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UNABHÄNGIGE STUDIERENDENZEITSCHRIFT DER UNIVERSITÄT POTSDAM AUSGABE NR. 12, VIERTER JAHRGANG. KOSTENLOS. Wie die Landesregierung Hochschulautonomie durch Management ersetzt BILDUNGSKONZERN HOCHSCHULE Mit Tourist_innen lässt sich mehr Geld verdienen als mit Studis SCHLÖSSER STATT WOHNHEIME — Drei Jahre — HEISSGETRÄNKEGENUSS FÜR PROFIS Mehrwegcups sollen die Pappbecherberge in die Vergangenheit befördern

speakUP Ausgabe 12

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Zwölfte Ausgabe der Studierendenzeitschrift „speakUP“ (Nr. 12), erschienen am 06.02.2013, erstellt von Studierenden der Universität Potsdam im Rahmen des zweiten 4-tägigen StudiumPlus-Seminars „speakUP Schreibwerkstatt“.

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Unabhängige StUdierendenzeitSchrift der UniverSität PotSdamaU S g a b e n r. 12, v i e rt e r Ja h rg a n g. ko St e n lo S.

Wie die Landesregierung Hochschulautonomie durch Management ersetztbildUngSkonzern hochSchUle

Mit Tourist_innen lässt sich mehr Geld verdienen als mit StudisSchlöSSer Statt Wohnheime

— D r e i J a h r e —

heiSSgetränkegenUSS für ProfiSMehrwegcups sollen die Pappbecherberge in die Vergangenheit befördern

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Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) ist Deine Studierendenvertretung. Wir vertreten die politischen Interessen der Studierenden in der Hochschule und darüber hinaus. Der AStA ist das gesetzliche Exekutivorgan der Studierendenschaft der Universität Potsdam und wird jährlich vom Studierendenparlament gewählt, das wiederum von dir gewählt wird.Mit Deinen Studierendenschaftsbeiträgen organisieren wir politische und kulturelle Bildungsangebote und för-dern Deine eigenen Projekte aus einem eigens dafür eingerichteten Fonds. Der AStA sichert Dein Semsterticket, betreibt darüber hinaus das studentische Kulturzentrum [ ] Kuze in der Potsdamer Innenstadt und organisiert das Hochschulsommerfest (Dieses Jahr am 15.6. - einfach schon mal vormerken!). Auch bieten wir eine Fülle an Beratungsangeboten für (fast) alle Lebenslagen an - z.B. Prüfungsrechtsberatung, BAföG- und Sozialbera-tung, Jobberatung, Opferberatung, Semesterticketservicestelle, Mietrechtsberatung und einiges mehr. Aktuelle Beratunsgzeiten findest du stets unter www.asta.uni-potsdam.de/service.

Du erreichst uns unter:Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA) der Universität PotsdamAm Neuen Palais 10, Haus 614469 Potsdam

Telefon: 0331.977-1225Telefax: 0331.977-1795

E-Mail: [email protected]

Wir treffen uns jeden Dienstag um 18.00 Uhr zur öffentlichen AStA-Sitzung in unserem Büro auf dem Campus Neues Palais, um Anträge zu beschließen und über Hochschulpolitik und -kultur zu reden.

Im Literaturladen, Dortustraße 17, direkt in der Fußgängerzone Brandenburger Straße:

19. Februar: Ein Fest für Brasch. Literarische Erinnerung mit Marion Brasch

27. Februar: Blanche Kommerell liest Christa Wolf „Kein Ort. Nirgends“

6. März: Petra van Laak – „Auf eigenen Beinen“

14. März: Hans-Dieter Rutsch – „Die letzten Deutschen. Schicksale aus Schlesien und Ostpreußen“

16. März: Literaturfrühstück zur Leipziger Buchmesse

25. März: „Die Zeit altert schnell“ – Lesung zum 1. Todestag von Antonio Tabucchi mit Frank-Volker Merkel

In der Villa Quandt, Große Weinmeisterstraße 46/47 (Nähe Pfingstberg, Bushaltestelle „Am Neuen Garten“):

9. März: David Vann – „Dreck“

27. März: Annika Scheffel – „Bevor alles verschwindet“

9. April: Sergej Lebedew – „Der Himmel auf ihren Schultern“

18. April: Christoph Hein – „Vor der Zeit. Korrekturen“

Wist. Der Literaturladenlädt ein zu Lesungen im Frühjahr 2013:

Beginn immer um 20 Uhr wist-derliteraturladen.de

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3Nr. 12

DaS Denken SicH Die MeiSTen STörcHe,

Wenn eS iHnen in Den VerScHneiTen WinTerLanDScHafTen euroPaS zu unWirTLicH WirD. Dann MacHen SicH Die LanGSTreckenzieHer auf unD DaVon: BiS zu 20.000 kiLoMeTer LeGen Sie zurück, uM in Den ParaDieSiScHen SüDen zu GeLanGen. Wenn Man SicH Bei unS in Der MenScHenWeLT So uMScHauT, WürDe Man eS iHnen Gern nacHMacHen: STuDiS unD LeHrenDe MüSSen zuM LeTzTen MiTTeL Greifen, uM Die zWanGSfuSion iHrer HocHScHuLen nocH aBzuWenDen; DaS LanD SPieLT GeGenüBer Seinen HocHScHuLen Den konzernManaGer; unD unSere uni STeHT Vor DeM GefüHLTen koLLaPS. Da STeHen Wir nun ScHön DuMM Da. aBer keine anGST: euer -Team isT nichT einfach geflüchTeT – GeMeinSaM HaBen üBer ein DuTzenD ReDakTeuR_innen im Rahmen DeR 2. schReib-WerkSTaTT in PoTSDaM üBerWinTerT unD DieSeS HefT für eucH zuSaMMenGeSTeLLT. DaMiT üBerSTeHT iHr aucH Den HärTeSTen WinTer: SeLBST, Wenn iHr MiT eineM Bein Tief iM MaTScH STeckT.

inhaltSverzeichniS

Seite 4 Fetzenseite: Nachrichten

Seite 5 Kuwis in Not?!

Seite 7 Fusionsgegner bereiten Volksbe-gehren vor

Seite 11 Hochschulmanagement statt gerechter Bildungspolitik

Seite 14 Hochschulpolitikverdossenheit?

Seite 17 Fachschaftsräte: Mehr als Par-tys, Wahlen und Reisen?

Seite 20 Potsdam: Stadt der Schlösser oder der Menschen?

Seite 24 Interessenwandel im Studium: Wie entscheide ich mich?

Seite 28 Die Jugend von gestern: „Jugend ohne Gott“ im HOT

Seite 30 So klingt unsere Welt: „Der Klang des Universums“ im Nikolaisaal

Seite 34 Nachhaltiges Kaffeetrinken leicht gemacht

Seite 38 Der verflixte Wasserhahn

Seite 40 Unser UNIversum. Folge 1.

Seite 42 Veranstaltungshinweise

Seite 37 Impressum

ab in den Süden!

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einbrUch am neUen PalaiS

Am Morgen des 5. Dezember musste das

Reinigungspersonal einen Einbruch in die

Büroräume von Haus 19 am Neuen Palais

feststellen. Aus dem Gebäude, welches un-

ter anderem die Anglistik, Romanistik und

das „Zessko“ beherbergt, wurde Elektro-

nik im Wert von mehreren tausend Euro

gestohlen. Die Polizei nahm Ermittlungen

auf und plant Zeug_innen-Befragungen.

Bis Redaktionsschluss gab es keine neuen

Erkenntnisse zu den Tätern.

Gemäß dem im November 2012 verabschiedeten Wirtschaftsplan des Studentenwerks Potsdam steigt der Preis für das Essen I in den Mensen von 1,20 Euro auf 1,40 Euro. Mit dieser ersten Preiserhöhung seit 10 Jahren sollen die gestiegenen Herstellungskosten kompensiert werden, ohne die soziale Komponente zu vernachlässigen. Die tatsächlich dem Studentenwerk anfal-lenden Kosten für eine warme Mahlzeit betragen durchschnittlich 4,37 Euro.

eSSen i koStet nUn 1,40 eUro

UniPräSident fordert

50 millionen mehr für

landeShochSchUlen

Universitätspräsident Oliver Günther

hat die Landesregierung aufgefordert,

das Budget der brandenburgischen

Hochschulen um 50 Millionen Euro zu

erhöhen. Die von Günther abgelehnte

„Hochschulrahmenvereinbarung“ zwi-

schen Land und Hochschulen sei mit

einem Etat von 279 Millionen Euro

nicht geeignet, das Studienplatzangebot

bei den derzeit steigenden Energie-

kosten aufrechtzuerhalten. Ohne eine

Erhöhung der Landesmittel müssten

allein an der Uni Potsdam bis zu 4.000

Studienplätze gestrichen werden.

Nach Jahren des Wartens und der Spekulati-onen um ein Ende der Sanierungsarbeiten hat der Bogen am Neuen Palais seinen „Mantel“ abgelegt. Im Herbst 2014 sollen auch die Bauarbeiten im Umfeld der Kolonnade enden.

kolonnade am PalaiS endlich entblöSSt

Hüllenlos: Die Kolonnade im August 2012.

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Seit längerer Zeit macht sich vermehrt Unmut in der Potsdamer Kulturwissenschaft bemerkbar. Das spärliche Kursangebot und kurzfristig genommene Forschungssemester diverser Dozent_innen lassen viele Studierende ratlos über ihrem Stundenplan brüten. Die fakultätsinterne Gerüchteküche brodelt: Das Institut für Künste und Medien (IKM) solle geschlossen werden, die Kulturwissenschaft abgeschafft. Ein Interview mit Prof. Köstler und Mitgliedern des Fachschaftsrats für Künste und Medien (FSR) soll Aufschluss geben. Von Marie Lau und Kristina Narajek.

Schließungsgerücht entpuppt sich als Ente

Fakt ist, das IKM wird nicht geschlos-sen werden. Dabei handelt es sich um eine Fehlermeldung des Dekans. Wie so etwas zu Stande kommen kann, ist allerdings fragwürdig. Auch die Kulturwissenschaft bleibt laut Dr. Köstler erhalten. Ebenso gibt der FSR an dieser Stelle Entwarnung, sagt aber auch, dass es zumindest Überle-gungen seitens der Hochschulleitung gab, das Institut umzustrukturieren. Diese Überlegungen betrafen aber nie die Studi-engänge, die dem Institut untergeordnet sind, im Einzelnen. Es braucht also, nach derzeitigem Stand, kein_e Student_in der Kulturwissenschaften Angst um den Er-halt des Studienplatzes zu haben. Laut FSR wird zurzeit vielmehr an einer neu-en Studienordnung gebastelt, die ab dem Wintersemester 2013/14 für die Neuim-matrikulierten in Kraft treten soll.

Nichtsdestotrotz ist das Studienange-bot dieses Semesters nach wie vor unzu-reichend. Das ist leider der Finanzpolitik

der Unileitung zuzuschreiben, die die ohnehin schon wenigen Gelder eher in wirtschaftlich nutzbarere Studienfächer steckt als in geisteswissenschaftliche, wie die Kulturwissenschaften. Es fehlen daher die finanziellen Mittel für mehr Lehrbe-auftragte und den damit verbundenen Kursausbau, so der FSR.

Auch Dr. Köstler sieht es so, doch auch nächstes Semester ist nicht auf Besserung der Situation zu hoffen. Denn dann wird sich auch er im Forschungssemester be-finden. Mit Frau Prof. Dr. Lehnert, die sich bereits dieses Semester in ein For-schungsjahr verabschiedet hat, ist das die zweite Fachbereichsleitung, die damit wegfällt. Dr. Köstler ist jedoch bereit, wie bereits Dr. Lehnert, die obligatorischen Vorlesungen anzubieten. Um die Pflicht-veranstaltungen nicht ausfallen zu lassen, ist das die einzig logische Konsequenz. Seitens der Universität müsste für die Dozenten_innen, die sich im Forschungs-semester befinden, eigentlich Ersatz gewährleistet werden, aber das ist ange-sichts der chronischen Unterfinanzierung

kUWiS in not?!

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der Potsdamer Kulturwissenschaft leider eher utopisch.

So bleibt es weiterhin den Studieren-den überlassen, ausfallende Kurse durch Angebote anderer Studiengänge oder anderer Universitäten zu ersetzen. Auch das Kursangebot kann dadurch erweitert werden, solange sich die Alternativver-anstaltungen in einem gewissen prozen-tualem Rahmen bewegen. Das relativ unkomplizierte Anrechnungsverfahren kommt einem hierbei noch entgegen, so der FSR. Allerdings darf das nicht als Normalzustand hingenommen werden, denn optimalerweise sollten die Studie-renden auf eine solche Notlösung erst gar nicht zurückgreifen müssen.

Organisations- und Finanzierungs-probleme

Ein weiteres Problem der chronischen Geldnot ist, dass die Verwaltung zu viele Bewerber_innen für den Studiengang zu-lässt. Die Kapazitäten sind überlastet; es werden immer mehr Studierende zugelas-

sen, um die Prämie pro Studentenkopf zu kassieren. Die Zahlen müssen stimmen in der Bildungspolitik, und genau das schei-nen die Studierenden in der Politik zu sein, eine Zahl. Das Ergebnis: Mitschrif-ten müssen auf der Hörsaaltreppe ange-fertigt werden, Klausuren werden teilwei-se auf dem Boden geschrieben, weil die Räume schlichtweg überfüllt sind. Kein Einzelfall an der Uni Potsdam, denn auch andere Fachbereiche klagen über die glei-chen Probleme.

Schlimmer jedoch ist es, wenn wegen der ausfallenden obligatorischen Vorle-sungen ein bis zwei Semester mehr ein-geplant werden müssen, wie es bei vielen der Studierenden zu sein scheint.Indisku-tabel ist auch die Tatsache, dass sich zu den Vorlesungsstoßzeiten, sprich, Diens-tags bis Donnerstags von 10 bis 12Uhr, bis zu zehn Seminare überschneiden. Der Grund hierfür ist nicht, dass es zu wenig Räume gibt, wie man annehmen würde.

Die Räumlichkeiten sind vorhanden. Es ist die Organisation, die nicht klappt.

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Da auch diese nicht ausreichend Mittel zur Verfügung hat, fehlt es an allen Ecken und Enden an Personal, heißt: die zuständigen Berei-che sind schlichtweg überfordert. Auch andere essentielle Verwaltungssyste-me, wie etwa PULS, sind fehlerhaft und funktionieren in or-ganisatorischen Be-reichen nicht richtig, so Dr. Köstler. Hinzu kommt, dass PULS in Zukunft durch ein an-deres System ersetzt werden muss, da es die verantwortliche Firma aus finanziellen Gründen nicht mehr geben wird. Welche Probleme und Verzögerungen dies mit sich bringen wird, ist noch ungewiss.

