. „Ich fin-

Zarte Muckis Von Isabella Hasewend

„Papa, das will ich auch machen.“Skepsis logischerweise bei ihrer Mut-ter Andrea, zumal Gewichtheben ja nicht gerade ein Mädchen-sport ist und sie Bedenken auch hinsichtlich körperlicher (Haltungs-)Schäden hatte. „Aber als ich dann bei den ers-ten Trainingseinheiten zuge-schaut und gemerkt habe, wie viel Spaß sie daran hat, war ich schon stolz auf sie. Immerhin hat sie nach einem halben Jahr als kleines Mädchen 30 Liegestütze gemacht.“

„Wobei man sich nicht vorstellen darf, dass sie mit vier gleich begonnen hat, schwere Gewichte zu heben“, klärt Vater Erwin auf. „Am Anfang hat sie mit einer Art Besenstiel mit Kartons an den Enden begonnen. Da ging es vor allem einmal um das Erlernen der richtigen Technik“, so seine Frau. „Heute schimpft meine Tochter oft mit mir, wenn ich beim Heben von Sachen mich nur so runter bücke und nicht in die Knie gehe. Es ist erstaunlich, wie selbstverständlich sie das macht. Sie hat durch den Sport einfach eine gute Haltung bekommen und Muskeln, auch im Rückenbereich, wo ich nie

noch eine Klassenkameradin Gewich-te. „Bei uns in Öblarn ist das nichts

Neues, wir haben seit 15 Jah-ren immer wieder Mädels im Verein“, so Erwin Stieg. Der-zeit gibt es in Öblarn sogar

sieben Mädels im Alter von 9 bis 17 Jahren. „Mei-nen Freundinnen und Freunden damals im Kin-dergarten habe ich erst erklären müssen, was Ge-wichtheben für eine Sport-art ist“, so die neunjährige Sportlerin. Und: Einige der Jungs in ihrer Klas-se hätten schon Respekt vor der „starken Soph-ia“. „Ich fin-

de es einfach super, dass man durchs Gewichtheben viel Kraft kriegt, eine gute Körperhaltung und dass auch der Gleichgewichtssinn trainiert wird.“ Aber natürlich ist auch das Reisen zu internationalen Wettkämpfen nach Rom oder anderswohin reizvoll.Drei Mal in der Woche schwitzt sie im Training, das sich auch schon gelohnt hat. „Ich bin mehrmali-ge steirische Meisterin, erst

jüngst mit dem

U11-Titel“, sagt die Neunjäh-

rige natürlich nicht ganz ohne Stolz. Ihr

großes Ziel: „Wenn ich 15 bin, kann auch ich bei den

Europameisterschaften

teilnehmen und diese möchte ich dann auch einmal gewinnen.“ Ihre derzeitigen Bestleistungen liegen im Reißen bei 24 kg und im Stoßen bei 31 kg. Beachtlich, zumal ihr eigenes Kör-

pergewicht nur bei 32 kg liegt …

Neueinsteigerin Marlies Wratschko

Derzeit gibt es in der Stei-

ermark drei aktive Vereine in unter-

schiedlichen Ligen – in Öblarn, Feldkirchen und

in Bruck. Dort stemmt erst seit dem heurigen Frühjahr Marlies Wratschko Gewichte. „Ich habe frü-her Fußball gespielt und bin Dressur geritten. Im August 2014 habe ich mit CrossFit begonnen und bin so zum Gewichtheben gekommen“, erzählt die 20-Jährige (Anm.: CrossFit ist eine Fitness-Trainingsmethode, die von

Gewichtheben ist eine schwerathletische Sportart, bei der eine Langhantel durch Reißen oder Stoßen zur Hoch-strecke gebracht wird, das heißt mit ausgestreckten Armen über den Kopf gestemmt wird – heißt es in der Definition von Gewichtheben. Erst seit 1987 gibt es Weltmeisterschaften für Frauen und erst 2000 wurde Frauengewichtheben ins olympische Programm aufgenommen. Der Weltrekord

beim Gewichtheben der Frauen bis 68 kg liegt im Reißen bei 111 kg und im Stoßen bei 141 kg.

Eines steht fest: Diesen Sportlerinnen geht es nicht ums Geldverdienen. Es ist die pure Leidenschaft dafür.

Bereits mit vier Jahren stand für Johanna Stieg fest, dass sie auch stemmen möchte.

Marlies Wratschko: 40/50 kg (Reißen/Stoßen) sind ihre Bestleistungen.

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HINTERGRUND

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aktuell sechs Frauen in der Allgemei-nen Klasse (14 Jahre und älter) und zusätzlich sechs Mädchen zwischen 9 und 13 Jahren. Die Tendenz ist stei-gend. Österreichweit waren heuer be-reits 78 Damen in allen Altersklassen am Start, 2010 waren es noch 34.

In nur 8,84 Sekunden kraxelt die gebürtige Voitsbergerin Nina

Lach eine 15 Meter hohe und fünf Grad überhängende Wand hoch – das ist neuer österreichischer Rekord! „Bei mir hat sich quasi die ganze Familie dem Klettersport verschrie-ben“, so die Studentin der Sportwis-senschaften. „Vor mittlerweile mehr als zehn Jahren hat mich ein Freund meiner Mutter zum Klettern mitge-nommen und seit damals bin ich da-bei geblieben – zuerst nur zum Spaß und dann auch bei Wettkämpfen.“ Sie liebt den Sport vor allem wegen der Vielseitigkeit durch die drei Dis-

ziplinen im Klettern – Lead (Schwie-rigkeitsklettern), Bouldern (Klettern in Absprunghöhe) und Speed, wo-bei sie in den Wettkämpfen nur die Speed-Disziplin ausübt. „Die Welt-cup-Bewerbe sind über die ganze Welt verteilt und so komme ich ziem-lich viel herum. Heuer war ich etwa schon zwei Mal in China“, schwärmt die 20-Jährige, die rund 20 Stunden pro Woche trainiert. „Mein gesamtes Umfeld hat zum Glück Verständnis dafür, dass ich so viel Zeit fürs Klet-tern aufwende“, spricht sie die Tatsa-che an, dass quasi die ganze Familie sich dem Klettern verschrieben hat.

„Meine Eltern klettern beide hobby-mäßig, meine Mutter ist Turnlehrerin und mein Bruder hat zwei Jahre nach mir zu klettern angefangen. Er hatte zuerst sogar Höhenangst, ist mittler-weile aber auch erfolgreich und sogar mein Trainer.“ Zu den größten Erfol-gen der Steirerin zählen sicher die Jugend-Europameisterschaft 2014, welche sie gewann, und der dritte Platz in der Jugend-WM in Singapur im Jahr 2012. „Heuer bin ich im Spee-dklettern-Weltcup auf Platz 11 in der Weltrangliste, von 41“, sagt sie stolz. „Nächstes Jahr möchte ich schon un-ter die Top 10 kommen und auch bei der WM in Paris gut abschneiden“, hat sie klare Ziele.

Zarte Muckis

Die ganze Familie tut’s

Von Isabella Hasewend

dem gleichnamigen amerikanischen Unternehmen vertrieben wird und Gewichtheben, Sprinten und Eigenge-wichtsübungen sowie Turnen mitein-ander verbindet.).

Sie trainiert nun fünf Einheiten pro Woche, je zwei bis zweieinhalb Stun-den, und kann auch schon auf einen 1. Platz bei den Steirischen Meister-schaften in der Allgemeinen Klasse bis 53 kg verweisen. Die Bestleistun-gen der Steirerin liegen bei 38 kg im Reißen und 50 kg im Stoßen.

Ganz wichtig beim Gewichtheben ist die richtige Technik und nicht zuletzt diese möchte Marlies Wratschko ver-bessern. „Das ist mein vorrangiges Ziel, um in der Folge dann nächstes Jahr den einen oder anderen Wett-kampf gewinnen zu können.“ Die gebürtige Kapfenbergerin studiert an der Montanuni Leoben Werkstoffwis-senschaften.

Johanna Steinberger: Zahlreiche Erfolge

Die aktive Karriere fast schon hin-ter sich hat Vereinskollegin Johanna Steinberger. „Ich habe mich mit 11 Jahren bei einem Ferienkurs hier in Bruck fürs Gewichtheben entschie-den, weil es mir gleich sehr viel Spaß gemacht hat“, so die 23-jährige Stei-rerin. Auch ihre Eltern waren nicht gleich von Anfang an begeistert.

„Sie haben es aber akzeptiert und sich dann über Erfolge mit mir gefreut.“ Und diese machten sie zur erfolg-reichsten steirischen Stemmerin. 17 Mal wurde sie Steirische Meisterin, 40 steirische Rekorde stellte sie auf, die Staatseinzelmeisterschaften im Zweikampf bis 58 kg hat sie zwei Mal gewonnen und etliche Male die Ös-

terreichischen Meisterschaften mit der Mannschaft, um einige zu nennen. Seit sie in Wien Forstwirtschaft und Lawinenverbauung studiert, betreibt sie den Sport nur noch hobbymäßig, hat aber dafür mit der Trainerausbil-dung begonnen.„Als Johanna damals

im Jahr 2003 begonnen hat, gab es insgesamt nur eine Damen-Klasse, wo alle gemeinsam angetreten sind“, erinnert sich Trainer und Vereinsob-mann-Stellvertreter Christian Ka-threin an die Anfänge im Damenge-wichtheben. In der Steiermark gibt es

Eines steht fest: Diesen Sportlerinnen geht es nicht ums Geldverdienen. Es ist die pure Leidenschaft dafür.

Steirische Speedkletterin Nina Lach

Johanna Steinberger hat 40 (!) steirische Rekorde im Gewichtheben aufgestellt. Marlies Wratschko (li.) und Johanna Steinberger in „zivil“

Die Sportstudentin hält mit 8,84 Sekunden den

Österreich-Rekord.

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Stadion: Das Liebenauer Stadion bekommt einen neuen Sponsor, der Vertrag mit UPC läuft aus. Künftig wird Sturm Graz in der „Merkur Arena“ seine Heimspiele bestreiten.

Grazer Bahnhof: Sechs Jahre wurde er saniert, nun ist er fertig. 41.000 Fahrgäste gibt es pro Tag, 15 Millionen im Jahr. Die Kapazität: 1.000 Züge pro Tag. Ebenso viele Mitarbeiter gibt es insgesamt am Hauptbahnhof.

Grüner See: Im kommenden Jahr ist das Tauchen im Grünen See verboten. Mehrere Gutachten belegen, dass durch die Aufwirbelungen des See-bodens die leuchtende Farbe des Sees, der unter Naturschutz steht, verloren gehen wird. In den sozialen Netzwerken wird schon jetzt Kritik laut, die ganze Region werde darunter leiden.

Zeltweg: 4,5 Jahre Haft für den ehemaligen Zeltwe-ger Bürgermeister Kurt Haller wegen Veruntreuung und Missbrauch der Amtsgewalt. Mit dieser harten Strafe hatte in Zeltweg kaum jemand gerechnet.

Landeskulturpreisträger: Erwin Wurm, der be-kannte Künstler, ist einer, Valerie Fritsch erhielt für ihren Roman-Erstling einen Preis, und Dirk Kaftan, Musikdirektor der Grazer Oper, ist der dritte Preisträger. Übergeben wurden sie im Theater im Palais der Kunstuniversität. Jeder der drei konnte sich über 10.000 Euro freuen.

Die Preisträgerinnen und Preisträger der Landeskultur-

preise 2015 mit LH Schützenhöfer (Mitte) und LR Buch-

mann (r.) bei der Verleihung

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Sirenen: 99,7 Prozent funktionieren in der Steier-mark. Insgesamt wurden jüngst 1.300 Sirenen wie-der überprüft. Nur drei müssen repariert werden.

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Kernöl – das grüne Gold: Eine 80-köpfige Jury kostete sich stundenlang durch 20 eingereichte Kernöle. David Kern aus Siebing bei Weinburg hat mit seiner Partnerin Melanie Prutsch in diesem Jahr das beste Kernöl zustande gebracht.

Ein Ständchen von Stoani Fritz Willingshofer für den Champion David Kern mit Lebensgefährtin Melanie Prutsch.

TU Graz: Zwei Neue gibt es im Team von Rektor Harald Kainz: Claudia von der Linden ist die Vizerektorin für Kommunikation und Changema-nagement, Detlef Heck der Vizerektor für Lehre, weiterhin im Team sind Andrea Hoffmann, Vize-rektorin für Finanzen und Personal, und Horst Bischof, Vizerektor für Forschung.

Elevate Festival: Vor zehn Jahren hat Daniel Erlacher dieses Festival ins Leben gerufen. Es ist ein Event für den politischen Diskurs und verknüpft Musik und Kunst. 6.000 Teilnehmer beweisen, dass die Idee des IT-Fachmanns, der ein begeisterter Radfahrer ist und sich haupt-sächlich vegan ernährt, ihre Anhänger hat.Österreich-Pavillon in Mailand: Er war unter dem

Motto „Breath Austria“ ein Besuchermagnet auf der EXPO in Mailand und zeigte eindrucksvoll in einer Landschaft mit 15 Meter hohen Bäumen, dass die Luft unser wichtigstes Lebensmittel ist. Die Konzeption kommt vom Grazer TU-Professor Klaus Loenhart. Nun gibt es Überlegungen, die Idee des Pavillons in Graz noch einmal zu realisieren.

Schon Tradition: das Nightrace in Schladming am 26. Jänner 2016.

Skiflug-WM am Kulm: Sie ist vom 11. bis 17. Jänner 2016 in Tauplitz/Mitterndorf das Wintersport-Groß ereignis im kommenden Jahr.

ARBÖ Steiermark: 68 Verkehrstote vermeldet die Unfallstatistik für die Steiermark. Auffällig: Ein Viertel davon passierte im Zweiradbereich.

Leoben: 50.000 Besucher verzeichnete die Aus-stellung „Ägypten – Die letzten Pharaonen“ in Leoben. Doch weniger als erwartet. Künftig will man neue Konzepte und Themen umsetzen.

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„Beschwer dich beim Salzamt!“, heißt es im Volksmund, wenn es gegen eine behördliche Entschei-dung keinen Rechtsweg gibt. So geschehen kürzlich auch in Graz, wo das Landesverwaltungsgericht eine solche traf. Das Gericht liegt zufällig „ortsrichtig“, nämlich in der Salz-amtsgasse, wo auch der ehemalige Landesbeamte und Jurist Kunde-graber, vor zwei Jahren zum Richter berufen, seinen Dienst versieht. Er wies eine Beschwerde zurück.

