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Der im kanadischen Vancouver behei- matete Guru hält regelmäßig Vor- träge. Ein geborener Redner ist er nicht, viele Anhänger finden seine naiv anmutenden Auftritte gerade deshalb so anrührend. Hör auf, dich zu definieren, gegen- über dir selbst und anderen. Der in Deutschland geborene Tolle arbeitete mal als Sprachlehrer. Prä- gender aber waren, wie er sagt, seine jahrelangen Depressionen und seine Zeit als Obdachloser in Lon- don. Im Alter von 29, so erzählt Tolle, er- kannte er, dass zwei Seelen in seiner Brust wohnen: sein „Ich“ und das „Ich, mit dem ich nicht leben will“. Er ging schlafen und erwachte voll der Freude. Das Buch „Jetzt“ (Kamphausen, 14,80 Euro) wurde in dutzende Sprachen übersetzt und erreichte eine Millionenauflage. Seine Strickpullis geben keinen Hin- weis auf ein geschätztes Vermögen von 15 Millionen Dollar. „Die Zeit“ schrieb: „Eckhart Tolle ist die inszenierte Verkörperung des Anti- zeitgeists, der die Logik spätkapitalis- tischer Wunschbefriedigung mit vor- moderner Mystik aushebelt.“ Tickets für einen aktuellen Vortrag im Auditório Celso Furtado in São Paulo kosten 25 bis 75 Euro. Für einen mehrtägigen Workshop in Kalifornien ist man schnell mehr als 1000 Euro los. Der Schweizer war Bassist der 70er-Jahre-Funkband „Heatwave“. Mantese sampelt sich munter durch Christentum, Taoismus und Sufis- mus. Für Jugendliche hat er die Fan- tasy-Story „Das Geheimnis vom Weis- sen Stein“ um Elf Cherubino und Zwerg Knorrbronn im Programm. Zwei Platin-Auszeichnungen und eine Goldene Schallplatte. „Die teilweise widersprüchlichen und oft unzusammenhängenden Aussa- gen von Mario Mantese können wei- ter zur Verwirrung und Verunsiche- rung beitragen“, warnt die Schweizer Webseite infosekta.ch. Die mehrmals im Jahr abgehaltenen zweitägigen Seminare kosten 120 Schweizer Franken. Am ersten Tag kann man Mantese fünf Stunden beim Schweigen zusehen. „Das, was du wirklich bist – Ein-leuch- tende Antworten von Meister M“ (Drei Eichen Verlag, 15,90 Euro) „Dinge passieren, weil sie passie- ren, und nicht weil wir entschieden haben, dass sie passieren oder nicht passieren sollten.“ 1978 wird Mantese niedergestochen und fällt ins Koma. Durch sein Nah- tod-Erlebnis erkennt er, dass der Mensch „ein kosmisches, multidi- mensionales Wesen ist“. „Es verändert Ihr Denken … Das Re- sultat? Mehr Freude, sofort!“ („Oprah Magazine“) „Es ist zwar hier und da etwas lang- atmig geschrieben, aber der Inhalt stimmt zu 100%.“ (Amazon) Gurmeet Ram Rahim Singh Ji Insa besuchte die Dorfschule im indi- schen Rajasthan. Optisch gibt sich Sadhguru mit Bart und indischen Gewändern überaus traditionell. Begriffe wie „inner engi- neering“ und „Software für die Seele“ aber appellieren an die Gene- ration iPhone. Podcasts, Bücher, Vorträge und Ein- zelgespräche: Gangaji und ihr Mann und Geschäftspartner Eli decken die gesamte Palette ab. Ihr Credo: Die Suche endet, wenn man aufhört zu suchen ... Persönliche Frage- und Antwort- stunde vor der Kamera. Am Ende segnet Samarpan grimassierend zu Akkordeonmusik mittels Handauf- legen. Der Guru setzt auf die Wirksamkeit der Popkultur: Sechs Alben mit Rock- musik hat er produziert, zwei Bolly- wood-Filme, darüber hinaus Mode etc. Anstarren und Schweigen. Stunden- lang! Angeblich transzendiert er so „die Wahrheit“ auf andere. Geschätzte 40 Millionen Dollar. Sein Fuhrpark, mit dem er und seine Entourage unterwegs sind, besteht aus 100 Wagen. Die Polizei ermittelt wegen des mut- maßlichen Mordes an einem Journa- listen. Außerdem soll er 400 Anhän- ger zur Kastration genötigt haben. Seinen Film bewertete eine indische Zeitung als „dreistündige Folter.“ Seinen Film „MSG: The Messenger“ bekommt man bei Amazon für 11,49 Euro + 3 Euro Versandkosten. Der gebürtige US-Amerikaner be- suchte das Priesterseminar und stu- dierte Psychologie. Seine Lehre ist beeinflusst durch den für seine Rolls-Royce-Sammlung bekannten Osho – auch bekannt als Bhagwan. Der 197 Minuten lange Action-Film „MSG – The Messenger“ „You are the love charger Billions battery when goes down You charged up with love So strong your power love“ (aus dem Song „Love Charger“ vom Album „Highway Love Charger“) Schwer zu sagen. Viel Geld für Show oder Kostüme verpulvert der oft in Jeans und Hemd auftretende Guru jedenfalls nicht. Erleuchtung qua Ernennung: Im Alter von sieben Jahren wird der kleine Gurmeed vom Heiligen Param Pita Shah Satnam Singh Ji Maharaj zum Nachfolger erkoren. „Aus psychologischer Sicht (muss) betont werden, dass es nicht zu einer gelingenden Alltagsbewältigung bei- trägt, Grenzen zu sprengen, sondern sie zu akzeptieren.