Bildungssparschwein Brandenburg

Ein großes Problem in der ganzen Situation ist die Brandenburger Bildungspolitik. Studiengänge wie zum Beispiel Physik oder Mathematik, die teilweise ca. nur zu 50 Prozent ausgelastet sind, erhalten die gleichen Gelder wie die Kulturwissenschaft, die zu ca. 138 Prozent ausgelastet ist. Nicht gerade überraschend, dass dies zu Defiziten führen muss. Es ist schlichtweg zu wenig Lehrpersonal angestellt und trotzdem sollen in den nächsten zehn Jahren bis zu 300 Stellen von Wissenschaftlern gekürzt werden. Wie sich Brandenburg das angesichts der offensichtlichen

Bildungsmisere leisten kann, ist mehr als fragwürdig. Das Land bildet das Schlusslicht der Republik, was Bildung angeht; kein anderes Land gibt so wenig Geld für Bildung und Wissenschaft aus. Dennoch heißt es, laut Bildungsministerin Sabine Kunst, dass Bildung und Wissenschaft in Zukunft gestärkt werden sollen. Nur wo wird sich dies bemerkbar machen? Das Prinzip „Weniger ist mehr“ lässt sich wohl kaum realistisch im Bildungsbereich anwenden.

Es scheint also an der Zeit zu sein, nicht mehr nur auf Besserung zu hoffen, sondern auch dafür aktiv zu werden. Gemeinsam können wir Studierenden mehr erreichen als angenommen, auch wir haben Rechte – und Mittel diese durchzusetzen. Vor allem haben wir das Recht, nicht von der Politik ‚kunstvoll‘ an der Nase herumgeführt zu werden. Und die nächsten Wahlen kommen bestimmt.

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fUSionSgegner bereiten volkSbegehren vorSeit Monaten wird über die geplante Fusion der BTU Cottbus und der FH Lausitz zur neuen „Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg“ kontrovers diskutiert. Nachdem eine Volksinitiative gegen die geplante Zusammenlegung vom Landtag abgelehnt wurde, bereiten die Gegner_innen nun das Volksbegehren vor. Gleichzeitig plant die betroffene BTU den Zug vor das Verfassungsgericht. Von Denis Newiak.

Allen Protest zum Trotz beschloss der Brandenburgische Landtag mit den Stim-men der rot-roten Koalition am Mitt-woch, dem 23. Januar, die Hochschul-Zusammenlegung in der Lausitz: Am 1. Juli soll die neue BTU Cottbus-Senftenberg ge-gründet werden. Neben den Fraktionen der SPD und der LINKEN stimmten auch Ab-geordnete der FDP für den Gesetzesentwurf. 11 abwe-sende Parlamentarier_innen – davon viele aus der Koali-tion – hatten angegeben, sie seien wegen „Erkrankung“ der Abstimmung ferngeblie-ben.

Vor der Abstimmung im Parlament hat-te eine Volksinitiative über 42.000 Un-terschriften gesammelt und dem Landtag überreicht – welcher trotz des kräftigen Widerstandes am Vorhaben festhielt. Nun bereitet sich die Volksinitiative „Hoch-schulen erhalten“ auf die zweite Stufe der „Volksgesetzgebung“ vor: Nachdem mit der Volksinitiative die gesetzlich verlang-

ten 20.000 Unterschriften deutlich über-troffen wurden, müssen nun vier Mal so viele Unterstützer_innen gefunden werden.

Die Organisator_innen des Volksbegeh-rens rechnen damit, dass mit der sechs

Monate andauernden Un-terschriftensammlung erst Mitte April begonnen wer-den kann – zuvor muss der Landesabstimmungsleiter den Startschuss geben. Ab dann liegen in den Melde- und Bürger_innen-Ämtern Listen aus, in welche sich die Bevölkerung nach Vor-lage des Personalausweises eintragen kann. Die Ziel-marke von 80.000 Unter-

stützer_innen konnte dabei in der Ge-schichte des Landes Brandenburg bisher nur einmal erreicht werden – nämlich kürzlich bei der Initiative für ein Nach-flugverbot am BER. Ein Blick in die Statistiken zeigt, dass es für viele Bür-ger_innen eine größere Hürde ist, zum Volksbegehren im Amt erscheinen zu müssen, während die Unterstützung ei-

Die Volksinitiative sammelte

über 40.000 Unterschriften. Nun

müssen sich für das Volksbegehren

doppelt soviele Bewohner_innen

amtlich eintragen.

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9Nr. 12

ner Volksinitiative ohne amtliche Prüfung möglich ist: So hatten beispielsweise im Juni 1999 über 200.000 Leute die Initi-ative „Gegen die zunehmende Benachtei-ligung der ostdeutschen Bevölkerung in der medizinischen Betreuung und Versor-gung“ unterstützt, ins Amt führte das an-schließende Volksbegehren aber nur eine Minderheit.

Dennoch haben die Orga-nisator_innen von „Hoch-schulen erhalten“ keine Zweifel, dass man die be-nötigte Zahl an Unterstüt-zer_innen erreichen wird. „Auch wenn während un-serer Unterschriftensamm-lung die neue Hochschule bereits gegründet sein wird, lassen wir uns nicht davon abhalten, alle direktdemokratischen Möglichkeiten auszuschöpfen“, erklärte Maja Wallstein, Sprecherin des Volksbegehrens. Kom-men 80.000 Unterschriften in den Mel-

deämtern zusammen, muss der Landtag innerhalb von zwei Monaten über den Vorschlag abstimmen. Wird das Begehren wiederum abgelehnt, stimmt die Bevölke-rung direkt über den Vorschlag ab: Beim Volksentscheid sind alle stimmberechti-gen Brandenburger_innen ab 16 Jahren

dazu aufgerufen, ihr Kreuz für oder gegen den Geset-zesentwurf zu setzen. Ob der Volksentscheid in der Lau-sitz mit der Bundestagswahl zusammenfallen wird – was dem Gesetzesvorschlag be-sondere Aufmerksamkeit und eine erhöhte Beteili-gung an den Urnen besche-ren dürfte –, wird vor allem

davon abhängen, ob der Landtag einem potentiell erfolgreichen Volksbegehren auch zügig eine direktdemokratische Ge-setzgebung folgen lässt: Sollte die Lan-despolitik alle Fristen voll ausschöpfen, könnte der Volksentscheid sogar erst im

Sollte die Landes-politik alle Fristen voll ausschöpfen, könnte ein Volks-entscheid erst im Frühjahr 2014

stattfinden.

Demo gegen die Lausitzfusion in Potsdam im November 2012

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Frühjahr 2014 stattfinden. Unabhängig von dem Volksgesetzgebungsverfahren hat der Präsident der BTU Cottbus an-gekündigt, das beschlossene Gesetz auf seine Verfassungsmäßigkeit prüfen zu lassen. Auch wenn das Gesetz schon in Kürze in Kraft trete, sei der Streit noch nicht beendet, meint BTU-Chef Walther Zimmerli. Die Fusion, die laut Wissen-schaftsministerin Sabine Kunst (partei-los) zu einer Stärkung der brandenbur-gischen Hochschullandschaft und ihrer Wettbewerbsfähigkeit führen soll, wurde weit über die Landesgrenzen hinweg als schwerer zentralistischer Eingriff in die Hochschulautonomie und versteckte Kürzung der Hochschulbudgets kritisiert. „Wenn wir nicht gemeinsam verhindern, dass hier ein Präzedenzfall geschaffen wird, könnten solche schweren Eingrif-fe in die Hochschulautonomie bald auch andere Hochschulen in Brandenburg tref-

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fen“, warnt Sebastian Wirries, Vertreter der Volksinitiative.

Die Hochschulfusion in der Lausitz wird also auch im Wahlkampfjahr 2013 zentrales Thema der Wissenschaftspolitik im Land Brandenburg bleiben. Die Bevöl-kerung – nicht nur in der Lausitz, sondern auch in Potsdam – wird nun entscheiden, ob das umstrittene Verfahren doch noch gestoppt oder rückgängig gemacht wer-den kann.

Infos unter: hochschulen-erhalten.deVideo vom 15. November 2012:

Protest gegen Hoch-schulen-Fusion er-folglos – Landtag weist Volksinitiative ab: http://youtu.be/5VzyydYVQmg)

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11Nr. 12

In einer Demokratie, in der Bildung immer wieder zum „Primärziel“ erklärt wird, müssen Hochschulen in landespolitische Entscheidungen einbezogen werden. Von Partizipation in diesem Sinne kann jedoch nicht die Rede sein, wenn Volksinitiativen und Demonstrationen die einzigen Mittel sind, um Ungerechtigkeiten abzuwenden. Statt sie an der Politik zu beteiligen, werden unsere Hochschulen – auch die Universität Potsdam – ‚gemanagt‘, als wären es Wirtschaftsunternehmen. Das kann nicht gut gehen. Von Vinzent Rathgeber.

hochSchUlmanagement Statt gerechter bildUngPolitik

Es ist in der Geschichte unseres Landes ein einmaliger Vorgang: Ohne nennens-werte Mitwirkung wurde über die Köpfe der BTU Cottbus und der HSL Senften-berg hinweg deren Fusion beschlossen. Die Entscheidung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) unter Leitung der ehemaligen Prä-sidentin der Universität Pots-dam, Sabine Kunst, sorgte Landesweit für Schlagzei-len – und Aufbegehren: Be-troffene Student_innen und Bürger_innen versuchten, die zwangsverordnete Fu-sion ihrer Hochschulen zu verhindern. Hartnäckigkeit und Unterstützung von Bür-ger_innen und Student_innen aus dem ganzen Land haben bewiesen, dass man in Brandenburg doch zu einer starken, ver-antwortungsbewussten Demokratie fähig ist – auch wenn die Volksinitiative im No-vember 2012 letztlich vom Landtag ab-

gelehnt wurde. Gestaltungsmöglichkeiten bleiben so durch mangelnde politische Instrumente praktisch verwehrt, denn mit einer Beteiligung von 80.000 Perso-nen wird die nächste Hürde auf dem Weg zum Volksentscheid erheblich schwerer

zu bewältigen.

Während sich Student_in-nen mit Demonstrationen und der Macht der Medi-en eine politisch wirksame Stimme und Handlungsspiel-räume erkämpfen müssen, wird von den Bildungsein-richtungen ein Wissenstrans-fer zur Entwicklung der Gesellschaft erwartet – ein Widerspruch in sich. Auf

welcher Grundlage werden solche eigen-mächtigen Entscheidungen der Landesre-gierung getroffen und sind diese mit un-serem Demokratieverständnis vereinbar?

Als Grundlage für die jüngsten Entschei-dungen wird der Hochschulstrukturkom-

Der Staat erwartet von

der Gesellschaft „Wissenstransfer“,

während Studis für ihre Rechte demonstrieren

müssen.

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missionsbericht (HSK-Bericht) verwen-det, welcher vor einem Jahr veröffentlicht wurde. „Die Hochschulen haben mit ih-ren Selbstberichten und ihrem Beitrag zur statistischen Berichterstattung daran mit-gearbeitet“ – Das impliziert jedoch nicht, dass die Erhebungen und Auswertungen auch im Interesse der Hochschulen bzw. Studentenschaft durchgeführt werden, im Gegenteil: „Das objektive Landesinteres-se am Umfang und an der Ergebnisqua-lität der Aufgabenerfüllung durch die Hochschulen ist Verpflichtung für die Hoch-schulen und Maßstab für die Kommission“. Wenn man bei dieser Aussage be-denkt, dass Bildung zu den im Grundgesetz veranker-ten Hoheitsaufgaben des Staates gehört, dann scheinen hier die Rollen von Staat und Hochschulen vertauscht worden zu sein: Hochschulen dienen plötzlich dem Staat – dabei müsste es doch umgekehrt sein.

Statt den Hochschulen mehr Freiheiten zu gewähren, werden „Zielvereinbarun-gen“ in geschäftsähnlicher Vertragsform abgeschlossen, durch die sich das Verant-wortungsverhältnis immer mehr in Rich-tung der Hochschulen verlagert hat. Als sogenannte „Gegenleistungen“ wurden z.B. der Universität Potsdam zuletzt jähr-lich 283.000 Euro vom Ministerium zur Verfügung gestellt, die sie zur Erfüllung ihrer aufgetragenen Verpflichtungen, nämlich der „dauerhafte[n] Sicherstel-lung einer hohen Studienqualität“, er-hielt. Was ist das für eine Art von Vertrag, bei dem der Lohn des Auftragnehmers darin besteht, die Forderungen des Auf-traggebers zu erfüllen?

Laut Zielvereinbarung zwischen Mi-nisterium und den brandenburgischen Hochschulen besteht eines der wichtigs-ten Ziele „in der Stärkung der nationalen und internationalen Wettbewerbsfähig-keit der Brandenburger Hochschulland-schaft“, insbesondere „das Streben nach Exzellenz bei der Erfüllung der hoch-schulischen Kernaufgaben in Forschung und Lehre [sollen] im Mittelpunkt aller Überlegungen zur Strukturentwicklung

stehen.“ Dementsprechend werden nicht nur die Hoch-schulen in der Lausitz über-gangen, die eben nicht an Zwangsumzug und Schlie-ßung ihres Standortes in-teressiert sind. In welcher Demokratie leben wir, in

der Interessen ganzer Institutionen nach Belieben ausgehebelt werden können?

Im HSK-Bericht wird sich gegen eine zu starke Ausdifferenzierung der Studien-angebote in Brandenburg ausgesprochen. Anhaltende Sparmaßnahmen, Stellenkür-zungen, Abbau von Studienplätzen etc. werden mit Effizienzsteigerung begrün-det. Die umstrittene Fusion in der Lau-sitz rechtfertigt Ministerpräsident Platz-eck damit, die „Konkurrenzfähigkeit“ Brandenburgs gegenüber Berlin steigern zu wollen. Eine Effizienzsteigerung ver-spricht sich die Landesregierung damit, für zwei Hochschulen unter einem Dach in Summe weniger ausgeben zu müssen. Laut HSK-Bericht steht dem eine zu „geringe Größe des Hochschulsystems“ gegenüber, wodurch „Studierende zur Abwanderung gezwungen werden“ – tat-sächlich platzen die Vorlesungssäle aus al-len Nähten, wie beispielsweise Prof. Da-niel Baier von der BTU berichtete (siehe

Hochschulen dienen plötzlich

dem Staat – dabei müsste es genau umgekehrt sein.