Deren Vorgeschichte: Ein junger Grazer, bei einem Abschleppunter-nehmen beschäftigt, hat während des Einsatzes wegen dringender Notdurft-Verrichtung kurzfristig die Einsatzfahrt unterbrechen müssen. Zufällig sei auf der Route auch die Wohnung seiner Eltern gelegen, sodass er dort das rettende WC aufsuchen konnte. Weil alles in die Hose zu gehen drohte, stellte er sein Dienstfahrzeug in der Abschleppzo-ne vor dem Mehrparteienwohnhaus seiner Eltern ab. Wie es der Zufall wollte – manche wollen nicht daran glauben –, fuhr gerade ein Aufsichts-organ der Feuerwehr vorbei und die Folge war eine Geldstrafe von 70 Euro. Für Richter Kundegraber war in der angesetzten Verhandlung die Schilderung der Notstandssituation des jungen Mannes bezüglich seines Stuhlgangs nicht nachvollziehbar. Im

Österreich nimmt jedes Jahr 100.000 Flüchtlinge auf ! Pro Flüchtling wer-den für Wohnung, Waren des täglichen Lebens, Kleidung, Deutschunterricht, Migration, medi-zinische Versorgung, Handy, Ta-schengeld usw. im Jahr ca. 10.000,– Euro an staatlicher Unterstützung notwendig sein. Das macht bei 100.000 Flüchtlingen im Jahr 1 Mil-liarde Euro aus, die die österreichi-sche Bevölkerung aufbringen muss. Dazu kommt noch, dass 20.000 Wohnungen im Jahr zusätzlich benötigt werden und es werden auch zusätzlich einige tausend Lehrer und Ärzte für Ausbildung, Migration und medizinische Versorgung gebraucht.

Ein Bayern-Präsident – Uli Hoe-neß – sitzt noch im Häfen. Schon sein Fall erschütterte Deutschland, spaltete die Nation, die seit der WM in Brasilien noch fußballnärrischer geworden ist. Und jetzt bahnt sich der Supergau gegen Kaiser Franz Beckenbauer an. Einen Bundes-präsidenten kannst du mir nichts, dir nichts vor Gericht stellen, aber einen Kaiser ins Gefängnis oder vor Gericht zu stellen – das deutsche Sportidol schlechthin –, wo kommen wir da hin? Mit Samthandschuhen greifen Justiz und Medien nach ihm, denn in Wirklichkeit möchte ihn niemand erwischen, ihn schlecht-machen, obwohl sich ganz deutlich abzeichnet, dass Franz Beckenbauer bei der Vergabe der WM in Deutsch-land mit dabei war, als geschoben und getrickst wurde, als Millionen Euro über dubiose Kanäle verteilt wurden. Und auch bei der Vergabe der WM an Katar, noch dazu im Winter, haben die Deutschen mit-gespielt. Gut, deswegen wird kein Fußballfan weniger in die Stadien stürmen, wie auch VW keinen Ein-bruch im Verkauf hat durch „Diesel-gate“. Aber wieder einmal waren es die Amerikaner, die selbst weltweit auch mit allen Tricks ihre Interessen vertreten, die aber mit der Verhaf-tung der höchsten Funktionäre der FIFA einen Stein ins Rollen gebracht haben. Ihre Cowboy-Mentalität ist der Auslöser gewesen. Diese haben seit Jahrhunderten in Amerika für Recht und Ordnung gesorgt. Sheriffs und Justiz haben schon in der Zeit von Al Capone die Mafiabosse über Steuerbetrug, illegale Wettspiele, nicht deklarierte Einnahmen, Kor-ruption in die Gefängnisse gebracht. Ein US-Haftbefehl brachte die Lunte bei der FIFA nun zum Brennen. Ein Sumpf an Korruption, wo hunderte Millionen Dollar oder Euro geflos-sen sind. Da werden wir noch über etliches staunen.

Sinne der freien Beweiswürdigung darf ein Richter dem Beschuldigten logischerweise auch nicht glauben, was Kundegraber tat.

Um seinen Standpunkt zu untermau-ern, ließ er daraufhin ein medizini-sches Gutachten in Auftrag geben. Und dieses ist nicht nobelpreisver-dächtig, aber doch verdient es eine besondere Beachtung. Denn in die Kurzform übersetzt, wird in diesem festgestellt – eineinhalb Jahre später –, dass es keine Notstandssituati-on gegeben habe für die Notdurft, wiewohl der Sachverständige selbst in einem Telefonat eingestanden hat, dass die Situation sich so ab-gespielt haben könnte. Anmerkung der Redaktion: In der Verhandlung sei diese Frage dezidiert nicht an ihn gerichtet worden.

Dass einem Richter es zusteht, einem Beschuldigten nicht zu glau-ben, geht völlig in Ordnung. Nach gängigem österreichischen Recht sollte es jedoch so sein, dass ein „Schuldspruch“ nur dann zu treffen ist, wenn jeder Zweifel über das Vergehen auszuschließen ist. Heißt es doch auch: Im Zweifel für den Angeklagten, sprich in diesem Fall den Beschwerdeführer.

Und nun kehren wir wieder in die Salzamtsgasse zurück. Denn gegen

Tolles Wirtschaftsprogramm, könnte man meinen. Nur, dieses nationale Wirtschaftsprogramm muss die österreichische Bevölkerung selbst bezahlen. Für die Finanzierung gibt es nur 2 Möglichkeiten: Entweder wir verschulden uns in Zukunft noch mehr oder wir zahlen mehr Steuern und verzichten selbst auf Leistungen des Staates!

Ob und wie „wir das schaffen“, wenn wir das auch alles bezahlen, wird sich aber erst in der Praxis zeigen. Denn in Österreich gibt es ja auch noch „Altlasten“ in vielen Berei-

Beschwer dich beim Salzamt!

Wir schaffen das!

Kaiser Beckenbauer vor Gericht

die Entscheidung des Herrn Richters Kundegraber gibt es keine Möglich-keit der Beschwerde. Außer beim Salzamt.

In der Verhandlung meinte Kunde-graber, wenn ihm das passiert (eine solche Notsituation ist gemeint), dann würde er sich in die Büsche schlagen. Wer diese Chance nicht hat und zum Salzamt geht, dem kostet die Sache rund 800 Euro. So teuer ist das Verfahren mit den Kos-ten des medizinischen Gutachtens.

Da drängt sich der Eindruck auf, dass es zwischen der einen Behörde – in dem Fall das Landesverwal-tungsgericht – und der anderen Behörde (gemeint ist die Stadt Graz und Bürgermeister Nagl) zum stillen Schulterschluss kommt. Auf der Strecke bleibt der einzelne Bürger, der es gewagt hat, wegen läppischer 70 Euro sich in der Salzamtsgasse zu beschweren. Da könnte ja jeder kommen …

chen – wie Bildung, medizinischer Versor-gung, Kinderbetreuung, Wirtschaft, Bundesheer, Polizei, öffentlichem Verkehr, Pensionen, Altersversorgung,

Straßenbau usw. – zu erledigen. Und dafür ist ebenfalls viel Geld nötig. Und wir dürfen auch nicht verges-sen, dass wir ja für Hypo Alpe Adria und Sonstiges noch große Summen von unseren Schulden zurückzahlen müssen! Das alles wird wohl nur zu Lasten unseres Lebensstandards zu stemmen sein. Große Veränderun-gen muss die österreichische Bevöl-kerung auf Wunsch der Regierung in Kauf nehmen und wird dazu nicht einmal gefragt, ob sie das will! Und die Belastungen sind nicht einmalig, sondern über viele Jahre werden diese spürbar sein.

Landesverwaltungsgericht in Graz arbeitet an diesem „Image“

… oder gar ins Gefängnis?

Auf Kosten unseres Lebensstandards?

MEINUNG

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32 WOHNEN

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FACTORYABVERKAUFEine familiäre Spaziergän-

ger-Runde – Kinder, Eltern, Großeltern – bleibt stehen, „begut-achtet“ das Haus von unten bis oben und dann hört man sie sich gegensei-tig fragen: „Wie kann man nur in ei-nem schwarzen Haus wohnen?“ „Das haben wir schon oft erlebt“, zeigen sich Hausherr Kai Stania und seine Frau nicht überrascht. Die Farbe der Fassade hat auch einen praktischen Grund: Im Winter spart Schwarz Energie und im Sommer leitet es die Wärme ab. Aber es gibt noch einen Grund: „Wir leben Design“, outet sich das Architekten-Ehepaar. Viele der Kollegen wollen das nicht und wohnen daher lieber in Altbauten. „Unser Haus soll aber auch ein Ma-nifest sein, wie wir denken. Es lässt niemanden kalt und polarisiert.“

Das Haus ist ein Niedrigenergie-haus, das mit Erdwärme beheizt wird. „Der Holzvorrat, den wir damals ein-gekauft haben und der ursprünglich für ein Jahr berechnet wurde, reicht nun schon für sieben Jahre aus.“

Von der Lage her könnte es im Au-ßenbezirk jeder größeren Stadt lie-gen, in der Realität steht es aber am Stadtrand von Wien. Kai Stania: „Wir haben zehn Minuten zur Stadt. Es ist ein Idealfall für uns und wir wohnen in der Natur, im Grünen. Die Kinder freuen sich, wenn zum Frühstück der Hase, das Reh oder auch einmal der Fuchs vorbeikommt, denn wir brau-chen nicht einmal einen Zaun um unser Haus.“

Der Mensch muss auch Glück haben. Die Stanias erwarben das Grundstück ganz günstig, sonst hät-te man sich das nicht leisten können. „Ein Viertel von dem, was es sonst kostet.“ Behaglichkeit war ihnen sehr wichtig. Das Schlafzimmer ist Rich-tung Osten ausgerichtet, auch das Büro, das im Kellergeschoß des Hau-ses angesiedelt ist. „Denn ich arbeite hier auch, es ist mein Arbeitsplatz.“ Das Wohnzimmer ist nach Süden ausgerichtet und besticht durch eine 14 Meter lange Glasfront. Und die Reinigung? „Das geht rasch und ist

mit unserem professionellen Gerät kein Problem. Alle Fenster sind gut zu erreichen.“

„Wir wohnen in der Natur, es kön-nen die Rehe reinschauen und sonst niemand.“ Es gibt logischerweise zwei Kinderzimmer, die auch Gäste-zimmer sein können, und mehrere Terrassen. „Die nützen wir aber lei-der gar nicht so oft, wie es gedacht war. Im Sommer ist es, so wie jetzt, wichtig, dass wir nicht vergessen, die Insektengitter zu schließen, denn sonst kann es lästig werden. Meine Frau und ich haben das lange und gründlich durchgesprochen und dann so umgesetzt und geplant.“

Als Designer hat Kai Stania so-gar die Möbel und die Küche selbst entworfen, auch das Bett, die Ein-richtung im Büro und zum Teil die Lampen. „Was nicht von mir ist, das haben wir dann beim Leiner oder Kika gekauft.“ Auf die Frage, ob er heute etwas anders planen würde, nachdem er das Haus nun sieben Jahre nützt, sagt er nach einer kurzen Überlegungsphase: „Eine Kleinigkeit bereue ich: Wir wollten keine Verbin-dung zur Garage – wegen möglichen Benzingeruchs – und dass der Tief-kühlschrank im Kellergeschoß liegt.“

Dieses Haus lässt niemanden kalt und polarisiert

Es wohnt sich wunderbar

Architekt Kai Stania

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Page 33: Steiermarkmagazin Klipp November 2015

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Page 34: Steiermarkmagazin Klipp November 2015

Elektromo-bilität wird in Gleisdorf schon seit dem Jahre 1991 gelebt. Der Fuhrpark umfasst heute 130 Fahrzeuge.

Wasser, Wind, Sonne, Biomasse, Pflanzenöl und Gas bilden die-

sen Energiemix. Die ersten kleinen Photovoltaik- und Sonnenkollek-tor-Anlagen und Blockheizwerke wurden bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten installiert. All das ge-schah unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit. Und weil die Gleisdorfer die Maßnahmen mittru-gen, erfolgte langsam der Umstieg von fossiler auf erneuerbare Energie.

Langzeitgeschäftsführer Walter Schiefer ist seit 2002 für die Feis-tritzwerke verantwortlich und seit damals auch für die Stadtwerke. Er geht mit Jahresende in Pension. „Es ist mir gelungen, gemeinsam mit den Mitarbeitern die Feistritzwerke-STE-WEAG zu einem Vorzeigeunterneh-men in der Branche zu entwickeln, und das empfinde ich als sehr be-friedigend.“ 38 Preise und Auszeich-nungen hat es in dieser Zeit gegeben. Gleisdorf ist heute als „Solar Smart City“ von seinen Angeboten her die kompletteste Stadt in Österreich, die noch dazu mit den Feistritzwerken und Stadtwerken auch wirtschaftlich erfolgreich ist. Walter Schiefer: „Das war aber nur zu schaffen, weil vor allem die Mitarbeiter, aber auch die Verantwortlichen und die Gemeinde Gleisdorf diesen Weg mitgegangen sind und mitgetragen haben.“

Die „Digitalisierung“ – der neue Megatrend – wird auch in der Ener-giebranche zu starken Umbrüchen führen und die Feistritzwerke-STE-WEAG haben sich seit vielen Jahren auf diese neue digitale Welt einge-lassen und eingestellt. Es wird mit der Einführung der Smartmeter zur völligen Netzautomatisierung kom-men, um damit auch die Kundenda-ten online zur Verfügung zu stellen. In der Energieversorgung wird in Zukunft nicht mehr die Energie im Mittelpunkt stehen, sondern die digi-talen Daten. Damit werden die Kun-denwünsche besser gesteuert und zu erfüllen sein. Ganz ähnlich wie beim Handy, wo ja auch nicht mehr das Te-lefonieren im Mittelpunkt steht.

Die Weichen für die digitale Zu-kunft sind also gestellt. Das „Smart City Green Building“, das in den nächsten Wochen an die künftigen Bewohner-Familien übergeben wird, macht für alle Gleisdorfer nachvoll-ziehbar, wie der Alltag künftig ausse-hen wird (siehe Kasten).

Ein Vorzeigeprojekt ist auch – in Österreich bisher einzigartig – der Energieatlas. Er ist so etwas wie der „digitale Gleisdorfer“, eine Info-Platt-form mit den Lebensdaten der Stadt. Welcher Nutzen kann aus dem Ener-gieatlas geholt werden?

Planer, Gemeinde, Stadtentwick-ler, Energieversorger: Alle Infra-struktureinrichtungen – Leitungen, Straßen, Bäume, Verkehrszeichen, öffentliche Gebäude und WCs, öf-fentlicher Verkehr, Energiedaten, Beleuchtungskataster, Fernwärme-gebiete, Einwohnerdichte, Flächen-widmungsplan usw. – sind auf einer Plattform rasch ersichtlich.

Bevölkerung: Parkplätze, Haltestel-len, Ärzte, Apotheken, Müllinseln, Rad-wege, öffentliche Gebäude, Einsatz-einrichtungen, Einkaufszentren, Kultur- und Sporteinrichtungen, Ausflugsziele, Online-Energieberatung usw.

Energieverantwortliche: Solarka-taster, Heizungsartkataster, Energie-kennzahlkataster, CO2-Kataster, Be-leuchtungskataster, Einwohnerdich-tekataster, Kraftwerkskataster, On-line-Energiedaten, Infrastruktur usw.

Auch der Megatrend „Digitali-sierung“ wird vor dem Energie- und Informationsatlas nicht stoppen, weil mit dem Energieatlas das Leben für die Menschen einfacher, informativer und angenehmer wird!

