Revit IFC Guide · 2018. 2. 23. · 8 | Autodesk Revit IFC Guide ANLEITUNG FÜR REVITfiNUTZER 2.4 IFC-Aufbau IFC-Dateien erzeugen ein Gebäudemodell nach einer vordefinierten Struktur,

Anleitung für den Umgang mit IFC-Dateien

Revit IFC Guide

08

2017

2 | Autodesk Revit IFC Guide

ANLEITUNG FÜR REVIT-NUTZER

INHALT

1. Einleitung ..................................................................... 3

2. Grundlagen ................................................................... 5

2.1 IFC-Dateiformate 5

2.2 IFC-Versionen (Schema) 5

2.3 Model View Definition (MVD) 6

2.4 IFC-Aufbau 8

2.5 Open-Source IFC 9

3 IFC exportieren .............................................................. 10

3.1 Zuordnungstabellen 10

3.2 Zuordnungseinstellungen in Familien überschreiben 12

3.3 Exporter-Einstellungen 12

4 IFC verknüpfen .............................................................. 22

5 IFC öffnen ...................................................................... 24

5.1 Mapping Table 25

5.2 Import-Optionen 25

6 Fazit ................................................................................ 26



Building Information Modeling (BIM) ist eine moderne Arbeitsmethode für das Planen, Erstellen und Betreiben von Bauwerken im digitalen Zeitalter, die auf der aktiven Vernetzung aller Betei-ligten basiert. Im Zentrum von BIM steht ein intelligentes Gebäudedatenmodell, das nicht nur die 3D-Geometrie, sondern auch alle relevanten Daten zu dem Gebäude und dessen Bauteilen bein-haltet. Ein solches Gebäudedatenmodell kann nur mit komplexer, BIM-fähiger Software erstellt werden, zum Beispiel mit Revit.

1. EINLEITUNG

Bei einem Bauprojekt nutzen die beteiligten Architekten, Planer, Ingenieure und Ausfüh-renden in der Praxis jedoch oft unterschied-liche BIM-Programme von verschiedenen Herstellern. Um den Datenaustausch auch an-wendungsübergreifend zu ermöglichen, hat da-her die globale und unabhängige BIM-Initiative buildingSMART (http://buildingsmart.org/), in der sich Autodesk von Beginn an aktiv enga-

giert, nach dem openBIM-Ansatz das IFC-For-mat entwickelt. Es ist seit dem Release IFC4 ein anerkannter ISO-Standard (ISO 16739:2013). buildingSMART pflegt für die aktuelle Versi-on eine Liste aller Anwendungen mit zertifi-zierter IFC-Unterstützung (siehe: http://www.buildingsmart-tech.org/certification/ifc-certifi-cation-2.0/ifc2x3-cv-v2.0-certification/partici-pants).

IFC als Standard für den BIM-Informationsaustausch

Die Industry Foundation Classes (IFC) sind ein offener Standard für den softwareübergreifenden

Austausch von Gebäudedatenmodellen im Bauwesen. Sie dienen zum Austausch von Informatio-

nen innerhalb eines Projektteams und zwischen Softwareanwendungen, die im Bereich Design,

Konstruktion, Beschaffungswesen, Wartung und Betrieb zur Anwendung kommen. Vereinfacht

gesagt: IFC ist ein generisches Format für Geometrie und Daten, die sich in einem BIM-Modell

befinden. Als kleinster gemeinsamer Nenner erlaubt es jedoch nur eine sehr begrenzte 2D-Unter-

stützung und lässt keinen Export von Plänen und Anmerkungen zu.



Der Standardworkflow mit IFC folgt diesem Schema:

Mehr dazu finden Sie auf der buildingSMART-Webseite: http://buildingsmart.org/faq/roundtrip-can-round-tripping-ifc/

Natives Format IFC Koordination / ohne weitere Bearbeitung

Die Nutzung von IFC in der Praxis

Im Idealfall wird die IFC-Datei für Koordinati-onszwecke in einem IFC-Viewer oder auch als Referenz in der Editorsoftware genutzt. So er-hält zum Beispiel der Architekt vom Haustech-nikplaner eine IFC-Datei, damit er sehen kann, wo die Leitungen im Gebäude verlaufen.