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13Nr. 12

tinyurl.com/interview-baier). Offensicht-lich haben in unserem Land ökonomische Ziele Vorrang vor der Absicht, Studieren-de im Land zu halten.

Die Profilbildung von Hochschulen als einer der wesentlichen strukturellen Maßnahmen ist einer der Gründe für den Abbau von Studiengängen. Wenn damit kreative Freiräume einge-schränkt werden, wird sich das auch aus ökonomischer Sicht negativ auf die Ergeb-nisqualität auswirken. Wenn die Landes-regierung unbedingt an ihren Effizienz-kriterien festhalten will und im Gegenzug auf die Kritik mangelnder Qualität im Bildungswesen eingehen würde, könnte sie zur Abwechslung die zur Verfügung stehenden Mittel zur Erzielung eines best-möglichen Ergebnisses einsetzen, denn in Bezug auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist es höchst ineffizient, wenn zu den Kos-teneinsparungen auch noch der Nutzen verringert wird. Dieses einfache aus der

Ökonomie stammende Maximalprinzip könnte man ja auf die Zufriedenheitsrate von Studierenden anwenden: Diese ließe sich weniger durch ökonomische Zwänge

als durch gesteigertes Inter-esse am Fach erhöhen.

Wenn die Landesregie-rung sich schon als Mutter-konzern unternehmerisch geführter Hochschulen be-trachtet, spricht doch nichts dagegen, diese bei ihren Ent-scheidungen mit einzubezie-hen. Tut sie das schon nicht

um unserer Demokratie willen, müsste sie sich jedenfalls wenigstens durch versteck-te Leistungspotenziale überzeugen lassen. Die Landesregierung könnte sich doch sogar Unternehmen zum Vorbild nehmen, welche die Vorteile „sozial verträglicherer Führungsstile“ für sich entdeckt haben – das würde wenigstens das Bild abrunden, dass das Ministerium schon längst nicht mehr für die Hochschulen da ist, sondern wir nur Bedienstete in einem gemanagten Wissenschaftskonzern sind.

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Der Staat spielt den Mutterkonzern der Hochschulen – was hat das noch

mit Demokratie zu tun?

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Wenn man sich in der Uni umhört oder sich einfach die Wahlbeteili-gung bei Hochschulwahlen ansieht, fällt auf, dass geringes Interesse an Hochschulpolitik zu bestehen scheint – und das, obwohl die Landes-, Bundes- oder Weltpolitik gerne verfolgt wird. Fehlen die Infomöglichkei-ten oder sind wir einfach zu faul? Von Sarah Emminghaus.

hochschulpolitik- verdroSSenheit?

Ich interessiere mich für Politik. Wirk-lich. Ich schaue Nachrichten, höre Radio, lese Zeitung. Informiere mich vor Wah-len. Sobald mich aber eine Mail des Allge-meinen Studierendenausschusses (AStA) oder des Studierendenparlaments (Stupa) erreicht, schalte ich auf Durchzug. Und obwohl ich schon im fünften Semester studiere, habe ich noch nie an der Uni ge-wählt. Ich würde lügen, wenn ich behaup-ten würde, vor der Recherche für diesen Artikel gewusst zu haben, wann das Stupa überhaupt gewählt wird. Oder welche Hochschulgruppen zur Aus-wahl stehen. Peinlich ist das. Dann wiederum: 8,77 Pro-zent Wahlbeteiligung im Jahr 2012 sprechen für sich; be-ziehungsweise für mich und 18.245 weitere Potsdamer Studierende. Denn dies ist die erschreckend hohe Zahl jener, die der Hochschulpolitik genauso verdrossen sind wie ich. Es stellt sich die unangenehme Frage: Warum?

Ich habe mehrere Thesen: Vielleicht liegt es zum Beispiel daran, dass etwa die Hälfte der in Potsdam Studierenden in Berlin wohnt.

Dass die Hochschulpolitik so weit entfernt erscheint; dass sie irrelevant wirkt. Wenn „die Hälfte“ jedoch richtig geschätzt ist, sind 1.754 Wähler_innen 2012 immer noch sehr mager. Was ist mit den restlichen in Potsdam Ansässigen? Ein paar Politikmuffel gibt es immer, aber auch mit gutmütigem Aufrunden kommt das nicht hin. Bei der Recherche im Be-kanntenkreis stellt sich heraus, dass dieses Phänomen nicht an Potsdam gebunden zu

sein scheint. Köln, Freiburg, Saarbrücken – alle klagen über das Gleiche. Geringe Wahlbeteiligung, niemand scheint Kommiliton_innen zu haben, die sich hoch-schulpolitisch engagieren; das kann doch nicht sein!

Wer sind die überhaupt? Kann man etwa vom „Mysterium Hoch-schulpolitiker_in“ sprechen?

Man könnte kritisieren, es gebe nicht genug Infomöglichkeiten, Aufklärung. Dabei kennen wir alle die meist sogar recht hübschen Flyer auf den Mensa-tischen, auch kann 2013 keine_r mehr behaupten, sich nicht im Internet infor-mieren zu können. Und das tue ich nun.

8,77% Wahlbeteili-gung im Jahr 2012 sprechen für sich – und für mich und 18.245 Potsdamer

Studierende.

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15Nr. 12

Bereits Facebook hilft: 6 Freunden ge-fällt „AStA der Universität Potsdam“. Angesichts der circa 25 meiner Face-book-Freund_innen von der Uni auch keine wahnsinnig hohe Zahl. Aber ich habe nichts anderes erwartet.

Langfristiges Engagement ist unattraktiv

Nicht dass etwas falsch verstanden wird: Jede_r weiß, dass der AStA existiert. Auch seine Relevanz wird nicht angezweifelt – oft schon habe ich erlebt, wie er bei individuellen Fragen zurate ge-zogen wurde. BAföG, Probleme mit Do-zent_innen oder Prüfungen – was tun sie sonst noch? Und was macht das Stupa?

Ich habe nachgefragt und wollte wis-sen, wie sie sich wahrnehmen, was sie tun. Ob ihnen bewusst ist, dass kaum eine_r unserer Universität sich für ihre Arbeit interessiert. Das muss doch verär-gern, oder?

Ja: „Natürlich ist es für ehrenamtliche Studierende, die aktiv die Hochschul-landschaft Brandenburgs verbessern wol-len, auch frustrierend so undankbar be-handelt zu werden.“ Das sagt Sebastian Geschonke, aktiv in der Juso-Hochschul-gruppe und dem Senat. Messe ich an ihm, ist den meisten Hochschulpolitiker_in-nen sehr wohl bewusst, was schief läuft und wo mögliche Ursachen dafür zu fin-den sind – darunter einige, die nicht ganz offensichtlich sind. So macht er zum Bei-spiel die Bologna-Reform mitverantwort-lich – aufgrund der gesunkenen Identifi-kation mit der Hochschule. Warum mich engagieren, wenn ich ohnehin nur drei Jahre hier bin? Kommiliton_innen stim-men zu; es leuchtet ein, dass – im Gegen-

satz zu vor der Reform – der Standort der Uni weit weniger wichtig geworden ist. Nach sechs Semestern sind die Glücklichen, die ihren Bachelor in der Regelstudienzeit schaffen, ohnehin auf und davon. Und selbst wenn der Master an der gleichen Uni gemacht wird, ist dies oft eine kurz-fristige Entscheidung. Langfristiges Enga-gement bleibt unattraktiv.

Auch wirken die meisten Beschlüsse erst auf spätere Generationen, betreffen mich also tatsächlich häufig nicht – auch das hat sich durch die verkürzte Zeit an einer Uni verstärkt. Es ist nicht anders als in Bundes-, Landes- undsoweiter Po-litik: Beschlüsse dauern. Politik dauert. Politiker_innen reden viel, und nach zwei Jahren wird dann mal „Bilanz gezogen“. Das alles funktioniert so an der Uni nicht, kann gar nicht funktionieren. Bis mal et-was umgesetzt werden kann, durch alle Gremien gelaufen ist, bin ich schon längst weg. Und Verantwortungsbewusstsein für spätere Generationen kennt keine_r. Für so etwas haben wir keine Zeit.

Womit die nächste Ursache für unser Verdrossensein sich geradezu aufdrängt: Stress. Studierende hatten ihn schon im-mer, Bologna sei Dank durfte er aber sei-

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traktivität ihrer Arbeit muss erhöht wer-den. Für uns gestresste und faule Studie-rende muss es leichter werden, die Politik der Uni zu verfolgen. Bunte Flyer alleine reichen nicht, wir brauchen Gesichter, Ziele, Wahlkampf eben.

Bezüglich meiner Eindrücke in anderen Universitätsstädten hat Sebastian mich auf ein beschämendes Gegenbeispiel hin-gewiesen: An der Leuphana Universität in Lüneburg wurden vor kurzem knapp 30 Prozent Wahlbeteiligung erreicht. Das gibt es also auch. Rausreden ist nicht – wenn, dann nur bedingt. Lüneburg hat zwar weitaus bessere Voraussetzungen: Es gibt einen Hauptcampus, die restlichen Campi sind sehr nah, auch wohnt kaum eine_r außerhalb der Universitätsstadt. Diese Situation lässt vermutlich ein Zu-gehörigkeitsgefühl entstehen, das wir uns kaum vorstellen können. Aber solche Ba-nalitäten sollen Potsdamer Studierenden nicht das Gefühl geben, eine Ausrede zu haben. Wir könnten das auch. Vielleicht nicht gleich 30 Prozent, aber mehr als neun werden doch möglich sein.

Auch wenn dafür noch einiges passie-ren muss. Von beiden Seiten. Ich fürchte, der erste Schritt muss aber von der Po-litik kommen. Warum sollten Studieren-de mit etwas anfangen, was weder Spaß macht noch Vorteile oder Leistungspunk-te bringt?

Am Ende der Recherche stehen Er-nüchterung, Scham. Ja, die Politiker_in-nen müssen etwas ändern. Aber damit ihre Bemühungen nicht auf taube Ohren stoßen, müssen wir restlichen Studie-renden auch endlich sehen, dass sie sehr wohl etwas verändern wollen – aber ohne unsere Beteiligung schlicht nicht können.

nen Höhepunkt erreichen. Dies ist wohl die am liebsten verwendete Erklärung dafür, sich nicht zu engagieren. Und für alles andere, was man nicht schafft.

Nicht zu vergessen ist auch die immer wieder beliebte Berlin-Potsdam-Debatte. Die halbe Studierendenschaft interessiert sich schließlich nicht für Potsdam. Berlin ist cooler. Zugegeben: Die Tage, die ich in den fünf Semestern meines Studiums in Potsdam, aber nicht am Neuen Palais ver-bracht habe, lassen sich an zwei Händen abzählen. Und das zu ändern, liegt nun wirklich nicht im Rahmen der hochschul-politischen Möglichkeiten.

Wir müssen gelockt werden

Auf die Frage, „was die da eigentlich machen“, wurde ich mehrfach freundlich auf die Websites hingewiesen. Was den AStA angeht, zu Recht: Er listet unter „Themen“ genau das auf, seine Themen. Übersichtlich, interessant und transpa-rent. Dass man erst auf die Seite gelangen muss, ist offensichtlich eher das Problem: Kaum eine_r verirrt sich einfach so auf den Internetauftritt von AStA oder Stu-pa. Beim Stupa fällt aber leider auf, wie auch von den Piraten der Uni angemerkt, dass Dokumentation der Sitzungen nicht immer nachvollziehbar, beziehungsweise einfach uninteressant und langweilig wir-ken. Wer hat schon Lust und Zeit, sich durch die Protokolle zu arbeiten? Die Website verstärkt diesen Eindruck: Sie ist einfach nicht schön. Nicht ansprechend. Das klingt trivial, aber wir müssen ge-lockt werden. Ich weiß, Hochschulpoliti-ker_innen haben auch viel zu tun, sind ja nebenbei auch noch Student_innen. Aber ich fürchte, anders geht es nicht – die At-

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fachSchaftSräte: mehr alS PartyS, Wahlen Und reiSen?„Man reist ja nicht, um anzukommen...“ war das Motto der diesjährigen Weimarfahrt, die Tradition beim Fachschaftsrat (FSR) Germanistik ist. Diesmal bin ich auch dabei und gehe getreu dem Motto der Frage nach, worum es dem FSR eigentlich geht, wenn schon nicht ums Ankommen. Nach einigen Schwierigkeiten mit der Deutschen Bahn, sitzen wir end-lich alle im Zug Richtung Thüringen. Von Christel Pietsch.

Ich: Corinna mal ’ne kurze Frage, was macht ein FSR überhaupt?

Corinna: Veranstaltungen wie diese planen.

Ich: Was gibt es denn da zu planen?Corinna: Wir planen zum Beispiel Ver-

anstaltungen wie diese hier, aber auch vieles mehr. Das kommt ganz auf die Be-teiligung und das Engagement der Fach-schaft an. Im nächsten Jahr wird es des-halb zwei Lesungen geben, die unser FSR tatkräftig unterstützen wird.

Jaqueline: Wir haben die Erfahrung ge-macht, dass solche Lesungen sehr gut an-kommen, weil sie außerhalb des univer-sitären Rahmens Literatur näher bringen und ein positiver Nebeneffekt ist: Man lernt die Arbeit des FSR von einer ande-ren Seite kennen.

Corinna: Außerdem machen wir zum Semesterbeginn auch Einführungsver-anstaltungen, z.B. das Erstifrühstück, wo direkt Fragen an uns gestellt werden können zum Stundenplanaufbau oder all-gemein zum Unialltag. Und natürlich ist das auch super, damit sich die Studenten

untereinander schon mal kennenlernen können, was ja am Anfang des Studiums nicht immer so einfach ist.

Ich: Und was muss man da vorab orga-nisieren, wenn man so eine Exkursion wie diese in die Wege leiten will?

Corinna: Da gibt es viel zu tun: Anträ-ge, Kostenvoranschläge, Programmpla-nung, Werbung, Teilnehmendenbetreu-ung und natürlich die Abrechnung am Ende der Veranstaltung. Da brauchen wir viele helfende Hände.

Marcel: Wir hatten in diesem Semester auch schon eine Kneipentour gemacht. Nur waren diesmal viel mehr Studis dabei als letztes Mal, sodass der Platz ein biss-chen knapp wurde. Aber das ging schon.

