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Rookie - Das junge Magazin für Essen
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06/2011
02
03
Der Sommer ist da und bei diesen
Temperaturen geht es auch in der
Rookie-Redaktion heiß her. Unser
Ventilator hat bereits Selbstmord be-
gangen und nun fühlt es sich an wie
in einer Dampfsauna.
Besondere Situationen erfordern
besondere Maßnahmen. Das dachte
sich auch Rookie-Redakteur Sebastian
Paas und funktionierte die Dachte-
rasse unseres Bürogebäudes kurzer-
hand zur Open-Air-Redaktion um.
WLAN macht‘s möglich!
So ist es uns trotzdem wieder ge-
lungen, eine prallgefüllte Rookie-
Ausgabe zusammen zu stellen. Denn
die Resonanz auf die Erstausgabe
war durchweg positiv und hat für
einen zusätzliche Motivationsschub
gesorgt. Von so ein bisschen Sonne
lassen wir uns doch nicht aus der
Bahn werfen!
Wir wünschen euch viel Spaß beim
Lesen und einen sonnigen Juni!
Eure Rookie-Redaktion
Editorial
Besondere Maßnahmen
04
Rookie Nr. 02 // Juni 2011
Inhaltsverzeichnis
03 Editorial
08 Public Viewing auf dem Burgplatz
08 Foto-Ausstellung der JHE
MEINE STADT
10 Tag des Ausbildungsplatzes:
Saubere Arbeit als Gebäudereiniger
12 Review: Proteste gegen die
Schließung des Jugendzentrums
14 Review: Lehrstellenbörse der
Kreishandwerkerschaft
16 Rookie des Monats:
Modebloggerin Jessica Weiß
22 City-Umfrage: Drei Dinge, ohne
die du nicht leben kannst
24 Heimat-Quiz: Wie gut kennst
du deine Stadt?
26 Historisch: Porscheplatz 1954
28 Legale Graffiti-Flächen: Kreativ
statt destruktiv
30 Partytipp: 17 Jahre Musikpalette
31 Terminkalender
32 Fotogalerie
36 Musik-Szene: Essener Rockband
Sun Arena startet durch
38 Clubs und Vereine: Ruderclub,
Schwimmverein und Tauchschule
Seite 16 Rookie des Monats: Modebloggerin Jessica Weiß
Seite 14 Besuchte die Lehrstellenbörse: Barbara Seck
05
MEINE ZUKUNFT
40 Smalltalk: Was machst du
denn so?
42 Ratgeber Karriere: Studium oder
Ausbildung?
48 Nachgefragt: Wie wird man
eigentlich Make-up-Artist?
50 Ranking: Studiengänge in
Deutschland
52 Kolumne: Aus dem Leben
einer Studentin
54 Friendsurance im Ruhrgebiet:
Start-Up-Unternehmen holt
Versicherungen ins Social-Web
MEIN LEBEN
58 Dr. Rookie: Tipps für die
perfekte Party
60 Horoskop
62 Rezept-Tipp: Bunter Spargel-
salat mit Schweinerücken
64 Rätsel & Gewinnspiel
66 Cartoon
66 ImpressumSeite 48 Erfolgreiche Visagistin: Ute Märker
Seite 36 Starten durch: Dennis Stöber und Sun Arena
08
Elf Freundinnen
Public Viewing
zur Frauen-WM
Das nächste Sommermärchen steht
kurz bevor. Und während der Frauen-
WM im eigenen Land gibt es für alle
Fußballbegeisterten ein Public View-
ing auf dem Essener Burgplatz. Bei
»Elf Freundinnen« werden dort ab
dem 26. Juni alle Spiele der deutschen
Frauen-Nationalmannschaft live auf
einer Großbildleinwand übertragen.
Bereits drei Stunden vor Anpfiff der
WM-Spiele startet auf dem Burg-
platz ein abwechslungsreiches Rah-
menprogramm. Dabei präsentieren
sich lokale Vereine, Musikbands und
Künstler. Der Eintritt ist frei.
5 Public Viewing »Elf Freundinnen« auf dem Burgplatz. Ab dem 26. Juni bei allen WM-Spielen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Eintritt frei.
Fotowettbewerb der Jugendhilfe
PrachtvolleAusstellung
Bereits zum vierten Mal hat die Ju-
gendhilfe Essen zum großen Foto-
wettbewerb für Jugendliche zwischen
15 und 25 Jahren aufgerufen. Rund
150 junge Künstler haben in die-
sem Jahr Fotobeiträge zum Motto
»Prachtvoll« eingereicht.
Bis zum 05. Juli werden nun die besten
30 Bilder im Traditionskino Lichtburg
präsentiert. Die Ausstellung wird mit
einer Vernissage eröffnet, auf der
auch die Siegerehrung stattfindet.
Der Gewinner bekommt 200 Euro, die
übrigen Plätze werden mit Geld- und
Sachpreisen ausgezeichnet.
5 Prachtvoll — Fotowettbewerb der Jugendhilfe Essen. Ausstellung in der Lichtburg Essen vom 07. Juni — 05. Juli. Täglich ab 15 Uhr und während der KIno-Öffnungszeiten. Fo
tos:
PR
, Van
essa
Sch
ulz
Alle Deutschland-Spiele der Frauen-Fußball-WM live mit einem
attraktiven Rahmenprogramm!
Public Viewing Burgplatz Essen
26. Juni-17. Juli 2011
Programm & Infos unter
www.stadion-essen.de
Eintritt frei!
26. Juni-17. Juli 2011Burgplatz/Kettwiger Straße, Essen
Alle Deutschland-Spiele der Frauen-Fußball-WM live mit einem
attraktiven Rahmenprogramm!Programm & Infos unter
www.stadion-essen.deEintritt frei!
10
PRACHTVOLLEin Fotowettbewerb der JHE für junge Fotografen im Alter von 15 - 25 Jahren
Ausstellung und Prämierung der besten 30 Bilder
Vernissage am 07.06.2011ab 14.00 Uhr
im Essener Traditionskino
LichtburgKettwiger Str. 36, 45127 Essen
Öffnungszeiten der Ausstellung07.06. - 5.07.2011Mo - So ab 15.00 Uhr
Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten der Lichtburg besucht werden.
www.jh-essen.de
Es gibt Berufe, die tauchen nicht
unbedingt in den Hitlisten der Be-
rufswünsche von jungen Leuten
auf. Gebäudereiniger zum Beispiel.
Dabei handelt es sich hier um einen
abwechslungsreichen Job mit guten
Zukunftsperspektiven. Um mehr Öf-
fentlichkeit für diesen Ausbildungs-
beruf zu schaffen, organisierte die
Agentur für Arbeit Essen mit dem
»Tag der Ausbildung« einen Informa-
tions-Workshop bei der Firma Leh-
mans Gebäudereinigung.
Tag des Ausbildungsplatzes
Saubere Arbeit!Geschäftsführer Uwe Lehmans er-
klärte den Beruf anhand praktischer
Übungen — vom Fahren mit dem
Reinigungsfahrzeug bis zum streifen-
freien Fensterputzen ohne chemi-
sche Zusätze. Vor allem das Thema
Schädlingsbekämpfung erregte bei
den Jugendlichen großes Interesse.
Am Ende des Tages war allen klar: Ge-
bäudereiniger ist gar kein schlechter
Job! Kein Wunder, dass nun einige der
Anwesenden ihre Chance im Gebäude-
reiniger-Handwerk suchen werden.
So geht das: Gebäudereiniger Uwe Lehmans (rechts) erklärte jungen Ausbildungssuchenden wie das Handwerk funktio-niert. Auch Andrea Demler (Mitte), stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit Essen, hörte gespannt zu.
PRACHTVOLLEin Fotowettbewerb der JHE für junge Fotografen im Alter von 15 - 25 Jahren
Ausstellung und Prämierung der besten 30 Bilder
Vernissage am 07.06.2011ab 14.00 Uhr
im Essener Traditionskino
LichtburgKettwiger Str. 36, 45127 Essen
Öffnungszeiten der Ausstellung07.06. - 5.07.2011Mo - So ab 15.00 Uhr
Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten der Lichtburg besucht werden.
www.jh-essen.de
PRACHTVOLLEin Fotowettbewerb der JHE für junge Fotografen im Alter von 15 - 25 Jahren
Ausstellung und Prämierung der besten 30 Bilder
Vernissage am 07.06.2011ab 14.00 Uhr
im Essener Traditionskino
LichtburgKettwiger Str. 36, 45127 Essen
Öffnungszeiten der Ausstellung07.06. - 5.07.2011Mo - So ab 15.00 Uhr
Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten der Lichtburg besucht werden.
www.jh-essen.de
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Review
Proteste gegen dieSchließung des JZE
Nach der Abschiedsparty für das Jugendzentrum wurde das Gebäude an der Papestraße von über 140 Jugendlichen besetzt und erst am
nächsten Tag unter Strafandrohung wieder geräumt. Fotos: PAULA KLATTENHOFF
Frühstück im Innenhof: Über 70 engagierte Besetzer haben die Nacht im Jugendzentrum an der Papestraße verbracht.
Im Anschluss an die Abschiedsparty wurde das Jugendzentrum an der Papestraße um 02:30 Uhr für besetzt erklärt.