“ (Ev. Zentralstelle für Weltanschauungsfragen) Samarpan empfiehlt einen Beitrag von 35 Euro pro Monat für Online-Sit- zungen. Für einen einwöchigen Work- shop im Dezember müssen 450 Euro bezahlt werden. Plus Unterkunft und Verpflegung. Die Amerikanerin, die zu den wenigen sehr erfolgreichen weibli- chen Gurus zählt, arbeitete in San Francisco als Akupunkteurin. „Glücklich sein in jedem Moment“ (J. Kamphausen, 17 Euro) Du musst nichts rechtfertigen und nichts verstehen. Fünf-Sterne-Hotels, Designerklei- dung, Erste-Klasse-Flüge, diverse Immobilien, Schönheits-OPs ... Samarpan ereilte während eines Re- treats mit Gangaji die Erkenntnis, dass seine Persönlichkeit nie als sol- che, sondern nur als Konstrukt exis- tiert habe. Das Ergebnis: sofortiger Seelenfrieden. Viel Kritik erntete Gangaji von Fans, als herauskam, dass sie eine Affäre ihres Mannes lange verschwiegen hatte. Das passe nicht zu Men- schen, die alle Eitelkeit überwunden haben wollen. Die angeblich 50 Millionen Jünger weltweit loben seine Organisation DSS für ihre Wohltätigkeitsarbeit, die Blutspenden organisiert und Waisen- kindern und ehemaligen Prostituier- ten hilft. Ihr Webcast kostet 28 Dollar im Mo- nat. Ein Fünf-Tage-Retreat im kalifor- nischen San Rafael im Einzelzimmer 1295 Dollar – inklusive Verpflegung. Der 59-jährige Inder besitzt einen Bachelor in Englischer Literatur und war unter anderem Betreiber einer Geflügelfarm. „Der Diamant in deiner Tasche – Licht und Liebe in sich entdecken“ (Goldmann, 8,50 Euro) Du bist nicht, wer du bist, also leb’ einfach im Moment. Ein 60 Hektar großer Campus am Fuß der indischen Vellingiri Berge und ein fast 500 Hektar großes Zen- trum in Tennessee, USA . Für seine Wohltätigkeitsarbeit wurde ihm die Indira-Gandhi-Medaille verliehen. 1990 traf sie in Indien H. W. L. Poonja und erfuhr nach der Begeg- nung eigenen Angaben zufolge spiri- tuelle Erleuchtung, woraufhin er sie als Lehrerin in den Westen sandte. Der Guru wurde beim Bestellen von Auberginen-Curry beobachtet. „Ein Guru zum Anfassen“ Ein 7 x 90-Minuten-Online-Lehrgang schlägt mit 115 Euro zu Buche. Wer im November zum Shoonya-In- tensiv-Meditationskurs in Branden- burg will, muss 480 Euro zahlen. Der Kanadier ist gelernter Schuhma- cher. Auf Englisch erschien jüngst: „Inner Engineering: A Yogi's Guide to Joy“ (Spiegel & Grau, 23,99 Euro) „Wir haben uns selbst mit Mauern umgeben: Dabei müssen wir diese Welt in eine Welt der Inklusion ver- wandeln.“ Und: Finger weg von Auber- ginen, die sind giftig! Sein Sektenzentrum kostete nach eigenen Angaben 1,7 Millionen Ka- nadische Dollar und wurde komplett von den Geldern seiner Anhänger finanziert. Im Alter von fünf Jahren saß er auf einem Stein und konnte nicht mehr zwischen „ich“ und „die anderen" unterscheiden. De Ruiter gilt als überaus autoritär. Aussteiger kritisieren seinen Führungsstil und berichten von sexuellen Beziehungen mit diversen Anhängerinnen. „Gangaji ist eine der klügsten, klarsten und poetischsten spirituellen Führer unserer Zeit.“ (Alanis Morissette) Der kurze regelmäßige Podcast kos- tet nichts, für das Fünf-Tage-Semi- nar im Dezember in Nordrhein-West- falen stellt er 300 Euro in Rechnung – ohne Unterkunft und Verpflegung. Alle sind „Die Entschleierung der Wirklich- keit" (Innenwelt Verlag, 2011) Wir sind nicht, wer wir glauben zu sein, sondern wir sind Teil eines Be- wusstseins, das eins ist mit allem. Im Alter von 17 Jahren wird de Rui- ter urplötzlich von innerem Glück er- füllt. Nach einem Jahr ist alles vor- bei. Es folgt der psychische und phy- sische Kollaps, der in einen Zustand der Seligkeit mündet. Sadhguru sprach schon beim Welt- wirtschaftsforum in Davos und vor der UN. Die Mode-Schöpferin Donna Karan schwärmte: „Sadhguru, du warst eine Inspiration. Eine wahre Inspiration!“ „Größer als Jesus!" erleuchtet SADHGURU ECKHART TOLLE SAMARPAN AKA: ULRICH TOLLE MARIO MANTESE AKA: SAM GOLDEN AKA: MEISTER M AKA: JAGGI VASUDEV GURMEET RAM RAHIM JOHN DE RUITER AKA: SAINT GURMEET GANGAJI Was wir hier lernen können Von Moritz Honert AKA: DIE WAHRHEIT AKA: MERLE A. ROBERSON Was kostet der Spaß? Ausbildung Zum Kennenlernen Die Methode Weltliche Statussymbole Weg zur Erleuchtung Was sagen die Kritiker? Fotos: Fotolia, Promo (5), Laif, Imago Fühlen Sie sich orientierungslos und überfordert? Spirituelle Führer versprechen Seelenheil. Die große Guru-Übersicht zum Beginn der dunklen Jahreszeit Was sagen die Fans? Name