In manchen Fällen besteht aber der Wunsch, die übergebene Datei weiter zu bearbeiten – etwa

wenn ein der Architekt den Entwurf mit einer anderen Software erstellt hat, und das Gebäu-de nun in Revit weiter geplant werden soll. Die-ser Workflow ist problematisch, da er auf jeden Fall mit Datenverlusten verbunden ist. Neue IFC-Entwicklungen versuchen, diese Datenver-luste gering wie möglich zu halten. Denn noch ist IFC keine Plug&Play-Technologie, wo alles quasi von selbst geht.

Der Revit IFC Guide

Dieses Dokument dient Nutzern von Revit als Anleitung für den Umgang mit IFC-Dateien und hilft Ihnen, ein besseres Verständnis davon zu gewinnen, welchen Einfluss die verschiedenen Optionen und Einstellungen in Revit auf die Qua-

lität und die Weiterverwendung einer IFC-Datei haben. Hierzu beschreibt der Revit IFC Guide im Folgenden die Grundlagen zum Thema IFC und erklärt im Detail, wie Sie in Revit IFC-Dateien exportieren, verknüpfen und öffnen.



Für die Nutzung einer IFC-Datei sind das Dateiformat, die IFC-Version, die Model View Definitions und das Wissen um den Aufbau einer IFC-Datei entscheidende Aspekte, die wir auf den folgenden Seiten erläutern. Zudem erfahren Sie, wie Sie in Revit Open-Source IFC nutzen können.

2. GRUNDLAGEN

2.1 IFC-Dateiformate

.ifc Standardformat, das auf STEP (STEP: Standard for the Exchange of Model Data) basiert.

.ifcZIP Komprimierte IFC-Datei mit deutlich kleinerer Dateigröße; sie kann von den meisten Software-Anwendungen mit IFC-Unterstützung gelesen werden. Sie lässt sich entpacken, so dass die unkomprimierte IFC-Datei sichtbar wird.

.ifcXML pezielles Format für Anwendungen, die kein IFC unterstützen. Die Daten können mit der XML-Struktur (XML: Extensible Markup Language) für ver-schiedene Berechnungen extrahiert werden.

2.2 IFC-Versionen (Schema)

Die IFC-Definitionen werden regelmäßig von buildingSMART aktualisiert. Es wird empfohlen, mög-lichst die aktuellen Versionen zu verwenden.

Aktuelle Versionen:- IFC4 (wird von Revit unterstützt, jedoch noch nicht von allen Software-Anbietern am Markt) - IFC2x3 (von den meisten Programmen unterstützt, wird derzeit am häufigsten verwendet.) - IFC2x2 (weiterhin unterstützt von Revit; empfohlen, wenn der Empfänger der Datei keine Software mit IFC2x3- oder IFC4-Unterstützung verwendet)

Nicht mehr von Revit unterstützt werden die älteren Versionen: IFC2.0, IFC1.5.1, IFC1.5 und IFC1.0



2.3 Model View Definition (MVD)

Neben dem Dateiformat und den Versionen ist die Model View Definition entscheidend für die wei-tere Verwendung einer IFC-Datei, da sie ein be-stimmtes Datenaustausch-Szenario ermöglicht.

Modelldarstellungsdefinitionen (MVD) dienen dem gezielten Austausch von Fachmodellen un-ter Berücksichtigung der für Planer relevanten grafischen und inhaltlichen Informationen.

So werden zum Beispiel für thermische Simulati-onen Informationen über Belichtungsflächen in

einer Wand und einem Raum benötigt. Hingegen benötigen IFC-Fachmodelle für die Übergabe an ein FM-System nur grundlegende geometrische Informationen und legen ihren Schwerpunkt hinsichtlich der MVDs eher auf Rauminformati-onen sowie spezifische Bauteil-Attribute (etwa Anlageninformationen, Brandschutz-Attribute und Nutzungsflächen). Ein Fachmodell für die Tragwerksplanung benötigt beispielsweise ge-zielte Informationen zu tragenden Gebäudeele-menten und Öffnungen.

Die folgende Auflistung zeigt die offiziellen, von buildingSMART definierten MVDs in Revit.

IFC4: Model Reference ViewErmöglicht Fachplanern die Referenzierung eines vereinfachten Modells zur Ableitung des eigenen Fachmodells.

Auf Basis des Model Reference Views wird zum Beispiel dem Haustechniker oder dem Trag-werksplaner ein grafisch stark vereinfachtes

Modell übergeben, das jedoch alle relevanten Informationen enthält. Der Planer kann sich so einfacher auf den für seine Aufgabe relevanten Baukörper beziehen, ohne dass er mit einem grafisch überladenen Modell (etwa mit detail-lierten Türen samt Zargenblättern) konfrontiert wird.