Walter Schiefer, hauptverantwort-lich für dessen Entwicklung: „Wir kön-nen mit gutem Gewissen sagen, dass wir die Gleisdorfer, unsere Kunden, perfekt durch den, lassen Sie es mich so sagen, digitalen Wirbelsturm in die digitale Welt führen können.“

Bei den Feistritzwerken-STEWE-AG stehen seit 110 Jahren Mensch und Umwelt im Mittelpunkt. Dass das so bleibt, dafür hat man in den letzten Jahren begonnen, eine visi-onäre, digitale Unternehmenskultur aufzubauen. Was heißt das? Nicht die Technologie, sondern weiterhin steht der Mensch im Mittelpunkt. Dazu hat es aber von Anfang an die Einbindung aller MitarbeiterInnen gebraucht. Walter Schiefer: „Nur so gelingt das. Das heißt weiters, dass wir, wie das ja auch Google, Micro-soft und andere tun, als Netzbetrei-ber die Chancen und die Macht der digitalen Daten sichtbar machen und praxisorientiert anwenden. Denn die digitalen Daten lassen die Bedürfnisse der Menschen besser erkennen und wir können sie damit auch besser befriedigen.“ Der Nut-zen ist vielversprechend und nach-haltig. „Das schafft zufriedene Mit-arbeiter“, so Walter Schiefer, „weil sie mehr Freiheiten, eine flexiblere Arbeitswelt vorfinden, weil sie we-niger Stress haben, auf der anderen Seite aber auch zufriedene Kunden und – was ja genauso wichtig ist – zufriedene Eigentümer.“

Bei den Feistritzwerken-STEWE-Bei den Feistritzwerken-STEWE-AG stehen seit 110 Jahren Mensch AG stehen seit 110 Jahren Mensch und Umwelt im Mittelpunkt. Dass und Umwelt im Mittelpunkt. Dass das so bleibt, dafür hat man in den das so bleibt, dafür hat man in den letzten Jahren begonnen, eine visi-letzten Jahren begonnen, eine visi-onäre, digitale Unternehmenskultur onäre, digitale Unternehmenskultur aufzubauen. Was heißt das? Nicht aufzubauen. Was heißt das? Nicht die Technologie, sondern weiterhin die Technologie, sondern weiterhin steht der Mensch im Mittelpunkt. steht der Mensch im Mittelpunkt. Dazu hat es aber von Anfang an die Dazu hat es aber von Anfang an die Einbindung aller MitarbeiterInnen Einbindung aller MitarbeiterInnen gebraucht. Walter Schiefer: „Nur so gebraucht. Walter Schiefer: „Nur so gelingt das. Das heißt weiters, dass gelingt das. Das heißt weiters, dass wir, wie das ja auch Google, Micro-wir, wie das ja auch Google, Micro-soft und andere tun, als Netzbetrei-soft und andere tun, als Netzbetrei-ber die Chancen und die Macht der ber die Chancen und die Macht der digitalen Daten sichtbar machen digitalen Daten sichtbar machen und praxisorientiert anwenden. und praxisorientiert anwenden. Denn die digitalen Daten lassen die Bedürfnisse der Menschen besser erkennen und wir können sie damit erkennen und wir können sie damit auch besser befriedigen.“ Der Nut-zen ist vielversprechend und nach-haltig. „Das schafft zufriedene Mit-arbeiter“, so Walter Schiefer, „weil sie mehr Freiheiten, eine flexiblere Arbeitswelt vorfinden, weil sie we-niger Stress haben, auf der anderen Seite aber auch zufriedene Kunden und – was ja genauso wichtig ist – zufriedene Eigentümer.“

Die Weichen für die digitale Zu-kunft sind also gestellt. Das „Smart City Green Building“, das in den nächsten Wochen an die künftigen Bewohner-Familien übergeben wird, macht für alle Gleisdorfer nachvoll-ziehbar, wie der Alltag künftig ausse-hen wird (siehe Kasten).

Ein Vorzeigeprojekt ist auch – in Österreich bisher einzigartig – der Energieatlas. Er ist so etwas wie der „digitale Gleisdorfer“, eine Info-Platt-form mit den Lebensdaten der Stadt. Welcher Nutzen kann aus dem Ener-gieatlas geholt werden?

Planer, Gemeinde, Stadtentwick-ler, Energieversorger: Alle Infra-struktureinrichtungen – Leitungen, Straßen, Bäume, Verkehrszeichen, öffentliche Gebäude und WCs, öf-fentlicher Verkehr, Energiedaten, Beleuchtungskataster, Fernwärme-gebiete, Einwohnerdichte, Flächen-widmungsplan usw. – sind auf einer Plattform rasch ersichtlich.

Bevölkerung: Parkplätze, Haltestel-len, Ärzte, Apotheken, Müllinseln, Rad-wege, öffentliche Gebäude, Einsatz-einrichtungen, Einkaufszentren, Kultur- und Sporteinrichtungen, Ausflugsziele, Online-Energieberatung usw.

Energieverantwortliche: Solarka-taster, Heizungsartkataster, Energie-kennzahlkataster, COleuchtungskataster, Einwohnerdich-tekataster, Kraftwerkskataster, On-line-Energiedaten, Infrastruktur usw.

Auch der Megatrend „Digitali-sierung“ wird vor dem Energie- und Informationsatlas nicht stoppen, weil mit dem Energieatlas das Leben für mit dem Energieatlas das Leben für die Menschen einfacher, informativer und angenehmer wird!

Walter Schiefer, hauptverantwort-lich für dessen Entwicklung: „Wir kön-nen mit gutem Gewissen sagen, dass wir die Gleisdorfer, unsere Kunden, perfekt durch den, lassen Sie es mich so sagen, digitalen Wirbelsturm in die digitale Welt führen können.“

„digitale Gleisdorfer“, eine Info-Platt-form mit den Lebensdaten der Stadt. Welcher Nutzen kann aus dem Ener-gieatlas geholt werden?

Planer, Gemeinde, Stadtentwick-ler, Energieversorger: Alle Infra-struktureinrichtungen – Leitungen, Straßen, Bäume, Verkehrszeichen, öffentliche Gebäude und WCs, öf-fentlicher Verkehr, Energiedaten, Beleuchtungskataster, Fernwärme-gebiete, Einwohnerdichte, Flächen-widmungsplan usw. – sind auf einer Plattform rasch ersichtlich.

Bevölkerung: Parkplätze, Haltestel-len, Ärzte, Apotheken, Müllinseln, Rad-wege, öffentliche Gebäude, Einsatz-einrichtungen, Einkaufszentren, Kultur- und Sporteinrichtungen, Ausflugsziele, Online-Energieberatung usw.

Energieverantwortliche: Solarka-taster, Heizungsartkataster, Energie-kennzahlkataster, CO2-Kataster, Be-leuchtungskataster, Einwohnerdich-tekataster, Kraftwerkskataster, On-line-Energiedaten, Infrastruktur usw.

Auch der Megatrend „Digitali-sierung“ wird vor dem Energie- und Informationsatlas nicht stoppen, weil mit dem Energieatlas das Leben für mit dem Energieatlas das Leben für die Menschen einfacher, informativer und angenehmer wird!

Walter Schiefer, hauptverantwort-lich für dessen Entwicklung: „Wir kön-nen mit gutem Gewissen sagen, dass wir die Gleisdorfer, unsere Kunden, perfekt durch den, lassen Sie es mich so sagen, digitalen Wirbelsturm in die digitale Welt führen können.“

Fit für die digitale WeltGleisdorfer Energiewende gelang mit Energiemix

34 UMWELT

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Green Building

Wir führen unsere Kunden perfekt durch den digita-

len Wirbelsturm in die digitale Welt.

Geschäftsführer Walter Schiefer mit dem Energy Globe Austria Award 2015: „Die Natur ist unser wertvollstes Gut.“

Seit 110 Jahren stehen bei den Feistritzwerken Mensch und Umwelt im Mittelpunkt.

Auch bei visionärer und digitaler Unternehmens-kultur muss der Mensch im Mittelpunkt

stehen und nicht die Technologie. Damit schaffen wir zufriedene

Mitarbeiter, zufriedene Kunden und zufrie-

dene Eigentü-mer.

Geschäftsführer Walter Schiefer mit dem Energy Globe Austria Award 2015: „Die Natur ist unser wertvollstes Gut.“

Fit für die digitale WeltGleisdorfer Energiewende gelang mit Energiemix

Das ehemalige Bezirkspensionisten-heim wurde in 53 Wohneinheiten umgebaut. Es ist damit zu einem Green Building geworden. Das Pro-jekt ist eine Co-Produktion der beiden aktuellen „Energy-Globe-Styria-Award-2015“-Gewinner Feistritzwer-ke-STEWAG und Baumeister Leitner Planung und Bauaufsicht GmbH.

Eine Leistungsübersicht soll die Neu-artigkeit und Nutzung der digitalen Datenwelt für das Green Building deutlich machen.

Der enorme und nicht erneuerbare Energiebedarf wird auf ein Viertel reduziert; im Bereich der Heizung gibt es durch die Passivhaussanierung ein Einsparungspotential von ca. 85%.Jährlich kann binnen einem Jahr das Energiepotential von 100.000 l Erdöl durch diese Sanierung eingespart werden.

Der gesamte hohe Energiebedarf des Bestandes wurde mit Öl, Gas und

Strom abgedeckt, der zu-

künftige geringe Energiebedarf wird fast ausschließlich mit erneuerbaren Energien mit regionaler Wertschöp-fung erfolgen (Biofernwärme), Strom über die eigene PV-Anlage (PV-Dach).Auf dem Grundstück wird E-Mobilität errichtet und in Form eines Carsha-ring-Modells den Mietern zur Verfü-gung gestellt.

Aus allen Wohnungen kann der je-weilige Energiebedarf für Heizung, Warmwasser, Strom (auch für Einzel-geräte), Raumtemperatur und Feuch-tigkeit digital ausgelesen werden; das Gebäude ist bereits mit Glasfaserkabel erschlossen. Über ein zur Verfügung gestelltes Tablet werden allen Mietern diese Daten zur Verfügung gestellt. Auf dem Tablet finden sie auch die Daten des E-Mobiles, den Akku-La-destand und die Reservierungsliste. Auch die Hausverwaltung kann direkt an die Mieter Informationen senden. Über Info-Screens in den Haupt-stiegenhäusern werden diese Daten ebenfalls ersichtlich sein. Die Mieter können ihr Energieverhalten also direkt abrufen und z.B. auch die die Heizung steuernde Wettervorhersage

direkt abfragen. Auch die öffentli-chen Verkehrsmittel (Fahr-

pläne) stehen auf dem Tablet zur Verfü-

gung wie auch ein Mobilitäts-rechner.

Gleisdorf ist als „Solar Smart City“ die kompletteste Stadt in Österreich. 38 Auszeichnungen und wirtschaftlicher Erfolg zeugen davon.

Soziales und umweltgerechtes Wohnen

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36 UMWELT

Jeder Manager weiß um die Herausforderung: Das Zu-sammenführen von gewach-

senen Abteilungen (Bereichen) zählt zu den schwierigsten Aufgaben. Der Prozess erfordert viel Sensibilität, kla-re Botschaften und verbindliche Ziele, unabhängig davon, ob das im privaten Unternehmensbereich oder im öf-fentlichen Bereich erfolgt.

„Daher war der Auftrag der Stadt Graz als Eigentümer der Holding im Jahr 2011 – die Konzentration und Neugründung der Daseinsvorsorge in der Holding Graz mit Kanal und Wirt-schaftsbetrieben nach Vorgaben der Stadt – für alle Mitarbeiter und auch für mich eine Riesenherausforderung“, so der zuständige Vorstandsdirektor Wolfgang Messner. Bereits ein Jahr später waren die neuen Spartenberei-che Wasserwirtschaft (Trink- und Ab-wasser), Abfallwirtschaft (Sammlung, Verwertung, Entsorgung), Stadtraum

(Straße und Grünraum) sowie das KundInnenmanagement, der Vertrieb und die Kommunalwerkstätte gebil-det. Diese arbeiten seit damals in der Holding Graz unter einem Dach, näm-lich der Marke „Services Neu“.

„Wir haben Optimierungsprojekte für die Ablauf- und Aufbauorganisa-tion umgesetzt“, schildert Vorstands-direktor Wolfgang Messner kürzlich beim zweitägigen Symposium „Forum 2015+“ („Gemeinwohl, Ökonomie und Nachhaltigkeit“) in Graz-Andritz die Strategie – im Beisein nationaler und internationaler ExpertInnen. Die Idee „Haus Graz“ hat logischerweise auch die Kommunalwirtschaft der zweitgrößten Stadt Österreichs neu geordnet.

Mit Unterstützung externer Be-ratungsprofis wurde die zukunfts-orientierte Organisation der Was-serwirtschaft gecheckt, auch die

Erfreuliches Kundenzeugnis für „Services Neu“

Wertschöpfungskette für die Abfall-wirtschaft, Straße und Grünraum zu einem Geschäftsfeld vereint, das Kun-dInnenmanagement neu aufgestellt und für die Kommunalwerkstätte ein Neubau konzipiert. „Es ist uns damit gelungen, ein Dienstleister mit starker Kundenorientierung zu werden“, sagt Wolfgang Messner. „Wir sind schlank aufgestellt und dies ermöglicht uns, unsere innerbetriebliche Konzentrati-on weiterzuentwickeln.“

Entscheidend zum Gelingen tra-gen natürlich die gemeinsamen Spiel-regeln bei. Das sind zum Beispiel die Kostenträgerrechnung, die einheitli-chen Planungsinstrumente, und auch der ArbeitnehmerInnenschutz ist neu organisiert. Die Folge der modernen Organisation ermöglicht auch ein neues Erscheinungsbild – nicht zu-letzt auch sichtbar in der Arbeitsklei-dung und im Markenauftritt als „Ser-vices Neu“.

„Wesentlich für uns“, so Wolfgang Messner, „ist natürlich die Kunden-zufriedenheit.“ Dies ließ man profes-sionell abfragen. Auf der Basis von Schulnoten ergab das Werte von 1,1 bis 2,1, wobei die Wasserwirtschaft gleichsam den „Vorzugsschüler“ dar-stellt. Neu ist hier auch die Sauber-keitsmessung für die gesamte Stadt, die nach einem internationalen Para-meter von 1 bis 30 abgefragt worden ist. Das erfreuliche Gesamtergebnis für die Stadt Graz liegt bei 8,44.

Mit einem solchen „Zeugnis“ geht Wolfgang Messner mit Jahresende entspannt in die Pension. „Ich hab Zeit gehabt, mich auf diesen Schritt vorzubereiten.“ Seit November 1998 hat er als Mitglied des Vorstands der Graz AG – damals zuständig für die Finanzen und Beteiligungen – das leistungsstärkste kommunale Dienst-leistungsunternehmen der Stadt mit-gestaltet. Der gelernte Betriebswirt und Doktor der sozialen Wirtschafts-wissenschaften startete seine berufli-che Karriere als Wirtschaftsleiter des Afro-Asiatischen Instituts in Graz. Später wechselte er dann in die wirt-schaftspolitische Abteilung der AK Steiermark, wo er, wie er selbst sagt, die Zeit nützte und ausgesprochen viel lernen konnte. Danach ging es in die Stadt Graz, wo er das Wirtschafts-förderungsreferat übernahm und von

Holding Graz: „Forum 2015+“ mit Spannungsbogen „Gemeinwohl, Ökonomie und Nachhaltigkeit“

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Die beiden Wolfgang: Die Vorstandsdirektoren Malik und Messner arbeiten seit 2000 zusammen.

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UMWELT

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Erfreuliches Kundenzeugnis für „Services Neu“

dort ins Land wechselte – als Ge-schäftsführer der Landesholding für Wirtschaftsförderung.