Die Pressekonferenz um 15 Uhr: Bündnis-Sprecherin Lea Kühn (Mitte) spricht sich gegen die Schließung aus.
13
Die Androhungen zeigen Wirkung, alle Besetzer verlassen um 20:30 Uhr das JZE und brechen zur Demo in Richtung Hauptbahnhof auf. In der Abschlusserklärung heißt es: »Wir brauchen unser Jugendzentrum jetzt!«.
Wenn die Besetzer das Gebäude nicht bis 20 Uhr verlassen, droht jedem eine Strafanzeige. Zu diesem Zeitpunkt befin-den sich noch 80 Besetzer auf dem Gelände und diskutieren angeregt über das weitere Verfahren.
Inzwischen hat die Hausleitung die Polizei und den Jugenddezernenten Peter Renzel informiert. Das JZE füllt sich weiter mit Menschen. Die Stimmung ist in diesem Moment sehr angespannt, da vor der Tür Gespräche mit der Polizei laufen
14
Review
Lehrlinge gesucht!Die Rookie-Redaktion besuchte die diesjährige Lehrstellenbörse
der Kreishandwerkerschaft Essen, auf der zahlreiche Berufsbilder vorgestellt und über 100 freie Lehrstellen den Ausbildungs-
suchenden angeboten wurden.
Persönliche Beratung: In ausführlichen Einzelgesprächen wurden den Interessierten freie Ausbildungsstellen vermittelt.
Großer Ansturm bei der Lehrstellenbörse: Rund 160 Ausbildungssuchende fanden den Weg ins Haus des Handwerks.
15
Schmutzige Hände in der KFZ-Werkstatt: Rookie-Chef Kevin Mill (rechts) staunte nicht schlecht über die Technik, die unter der Motorhaube des Übungswagens steckte.
Die Vertreter der Kreishandwerkerschaft (von links): Gerd Peters, Joachim Castell, Ulrich Meier und die Beraterinnen.
Werkstatt-Besichtigung: Die Besucher konnten sich in den Werkstätten von ihren Lieblingsberufen überzeugen. Rookie-Redakteurin Barbara Seck reihte sich in der Friseurwerkstatt in die Sammlung der Übungspuppen ein.
Farbenlehre: in der Farb-Werkstatt konnten sich die an-gehenden Maler-Azubis kreativ austoben.
Rookie: Jessica Weiß
Von Essen in dieglitzernde Modewelt
Die 25-jährige Essenerin Jessica Weiß gründete vor vier Jahren den Modeblog Les Mads. Heute ist sie Deutschlands bekannteste Mode-
bloggerin und auf den glitzernden Events dieser Welt zuhause.von SEBASTIAN PAAS
17
Der gemeinsame Modeblog Les Mads (www.lesmads.de), den Jessica Weiß 2007 mit ihrer Freundin Julia Knolle gründete, entwickelte sich rasant. Im letzten Jahr gewann Les Mads sogar den begehrten Lead Award, Deutsch-lands führende Auszeichnung für Print- und Online-Medien. Heute führt an Jessica Weiß in der deutschen Modeszene kein Weg mehr vorbei.
Jessica, erzähl uns doch zunächst
kurz wie Les Mads entstanden ist.
Vor vier Jahren habe ich Julia Knolle
über StudiVZ kennengelernt und wir
wollten beide etwas anderes neben
unseren langweiligen Studiengängen
machen. Mode und Schreiben waren
unsere Leidenschaften und weil die
Chemie sofort stimmte, begannen
wir völlig unverblümt damit, auf ei-
nem Blogspot-Account tagebuchar-
tige Artikel zu verfassen. Anfangs
schrieben wir über Lifestyle-Themen,
hauptsächlich aber Mode und unse-
ren eigenen Stil. Nach drei Monaten
wurde der Burda-Verlag auf uns auf-
merksam und wir entwickelten Les
Mads gemeinsam weiter – erst als
Werkstudentinnen, bei wachsendem
Erfolg dann fest. Die Unterstützung
des Verlags ist in jedem Fall ein Be-
standteil des Erfolgs, weil wir da-
durch Zeit hatten, uns voll und ganz
auf die Seite zu konzentrieren oder
in andere Städte zu reisen. Im Laufe
der Zeit hat sich Les Mads professio-
nalisiert.
Hast du direkt nach dem Abitur mit
Les Mads losgelegt? Nein, nicht
ganz. Ich bin nach dem Abitur nach
Köln gezogen und habe Marketing
und Kommunikation studiert. Auch
während des Studiums habe ich
tagsüber schon in einer Werbeagen-
tur gearbeitet. Dann kam irgendwann
Les Mads dazu. Trotzdem habe ich
mein Studium abgeschlossen, was
mir sehr wichtig war. Im Anschluss
habe ich sofort hauptberuflich beim
Burda-Verlag gearbeitet. Einladun-
gen zu Events kamen kaum, es war
immer eine große Herausforderung,
PR-Agenturen und Labels zu erklä-
ren, was ein Blog ist und wieso wir
eingeladen werden wollen. Mit der
wachsenden Leserschaft wurde das
leichter.
Was macht Les Mads so besonders?
Es ist wichtig, absolut aktuell zu sein
»Erst dachte ich, 200 Klicks am Tag wären toll.
Mittlerweile kommen wir monatlich auf 700.000 Besucher.«
18
und täglich neue Artikel online zu
stellen. Ich bin zum Glück sehr ehr-
geizig, daher fällt es mir leicht, viel
zu arbeiten. Ich habe kein Problem
damit auch vom Bett aus zu blog-
gen. Dass Les Mads irgendwann so
groß geworden ist, war im Vorfeld
nicht abzusehen. Anfangs hab ich
mir gedacht, wenn du auf 200 Klicks
kommst, wäre das toll. Mittlerweile
haben wir 700.000 Leser im Monat.
2010 gewannen wir den Lead Award
in der Kategorie »Weblog des Jahres«.
Der Preis hat uns in der öffentlichen
Wahrnehmung deutlich weiter ge-
holfen und Aufmerksamkeit auf die
gesamte Modeblogosphäre gelenkt.
Vergangenes Jahr habe ich Les Mads
zudem ausgebaut und ein Netzwerk
gegründet, in dem weitere Blog-
ger aus verschiedenen Städten zu
Themen wie Beauty, Do-it-yourself,
Shopping oder Musik schreiben.
Anfang des Jahres hast du sogar ge-
meinsam mit deiner Blog-Partnerin
ein Buch heraus gebracht. Genau.
Julia Knolle, mit der ich Les Mads
gegründet habe, ist vergangenes
Jahr ausgestiegen. Das Buch heißt
»Modestrecke — Unterwegs mit Les
Mads« und ist unser gemeinsames
Abschlussprojekt. Wir blicken auf die
gemeinsamen drei Jahre und unseren
Weg in die Modewelt zurück, ge-
spickt mit Städtetipps, persönlichen
Anekdoten und Illustrationen. Bisher
haben wir rund 15.000 Exemplare
verkauft, was wir auch der Aufmerk-
samkeit großer Zeitungen, Magazine
und auch dem ein oder anderen TV-
Auftritt zu verdanken haben.
Der 25-jährige Jessica Weiß ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Bloggerinnen in Deutschland. Ihre Webseite Les Mads wird monatlich von rund 700.000 Besuchern ange-klickt und gewann im letzten Jahr den begehrten Lead Award — Deutsch-lands führende Auszeichnung für Print- und Online-Medien.
19
Du giltst heute als eine der Mode-
Expertinnen überhaupt in Deutsch-
land. Wirst du da nicht mit Anfragen
überhäuft? Ich kriege häufig Anfra-
gen, z.B. von der Bild, ProSieben oder
RTL für die Mitarbeit in deren Mode-
journals. Aber das ist nicht die Schie-
ne, in die ich hineingeraten möchte,
weil dort meiner Meinung nach nicht
seriös mit Mode umgegangen wird.
Ich bin in der glücklichen Lage, se-
lektieren zu können. Das gilt für alle
Themen auf Les Mads, die strikt ge-
filtert werden. Was auf der Seite prä-
sentiert wird, muss voll und ganz zu
Les Mads passen.
Wie kann man sich deinen derzeiti-
gen Tagesablauf vorstellen? Aktuell
habe ich einen ziemlich geregelten
Tagesablauf. In Berlin haben wir un-
ser Büro, in dem ich arbeite. Der größ-
te Teil meiner Arbeit besteht darin,
das Internet zu durchforsten. Ich bin
immer wieder darauf aus im Inter-
net neue Perlen zu finden und wühle
mich trüffelschweinmäßig durchs
Netz. Ich würde schon sagen, dass
ich inzwischen ein richtiger Internet-
Profi geworden bin. Besonders was
Sachen wie Social-Media und Google-
Rankings angeht. Ich war schon im-
mer sehr internetaffin und hatte an
solcher Arbeit immer Spaß. Drei bis
vier Mal im Monat bin ich dann meis-
tens unterwegs, oft weltweit. Vor
allem bin ich immer bei den Fashion
Weeks in New York, London, Mailand
und Paris. Oder zuletzt war ich z.B.
mit Monki TV in Stockholm.