IFC4: Design Transfer ViewOptimiert für die grundlegende Bearbeitung von miteinander verbundenen Elementen (z.B. Einfügen, Löschen, Verschieben und Ändern von physikalischen Bauelementen und Lücken).

IFC2x3 Coordination View Version 2.0Optimiert für den koordinierten Austausch von BIM-Modellen zwischen den großen Disziplinen Architektur, Bau- und Maschinenwesen. Die-se MVD wird derzeit am häufigsten verwendet. Sie unterstützt parametrische Formen für eine bestimmte Auswahl an Standardelementen und erlaubt die Bearbeitung von nicht parametri-schen Formen bis zu einem gewissen Grad.

IFC2x3 Basic FM HandOver viewOptimiert für Übergabeszenarien aus Planungs- und Designanwendungen, sowie von Bau- und Inbetriebnahmesoftware zu CAFM- und CMMS-Anwendungen.

IFC2x3 Extended FM HandOver viewGeneriert COBie-Dateien. Verwenden Sie dafür die Revit COBie-Erweiterung, die Sie hier herun-terladen können: http://www.biminteroperabili-tytools.com

IFC2x2 Coordination ViewDas alte IFC2x2 Schema, das die Coordination View Model Definition verwendet.

Jede dieser Modelldarstellungsdefinitionen (MVDs) kann selbstverständlich auf die Bedürf-nisse der Workflows angepasst werden – weite-re Informationen dazu finden Sie im folgenden Kapitel „IFC exportieren“.

Um herauszufinden, welche MVD eine vorhandene IFC-Datei verwendet, können Sie diese mit einem beliebigen Texteditor öffnen. Die Kopfzeile enthält alle Informationen über die MVD, die genaue Version des IFC-Exporters und die Software, aus der sie exportiert wurde:

FILE_DESCRIPTION((‚ViewDefinition [ReferenceView_V1.0]‘),‘2;1‘);FILE_NAME(‚Project Number‘,‘2016-12-14T17:37:10‘,(‚‘),(‚‘),‘The EXPRESS Data Manager Version 5.02.0100.07 : 28 Aug 2013‘,‘20161006_0315(x64) - Exporter 17.2.0.0 - Alternate UI 17.2.0.0‘,‘‘);FILE_SCHEMA((‚IFC4‘));ENDSEC;

DATA;#1= IFCORGANIZATION($,‘Autodesk Revit 2017 (ENU)‘,$,$,$);#5= IFCAPPLICATION(#1,‘2017‘,‘Autodesk Revit 2017 (ENU)‘,‘Revit‘);



2.4 IFC-Aufbau

IFC-Dateien erzeugen ein Gebäudemodell nach einer vordefinierten Struktur, die das Modell logisch aufbaut. Beim Speichern ordnet das IFC-Dateiformat IFC-Einheiten ihrem Typ entsprechend hierar-chisch wie folgt an.

IfcProject= Revit Dokument

IfcSite= Revit Standort / lokales Koordinatensystem

IfcBuilding= Revit-Parameter in Projektinformationen

IfcBuildingStorey= Revit Ebenen

IfcBuildingElements= Revit Elemente, enthält Klassen wie IfcWall, IfcSlab usw.

Eine Liste aller von buildingSMART defi-nierten Klassen finden Sie hier: http://www.buildingsmart-tech.org/ifc/IF-C2x3/TC1/html/alphabeticalorder_entities.htm

Folgende Klassen werden von Revit unter-stützt und können während des Exports verwendet werden: https://knowledge.autodesk.com/support/revit-products/learn-explore/caas/CloudHelp/cloud-help/2017/ENU/Revit-DocumentPresent/files/GUID-EE6C0CF8-7671-4DCC-B0C7-EE-A7513C90A9-htm.html



2.5 Open-Source IFC Revit wird mit einer integrierten IFC-Schnittstelle ausgeliefert, deren Funktionalität mit dem openSource-Plugin erweitert werden kann. Dieses Plugin bietet außerdem den Vorteil, dass es stetig weiterentwickelt und von Autodesk regelmäßig aktualisiert wird – unabhängig von den Re-vit Update-Zyklen.