Ich: Wie ist das allgemein mit der Be-teiligung von den Studenten? Nimmt die ab oder eher zu. Wie ist da euer Eindruck? Man denkt ja immer, den Leuten ist zuneh-mend alles egal.

Marcel: Puh, das ist schwierig zu be-urteilen. Du, aber ich glaube, wir sind angekommen und müssten erst einmal aussteigen.

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Das Traumpaar der deutschen Literauturgeschichte

Da sind wir also im geschichtsträchtigen und für Germanisten unumgänglichen Weimar. Bei einer kleinen Kennenlern-Runde erfährt man gleich einmal, was Erstsemester so lesen und wie stark doch immer noch das Bedürfnis nach Tischten-nisplatte und Kicker bei Ü20-Leuten ist.

Die Nacht war lang und das Frühstück kurz. Kulturhungrig machen wir uns auf, die Stadt Weimar bei einer kleinen Rund-führung zu besichtigen. Spannend und für einen Schauerroman allemal geeignet sind auch die Begebenheiten um die Identifika-tion von Goethes und Schillers Gebeinen. So mussten Goethes Knochen gekocht und die Schillers nach langem Gewühle in einem Massengrab zusammen gepuzzelt werden. Dabei stellte sich nach späterer DNA-Analyse heraus, dass diese nicht Schiller, sondern mehreren Personen ge-hören. Im Dunkeln der Nacht besichtigen wir das Goethe-Schiller-Denkmal und gönnen uns einen Besuch im Nationalthe-ater. Heutige Vorstellung: LaTraviata von

Guiseppe Verdi. Dann mal rein. Nach ein paar vergossenen Tränen und nachklin-genden Ohren geht es zurück zu einem ge-mütlichen Abend bei einer Flasche Wein.

Ich: Also Marcel, um auf meine Frage zurückzukommen, würdest du meinen, dass das Interesse der Studierenden für FSR-Angelegenheiten abnimmt? Ich mei-ne, aufgrund der Bolognareform könnte man es vermuten und es gibt sogar ein Stu-die, die das bestätigt.

Marcel: Naja, dieses Jahr haben sich immerhin acht Leute zur Wahl gestellt. Das ist schon ordentlich. Allerdings wir-ken die Studenten auf mich immer sehr gestresst, im Einzelnen sind dann die zeitlichen Rahmenbedingungen, in denen sich die Mitglieder engagieren können, doch recht eng gesteckt.

Ich: Der FSR hört sich bis jetzt nach ei-ner ziemlichen Spaßgesellschaft an, aber ihr habt doch auch Mitspracherecht im Studierendenparlament, oder?

Jaqueline: Nicht ganz. Wir haben Mit-

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sprache- bzw. Stimmrecht im Instituts-rat. Und natürlich auch in der VeFa, der Vereinigung der Fachschaften. Im Stupa können wir Anträge stellen und das Re-derecht beantragen, so wie alle Studis.

Ich: Ok. Vom FSR Sport habe ich ge-hört, dass mal jemand gefragt hat, wer Herr PULS sei und wo man Frau ZEIK findet. Gab es bei euch ähnlich skurrile E-Mails?

Marcel: Kein Kommentar.Und als hätte es Goethe gewusst, müs-

sen wir auch schon wieder gehen. Zum Abschluss schauen wir uns das Goethe-

haus am Frauenplan an. Was meinte Goe-the wohl? Was bleibt nach einer Reise übrig? Was nimmt man mit? Wohl den Eindruck und die Bekanntschaft von vie-len Leuten, denen es doch ganz ähnlich geht im Unialltag, in dem man sich oft verliert.

Vielleicht haben Reisen und Fach-schaftsräte das gemeinsam, Studierenden die Möglichkeit zu geben, sich zusam-menzufinden. So ist, um die geknüpften Kontakte zu pflegen, auch ein Nachtref-fen der Truppe geplant. Hoffentlich dies-mal mit Tischtennisplatte und Kicker!

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PotSdam: Stadt der SchlöSSer oder der menSchen?Potsdam – Diese einzigartige Stadt in Deutschland zeichnet sich durch seine Geschichte und seine Bauten aus. Beides ist eng miteinander verknüpft, sodass es nicht verwundert, dass die Stadt Potsdam geradezu einem Restaurierungswahn verfallen ist, um den kostbaren Schatz zu erhalten. Die preußischen Schlösser und Gärten erstrahlen im neuen Glanz – doch wohnen können hier nur noch Könige und Königinnen. Von Angelina Wiederhöft.

Potsdam steckt mitten im Restaurie-rungsboom, der sich auf das äußere und innere Bild der Stadt auswirkt. Die Studie-renden der Universität konnten es jeden Tag beobachten, wie die Fassade des Neu-en Palais restauriert wurde. Aber nicht nur solch bedeutungsvolle Profanbauten werden vom Schmutz der Vergangenheit befreit: Auch mitten in der Stadt finden sich zahlreiche Restaurierungsarbeiten an „gewöhnlichen“ Gebäuden – doch leider nicht für Geringverdienende und Studie-rende mit wenig Geld. Ausdruck fand der Unmut über die hohen Mieten bei einem Protest im Juni: 2.000 Menschen in allen Stadtteilen demonstrierten und forderten bezahlbaren Wohnraum. Auch Studieren-de der Universität waren vor Ort, um die Stimmen zu erheben.

Aus der Online-Umfrage Studentisches Wohnen der Landeshauptstadt Potsdam 2009 geht hervor, dass die größte Unzu-friedenheit der Studierenden die hohen Mietkosten betrifft. Dies wäre einer der zentralen Gründe, warum so viele Stu-

dierende im Umkreis von Potsdam woh-nen würden. Erst an zweiter Stelle wurde der Bezug zur Heimat als relevant für die Wohnlage genannt. Im Jahr 2012 betrug die Kaltmiete für eine voll sanierte Neu-bauwohnung 8,00 Euro je Quadratmeter. Studierende zahlen in Potsdam durch-schnittlich 295 Euro, in Berlin zahlt man 371 Euro – wobei in der Bundeshaupt-stadt Wohnungen wesentlich größer aus-fallen. Dies nützt aber den Studierenden nicht viel: Sie wollen möglichst günstig wohnen, außerdem kommen aus Ber-lin neben den höheren Mieten noch die Fahrtkosten und Fahrzeiten hinzu. So bleibt am Ende für viele nur die Alterna-tive Potsdam.

Wenn dann der Entschluss gefasst wur-de, doch nach Potsdam zu ziehen, steht man vor der entscheidenden Frage: Wel-cher Stadtteil? Auch hierzu lieferten die Umfragen unter den Studierenden inter-essante Ergebnisse: Die meisten Studen-ten wohnen in der Innenstadt oder in Potsdam-West (ca. 30 Prozent), erst an

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dritter Stelle steht das Wohnheim Grieb-nitzsee mit 10 Prozent. Von den studie-renden Potsdamer_innen lebt jede_r Vierte in WGs und nur 2 Prozent bei den Eltern, dagegen verhält sich die Wohnsi-tuation bei den Nicht-Potsdamer_innen anders: Hier wohnt noch jede_r Sechste bei den Eltern. Wohnheime werden in Potsdam bevor-zugt, aber die Nachfrage ist leider größer als das Ange-bot, denn zur Zeit studie-ren in der Landeshauptstadt Potsdam 21.000 Personen an der Universität Potsdam und 3.000 an der FH Pots-dam, hinzu kommt noch die Hochschule für Film und Fernsehen mit ca. 550 Studierenden. Ins-gesamt kommen also in Potsdam rund 25.000 Studierende auf gerade mal 2040 Wohnheimplätze. Da hilft es auch nicht, dass 8.369 Einwohner_innen Potsdam verlassen haben.

Im Jahre 2000 wohnten in Potsdam ca. 130.000 Menschen – zehn Jahre später waren es schon 160.000. Die Bevölke-rungszunahme, die größtenteils auf Zu-wanderung von außerhalb Potsdams und relativ viele Geburten zurückzuführen ist, stellt die Stadtverwaltung vor neue Auf-

gaben: Wo sollen all diese Menschen wohnen? Haupt-problem ist, dass die über-wiegende Bodenfläche unter Denkmalschutz steht. Grün-flächen können nicht ein-fach „zubetoniert“ und mit Hochhäusern im Bauhaus-Stil umgewandelt werden. Bevor überhaupt die Geneh-migung zum Bau neuer Ge-

bäude erlangt werden kann, müssen zahl-reiche Richtlinien beachtet, Gutachten eingeholt und Gelder aufgewendet wer-den. Zu diesem Zweck haben sich eine Vielzahl an Unternehmen in Potsdam und näherer Umgebung niedergelassen. So

In Potsdam explo-diert das Angebot an Hotelbetten.

Neue Studiwohn-heime entstehen hingegen kaum.

ohne eure unterstützung geht es einfach nicht: Die lebt von euren anregungen, freudebekundungen, Beschwerden und ideen. Wenn ihr Vorschläge für Themen, Veranstaltungen oder auch eigene artikel habt, schreibt uns jederzeit an [email protected]!

Noch mehr Futter für leseratten gibt‘s unter

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Wir braUchen dich!

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lassen sich im Branchenbuch Firmen fin-den, von denen 34 mit Baudenkmalpfle-ge, 73 mit Sanierung im Bereich Bau und 22 mit Denkmalpflege zu finden sind. Hinzu kommen Restaurator_innen, Ma-ler_innen, Stuckateur_innen, Tischlerei-en, Dämmungs- und Isolierungsunterneh-men. Über die Hälfte der Unternehmen wurden vor dem Jahrtausendwechsel gegründet, wodurch sich also der mo-mentane Bau-Boom nicht erklären lässt. Vielmehr liegt eine der Ursachen der gestiegenen Bauprojekte in Potsdam am Tourismus: In den letzten zehn Jahren ist das Bettenangebot um mehr als ein Drittel gestiegen. Dies geht aus dem Bericht Statistischer Informations-dienst Tourismus in der Landeshauptstadt Potsdam 2011 hervor. Für die Kom-munen der Stadt Potsdam ergibt sich so ein Gewinn von 678,7 Mio. Euro allein aus den Einkommen- und Lohnsteuern sowie Gewerbe- und Grundsteuern.

Nicht nur die Landeskasse profitiert davon: auch die Stadt gewinnt. So wur-den in den vergangenen Jahren mehrere Bau- und Restaurierungsprojekte in An-griff genommen oder bereits realisiert. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat vom Bund und den Ländern 155 Mio. Euro zur Verfügung gestellt bekommen, um beschädigte oder vom Verfall bedroh-te preußische Schlösser und Gärten zu sa-nieren und zu restaurieren. Seit 2008 war der Marmorsaal gesperrt und die Besu-cher mussten bis zu diesem Jahr mit den viel zu groß ausfallenden Pantoffeln die

ehrwürdigen Flure durchwandern. Auch von Außen lässt sich ein baldiges Ende der Arbeiten ersehen.

Studierende und Lehrende können in ihren Pausen die bereits geleisteten Re-staurierunsmaßnahmen am Rundbogen bewundern. Der Großteil der Gerüste hat sich bereits verabschiedet. Der seit Jahren andauernde Baulärm hat die wiss-begierigen Studierenden und engagierten Lehrenden lange von der Konzentration

abgehalten – bald werden die Studierenden von dieser Sor-ge vollkommen befreit sein.

Ein erheblicher Störfaktor ist weiterhin das Parkplatz-angebot, welches sich auf ein lächerliches Minimum beschränkt. Obwohl nur ei-ner von 25 Studierenden das Auto nutzt, bleibt trotzdem jeden Morgen die beschwer-liche Suche nach einem Park-platz. Verstärkt wurde dieses

Problem während der Ausstellungen zu Ehren des 300. Geburtstags Friedrichs des Großen von April bis Oktober 2012: Viele Studierende und Lehrende mussten ihre Fahrzeuge notgedrungen im Park-verbot abstellen und wurden dann von der Schlösserstiftung beim Ordnungsamt angezeigt, während die Ausstellungsbe-sucher_innen statt der kostenpflichtigen Tourist_innen-Parkplätze viele der Uni-versitätsstellplätze vereinnahmten. Der Mangel an öffentlichen Parkplätzen im Umfeld des Schlosses und das Fehlen ei-nes angemessenen Parkplatzangebotes nur für die Universität Potsdam führte letztes Jahr zu regelrechten „Kämpfen“ um den letzten freien Parkplatz. Glück-

Während die Tourist_innen die

Uniparkplätze vollstellen,

werden Studis und Lehrende beim Ordnungsamt

angezeigt.

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Weitere Bau- und Modernisierungs-projekte sind in

Potsdam bereits in Planung – Gering-verdiener_innen

werden davon aber kaum profitieren.

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licherweise hat das Land Brandenburg wenigstens davon Abstand genommen, die „Parkplätze“ am Neuen Palais durch Grünflächen zu ersetzen. Als Begründung für das Fehlen öffentlicher Parkplätze ist auch die Lage entscheidend: Die Univer-sität Potsdam und der zu-gehörige Komplex in Golm fallen unter die denkmal-geschützten Bodenflächen des Landes Brandenburg. So bleibt die morgendliche Suche nach einem Parkplatz wohl bestehen.

Doch es gibt auch Proble-me für Nicht-Autofahrende: Laut der Online-Umfrage Studentisches Wohnen sind über 70 Prozent der Potsa-mer_innen mit dem Öffentlichen Perso-nennahverkehr zufrieden oder sogar sehr zufrieden, wohingegen die Nicht-Potsda-mer_innen wesentlich unzufriedener mit der Erreichbarkeit der Universität sind. Zwei von drei Potsdamer_innen brau-

chen weniger als 30 Minuten zur Uni-versität, dagegen müssen 70 Prozent der Nicht-Potsdamer_innen mit einer Fahrt-strecke von über einer Stunde rechnen, wobei die momentanen Bau-Staus nicht mit eingerechnet sind.

Schlusslicht bildet bei der Wohnungssuche die Barri-erefreiheit: Baustellen und unbequeme Fußwegalter-nativstrecken erschweren nicht nur Gehbehinderten das Vorwärtskommen durch die Straßen Potsdams. Leider wird sich aber an diesem ne-gativen Aspekt in allzu naher Zukunft nichts ändern – der Restaurierungsboom spricht eher dagegen. Weitere Pro-

jekte sind laut Stadtverwaltung bereits in Planung. Die Wenigsten davon dienen den Geringverdiener_innen. Mit touristi-schen Prunkbauten lässt sich eben mehr Geld verdienen als mit öffentlicher Da-seinsvorsorge.