Wenn man das hört, kann man schon
sagen, dass du den Traum vieler
Mädchen lebst. Empfindest du das
genauso? Ganz klar: Ich habe mein
Hobby zum Beruf gemacht und arbei-
te nach wie vor mit sehr viel Herzblut
in einer spannenden Branche. Trotz-
dem ist der Job wesentlich anstren-
gender, als man sich ihn im ersten
Moment vorstellt. Ich sitze in Berlin
im Prinzip ununterbrochen vor dem
Computer. Auf Reisen wird bis tief
in die Nacht gearbeitet, um das Ge-
sehene sofort niederzuschreiben und
den Leser zeitnah daran teilhaben zu
lassen. Schnelligkeit ist wichtig, ich
verbreite News gern zuerst.
Les Mads ist inzwischen etabliert.
Welche Ziele hast du noch? Es ist
mein Ziel, Les Mads weiter als Mar-
ke auszubauen, wofür auch definitiv
»Ich bin immer darauf aus, im Internet neue Perlen zu finden
und wühle mich trüffelschweinmäßig durchs Netz.«
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noch Potenzial da ist. Es ist wichtig,
die Webseite stets weiterzuentwi-
ckeln und nicht stehen zu bleiben.
Daran arbeite ich quasi täglich. In
naher Zukunft steht der Ausbau des
Netzwerks an und bald kommt die
erste iPad-App raus.
Du wohnst schon länger nicht mehr
in Essen. Wieso hat es dich ausge-
rechnet nach Berlin verschlagen? Um
Les Mads weiter auszubauen, muss-
te ich nach Berlin. Hier ist beinahe
die gesamte Modebranche ansässig:
Von PR-Agenturen über die Fashion
Week, Jungdesigner, Modeschulen
oder auch spannende Shops. Essen
ist dafür einfach nicht das richtige
Pflaster.
Hast du denn noch Kontakt zu dei-
nen alten Freunden und besuchst
du Essen regelmäßig? Ich versuche
schon so oft es geht hier hin zu
kommen. Dabei finde ich es immer
besonders schön, wenn ich am Wo-
chenende meine Eltern in Werden
besuchen kann. Für mich ist das Grü-
ne in Werden immer wie ein Kurz-
urlaub. Ich muss dann unbedingt
bei Kikas ein Eis essen und spaziere
an meiner alten Schule vorbei. Ich
hab auch immer noch ein paar alte
Schulfreundinnen, mit denen ich
Kontakt halte. Ich mag einfach die
Art der Menschen im Ruhrgebiet,
besonders den Humor und den Hang
zur Ironie, den nicht jeder versteht.
Die Berliner sind da schroffer. Insge-
samt empfinde ich die Essener Men-
talität als sehr robust, nicht ganz so
ernst und trotzdem mit der nötigen
Bodenhaftung. Ich bin mir sicher,
dass mir diese Prägung enorm wei-
tergeholfen hat, weil ich als Kind
des Ruhrgebiets immer völlig unbe-
eindruckt von dem Rummel in der
Modebranche war. Dadurch habe ich
auch heute kein Problem damit, am
Wochenende mal in Jogginghose auf
der Couch zu bleiben.
Jessica WeißBeruf: Modebloggerin
Geburtsdatum: 09.04.1986
Sternzeichen: Widder
Wohnort: Berlin, aufgewachsen
in Essen-Werden
Hobbys: Reisen, Tanzen, Lesen,
Schreiben, Web 2.0
Musik: Elektro, Indie-Rock
Homepage: www.les-mads.de
22
City-Umfrage
Drei Dinge, ohne die du nicht leben kannst
von LAURA UPHOFF
Jörg Malzahn (19): »Ohne meine Freundin könnte ich nicht leben. Sie ist für mich
natürlich das Wichtigste in meinem Leben. Ansonsten höre ich sehr viel Musik,
vor allem Alternative, Rock oder Indie. Leider habe ich einen sehr starken Bart-
wuchs, wodurch mein Rasierer für mich absolut unentbehrlich geworden ist.«
23
Özge Pakel (17): »Ohne einen Labello gehe ich nicht aus dem Haus. Aber auch
meine Uhr darf nie fehlen, sonst werde ich ganz schnell nervös. Da ich zusam-
men mit Freundinnen gerne Frauenserien oder Soaps gucke, könnte ich auch
ohne meinen Fernseher nicht mehr Leben.«
24
1. Welche Essener Großveranstaltung
fällt in diesem Jahr aus?
a) Pfingst Open-Air
b) Rü-Fest
c) Frintroper Fischfest
2. Wie viele Gymnasien gibt es in Essen?
a) 17
b) 23
c) 31
3. Wie viele Menschen studieren an
der Universität Duisburg-Essen?
a) 2.100
b) 33.500
c) 78.750
4. In der Liste der größten deutschen
Hochschulen liegt sie damit auf... ?
a) Platz 10
b) Platz 32
c) Platz 66
5. Wie heißt das Gebäude an der A40?
a) ETEC
b) EHEC
c) ETIK
6. Wie viele Autos sind insgesamt auf
die Bürger dieser Stadt zugelassen?
a) 19.542
b) 60.891
c) 321.213
Heimat-Quiz
Wie gut kennstdu deine Stadt?
25
7. Wo wird das Jugendzentrum Essen
im Oktober neu eröffnet?
a) Weststadthalle
b) Grugahalle
c) Halle an der Saale
d) Papestraße
8. Welcher Essener Stadtteil war bis
zu seiner Eingemeindung 1975 eine
eigenständige Stadt?
a) Burgaltendorf
b) Kettwig
c) Vogelheim
5 Bürgermeister-Kandidat
5 gebildeter Lokalpatriot
5 Hobby Essener
5 Ruhr2010-Tourist
5 Gelsenkirchener
10
8—9
5—7
2—4
0—1
Lösungen: Richtige Antworten:
1.a)2.b)3.b)4.a)5.a)
6.c)7.a)8.b)9.c)
10.c)
9. Wie heißt der aktuelle Trainer von
Rot-Weiss Essen?
a) Radoslav Rubel
b) Vladmir Vogel
c) Waldemar Wrobel
d) Thomas Strunz
10. Welche Essener Zeche gehört
seit 2001 zum Weltkulturerbe?
a) Zeche Bonifacius
b) Zeche Justin
c) Zeche Zollverein
d) Zeche Prellen
24
Porscheplatz 1954 5 Auf dem Foto sieht man den dama-ligen Bus- und Straßenbahnhof am Porscheplatz. Noch ist kein Rathaus und keine Rathaus Galerie zu sehen. Erst im Jahre 1979 wurde das Essener Rathaus fertiggestellt und
mit einer Platte über die Schützenbahn, auf der zeitgleich das City Center entstand, an das Stadtzentrum angebun-den. Das Gebäude am linken Bildrand existiert übrigens noch heute. Foto: Stadtbildstelle Essen
Historisch
25
28
Legale Graffiti-Flächen
Kreativ statt destruktivDie Stadt Essen hat legale Graffiti-Wände freigegeben. Ziel ist es, den Sprayern legale Flächen für ihre Kunst anzubieten, um damit die Zahl der illegalen Graffiti im Stadtbild zu reduzieren. An zwölf Standorten können sich Sprayer nun ganz legal kreativ austoben.
von SEBASTIAN PAAS
Unter dem Motto »Kreativ statt de-
struktiv« hat das Jugendamt Essen
zusammen mit Vertretern der Sprayer-
szene die legalen Flächen ausge-
wählt. Initiator der Aktion ist Gerd
Dubiel, der Jugendkulturbeauftragte
des Jugendamtes: »Wir erhoffen uns
durch das Projekt den Rückgang von
illegalen Nachtaktionen. Das haben
Erfahrungen anderer Städte, in de-
nen es ähnliche Projekte gibt, bereits
gezeigt.« Am Weigle-Haus und an
der Zollstraße stehen hierfür bereits
erste Wände zur Verfügung. »Wir
möchten jungen Künstlern ein Forum
bieten, sich legal an der Gestaltung des
Stadtbildes zu beteiligen. Dafür möch-
ten wir in Zukunft weitere Flächen an-
bieten«, ist Dubiel mit seinen Planun-
gen noch nicht am Ende.
5 Infos zu den verfügbaren Flächen und den Regeln des Projekts gibt es auf www.essenhall.de.
29
30
Das Essener Nachtleben hat schon viele Diskotheken kommen und gehen gesehen. Meistens schließen die feier-lich eröffneten Tanzlokale nach ein paar Jahren wegen Besuchermangel schon wieder. Bei der Mupa ist das anders. Bereits seit 1994 ist es hier im-mer »zu voll, zu heiß, zu laut«. Im Juni feiert die Kult-Disko an der Kettwiger Straße ihren 17. Geburtstag.
Deshalb steht das ganze Wochen-
ende vom 17. bis 18. Juni im Zeichen
des Jubiläums. Um diesen Anlass ge-
bührend zu feiern, gibt es wieder die
geballte Mupa-Ladung für alle Gäste.
DJ Lignin und DJ Marc sorgen mit
aktuellen Charthits, gemischt mit
Klassikern aus den letzten 20 Jahren,
für mupamäßige Stimmung. Und vor
der Tür hat Norbert bestimmt wieder
ein paar leckere Bratwürste für euch
auf dem Grill. Auf die Palette ist halt
immer Verlass — auch an ihrem 17.
