Sonar Training (2) Technik - DLRG e.V....Ganz einfach: zum Fischen!! DLRG Horneburg / Altes Land e.V 3 Das Sonar einzusetzen als Rettung bzw. Suche von Gegenständen oder Personen

DLRG Horneburg / Altes Land e.V.

1DLRG Horneburg / Altes Land e.V

TRAINING SONAR

Oktober 2014 / Version 2

Übersicht, was haben wir heute vor?

- Warum und wofür gibt es eigentlich Sonar?- Allgemeines zum Thema Sonar- Welche Arten von Sonar gibt es?- Wie funktioniert das Sonar?- Grundregeln- Allgemeine Hinweise- Beispiel Personensuche- Fragen / Beispielbilder

DLRG Horneburg / Altes Land e.V 2Oktober 2014 / Version 2

Ganz einfach: zum Fischen!!

DLRG Horneburg / Altes Land e.V 3

Das Sonar einzusetzen als Rettung bzw. Suche von Gegenständen oder Personen wurde erst später als mögliche Option genauer betrachtet.



Diese Technik hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt und erstellt beeindruckende Bilder aus der Tiefe.

Wichtig dabei ist, dass die Geräte über die „Side Imaging“ bzw. „Structure Scan“ Technologie verfügen. Durch diese Technologie wird der gescannte Untergrund nahezu fotorealistisch dargestellt.

Der Suchstrahl deckt in einer Abfahrt einen Bereich von bis zu 80 Metern ab, im Vergleich zu den klassischen Echolotgeräten tasten diese bei einer Wassertiefe von 10 Metern einen Suchbereich von max. 2 Metern ab.



Die Kombination aus Größe des Suchgebietes und der präzisen Darstellung der Nähe oder am Wassergrund befindlichen Objekte zeigt wie gut die Side Scan Technologie geworden ist. Sie ist somit ein sehr guter Helfer bei den unterschiedlichsten Einsatzszenarien.

Für eine Positionsgenauigkeit sorgt das integrierte GPS mit dem Kartenplotter.

Es empfiehlt sich hier eine Crew zusammen zustellen die aus (min.) 3 Personen besteht:

- Bootsführer- Ausguck- Echolotleser

Für den Echolotleser bedeutet dies, eine sehr intensive Betrachtung des Bildschirms. Daher sollte man diese Aufgabe innerhalb der Crew zeitlich begrenzen und abwechseln. Oktober 2014 / Version 2



Im Allgemeinen existieren 4 Typen:1. Klassisches Echolotgerät2. Down Scan3. Side Scan4. 360° Scan (ohne Fahrt durchs Wasser)

Die üblichen Sonars sind Down Scan und Side Scan.

Es gibt darüber hinaus noch eine Art Schlepptorpedo (Side Scan) um eine genauere und tiefere Ortung (in Bodennähe) zu erhalten.

Wie muss man sich das jetzt vorstellen?





Echolotgeräte senden akustische Signale aus und errechnen aus dem Echo, sowohl die Entfernung als auch die Struktur/Form des Objektes.

Es ist die Kombination aus GPS Signal und den Geber/Sensor Daten die im Sonargerät zu einem Bild umgewandelt werden.

Des Weiteren muss darauf geachtet werden das der Geber/Sensor außerhalb der Wasserströmung der Motorschraube oder sonstiger Luftverwirbelung angebracht ist.

Der Geber/Sensor enthält einen Kristall der durch Strom angeregt wird zu schwingen und dadurch ein Echolot Signal (Ping) sendet.

Je mehr Leistung der Geber/Sensor hat desto genauer wird der Scan, d.h. 200kHz sind für Tiefen bis 60m geeignet, bei mehr Tiefe sollte die Hertzzahl auf 50 kHz eingestellt sein.







Bezogen zum Down Scan wird das Bild wie folgt berechnet/angezeigt, der Scan ist seitlich begrenzt und funktioniert kegelförmig vom Boot nach unten.



Beim Side Scan wird das Signal vom Geber/Sensor nach links und rechts ausgestrahlt, bis an die Wasserkante. Auf einer Breite von ca. 3-5 cm und die zurückerhaltenen Signale werden dann als Bild errechnet.



Beim 360° Scan bewegt sich der Geber in seinem Gehäuse und tastet die Umgebung um sich herum ab.