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intereSSenWandel im StUdiUm: Wie entScheide ich mich?Nach drei Semestern durchgängigen und überwiegend zufriedenen Studiums der Anglistik/Amerikanistik und Germanistik an der Universität Potsdam war ich überzeugt davon, dass meine Studiengangwahl ausreichend bestätigt war und ich in Ruhe zu Ende studieren kann. Bis der erste Philosophiekurs, den ich über Studiumplus belegen konnte, meine Entscheidung ins Wanken brachte. Von Mariana Jentsch.

Es ist nicht selten, dass Studienanfänger_innen ihren Studienerstwunsch noch einmal überdenken, sofern sich im Verlauf des ersten oder zweiten Semesters herausstellt, dass das begonnene Studium nicht ihren Wünschen und Vorstellungen entspricht oder falls sich einfach neue Interessen ergeben.

Dies sollte in der Regel kein Problem sein, denn nicht immer kann man vor dem Studienstart hundertprozentig wissen, für welches Studium man am Ende geeignet ist oder ob sich nicht nach Studienbeginn neue Wege für einen auftun. Selbst das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) schließt einen möglichen Fachwechsel ohne Begründung bis nach dem zweiten Semester und seit Oktober 2010 mit einem gesetzlich anerkannten Grund bis spätestens nach dem dritten Fachsemester mit ein. Zu diesen sogenannten wichtigen Gründen zählen Eignungsmangel sowie der klassische Fall des Neigungswandels. Leider ermöglicht BAföG nun nicht allen Studierwilligen die Möglichkeit zum Studium, aber für diejenigen, die BAföG beziehen, wäre

demnach eine frühe Umorientierung finanziell und planungstechnisch theoretisch kein Problem.

Wenn es komplizierter wird

Problematisch wird eine solche Umorientierung jedoch, wenn sie mitten im Studium stattfindet. Durch den Aufbau von Studiumplus war es beispielsweise für mich als Studentin eines nicht-lehramtsbezogenen Studiengangs erst nach Abschluss der ersten drei Studiumplus-Grundkurse möglich, mir im Rahmen des Aufbaumoduls Kurse anderer Studiengänge anrechnen zu lassen. Leider war das bei mir erst nach dem dritten Fachsemester der Fall, denn nicht immer schafft man es, ein scheinbar wenig umfangreiches Grundmodul so schnell abzuschließen wie es die Studienordnung vorsieht. Bei der Planung meines vierten Semesters fühlte ich mich dafür wie ein kleines Kind vor Weihnachten: Beim Durchstöbern des Vorlesungsverzeichnisses der Studiumplus-Aufbauphase kam ein erwartungsfrohes Glänzen in meine

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Augen, nicht zuletzt wegen des Angebots aus der Philosophie – ein Fach, für das ich neben der Germanistik und Anglistik schon immer ein großes Interesse hegte. Das unzureichende Fächerangebot während meiner Schullaufbahn ließ mich nach meinem Abitur leider mit einem ungestillten Wissensdurst zurück.

Aber nun diese traumhafte Gelegenheit neben dem Hauptstudium: Eine Vorlesung namens „Einführung in die philosophische Handlungstheorie“ war im Angebot und ich sollte auch noch drei Leistungspunkte für die bloße Teilnahme und die Beantwortung ein paar kleiner, aber feiner Fragen am Ende bekommen! In null Komma nichts war ich eingetragen. Diese Vorlesung entsprach im Gegensatz zu einigen Pflichtkursen aus dem Hauptstudium auch vollkommen meinen Vorstellungen und ich fühlte mich intellektuell genau am richtigen Platz. Nur stellte sich mir dadurch auch unweigerlich die Frage: War mein Interesse an einem vollständigen Philosophiestudium größer als das an meinem bereits zur Hälfte durchgeführten Hauptstudium? Schließlich waren nicht nur die Hauptaspekte der „Schnupper-Vorlesung“ interessant für mich, auch

die regelmäßigen Verweise des Dozenten auf weitere Grundlagen der Philosophie weckten meine Neugierde.

Was man sich bewusst machen sollte

Nun sollte man aber nach einem einzigen Kurs dieser Art natürlich nicht sofort seine gesamte Studienwahl überdenken. In meinem Fall war die Wahl meines Erststudiums glücklicherweise fundiert genug, um die Motivation für dessen Fortsetzen zu gewährleisten. Mein Interesse an der Sprache hat schon eine längere Lebensdauer und formte auch meinen Wunsch, später einen Beruf in den Medien auszuüben. „Dafür ist kein Hauptstudium der Philosophie vonnöten“, so dachte ich mir. Auch gibt es schließlich genügend Möglichkeiten, weitere Kurse der o.g. Art zu besuchen. Das Angebot von Studiumplus ist zumindest groß genug, seinen Horizont zu erweitern und für Studierende der lehramtsbezogenen Fächer besteht immer noch die Möglichkeit, sich in Vorlesungen ihrer Wahl zu setzen. Dies trifft nicht nur auf Kurse der Universität Potsdam zu; nach Wunsch können interessierte Studierende ja auch Seminare und Vorlesungen an anderen Hochschulen

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Es gibt viele Möglichkeiten zur Interessen-entfaltung, bei

denen ein Wechsel des Studiengangs nicht nötig wäre.

besuchen, die sie sich zum Teil auch anrechnen lassen können.

Zudem kann man eine Erfahrung wie ich sie gemacht habe auch zum Ausbau eines Eigenstudiums nutzen oder einfacher gesagt: Man kann sich über den interessanten Einstieg in ein neues Thema durch den Universitätskurs freuen und das Thema durch private Lektüre vertiefen.

Auch die Tatsache, dass man vor dem späteren Arbeitgeber nicht als launisch und inkonsequent gelten möchte, könnte einen schon zu dem Schluss bringen, dass man mit der Vollendung des Studiums besser beraten ist als mit einem späten Wechsel. Eine solch späte Umorientierung während des Studiums sieht vielleicht nicht so schön auf dem Lebenslauf aus und lässt sich bei Bewerbungen schwieriger rechtfertigen als beispielsweise zwei aufeinanderfolgende Bachelorstudien, zu denen bei starkem Zweitinteresse theoretisch auch die Möglichkeit besteht. Wichtiger noch als der Eindruck, den man durch die späte Umorientierung nach außen hin erweckt, ist aber die persönliche Unzufriedenheit, die sich einstellen kann, wenn man sein Erststudium, in das man schon viel Arbeit investiert hat, abbricht.

Wie man sich entscheiden kann

Ist die Situation bei einem Studierenden mit Interessenwandel nun aber nicht so eindeutig zu lösen, wie es bei mir der Fall war – wenn das begonnene Erststudium z.B. definitiv an Interesse

verloren hat und der Wunsch nach einem Studiengangwechsel auch mit einem neuen Berufswunsch einhergeht – dann könnte es natürlich

trotz des Aufwandes ratsam sein, einen Wechsel zu vollziehen. Die wichtigsten Überlegungen sollten hier definitiv der Finanzierung des Studiums gewidmet sein. Wenn ihr BAföG bezieht, findet ihr interessante Tipps dazu auf bafoeg-rechner.de/FAQ. Natürlich könnt ihr auch immer das Angebot der

Studienberatung der Universität Potsdam nutzen, die euch ggf. auch über andere Finanzierungsmöglichkeiten beraten kann.

Ich für meinen Teil werde mein Erststudium wie geplant zum Ende bringen, nicht jedoch, ohne noch die letzten Gelegenheiten zum Besuch von Kursen anderer Studienfächer zu nutzen. Gerade bin ich unter anderem in drei weiteren Philosophiekursen eingeschrieben und schon merke ich, dass es bei mir noch nicht ganz für ein Vollzeitstudium der Philosophie reichen würde… Dennoch bin ich froh, dass durch diese Erfahrung mein Blick auch nach links und rechts vom Hauptstudium-Pfad gelenkt wurde.

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die JUgend von geSternMit seinem Werk „Jugend ohne Gott“ (1937) spiegelt Ödön von Horváth den gesellschaftlichen Werteverfall seiner Zeit wider. Am 30. November 2012 fand die Premiere des gleichnamigen Stücks in der Reithalle des Hans Otto Theaters (HOT) statt. Und die Frage stellt sich, inwiefern das Thema einer verwahrlosten und gewaltgeilen Jugend uns immer noch betrifft. Von Christel Pietsch.

Ein namenloser Lehrer (gespielt von René Schwittay) steht vor seiner Tafel. Et-was stimmt nicht, irgendwo in dem Wort „GESCHTE“ hat sich ein Fehler einge-schlichen. Er sieht ihn bloß nicht. Viel-leicht fehlt es an Distanz? Hinter seinem Rücken rollen vier uniformierte Schüler, der Z, der N, der B und der T, eine weiße Plane aus, der Boden auf dem sie unter vollem Körpereinsatz kämpfen, Boden, um den es später zu kämpfen gilt. Wissen sie, was sie da tun? Der Lehrer wird auf-merksam von ihrem Geschrei. Er wendet sich ihnen zu und versucht sie zur Räson zu bringen. Sein heller Anzug wirkt ver-

letzlich neben dem Schwarz der Unifor-men und der strammen Haltung ihrer Träger. Die Ermahnungen erreichen die Schüler nicht, zwischen ihrem Gebrüll zuckt er nur zusammen.

Verloren zwischen Erziehungsideal und den gesellschaftlichen Ansprüchen der Zeit richtet sich die rote Tinte des Leh-rers nicht nach der Moral, sondern nach dem, was im Radio zu hören ist. Doch einen Satz kann er nicht weiter unkom-mentiert lassen. Schüler N schrieb: „Alle Neger sind hinterlistig, dumm und faul.“ Der Lehrer streicht den Satz durch. Da-

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raufhin beschwert sich der Vater des Schülers beim Lehrer und die Schüler lehnen sich gezielt gegen ihn auf. Der Direktor teilt zwar die Mei-nung des Lehrers, hilft ihm aber nicht. Er möchte schließlich noch seine volle Pen-sion beziehen.

Was in der Bibel steht, so der Vater des Ns, sei metaphorisch zu nehmen. Alle glauben an Gott, zumindest ihren Wor-ten nach. Opportunismus macht sich breit. Der Lehrer, wenn auch ein Anti-held, scheint der Einzige zu sein, den das irritiert, der zwar zögernd handelt, aber immerhin handelt. Doch seine Unent-schlossenheit verlangt Opfer. Als der N erschlagen aufgefunden wird, beginnt die Suche nach dem Mörder. War es der Z? Immerhin hatten sich beide seit längerem in den Haaren. Oder der T? Der schon immer mal einen Menschen sterben se-hen wollte, einfach nur so, um zu wissen, wie das ist. Oder war es Eva? Das Räu-

Gebrüll statt Argumente in „Jugend ohne Gott“

bermädchen, das vor nichts zurückzuschrecken scheint?

Die große Frage, wer der Mörder war, wird gelöst. Doch eine viel größere schwebt im Raum: Wer hat hier Fisch-augen? Denn wir leben im Zeitalter der Fische. „Da wird die Seele des Menschen unbeweglich wie das Antlitz eines Fi-sches.“ konstatiert der ehemalige Lehrer-kollege Julius Caesar (Axel Sichrovsky), fesch mit Glitzerlorbeerkranz auf dem Kopf. Wer also ist bloßer Beobachter, sieht hin ohne zu handeln, hört hin, ohne zu widersprechen? Die, die um ihre Pen-sionsberechtigung fürchten? Die Wiss-begierigen, im Paradies der Dummheit lebend? Profitorientierte Konzernleiter und Kirchenväter? Rabenmütter? Die Be-stechlichkeit in uns?

Bereits Michael Knof schwärmte von der „dramatischen, sprachlichen und gedanklichen Struktur“ der horvátschen

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Prosa, deren Potential vom Ensemble des Hans Otto Theaters vollkommen ausge-schöpft wurde. Die Gedanken des Leh-rers und denen seiner Umgebung werden über an der Decke hängenden Mikrofo-nen in den Raum gesprochen. Mehrere Stimmen, die sich ihm aufdrängen, von allen Seiten. Bestechend wird diese Insze-nierung mit der stimmlichen Präsenz der Schauspieler, insbesondere der von Mei-ke Finck, die zudem mit ihrer Gesangs-einlage in alte Zeiten zurückversetzt. Die akrobatische Tollkühnheit von den Schauspielern Florian Schmidtke, Eddie Irle, Friedemann Eckert, Juliane Götz und Arne Gottschling vermittelt eindring-lich den aufbrausend jugendlichen Taten-drang und ihre Liebeslust. Eine geschlos-sene, kleine Truppe diese Schüler, die mal kindlich unbeholfen daherkommen und drollig anmuten. Im nächsten Zug aber unheilvoll den Marschschritt ansetzen, alles niederwalzen wollen, was sich ihnen in den Weg stellt. Wie umgehen mit einer Jugend, die sich abnabelt und zugleich noch zu naiv ist für die Welt?

„Man müsste eine Waffe erfinden, mit der man jede Waffe um ihren Effekt brin-gen könnte, gewissermaßen also: das Ge-genteil einer Waffe.“, sinniert der Lehrer. Und was anderes als Humor könnte eben diese Waffe sein? Das Ensemble hat es sich nicht nehmen lassen, der Thematik ihre komischen Momente zu entlocken und den Menschen in all seiner Hilflo-sigkeit und Schwäche in einer gewissen Lächerlichkeit darzustellen. Der Regis-seur Alexander Nerlich gibt dem Werk Horváth nicht unbedingt eine zeitgenös-sische Transformation, vielmehr schwebt das Thema einer sich selbst überlassenen Jugend und sich selbst überlassenden

Erwachsenen zwischen der Zeit der Na-zidiktatur und einer verzogenen Jugend á la Supernanny. Wenn die Problematik, die in Horváths Stück steckt, angespro-chen wird, dann eher in ihrer Groteske. Die Frage inwiefern, wir es heute immer noch mit einer verlassenen und verrate-nen Jugend zu tun haben , wo Parallelen zu ziehen sind, wird nicht beantwortet, vielmehr stellt sie sich hier in ihrer Zeitlo-sigkeit und richtet sich an den Zuschauer selbst.