Geburtstag.
Das riecht mal wieder nach einem
typischen Mupa-Wochenende. Jede
Wette: Es wird mit Sicherheit wieder
»zu voll, zu heiß, zu laut«.
5 17 Jahre Mupa. Freitag, 17. Juni und Samstag, 18 Juni. Ab 22.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, Mindestverzehr 8 Euro.
Partytipp: 17 Jahre Mupa
Zu voll, zu heiß, zu laut
Foto
: Jul
ien
Gab
bé
31
Samstag, 11. Juni23. Rü-Fest
Das Straßenfest auf 2,5 km der
Rüttenscheider Straße! Musik
auf zehn Bühnen, Kultur und
Gastro auf rund 250 Ständen.
5 ab 11.00 Uhr // Rüttenscheid
Sonntag, 12. JuniHouse Circus
Der Circus macht Halt in Essen
und liefert eine verrückte Freak-
show. Mit dabei: Tres Amici, Tom
Appetite und Mister Miyagi.
5 Ab 22.30 Uhr // Naked
Terminkalender
Mittwoch, 22. Juni80er Jahre Party
»I had the time of my life!«. Die
legendäre Party mit den besten
Hits aus dem Jahrzehnt des häss-
lichen Klamottengeschmacks.
5 ab 22:00 Uhr // Mupa
Freitag, 17. JuniWiWi Beach Party
Die Wirtschaftswissenschaftler
läuten die Open-Air Saison ein.
Mit guter Musik, Sand, Liege-
stühlen und frischen Cocktails.
5 ab 20 Uhr // Campus Essen
Mittwoch, 15. JuniuniOn Campusfestival
Das Campusfestival der Uni
Duisburg-Essen. Mit Getränken
zu Studentenpreisen und Live-
Musik bis spät in die Nacht.
5 Ab 18.00 Uhr // Campuswiese
Freitag, 01. JuliVocalhouse-Night
Die erfolgreiche Houseparty mit
den neuesten Vocal House Tunes.
5 ab 22.30 Uhr // Naked
Freitag, 17. Juni17 Jahre Mupa
Zu voll, zu heiß, zu laut — und
das schon seit 1994.
5 ab 22:00 Uhr // Mupa
Donnerstag, 23. JuniNever Never Neverland
Zum zweiten Mal findet Kay
Shanghais Never Never Never-
land im Schloss Beck in Bottrop
statt. Hauptact ist Sven Väth.
5 Ab 10.00 Uhr // Schloss Beck
32
NAKED // NEON BÄÄM, 13. Mai 2011
Foto
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NAKED // Vocal House Night, 06. Mai 2011
36
Dennis, woher kommt der Name »Sun
Arena«? Es ist einfach so, dass wir bei
jedem Open-Air-Festival bei unserem
Slot immer gutes Wetter hatten.
Egal wie sehr es den Rest des Tages
auch stürmte oder regnete. Es gab
mal ein kuriosen Ereignis bei »Rock
in der Arena«: Nach dem sämtli-
chen Künstlern die Instrumente von
Sturmböen um die Ohren geflogen
waren, verzogen sich pünktlich zu
unserem Gig die Wolken und die Son-
ne kam zum Vorschein. Wir hatten
gerade die Zugabe beendet, als sich
die Schleusen wieder öffneten und
das Festival im wahrsten Sinne des
Wortes ins Wasser fiel.
Ihr habt euch bereits eine große Fan-
gemeinde aufgebaut. Wie habt ihr
das geschafft? Wir haben alle einen
großen Freundes- und Verwandten-
kreis, der unser Projekt unterstützt.
Nichtsdestotrotz legen wir viel Wert
auf Interaktion mit unseren Fans,
was sich auf unseren Social-Media-
Auftritten oder unserer Homepage
widerspiegelt. Hierfür wurden wir
sogar beim »iROI Internet Marketing
Award 2011« ausgezeichnet.
Was verbindet euch mit der Stadt Es-
sen, und was mögt an hier besonders?
Es ist die »Malocher-Mentalität«, die
bei uns immer wieder bleibenden
Musikszene
Sun Arena startet durchDiesen Namen solltet ihr euch merken: Sun Arena. Die Essener
Rockband hat soeben ihre erste EP veröffentlicht und geht direkt auf große Deutschland-Tour. Wir sprachen mit Dennis Stöber,
dem Sänger, Songwriter und Frontmann der Band.von BARBARA SECK
37
Eindruck hinterlässt. Es gibt so viele
Menschen, die darauf warten, dass
man sie eines Tages fragt, ob sie
nicht Profifußballer, Popstar oder
Model werden möchten. Dass man
dafür hart arbeiten muss, kommt vie-
len nicht in den Sinn. Doch wenn eine
Stadt sich mit harter Arbeit brüsten
kann, dann ist das vor allem Essen.
Eure erste EP ist jetzt erschienen. Was
können die Hörer darauf erwarten? Es
ist ja lediglich eine EP mit drei Tracks,
mit der sich die Leute einen ersten
Eindruck von uns machen können.
Thematisch drehen sich die Songs
eigentlich um ganz alltägliche Dinge,
wie Liebe, Hass oder Party. Uns geht
es darum, ein ausgewogenes Ver-
hältnis zwischen Tiefgründigkeit und
Seriosität auf der einen, sowie Humor
und Ironie auf der anderen Seite zu
schaffen. Es soll für jede Gemütslage
der passende Song dabei sein. Die EP
kann entweder auf unserer Home-
page bestellt oder in allen gängigen
Online-Stores wie iTunes, Musicload
oder Amazon heruntergeladen werden.
Wie ist euer Plan für die Zukunft. Wo
wollt ihr mit eurer Musik hin? Neben
einigen regionalen Gigs steht im Au-
gust eine Deutschland-Tour durch
verschiedene Clubs an. Ein Highlight
wird unser Auftritt bei Essen Origi-
nal am 17. September. Langfristig
wäre es natürlich gelogen, wenn wir
sagen würden, dass wir nicht gerne
eines Tages mal von der Musik leben
möchten. Dafür muss allerdings sehr
viel zusammenpassen. Während der
Produktion unserer EP gab uns unser
Sound Engineer mit auf den Weg,
dass Glück im Musikbusiness das
Aufeinandertreffen von Gelegenheit
und Vorbereitung ist. Die Vorberei-
tung ist größtenteils abgeschlossen,
wir suchen nach der Gelegenheit.
5 Sun Arena sind die Zwillinge Ron und Erik Losacker, Guido Thiemann, Martin Kaiser und Frontmann Dennis Stöber. Mehr Infos und Tracks unter www.sun-arena.de oder www.facebook.com/sunarena.music.
Dennis StöberGeburtsdatum: 11.03.1985
Sternzeichen: Fische
Wohnort: Essen-Stoppenberg
Beruf: IT-Systemkaufmann
Lieblingsbands: Green Day,
Simple Plain, Daughtry
Motto: »Man ist nur dann ein
Superheld, wenn man sich auch
selbst für super hält!«
38
Clubs und Vereine
Wassersport in EssenIn Essen gibt es eine große Wassersportszene. Wir stellen Ruder-
club, Schwimmverein und Tauchschule vor und erklären, wie man sich an heißen Sommertagen sportlich betätigen kann.
von NINA BOSSY
Schwimmverein SC Aegir
Der Verein 5 Neben einer eingerahm-
ten Badehose von 1936 schmücken
Graffiti-Bilder die Wände. Außerdem
sind fast nur junge Leute im Verein.
Anspruch 5 Obwohl es fast jeder
kann, ist Schwimmen keine einfache
Sportart. Hier werden Ausdauer, Tech-
nik, Koordination und Kraft benötigt.
Mitmachen 5 Der SC Aegir bietet re-
gelmäßig Probetrainings an, damit
Interessierte den Verein kennen ler-
nen können. Ein Trainer beurteilt das
Können des Einsteigers, um ihn dann
direkt in die passende Trainingsgruppe
einzuordnen. Danach bedarf es einer
Anmeldung, um auch später an Wett-
kämpfen teilnehmen zu können. Infos
im Netz auf www.aegir-essen.de.
39
Tauchschule Dive In
Die Schule 5 Im Dive In wird man un-
ter individueller Anleitung zum Profi-
Taucher ausgebildet.
Anspruch 5 Ein wenig körperliche Fit-
ness kann nicht schaden. In jedem Fall
ist ein verantwortungsvoller Umgang
mit den Sicherheitsregeln wichtig. Ein
Tauchgang in der Ruhr zum Beispiel ist
aufgrund der Strömung und der einge-
schränkten Sichtverhältnisse eher was
für Fortgeschrittene.
Mitmachen 5 Beim Schnuppertau-
chen kann man ausprobieren, ob ei-
nem dieser Sport liegt. Mehr Infos auf
www.dive-in-essen.de.
Ruderclub am Baldeneysee
Der Club 5 Neben Wanderfahrten,
Renn- und Hobby-Rudern bietet
der RAB verschiedene Outdoor- und
Indooraktivitäten in der eigenen
Sporthalle mit Fitnessbereich an. Be-
sonders stolz sind die Ruderer auf ihr
Bundesliga-Team, den »Ruhrachter«.
Anspruch 5 Rudern kann jeder, ob
alleine oder im Team. Probier´s aus!