Der gebürtige Kärntner, 1948 gebo-ren, wurde im Jahr 1988 vom damali-gen Bürgermeister Alfred Stingl in den Stadtrat geholt. Er übernahm 1993 dann das wichtige Finanzressort.

Die Wahl 1998 ging für Alfred Stingl und die SPÖ nicht gut aus. Wolf-

gang Messner schied aus der Stadtre-gierung aus. Heute ist das für ihn kein Blick zurück im Zorn, weil damit der Abschnitt seiner erfolgreichen Arbeit für die Stadtwerke AG begann.

Mit Umsatzerlösen (Stand 2014) von 100 Millionen Euro steuern die „Services Neu“ knapp 50 Prozent zum Gesamterlös der Holding Graz in der Höhe von 212 Millionen Euro bei. Im Jahr 2014 gab es Investitionen von rund 27 Millionen Euro und die 900 Mitar-beiterInnen erwirtschafteten ein Be-triebsergebnis von 5,4 Millionen Euro.

„Wir haben damit die Eigentümer-vorgaben, also jene der Stadt Graz, er-füllt“, so Vorstandsdirektor Wolfgang Messner in Richtung Bürgermeister Siegfried Nagl, der beim Symposium anwesend war. Es gelang, ein Syner-giepotential von 11 Millionen Euro zu heben, und damit sei auch die Ziel-vorgabe bis 2015 bereits im Vorjahr übererfüllt gewesen. Weiters gelang es, die Entsorgungskosten im Bereich der Abfallwirtschaft um 15 Prozent zu reduzieren.

„Wir sind auf einem guten Weg“, spricht Wolfgang Messner die erfreu-liche Leistungsbilanz der letzten vier Jahre an. Doch stünden die Stadt Graz und damit auch die „Services Neu“ vor weiteren großen Herausforderun-gen. So müsse es eine Sanierungsof-fensive in die bestehende Infrastruk-tur geben, was zum Beispiel Straßen, Brücken, Wasserleitungen, Kanal und Kläranlagen betrifft.

Aber auch das Recyclingcenter muss neu errichtet werden. Bereits in Planung ist der zentrale Speicher-kanal in Verbindung mit dem Mur-kraftwerk (Investitionssumme: 61 Millionen Euro). Der Baubeginn ist für Herbst 2016 und die Fertigstellung

voraussichtlich für 2019 geplant. Es kommt auch zum Neubau der Kom-munalwerkstätte im kommenden Jahr (15,9 Millionen Euro), die dann im Jahr 2017 in Betrieb genommen werden soll.

Ganz wichtig sei es auch, die Struktur für die digitale Stadt voran-zutreiben, damit man weiterhin die Kundenbeziehungen und die Kunden-kommunikation entsprechend gestal-ten kann. Ein Projekt der Zukunft sei auch die energetische Reststoffver-wertung – die Erzeugung von Wärme aus Abfall und Abwasser, die für die Stadt ein weiterer Schritt in die richti-ge Richtung ist.

Wolfgang Messner: „Wir sind schlank aufge-stellt und sind damit auf einem guten Weg.“

Applaus dafür von der politischen Prominenz beim zweitägigen Symposium in Graz-Andritz: Die Sauberkeitsmessung nach internationalem Parameter – von 1 bis 30 abgefragt – ergab für Graz das erfreuliche Gesamtergebnis von 8,44 Punkten.

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Die Geschäftsfelder: Stadtraum, Abfallwirtschaft, Wasserwirtschaft, Kommunalwerkstätte und KundInnenmanagement und Veretrieb.

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40 GESUNDHEIT

Lassen Sie die BIX-Fassade sprechen Aktionszeitraum bis 15.11.2015

Aktionstag am Sonntag, 15.11.: freier Eintritt ins Kunsthaus Graz

Im „Internationalen Jahr des Lichts“ verwirklichen die Energie Graz und das Universalmuseum Joanneum gemeinsam ein einzigartiges Projekt: Bis 15.11.2015 kann man erstmals in Eigeninitiative und ortsunabhängig die BIX-Fassade des Kunsthauses Graz zum Leuchten bringen, mit Botschaften bespielen und dabei auch noch jede Menge gewinnen. Alle, die sich am Projekt beteiligen möchten, übernehmen einfach unter www.lichtpate.at kostenlos die Patenschaft für einen Lichtpunkt.

Leuchtende Botschaften in die Stadt zu senden, ist eine Spezialität der BIX-Fassade am Kunsthaus Graz: 953 Lichtpunkte sind einzeln steuerbar und können komplexe Muster und Mitteilungen in den Stadtraum hinausstrahlen. Dieser urbane Bildschirm wird im Jahr 2015, dem „Internationalen Jahr des Lichts“, zwei Wochen lang zum öffentlichen Kommunikationsmedium: Alle, die auf der Webseite www.lichtpate.at für einen dieser Lichtpunkte kostenlos eine „Patenschaft“ übernehmen, können dieses Pixel jederzeit und bequem von zu Hause aus ein- oder ausschalten bzw. dieses auch blinken lassen. Zusätzlich kann die Patin bzw. der Pate eines Pixels innerhalb des Projektzeitraums (bis 15.11.2015) eine persönliche Botschaft zum Thema „Licht“ über die BIX-Fassade in die Stadt senden. Alle Patinnen und Paten nehmen automatisch an einem Gewinnspiel teil und können dabei attraktive Preise gewinnen, die den einzelnen Pixeln zugeordnet sind, wie z. B. 100 Tage gratis Energie für Kunden der Energie Graz, 100 Stunden mit dem BMWi3, eine 100-Euro-Gutschrift im Online-Shop, Gutscheine für das Kunsthauscafé, Joanneumskarten, Kunsthaus-Architekturführer, Spezialführungen für Familien und vieles mehr. Die Gewinner/innen werden zum Abschluss der Aktion bekanntgegeben. Als Höhepunkt des Projekts werden alle Lichtpunkte, für die eine Patenschaft übernommen wurde, am Aktionstag – dem 15. November – gemeinsam aufleuchten. Außerdem gibt es an diesem Tag freien Eintritt ins Kunsthaus Graz für alle Besucherinnen und Besucher.

Wolfgang Muchitsch, Direktor des Universalmuseums Joanneum Die Energie Graz ist als führender Energiedienstleister in der Stadt Graz ein wichtiger Partner für lokale innovative Projekte. Insofern freut es uns außerordent-lich, dass wir gemeinsam die „Lichtpatenschaft“ realisieren konnten, bei der wir nicht nur die vielfältigen technischen Möglichkeiten der BIX-Fassade zeigen, sondern auch einen Denkanstoß zur nachhaltigen Nutzung von Energie geben wollen. Das Kooperationsprojekt fügt sich nahtlos in eine Reihe von Vorhaben ein, die das Kunsthaus in verschiedene Richtungen öffnen.

Gert Heigl und Werner Ressi, Geschäftsführer der Energie Graz Das von der UNESCO festgelegte „Jahr des Lichts“ soll auf die Bedeutung von Licht als elementare Lebensvoraussetzung aufmerksam machen. Als moderner Energiedienstleister betrifft uns vor allem das Thema der Lichttechnologie, aber auch die durch Licht erzeugte elektrische Energie bei Photovoltaikanlagen und nicht zuletzt das Bestreben, durch diese Energie Licht in das Zuhause der Grazerinnen und Grazer zu bringen. Mit der BIX-Fassade des Kunsthauses Graz können wir gemeinsam darauf aufmerksam machen, was Licht in unserem Lebensalltag bedeutet.

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Michael Madl, Kapitän und Nationalspieler des SK Sturm Graz:„Licht beeinflusst mein Leben – nur mit Licht kann ich mir ein zeitgemä-

ßes, gemütliches Wohnen vorstellen und vor allem auch, der tristen, kalten Jahreszeit zu entfliehen und meine Seele aufzutanken.“

Donis Avdijaj, Spieler des SK Sturm Graz:„Licht ist Leben – mit Licht kann man Emotionen wecken, Partys feiern oder es auch dimmen, um zur Ruhe zu kommen.“

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November 2015

39GESUNDHEIT

Setzt sich eine Person mit finanziel-len Anreizen auseinander, indem sie an Geld denkt, wird der vordere Teil des orbitofrontalen Cortex aktiviert. Dieser ist entwicklungsgeschicht-lich relativ jung. Das ist ein Hinweis darauf, dass die Motivation durch Verstärker, wie Geld, erst in jüngster Zeit entstanden ist. Brian Knutson ist Professor für Psychologie und Neu-rowissenschaften an der Stanford University in Kalifornien. Besonde-res Augenmerk legt er bei seinen For-schungen auf den Nucleus accum-bens, der im Gehirn die ursprünglich menschlichen Bedürfnisse bedient. Natürliche Belohnungen, wie Nah-rung und Sex, aktivieren den Schalt-kreis des Nucleus accumbens. Der Antriebsstoff dafür ist Dopamin. Ge-meinsam mit anderen Substanzen, wie etwa Noradrenalin, setzt es Men-schen in Bewegung, sobald deren Vorstellungen etwas Lohnendes in Aussicht stellen. Knutson erklärt, dass dieser besondere Me-chanismus nicht nur in der Motivation eine we-sentli-

che Rol-le spielt, son-

dern auch in der Drogensucht – eine un-

erwünschte Nebenwirkung sozusagen. Denn was für un-

Die Steirische Diabeteshilfe lud zum traditionellen Gesellschaftsabend in die Teppich-Galerie Geba in Graz und rund 250 Gäste folgten der Ein-ladung. Die Gastgeber Jutta und Gert Maria Hofmann begrüßten da etwa auch Konsul Gerald Ortner mit Gat-tin Steffi, GR Peter Stöckler, Primar Bernhard Kügler und GF Andreas Schwarz (Klinik Leech), die Anwälte Karin Prutsch und Michael Groß-schädl, Schauspieler Ernst Prassel mit Uschi, den Immo-Experten Fredi Herzl, die Ärzte Sabine Oswald und Fritz Florian oder auch Hästens-GF

ser Gehirn eine Belohnung darstellt, birgt stets die Gefahr der Abhängig-keit in sich. Folglich muss die Beloh-nung immer öfter, schneller und un-mittelbarer erfolgen. Drogen stellen dabei die Mittel für die Abkürzungen in den Belohnungszentren dar.

Brian Knutson stellte die Frage und untersuchte, ob die Aussicht auf Drogen oder Sex ebenso aktivieren wie die Aussicht auf Geld. Knutson bat die Testpersonen, sich vorzustel-len, dass sie Geld erhalten werden. Dachten die Personen daran, dann aktivierten sie damit ihr Belohnungs-zentrum. Geld aktiviert das Be-lohnungszentrum, moti-viert also.

Bei Nah-rung

und Se-xualität wird

der hintere Teil eines Gehirnareals akti-

viert, bei Geld der vordere. Der ist entwicklungsgeschicht-lich relativ jung. Das erklärt, dass die Motivation durch Verstärker wie Geld erst in jüngerer Zeit entstan-den ist. Auch der deutsche Psychi-ater Manfred Spitzer sagt: „Geld im Kopf. Ja, natürlich. Das haben wir alle dauernd. Geld motiviert.“ Bei

Michael Frost, der auch gleich eines der bekannten Betten aus dem Scan-dinavian-Store zum Probeliegen lie-ferte. Im umfangreichen Programm des Abends sah man dann eine tren-dige Show von Olliwood Retro-Mo-de, Jaga’s Steirerei informierte über steirische Schmankerln, Neosino über Anti-Aging & Beauty und Han-saton über das gute Verstehen. Zum Beinschinken von Caterer Toni Le-genstein servierte Topwinzer Peter Skoff seine prämierten Weine aus der Südsteiermark – ehe der Abend zu Ende ging.

Ist Geld eine Droge?

Benefiz-Kostbarkeiten Steirische Diabeteshilfe

einem Versuch in Kalifornien an der Stanford University wurden Testper-sonen in den Scanner gesteckt und dann konnten sie einkaufen – mit ei-ner echten Summe. Und da bemerk-te man, dass die Testpersonen bei Produkten, die sie tatsächlich kaufen wollten, im Gehirn-Areal ihr Beloh-nungszentrum aktiviert wurde. Und wenn das aktiv ist, dann kaufen wir. Menschen setzen sich für Geld also in Bewegung, weil es zu bekommen oder es auszugeben das Lust- und Belohnungszentrum aktiviert.

Bei Männern ist das lymbische Sys-tem stärker ausgeprägt als bei Frau-en. Das Dopamin ist der König im Gehirn, weil es im menschlichen Ent-

schei-dungsprozess

eine zentrale Rolle spielt. Und die Ich-will-ha-

ben-Schaltzentrale im Gehirn ist eben mit Dopa-

min angereichert. Dieses Areal ist so gesehen der Hauptbahnhof im Gehirn. Das Dopamin entscheidet, welche Züge einfahren dürfen und welche nicht. Von den hunderten von Möglichkeiten, die in unserem Ge-hirn herumschwirren, legt das Do-pamin unsere Motorik auf ganz be-stimmte Handlungen fest. Dopamin wird nicht nur ausgeschüttet, wenn eine Person etwas Schönes und Lust-volles erlebt, sondern bereits dann, wenn sich eine Person diese beson-dere Situation gedanklich vorstellt. Somit ist Dopamin auch ein Antizi-pationsstoff, dessen Produktion in

dem Belohnungszentrum besonders durch die Aussicht auf Neues ange-kurbelt wird.

Genau darin liegt die große Bedeu-tung des Geldes. Es eröffnet neue Möglichkeiten in der Vorstellung wie in der Umsetzung. Geld motiviert, weil es ja heißt, man will mehr davon besitzen. Man kann Geld als Türöff-ner in neue Räume, Erlebnisse, Er-fahrungen und Welten sehen. Geld besitzt diesen Phantasiewert, durch den Neues möglich wird. Geld ist be-stimmt nicht die einzige Möglichkeit, sich Neues zu beschaffen oder Neu-es zu erleben, es trägt diesbezüglich doch ein Potenzial in sich wie sonst kaum etwas. Die drei Buchstaben „neu“ verfehlen ihre Wirkung nicht. Beobachten Sie bei Ihrem nächsten Einkauf selbst, wie dieser Hinweis – meist in der Signalfarbe Rot geschrie-ben – auf Sie wirkt.

Ein Buchtipp: Jörg Zeyringer: „Wie Geld wirkt. Fas-zination Geld –wie es uns motiviert und antreibt“, 2014 erschienen im BusinessVillage Verlag

v.l.: Primar Walter Kreuzig, Jutta und Gert Maria Hofmann, GF Michael Frost

Motiviert Geld oder motiviert Geld nicht? Die Meinungen zum Motivationsfaktor Geld könnten konträrer kaum sein. Doch das sind subjektive Ein-schätzungen. Was sind die Fakten?

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40 GESUNDHEIT

Je höher das Körpergewicht ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, eine Begleit- und eine Folgeerkrankung zu erleiden, die nicht nur die Lebensqua-lität, sondern auch die Lebenserwar-tung beträchtlich einschränken kön-nen. Bei einer Gewichtszunahme von 10 bis 20 kg steigt die Gesamtsterb-lichkeit bereits um 20 Prozent.