SONNTAG,2.OKTOBER2016/NR.22897 DGESELLSCHAFT ... · DerimkanadischenVancouverbehei-mateteGuruhältregelmäßigVor-träge.EingeborenerRednerister nicht,vieleAnhängerfindenseine naivanmutendenAuftrittegerade

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Page 1: SONNTAG,2.OKTOBER2016/NR.22897 DGESELLSCHAFT ... · DerimkanadischenVancouverbehei-mateteGuruhältregelmäßigVor-träge.EingeborenerRednerister nicht,vieleAnhängerfindenseine naivanmutendenAuftrittegerade

Der im kanadischen Vancouver behei-matete Guru hält regelmäßig Vor-träge. Ein geborener Redner ist ernicht, viele Anhänger finden seinenaiv anmutenden Auftritte geradedeshalb so anrührend.

Hör auf, dich zu definieren, gegen-über dir selbst und anderen.

Der in Deutschland geborene Tollearbeitete mal als Sprachlehrer. Prä-gender aber waren, wie er sagt,seine jahrelangen Depressionen undseine Zeit als Obdachloser in Lon-don.

Im Alter von 29, so erzählt Tolle, er-kannte er, dass zwei Seelen in seinerBrust wohnen: sein „Ich“ und das„Ich, mit dem ich nicht leben will“.Er ging schlafen und erwachte vollder Freude.

Das Buch „Jetzt“ (Kamphausen,14,80 Euro) wurde in dutzendeSprachen übersetzt und erreichteeine Millionenauflage.

Seine Strickpullis geben keinen Hin-weis auf ein geschätztes Vermögenvon 15 Millionen Dollar.