Mitmachen 5 Im Clubhaus gibt es zu
allen Themen Ansprechpartner. Neue
Mitglieder sind immer willkommen
und können einfach vorbeischauen.
Mehr Informationen gibt es unter
www.rab-essen.de.
40
Smalltalk
Was machst du denn so?von LAURA UPHOFF
Prince Jessey (19): »Ich bin bald mit dem Fachabitur fertig und beginne im Au-
gust eine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation. Da mir beispiels-
weise das Schulfach Rechnungswesen sehr liegt, bin ich mir ziemlich sicher,
dass ich mich für den richtigen Beruf entschieden habe.«
41
Christopher Lenz (21): »Ich studiere Volkswirtschaftslehre an der Uni Essen,
denn ich möchte später einmal im Energie- oder Medizinmanagement arbeiten.
Leider kommt im Studium sehr viel Mathe vor, was nie zu meinen Lieblings-
fächern gehörte. Trotzdem habe ich bisher alle Klausuren ganz gut bestanden.«
Anna Schäfer (20): »Ich möchte Lehrerin werden und studiere daher auf Grund-
schullehramt an der Uni Essen. Momentan bin ich im ersten Semester, deswe-
gen habe ich im Studium noch nicht so viel erlebt. Aber ich freue mich schon auf
mein erstes Praktikum an einer Grundschule, das in Kürze ansteht.«
42
Ratgeber
Studium oderAusbildung?
»Mama, ich will Baggerfahrer werden. Oder wenigstens Astronaut.« Für Kinder ist die berufliche Laufbahn meist recht klar. Leider legt sich das bei den meisten irgendwann wieder. Kleiner Trost für dich:
Wahrscheinlich bist du nicht der Einzige, der noch überlegt, was er in den nächsten 40 bis 50 Jahren mit sich anfangen will.
von MALTE SÄGER
Das Wichtigste vorweg: Keine Panik. Wenn du noch nicht weißt, wie es wei-tergehen soll, musst du dir einfach die Zeit nehmen und dich gründlich über die verschiedenen Möglichkeiten in-formieren. Ob Meeresbiologe, Social-Media-Referent oder eben der Mann im Bagger – die berufliche Landschaft ist heute nun mal glücklicherweise viel breiter und bunter als noch vor dreißig Jahren. Egal, wofür du dich letzten Endes entscheidest: Wichtig ist vor allem, dass du Spaß daran hast. 40 Jahre oder mehr könnten sonst ziem-lich lang werden.
Zuerst solltest du dir deine eigenen
Stärken und Schwächen bewusst
machen. Dabei ist es gar nicht so
leicht, auf Anhieb die eigenen Ta-
lente zu erkennen – zumindest die,
mit denen man auch Geld verdienen
kann. Wer nicht gerne mit anderen
Menschen redet, sollte wohl besser
kein Verkäufer werden. Keine Ah-
nung von Chemie? Dann vergiss die
Apothekerlaufbahn. Eine erste Hilfe-
stellung können Persönlichkeitstests
geben. Im Internet findest du eine
ganze Reihe solcher kostenlosen
Angebote, die dich bei deiner Ent-
scheidung unterstützen können. Sie
helfen nicht nur bei der Einschätzung
deiner besonderen technischen oder
kaufmännischen Neigungen, sondern
vor allem auch bei der vielleicht noch
wichtigeren Frage nach deinen Soft
Skills. Darunter versteht man Ei-
genschaften wie Teamorientierung,
Kommunikationsfähigkeit, Organi-
sationstalent, Flexibilität und Kritik-
fähigkeit. Schon mal gehört? Richtig:
In fast jeder Stellenanzeige suchen
Unternehmen jemanden, der all diese
Qualitäten im Übermaß besitzt. Ob
sie den allerdings finden, sei einmal
dahingestellt.
Wenn du in etwa einschätzen kannst,
was du drauf hast, kommt die wahr-
43
scheinlich schwierigste Frage: Uni
oder Lehre? Ob Studium oder Aus-
bildung – beide Wege haben ihre
Vorteile. Aber auch einige Nachtei-
le, die es zu bedenken gilt. Letzt-
lich zählen auch hier wieder deine
persönlichen Ziele und Neigungen.
Beim Studium sollte dir klar sein,
dass zwar das Studentenleben Vor-
teile wie mehr Freiheit zur persön-
lichen Entwicklung und die Chance
auf ein höheres Gehalt in ferner
Zukunft bietet, es gleichzeitig aber
auch so seine Tücken hat: So erfor-
dert es eine gesunde Portion Fleiß
und Eigeninitiative, ein Studium in
angemessener Zeit durchzuziehen.
Außerdem musst du währenddes-
sen gut mit deinem Geld haushal-
ten, denn bezahlt wirst du an der
Uni selbstverständlich nicht. Als
Azubi hingegen bekommst du von
Anfang an Geld aufs Konto. Zu-
sätzlich lernst du Unternehmen und
Kollegen besser kennen. Du musst
auch nicht lange überlegen, ob du
morgen lieber mal ins Schwimmbad
als zur Arbeit gehst: Die Antwort
auf diese Frage nimmt dir dann
nämlich dein Chef ab. Leider aber
auch fast alle anderen. Du entschei-
dest, ob du das gut findest.
44
Um die Verwirrung komplett zu ma-
chen, gibt es auch noch eine dritte
Variante: das duale Studium. Dabei
verbindest du praktische Erfahrungen
mit den Vorteilen eines Studiums.
Du bist als Auszubildender bei einem
Arbeitgeber angestellt und besuchst
gleichzeitig eine Fachhochschule oder
Akademie. Praxisphasen im Betrieb
und theoretische Phasen im Hörsaal
wechseln sich dabei ab. Hört sich super
an, oder? Ist aber auch viel Aufwand.
Viele Absolventen gestehen später,
dass sie in dieser Zeit zwar viel ge-
lernt, aber nichts erlebt haben. Finan-
ziell lohnt es sich jedoch fast immer.
Möglichkeit Nummer Vier: Ein Prak-
tikum bietet Berufsatmosphäre auf
Zeit und zeigt dir, welche Aufgaben
dir liegen. Außerdem signalisiert es
künftigen Arbeitgebern, dass du dich
auf den Berufseinstieg vorbereitet
hast. Insgesamt solltest du aber da-
rauf achten, dass du auf jeden Fall
genauso viel profitierst wie der Be-
trieb – du also nicht zur billigen Ar-
beitskraft verkommst. Idealer Zeit-
raum für ein Praktikum sind deshalb
drei, maximal sechs Monate. Und die
Bezahlung: Ein bisschen finanzielle
Anerkennung sollte dem Betrieb dein
Engagement schon wert sein.
48
Ich war nie ein Mädchen, das sich viel mit Make-up beschäftigt oder immer ihre Freundinnen geschminkt hat. Im Gegenteil: Ich wollte sogar mal Poli-zistin werden. Ehrlich gesagt habe ich mir nie viele Gedanken über die Zu-kunft gemacht. Mein Vater war Beam-ter bei der Telekom und so lag es nahe, dass ich nach der Schulzeit ebenfalls als Beamtin zur Telekom ging. Doch später kam alles ganz anders.
Mit 21 Jahren wurde ich überraschend
schwanger und im Laufe der Zeit folg-
ten eine Hochzeit und zwei weitere
Kinder. Karriere zu machen kam mir
also nicht in den Sinn, denn ich fokus-
sierte mein Leben total auf die Fami-
lie. Nur um unseren Lebensstandard
aufrecht zu erhalten, arbeitete ich brav
weiter als Beamtin.
Das änderte sich, als ich 35 Jahre alt
war. Eines Tages saß ich auf der Ar-
beit, an meinem Schreibtisch und
fragte mich, ob ich mir den Rest mei-
nes Lebens so grau vorstellen konnte.
Die Antwort war »Nein!«. Doch was
gab es für Alternativen? Zur selben
Zeit ließ ich mich von meinem Mann
Nachgefragt bei Ute Märker
Wie wird man eigentlichMake-up-Artist?
Ute Märker ist Visagistin, Stylistin und Make-up-Artist. In Essen hat sie ihre eigene Make-up-Akademie und steht in der ZDF-Sendung »Volle Kanne« vor der Kamera. Wie sie es zu ihrem
Traumjob geschafft hat, erzählt sie im Rookie Magazin.Protokoll: BARBARA SECK Foto: INFORMER MAGAZINE ESSEN
49
scheiden. Plötzlich erlebte ich das
Frau-sein auf eine ganz neue Art und
Weise. Ich interessierte mich mehr
für Styling und dafür, etwas aus sich
zu machen. So kam es, dass mir ein
Freund von einer Visagistenschule in
Köln erzählte. Nachdem ich mir diese
vor Ort angeschaut hatte, fasste ich
den Entschluss und kündigte meinen
langweiligen Beamtenjob. Ich stand
also plötzlich ohne sicheres Einkom-
men da, musste nebenbei drei Kinder
ernähren und hatte von der Materie ei-
gentlich keine Ahnung. Doch es fühlte
sich einfach gut an, weil ich auf mein
Bauchgefühl gehört hatte. Ich musste
es einfach versuchen!