Typische Begleit- und Folgeerkran-kungen sind: Diabetes mellitus Typ II, Fettstoffwechselstörungen, Blut-hochdruck, Gallenblasenerkrankun-gen, Kurzatmigkeit, Schlafapnoe, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arth-rosen an der Wirbelsäule, am Hüft- und Kniegelenk, Hyperurikämie und Gicht, erhöhtes Operationsrisiko und auch einige Krebserkrankungen (Ge-bärmutterkrebs, Brustkrebs, Darm-

Wie im Vorjahr in der Helmut-List- Halle in Graz wurde zum vierzehnten Mal der Steirische Gesundheitspreis „Fit im Job“ an steirische Unterneh-men verliehen. Da tun sie alle mit, wenn es um „Fit im Job“ geht: die WKO Steiermark, die Merkur Versi-cherung AG, das Gesundheitsressort und Wirtschaftsressort des Landes Steiermark, die Steiermärkische Ge-bietskrankenkasse, die Ärztekammer Steiermark, die Allgemeine Unfall-versicherungsanstalt Steiermark, die Versicherungsanstalt öffentlich Be-diensteter, die Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft, die Versi-cherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau sowie die Fachgruppe der Personenberatung und Personenbe-treuung und die Fachgruppe der Frei-zeit- und Sportbetriebe der WKO Stei-

Finnische Wissenschaftler entdeck-ten Anfang der 70er-Jahre die zahn-

medizinische Bedeutung von Xylitol (Xylit), und an der zahnmmedizinischen Klinik der Universität Turku wurden die ersten Untersuchungen über die Wirkung von Xylitol auf Plaque durch-geführt. Die endgültigen klinischen Ergebnisse der sogenannten Turkuer Studie wurden 1975 veröffentlicht. Im gleichen Jahr kam der Pionier der ge-sundheitsfördernden Süßigkeiten auf den Markt, der erste mit Xylitol gesüß-te Kaugummi, der Xylitol-Jenkki. Über Xylitol sind danach mehrere umfangrei-che zahnmedizinische Studien in Finn-land und dem Ausland verfasst worden.

Xylitol ist ein natürlicher Süßstoff. Er findet sich hauptsächlich in Pflau-men, Erdbeeren, Blumenkohl und Himbeeren. Auch der menschliche Organismus stellt täglich etwa 5 bis 15 g Xylitol her. Industriell wird Xyli-tol unter anderem aus den Fasern der

Birke, den Xylanen, hergestellt. Daher stammt auch der Name Birkenzucker.

Die zahnfreundliche Wirkung von Xylitol basiert darauf, dass die Kari-es verursachenden Bakterien Xylitol nicht als Nahrung erkennen. Eine re-gelmäßige Verwendung von Xylitol kann die Zahl der schädlichen Bakte-rien im Mund reduzieren und Plaque in der Weise verändern, dass sie beim Zähneputzen problemloser entfernt werden kann. Xylitol neutralisiert Säu-ren unmittelbar.

Bei einer im zahnmedizinischen Insti-tut der Universität Turku zu Beginn der 90er-Jahre an Müttern und Kindern durchgeführten Studie zeigte sich, dass ein regelmäßiger Gebrauch des Xylitol-Kaugummis die Übertragung von Kariesbakterien von der Mutter auf das Kind und die Kariesbildung in den Milchzähnen des Kindes bis zu 70 Prozent reduzieren kann.

krebs). Zusätzlich kann es zu Schwan-gerschaftskomplikationen, aber auch zu Atemnot und verstärkter Schweiß-bildung kommen.

Durch eine Gewichtsreduktion kommt es zu einer Abnahme des Risikos für viele Erkrankungen. Bereits ab 10 kg minus verbessert sich die gesundheit-liche Situation beträchtlich. Studien belegen, dass die Sterblichkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen um 25 Prozent abnimmt. Wer zwischen 5 und 11 kg abnimmt, halbiert damit sein Diabe-tesrisiko. Nimmt man über 20 kg ab, kann dieses sogar auf ein Achtel redu-ziert werden. Ein Risiko, das Körper-gewicht immer weiter zu erhöhen, ist auch durch einseitige und sehr dras-tische Diäten gegeben. Isst man sehr

ermark. Die Auszeichnungen gehen an jene Betriebe, die ihren Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern das beste ganzheitliche Gesundheitsprogramm angeboten haben.

Die Gewinner 2015

Kategorie „Betriebe 11–50 Mitarbei-terInnen“: Stadlmann Tec GmbH

Kategorie „Betriebe 51–250 Mitarbei-terInnen“: Heiltherme Quellenhotel Bad Waltersdorf GmbH & Co KG (Be-triebliches Gesundheitsförderungs-projekt), VA Erzberg GmbH (Betrieb-liches Gesundheitsförderungsprojekt)

Kategorie „Betriebe über 250 Mitar-beiterInnen“: Rogner Bad Blumau (Be-triebliches Gesundheitsmanagement)

Diäten machen dick

Fit im Job 2015 Kaugummi kauen hilft den Zähnen

wenig, schaltet der Körper sozusagen auf Sparflamme (der Grundumsatz sinkt) und verbraucht einfach weniger. Dies ist ein Mechanismus, der früher und heute noch in Ländern mit we-nig Nahrungsangebot ein wichtiger Faktor fürs Überleben ist. Der Körper richtet sich auf eine „Hungerperiode“ ein. Beendet man die niedrige Ener-giezufuhr, stellt sich der Körper aber nicht sofort wieder um. Man muss jetzt weniger essen, um nicht weiter oder auch wieder zuzunehmen.

Es gibt aber auch Diäten, die die Zu-fuhr von Eiweiß verbieten. Da muss der Körper auf körpereigene Reser-ven (Muskeleiweiß) zurückgreifen. Es wird zwar laut Waage schon ab-genommen, da der Muskel schwerer als Fett ist und jede Muskelzelle auch

noch Wasser speichert, doch sinkt auch wieder der Energiebedarf, da die Muskelmasse Energie verbraucht. Also Hände weg von Diäten, insbe-sondere wenn sie einseitig sind und viel versprechen. Denken Sie daran und tappen Sie nicht wieder in die nächste Diätfalle: Diäten machen dick und ruinieren die Figur!

Quelle: „Abnehmen – Schlank ohne Diät“ von Ingrid Kiefer, Michael Kunze (Kneipp Verlag)

Bewegungsarmut: Im Winter steigt das Risiko für Übergewicht. Achtung!

Die Sieger des Jahres 2015 samt Kooperationspartnern

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Diäten machen dicknoch Wasser speichert, doch sinkt auch wieder der Energiebedarf, da die Muskelmasse Energie verbraucht. Also Hände weg von Diäten, insbe-sondere wenn sie einseitig sind und viel versprechen. Denken Sie daran und tappen Sie nicht wieder in die nächste Diätfalle: Diäten machen dick und ruinieren die Figur!

Bewegungsarmut: Im Winter steigt das Risiko für Übergewicht. Achtung!

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November 2015

41GESUNDHEIT

Über eines der weltweit modernsten OP-Zentren verfügt das Kranken-

haus der Elisabethinen in Graz. „Tech-nologische Entwicklungen regen auch Entwicklungen in der Medizin an“, so Christian Lagger, Geschäftsführer des Krankenhauses, bei der Eröffnung. Die-ses Zusammenspiel wurde in den Exper-tenvorträgen deutlich veranschaulicht. Je nach Art und Ausprägung einer Hör-störung kommen Cochlea Implantate, Mittelohrimplantate oder Knochenlei-tungshörsysteme zur Anwendung. Die-se Art von Implantaten gehört zu den Spezialgebieten des Krankenhauses der Elisabethinen: Ca. 55 Prozent aller Pa-tienten, die 2014 in der Steiermark ein Cochlea-Implantat benötigten, wurden im KHE versorgt.Im Bereich der Chirurgie ist das Kran-kenhaus ein Zentrum für laparoskopi-sche Operationen (Knopflochchirurgie) wie z.B. der Magen-Bypass-Operationen bei stark adipösen Patienten. 83 Prozent dieser Eingriffe für die gesamte Steier-mark wurden im KHE durchgeführt.

Schmerzschrittmacher sind oft die letzte Hoffnung für Menschen mit schweren chronischen Rückenschmerzen. Die Ab-teilung für Anästhesie am KHE ist natio-nal und international für die Expertise in der Behandlung von Schmerzen mittels modernster Schrittmachertechnologie bekannt. Mit dieser Technologie kommt es durch hochfrequente elektrische Im-pulse unter der Haut zur Unterdrückung der Schmerzleitung und damit zur Linde-rung von chronischen Schmerzen. Die Versorgung mit Schmerzschrittmachern erfolgt in der Steiermark zu ca. 80 Pro-zent am Krankenhaus der Elisabethinen.

Von 27. bis 29. November 2015 steht im MAK Wien bereits zum zweiten Mal al-les im Zeichen von Yoga, Ayurveda und veganer Lebensweise.

Jede/r willkommen„Mit der YOGA Planet und der VEGAN Planet schaffen wir eine große Platt-form für all jene, die Yoga, Ayurveda oder die vegane Lebensweise schon immer mal ausprobieren wollten, aber auch jene, die Austausch und Neues suchen. Yoga als Konzept für ein glück-liches, gesundes Leben sowie vegan als nachhaltige Alternative in vielen Lebensbereichen zu kombinieren – das ist das Ziel dieser Veranstaltung (Birgit Pöltl, Messeorganisation).

Zwei Messen unter einem DachDie Besucher/innen tauchen mit YOGA Planet und VEGAN Planet in zwei Messen ein, die sich zu einer gro-ßen Veranstaltung vereinen – initiiert von Birgit Pöltl und Florian Reitlinger vom Yogazentrum Mödling und Felix Hnat von der Veganen Gesellschaft Österreich.

Special Guest: Karl EssEin besonderes Highlight stellt der Be-such von Online-Fitness-Star Karl Ess dar. Der überzeugte Veganer betreibt als „Natural Bodybuilder“ Kraftsport ohne Doping und verbucht auf seinem YouTube-Channel aktuell an die 80 Mil-lionen Views und 400.000 Abonnent/inn/en. Dazu kommen rund 770.000 „Gefällt mir“-Angaben auf Facebook sowie 100.000 Follower auf Instagram.

Weitere Informationen unter www.yo-gaplanet.at und www.veganplanet.at

Diäten machen dick

Kaugummi kauen hilft den Zähnen

YOGA Planet & VEGAN PlanetBewegungsarmut: Im Winter steigt das Risiko für Übergewicht. Achtung!

Zwei Steirer holen sich den Sieg beim Parkther-

me-24-Stunden-Schwimmen in Bad Radkersburg. Für „Licht ins Dunkel“ wurden 140.000 Längen und 9.200 Euro erschwommen. Geschwommen wurde auch für die 15-jährige Synchronschwim-merin Vanessa Sahinovic, die seit einem Unfall im Vorfeld der Europäischen Jugendspiele in Baku querschnittsgelähmt ist. Unglaubliche 140.000 Längen konnten gutgemacht und 9.200 Euro für „Licht ins Dunkel“ ge-sammelt werden. Damit ist die 100.000-Euro-Marke seit Be-ginn der Veranstaltung im Jahr 2005 geknackt.

Sportlich durch die Nacht

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ElisabethinenParktherme-Geschäftsführer Siegfried Feldbaumer mit den Siegern

Dabei für den guten Zweck: Marion Kreiner und Heribert Kasper.

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Ein kräftiger Koreaner

Es ist nicht schwer, sich an den Kia Sorento zu gewöhnen oder ihn

gar zu mögen. Denn er erweist sich als höflich. Wenn man sich ihm nä-hert, klappt er die Spiegel aus, gibt’s eine Hintergrundbeleuchtung bei den Türgriffen, ein „Welcome“ am Display, geht der Fahrersitz zurück, um mehr oder genügend Platz zum Einsteigen zu haben, und bringt sich dann automatisch wieder in die ge-habte Sitzposition.

Die dritte Generation des kore-anischen SUVs bietet einfach noch

mehr Platz für Kind und Kegel. Woran man sich aber gewöhnen muss, sind die Länge und die Breite des Sorento (4,78 Meter lang und 1,89 Meter breit). Doch zum Glück gibt es da die Kame-ras, die einem die Vorder-, Mittel- und Rückansicht ermöglichen, dazu noch eine automatische Einparkhilfe. Ist man mit dem Handling vertraut, dann gelingen auch diese Übungen gut und kann man entspannt auch engste Park-lücken anvisieren.

Unterwegs nach Salzburg auf der Autobahn zeigt der Sorento, was er

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Der Sorento bietet nicht nur viel Platz

Das Glasdach bringt einem praktisch die Natur, die Umgebung ins Auto.

Nicht jeder Verlockung erliegenDas gilt auch für den Winterreifen-Kauf Beim Reifenkauf – egal, ob im Sommer oder wie jetzt im Winter – sollte man jedes Lockangebot genau hinterfragen. „So birgt ein Reifenkauf im Internet doch mehr Risken als beim Reifenhändler“, so Weichber-ger-Reifenexperte Krameritsch. Ganz abgesehen davon, dass gar nicht sichergestellt ist, wenn man im Internet kauft, dass man die Ware auch wirklich bekommt, wie Konsumentenschützer wissen. Daher ist es gut, von Angesicht zu Angesicht beim Kauf „vorzugehen“, denn nicht jeder Reifen passt zu jedem Auto. Und im Zeitalter von RDKS (Reifen-druckkontrollsystem) soll der Reifenwechsel ausschließlich beim Reifenfachmann stattfinden. Warum? Weil dort die Sicherheit gegeben ist, dass mit modernsten Geräten gearbeitet wird und die Monteure auch entsprechend geschult sind. Ein wichtiger „Kontrollcheck“ durch den

Kunden ist, auch danach zu fragen, ob die gekauften vier Reifen gleich alt sind. Ist das nicht der Fall, so kann das zu einer völlig ungleichmäßigen Abnutzung führen. Bei Internet-Käu-fen gibt es ja außer Marke, Dimension und Preis keine zusätzlichen Infos.

„Was der Kunde nicht checken kann“, so Krameritsch, „sind die Herkunft und auch die Lagerbedingungen, die aber mitentscheidend für die Lebensdauer sind.“ Außerdem ist es bei einem Internet-Reifenkauf wesentlich schwieriger oder praktisch gar nicht möglich, sofort zu reklamie-ren, wenn nach den ersten Fahrkilo-metern etwas nicht passt. Weil es früher immer geheißen hat, im Winter sorgen schmälere Reifen für mehr Fahrsicherheit: Diese Wahrheit ist Vergangenheit, denn im Regelfall fährt man auf fest gefahrenen Schneedecken oder überhaupt auf

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„Wir wollen in einem schwieri-gen Umfeld zeigen, wie es geht. Wer, wenn nicht wir“, so ein selbstbe-wusster, optimistischer Jürgen Roth. Vor zehn Jahren war der ungarische Treibstoffkonzern MOL bei Roth ein-gestiegen. Seit 1. November sind die rund zwei Dutzend Roth-Tankstellen wieder im Familienbesitz. „Dort, wo Tank Roth draufsteht, ist zu 100 Pro-zent Roth drin.“ Jürgen Roth ist Ob-mann der Fachgruppe Steiermark des Energiehandels und auch Bun-desobmann (für ganz Österreich) im

Energiehandel. Seit heuer ist er Vi-zepräsident der Wirtschaftskammer Österreich. „Wir setzen künftig auf Betreuung und Service und wollen damit Arbeitsplätze erhalten und neue schaffen“, stellt Jürgen Roth klar. Automatentankstellen stehen nicht auf seiner Wunschliste. In den nächsten Monaten wird der Re-launch für die Tankstellen umgesetzt. Die Farbe wird logischerweise gleich bleiben, doch die Optik wird sich stark verändern – mit neuen Shops, neuen Waschanlagen und einem zeitgemäßen Konzept. Die Leute sind auch bereit, den einen oder anderen Cent mehr auszugeben, wenn der Service, die Betreuung und das gan-ze Rundherum passen. Dazu gehört auch zum Beispiel, dass man Kunden einen Kaffee anbietet, und, und. „Von den Treibstoffpreisen her ist Öster-reich fast ein geheiligtes Land“, so Jürgen Roth. „Denn in Deutschland, Italien sowieso, aber auch in den we-niger kaufkraftstarken Ländern wie Slowenien, Kroatien oder Ungarn lie-gen die Treibstoffpreise über jenen in Österreich.

