2
]42 Kurze wissenschaftliche Mitteilungen. Klinisehe Wochenschrift Lyosin ist ungeeignet zur Vorbereitung des MateriMs zur Tuberkelbakterienkultur. Auch eine naehtr~gliehe Neutralisation des alkalisehen Lyosinsedimentes mit Sch~vefels~ure zur Erlangung des ,,Sdiurereizes" zum Anwachs~n der Tuberkelbakterien hob die waehstums- hindernde Wirkung des Lyosins nicht auf. Es iSt also notwendig -- will man Sputum gieichzeitig mikroskopisch und kulture]l u ntersuchen -- des Material zu halbigren, die eine Itiflfte mit Lyosin, die andere mit 8,2%iger Schwefelsgure zu behancleln; ([elm so wenig sich das Lyosinsediment fiir die Tu- berkelbakterienkultur eignet, so wenig eignet sich des Sdhwefels~uresediment fiir eine mikroskopische Unter- suehung, weft did Schwefelsgure weniger eine 16sende sis eine fi£1lend'e Wirkung und damit durch EiweiB- niedersehl/~ge ein voluminbses Sediment, auBerdem aber anseheinend eine Schrumpfung der TUberkel- bakterienleiber und damit eine schlechtere ~'~rbbar- keit zur Folge hat. Zu erwiihnen bleibt noch, dab es nieht .angangig ist, Lyosin mit Alkohol zu versetzen, wie es verschie- dent]ieh fiir die Antiforminanreicherung zweeks El', langung eines giinstigeren spezifischen Gewichtes vor- geschlagen .wurde. Einige Versuche an positiven Sputumproben, der Lyosin-Sputummischung Alkohol zuzug6ben, ergaben, dab die Tuberkelbacillen dutch den Alkoholzusatz zum Verschwinden gebracht wur- den und f&rberiseh nieh~ mehr nachweisbar waren. Bei dem niedrigen spezifisehen Gewicht der Lyosin- verdiinnnng w/~re ein sNcher Zusatz such fibgrfttissig. Zusamme~Jassung. 1. ,,LyosAn" stellt ein neues, ausgezeichnetes Anreieherungsmittel. ffir Tuberkel- bakterien dar, das gegeniiber dem ,,Antiformin" maneh~erlei Vorteile besitzt. 2. Dieke~trige Sputumproben werden im Wasser- bad yon 60--80 ° C, diinnflfissige bei Zimmertempe- ratur:in wenigen Minuten vbllig llomogen'isiert. 3. Des Lyosinsediment eignet sich gut zur Unter- suchung im Fluorescenzmikroskop. Die positive Aus- beute kdnnte damit -- bezogen auf die Gesamtzahl 4er'Proben ~ um fast 50/0 . gesteigert werden. 4. Das-Lyosinsediment "eignet" sich ebenso wenig wie d~s. Antiforminsediment zur 'kulturellen Unter- suehung auf Tuberkelbakterien. 5. Dgs l~stige ,,Wegsehwimmen" der Pr/~parate beim F~rbe~ und EntfErben li~gt sich zuverlassig verhindern, wenn man die ausgestrichenen Lyosin- sedimente' an der Luft troelmen 1/~gt unit ansehlie- Bend anstatt dutch Erhitzen elite Minute mitMethyl- alkohol fixiert. Literatm'. ~ G~RSB~C~, A.: Med. Kiln. 1924, 787.- H~_~,i~, W.; Med. Klin. 1941, 3,5. -- a ~om~, J.: Zbl. Bakter. usw. 145, 145 0939). -- ~ Scm~i~-L~: Klin. Wschr. L941, 3i4. KURZE WISSENSCHAFTLICHE MITTEILUNGEN*. QUADDELZEIT UND SUBCUTAN-ZEIT BEI DEN INTES~INALEN S~UGLINGS-TOXIKOSEN MIT TEIGIG- PLASTISCIIEN HAUTTURGOR. Von goAem-~ :BI~0OK und HAI~s ULI~IC~~I~Y~,R. Aus dem Kinderkrankenhaus t~9~henburgsor~ in Hamburg (.'4rzfl. Direk~or:Prof. Dr. ~. BROCK). (Eingegangen am 23. November 19~8.) ¥on den klassischen Darstellern dersog, aliraent~ren In- toxikation der S~uglinge (t~INKEI~S~IN, CZ:ERNY-KELI2ER) ~Tam ~ Sehu. Koh. Tabelle 1. Beispide. 