Als geschulte Visagistin hielt ich mich
jetzt mit jeder Menge undankbarer
Jobs, wie Hochzeits-Make-ups oder
Kinderschminken, über Wasser. Im
Musical Starlight Express absolvier-
te ich ein Praktikum und arbeitete
schließlich fest in der Maske. Genauso
wie später beim Musical Joseph. Ich
schuftete viel, doch das steigerte sich
noch einmal, als ich mich entschied
als selbstständige Visagistin zu ar-
beiten. Ich habe viel telefoniert und
akquiriert, überall meine Dienste an-
geboten und jeden Job gemacht, den
ich bekommen konnte. Einmal landete
ich sogar unwissentlich in der Maske
eines Porno-Filmstudios. Ein anderes
mal bekam ich einen Auftrag, bei dem
ich Bodypaintings machen sollte. Ich
hatte keine Ahnung davon, sagte aber
trotzdem zu und eignete mir das nöti-
ge Wissen einfach mit Büchern in einer
Nachtschicht an. Am nächsten Tag
klappte alles wie am Schnürchen.
Ich habe aber auch viele schöne Aben-
teuer erlebt. Ich bin viel unterwegs
gewesen und reiste zu Fotoshootings,
Hochzeiten, Abendshows, TV-Produk-
tionen und Modenschauen. Dabei habe
ich immer wieder interessante Men-
schen kennengelernt, wie zum Beispiel
Collin Farrel oder Angelina Jolie. Und ich
kann sagen: »Ja, ihre Lippen sind echt!«
Anfang 2005 gründete ich die Visagis-
ten-Akademie »face it«, in der inzwi-
schen schon zahlreiche Kursteilnehmer
ihr Diplom zum Visagisten und Make-
up-Artist erworben haben. Meine TV-
Karriere startete ich vor fünf Jahren.
Seitdem stehe ich bei der Sendung
»Volle Kanne« als Mode- und Make-
up-Profi vor der Kamera.
Jungen Mädchen, die Visagistin wer-
den möchten, rate ich, sich nicht auf
die Beauty-Communities bei Youtube
zu versteifen. Der Beruf eines Visagis-
ten ist ein echtes Handwerk. Wer Lust
hat, kann gerne mal einen Schnupper-
tag in meiner Akademie absolvieren.
5 Mehr Infos zu Ute Märker und ihrer Visagisten-Akade-mie gibt es unter www.faceit.de.
50
Que
lle: S
tati
stis
ches
Bun
desa
mt
Studiengang Studienanfänger WS 09/10
Betriebswirtschaftslehre
Maschinenbau
Germanistik/Deutsch
Rechtswissenschaft
Wirtschaftswissenschaften
Elektrotechnik/Elektronik
Wirtschaftsingenieurwissenschaft (Wirtschaftswissenschaft)
Mathematik
Informatik
Medizin (Allgemein-Medizin)
Bauingenieurwesen/Ingenieurbau
Biologie
Anglistik/Englisch
Erziehungswissenschaft (Pädagogik)
Internationale Betriebswirtschaft/Management
Wirtschaftsinformatik
Chemie
Architektur
Psychologie
Physik
Sozialarbeit/-hilfe
Wirtschaftsingenieurwissenschaft (Ingenieurwissenschaft)
Sozialwesen
Geschichte
Politikwissenschaft/Politologie
33.321
18.650
13.860
13.561
10.789
10.785
10.078
9.571
9.486
9.022
8.117
7.868
7.694
7.292
7.040
6.620
5.991
5.736
5.373
5.119
4.936
4.365
4.341
4.234
4.143
Rang
01.
02.
03.
04.
05.
06.
07.
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11.
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20.
21.
22.
23.
24.
25.
Ranking
Die 25häufigsten Studiengänge
in Deutschland
51
Studiengang Studienanfänger WS 09/10
Kerntechnik/Kernverfahrenstechnik
Markscheidewesen
Archäometrie (Ingenieurarchäologie)
Ozeanographie
Rhythmik
Tierproduktion
Byzantinistik
Bibliothekswesen
Blinden-/Sehbehindertenpädagogik
Erziehungsschwierigenpädagogik
Mineralogie
Geschichte der Mathematik u. Naturwissensch.
Tonmeister
Südslawisch
Sorbisch
Dänisch
Stahlbau
Mikroelektronik
Tschechisch
Ausländerpädagogik
Westslawisch
Wirtschafts-/Sozialgeschichte
Justizvollzug
Lernbereich Gesellschaftslehre
Indologie
1
1
1
2
4
4
5
6
6
7
7
8
8
10
11
13
13
14
14
15
18
19
20
20
23
Rang
01.
02.
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21.
22.
23.
24.
25.
Ranking
Die 25seltensten Studiengänge
in Deutschland
52
Die grünen Wiesen ziehen an mir vor-
bei, alte Bauernhöfe lasse ich hinter
mir und auch die Kühe, die — wie ich
zumindest als Kleinstädterin weiß —
nicht lila sind. Es ist halb zehn, die
Sitzplätze des Zuges belegen haupt-
sächlich Rentner und Studenten. Der
Rest der Welt ist um diese Zeit schon
am Arbeitsplatz oder in der Schule.
Nur wir Hochschüler fangen meist zu
humaneren Zeiten an. Ach, haben wir
es gut.
In der Uni angekommen, ist die Café-
teria das erste Ziel. Hier treffe ich
mich jeden Tag mit Stephie, einer
Kommilitonin und mittlerweile sehr
guten Freundin. Wir haben uns zum
Ziel gesetzt, jede Vorlesung so ange-
nehm wie möglich zu gestalten. Die
erste Regel dafür lautet: Ohne Kaffee
keine Veranstaltung. Wir schlendern
dann mit Proviant in Richtung Hör-
saalzentrum. Zu beeilen brauchen
wir uns nicht, denn der Rest unse-
rer Gruppe hält uns wie immer gute
Plätze frei. Gute Plätze in der Uni sind
das Gegenteil von guten Plätzen im
Theater: Man sitzt möglichst weit
hinten und kann den Darsteller, also
den Dozenten schlecht sehen. Denn,
wen man nicht sieht, von dem wird
man auch nicht gesehen. Die Gefahr
von Ermahnungen oder unangenehm
Blicken ist somit gebannt.
Die Vorlesung beginnt. Das Licht wird
gedämmt und der Beamer angewor-
fen. Die Show beginnt. Beginnen
heißt aber nicht, dass die Saaltüren
geschlossen sind. Es herrscht weiter
ein leichtes Treiben. Immer wieder
huschen Verspätete in den Raum.
Diese suchen dann noch ihre Be-
Kolumne: Aus dem Leben einer Studentin
Eine Alltagsgeschichtevon NINA BOSSY
53
kannten, die meist mittig im Raum
sitzen und durch Winken und leise
zischendem »Hier sind wir!« auf sich
aufmerksam machen. Der Verspätete
freut sich und lässt die ganze Reihe
aufstehen, um zu seinem reservier-
ten Platz zu kommen. Wenn die
letzten so langsam eingetrudelt sind,
fangen schon die ersten an wieder zu
gehen. Solch schlechtes Benehmen
führt nur selten Konsequenzen, da
wir für die Lehrenden keine Namen
haben, sondern nur zwölfstellige Ma-
trikelnummern. Es lebe die Anony-
mität! Mittlerweile ringt der Dozent
um Fassung, bittet um Ruhe und
Konzentration. Die meisten Studen-
ten bleiben völlig ungerührt, spielen
weiter Egoshooter auf ihren Laptops
oder lesen Zeitung. Mich packt das
Mitleid und ich nehme mir vor, jetzt
zuzuhören. Der arme Mann da vorne!
Nach der Vorlesung startet der an-
genehme Teil des Tages. Wir setzen
uns nach draußen vor die Cafeteria
zum Lernen. Demonstrativ packen
wir Bücher, Blöcke und Skripte auf
die Bierbank, um uns dann erst ein-
mal zu entspannen. Auf dem Campus
herrscht Freibadatmosphäre. Auf der
Wiese spielen ein paar Studenten
Frisbee, sonnen sich und essen Eis.
Als ich anfing zu studieren, war ich be-
eindruckt von diesen vielen verschie-
denen Menschentypen. Doch hat sich
der Blick einmal daran gewöhnt, kann
man schnell die verschiedenen Indi-
viduen ihren Gruppen zuordnen. Da
gibt es einmal die Indies und Hippies,
die sich gerne auf den Campuswiesen
rumtrollen. Die Schwarzkutten, die
den Schatten bevorzugen, tuscheln-
de Kaffeetanten auf den Bänken, die
Intellektuellen in der Bibliothek und
typische Studenten mit Nerd-Brillen,
die Flyer für die nächste Uniparty
verteilen. Meine Rolle in diesem kun-
terbunten Haufen? Vielleicht Kaffee-
tante oder doch mittlerweile eine ty-
pische Studentin? Ich weiß es nicht.
Meine Zuordnung überlasse ich lieber
den Anderen.
Nachdem wir einen kurzen Blick in
Bücher und Skripte geworfen haben,
beschließen wir erst nächste Woche
mit der Klausurvorbereitung anzu-
fangen. Schließlich steht das Wo-
chenende vor der Tür und es gibt noch
eine Menge zu planen.
Am späten Nachmittag sitze ich
wieder im Zug. Diesmal in Richtung
Heimat, Wiesen und Bauernhöfe.