Mit seinen 200 PS und Allradantrieb ist ihm keine Steigung lästig.

BMW Gady in Graz huldigte ihm, dem neuen 7er BMW.

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kann und was alles mit seinen 200 PS und dem Gewicht von zwei Tonnen in ihm steckt. Da ist einmal der Ab-standstempomat, die elektronische Spurführung, der Totwinkelassistent beim Überholen, der Spurwechsel-warner, das Bremsassistenzsystem, das Auffahrunfälle zu vermeiden hilft und wohl ein ganz wichtiges elektro-nisches Hilfsinstrument ist. Der So-rento ist das passende Fahrzeug zum Cruisen und man rollt dank des neuen Fahrwerks wie im Eurocity dahin.

Der Schutz gegen die Sonne und das Panoramadach machen die Fahrt für Fondpassagiere kurzweiliger. Der elektrisch bedienbare Kofferraumde-ckel ist ein Komfortelement, weiters

das beheizbare Lenkrad – gerade für die kommenden Wintermonate –, natürlich die Klimasitze zum Hei-zen und zum Kühlen. Auch wenn man selbst kein Gardemaß hat – das Einsteigen beim Sorento, aber auch bei anderen Autos, ist für den Fahrer damit verbunden, sich eine eigene Taktik zuzulegen, denn sonst stößt das „Köpferl“ öfters an den Türrah-men. Dies ist dadurch bedingt, dass die Seitenlinien bei den jetzigen Au-tos doch hoch gezogen sind, um die Insassen besser zu schützen.

Unser Modell, der Kia Sorento Platin, also die höchste Ausstattungs-variante, ist ab 53.490 Euro zu haben. Das Einstiegsmodell „Silber“ gibt’s ab 40.990 Euro.

Der neue König von Bayern

Eh klar, dass es da ein Gedränge gibt, wenn der neue „König von Bayern“ auf Besuch in die Steiermark kommt. BMW Gady Graz in der Wienerstraße lud unter dem Motto „Luxus in seiner schönsten Form“ zur exklusiven Pre-miere des neuen 7er BMW. „Er ist das imageträchtige Juwel im BMW-Konzern. Er ist ein Meister-stück, in dem alles steckt, was BMW

kann. Innovationen wie Gesten-Steu-erung, Laserlicht, Querverkehrsüber-wachung oder die ferngesteuerte Parkautomatik von außerhalb des Wagens, setzen neue Maßstäbe. Per Schlüssel-Fernbedienung lässt sich der fast zwei Meter breite Wagen in die Parklücke zirkeln“, sagt Philipp Gady, Geschäftsführer der Franz Gady GmbH bei der Vorstellung.

Nicht jeder Verlockung erliegen Das gilt auch für den Winterreifen-Kauf

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geräumten Straßen. Und da bieten breitere Reifen – ähnlich wie im Sommer – mehr Längsstabilität in Kurven, im Geradeauslauf und haben

auch ein effizienteres Bremsverhalten. Für Neu- oder Tiefschnee und Schneematsch ist nach wie vor ein schmälerer Reifen eine gute Wahl.

„Wir tanken Ihnen“ Er stellt sich selbst an die Treibstoff-Front

Breite Reifenprofile auch für den Schnee.

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Tankstellen-Chef Jürgen Roth

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Beliebteste Autos der Österreicher prämiert

Er war der Stargast des Abends, kam solo, war erstmals in Öster-

reich live zu sehen und trat in der Gästeklasse an: der Mirai, das neue Wasserstoffauto von Toyota. Klar, dass die 400 Gäste bei der feierli-chen Preisverleihung des „Großen Österreichischen Automobil-Prei-ses“ ihn persönlich unter die Lupe nehmen wollten – darunter zahlrei-che Prominente aus der Automobil-industrie, Wirtschaft, Politik, Sport und Kultur.

So wie im vergangenen Jahr wa-ren auch heuer die Sieger-Fahrzeu-ge – zur Wahl standen insgesamt 39 Fahrzeuge, die zwischen November 2014 und Oktober 2015 auf den Markt gebracht wurden – der Kate-gorien Start (Fahrzeuge bis 20.000 Euro), Medium (20.001 bis 50.000 Euro) und Premium (ab 50.001 Euro) nicht bekannt. Die 100-köpfige Jury, bestehend aus Motorexperten und Prominenten, sendete die einzelnen Bewertungen an einen Notar, der erst im Rahmen der Verleihung die Gewinner veröffentlichte. Dement-sprechend war die Spannung von Anfang an spürbar.

Kategorie „Start“ (bis 20.000 Euro)

Opel Astra gewinnt klar vor zwölf Mitbewerbern. Zweiter wird der Sko-da Fabia, Dritter der Mazda CX-3.

Kategorie „Medium“: (50.000 Euro)

Skoda Superb siegt vor dem Merce-des GLC und seinem Konzernbru-der VW Passat.

Opel Astra, Skoda Superb und BMW 7er gewinnen

Kategorie „Premium“ (ab 50.001 €)

BMW 7er siegt vor zwei Vertretern der so genannten Luxus-Gelände-wagen: Volvo XC 90 und Audi Q7.

Umweltpreis:Dieser geht an den Toyota Mirai („Zukunft“), das erste in Großserie gefertigte Wasserstofffahrzeug.

Sicherheitspreis:Bosch erhält ihn für die Entwick-lung des weltweit ersten Motor-rad-Stabilitätssystems MSC.

Preis für das Lebenswerk:Ihn erhält der Kraftfahrzeugtech-nikexperte Univ.-Prof. Hans Peter Lenz, mitverantwortlich für die Ein-führung von Abgaskatalysatoren in Europa (im Bild unten ganz rechts).

Ein Extrapreis ging an die Sponsoren Lukoil Lubricants (Mi-neralölkonzern), AutoBank und Datacol (Lieferant für Diesel- und Benzinsystemreiniger).

Der 32. Große Österreichi-sche Automobil-Preis hat einmal mehr eindrucksvoll gezeigt, dass individuelle Mobilität nicht im Wi-derspruch zu umweltfreundlicher Fortbewegung steht. Das Auto ist für viele Österreicherinnen und Österreicher das wichtigste und beliebteste Fortbewegungsmittel und muss daher neben all den an-deren sinnvollen Mobilitätsange-boten auch weiterhin Platz auf den heimischen Straßen haben.

ARBÖ-Führungsduo Gerald Kumnig und Heinz Hofer mit dem Premium-Gewinner

Zum Abschluss ein Foto mit allen Gewinnern

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RBÖ

Opel Astra Skoda Superb

„Individuelle Mobilität steht nicht im Widerspruch zur Umwelt.“

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Dass man in Kitzbühel und Kirch-berg Ski fahren kann, Highlife genie-ßen, ist bekannt. Wer das aber nicht will, es etwas gemächlicher haben möchte und auch preislich weniger herausfordernd, der kann das in der nur 30 Kilometer nördlich von Kitzbü-hel gelegenen Skiregion Kaiserwinkl tun. Im Sommer ist es dort der Walch-see, der die Urlauber anzieht. Er wird umrahmt vom Zahmen und Wilden Kaiser. Die Täler auf knapp 600 Me-tern Seehöhe sind dort weiter als in Kitzbühel. Nicht überraschend sind daher auch die Golfplätze, die es dort gibt. Im Herbst ist es angenehm zum Wandern, und für den bevorstehen-den Winter werden schon jetzt die 120 Kilometer Pisten für den Skilanglauf zwischen Walchsee/Kössen bis hin zum nahe in Deutschland gelegenen Reit im Winkl wieder in Schuss ge-bracht.

Wer sportlich oder auch familien-tauglich Ski fahren will, der findet im Kaiserwinkl praktisch alle Möglich-

keiten vor. Und will man einmal das „Flair von Kitzbühel“ erleben, dann ist ein Abstecher dorthin praktisch kein Problem.

Beim Winterskiurlaub erwarten wir vor allem viel „heimelige und kusche-lige Atmosphäre“, es soll urig, aber auch komfortabel sein. Das bieten in der Region Kaiserwinkl zum Bei-spiel die Münster-Hotels, wo KLIPP für eine Kurzvisite war. Da gibt’s das Hotel Seehof und die Seeresidenz für Familien – mit einem ganz breiten An-gebot an sportlichen Aktivitäten. Im Sommer sind dort Fußballprofis von praktisch allen Spitzenklubs Europas schon zu Gast gewesen, aber auch viel Prominenz. Denn das Haus verfügt über Tennishalle, Bowlingbahn, Reit-halle, eine riesige Wasserlandschaft mit Indoor-Rutsche und, und. Wer es ruhiger liebt, ohne Kinder unterwegs ist, der kann im nahe gelegenen Ho-tel Panorama „residieren“, mit einem herrlichen Rundblick schon am Mor-gen auf das Tal mit dem Walchsee.

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FERIENFLÜGE IM HERBST UND WINTER unter anderem nach Hurghada, Teneriffa und Antalya

Ohne Kinder entspannen im „Panorama“, mit Kindern im sportlichen „Seehof“

Am Walchsee: Hotel Seehof und die Seeresidenz mit dem Hotel Panorama (rechts oben)

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Turrach: Wintergenuss „aus gutem Holz“Die Turracher Höhe – an der Grenze

zwischen Kärnten und Steiermark gelegen – ist dank 1.800 Metern

schon Ende November auf Skifahren, Langlaufen und Winterwandern ein-

gestellt. Als romantische Unterkünfte empfehlen sich die Holz-Chalets und Appartements im Alpenpark Turra-cher Höhe: allesamt mit den sanften

Nockbergen „mitten“ im Wohnzimmer, gratis Internet im gesamten Park, ohne direkte Nachbarn. Ideal für Skiurlauber

ist die Nähe zu den modernen Gon-del- und Sesselbahnen, die rund um

den Turracher See in die Berge führen. www.alps-residence.com

Riesneralm: Neue Beschneiungsanlage„Schneesicherheit zählt zu den wichtigsten Entscheidungsfaktoren bei der Auswahl der Urlaubsdestina-tion“, betont Riesneralm-GF Erwin Petz, weshalb man sich entschlossen hat, den gesamten Talbereich mit einer neuen Beschneiungsanlage auszustatten, um noch effizienter die Grundlage für perfekte Pisten schaf-fen zu können. Damit kann man bis auf die Waldabfahrt sämtliche Pisten beschneien und so Schneesicherheit garantieren, um den hohen Quali-tätsanforderungen der Gäste noch mehr gerecht werden zu können.

www.riesneralm.at

Stuhleck: Weitblick genießen„Unsere Gäste schätzen vor allem die ausgezeichneten Pistenbedingungen. Bei Schönwetter ist es zudem herr-lich, auf der Terrasse unseres Pano-ramarestaurants W11 die Sonne und den Weitblick auf Schneeberg und Rax bis hin zum Ötscher zu genie-ßen“, so Stuhleck-Geschäftsführer Fabrice Girardoni. Außerdem gibt’s im größten Skigebiet Ostösterreichs eine kostenlose iPhone-App, über die Infos zu Wetter, Panorama, Preisen oder Skiverleih abrufbar sind und die laufend um nützliche Funktionen erweitert wird.

www.stuhleck.at

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TIPPS Dank der günstigen geographischen Lage ist die Tauplitz eines der schneesichersten Gebiete der Alpen. Aufzeichnungen belegen Schneehöhen bis zu 4 Meter, im März 3 Meter. Zusätzlich

setzt man auch moderne Beschneiungsanlagen ein, wodurch man von Anfang Dezember bis Ende April seine Schwünge ziehen kann. www.dietauplitz.com

Weihnachtszauber im OberforsthofWer auf der Suche nach einem passenden Familienhotel für den Winterurlaub ist, der hat Vorstellungen: Direkt an der Piste, ausgezeich-nete Küche, Action und Spaß für die Kinder … und auf keinen Fall Langeweile. Nur so wird die Ferienzeit zur Erholungszeit für die Eltern. Das 4-Sterne-S-Hotel Oberforsthof hat sich genau diese Urlaubswünsche zu Herzen genommen und ein perfektes Angebot für Familien geschnürt. Vom 19. bis 26. Dezember gibt’s 4 Übernachtun-gen inkl. HP, 2-Tages-Skipass, Gourmet-Dinner, Kinderbetreuung ab 0 Jahre, Beautygutschein (30 Euro) u.v.m. ab 647 Euro pro Person.Tel.: 06412 / 6171 www.oberforsthof.at

Ski-Opening mit Topstars auf der PlanaiDas inzwischen schon legendäre Planai Ski-Opening geht in die nächste Runde. Am 4. De-zember bilden insgesamt vier Topstars wieder ein richtiges Festival-Line-up. Auf die Fans wartet eine Sensation: „Tenacious D“ spielen in Schlad-ming ihr einziges Europa-Konzert. Mit dabei sind noch die Newcomer des Jahres „Bilderbuch“, Top-DJ Fritz Kalkbrenner und Austro-Star Christina Stürmer. Highlight ist das einzige Euro-pa-Konzert der amerikanischen Kult-Band „Tena-cious D“ mit Jack Black und Kyle Gass. Nicht nur in ihrer Heimat USA sind die beiden mittlerweile gefeierte Superstars.

www.planai.at

Fun & Action am KreischbergIdeale Bedingungen für Snowboarder und Freeskier, die im Freestyle zu Hause sind oder sich dort ansiedeln wollen, gibt’s im Snowpark am Kreischberg. Mit den Sunshine-Liften und dem Kreischi-Schlepper hat man genau die richtige Location gefunden, um auf 1.900 m Seehöhe die Ideen der QParks-Parkdesigner ideal umsetzen zu können. 3 Kicker Jumps und 1 Wave Run Jump sollen in der Beginner Line für Furore sorgen. Zusätzlich werden in diesem anfängertauglichen Areal 4 Butter Boxes und die Beginner Banked Pipe, eine kleine Half pipe aus den Anfängen der Freestyle-Szene, als Spaßgaranten aufgestellt.

www.kreischberg.at

Tauplitz: Auf der Sonnenseite …

Neues für alle Sinne im Stoiser „Stillstand bedeutet Rückschritt“, so Thermen-Hotelier Gerald Stoiser in Loipersdorf. Umfangreiche Neue-rungen und Verbesserungen für die Gäste zu verwirklichen war das Ziel. „Selbst unsere Stammgäste werden wieder einen Aha-Effekt erleben. Neben einem neuen Badereich samt Ruheraum wurden das Café sowie die Hotelbar und die Rezeption umgestaltet und modernisiert.“ Als besonderes Highlight gibt’s zwei weiße Suiten in edlem und außerge-wöhnlichem Design.