„Die Zeit“ schrieb: „Eckhart Tolle istdie inszenierte Verkörperung des Anti-zeitgeists, der die Logik spätkapitalis-tischer Wunschbefriedigung mit vor-moderner Mystik aushebelt.“

Tickets für einen aktuellen Vortrag imAuditório Celso Furtado in São Paulokosten 25 bis 75 Euro. Für einenmehrtägigen Workshop in Kalifornienist man schnell mehr als 1000 Eurolos.

Der Schweizer war Bassist der70er-Jahre-Funkband „Heatwave“.

Mantese sampelt sich munter durchChristentum, Taoismus und Sufis-mus. Für Jugendliche hat er die Fan-tasy-Story „Das Geheimnis vom Weis-sen Stein“ um Elf Cherubino undZwerg Knorrbronn im Programm.

Zwei Platin-Auszeichnungen und eineGoldene Schallplatte.

„Die teilweise widersprüchlichen undoft unzusammenhängenden Aussa-gen von Mario Mantese können wei-ter zur Verwirrung und Verunsiche-rung beitragen“, warnt die SchweizerWebseite infosekta.ch.

Die mehrmals im Jahr abgehaltenenzweitägigen Seminare kosten 120Schweizer Franken. Am ersten Tagkann man Mantese fünf Stundenbeim Schweigen zusehen.

„Das, was du wirklich bist – Ein-leuch-tende Antworten von Meister M“(Drei Eichen Verlag, 15,90 Euro)

„Dinge passieren, weil sie passie-ren, und nicht weil wir entschiedenhaben, dass sie passieren odernicht passieren sollten.“

1978 wird Mantese niedergestochenund fällt ins Koma. Durch sein Nah-tod-Erlebnis erkennt er, dass derMensch „ein kosmisches, multidi-mensionales Wesen ist“.

„Es verändert Ihr Denken … Das Re-sultat? Mehr Freude, sofort!“ („OprahMagazine“)

„Es ist zwar hier und da etwas lang-atmig geschrieben, aber der Inhaltstimmt zu 100%.“ (Amazon)

Gurmeet Ram Rahim Singh Ji Insabesuchte die Dorfschule im indi-schen Rajasthan.

Optisch gibt sich Sadhguru mit Bartund indischen Gewändern überaustraditionell. Begriffe wie „inner engi-neering“ und „Software für dieSeele“ aber appellieren an die Gene-ration iPhone.

Podcasts, Bücher, Vorträge und Ein-zelgespräche: Gangaji und ihr Mannund Geschäftspartner Eli decken diegesamte Palette ab. Ihr Credo: DieSuche endet, wenn man aufhört zusuchen ...

Persönliche Frage- und Antwort-stunde vor der Kamera. Am Endesegnet Samarpan grimassierendzu Akkordeonmusik mittels Handauf-legen.

Der Guru setzt auf die Wirksamkeitder Popkultur: Sechs Alben mit Rock-musik hat er produziert, zwei Bolly-wood-Filme, darüber hinaus Modeetc.

Anstarren und Schweigen. Stunden-lang! Angeblich transzendiert er so„die Wahrheit“ auf andere.

Geschätzte 40 Millionen Dollar. SeinFuhrpark, mit dem er und seineEntourage unterwegs sind, bestehtaus 100 Wagen.

Die Polizei ermittelt wegen des mut-maßlichen Mordes an einem Journa-listen. Außerdem soll er 400 Anhän-ger zur Kastration genötigt haben.Seinen Film bewertete eine indischeZeitung als „dreistündige Folter.“

Seinen Film „MSG: The Messenger“bekommt man bei Amazon für 11,49Euro + 3 Euro Versandkosten.

Der gebürtige US-Amerikaner be-suchte das Priesterseminar und stu-dierte Psychologie. Seine Lehre istbeeinflusst durch den für seineRolls-Royce-Sammlung bekanntenOsho – auch bekannt als Bhagwan.

Der 197 Minuten lange Action-Film„MSG – The Messenger“

„You are the love chargerBillions battery when goes downYou charged up with loveSo strong your power love“(aus dem Song „Love Charger“ vomAlbum „Highway Love Charger“)

Schwer zu sagen. Viel Geld für Showoder Kostüme verpulvert der oft inJeans und Hemd auftretende Gurujedenfalls nicht.