Neben mir immer noch erholte Rent-
ner. Dazugestiegen: Erschöpfte Be-
rufspendler. Und ich? Irgendwo da-
zwischen. Freunde, das (Uni-)Leben
ist schön!
5 Rookie-Redakteurin Nina Bossy wohnt in Wülfrath und studiert Philosophie und Geschichtswissenschaften im vierten Semester an der Universität in Essen.
54
Janis Meyer-Plath, Inhaber des besag-
ten Autos, stand vor einer zerstörten
Heckscheibe – und vor dem Problem,
wer den Schaden bezahlen sollte.
Denn die Lawine stürzte von einem
besetzten Haus in Berlin-Friedrichs-
hain, und weder die Hausbesetzer
noch die Versicherung wollten für den
Schaden aufkommen. Seine Freunde
hatten zwar Mitleid, aber außer ein
paar warmen Worten nichts weiter für
ihn übrig.
Andere hätten sich einmal geärgert,
dann bezahlt und den Vorfall so schnell
wie möglich vergessen. Janis aber ließ
die Sache nicht los: wie schlau wäre es,
wenn sich Freunde in solchen Situatio-
nen gegenseitig unterstützen würden?
Gedacht, getan — Janis trommelte ei-
nige seiner Freunde zusammen, unter
ihnen ein ehemaliger McKinsey-Mann,
ein früherer BCG-Berater und ein Ex-
BaFin-Berater. Zusammen überlegten
sie, wie sich die Idee in ein Konzept
umwandeln ließe.
Die Lösung ist genial einfach und ein-
fach genial: Bei kleinen Schäden un-
terstützen sich Freunde gegenseitig,
z.B. mit 30 Euro — bei fünf Freunden
kämen also schon 150 Euro an Un-
terstützung zusammen. Geht der
Schaden über diese 150 Euro hinaus,
springt die Versicherung ein. Bleibt
Geld übrig, weil keine Schäden im
Freundeskreis passieren, erhalten die
Freunde am Ende des Jahres Bares
zurück.
Dieses Modell hat für alle Vorteile:
5 Für die Freunde im Sicherheitsnetz:
Sie können bis zu 70% der Versiche-
rungsbeiträge sparen.
5 Für die Versicherungen: Sie sparen
durch das Modell, das wie eine Selbst-
beteiligung wirkt, gleich doppelt. Zum
einen Verwaltungskosten, weil kleine
Schäden nicht mehr bearbeitet wer-
den müssen. Zum anderen durch den
Rückgang der Fälle von Versicherungs-
betrug, denn darunter würden immer
auch die eigenen Freunde leiden.
Friendsurance im Ruhrgebiet
Start-up-Unternehmen holtVersicherungen ins Social Web
Berlin im Januar 2010 – Manchmal beginnen große Ideen damit, dass etwas vom Himmel fällt. Im Fall von Friendsurance war es eine Dachlawine. Diese inspirierte den Besitzer des Autos, auf dem sie
landete und seine Freunde zu einer neuen Geschäftsidee.
55
Aber wie funktioniert das nun in der
Praxis? Zunächst kann man sich, ähn-
lich wie bei Facebook, bei Friendsu-
rance registrieren. Dann sucht man
sich eine passende Versicherung aus.
Wenn nun ein Mitglied des Sicher-
heitsnetzes ebenfalls eine Versiche-
rung abschließt, profitieren beide
automatisch von den günstigeren Ta-
rifen. Der Clou: Bestehende Facebook-
Freunde werden direkt angezeigt, so
dass man sie in sein Sicherheitsnetz
einladen kann. Die Verwaltung und
Abwicklung übernimmt Friendsu-
rance. Niemand muss also im Scha-
densfall seine Freunde um Geld bitten.
Essen im Juni 2011 — »Die Idee von
Friendsurance funktioniert doch im
Pott mindestens genauso gut wie im
Kiez.« Deswegen ist der Essener Ver-
sicherungsmakler Oliver Pick Partner
von Friendsurance. Er bekommt Wind
von der Idee, ist zunächst kritisch,
aber erkennt schnell, dass hier etwas
ganz Neues entsteht, was genau zur
Mentalität der Menschen im Ruhrge-
biet passt. »Versicherer entdecken,
dass junge Leute informiert werden
wollen, aber sie erreichen sie nicht«,
weiß er. Versicherungen sind ein
schwer verständliches Thema, jedoch
auch unvermeidlich. »Die Leute von
Friendsurance haben das begriffen
und holen die Leute da ab, wo sie sich
befinden, nämlich in der Phase der
Orientierung im Leben«, meint Oliver
Pick. »Deswegen bin ich gerne dabei.
Gerade diejenigen, die skeptisch bei
Versicherungen sind, haben hier einen
guten Zugang und bekommen — ganz
nebenbei — hervorragende Produkte
zu einem Super-Preis.«
5 Mehr über das Ruhrgebiets-Friendsurance-Netzwerk gibt es auf www.versicherung-in-essen.de. Unter allen Nutzern, die sich bis zum 31. Juli 2011 registrieren, ver-lost Oliver Pick einen nagelneuen Ipod Nano.
Oliver Pick Versicherungsmakler
Max-Keith-Str. 66 - 45136 Essen
Telefon 0201-24 88 498
www.versicherung-in-essen.de
Noch Fragen? Mit dem QR-Code und deinem Smartphone kannst du dir ein Video ansehen, auf dem du erkärt bekommst, wie das Friendsurance-Sicherheitsnetz funktioniert.
58
5 Location: Mit wenigen Tricks kann
man die eigene Wohnung zum per-
fekten Partyort machen. Als erstes
solltest du unbedingt deine Möbel zu-
recht rücken: Zerbrechliche oder emp-
findliche Dinge gehören weggesperrt.
Sitzgelegenheiten dürfen nicht feh-
len, aber auch nicht im Überfluss da
sein. Zu einer guten Party gehört
Bewegung, kleine Gesprächskreise,
die auch routieren können. Platz zum
Tanzen sollte auf jeden Fall da sein,
damit die Party nicht zum Sit-in wird.
5 Gäste: Lade ein, wen du möchtest.
Du musst dir aber sicher sein, dass
du mit den Leuten Spaß haben wirst.
Stress und Ärger gehören nicht auf
eine gute Party. Fühl dich zu nichts
verpflichtet und streich potenzielle
Dr. Rookie
Tipps für dieperfekte Party
Eine gute Privatparty zu veranstalten, ist gar nicht so einfach. Eva Birkenholz arbeitet in einer Bochumer Event-Agentur und ist daher eine echte Partyexpertin. Im Rookie Magazin gibt die
21-Jährige die ultimativen Tipps für eure nächste Party.von NINA BOSSY
59
Stressmacher ohne schlechtes Ge-
wissen von deiner Gästeliste. Ein aus-
geglichenes Verhältnis von Singles
und Pärchen oder Männern und Frau-
en ist ratsam. Wenn du jemanden
von außerhalb einlädst, biete ihm an,
sich einen Freund oder eine Freundin
mitzubringen. So steht keiner ein-
sam in der Ecke und beansprucht dich
noch zusätzlich.
5 Licht, Deko und Entertainment:
Die Beleuchtung auf einer Party ist
unheimlich wichtig. Wer will schon
im Hellen tanzen? Sorge dafür, dass
eine Clubatmosphäre entsteht. Ge-
dämmtes Licht und unterschiedliche
Lichtfarben sind optimal. Zur Basis
einer guten Party gehört natürlich
die Musik. Wenn du eigene CDs ab-
spielst, solltest du diese unbedingt
vorher sortieren. Spiel was Tanzba-
res, am Anfang Kommerzielles, wenn
Schlager, dann bitte erst gegen Ende.
5 Verköstigung: Softdrinks und Bier
sind Standards, die nicht fehlen
und auch auf keinen Fall leer gehen
dürfen. Fast jeder Getränkehandel
tauscht übriggebliebene Kästen um.
Man kauft also besser zu viel als zu
wenig. Für die Mädchen sollte auch
Sekt im Partykühlschrank stehen.
Ein schönes Extra sind Bowlen, gerne
auch verschiedene. Die sind leicht zu
machen und schmecken erfrischend.
Es ist ein Irrtum, dass Schnaps und
Co. eine Party zum Laufen bringen.
Hochprozentiges sorgt eher für
Stress und müde Geister. Hungrige
Gäste verwöhnt man am besten an
einem Buffet. Klassiker sind hier Gu-
lasch, Chili Con Carne und verschie-
dene Salate. Niemals fehlen dürfen
Chips und Co. Knabbereien gehören
nach wie vor auf jeden Tisch.
5 Motto: Ob deine Party zur Motto-
party gemacht werden soll, gehört
gut überlegt. Entscheidend ist na-
türlich die Wahl des Mottos. Wenn
du dich schon traust, dann nimm
ruhig etwas Originelles. Im Moment
boomen Aerobic Partys. Gewagter
sind orientalische Abende oder eine
mexikanische Fiesta. Im Juni emp-
fiehlt sich auch das Motto Spring
Break. Hawaiiketten, Planschbecken
und Sangria stimmen jeden auf den
Sommer ein. Sollen deine Gäste so-
gar verkleidet erscheinen, musst du
natürlich die Raum-Dekoration dem
Motto anpassen.