Im Allgemeinen muss die Wandlungsfä-higkeit des gesamten Stücks gelobt wer-den. Die insgesamt 17 Rollen werden von den neun Schauspieler_innen authentisch dargestellt. Schlicht, aber dennoch aus-sagekräftig überzeugen die Kostüme von Wolfgang Menardi, der selbst von 2001 bis 2004 Schauspieler am HOT war und auch die Gestaltung des Bühnenbilds übernahm. Dabei griff er auf einfachste Mittel zurück, die intelligent und interes-sant eingesetzt wurden. Die multifunktio-nale Bühne wurde somit Klassenzimmer, Zeltlager, Gerichtssaal, Wohnraum in ei-nem und darüber hinaus zum Kinobild-schirm, an dem das ganze Geschehen aus der Vogelperspektive zu betrachten war. Aus Gottes Sicht, könnte man meinen. Was passiert, wenn man Distanz gewinnt, und man sich der eigenen Distanznahme im Spiel bewusst wird? Wissen wir, was wir tun?

„Jugend ohne Gott“ von Ödön von Horvàth. Weitere Aufführungen am 17.2. um 17 Uhr und am 2. März um 19.30 Uhr in der Reithalle des HOTs.hansottotheater.de

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NÄCHSTERHALT

NEUEMUSIK

Alexander, 24, Berlin

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So klingt UnSere WeltWo setzt man sich am besten hin, wenn man das Universum belauschen will? Und gibt es da eigentlich etwas zu hören, im scheinbar unendlichen Vakuum? „Setzen Sie sich hin, wohin Sie wollen“, hieß es im Nikolaisaal Potsdam, wo am 29. November der erste Teil der Reihe „Musik und Physik“ ertönte: „Der Klang des Universums“ begab sich auf eine ästhetische Forschungsreise nach dem Sound dessen, das uns erschaffen hat. Von Denis Newiak.

Wer sich in die Foyer-Konzerte des Ni-kolaisaals traut, lässt sich auch auf eine Reise ein, die an unbekannte Klang-Orte führen kann. Dieses Mal hängen bläulich angestrahlte Kugeln von der Decke he-rab. Die hundert Gäste des Abends sitzen in den vier Ecken des Raumes statt in einem Block – und unmittel-bar vor und neben den Zuhö-rer_innen stehen die Orches-terinstrumente. Man könnte fast denken, dass man an diesem Abend noch selbst musizieren wird. Und tatsäch-lich wird man es – ob man will oder nicht.

Als die Musikerin die Position an ihrer Violine eingenommen hat, beginnt das Konzert mit absoluter Stille. Höchstens ein leichter Luftzug ist noch zu hören, als wollte er sich vordrängeln. Dann zu Beginn beinah unhörbar – vor dem Satz steht „pppp“, ein vierfaches „piano“ – setzt eine Violine ein und gibt langsam und mühevoll eine Melodie frei, die sich im Raum ausbreitet und nur aus einer Prime, also immer dem gleichen Ton be-

steht – eine raumlose Singularität, wie sie zu Beginn unseres Universums geherrscht haben soll. Scheinbar endlos erstreckt sich

dieser eine Ton und arbeitet sich langsam durch die Okta-ven. Klaus Lang markiert mit diesem Violinen-Solo „die ränder der welt.“ – der „Big Bang“ bleibt aus. Später gibt in „…cold and calm and mo-ving“ eine Harfe den kühlen Takt des Alls vor, während die Streicher sich austoben.

Auf den Notenblättern steht nicht viel – aber wenn doch, dann geht es zur Sache. Wie auf der Erde, wo Leben herrscht. Zwischendurch spielt das ganze En-semble die Zeichen aus dem „Tierkreis“ (Karlheinz Stockhausen), als wäre es eine zusammengewürfelte Jazzband, die sich nicht so richtig über den Takt einig wer-den will. Am Ende der Stücke fragt man sich nur: Wird im Universum wirklich ap-plaudiert?

Wie die Stille des luftleeren Weltalls klingen könnte, ist eine Frage, die bis in die Antike zurückreicht. Die Griechen

Am Ende fragt man sich nur:

Wird im Universum

wirklich applaudiert?

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stellten sich vor, dass die sich bewegen-den Himmelskörper auf ihren Sphären je-weils einen gewaltigen Ton von sich geben und gemeinsam einen monströsen Klang erzeugen müssen, der das Menschliche übersteigt – oder vielleicht hätten sich die Menschen einfach an ihre Dauerbe-schallung aus dem Universum gewöhnt. Indem Pythagoras diese Klänge auf sein Monochord (ein Instrument aus nur ei-ner einzelnen Saite) übertrug, brachte er nicht nur die Welt zum Klingen, sondern schuf auch den Prototypen aller heutigen Saiteninstrumente. Heute denken wir zu wissen, dass im Vakuum keine Geräusche möglich sind. Zugleich meint die moder-ne String-Theorie, nach der alles aus eindi-mensionalen räumlichen „Fäden“ besteht, die Welt würde letztlich aus nichts außer aus schwingen-den „Saiten“ bestehen – den „Strings“ –, die das Univer-sum, so Brian Greene, zu ei-nem Ort machen, der „nichts als Musik“ wäre.

Wenn das „KAPmodern Ensemble“ mit geringstmög-licher Lautstärke spielt, wird jedes kleins-te Geräusch zum Teil der Musik. Das ist auch der Grund, warum sich während des Spiels kaum jemand im Foyer traut, auf dem Stuhl zurechtzurutschen oder auf To-ilette zu gehen. Tut man es doch – und das lässt sich früher oder später nicht vermei-den –, wird man zwangsläufig zum Mu-sizierenden: Niemand kann sich einfach „raushalten“, doch jede_r darf seinen Teil beitragen. Während sich die hinfällige Trennung zwischen Hörenden und Spie-lenden langsam auflöst, wird jeder knar-rende Hocker, die leise surrende Klima-anlage, jede vorsichtig zufallende Tür und umgeblätterte Programmseite zu einem Instrument in einem Ensemble, das aus al-lem und uns allen besteht. Es hat seine zu-

fällige Ordnung, aus der das hervorgeht, was wir unter Kunst verstehen – und als „Pari intervallo“ von Arvo Pärt erklingt, wird diese tönende Welt unerhört, beinah unerträglich schön.

Für John Cage hat alles Hörbare – je-der Klang und jedes Geräusch – die glei-che Würde: Sie alle sind sinnlos, ziellos, intentionslos, bedeuten nichts. Musik ist nur Klang, und um diesen vom Men-schen zu befreien, legte der Komponist Pergamentpapier auf Sternenkarten, um die Sonnen zu Notenköpfen zu machen. Für dieses Stück „Atlas Eclipticalis“, das an diesem Abend in seiner 40-minütigen Fassung aufgeführt wurde, musste sich Cage bei der Premiere im Jahr 1964 nicht nur vom Publikum, sondern auch vom

eigenen Orchester auspfei-fen lassen. Und doch: Es sind wirklich Sterne, die ich vor mir sehe! Aber es sind andere Sterne, als der Dirigent, des-sen Arme zum Sekundenzei-ger geworden sind, auf seiner kosmischen Partitur sehen würde, sollte er jemals auf

sie blicken. Es sind meine Sterne. Manche Konzertgäste sind gegangen, nachdem Rainer Neugebauer referierte, dass seit dem 5. September 2001 das Cage-Werk „ORGAN²/ASLSP“ („as slow as possible“) in Halberstadt aufgeführt wird – und vor-aussichtlich im Jahr 2640 enden wird. Ein Klang, der uns überleben wird.

Denn am schwersten zu ertragen sind die Augenblicke, in denen es nichts zu hö-ren gibt.

KAPmodern: Musik und Physik. Letzter Teil am, 25. April 2013, 20.15 Uhr: „Achtung! Hochspannung!“, 15 Euro. Mit Einführung im Einstein Forum, 18.30 Uhr (Eintritt frei).

Jedes Geräusch wird zum Teil des Konzerts.

Und jeder Gast wird zum Musizierenden.

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nachhaltigeS kaffee-trinken leicht gemachtFür die meisten Studierenden gehört der tägliche „Coffee to go“ zum Alltag. Ebenso die typische lila Pappverpackung, die unsere Finger vor dem brühend heißen Inhalt bewahrt. Dass es dazu umweltverträglichere Alternativen gibt, ist uns allen bekannt. Studierende der TU Berlin haben aber eine Idee, die tatsächlich Alltagstauglichkeit beweist. Von Simone Schalles.

„Tasse statt Becher – der Umwelt zuliebe“, so lautete der Slogan einer im April 2011 vom Studentenwerk ausgelobten Plakatkampagne. Keine Frage, im Hinblick auf 200.000 verkaufte Pappbecher an der Uni Potsdam im Jahr 2012 keine schlechte Idee – weniger Müll, weniger Kosten. Wäre da nicht der bequeme Studi, der dann eben doch statt zur Tasse zum transportablen Plastik-Papp-Gefäß greift. Was bringt einem schließlich eine Tasse, wenn man versuchen will, die Vorlesung um acht ohne Kopf-Tisch-Verschmelzung zu überstehen? Das dachte sich wohl auch das Berliner Studentenwerk. 2010 kam es deswegen zur Einführung wiederverwendbarer Thermobecher an unserer Uni. Der Ansturm war groß. Zumindest kurzzeitig. Zwei Jahre später steht das Problem wieder auf der Tagesordnung. Was also tun?

Statt Pappbechern verschließbare Plastikbecher zum Mitnehmen

Einen Blick nach Berlin wagen, hat sich das Ökoreferat unserer Uni gedacht und ein Konzept vierer Studierender der TU Berlin aufgegriffen. Deren Idee:

der CupCycle. Anstelle von Pappbechern gibt es verschließbare, pfandfreie Plastikbecher zum Mitnehmen. Diese werden nach dem Heißgetränkegenuss an Sammelstellen z u r ü c k g e b r a c h t , gewaschen und können w i e d e r v e r w e n d e t werden. Da auch ein Plastikbecher

nur eine endliche Lebensdauer hat, geht das Konzept über die Grenzen des Unigebrauchs hinaus: Statt im Müll zu landen, werden die Becher zum Hersteller zurückgesendet und dort weiterverarbeitet. Bevor das Team des Startups aus Berlin jedoch andere Unis bei diesem Projekt unterstützt, beschäftigt es

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sich in diesem Semester erst einmal mit den Verbesserungsmöglichkeiten. Diese resultieren aus den Erfahrungen, die im Laufe der letzt-semestrigen Pilotphase in ausgewählten Cafeterien der Hauptstadt gewonnen wurden.

Berliner Wasserbetriebe wollen Projekt unterstützen

Mehrwegbecher sind momentan an keinem der Standorte zu finden, dafür aber dazu passende Sammelboxen im Fachbereich für Fabrikbetrieb und Montagetechnik an der TU. Die dort entwickelten Kästen werden die anfänglich genutzten handelsüblichen Getränkekisten ersetzen. Auch die Deckel der Becher mussten überarbeitet werden. Das existenzielle Element jedes To-go-Bechers wollte wohl partout nicht auf die kleinen Becher passen. „Unser Lieferant hat das schließlich nachbearbeitet. Dazu hat er die Gussformen, in denen unsere Becher gespritzt werden, noch einmal nachgefräst.“ meint Andrea, die sich im CupCycle-Team um Controlling, Sustainability und Entwicklung kümmert.

Momentan wird an der Logistik geschraubt. Nachdem in der Pilotphase die Sammelboxen noch von dem Startup-Team selber entleert wurden, sollen jetzt andere Wege gefunden werden. „Dann werden wir entweder einen externen Helfer einstellen oder es läuft über das Gebäudemanagement. Hierzu stehen wir gerade mit der Universität in Verhandlung.“ Nachdem sich kürzlich die Berliner Wasserbetriebe als Unterstützer zum Hauptsponsor ALBA Group und diversen anderen Partner_innen gesellt haben, steht nun einem neuen Semester

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net aus der Differenz von morgens sauber ausgelie-ferten Bechern und abends gebraucht eingesammelten Bechern) von 94 Prozent eingestellt hatte, war klar, dass das Projekt nach der Pi-lotphase weitergeführt wird.

Es wurde also alles schon getestet und verbessert, bevor der erste Becher in den Hän-den Potsdamer Studierender landet. Das macht die gan-ze Sache verständlicherweise schmackhaft. Laut Protokoll der Mensa-Ausschuss-Sitzung ist auch das Studentenwerk of-fen für die Idee.

Vielleicht wird eines Tages auch die Vision über Thermo- und Porzellanbecher des Redak-teurs christian-berg wahr, veröf-fentlicht auf sueddeutsche.de: „Die Becher sollten dabei den unverwüstlichen Charakter eines Laptops bekommen, ein Ausweis der eigenen Coolness, ein Symbol der Lässigkeit nicht der Unbe-quemlichkeit. […] Pappe sollte in Kombination mit Kaffee zu einem

Zeichen von Scheitern werden, von Ver-sagen gegenüber der eigenen Inszenie-rung.“

Bevor es aber soweit ist, bleibt zu hoffen, dass es das System als Gesprächsthema der nächsten Ausschusssitzung zu uns schafft und wir uns bald an Mehrwegbechern aus Berlin die Hände wärmen können.

mit den Mehrwegbechern wenig im Wege.

„Die Akzeptanz war wirklich hoch“

Die Studierenden fragen schon nach den Bechern, die sie letztes Jahr in die Vorlesung begleitet haben. „Die Akzep-tanz war wirklich hoch“, sagt auch An-drea. „Es brauchte ein bisschen Zeit bis sich das System an der Uni etabliert hat und so genutzt wurde, wie es vorgesehen war.“ Nachdem sich aber am Ende des Semesters eine Rücklaufquote (errech-

Pappbecher-Kaffee: „Ein Zeichen des Scheiterns“

www.cupcycle.eu

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Die tummelt sich auch in den sozialen netzwerken und hält euch dort up to date: Werdet unsere virtuellen freund_innen auf facebook und follo-wer auf Twitter und bleibt auf dem neuesten stand!

facebook.com/speakup.potsdam

twitter.com/speakup_pdm

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imPreSSUm

ist die unabhängige Studieren-denzeitschrift der Universität Potsdam. Sie erscheint quartalsweise und kostenlos.

Herausgegeben von der Redaktion der : Sarah Emminghaus, Mariana

Jentsch, Fabian Lamster, Marie Lau, Jana Luckfiel, Kristina Narajek, Christel Pietsch, Vinzent Rathgeber, Katja Rink, Simone Schalles, Angelina Wiederhöft, Christoph Freytag, Denis Newiak.

Layout: Christoph Freytag, Denis Newiak.

Verantwortlich für dieses Ausgabe ist die Chefredaktion: Denis Newiak (C.v.D.), Christoph Freytag (V.i.S.d.P.).