Prüfen ob alle Systeme arbeiten, d.h. der Selbsttest, Zubehörtest und GPS Diagnose sollten „aktiviert“ sein. Die Position des Gebers/Sensors sollte ca. 30cm unterhalb der Wasserlinie sein.

Definieren des Suchgebietes:Allgemein wird das Suchgebiet in Bahnen von ca. 15 Metern Abständen eingeteilt (Schachbrettmuster).Die Bahnen möglichst gerade fahren.

In Ufernähe NICHT an der Uferlinie orientieren(!) sondern sich einen Fixpunkt suchen, um einen gerade Kurs zu erstellen/abzufahren.

Am Ende der Bahnen möglichst eine enge Wendung fahren um Kurvenfahrten so kurz wie möglich zu halten.

Die Geschwindigkeit sollte möglichst zwischen 5 bis 6 km/h betragen. (Die Strömungsgeschwindigkeit auf der Elbe beträgt ca. 8-9 km/h). Oktober 2014 / Version 2


Bei markanten Punkten sollten diese erneut und von einem anderen Winkel angefahren und gescannt werden.

Evtl. ergibt sich dann daraus ein anderes/neues Bild. Sollte der markierte Punkt trotzdem noch nicht klar zu identifizieren sein, ist es möglich die Parameter beim Sonargerät zu verändern:

Z.B. eine Veränderung der Einstellkriterien am Sonargerät und eine geänderter Kurs die einen anderen Einstrahlwinkel ermöglicht.

Evtl. muss das Objekt dann auch mehrfach mit den geänderten Einstellungen angefahren werden um ein neues Bild zu erhalten.

Mit diesen Veränderungen an den beiden Suchkriterien (Kurs und Einstellungen) schöpft man 80% der Suchmöglichkeiten aus.



In schwierigen Gewässern z.B. bei sehr viel pflanzenbewuchs am Grund oder bei felsigen und zerklüfteten Untergründen kann es jedoch vorkommen, dass es trotz mehrfacher Anfahrt nicht möglich ist, das geortete Objekt ausreichend präzise zu definieren.

Das bedeutet, wenn man nicht sicher ist, sollten dann die Taucher „vor Ort“ das Objekt besichtigen.

Ebenfalls ist es wichtig die Art des Wassers im Sonargerät anzugeben. Die Geräte besitzen für die verschiedenen Wasserarten (Süß- oder Salzwasser) eine veränderte Basis Einstellung.



Des Weiteren ist die Suche im Paket (mehrere Boote) mit Sonar nur teilweise sinnvoll. Die Geber arbeiten mit 2 Frequenzen, was zu einer gegenseitigen Verzerrung der Anzeige bei den Sonargeräten führen kann.

Wenn mit mehreren Booten gesucht wird, dann in Abständen von min. 200 Metern und jedes Boot arbeitet ein eigenes Suchfeld ab.

Möglichst nicht mit Vollgas ins Suchgebiet fahren, da dadurch die Verwirbelung mit ins Suchfeld gezogen wird und zum Teil auf dem Sonar nichts mehr erkennbar ist.

Zeit ist der Gegner von allen. Die Suche mit Sonar benötigt Zeit und ein erfahrenes Auge. Von daher hilft es nicht das Suchgebiet „beschleunigt“ abzusuchen.



Als Beispiel haben wir diese menschenähnliche Puppe (Größe ca. 1,60m) im Wasser untergehen lassen.Auf der nächsten Seite ist das Sonarbild bei einer Einstellung von 20 Meter Links und Rechts dargestellt.

Findet Ihr die Puppe?





Nochmal eine andere Perspektive der Puppe, mit deutlichen Schleifspuren am Grund, die durch die Strömung entstanden sind.



Solltet Ihr noch Fragen habt, dann mal los…







Nicht verzweifeln es braucht alles seine Übung.Wechsel euch ab bei der Suche auf dem Bildschirm und markiert für euch markante Punkte, lieber einen zuviel...Der Bootsführer (muss darauf) achten das er seinen Kurs im Suchfeld hält, von daher fällt er aus was das Sichten des Sonars angeht.Es ist zwingend notwendig, dass die Bootsgasten und Bootsführer miteinander sprechen während des Suchens.Stellt euch die Farbe für die Suche ein und evtl. erkennt Ihr mit einer anderen Farbe die Objekte besser.


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