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Restaurierungsbericht Franzözische Steinpendule Objekt: Steinpendule mit feuervergoldeten Bronzen; mit Schlossscheibenschlagwerk auf Glocke „Raingo Fres“ „ Paris“ zweite Hälfte 19. Jhd.

Restaurierungsbericht Pendule

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Bericht über die Restaurierung einer Pendule

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Page 1: Restaurierungsbericht Pendule

Restaurierungsbericht

Franzözische Steinpendule

Objekt: Steinpendule mit feuervergoldeten Bronzen; mit Schlossscheibenschlagwerk auf Glocke

„Raingo Fres“ „ Paris“ zweite Hälfte 19. Jhd.

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Zustand der Uhr vor der Restaurierung:

Gehäuse: Das Gehäuse war komplett sehr stark mit einer leicht klebrigen und rußigen Schicht überzogen. Der grau-blaue Stein war in der Orignalfarbe nicht zu erkennen und wirkte sehr stumpf.

Die vergoldeten Dekorteile waren ebenfalls sehr verschmutzt.Generell waren am Gehäuse aber keine großen Abplatzer oder Risse am Stein zusehen.

Zifferblatt u. Lünette: Das Email-Zifferblatt zeigte keinerlei Abplatzer oder Risse, es war nur leicht verschmutzt, ebenfalls die Lünette und das gewölbte Glas

Werk: Das Uhrwerk war in einem restaurationsbedürftigen Zustand. Die Lagerungen waren teilweise eingelaufen und das Öl war harzig und trocken. Einige Zapfen waren eingelaufen und rauh. Somit war kein optimaler Kraftfluss bis hin zur Hemmung möglich. Die Paletten des Ankers waren eingelaufen. Das komplette Werk war im Laufe der Zeit durch äußere Einflüsse verschmutzt.

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Durchgeführte Restaurierungsarbeiten:

Gehäuse: Das Gehäuse wurde in alle Einzellteile zerlegt. Die Teile aus Stein wurden mit einer milden Seifenlauge vom grau-braunen Schmutz gereinigt und anschließend mit einem Wachs versiegelt und poliert.Die feuervergoldeten Teile wurden gereinigt.

Zifferblatt u. Lünette: Das Zifferblatt wurde vorsichtig gereinigt.Die Lünette die ebenfalls feuervergoldet ist wurde wieder aufgearbeitet. Das Glas wurde nach der Reinigung zur Sicherung neu verklebt.

Werk: Das Werk wurde in alle Einzelteile zerlegt und gereinigt. Die Zapfen der Räder wurden wieder mit einer Druckpolitur versehen und die eingelaufenen Lager wurden durch Hartbronzelager ersetzt. Der Anker wurde poliert. Anschließend wurden die Platinen und Räder trowalisiert (Reinigung und Politur mittels Keramic-chips). Die Zugfedern sind auf Risse überprüft und gereinigt worden. Das Uhrwerk ist zusammengebaut und komplett neu eingestellt worden. Alle Teile, die unter Reibungseinflüssen leiden wurden geölt bzw. gefettet.

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Vorher: Nachher:

Restauriert von Michael Servatius

Bad Kissingen, August 2012

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Raingo Frères(siehe auch Raingo)

Raingo Frères Paris om 1870, Bronze und Marmor Pendule

Französischer Großuhrenhändler und Fabrikant

Maison Raingo wurde im Jahre 1813 von Zacharie Joseph Raingo gegründet. Raingo wurde geboren 1775 in Mons (Bergen), Belgien, wohnte dann in Tournai (Doornik), und soll auch in Gent (Gand) tätig gewesen sein, um 1813 siedelte er um nach Paris. In Tournai verfertigte er vermutlich ein seiner ersten Astronomische Uhren mit Planetarium. Um 1804 zeigte er sein erste "horloge à sphère mouvante" an Monsieur de Champagny [1]. Ein anderes Seltenen Exemplar mit Musikwerk verfertigt in Tournai wurde am 8. Juli 2010 versteigert bei Christies in Londen. Astronomische Uhren und Uhren mit Planetarium wurde ein spezialität von Zacharie Joseph Raingo, zuerst war er in Paris in die Rue de Cléry (diesen Ort anzeigen) wirksam, um 1815 siedelte er dann um nach die Rue Saint-Sébastien (diesen Ort anzeigen).

Die ersten Planetarien und Astronomischen Uhren wurden mit Werken von Antide Janvier angetrieben. 1815 ließ Zacharie sein Entwurf fur ein Uhr mit Planetarium patentieren, und publizierte die Konstuktion im Jahre 1823, es ist ein der vielen Patenten auf seine Name. Im gleichen Jahr wurde Raingo zur "Horloger-Mécanicien" des Herzogs von Orleans benannt, 1824 zur "Horloger-Mécanicien du Garde-Meuble de la Couronne", (Lieferant für die König von Frankreich). König George IV von England kaufte ein Planetarium-Uhr von Raingo im Jahre 1824 für 300 guineas, uns ist noch immer in "Windsor Castle". Zwischen 1804 und 1835 wurden verschiedene von diese Uhren verfertigt und einige exemplaren befinden sich heute Museen. Ein von Zwei Identische Uhren mit Planetarium befindet sich heute im Museum Koninklijke Musea voor Kunst en Geschiedenis in Belgien. Die zwei Uhren wurden bestellt durch Paul Arconati-Visconti, Baron van Gaesbeek, welche die Uhren als Geschenk für die Sultan von Türkei gedacht hätte. Ein dieser Uhren blieb dann doch in Familie und wurde angekauft durch das Museum. Weitere Uhren befinden sich u.a. in Londen, The Science Museum, Musée des Arts et Métiers in Paris, Museo Poldi Pezzoli in Mailand und im Palacio Real de Madrid.

Maison Raingo Frères war ab 1829 vermutlich eigentum von zwei der vier Brüder Raingo, und war in die Rue de Touraine Nr. 8 Paris ansässig. 1834 bekam die Firma ein ehrenvolle Erwähnung bein industrieausstellung in Paris. Die firma verkaufte Pendulen, Reiseuhren, und Wanduhren. Um 1840 kamen auch "Objects d'Art" aus Bronze und Möbel im Programm. Zuerst Reproduktionen von klassische Objekten, aber mehr und mehr auch zeitgenossische Kunstler wie James Pradier [2] , Albert-Ernest Carrier-Belleuse [3] and Auguste Moreau [4]. Auch mit berühmte Tischler wurde

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zusammengearbeitet speziel mit François Linke. [5]

1860 wurde die Firma lieferant für die Kaiser und Kaiserin. Die Uhrwerke wurden zum teil auch von Honoré Pons atelier bezogen. 1862 war die Firma präsent beim Internationale Ausstellung in Londen. Auf die Weltausstellungen in 1867, 1878 und 1889 war die Firma ebenfalls vertreten und gewann bei jede Ausstellung ein medaille, 1898 sogar ein Goldene Medaille. Im Archiven ist bekannt das zur dieser zeit die Firma sich befand in die Rue Veille du Temple 202 (diesen Ort anzeigen). Von 1840 bis 1860 soll das Geschäft auch in die Rue de Saintonge (diesen Ort anzeigen) gewesen sein.

Quelle: watch-wiki.org