Bilder: Seite 1: michaklootwijk - Fotolia.com Seite 2: Africa Studio - Fotolia.com. Seite 4: SPSG. Seite 7: pholidito - Fotolia.com. Seite 9: D. Newiak. Seite 15: C. Frey-tag. Seite 18: C. Pietsch. Seite 27: endrille -

Fotolia.com. Seite 29: HL Böhme. Seite 30: Tjefferson - Fotolia.com. Seite 36: meridav - fotolia.com. Seite 38: J. Luckfiel. Seite 40: paule_pictures - Fotolia.com.

Kontakt: , Postfach 800150, 14427 Potsdam. [email protected].

Auflage: 4.000 Exemplare (1. Auflage) Druck: diedruckerei.de.

Redaktionsschluss dieser Ausgabe:24. Januar 2013.

Die nächste erscheint voraus-sichtlich am 22. April 2013.

Diese Ausgabe wurde freundlicherweise Wei-se unterstützt von der AG Studiumplus der Universität Potsdam und dem Studentenwerk Potsdam. Die bedankt sich ganz herzlich bei allen Unterstützer_innen!

gefällt mir!

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der verflixte WaSSerhahn„Was ist hier an der Uni eigentlich nicht kaputt?“ Dieser Satz, der mir vor kurzem aufgrund eines defekten Wasserhahns von einer empörten Dame entgegengeschleudert wurde, brachte mich zum Nachdenken über die Situation an unserer Universität und unserem ‚schönsten’ Campus am Neuen Palais. Ist die Lage doch dramatischer als bisher angenommen − steht die Uni kurz vor dem Ruin? Oder ist es ihr sogar einfach nur egal? Von Jana Luckfiel.

Wir Studierenden wissen längst, dass das Land Brandenburg im Länderver-gleich am wenigsten Geld für unsere Bil-dung ausgibt und stets unserem letzten Platz treu bleibt. Aber dass es sich unse-re Universität noch nicht einmal leisten kann, innerhalb mehrerer Jahre einen Klempner zu bestellen, gibt einem schon zu denken.

Morgens, Viertel vor 10 in Potsdam, ge-nauer gesagt im Haus 9 am Neuen Palais: Der erste Kurs

ist geschafft und bevor es in die nächste Runde geht, eben mal schnell zur Toilet-te im zweiten Stock. Eben mal schnell ist dabei eine glatte Übertreibung. Sicher-lich, es ist kein Geheimnis, dass sich in den Pausen gerade bei den Damen eine Toilettenwarteschlange bildet. Und die ist natürlich einkalkuliert. Man wartet dicht an dicht auf den nächsten freien Platz, aber eine Waschbeckenwarteschlange, die dann auch die Ich-will-hier-endlich-

raus-Warteschlange blockiert, wohl eher nicht. Wir wissen: vier hoch-moderne Toiletten und zwei schi-cke Waschbecken warten in hygi-enisch einwandfreien Räumen auf ihre Benutzung, der rechte Was-serhahn weiß davon jedoch leider nichts. Er ist seit über drei Jahren unfähig auch nur einen einzigen Tropfen Wasser hervorzubringen. Und obwohl wir meist schon di-rekt zum linken Waschbecken streben, versuchen einige unbe-irrt weiter ein klein wenig Wasser hervorzuzaubern – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

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Mir kam in diesem Zusammenhang so einiges zu Ohren, so soll es auch bei ande-ren Toiletten einen bockigen Wasserhahn geben, die Toiletten in Haus 11 sollen einsturzgefährdet gewesen sein und man-chen Toilettenräumen geht man mög-lichst aus dem Weg, wie wohl denen in der Cafeteria. Nun, Toiletten sind wahr-lich Nebensächlichkeiten, aber sicher, wir verstehen das, schließlich sind wir hier zumeist nur Geisteswissenschaftler, kein Problem, mehr als Luft und Bücher brau-chen wir nicht. Wir können immerhin an historischer Kulisse studieren, da scheint das Thema Seife oder Sauberkeit auch überbewertet zu sein und Erneuerung ein Fremdwort – obwohl!

Wenn wir uns noch einmal an unseren kranken Wasserhahn erinnern, so muss fairerweise hinzugefügt werden, dass er zwar nicht direkt erneuert, aber doch we-nigstens verändert wurde. Denn vor über

einem Jahr saß das gute Stück noch recht locker und wenn man nicht daran dach-te, so hatte man den halben Hahn in der Hand. Aber eines schönen Tages konn-te er nicht mehr herausgerupft werden. Er war festgeschraubt worden und nun von einem gesunden Hahn nicht mehr zu unterscheiden. Vielleicht ist dies aber auch versicherungstechnisch notwendiger Diebstahlsicherung zu verdanken.

Zum Schluss sollten wir hier nicht die jahrelangen Restaurationsarbeiten an unserem schönen Bogen vergessen, der Ende letzten Jahres schließlich entblät-tert wurde und bald wieder vollständig in alter Pracht erstrahlen wird. Immerhin können wir uns jetzt während der War-tezeit in der Waschbeckenwarteschlange an seinem schönen Anblick erfreuen und träumen − herrlich, Erneuerung scheint also doch kein Fremdwort an die Uni zu sein.

immer beStenS informiert!

der sms-serViceDeine hält dich immer auf dem Laufenden – seit zwei Jahren sogar per sms! Wir schicken dir immer, wenn etwas Wichtiges passiert, bedeutende Termine näher rücken oder interessante Sonderangebote auf dich warten, eine kurznachricht. Das Schönste daran: Du zahlst für diesen service keinen cent und kannst ihn jederzeit wieder abbestellen!

Schick einfach eine sms mit „speakup“ an 0160/3271989 (normale SMS-kosten, keine versteckten Gebühren oder kostenpflichtige abos! abbestellung mit „speakup stop“) und wir schicken dir durchschnittlich einmal pro Woche wichtige infos direkt auf dein handy! praktischer geht‘s nicht!

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UnSer UniverSUm folge 1: der alltagObwohl wir es uns oft nicht eingestehen: Wir Studierenden haben vieles gemeinsam, ganz unabhängig von der Studienrichtung. Die Berührungspunkte finden wir im gemeinsamen Alltag – der Wohnsituation, dem Kampf ums BAföG oder dem Nebenjob, der Zeit mit Freund_innen und Kommiliton_innen, der Zeit mit uns selbst. Eine Kolumne von Katja Rink.

9:00 Uhr. Handywecker. Snooze. Snooze. Snooze. 09:30 Uhr. Aufstehen. Anziehen. Zähneputzen. Kurzgruß an die Mitbewohnerin in der Küche. „Guten Morgen. Ich muss los. Hab verpennt. Und Tschüss.“ Schuhe und Jacke an. Raus aus dem

Haus. Noch schnell ’nen Kaffee zum Wachwerden beim Bäcker ums Eck. To go natürlich, bin ja schon spät dran. Und rein ins S-Bahn-Gedränge. Berufsverkehr. Kein Sitzplatz. Schweiß fremder Leute. Aussteigen. Umsteigen. Wieder rein in den Schwitzkasten. Zeitung aufschlagen. „Etwa 40 Prozent der Studierenden neigen dazu, sich in Vorlesungen ablenken zu lassen.“ Kritische Selbstbetrachtung. Am Griebnitzsee raus. Durch die Studierendenmeute Richtung Haus 6 hetzen.

10:30 Uhr. Den Vorlesungsbeginn schon verpasst. Hörsaaltür Nr. 6 auf. Schnell rein. Leise die Tür zu. Muss ja niemand mitbekommen, dass man zu spät ist. Interessiert aber keinen. Über den Schulgong sind wir längst hinausgewachsen. Wir sind an der Uni. Sitzplatzsuche. Die äußeren Sitze alle schon besetzt. „Kann ich mal durch, bitte?“ Setzen. Durchatmen. Kurzer Blick nach vorn auf die Powerpointfolie Nr. 4. Allem Anschein nach noch nicht viel verpasst. Absicherung beim Nachbarn. „Gab’s irgendwas Wichtiges?“. „Nächste

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Woche fällt aus. Hat wohl ’nen anderweitigen, gut bezahlten Vortrag“. Kleines Schmunzeln beiderseits. „Danke“. Und wieder Schweigen. Kramen im Rucksack nach Block, Stiften und Wasserflasche. Zuhören. Abschweifen. Ob es zu Hause wohl noch Waschmittel gibt? Kopfschütteln. Erneutes Konzentrieren. Rückbesinnung auf die Bahnfahrt: „Etwa 40 Prozent der Studierenden neigen dazu, sich in Vorlesungen ablenken zu lassen.“ Beschäftigen mit der Frage nach dem Grund dafür. Interessiert mich das Thema der Vorlesung überhaupt? Ausmalen des Horrorszenarios, den falschen Studiengang gewählt zu haben. Überlegung, diese Grundsatzfrage auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Fortsetzung der Ursachenforschung. Möglicherweise ist es die 08/15- Powerpointpräsentation des Dozierenden und seine von jeglichen Höhen und Tiefen befreite Vortragsweise? Oder liegt es doch an einem selbst, dass einem seit Beginn des Studiums die Konzentrationsfähigkeit abhanden gekommen ist? Beschäftigen mit der Frage, ob es den Kommiliton_innen genauso geht.

Blick in die Runde. Computergehacke. Zeitungsgeblätter. Hin und wieder ein Buch. Wenige Schreiberlinge. Dafür viele Smartphone-Wischer. Leises Geflüster. Dort ein Auflachen. Wieder Ruhe. Ich beschließe, die Zeit nicht verrieseln zu lassen, sondern sie möglichst sinnvoll zu nutzen. Was tun? Mich bei den Smartphone-Befummelnden einreihen und E-Mails beantworten? Unmöglich. Kein Netzempfang. Ich wollte doch schon lang den Anbieter wechseln…Lesen? Buch zu Hause vergessen. Zeitung zu unhandlich. Musik hören? Besinnung auf den kläglichen Rest meiner Manieren. Gab’s noch was für ein anderes Seminar zu tun? Nach kurzem Nachdenken kommt die Erleuchtung. Das speakUP-Seminar vor 3 Wochen. Aufgabe: Eine Kolumne schreiben. Das läuft wieder einmal auf eine Runde Learning by doing hinaus. Also los.

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medizin gegen Winterliche langeWeileMit der vorlesungsfreien Zeit im Winter beginnt nicht nur die Erkältungszeit, sondern auch die Langeweile. Da hat die für euch das richtige Rezept: Lenkt euch mal wieder ordentlich ab mit den Events auf den folgenden Seiten und tobt euch richtig aus – das lindert die winterliche Ödheit und belebt Körper und Geist. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragt euren Türsteher oder Clubbetreiber. :)

montag, 4. febrUar

20 uhrDas Russische nationalballett aus moskau präsentiert schwanen-see. Der beliebteste ballett-klassiker aller zeiten in einer atemberaubenden Darbietung (auch 16 uhr) nikolaisaal Potsdam Wilhelm-Staab-Straße 10-11 nikolaisaal-potsdam.dedienStag, 5. febrUar

19.30 uhr„gutmensch ärgere dich nicht“ mit: Michael ranz und edgar May kabarett Obelisk, charlottenstra-ße 31, kabarett-potsdam.de21 uhringe & Heinz und Stadtruhe @ rubys Tuesday. Danach 22.30 uhr: rubys Tuesday club Waschhaus schiffbauergasse-waschhaus.demittWoch, 6. febrUar

19.30 uhrlesereihe Transnationale litera-tur, Waschhaus, schiffbauergasse waschhaus.de„gutmensch ärgere dich nicht“ mit: Michael ranz und edgar May, kabarett Obelisk, charlottenstra-ße 31, kabarett-potsdam.de

donnerStag, 7. febrUar

19.30 uhr„gutmensch ärgere dich nicht“ mit: Michael ranz und edgar May, kabarett Obelisk, charlottenstra-ße 31, kabarett-potsdam.de20 uhrbodo Wartke: „könig Ödipus“ ab 18,90 euro für Studierende nikolaisaal Potsdam Wilhelm-Staab-Straße 10-11 nikolaisaal-potsdam.defreitag, 8. febrUar

19.30 uhrkrebsstation (von alexander solschenizyn), hans-Otto-Theater, neues Theater, schiffbauergasse hansottotheater.de21 uhrMetalkeller live, nil Studentin-nenkeller, am neuen Palais nilklub.net23 uhr flava, Waschhaus, schiffbauer-gasse, waschhaus.deSamStag, 9. febrUar

19.30 uhr„carmen für landratten“ kabarett Obelisk, charlottenstraße 31 kabarett-potsdam.deDrei Mal Leben (von Yasmina

Reza), hans-Otto-Theater, neues Theater, schiffbauergasse hansottotheater.de„carmen für landratten“, kaba-rett Obelisk, charlottenstraße 31 kabarett-potsdam.deSamStag, 9. febrUar

19.30 uhrVon Mäusen und Menschen (von John steinbeck), hans-Otto-Thea-ter, Reithalle, schiffbauergasse hansottotheater.de22 uhrnachtboulevard late show / celebration, hans-Otto-Theater, Reithalle, schiffbauergasse hansottotheater.deSonntag, 10. febrUar

18 uhrSonntagskultur: live: Michael Jaeger kerouac, Waschhaus, schiffbauergasse, waschhaus.de19 uhrnachtboulevard open house / Quiz & bier & Rock’n’Roll, eintritt frei!, hans-Otto-Theater, Reithalle schiffbauergasse, hansottothe-ater.de20 uhrPuBeye kinoabend, Pub à la Pub Breite Straße 1, pub-a-la-pub.de

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montag, 11. febrUar

18 uhrspeeddating. Pub à la Pub, breite Straße 1, pub-a-la-pub.de19.30 uhraußer kontrolle (von Ray cooney)hans-Otto-Theater, neues Palais schiffbauergasse, hansottothe-ater.de20 uhraSta-Montagskultur: Männ-lichkeitsentwürfe und (hetero-)sexismus im deutschsprachigen Rap, hermann-elflein-straße 10, kuze-potsdam.dedienStag, 12. febrUar

19.30 uhr„mann & frau intim“, kabarett Obelisk, charlottenstraße 31, kabarett-potsdam.de20 uhr2 Jahre red Wall, Waschhaus-schiffbauergasse, waschhaus.demittWoch, 13. febrUar

19.30 uhrDer eisvogel (von uwe Tellkamp), hans-Otto-Theater, neues Thea-ter, schiffbauergasse hansottotheater.delesereihe Transnationale litera-tur, Waschhaus, schiffbauergasse-waschhaus.de„mann & frau intim“, kabarett Obelisk, charlottenstraße 31 kabarett-potsdam.de21 uhrkonzert: fuzz Manta, Blues Baby Blues, nil Studentinnenkeller am neuen Palais, nilklub.netdonnerStag, 14. febrUar