5 Woehen 6 Woehen 6 Tage sparer 7 ~onate 6 Monate 14 Tage sparer 3 IVIonate 10 Tage sp&ter Si. Ti. So. 2780 4900 5150 7200 6050 intestinale Toxikose 6400 4850 5000 intestinale Pr~toxikose noch dyspeptiseh in~estinale Toxikose in~estinale Pri~toxikose l~ekonvMeszenz intestinMe Toxikose Rekonvaleszenz stark verkiirzL bei Wasserverarmung aber verl~ngert ist, war es theoretiseh befriedigend, wenn sp~ter bei den Breeh- durehf/illen der S~uglinge je naeh dem Grade der Exsikkation such eine auf das 2--bfach erh6hte Quaddelzeit gefunden wurde (SoI~Am~). In letzter Zeit tritt nun bei den sehweren akuten Darmst6rungen der S~uglinge (in dem MaBe, als diese immer mehr infektibs und nicht Mimenti~r bedingt sind?) das Ph~nomen der ttautfalte (H.F. +) oft zurfiek gegeniiber einer teigig-plastischen Hautbesehaffenheit = plastiseher Tur- got, yon friiheren Autoren ~ueh schon erw~hnt und yon ~I~V- O~B~R¢ (Lehzbueh 1933) auf das Unterhautgewebe bezogen. Ja, zu Beginu einer toxi- Hau~syml)~ome Q.Z. I-I. F. ~ 6 1ol. T. +++ H.F.(+} 7 pl.T. ++ H. F. (+) 24 pI.T. z H. F. (+) 30 pl. T. + + H. F. (+) 34 pl. T. + + o.B. 42 36 H.F. ++ pl. T. + + + o.B. 35 sehen Enteroeolitis, wenn S.Z. vielleieht erst 1--2 stin- kende, abet-nieht ver- mehrte Stiihle" entleert 12 sind, kann eine Gewiehts~ abnahmef~hlen, tI.F. noch 9 negativ, der Hautturgor dagegen sehon deutlieh 32 plastiseh sein. Dies ver- antal~te uns, hierbei die Quaddelzeit zu studieren, 14 wozu, abet erst eine neue Me~hoge zum Studium 15 dieser Hautverandemng an Ort und Stelle ent- 48 wickelt werden muBte. (Die Hautfalte hebt mzm 39 am besten deft ab, we die Subcutis wenig entwiekelg 47 is~, zur Priifung auf plas- (In diesem Falle kamen etwa gleiehe ,,Normalwerte" yon Quaddelzgit und Subeutanzeit tischen Turgot muB man zuni~chst sekund~r dureh Interferenz, dana primer infolge Normalisierung zustande.) dag~gen gerade an Stellen mit stfi.rker entwiekeltem wurde, die tIafft betreffend, nur das Exsikkationssvmptom sul~cutanem~ettloolster in die Tiefe greifen.) der stehenbleibenden Hautfalte besehrieben. Da die bekannte Subcutanzeit. Das Versehwinden einer subcutanen In- intracutane Quaddelzeit naeh ~cCv,v~E und ALI)~IcIt bei jektign yon 3 cm s physiologischer NaC1-L6sung wird festge- Wasseranreicherurlg der Haut (so bei Priigdem und 0dem) stellt durch Palpation (zwischen Daumen und Zeigefinger) * Ft~r die in dieser Rubrik erscheinenden Arbeiten ist eine bevorzugte und besonders schnelle Ver6Hentlichunff vorgesehen. Der Urn/ant der Au/sbtze sou zwei Schreibmaschinenseigen nich$ i~berschreiten und nicht mehr als eine Abbildung (Strichzeichnung) enthalten. Der In~alt sall sich besehrdnken au] die Mitteilung experimenteller Fo~'schungserffebnisse, methodischer P ortschritte und neuavtiger klin@chev Beobachtung¢~. Zur InJo~'mation des l~esers ist eln Hinweis e~*wi~nscht, in welcher Zeitschri# die aus]ithellche Darstellung dee U.'ate~suehu~gen ve~6f]entlicM we~den wird.