Erleuchtung qua Ernennung: Im Altervon sieben Jahren wird der kleineGurmeed vom Heiligen Param PitaShah Satnam Singh Ji Maharaj zumNachfolger erkoren.

„Aus psychologischer Sicht (muss)betont werden, dass es nicht zu einergelingenden Alltagsbewältigung bei-trägt, Grenzen zu sprengen, sondernsie zu akzeptieren.“ (Ev.Zentralstellefür Weltanschauungsfragen)

Samarpan empfiehlt einen Beitragvon 35 Euro pro Monat für Online-Sit-zungen. Für einen einwöchigen Work-shop im Dezember müssen 450Euro bezahlt werden. Plus Unterkunftund Verpflegung.

Die Amerikanerin, die zu denwenigen sehr erfolgreichen weibli-chen Gurus zählt, arbeitete in SanFrancisco als Akupunkteurin.

„Glücklich sein in jedem Moment“(J. Kamphausen, 17 Euro)

Du musst nichts rechtfertigen undnichts verstehen.

Fünf-Sterne-Hotels, Designerklei-dung, Erste-Klasse-Flüge, diverseImmobilien, Schönheits-OPs ...

Samarpan ereilte während eines Re-treats mit Gangaji die Erkenntnis,dass seine Persönlichkeit nie als sol-che, sondern nur als Konstrukt exis-tiert habe. Das Ergebnis: sofortigerSeelenfrieden.

Viel Kritik erntete Gangaji von Fans,als herauskam, dass sie eine Affäreihres Mannes lange verschwiegenhatte. Das passe nicht zu Men-schen, die alle Eitelkeit überwundenhaben wollen.

Die angeblich 50 Millionen Jüngerweltweit loben seine OrganisationDSS für ihre Wohltätigkeitsarbeit, dieBlutspenden organisiert und Waisen-kindern und ehemaligen Prostituier-ten hilft.

Ihr Webcast kostet 28 Dollar im Mo-nat. Ein Fünf-Tage-Retreat im kalifor-nischen San Rafael im Einzelzimmer1295 Dollar – inklusive Verpflegung.

Der 59-jährige Inder besitzt einenBachelor in Englischer Literatur undwar unter anderem Betreiber einerGeflügelfarm.

„Der Diamant in deiner Tasche –Licht und Liebe in sich entdecken“(Goldmann, 8,50 Euro)

Du bist nicht, wer du bist, also leb’einfach im Moment.

Ein 60 Hektar großer Campus amFuß der indischen Vellingiri Bergeund ein fast 500 Hektar großes Zen-trum in Tennessee, USA . Für seineWohltätigkeitsarbeit wurde ihm dieIndira-Gandhi-Medaille verliehen.

1990 traf sie in Indien H. W. L.Poonja und erfuhr nach der Begeg-nung eigenen Angaben zufolge spiri-tuelle Erleuchtung, woraufhin er sieals Lehrerin in den Westen sandte.

Der Guru wurde beim Bestellen vonAuberginen-Curry beobachtet.

„Ein Guru zum Anfassen“

Ein 7 x 90-Minuten-Online-Lehrgangschlägt mit 115 Euro zu Buche.Wer im November zum Shoonya-In-tensiv-Meditationskurs in Branden-burg will, muss 480 Euro zahlen.

Der Kanadier ist gelernter Schuhma-cher.

Auf Englisch erschien jüngst: „InnerEngineering: A Yogi's Guide to Joy“(Spiegel & Grau, 23,99 Euro)

„Wir haben uns selbst mit Mauernumgeben: Dabei müssen wir dieseWelt in eine Welt der Inklusion ver-wandeln.“ Und: Finger weg von Auber-ginen, die sind giftig!

Sein Sektenzentrum kostete nacheigenen Angaben 1,7 Millionen Ka-nadische Dollar und wurde komplettvon den Geldern seiner Anhängerfinanziert.

Im Alter von fünf Jahren saß er aufeinem Stein und konnte nicht mehrzwischen „ich“ und „die anderen"unterscheiden.

De Ruiter gilt als überaus autoritär.Aussteiger kritisieren seinenFührungsstil und berichten vonsexuellen Beziehungen mit diversenAnhängerinnen.

„Gangaji ist eine der klügsten,klarsten und poetischstenspirituellen Führer unserer Zeit.“(Alanis Morissette)

Der kurze regelmäßige Podcast kos-tet nichts, für das Fünf-Tage-Semi-nar im Dezember in Nordrhein-West-falen stellt er 300 Euro in Rechnung– ohne Unterkunft und Verpflegung.