18 uhrWhisky Tasting Pub à la Pub Breite Straße 1, pub-a-la-pub.de20 uhrbombee & DJ gimmix, hermann-elflein-straße 10,

kuze-potsdam.defreitag, 15. febrUar

20.30 uhrOlivia Pedroli. „The Den“, edler Pop-folk, klassisch gewandet nikolaisaal Potsdam, Wilhelm-Staab-Straße 10-11, nikolaisaal-potsdam.de22 uhrBaikaltrain Disco, Waschhaus, schiffbauergasse, waschhaus.deSamStag, 16. febrUar

19.30 uhrDrei Mal Leben (von Yasmina Reza), hans-Otto-Theater, neues Theater, schiffbauergasse, han-sottotheater.de6. Sinfoniekonzert. einführung ab 18.30 uhr im Studiosaal (Treffpunkt: foyer), nikolaisaal Potsdam, Wilhelm-Staab-Straße 10-11, nikolaisaal-potsdam.de20 uhrahne „Wieder kein Roman“, Waschhaus, schiffbauergasse waschhaus.de23.03 uhr3 – Die Party, Waschhaus schiffbauergasse, waschhaus.deSonntag, 17. febrUar

17 uhrJugend ohne gott (von Ödön von horváth), hans-Otto-Theater, Reithalle, schiffbauergasse hansottotheater.de20 uhrkonstantin Wecker & band, niko-laisaal Potsdam, Wilhelm-Staab-Straße 10-11, nikolaisaal-potsdam.demontag, 18. febrUar

20 uhrThe 12 Tenors: „musik ohne (alters-)grenzen“, nikolaisaal Potsdam, Wilhelm-Staab-Straße 10-11, nikolaisaal-potsdam.de

dienStag, 19. febrUar

19.30 uhr„mann & frau intim“, kabarett Obelisk, charlottenstraße 31 kabarett-potsdam.de21 uhrMarcceese @ rubys Tuesday. Da-nach 22.30: rubys Tuesday club, Waschhaus, schiffbauergasse, waschhaus.demittWoch, 20. febrUar

18 uhrflüchtlingspolitischer stamm-tisch/jour fixe, hermann-elflein-Straße 10, kuze-potsdam.de19.30 uhraußer kontrolle (von Ray cooney) hans-Otto-Theater, neues Palais-schiffbauergasse, hansottothe-ater.de„mann & frau intim“, kabarett Obelisk, charlottenstraße 31 kabarett-potsdam.de20 uhrHavel Slam – Der Poetry Slam Waschhaus, schiffbauergasse waschhaus.denight of the Dance präsentiert das neue Programm „flow“: irish step - acrobatic - stunt - Dance nikolaisaal Potsdam, Wilhelm-Staab-Straße 10-11 nikolaisaal-potsdam.dein concert: Theo & The Shogun´s Decapitator, hermann-elflein-Straße 10, kuze-potsdam.dedonnerStag, 21. febrUar

19.30 uhr„glatteis“, kabarett Obelisk charlottenstraße 31 kabarett-potsdam.deein Volksfeind (henrik ibsen) hans-Otto-Theater, neues Thea-ter, schiffbauergasse hansottotheater.de20 uhrMaike rosa Vogel, Waschhaus

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Planst du selbst eine Veranstaltung, die auf diese Seite gehört? Dann

immer her damit: schick einfach eine e-mail an [email protected]!

schiffbauergasse, waschhaus.defreitag, 22. febrUar

19.30 uhrDer eisvogel (von uwe Tellkamp) hans-Otto-Theater, neuesTheater schiffbauergasse, hansottothe-ater.deWaschsalon präsentiert: Tatjana meissner, Waschhaus, schiffbau-ergasse, waschhaus.de„mann & frau intim“, kabarett Obelisk, charlottenstraße 31, kabarett-potsdam.de23 uhrTubbeWaschhaus, schiffbauer-gasse, waschhaus.deSamStag, 23. febrUar

14 uhrÖffentliche führung durch das neue Theater des hans-Otto-Theaters, schiffbauergasse hansottotheater.de19.30 uhraußer kontrolle (von Ray cooney) hans-Otto-Theater, neues Palais-schiffbauergasse, hansottothe-ater.de„mann & frau intim“, kabarett Obelisk, charlottenstraße 31 kabarett-potsdam.de23 uhrBoogie3000 – Wintergames 2013 Waschhaus, schiffbauergasse waschhaus.deSonntag, 24. febrUar

18 uhrärger nicht den gespaltenen arsch: Der Pub à la Pub-Spie-leabend, Pub à la Pub, Breite Straße 1, pub-a-la-pub.demontag, 25. febrUar

20 uhr

live: Mr Protector & Stereozor hermann-elflein-straße 10 kuze-potsdam.dedienStag, 26. febrUar

19.30 uhr„carmen für landratten“, kaba-rett Obelisk, charlottenstraße 31 kabarett-potsdam.de20 uhrStefan Gwilds: frei händig - Vier händig - akustisch, nikolaisaal Potsdam, Wilhelm-Staab-Straße 10-11, nikolaisaal-potsdam.de21 uhropenstage @ rubys Tuesday. Danach 23 uhr: rubys Tuesday club, Waschhaus, schiffbauergas-se, waschhaus.demittWoch, 27. febrUar

19.30 uhr„carmen für landratten“, kaba-rett Obelisk, charlottenstraße 31, kabarett-potsdam.dedonnerStag, 28. febrUar

21 uhrLive. Maguma, Pub à la Pub, Brei-te Straße 1, pub-a-la-pub.defreitag, 1. märz

19.30 uhrkrebsstation (von alexander solschenizyn), hans-Otto-Theater, neues Theater, schiffbauergasse hansottotheater.de„mann & frau intim“, kabarett Obelisk, charlottenstraße 31 kabarett-potsdam.de21 uhrmono inc. Waschhaus, schiffbau-ergasse, waschhaus.dereverend Shine Snake oil co. Waschhaus, schiffbauergasse-waschhaus.de

SamStag, 2. märz

19.30 uhrDrei Mal Leben (von Yasmina Reza), hans-Otto-Theater, neues Theater. schiffbauergasse hansottotheater.de„mann & frau intim“, kabarett Obelisk, charlottenstraße 31 kabarett-potsdam.deDrei Mal Leben (von Yasmina Reza), hans-Otto-Theater, Reithal-le, schiffbauergasse, hansotto-theater.de23 uhrfeierstarter: Die Megaparty!, Waschhaus, schiffbauergasse-waschhaus.deSonntag, 3. märz

18 uhrSonntagskultur: Live: The Sweet serenades, Waschhaus, schiff-bauergasse, waschhaus.de19 uhrnachtboulevard open house / Quiz & Bier & rock’n’roll, eintritt frei!, hans-Otto-Theater, Reithalle, schiffbauergasse hansottotheater.de20 uhrThe Swingin‘ Las Vegas Show: Mit den Hits von frank Sinatra, Dean martin & sammy Davis Jr. nikolaisaal Potsdam, Wilhelm-Staab-Straße 10-11Peter Heppner, Waschhaus, schiffbauergasse, waschhaus.deTatort, Waschhaus, schiffbauer-gasse, waschhaus.demittWoch, 6. märz

19.30 uhr„friedrich, freud, eierschecke“ kabarett Obelisk, charlottenstra-ße 31, kabarett-potsdam.de

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45Nr. 12

20.30 uhrJazzwerkstatt: Oregon (foyer) nikolaisaal Potsdam, Wilhelm-Staab-Straße 10-11 nikolaisaal-potsdam.dedonnerStag, 7. märz

19.30 uhrWaschsalon präsentiert: Tatjana Meissner, Waschhaus schiffbauergasse, waschhaus.de„mann & frau intim“, kabarett Obelisk, charlottenstraße 31 kabarett-potsdam.defreitag, 8. märz

19 uhrinternationaler frauentag 2013: „frauenstimmengewinnen“. ein literarisch-musikalisches Programm, präsentiert von pol-nischen gesangssolistinnen und Patricia Vester, anschließend Tanz im foyer. nikolaisaal Potsdam Wilhelm-Staab-Straße 10-11 nikolaisaal-potsdam.de19.30 uhr„carmen für landratten“, kaba-rett Obelisk, charlottenstraße 31 kabarett-potsdam.de

„sächsin in the city“. kabarett Obelisk, charlottenstraße 31 kabarett-potsdam.deSamStag, 9. märz

20 uhrfrancesco Tristano: „klavier 2.0“. klavier & VisualDesign zwischen klassik, eigenkompositionen, improvisation und Techno nikolaisaal Potsdam Wilhelm-Staab-Straße 10-11 nikolaisaal-potsdam.deSonntag, 10. märz

20 uhrDr. eckart von Hirschhausen „liebesbeweise“, nikolaisaal Potsdam, Wilhelm-Staab-Straße 10-11, nikolaisaal-potsdam.dedienStag, 12. märz

19.30 uhr„mann & frau intim“ kabarett Obelisk, charlottenstra-ße 31, kabarett-potsdam.demittWoch, 13. märz

19.30 uhr„gutmensch ärgere dich nicht“ mit: Michael ranz und edgar May

(auch am 14. und 15. märz), ka-barett Obelisk, charlottenstraße 31, kabarett-potsdam.dedonnerStag, 14. märz

20 uhrWelterfolge des Musicals: Die schönsten Songs - die besten Musicals, nikolaisaal Potsdam, Wilhelm-Staab-Straße 10-11 nikolaisaal-potsdam.defreitag, 15. märz

19.30 uhrVon Mäusen und Menschen (von John steinbeck), hans-Otto-Thea-ter, Reithalle, schiffbauergasse hansottotheater.deaußer kontrolle (von Ray cooney) hans-Otto-Theater, neues Palais schiffbauergasse, hansottotheater.de20 uhrfaltenradio: Von Mozart bis Jazz, von orient bis okzident, von Volksmusik bis avantgarde, nikolaisaal Potsdam (foyer), Wilhelm-Staab-Straße 10-11 nikolaisaal-potsdam.de

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SamStag, 16. märz

19.30 uhr„friedrich, freud, eierschecke“ kabarett Obelisk, charlottenstra-ße 31, kabarett-potsdam.dedienStag, 19. märz

19.30 uhr„mann & frau intim“ (auch am 20. und 21. märz), kabarett Obelisk, charlottenstraße 31, kabarett-potsdam.demittWoch, 20. märz

18 uhrflüchtlingspolitischer stamm-tisch/jour fixe, hermann-elflein-Straße 10, kuze-potsdam.de20 uhrzauber der Travestie - Das Origi-nal: Die High-Light Show erneut in Potsdam, nikolaisaal Potsdam Wilhelm-Staab-Straße 10-11 nikolaisaal-potsdam.deHavel Slam – Der Poety Slam Waschhaus, schiffbauergasse waschhaus.delayori Waschhaus, schiffbauer-gasse, waschhaus.dedonnerStag, 21. märz

20 uhrhagen Rether: „liebe“, nikolaisaal Potsdam, Wilhelm-Staab-Straße 10-11, nikolaisaal-potsdam.defreitag, 22. märz

19.30 uhr„unter aller sau“, kabarett Obe-lisk, charlottenstraße 31, kabarett-potsdam.dePremiere: Wellen (von eduard von keyserling), Weitere auffüh-rungen am 30. und 31. März hans-Otto-Theater, neues Thea-ter, schiffbauergasse hansottotheater.de20.30 uhrsan glaser: „beautiful stranger“ nikolaisaal Potsdam (foyer), Wilhelm-Staab-Straße 10-11

nikolaisaal-potsdam.deSamstag, 23. März19.30 uhrnachtboulevard open house / Die geschenkte zeit, hans-Otto-Thea-ter, Reithalle, schiffbauergasse hansottotheater.de„friedrich, freud, eierschecke“ kabarett Obelisk, charlottenstra-ße 31, kabarett-potsdam.dePremiere: Torquato Tasso (von J. W. goethe), Weitere aufführun-gen am 27., 28., 29., 30., 31. März und 1. april Schlosstheater am neuen Palais hansottotheater.de21 uhrMikrokosmos 23 & Manual kant Waschhaus, schiffbauergasse waschhaus.deSonntag, 24. märz

18 uhrJazz oder nie! Moses Yoofee Ves-ter, nikolaisaal Potsdam (foyer) Wilhelm-Staab-Straße 10-11 nikolaisaal-potsdam.de19.30 uhrDas Wintermärchen (von William shakespere), hans-Otto-Theater, neues Theater, schiffbauergasse, hansottotheater.de20 uhrTatort, Waschhaus, schiffbauer-gasse, waschhaus.dedienStag, 26. märz

19.30 uhrVon Mäusen und Menschen (von John steinbeck), hans-Otto-Thea-ter, Reithalle, schiffbauergasse hansottotheater.deSamStag, 27. märz

19.30 uhr„friedrich, freud, eierschecke“ (auch am 28., 29. und 30. märz) kabarett Obelisk, charlottenstra-ße 31, kabarett-potsdam.defreitag, 29. märz

19.30 uhrDas Wintermärchen (von William shakespere), hans-Otto-Theater, neues Theater, schiffbauergasse, hansottotheater.deSonntag, 31. märz

10 bis 14 uhrosterbrunch mit Blick über den Dschungel (auch am 1. april), Biosphäre Potsdam, Georg-Her-mann-allee 99, biosphaere-potsdam.defreitag, 5. aPril

20 uhrMariza: World Tour 2013 mit dem neuen Programm „mariza“, nikolaisaal Potsdam, Wilhelm-Staab-Straße 10-11, nikolaisaal-potsdam.defreitag, 6. aPril

20 uhrelvis The king - it‘s now or never: Der größte elvis seit elvis, niko-laisaal Potsdam, Wilhelm-Staab-Straße 10-11 nikolaisaal-potsdam.demittWoch, 10. aPril

20 uhranna von hausswolff, Waschhaus, schiffbauergasse, waschhaus.dedonnerStag, 11. aPril

20 uhrDie Leipziger Meuten – Jugendop-position im nationalsozialismus, Waschhaus, schiffbauergasse, waschhaus.defreitag, 12. aPril

20 uhrDietmar Wischmeyer, Waschhaus, schiffbauergasse, waschhaus.debitte berückSichtigen: Die „speakuP“ kann keinerlei gewähr für die aktualität, korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der hier aufgeführten Terminhinweise übernehmen. haftungsansprüche jeglicher art können nicht geltend gemacht werden.

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