03382/ 8212 www.stoiser.com

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Mariazellerland-Skiopening: Am 12. Dezember kommen das Nockalm-Quintett und DJane Riva Elegance sowie ein Überraschungs-Stargast nach Mitterbach.

www.buergeralpe.at

Pitztaler Skiopening: Wenn das Ski-gebiet Hochzeiger am 5. Dezember offiziell eröffnet wird, garantieren die „American Divas“ um Natascha Wright Party pur.

www.pitztal.com

Das Skigebiet Salzstiegl bietet vom An-fänger bis zum guten Skifahrer die pas-senden Abfahrten. Höhenlage, künst-liche Beschneiung und Pistenpflege sorgen für Topschneeverhältnisse.

www.salzstiegl.at

Fürs Skigebiet Präbichl hat der Saison-kartenvorverkauf bereits begonnen. Die FIS-Rennstrecke bietet optimale Voraussetzungen für Firmen-, Grup-pen- oder Vereinsschirennen.

www.praebichl.at

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ghtseeing-Touren, Eintritt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen, Fahrten mit den öffentli-chen Verkehrsmitteln sowie Ermäßi-gungen in vielen Shops, Restaurants und bei anderen Attraktionen. Bei einer Rundfahrt mit den Straßen-bahnen 2 oder 3 begibt man sich auf einen Rundkurs, der an den meisten touristischen Höhepunkten vorbei-führt. Hop on and off mit den Öffis.

Wahrzeichen

Der Dom mit weißer Fassade steht im klassizistischen Zentrum der Stadt. Man trifft sich auf dem Senatsplatz davor oder genießt die Sonne auf den Stufen, ein Stück da-hinter liegt die Ostsee mit Fährver-

Zurückhaltung mit StilIn vier Tagen durch Helsinki.

Wer mit Finnland nur Ex-For-mel-1-Champion Mika Häkkinen verbindet, sollte dringend in die finnische Metropole reisen. In der Welt-Designhauptstadt von 2012 gibt es viel zu entdecken. Ein Hotspot für jene, die formschöne Produkte und Gestaltung lieben und das nötige Kleingeld für Hotel und Essen haben. Denn das braucht man auf jeden Fall in der finnischen Hauptstadt. 70 bis 80 Euro für Hauptspeisen und Ge-tränke für drei Personen sind, salopp gesagt, Standard.

Highlights für Entdecker

Mit der Helsinki Card zum Pau-schalpreis die Stadt erkunden: Si-

600.000-Einwohner-Hotspot Helsinki gibt sich unauffällig, bietet aber sehr viel

Must: ein Mitbringsel aus dem Mumin Shop.

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kehr nach Schweden und Russland. Apropos Fährverkehr – auf jeden Fall einen Besuch wert: Suomenlin-na. Eine Seefestung, 1748 auf den Inseln vor Helsinki erbaut. Sie diente Schweden, Russland und Finnland als Verteidigungsanlage. Die Fahrt auf dem Wasserweg dauert ca. 20 min. Die Fähre ist übrigens Teil des städtischen Nahverkehrs, also in der Helsinki Card bzw. in jeder ande-ren Fahrkarte inkludiert. In knapp 2 Stunden hat man die Insel zu Fuß erkundet. Die restaurierten Fes-tungsanlagen und Garnisonsgebäu-de beherbergen heute Wohnungen,

Werkstätten, Cafés und Museen. Von den 800 Einwohnern, die dort leben, laufen wir keinem über den Weg. Nur Schilder wie „Please respect our privacy“ an Hausdurchgängen oder Gartenzäunen lassen erahnen, dass Touristenströme vor allem im Som-mer die Insel erkunden.

Helsinki hat viele Märkte und Markthallen. Beliebt sind die Ha-kaniemen Kauppahalli und die Alte Markthalle, die Vanha Kauppahalli am Südhafen: Sie wurde 1888 gebaut und der Innenbereich nach einer Re-novierung im Sommer 2014 wieder

eröffnet. Hier gibt’s zahlreiche Im-biss-Stände, auch Rentierschinken und Bärenfleisch.

Zu Mittag herrscht reges Treiben in der Halle. Hipster mit Bärten und dazupassender Frisur, junge Frauen mit Dutt und Sneakers treffen sich zum schnellen Mittagessen. Oder man gönnt sich draußen auf dem Marktplatz in einem Zeltcafé einen kleinen Imbiss. Third Wave Coffee Shops sind zahlreich über die ganze Stadt verteilt – 2 Lattes, 1 Cola, 2 klei-ne Kuchenstücke: 23 Euro, please.

Man hört viel Englisch, an manchen Plätzen sogar mehr als Finnisch.

Design-Metropole

In den Gassen und Straßen sind viele kleine Läden untergebracht. Design an allen Ecken und Enden. Der Design-District – ein Stadtteil für Designfans: Werkstätten, Shops,

Bars, Hotels, Galerien, Museen. In einem etwa 225 Straßen umfassen-den Quartier in Helsinkis Altstadt dreht sich alles um Mode, Möbel, Schmuck, Antiquitäten, Kunst und Handwerk. Es gibt auch einen eige-

nen Stadtplan für den Design District mit themenbezogenen Touren wie „Classics are forever“, „Sustainable design shopping“ oder „New living room“. Marimekko, die weltbekann-te Textilfirma mit ihren bunten und fröhlichen Stoffen, und IITTALA,

Alte Markthalle: Vanha Kauppahalli.Helsinki hat viele beliebte Märkte.

Der Dom mit weißer Fassade. Fähren gehören in Helsinki zum Nahverkehr.

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Öffentlichkeitsprinzip: Dieses, in der Ver-fassung verankert, hat der Reichstag be-reits 1766 (!) – Finnland gehörte noch zu Schweden – beschlossen. Jedermann hat das Recht, Dokumente der Behörden ein-zusehen und sich davon Abschriften zu machen. Beinahe alle offiziellen Dokumen-te sind öffentlich zugänglich. Dies dient zur Kontrolle des Handelns der Regierungs-macht. Nur bei einigen sensiblen Bereichen gibt’s Einschränkungen (staatliche Sicher-heit, Kinderschutz). Öffentlich sind aber zum Beispiel Informationen darüber, wie viel Steuern Privatpersonen entrichten, wie hoch ihr Privateinkommen ist. Diese Dinge gelangen auch in die Medien. Wehrt sich eine Behörde gegen die Veröffentlichung, dann entscheidet ein unabhängiges Ver-waltungsgericht darüber. Das Öffentlich-keitsprinzip ist ein Garant für eine transpa-rente Verwaltung. Die Behörde muss dafür Sorge tragen, dass die Informationen wirk-lich für jeden verfügbar sind.

Trilaterale Tarifpolitik: Diese ist die Grund-lage des finnischen Arbeitsmarktmodells. Der Unterschied zu Österreich: Auch die Regierung beschließt die Tarife mit. Das fin-nische Modell ist eine dreistufige trilaterale Lösung und hat sich insgesamt als überaus erfolgreich erwiesen. Finnland steht damit in der internationalen Wettbewerbsfähig-keit in der Spitzengruppe, was Innovation anbelangt. Nach der PISA-Studie der OECD belegt Finnland mit seinem Bildungssystem auch einen Spitzenplatz.

Zweisprachigkeit: Mit seinem Arbeits- und Sozialrecht und der Gleichstellung der Ge-schlechter gehört Finnland zu einem der

weltweit führenden Wohlstandsstaaten. Bei einer Ländervergleichsstudie der EU geben die Menschen ihr Leben als „allgemein glücklich“ an. Die Zweisprachigkeit ist ein wichtiges Thema – Finnisch und Schwedisch sind die Nationalsprachen. Wer beide Spra-chen beherrscht, hat gute Chancen, sowohl in der staatlichen als auch in der kommuna-len Verwaltung, aber auch in der privaten Wirtschaft eine Beschäftigung zu finden.

Wohnbau: Slums gibt es in Helsinki keine. Bei der Planung neuer Wohngebiete geht Helsinki ausnahmslos davon aus, dass die Wohnungsverteilung alle sozialen Klassen umfassen muss. Reich und Arm wohnen als Nachbarn nebeneinander. Ob es auch künf-tig so bleibt, ist allerdings abzuwarten.

Y-Stiftung: Sie bietet Obdachlosen und Flüchtlingen Wohnungen an. Gründungs-stifter sind die finnische Gesellschaft für Psychiatrie, das Finnische Rote Kreuz, das Amt der Finnisch-Evangelisch-Lutheri-schen Kirche, der Verband der Bauindust-rie, die Baugewerkschaft, der Verband der Finnischen Gemeinden, Städte und Regi-onen, die Städte Helsinki, Espoo, Waanta, Tamperi sowie das Alkohol-Monopol Alko. Die Ypsilon-Stiftung kauft in Mehrfamilien-häusern Einzimmerwohnungen an und ver-mietet sie. Die einzelnen Wohnungen sind in gewöhnlichen Wohnungseigentumsge-sellschaften über die ganze Stadt verteilt.

Gesundheitswesen: Auch das Gesundheits-wesen ist in Finnland spezifisch. Der Bevöl-kerung stehen landesweit 275 kommunale Gesundheitszentren zur Verfügung. Zu jedem Zentrum gehören Allgemeinmedi-

ziner, Krankenpflegepersonal, auf Präven-tion spezialisiertes Gesundheitsfürsorge-personal, Zahnärzte, Physiotherapeuten, Psychologen und anderes Fachpersonal.

Die Gesundheitszentren verfügen zudem über Bettenstationen, die Langzeitpflege sowie akute und kurzzeitige Pflege für Pati-enten anbieten, die keine fachmedizinische Versorgung benötigen. Die Verwaltung ist dezentralisiert. Das System steht heute aber auch in der Kritik. Aber selbst die Kri-tiker glauben, dass es dennoch der richtige Weg ist.

Rauchverbot: Das gilt seit 2009 für die Gastronomie.

Gemeinschaftsschule: Diese ist heute das Flaggschiff eines qualitativ hochwertigen Bildungssystems in Finnland. Sie legt die Grundlagen für eine qualitativ anspruchs-volle Weiterbildung bis hin zum akademi-schen Niveau. In einer polarisierten Ge-sellschaft stellt sie eine immer wichtigere Kraft für die Einheit des Landes dar. Ihre

Entwicklung war ein langwieriger Prozess. Sie stärkt die nationale Identität und ruft aber gleichzeitig zu einem internationalen und interkulturellen Dialog auf.

Sauna: Kein anderes Wort als Sauna ist als finnisches Lehnwort öfter in andere Spra-chen übernommen worden. In Finnland gibt es mehr als zwei Millionen Saunas. Die Sau-na ist in der finnischen Kultur allgegenwär-tig. Es gab sogar ein Fernsehprogramm, in dem Moderatoren Prominente in die Sauna einluden.

Preise gewöhnungsbedürftig: Imbissstand in der Alten Markthalle

Besuchermagnet: die Seefestung Suomenlina auf einer Insel vor Helsinki

Demokratie zum Herzeigen

Kamppi – die Kapelle der Stille beim Bahnhof. Wie ein überdimensionierter Schiffsbug erhebt sie sich im Zentrum Helsinkis neben dem Bahnhof. Ein Ort der

Ruhe und Reflexion, durch und durch aus Fichtenholz, mitten im Trubel der Stadt. Im Innenraum einige

Bänke zum Platznehmen und Innehalten.

Tipp: Radisson Blue Seaside – auch wenn für Qualität noch viel Raum nach oben ist. Das Hotel liegt zentrumsnah am Hafen, die

Straßenbahnstation 6 ist vor dem Haus. Der Massenaufmarsch von Städtetouristen

beim Frühstück am Wochenende ist zwar nicht jedermanns Sache, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt einigerma-

ßen. Wer noch ein paar Hundert Euro übrig hat, der bucht in den Designhotels Helka

oder Klaus K.

einer der wichtigsten Porzellan- und Glashersteller, haben Flagship-Sto-res im Design District. Ein Quartier, das mittlerweile sehr angesagt ist und den anderen in Sachen Lifestyle den Rang angeblich abgelaufen hat, heißt Kallio. Ein ehemaliges Arbei-terviertel am Fuß der Kallio-Kirche, nördlich der Markthalle Hakaniemi,

ist Helsinkis neues Szeneviertel. In Kallio unbedingt besuchen: das „Cel-la“, eine urige Gaststätte mit Tradi-tion. Großzügig geformte Blinis mit Pilzsalat und Sauerrahm, Geschnet-zeltes vom Rentier mit Preiselbeeren – leckere finnische Hausmannskost zu vernünftigen Preisen, vom Koch persönlich serviert.

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Quelle: „100 soziale Innovationen aus Finnland“, Herausgegeben von Ilkka Taipale, Ennsthaler Verlag

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Cornelia TravnicekJunge HundeDVAJohanna kümmert sich gern um andere: um die Tochter ihrer Nachbarin Julia, um den betagten Herrn Glantz und sein Hündchen Gloria und auch um ihren besten Freund Ernst. Doch dann beschließt Ernst, nach China zu reisen, um dort seine leibliche Mutter zu suchen, und Johanna bleibt allein zurück. Als ihr Vater, der an Demenz leidet, ins Pflegeheim muss, entdeckt Johanna beim Ausräumen des Eltern-hauses eine alte Postkarte, die ihre Welt in neuem Licht erscheinen lässt …

Bar StenvikBlöff – Die geheime Mechanik der LügeRiemann VerlagWir verachten sie, und wir bewundern sie: Menschen, die andere erfolgreich an der Nase herumführen. Warum ist uns der Unterschied zwischen echt und falsch so wichtig? Und was fasziniert uns bei aller Ablehnung so sehr am „Bluff“? DerAutor nimmt uns mit auf eine aufregen-de Entdeckungsreise in die Welt der Täuschung und des Betrugs. Dabei geht es nicht nur um Wahrheit und Lüge, sondern auch um Politik, Film, Verführung, Manieren, Wissenschaft, Kunst, Musik und andere Errungen-

schaften unserer Zivilisation. Und vor allem um die Frage: Wie entlarvt man einen Schwindler?

Daniela Tuller-Rust, Janine PainerDiäten vergessen – genussvoll essenVerlagshaus der ÄrzteVergessen Sie separates „Diät“-Kochen – verwöh-nen Sie sich und Ihre Lieben mit gesunden Lecker-bissen. Mit diesem Buch halten Sie eine Samm-lung von kalorienbewussten und trotzdem genussreichen Rezepten für eine ausgewogene Mischkost in Händen. Die Kochanleitungen sind einfach, schnell und nachvollziehbar und benötigen keine besonderen küchentechni-schen Vorkenntnisse. In Kombination mit regelmäßiger und moderater Bewegung

können Sie mit diesen Gerichten bewusst und nachhal-tig abnehmen – ohne Selbstkasteiung oder auf Genussvolles verzichten zu müssen.