Übrigens: Es ist gar nichts dabei, dei-
ne Gäste um einen finanziellen Bei-
trag zu bitten. Manch einer ist froh,
dass er damit die Geschenkfrage aus
dem Kopf hat.
5 Die Expertin: Eva Birkenholz arbeitet in Bochum bei Lars Berndt Events und plant Konzerte und Großveran-staltungen, oft auch im Ruhrgebiet. Was im Moment so ansteht, seht ihr auf www.lb-events.de.
60
Steinbock22. Dezember — 20. Januar
Halt nicht auf Biegen und
Brechen an der eigenen
Wahrheit fest. Allzu viel
Rechthaberei schadet
nur. Und wer hat schon
Lust auf Stress im Freun-
deskreis?
Wassermann21. Januar — 19. Februar
Kann es sein, dass sich in
letzter Zeit alles nur um
dich und deine Probleme
dreht? Es ist Zeit, deinen
Freunden und der Familie
wieder mehr Aufmerk-
samkeit zu schenken.
Fische20. Februar — 20. März
Du bist wirklich zu be-
neiden. Liebesgott Amor
meint es gut mit dir. Die
Schmetterlinge tanzen
wie schon lange nicht
mehr. Hast du dir aber
auch verdient.
Widder21. März — 20. April
Mit Volldampf voraus,
das ist dein aktuelles
Motto. Du hast diesen
Monat genug Power, um
dich erfolgreich für deine
Vorhaben und Pläne ein-
zusetzen.
Stier21. April — 20. Mai
Lass dich von deinem
Schwarm nicht mit schö-
nen Worten um den Fin-
ger wickeln, sondern hör
lieber auf dein Bauchge-
fühl. Lass es ruhig lang-
sam angehen.
Zwilling21. Mai — 21. Juni
Es ist Sommer, warum
lässt du dir also deine
Laune so schnell verder-
ben? Entspann dich ein
bisschen, und gönn dir
mal wieder etwas mehr
Zeit für dich.
Horoskop
61
Waage24. September — 23. Oktober
Du Glückskeks! In deinem
Leben könnte es gera-
de nicht besser laufen.
Wichtig ist nur, dass du
es erkennst und genie-
ßen kannst. Lass dich
einfach fallen.
Skorpion24. Oktober — 22. November
Worauf wartest du? Auf
besseres Wetter? Einen
Job oder auf den Traum-
partner? Nimm dein Le-
ben endlich selbst in die
Hand und du wirst sehen:
Es klappt.
Schütze23. November — 21. Dezember
Kopf hoch! Stell dein
Licht nicht immer so un-
ten den Scheffel und zeig
endlich, was du drauf
hast. Die Aussichten auf
Erfolg sind in diesem Mo-
nat wirklich sehr gut.
Krebs22. Juni — 22. Juli
Hast du deine Strandfigur
schon erreicht? Allein von
den monatlichen Abbu-
chungen deines Sport-
studios wirst du nicht
fitter. Also pack es an,
der Sommer ist da.
Löwe23. Juli — 23. August
Der Juni verlangt von dir
vollen Einsatz, Selbstdis-
ziplin und Ausdauer. Die
Dinge laufen leider nicht
von selbst und erfordern
deine ganze Aufmerk-
samkeit.
Jungfrau24. August — 23. September
Es liegt etwas Geheimnis-
volles in der Luft. Spürst
du es auch? Es spricht
nichts dagegen, sich ein-
fach mal Hals über Kopf
ins Vergnügen zu stürzen.
Viel Spaß!
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ZubereitungFett in der Pfanne erhitzen, Schweine-
rücken ordentlich salzen und pfef-
fern, in der Pfanne rundherum kross
anbraten. Dann für 20-30 Minuten
in den vorgeheizten Ofen (Ober- und
Unterhitze, 140 Grad) stellen. Da-
nach den Spargel schälen. Die grünen
Stangen nur im unteren, holzigen Teil
und die weißen bis unter die Köpfe
schälen — am besten zweimal. Die hol-
zigen Enden abschneiden und zusam-
men mit den Schalen aufbewahren.
Anschließend zwei großzügige Prisen
Zucker und Salz in einen großen Topf
mit Wasser geben und zum Kochen
bringen. Dann die Schalen darin aus-
kochen. Das gibt einen intensiven
Sud! Nun den Spargel ca. 15 Minuten
kochen, bis die Stangen gar aber noch
bissfest sind.
Die Schalotten schälen und in grobe
Streifen schneiden, in Olivenöl anbra-
ten und mit 1-2 EL Zucker karamel-
Patrick Jabs – Last Man Cooking: Der Essener Spitzen-koch ist jeden Donnerstag im WDR-Fernsehen in der Sendung »Kochalarm« zu sehen. Hier besucht er Zu-schauer und hilft ihnen bei kulinarischen Problemen. Mehr Infos über Patrick findest du auf seiner Homepage unter www.lastmancooking.de.
lisieren lassen. Mit Balsamico-Essig
ablöschen, bis der Essig verdampft
ist. Nun hast du die Grundlage für das
Dressing. Bei den Toastbrotscheiben
die Rinde ab- und alles in gleichmäßi-
ge Würfel schneiden. In heißem Oli-
venöl rösten. Vom Herd nehmen und
etwas salzen und pfeffern.
Dann musst du das Fleisch aus dem
Ofen nehmen und bei Zimmertempe-
ratur ruhen lassen. Den verbliebenen
Fleischsaft unter die Essigzwiebeln
rühren. Den lauwarmen Spargel in
mundgerechte Stücke schneiden, in
eine Schüssel geben. Dazu die Crou-
tons, die Essigzwiebeln, mit Olivenöl,
Salz und Pfeffer abschmecken und
geschnittenen Schnittlauch dazuge-
ben. Dann bist du fertig. Nun kannst
du das Fleisch in dünne Scheiben
schneiden und auf dem Spargelsa-
lat anrichten. Ich wünsche viel Spaß
beim Kochen und guten Hunger!
Rezepte vom Fernsehkoch
GutenHunger!
Das Juni-Menü: Bunter Spargel-salat mit Schweinerücken.
Zutaten für vier Personen
5 jeweils 10 Stangen weißen und grünen Spargel5 600g Schweinerücken5 100g grob geriebenen Parmesan5 2 Schalotten5 100 ml hellen Balsamico-Essig5 4 Scheiben Toastbrot5 1-2 EL Zucker5 Salz und Pfeffer 5 Olivenöl und Pflanzenfett zum Braten5 Schnittlauch und glatte Petersilie
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BilderrätselOriginal und Fälschung: Finde die sechs Fehler im unteren Bild.
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Um die Digicam zu gewinnen, musst du nur folgende Frage richtig beantworten:
Wie oft erscheint das Rookie Magazin?
a) an jedem verdammten Sonntagb) an jedem ersten Freitag des Monatsc) an jedem gesetzlichen Feiertag
R E H D F G F R O H N H A U S E N US B I L M B E U N N A S W U C X O PT A E P V O G E L H E I M T F U K HE G U M M E R T A H E T T U R N A EE O M U A S S T E R K I V H I E R ML L H O L S T E R H A U S E N I N UE U U N T E R N A X T E N U T R A SP S T E E B A S T Q E K A O R S P ER R T J N U N C F L R E P R O P E MO Z R K D N M H H U N E X M P A H GD E O L O Z S E Y N B A D E R K A LT N P R R C E I S S E L E U Z R E OM T U E F A D D I E R U A E M A L PQ U E M N Y S E R I G A D E R Y J EW E R D E N X E R A S N M U I E K T
GewinnspielJetzt mitmachen und eine SONY Cybershot DSC-W510 gewinnen!
Sende deine Antwort bis zum 30. Juli 2011 per Email an [email protected] oder per Postkarte an Rookie Magazin, Alfredstr. 279, 45133 Essen. Viel Glück!
BuchstabensalatGesucht werden zwölf Essener Stadtteile.
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Wir suchen eigentlich `n Fliesenleger...
ImpressumRookie Magazin Nr. 02 // Mai 2011
Verlag und RedaktionRookie MagazinDas junge Magazin für EssenAlfredstraße 27945133 EssenFon 0201/45 189 400Fax 0201/45 189 [email protected]
HerausgeberKevin Mill (verantwortlich)
AnzeigenLars Birkholz, Kevin Mill, Barbara Seck
Redaktion Nina Bossy, Thomas Böcker, Chris-toph Bubbe, Kevin Mill, Sebastian Paas, Malte Säger, Barbara Seck, Laura Uphoff
Layout und GrafikThomas Böcker, Andreas Kuschner
Cover-Foto & TitelstoryThomas Böcker (thomas-boecker.net)
IllustrationenBarbara Seck
CartoonOli Hilbring (oli-hilbring.de)
Das Rookie Magazin ist das junge Stadtmagazin mit Karriere-Schwer-punkt für Essen. Das Magazin erscheint zwölf mal im Jahr, jeweils am ersten Freitag des Monats und wird im gesamten Stadtgebiet zur kostenlosen Mitnahme ausgelegt.
Haftung und UrheberrechtNamentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des He-rausgebers wieder. Keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben. Vom Verlag erstellte Inhalte dürfen ohne schriftliche Erlaubnis nicht verwendet werden.
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