Entwickler können auf den kompletten Quellcode zugreifen und den Exporter bei Bedarf individu-ell anpassen. Das ist vor allem dann praktisch, wenn bei einem Bauprojekt spezifische Workflows eine derartige Anpassung erfordern.

Wenn Sie mit IFC-Dateien in Revit arbeiten, sollten Sie zuerst die neueste Version des openSource-Plug-Ins installieren. Diese finden Sie hier:

https://sourceforge.net/projects/ifcexporter

oder über den Autodesk AppStore:

http://apps.autodesk.com

Nach der Installation sehen Sie kein neues Icon in Revit. Das Plug-In überschreibt stattdessen die Standarddialogfelder.

Wenn Sie Entwickler sind und mit dem Quellcode arbeiten möchten, gehen Sie bitte auf die Sour-ceforge-Dokumentation oder auf die AU-Sessi-on von Angel Velez auf au.autodesk.com.

Wenn Sie mit IFC-Dateien arbeiten, ist es wich-tig, dass sie nicht nur über ihre Struktur (MVD) sowie Version informiert sind, sondern auch die Möglichkeiten und die Bedeutung der einzelnen Optionen beim Export und Import kennen. Nur mit den richtigen Einstellungen erhalten Sie eine IFC-Datei, die alle benötigten Informatio-nen enthält. Wie Sie dabei vorgehen, zeigen die folgenden Kapitel.



3. IFC EXPORTIEREN

Für die Wahl der richtigen Einstellungen beim Exportieren einer IFC-Datei ist entscheidend, dass Sie möglichst vorab schon bedenken, wofür die Datei anschließend genutzt werden soll: Wird sie nur für Koordinationszwecke eingesetzt oder muss sie in einer anderen Editorsoftware weiterbe-arbeitet werden? Im Folgenden erfahren Sie, welchen Einfluss die jeweiligen Zuordnungseinstel-lungen und Exporter-Einstellungen haben und welche Optionen Ihnen dabei zur Verfügung stehen.

3.1 Zuordnungstabellen

Vor dem Export einer IFC-Datei ist es wichtig, die Einstellungen zu über-prüfen. Das machen Sie in Revit > Exportieren > Opti-onen > IFC-Optionen.



Das Dialogfenster zeigt eine Liste aller Revit-Kategorien und -Unterkategorien an, die mit den ent-sprechenden IFC-Klassen und -Typen zugeordnet werden:

Die Standardeinstellungen finden Sie unter diesem Dateipfad: C:\ProgramData\Autodesk\RVT 2017

Die Originaldatei können Sie jederzeit wiederherstellen, indem Sie die Originaldatei löschen und dann im oben gezeigten Dialogfenster auf Standard klicken.

Die Einstellungen können Sie durch Eingabe eines IFC-Klassennamens oder -Typs in den entspre-chenden Feldern ändern und durch Anlegen einer neuen Zuordnungsdatei speichern.

Bitte beachten Sie, dass bestimmte Familien nicht überschrieben werden können, beispielsweise wird eine Revit Wand (Walls) stets in IfcWall exportiert.



3.2 Zuordnungseinstellungen in Familien überschreiben

Falls notwendig, kann die Zuordnungstabelle durch die Zuordnung folgender gemeinsam genutz-ter Familienparameter überschrieben werden:

IfcExportAs: Überschreibt oder fügt eine ob-jektspezifische IFC-Klasse ein, auf die das Ob-jekt abgebildet wird.

IfcExportType: Weist einen bestimmten Typ (Unterkategorie) innerhalb der angegebenen IFC-Klasse zu.

Die für diese Parameter verwendeten Werte sind die IFC-Klassen, die auch für die Zuordnungsta-bellen verwendet werden.

Wenn Sie einen einzelnen Objekttyp gezielt nicht exportieren wollen, verwenden Sie IfcEx-portAs und geben Sie DontExport ein.

3.3 Exporter-Einstellungen

Unter Revit > Exportieren > IFC können Sie ein geöffnetes Projekt exportieren.Das Haupt-Exportfenster ist sehr einfach aufgebaut und zeigt alle aktuell geöffneten Projekte in einer Liste an.

Tipp: Im Allgemeinen ist es sinnvoll, nur ein Projekt auf einmal zu exportieren, da viele Einstellun-gen projektspezifisch sind.