Quaddelzeit und Subcutan-Zeit bei den intestinalen Säuglings-Toxikosen mit teigig-plastischem Hautturgor

Embed Size (px)

Citation preview

]42 Kurze wissenschaftliche Mitteilungen. Klinisehe Wochenschrift

Lyosin ist ungeeignet zur Vorbereitung des MateriMs zur Tuberkelbakterienkultur. Auch eine naehtr~gliehe Neutralisation des alkalisehen Lyosinsedimentes mit Sch~vefels~ure zur Erlangung des ,,Sdiurereizes" zum Anwachs~n der Tuberkelbakterien hob die waehstums- hindernde Wirkung des Lyosins nicht auf. Es iSt also notwendig - - will man Sputum gieichzeitig mikroskopisch und kulture]l u ntersuchen - - des Material zu halbigren, die eine Itiflfte mit Lyosin, die andere mit 8,2%iger Schwefelsgure zu behancleln; ([elm so wenig sich das Lyosinsediment fiir die Tu- berkelbakterienkultur eignet, so wenig eignet sich des Sdhwefels~uresediment fiir eine mikroskopische Unter- suehung, weft did Schwefelsgure weniger eine 16sende sis eine fi£1lend'e Wirkung und damit durch EiweiB- niedersehl/~ge ein voluminbses Sediment, auBerdem aber anseheinend eine Schrumpfung der TUberkel- bakterienleiber und damit eine schlechtere ~'~rbbar- keit zur Folge hat.

Zu erwiihnen bleibt noch, dab es nieht .angangig ist, Lyosin mit Alkohol zu versetzen, wie es verschie- dent]ieh fiir die Antiforminanreicherung zweeks El', langung eines giinstigeren spezifischen Gewichtes vor- geschlagen .wurde. Einige Versuche an positiven Sputumproben, der Lyosin-Sputummischung Alkohol zuzug6ben, ergaben, dab die Tuberkelbacillen dutch den Alkoholzusatz zum Verschwinden gebracht wur-

den und f&rberiseh nieh~ mehr nachweisbar waren. Bei dem niedrigen spezifisehen Gewicht der Lyosin- verdiinnnng w/~re ein sNcher Zusatz such fibgrfttissig.

Zusamme~Jassung. 1. ,,LyosAn" stellt ein neues, ausgezeichnetes Anreieherungsmittel. ffir Tuberkel- bakterien dar, das gegeniiber dem ,,Antiformin" maneh~erlei Vorteile besitzt.

2. Dieke~trige Sputumproben werden im Wasser- bad yon 60--80 ° C, diinnflfissige bei Zimmertempe- ra tu r : in wenigen Minuten vbllig llomogen'isiert.

3. Des Lyosinsediment eignet s ich gut zur Unter- suchung im Fluorescenzmikroskop. Die positive Aus- beute kdnnte dami t - - bezogen auf die Gesamtzahl 4er 'P roben ~ um fast 50/0 . gesteigert werden.

4. Das-Lyosinsediment "eignet" sich ebenso wenig wie d~s. Antiforminsediment zur 'kulturellen Unter- suehung auf Tuberkelbakterien.

5. Dgs l~stige ,,Wegsehwimmen" der Pr/~parate beim F~rbe~ und EntfErben li~gt sich zuverlassig verhindern, wenn man die ausgestrichenen Lyosin- sedimente' an der Luft troelmen 1/~gt unit ansehlie- Bend anstatt dutch Erhitzen elite Minute mitMethyl- alkohol fixiert.

Literatm'. ~ G~RSB~C~, A.: Med. Kiln. 1924, 7 8 7 . - H~_~,i~, W.; Med. Klin. 1941, 3,5. -- a ~om~, J.: Zbl.