Alle sind

„Die Entschleierung der Wirklich-keit" (Innenwelt Verlag, 2011)

Wir sind nicht, wer wir glauben zusein, sondern wir sind Teil eines Be-wusstseins, das eins ist mit allem.

Im Alter von 17 Jahren wird de Rui-ter urplötzlich von innerem Glück er-füllt. Nach einem Jahr ist alles vor-bei. Es folgt der psychische und phy-sische Kollaps, der in einen Zustandder Seligkeit mündet.

Sadhguru sprach schon beim Welt-wirtschaftsforum in Davos und vorder UN. Die Mode-Schöpferin DonnaKaran schwärmte: „Sadhguru, duwarst eine Inspiration. Eine wahreInspiration!“

„Größer als Jesus!"

erleuchtet

Der gebürtige Kiewer kammit acht Jahrennach Deutschland. Aus seinem Buch

„Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters“ liester am 6.10. im Georg-Büchner-Buchladen.

Befragt vonNorbert Thomma

Der FRAGEBOGEN

SADHGURUECKHART TOLLE

Was ich liebe, was ich hasse

SAMARPANAKA: ULRICH TOLLE

MARIO MANTESE

Die GENIESSER

Die „Analyse“, dass der AfD-Er-folg eine logische Folge von Mer-kels Flüchtlingspolitik seiDie NSAFrauke PetryBananenRobert MugabeWsö Putöm.Wortspiel aus„Alles geht seinen guten Gang“und Putins Namen„Wallah, isch brauchdie neuen Nikes, Brudah“RegierungsuferHabe einem tollen Mädchengesagt, dass ich sie nicht magInnerer SchweinehundDonald Trumps RedenschreiberTicketautomaten, die keineMünzen annehmen, Formularealler ArtEilat, das Mallorca Israels

AKA: SAM GOLDENAKA: MEISTER M

Dmitrij KapitelmanAUTOR

AKA: JAGGI VASUDEVGURMEET RAM RAHIM JOHN DE RUITER

Zuletzt gefreut über

Schmeckt

Ein Buch zum Verschenken

Ein Traum

IdolSchöne russische Redewendung

Toller Ort in Berlin

Beste Idee

Mag ich

Für einen Tag wäre ich gern mal

AKA: SAINT GURMEETGANGAJI

Eine Zehnerpackung Socken, dieich gekauft habe. 20 Tage keineSockensorgen – denkwürdig geilLiniwiji Wareniki, russische Knö-del mit saurer Sahne„Tewje der Milchmann“ vonScholem AlejchemSpanischer Fußballnational-spieler werdenMos DefWsjat sebja w ruki – sich selbstin die Hände nehmen, als Aus-druck, dass man sich beruhigtDas „Monarch“ mit Panorama-blick auf den rechtsfreien Raumam KottiMama türkisches Gebäck ausBerlin mitbringen.Massagesessel, Orgasmen,PlattenspielerDie NSA

Was wir hierlernen können

Von Moritz Honert

AKA: DIE WAHRHEIT

Foto

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Kun

ath

AKA: MERLE A. ROBERSON

Was kostet der Spaß?

Illus

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Mar

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w.d

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nies

ser.

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Ausbildung

Zuletzt geärgert über

Braucht kein MenschNie in der Sauna treffen

Schmeckt nichtEin abschreckender Mensch

Blöde russische Redewendung

Letzter Eindruck von Deutschland

Scheußliche Ecke BerlinsMein größter Fehler

Unnützes TierIn seiner Haut will ich nicht sein

Mag ich nicht

Nie wieder verreisen nach

Zum Kennenlernen

Die Methode

WeltlicheStatussymbole

Weg zur Erleuchtung

Was sagendie Kritiker?

…genießen ein ausgiebiges Sofafrühstück.

Fotos: Fotolia, Promo (5), Laif, Imago

Fühlen Sie sich orientierungslos und überfordert?Spirituelle Führer versprechen Seelenheil.Die große Guru-Übersicht zum Beginn der dunklen Jahreszeit

SONNTAG, 2. OKTOBER 2016 / NR. 22 897 DER TAGESSPIEGEL S 3GESELLSCHAFT

Was sagen die Fans?

Name