Modify Setup öffnet ein Dialogfenster mit detaillierteren Einstellungen und bietet die Möglichkeit, aus allen implementierten Model View Definitions (MVDs) eine davon zu wählen. Diese MVDs kön-nen bei Bedarf angepasst und als neue Definition gespeichert werden.

Auf den nächsten Seiten folgt die Beschreibung der einzelnen Tabs des Modify Setup-Dialogfens-ters und der darin enthaltenen Funktionen.

General-Tab

IFC Version

Bietet alle implementierten Versionen mit MVDs an – die am häufigsten verwendete ist die IF-C2x3 Coordination View 2.0, während IFC4 eine bessere Unterstützung für komplexe Geometri-en bietet.

Wenn die exportierte IFC-Datei für Koordina-tionszwecke gedacht ist (zum Beispiel, wenn

nichts bearbeitet, sondern nur referenziert oder in einem IFC-Viewer dargestellt werden soll) empfiehlt es sich, IFC2x3 Coordination View 2.0 oder IFC4 Reference View zu verwenden. Wenn die IFC-Datei für die weitere Bearbeitung mit einer Software vorgesehen ist, sollten Sie die IFC4 Model Transfer View benutzen.



Hier sehen Sie ein Beispiel für die Darstellung der unterschiedlichen Geometrieinterpretationen:

RevitIFC2x3 CV 2.0 IFC4 DTV

4 facets 16 KB1442 facets 227 KB

Wie Sie sehen, kann eine sauber modellierte Form in Revit (links) in IFC2x3 Coordination View 2.0 unter Umständen nur als eine tessellierte Fläche interpretiert werden. Dadurch ergeben sich Nach-teile bei der Darstellung und Genauigkeit der Geometrie. Zudem erzeugt IFC2x3 Coordination View 2.0 auch deutlich größere Dateien. In IFC4 konnte dieses Problem durch neue Geometriebeschreibungen so gelöst werden, dass eine exakte und saubere Geometrie übergeben wird, die nur wenige KB groß ist.

Generell wird nur IFC oder komprimiertes IFC verwendet, während IFCXML sowie dessen kom-primierte Version nur beim Datenaustausch mit Software ohne IFC-, aber mit XML-Unterstüt-zung Anwendung findet (meistens FM-Soft-ware).

File type: IFC, IFCXML, IFC, Zipped IFC, Zipped IFCXML

Eine komprimierte IFC-Datei ist deutlich kleiner als eine normale IFC-Datei und kann mit einem beliebigen ZIP-Archiv entpackt werden. Hier se-hen Sie einen Vergleich der unterschiedlichen Dateigrößen des mit den gleichen Einstellungen exportierten Revit-Advanced-Beispielprojekts:



Phase to exportbietet einen Überblick über die Phasen des aktuellen Projekts an, die separat exportiert werden können:

Space boundaries: None, 1st Level, 2nd LevelRaumbegrenzungen dienen der logischen Ver-knüpfung von Räumen, raumbegrenzenden Bauteilen und Einbauteilen wie Fenstern und Türen. Ziel der einzelnen Space boundaries ist die ge-zielte Übergabe von Informationen zur Ablei-tung, etwa von solaren Gewinnen eines Raumes unter Berücksichtigung der Fensterflächen oder zur thermischen Simulation im Gesamtkontext eines Gebäudes (zum Beispiel die Wärmeabs-trahlung von angrenzenden Räumen).

Diese Einstellung definiert, welche Raumbe-grenzungen exportiert werden. 1st Level ex-portiert alle Raumbegrenzungen, während 2nd Level das Material des Bauelements und die angrenzenden Räume dahinter beachtet (etwa zum Erstellen thermischer Eigenschaften).

Beachten Sie, dass 2nd Level-Raumbegrenzun-gen nur dann funktionieren, wenn das Modell für die Energieanalyse geeignet ist.



Split Wall, Columns, Ducts by Levelteilt Wände, Stützen und Luftkanäle ebenenweise ein, falls in den Eigenschaften der entsprechen-den Ebenen „Gebäudegeschoss“ aktiviert ist:

File Header Information und Project Address sind alphanumerische Werte, die der IFC-Datei hinzugefügt werden:



Additional Content-Tab

Export 2D plan view elements Das IFC-Format unterstützt grundsätzlich nur die Übergabe von 3D-Geometrie und -Daten. Einige Model View Definitions (MVDs) unterstützen auch die Übergabe von Achsen oder einfachen Texten, die mit dieser Option exportiert werden können.