Bakter. usw. 145, 145 0939). -- ~ S c m ~ i ~ - L ~ : Klin. Wschr. L941, 3i4.

K U R Z E W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T T E I L U N G E N * .

QUADDELZEIT UND SUBCUTAN-ZEIT BEI DEN INTES~INALEN S~UGLINGS-TOXIKOSEN MIT TEIGIG-

PLASTISCIIEN HAUTTURGOR. Von

goAem-~ :BI~0OK und HAI~s ULI~IC~ ~I~Y~,R. Aus dem Kinderkrankenhaus t~9~henburgsor~ in Hamburg

(.'4rzfl. Direk~or: Prof. Dr. ~. BROCK).

(Eingegangen am 23. November 19~8.) ¥on den klassischen Darstellern dersog, aliraent~ren In-

toxikation der S~uglinge (t~INKEI~S~IN, CZ:ERNY-KELI2ER)

~Tam ~

Sehu.

Koh.

Tabelle 1. Beispide.

5 Woehen

6 Woehen

6 Tage sparer

7 ~onate

6 Monate

14 Tage sparer

3 IVIonat e

10 Tage sp&ter

Si.

Ti.

So.

2780

4900

5150

7200

6050

intestinale Toxikose

6400 4850

5000

intestinale Pr~toxikose

noch dyspeptiseh

in~estinale Toxikose

in~estinale Pri~toxikose

l~ekonvMeszenz

intestinMe Toxikose

Rekonvaleszenz

stark verkiirzL bei Wasserverarmung aber verl~ngert ist, war es theoretiseh befriedigend, wenn sp~ter bei den Breeh- durehf/illen der S~uglinge je naeh dem Grade der Exsikkation such eine auf das 2--bfach erh6hte Quaddelzeit gefunden wurde (SoI~Am~). In letzter Zeit tritt nun bei den sehweren akuten Darmst6rungen der S~uglinge (in dem MaBe, als diese immer mehr infektibs und nicht Mimenti~r bedingt sind?) das Ph~nomen der ttautfalte (H.F. +) oft zurfiek gegeniiber einer teigig-plastischen Hautbesehaffenheit = plastiseher Tur- got, yon friiheren Autoren ~ueh schon erw~hnt und yon ~I~V- O~B~R¢ (Lehzbueh 1933) auf das Unterhautgewebe bezogen.

Ja, z u Beginu einer toxi-

Hau~syml)~ome Q.Z.

I-I. F. ~ 6 1ol. T. + + +

H.F . (+} 7 pl.T. + + H. F. (+) 24 pI.T. z H. F. (+) 30 pl. T. + + H. F. (+) 34 pl. T. + +

o.B. 42 36 H.F. + +

pl. T. + + + o.B. 35

sehen Enteroeolitis, wenn S.Z. vielleieht erst 1--2 stin-

kende, abet-nieht ver- mehrte Stiihle" entleert

12 sind, kann eine Gewiehts~ abnahmef~hlen, tI.F. noch

9 negativ, der Hautturgor dagegen sehon deutlieh

32 plastiseh sein. Dies ver- antal~te uns, hierbei die Quaddelzeit zu studieren,

14 wozu, abet erst eine neue Me~hoge zum Studium

15 dieser Hautverandemng an Ort und Stelle ent-

48 wickelt werden muBte. (Die Hautfalte hebt mzm

39 am besten deft ab, we die Subcutis wenig entwiekelg

47 is~, zur Priifung auf plas- (In diesem Falle kamen etwa gleiehe ,,Normalwerte" yon Quaddelzgit und Subeutanzeit tischen Turgot muB man

zuni~chst sekund~r dureh Interferenz, dana primer infolge Normalisierung zustande.) dag~gen gerade an Stellen mit stfi.rker entwiekeltem wurde, die tIafft betreffend, nur das Exsikkationssvmptom sul~cutanem ~ettloolster in die Tiefe greifen.) der stehenbleibenden Hautfalte besehrieben. Da die bekannte Subcutanzeit. Das Versehwinden einer subcutanen In- intracutane Quaddelzeit naeh ~cCv,v~E und ALI)~IcIt bei jektign yon 3 cm s physiologischer NaC1-L6sung wird festge- Wasseranreicherurlg der Haut (so bei Priigdem und 0dem) stellt durch Palpation (zwischen Daumen und Zeigefinger)