Dr. med. Georg WeidingerDie Heilung der Mitte – Die Kraft der Traditionellen Chinesischen MedizinEnnsthalerDie chinesische Medizin ist ein Teil der chinesischen Kultur und mit dieser tief verbunden und verwurzelt. Man kann sie nicht betrachten, ohne sich auch mit der Lebensart und Denkart der Chinesen auseinanderzu-setzen. Ich sage meinen Patienten immer: Chinesi-sche Medizin ist 80 Prozent Lebensführung, 10 Prozent Akupunktur, 10 Prozent Kräutermedizin. Und Lebensführung bedeutet die Art, wie wir täglich leben, wie wir in der Früh aufstehen, was wir essen, wie wir uns bewegen, wie wir …

Michail GorbatschowDas neue Russland – Der Umbruch und das System PutinQuadrigaNach Jahren der Annäherung ist das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland so angespannt wie seit mehr als 25 Jahren nicht mehr. Was Putin antreibt, warum er die Konfrontati-on sucht und den Rückfall in den Kalten Krieg in Kauf nimmt, ist vielen ein Rätsel. Nicht Michail Gorbatschow. Mit einzigartiger Kennerschaft be-

schreibt er die Entstehung des »Systems Putin« und rechnet kritisch mit ihm ab. Putin zerstöre um seiner eige-nen Macht willen die Errungenschaften der Perestroika in Russ-land und errichte ein System ohne Zukunft. Deshalb fordert Gorbatschow ein neues politisches System für Russland, und er mahnt den Westen, nicht mit dem Feuer zu spielen.

Cornelia TravnicekJunge HundeDVAJohanna kümmert sich gern um andere: um die Tochter ihrer Nachbarin Julia, um den betagten Herrn Glantz und sein Hündchen Gloria und auch um ihren besten Freund Ernst. Doch dann beschließt Ernst, nach China zu reisen, um dort seine leibliche Mutter zu suchen, und Johanna bleibt allein zurück. Als ihr Vater, der an Demenz leidet, ins Pflegeheim muss, entdeckt Johanna beim Ausräumen des Eltern-hauses eine alte Postkarte, die ihre Welt

Bar StenvikBlöff – Die geheime Mechanik der LügeRiemann VerlagWir verachten sie, und wir bewundern sie: Menschen, die andere erfolgreich an der Nase herumführen. Warum ist uns der Unterschied zwischen echt und falsch so wichtig? Und was fasziniert uns bei aller Ablehnung so sehr am „Bluff“? DerAutor nimmt uns mit auf eine aufregen-de Entdeckungsreise in die Welt der Täuschung und des Betrugs. Dabei geht es nicht nur um Wahrheit und Lüge, sondern auch um Politik, Film, Verführung, Manieren, Wissenschaft, Kunst, Musik und andere Errungen-

schaften unserer Zivilisation. Und vor allem um die Frage: Wie entlarvt man einen Schwindler?

Daniela Tuller-Rust, Janine PainerDiäten vergessen – genussvoll essenVerlagshaus der ÄrzteVergessen Sie separates „Diät“-Kochen – verwöh-nen Sie sich und Ihre Lieben mit gesunden Lecker-bissen. Mit diesem Buch halten Sie eine Samm-lung von kalorienbewussten und trotzdem genussreichen Rezepten für eine ausgewogene Mischkost in Händen. Die Kochanleitungen sind einfach, schnell und nachvollziehbar und benötigen keine besonderen küchentechni-schen Vorkenntnisse. In Kombination mit regelmäßiger und moderater Bewegung

können Sie mit diesen Gerichten bewusst und nachhal-

Dr. med. Georg WeidingerDie Heilung der Mitte – Die Kraft der Traditionellen Chinesischen MedizinEnnsthalerDie chinesische Medizin ist ein Teil der chinesischen Kultur und mit dieser tief verbunden und verwurzelt. Man kann sie nicht betrachten, ohne sich auch mit der Lebensart und Denkart der Chinesen auseinanderzu-setzen. Ich sage meinen Patienten immer: Chinesi-sche Medizin ist 80 Prozent Lebensführung, 10 Prozent Akupunktur, 10 Prozent Kräutermedizin. Und Lebensführung bedeutet die Art, wie wir täglich leben, wie wir in der Früh aufstehen, was wir essen, wie wir uns bewegen, wie wir …

Michail GorbatschowDas neue Russland – Der Umbruch und das System PutinQuadrigaNach Jahren der Annäherung ist das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland so angespannt wie seit mehr als 25 Jahren nicht mehr. Was Putin antreibt, warum er die Konfrontati-on sucht und den Rückfall in den Kalten Krieg in Kauf nimmt, ist vielen ein Rätsel. Nicht Michail Gorbatschow. Mit einzigartiger Kennerschaft be-

schreibt er die Entstehung des »Systems Putin« und rechnet kritisch mit ihm ab. Putin zerstöre um seiner eige-

Eve HarrisDie Hochzeit der Chani KaufmanDiogenesSie haben sich dreimal gesehen, sie haben sich noch nie berührt, aber sie werden heiraten: die neunzehnjährige Chani Kauf-man und der angehende Rabbiner Baruch Levy. Doch wie geht Ehe, wie geht Glück? Eine fast unmögliche Liebesgeschichte in einer Welt voller Regeln und Rituale. Das freche und anrührende Debüt von Eve Harris.

KULTUR ZUM LESEN

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„ACHTZIG” ist die UNABHÄNGIGE Kulturzeitung, welche sich von anderen Medien durch Format und Inhalt unterscheidet. Eine Zeitung für interessierte und eigenständige Menschen.

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AUSGABE 120Februar 2015Preis: 2 Eurowww.achtzig.com

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Kunst und Kultur für jedermann Erotische Geschmackserlebnisse

S. Dalí und J. Augier

Kunstwerk Negresco

200 Jahre Musikverein für Steiermark

K. Wecker live in GrazLiberation Art Project

Der Preis der Freiheit

Elisabeth Freismuth im Interview

Am richtigen Weg

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Margit AsböckHausmannskost aus dem Dampfgarer – 60 traditionelle RezepteKneipp Verlag WienGesund essen will jeder, doch dabei sollen die Speisen auch durchwegs gut schmecken. Gerade in der kalten Jahreszeit sind deftige und kräftige Gerichte, die schon Oma auf den Tisch brachte, sehr beliebt. Bodenständige Küche – saisonal und regional – ist längst wieder aktuell, nur bleibt oft nach dem Genuss derselben ein schlechtes

Gewissen zurück: Man hat den oft hohen Cholesterinspiegel wieder einmal verdrängt oder viel zu stark gewürzte Speisen gegessen, und dem Kalorienteufel wurde Tür und Tor geöffnet. Doch wie kann und soll man genüsslich und rustikal schlemmen und trotzdem auf die Gesundheit achten? Die klare Antwort gibt Autorin Margit Asböck in ihrem Buch.

Margit AsböckHausmannskost aus dem Dampfgarer – 60 traditionelle RezepteKneipp Verlag WienGesund essen will jeder, doch dabei sollen die Speisen auch durchwegs gut schmecken. Gerade in der kalten Jahreszeit sind deftige und kräftige Gerichte, die schon Oma auf den Tisch brachte, sehr beliebt. Bodenständige Küche – saisonal und regional – ist längst wieder aktuell, nur bleibt oft nach dem Genuss derselben ein schlechtes

Gewissen zurück: Man hat den oft hohen Cholesterinspiegel

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BUCHTIPPS

November 2015

Piers SteelAlles zu meiner Zeit – Warum wir trödeln, obwohl wir doch lieber handeln würdenBastei LübbeTrödeln ist menschlich, trödeln gehört dazu und eigentlich trödelt jeder mal. Wir schieben unangenehme Erledigungen auf und haben ein schlechtes Gefühl dabei. Irgendwie geht es dann aber doch. Warum wir trödeln, was dann bei uns im Gehirn passiert und wie wir diesem natürlichen Verhalten doch gegensteu-ern können, weiß Piers Steel zu berich-

ten – eine Koryphäe auf diesem Gebiet, sowohl als Wissenschaftler als auch privat.

Helmut KocherLerne dich frei – Mit Lehre zur persönlichen ErfüllungDie Wirtschaft braucht heute mehr denn je viele junge, kreative Menschen, die Freude daran haben, etwas Neues zu erschaffen und nicht nur Gelerntes zu verwalten. Das Buch soll junge Men-schen ermutigen, ihren eigenen und ganz besonderen Weg zu gehen. Der Autor geht auf Vorurteile gegenüber

dem Lehrberuf ein und erzählt anhand von selbst in 33 Berufsjahren Erlebtem, wie Ängste über-

wunden werden und der persönliche Berufsweg erfolgreich beschritten werden kann.

Joab NistHeute geschlossen wegen gestern – Die kuriosesten Zettel der StadtGoldmannSie sind kunterbunt, sie sind geistreich, und sie stecken voller Herz. Sie begegnen uns auf dem Gehweg, an Laternenmasten, Telefonzellen und Schaufenstern: große Geschichten des Lebens, auf kleinen Zetteln für den Moment festgehalten. Wie sonst würden wir davon erfahren, dass die Kneipe um die Ecke 3-Gän-ge-Menüs für einen Euro anbietet (Bockwurst, Brot, Senf)? Grußworte an Einbrecher und Fahrraddiebe, Nach-

richten an den lauffaulen Postboten und die schöne Unbekannte aus der U-Bahn lassen uns unmittelbar am Alltag anderer Menschen teilhaben. So verrückt und liebenswert wie wir selbst sind auch die Botschaften, die unsere Städte verschönern – denn nichts ist mitreißender als das wahre Leben!

Lampedusa im WinterDokumentationRegie: Jakob BrossmannFür 4500 Lampedusani bedeutet der Flüchtlingsstrom ein Leben als Zeugen des permanenten

Scheiterns. Seit Jahren kämpfen sie mit dem Ausnahmezustand der Insel. Nach den Tragödien des Herbstes ist auf der „Flüchtlingsinsel“ Lampedusa der Winter eingekehrt. Die Touristen haben die Insel verlassen. Die letzten Flücht-linge kämpfen um einen Transfer auf das Festland. Ein Fährunglück isoliert die Insel. Nachdem die Flüchtlinge endlich mit dem Flugzeug verlegt werden, beginnen die Fischer einen verzweifelten Streik. Um eine Verbes-serung der Fährverbindung zu erzwin-gen, blockieren sie den Hafen. Nun ist die Insel von jeglicher Versorgung abgeschnitten.

Die Schüler der Madame AnneDramaRegie: Marie-Castille Mention-Schaar

Darsteller: Ariane Ascaride, Geneviève Mnich, Ahmed Dramé, Stéphane Bak.Ein Leben im Pulverfass: Die 11. Klasse des Léon-Blum-Gymnasiums im Pariser Vorort Créteil ist im wahrsten Wortsinn vielfältig. Doch tummeln sich hier viele, die wissen, dass sich der Rest der Welt nicht für sie interessiert. Der junge Muslim Malik, die aggressive Mélanie oder der stille Théo nehmen nicht teil am Wohlstand der Mitte, und sie haben sich damit abgefunden. Das Klassenzim-mer ist ihre politische Bühne; hier begeg-nen sich mit voller Wucht kulturelle und persönliche Konflikte. Etwas zu lernen, scheint reine Zeitverschwendung …

James Bond 007 – SpectreActionRegie: Sam Mendes

Darsteller: Daniel Craig, Monica Bellucci, Christoph Waltz, Léa Seydoux, Ralph Fiennes.Eine mysteriöse Nachricht aus Bonds Vergangenheit setzt ihn auf die Fährte einer zwielichtigen Organisation, die er aufzudecken versucht. Während M damit beschäftigt ist, politische Mächte zu bekämpfen, um den Secret Service am Leben zu erhalten, kann Bond eine Täu-schung nach der anderen ans Licht bringen, um die schreckliche Wahrheit zu enthüllen, die sich hinter „Spectre“ verbirgt. Er findet heraus, dass es eine überraschende Verbindung gibt zwischen ihm selbst und dem Feind, den er sucht.

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DokumentationRegie: Jakob BrossmannFür 4500 Lampedusani bedeutet der Flüchtlingsstrom ein Leben als Zeugen des permanenten

Die Schüler der Madame AnneDramaRegie: Marie-Castille Mention-Schaar

Darsteller: Ariane Ascaride, Geneviève

James Bond 007 – SpectreActionRegie: Sam Mendes

Darsteller: Daniel Craig, Monica Bellucci, Christoph Waltz, Léa Seydoux,

Helmut KocherLerne dich frei – Mit Lehre zur persönlichen ErfüllungDie Wirtschaft braucht heute mehr denn je viele junge, kreative Menschen, die Freude daran haben, etwas Neues zu erschaffen und nicht nur Gelerntes zu verwalten. Das Buch soll junge Men-schen ermutigen, ihren eigenen und ganz besonderen Weg zu gehen. Der Autor geht auf Vorurteile gegenüber

dem Lehrberuf ein und erzählt anhand von selbst in 33 Berufsjahren Erlebtem, wie Ängste über-

wunden werden und der persönliche Berufsweg erfolgreich

Joab NistHeute geschlossen wegen gestern – Die kuriosesten Zettel der StadtGoldmannSie sind kunterbunt, sie sind geistreich, und sie stecken voller Herz. Sie begegnen uns auf dem Gehweg, an Laternenmasten, Telefonzellen und Schaufenstern: große Geschichten des Lebens, auf kleinen Zetteln für den Moment festgehalten. Wie sonst würden wir davon erfahren, dass die Kneipe um die Ecke 3-Gän-ge-Menüs für einen Euro anbietet (Bockwurst, Brot, Senf)? Grußworte an Einbrecher und Fahrraddiebe, Nach-

richten an den lauffaulen Postboten und die schöne

Piers SteelAlles zu meiner Zeit – Warum wir trödeln, obwohl wir doch lieber handeln würdenBastei LübbeTrödeln ist menschlich, trödeln gehört dazu und eigentlich trödelt jeder mal. Wir schieben unangenehme Erledigungen auf und haben ein schlechtes Gefühl dabei. Irgendwie geht es dann aber doch. Warum wir trödeln, was dann bei uns im Gehirn passiert und wie wir diesem natürlichen Verhalten doch gegensteu-ern können, weiß Piers Steel zu berich-

ten – eine Koryphäe auf diesem Gebiet, sowohl als Wissenschaftler als auch privat.

Eve HarrisDie Hochzeit der Chani KaufmanDiogenesSie haben sich dreimal gesehen, sie haben sich noch nie berührt, aber sie werden heiraten: die neunzehnjährige Chani Kauf-man und der angehende Rabbiner Baruch Levy. Doch wie geht Ehe, wie geht Glück? Eine fast unmögliche Liebesgeschichte in einer Welt voller Regeln und Rituale. Das freche und anrührende Debüt von Eve Harris.

Eve HarrisDie Hochzeit der Chani KaufmanDiogenesSie haben sich dreimal gesehen, sie haben sich noch nie berührt, aber sie werden heiraten: die neunzehnjährige Chani Kauf-man und der angehende Rabbiner Baruch Levy. Doch wie geht Ehe, wie geht Glück? Eine fast unmögliche Liebesgeschichte in einer Welt voller Regeln und Rituale. Das freche und anrührende Debüt von Eve Harris.

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