Export linked files as separate IFCs Diese Option eignet sich besonders für den Export von referenzierten Revit-Dateien. Sie sollte nicht mit verknüpften IFCs genutzt werden, da diese wieder exportiert werden und dabei an Qualität ver-lieren könnten.

Export only elements visible in viewüberschreibt andere Einstellungen und exportiert nur sichtbare Elemente. Alle Elemente, die sich innerhalb eines Begrenzungsrahmens befinden oder von ihm geschnitten werden, werden (unge-schnitten) vollständig exportiert.



Property Sets-Tab

Export Revit property setsexportiert alle Revit-Eigenschaften, die jedoch zu einer überladenen Datei und einer erhöhten Dat-eigröße führen können. Diese Einstellung ist daher standardmäßig deaktiviert.



Export IFC common property sets exportiert die gemeinsamen property-sets (hierbei handelt es sich um eine „hartcodierte“ Zuordnung, die standardmäßig aktiviert ist).

Export base quantitiesberechnet die Werte aus der Modellgeometrie, um die tatsächlichen physikalischen Größen-werte unabhängig von Messregeln oder -me-thoden widerzuspiegeln.

Export schedules as property setsexportiert Bauteillisten als benutzerdefinierte property-sets. Der Name der Bauteilliste entspricht der des property-sets. Die Spaltennamen sind die IFC-Parameter-Namen. Beachten Sie, dass diese Funktion alle Bauteillisten exportiert, weshalb Sie nur Verknüpfungen zu Bauteillisten herstellen können, die IFC, Pset oder Common in ihren Namen enthalten.

Export user defined property setsDiese Option ermöglicht es dem Anwender, eine Textdatei anzugeben, die die Definition ei-ner oder mehrerer Exemplar- oder Typ-proper-ty-sets enthält. Ein Beispiel mit Anleitungen und eingebetteten Kommentaren befindet sich im Installationsordner:C:\ProgramData\Autodesk\ApplicationPlugins\IFC 2017.bundle\Contents\2017\DefaultUserDe-finedParameterSets.txt

Beachten Sie, dass es beim Definieren einige Einschränkungen geben kann. Insbesondere werden hier keine berechneten Felder unter-stützt. Standardmäßig ist diese Option deakti-viert.

Export parameter mapping tableWählen Sie diese Option, um eine benutzerdefi-nierte Parameter-Zuordnungstabelle zu expor-tieren. Wenn diese ausgewählt ist, können Sie den Namen einer Textdatei angeben, die die Pa-rameter-Zuordnung enthält. Die Datei ist eine einfache Registerkarte, die drei Einträge pro Zeile enthält:

IFC_Common_PropertySet_Name<tab>IFC_Property_Name<tab>Revit_Property_Name

Wenn die Datei existiert, wird mithilfe von Revit_Property_Name IFC_Property_Name in IFC_Common_PropertySet_Name eingesetzt.



Classification settingsöffnet das Classification-Settings-Dialogfeld, so dass Sie Informationen über die Quelle und die Version des Projekts angeben können.

Level of Detail-Tab

Level of detail for some element geometryDiese Option bestimmt, wie viele Facetten beim Export von facettierter Geometrie für Elemente ver-wendet werden sollen und wie viele Punkte bei der Annäherung von Extrusionskonturen für Profile mit erweiterter Geometrie verwendet werden sollen.In den meisten Fällen ist die „Low“-Standardeinstellung die beste Wahl, da sie einen guten Kompro-miss zwischen Dateigröße und ausreichender Geometriequalität darstellt.



Export parts as building elementsTeile werden standardmäßig als IFCBUILDINGE-LEMENTPART exportiert, wo sie in einem Cont-ainer je nach Gemeinsamkeit als Gruppe zusam-mengefasst werden. Sollte diese für die weitere Nutzung in anderen Anwendungen nicht ge-wünscht sein, lässt sich diese Funktion bei Be-darf deaktivieren. Verwenden Sie diese Option nur, wenn Sie wis-sen, dass Ihre Anwendung nicht mit IFCBUIL-

DINGELEMENTPART umgehen kann – denn die-se Art der Informationsrepräsentation ist bei Bauteilelementen generell die bessere Wahl.