* Ft~r die in dieser Rubrik erscheinenden Arbeiten ist eine bevorzugte und besonders schnelle Ver6Hentlichunff vorgesehen. Der Urn/ant der Au/sbtze sou zwei Schreibmaschinenseigen nich$ i~berschreiten und nicht mehr als eine Abbildung (Strichzeichnung) enthalten. Der In~alt sall sich besehrdnken au] die Mitteilung experimenteller Fo~'schungserffebnisse, methodischer P ortschritte und neuavtiger klin@chev Beobachtung¢~. Zur InJo~'mation des l~esers ist eln Hinweis e~*wi~nscht, in welcher Zeitschri# die aus]ithellche Darstellung dee U.'ate~suehu~gen ve~6f]entlicM we~den wird.

;rahrg. 27, Heft 71S Kurze wissenschaf$liche ~.~. ,, ~l¢;s%;tun¢~en. i43 15. Februar ~949

einer dickeren abgehobenen ttautfalte am Injektionsorte im Vergleich zu einer benachbarten Xontrollstelle. In der ~and eines darauf eingearbeiteten Untersuchers er~ibt die'Methode fiir wissenschaftllche Untersuchungen durehaus brauchbare Vergleichswerte. Wir fanden (bei 60 Kindern beiderseits am Bauehe in NabelhShe) folgende Nosmalzahlen: Ffir die Quaddel- zeit (0,2 cm 3) in den Lebensmonaten ~/~--2, 2--4, 4~6 , 6--12 Durchschnittswexte yon 24, 29, 31, 33 Min. ; fiir die Subcutan- zeit im ganzen ersten Lebensjuhr einen gleichen Durchsch~itts- weft yon 42--49 Min. (In der ansehlieSenden Lebensperiode liiBt sic sich wegen zu dicken Fettpolsters bei gesunden Kin- dern nicht mehf. einwandfrei feststellen.) Bei JDystrophie u~d Atrophic fund So~r~v~R eine auf d~s l~/~--3fache erh6hte Quaddelzeit. "Wir kSnnen dies fiir Quaddelzeit und Subcutan-

zeit best&tigen. Beide l~orrespondieren im allgemeinen gut miteinander. Bei Dyspepsie (und Toxikose) fund S c ] ~ v ~ ie nueh dem Grade der Exsikkation durchsehnit~liche Steige- rungen der Quaddelzeit bis aufs 5fuehe, doch konabinierte sich bier die Wirkung yon Dystrophie und Dyspepsie. W~ fanden bei Dyspepsie mit Exsikkation die Quaddelzei~ aufs P/~ bis 2~/Jache verli~ngert, die Subcutanzeit ~n gleichem ~la[3e erhSht. Jim Gegensatz hie~zu war die Subeutanzeit bel altdn intestinalen Pratoxikosen and Toxikosen mit plastischem Turgot, abet ohn4 wesentlic~e Exsikkation, au] ~/~--~/~ verki~rzt, die Quadddzeit entweder entsprechend bezchleuni.qt oder abet niedriy-norma~ (me ver]ungsamt), t{'ieraus geht der Weft der neuen Methode ohne weiteres hervor. Wenn st~irkere Exsikkation (H.F. q--k) mud plastischer Turgor interferierten, wurden in guter Korrespon- denz mit dem klinischen-lJberwiegen einer der beiden Kom- ponenten je nuchdem leichte Verlangsamungen oder Ver- kiirzungen yon ' Quaddelzeit und SubSutanzeit gefunden.

Die Wichtigkeit des yon uns studierten plastisehen Turgors geht schon daraus hervor, dab nach ~nserer Erfahrung Ab- klingen des ,,nerv6sen Symptomkomplexes" (Entgiftung)und Verschwinden dieser 1-Iautver/~nderung weitgehend ~parallel zu gehen scheinen (falls aus der Encephalose keine Encephali- tis wird). Grundlage yon be/den eine ser6se Entziindung (nach der Vermutung Yon KElCrEL-FRO~IVS)?" Deutung Mler Er- gebnisse und weitere Forschungswege werden in der ausfiihr- lichen Mitteilung besprochen (Mschr. fiir Kind6rheilkunde).