Allow use of mixed “Solid Model” representation Beim Export der Geometrie eines Elements für die IFC2x3 Model View Definitions (MVDs) kann die Geometrie durch mehrere Extrusionen oder mehrere facettierte BReps dargestellt werden, aber nicht durch beide gleichzeitig. Das bedeu-tet in der Regel: Wenn Ihr Revit-Element mehre-re Extrusionen besitzt und ein Teil davon nicht extrudiert werden kann, müssen alle Extrusio-nen facettiert dargestellt werden, was zu größe-ren Dateien mit geringerer Qualität führt (und eventuell zu Exportfehlern aufgrund der Datei-größe).

Die Auswahl dieser Option ermöglicht die Ver-wendung einer „Solid Model“-Darstellung, die keinen Zusammenhang mit der IFC2x3 Coor-dination View 2.0 MVD besitzt. Diese Funktion wird generell von Anbietern unterstützt, die die gleichzeitige Darstellung von Extrusionen und BReps in eine geometrische Definition einer En-tität ermöglichen. Verwenden Sie diese Option nur, wenn Sie wissen, dass die empfangende Anwendung diese Funktion unterstützt.

Use active view when creating geometryDiese Option berücksichtigt die Anzeigenein-stellungen der aktuellen Ansicht. Sie ist speziell für den Export bestimmter MEP-Elemente wie Kabeltrassen gedacht, deren Modellgeometrie sich von der dargestellten Geometrie unter-scheidet.

Use family and Type name for referenceWählen Sie diese Option aus, um die Familie und den Typ-Namen für Referenzen zu verwen-den. Deaktivieren Sie die Option, um nur den Typ-Namen zu verwenden.

Use 2D Room boundaries for room volumeWählen Sie diese Option aus, um einen verein-fachten Ansatz zur Berechnung des Raumvolu-mens zu verwenden (basierend auf der Extrusi-on von 2D-Raumgrenzen).Deaktivieren Sie die Option, um die berechne-te Raumgeometrie von Revit zu verwenden und die Raumvolumina darzustellen (Standard beim Export nach IFC2x3).

Include IFCSITE elevation in the site local pla-cement originBeim Export der Standortinformationen in IFC-SITE verfügt der IFCSITE über einen Höhenpa-rameter und ein lokales Koordinatensystem.Die IFC2x3 Coordination View 2.0 Model View Definition gibt an, dass das lokale Koordinaten-system keine Höhen enthält und stattdessen auf Z = 0 gesetzt werden sollte, was von einigen älteren Systemen nicht unterstützt wird. Beachten Sie, dass die Verwendung dieser Op-tion in einem modernen System dazu führen kann, dass der Standort doppelt so hoch liegt, wie er sollte. Verwenden Sie diese Option also mit Vorsicht.



Store the IFC GUID in an element parameter af-ter exportWählen Sie diese Option aus, um die generierten IFC-GUIDs nach dem Export in der Projektdatei zu speichern. Dadurch werden „IFC GUID“-Para-meter zu Elementen und deren Typen und Pro-

jektinformationen für Projekt-, Standort- und Gebäude-GUIDs hinzugefügt.

Export Bounding BoxWählen Sie diese Option aus, um Begrenzungs-rahmen zu exportieren.

4. IFC VERKNÜPFENIn der Regel werden IFC-Dateien für Koordi-nationszwecke übergeben. So erhält zum Bei-spiel der Architekt vom Haustechnikplaner eine IFC-Datei, damit er sehen kann, wo die Leitun-gen im Gebäude verlaufen. In diesem Fall wird die Datei in Revit verknüpft, so dass sie im Hin-tergrund sichtbar ist und für Koordinationszwe-cke (etwa zur Kollisionskontrolle) genutzt wer-den kann. Der große Vorteil einer verknüpften

Revit-Datei ist der, dass bei einer Aktualisierung der verknüpften Datei alle Änderungen automa-tisch übernommen werden.

Beachten Sie jedoch, dass eine verknüpfte Datei nicht in Revit editiert werden kann. Alle Ände-rungen müssen in der jeweiligen Quellsoftware durchgeführt werden und anschließend als eine neue IFC-Datei exportiert werden.

Die IFC verknüpfen-Funktion befindet sich im Tab Einfügen:



Mit dieser Option wird die IFC-Datei im Re-vit-Projekt verknüpft, wodurch zu einem spä-teren Zeitpunkt Updates möglich sind. Dieser Vorgang ähnelt der Verknüpfung anderer Re-vit- oder CAD-Dateien mit Revit. Die verknüpfte IFC-Datei finden Sie im Projektbrowser:

Die IFC-Datei kann manuell aktualisiert werden, indem man sie im Projekt-Browser mit der rech-ten Maustaste anklickt, Neu laden auswählt und sie beim Projektstart automatisch neu lädt. Revit erstellt automatisch eine Revit-Datei im selben Ordner, der die IFC-Datei enthält:

Diese Datei sollten Sie nicht verschieben, ändern oder öffnen.

Die Verknüpfung von IFC-Dateien ist die bevorzugte Option für Koordinationszwecke und liefert die besten Ergebnisse, da sie keine nativen Revit-Elemente erzeugt.

Es stehen keine detaillierten IFC verknüpfen-Optionen zur Verfügung, da das System automatisch das beste Ergebnis generiert.



In manchen Fällen ist es nötig, die IFC-Datei in Revit zu öffnen, um sie weiter bearbeiten zu können – dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Architekt den Entwurf mit einer ande-ren Software erstellt hat, und das Gebäude nun in Revit weiter geplant werden soll.

Dieser Workflow ist – wie in der Einleitung be-reits erwähnt – nicht uneingeschränkt empfeh-lenswert, da das Modell bereits beim Export in

5. IFC ÖFFNENdas IFC-Format einen Teil seiner Intelligenz und Parametrik einbüßt. Dennoch kann in bestimm-ten Fällen ein importiertes IFC-Modell eine gute Grundlage für die weitere Planung darstellen. Beim Import wandelt Revit jedes in der IFC-Da-tei enthaltene Element in ein natives Revit Ob-jekt um. Aus diesem Grund kann der Import bei großen Modellen auch zeitaufwändig sein. Die Qualität des Imports hängt letztendlich sehr stark von der Qualität (Export-Einstellungen) und dem Inhalt (IFC-Version, MVD) ab.



5.1 Mapping Table

Die Zuordnungstabelle für den IFC-Import ist ähnlich strukturiert wie die Export-Zuordnungstabel-le und kann über Revit > Öffnen > IFC-Optionen aufgerufen werden:

5.2 Import-Optionen

Das Öffnen-Dialogfenster bietet einige Optionen an, die dabei helfen können, IFC-Dateien in Revit handzuhaben.



Elemente automatisch verbinden verbindet Wände, Träger und andere Elemente automatisch, nach der gleichen Logik, die auch bei der Modellierung in Revit zur Anwendung kommt. Dies kann bei komplexen Strukturen zu unerwünschten Resultaten führen, weshalb die-se Option bei Bedarf deaktiviert werden kann.

Leicht versetzte Linien korrigierenist eine Option, die aus der CAD verknüpfen/ im-portieren-Funktion bekannt ist und grundsätz-lich das Gleiche macht. Sie können diese akti-viert lassen, es sei denn das Projekt beinhaltet einige Elemente, die bewusst kleinere Abwei-chungen von den Achsen enthalten.

Building Information Modeling (BIM) eröffnet allen Beteiligten an einem Bauprojekt neue Mög-lichkeiten, um fundiertere Projektentscheidungen zu treffen, besser zu kommunizieren, Work-flows zu optimieren und die Dokumentation zu verbessern. Die durch openBIM und IFC bereit-gestellten Datenaustauschfunktionen ermöglichen zudem eine bessere Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten.

Wenn Sie mehr über BIM, openBIM und IFC erfahren möchten, stellen diese weiterführenden Links zusätzliche Informationen bereit:

https://www.autodesk.de/solutions/bim/overview

https://www.autodesk.de/campaigns/interoperability

http://buildingsmart.org/

6. FAZIT



Hinweis: Autodesk® Revit® bietet einen zertifizierten IFC-Export und Import gemäß dem buil-ding-SMART IFC 2x3 Coordination View-Datenaustauschstandard.Dazu zählen Zertifizierungen für Architektur-, Statik- und MEP-Daten gemäß buildingSMART IFC 2x3 Coordination View 2.0-Datenaustauschstandard vom März 2013 bzw. April 2013. Revit erhielt die IFC 2x3 Coordination View Certification der Stufe 1 im Juni 2006 und eine volle Zertifizierung der Stufe 2 für Coordination View im Mai 2007.Neben diesen Zertifizierungen gibt es bisher von buildingSMART keine weiteren Zertifikate für Architekturdesign-Software.

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