Literatur. F R ~ U ~ g ~ : Lehrbueh der Kinderheilkunde. Be r I in : Springer 1933. -= K ~ l ~ e ~ - ~ o ~ : s : Erg. inn. IVied. 6~, 919 (1942). - - SC:~V~R: Z. Kinderhk. ~9, 262 (1938).

INDOPHENOLBLAUSYNTHESE UND -ABLAGERUNG IN ZELLEN BEI DEN HISTOLOGIS@HEN

OXYDASEREAKTIONEN.

Von NO.BERT SC]XO~WL~D~R.

Aus dem Pathologischen Institut der Westf/ilischen Landesuniversitiit zu Miinster i. Wes~f. (Direktor: Prof.'Dr. H. Sn~:UND);

(Eing~gangen am 26. November 19d8.)

Die Oxydasereaktionen unter Verwendung tines Ge- misches yon a-Naphthol und Dimethyl-p-Phenylendiamin gelten als histoehemische Methoden zum Nachweis oxyda- river F~higkeiten des Gewebes, ohne dab aber bislang ein- wandfrei gekl~r$ w/ire, wie der physikochem~sche Ablauf dieser Reaktionen beschaffen ist. In ausgedehnten Versuehen wurde daher geprfifL inwieweit die Oxydasereaktionen spezi- fische Methoden zur Erfassung der Zellatmung darstellen. Bekannt war bereits, dab bei diesen Farbungen aus dem Reaktionsgemiseh in den Zetlen oxydativ durch katalytiseh wirkende Faktoren der dunkelblaue Farbstoff Indophenolblau gebildet wird. ~ber die Natur des oder der oxydationsbe- sehleunigenden Agentien bestand bisher keine einheitliche Ansich~. Wenn aueh die meisten Autoren ffir die am frischen, mffixierten Gewebe durchgeffihrte Gewebsnadireak~ion (v. Giv.~x~% GRX~r ~) unter Verwendung gepufferter Farb- 16sungen Oxydationsfermente verantwortlich machen, so war doch nicht klur, um welche Fermente es sich hande]t. Von anderer Seite (z. ]3. HO~A~D~ ~) wurde sogar dins Vorhanden- sein einer ferment arleen Leistung bezweife]t. Ebensowezffg Klarheit bestand fiber den Abluuf der Indophenolblaureak- tion ( W r N Y ~ , :8c~n~z~) , welche unter Benfitzung stark Mkaliseher Gemische yon a-Naphthol q- Dimeihyl-p-Phenylen- diamin am fixieiten Gewebsmaterial durehgeffihrt wird.

Die eigenen Untersuehungen warden durehgeffihrt am Herzmuskelgewebe (Muskelzellen, Leukoeyten in den Blnt-

gef/iBen). Die Ausfiihrung der Gewebsnadireaktion erfolgte nsch den Angaben yon G~X:FF, die der Indophenolblaureak- tion nach den Vorschriften vonl R o ~ s 6.

Die katalytisch beschleunigte Synthese des Indophenol- blaus in der Herzmuskelzelle bei der Gewebsnadireaktion und der Leukocyten bei d e r Iridophenolblaureaktion wurde untcr Anwendung yon Fermentgiften und mit gekochtem Gewebe untersucht. Es zeigte sich bei Erhitzen des G~ewebes sowie Vorbehandlung der Gefrierschnitte mit Cyan, Kohlen- monoxyd, Schwcfelwasserst.off und Arsentrioxyd oder Zusatz dieser Gifte zur FarblSsung eine vSllige Unterbindtmg oder wenigstens t{emmung der Reaktionen. Rhodansalze und 8- Oxychinolin batten dagegefl keinen Einflu8 auf den Ausfall der Farbstoffsynthese.

Da der Katalysstor der Ge~vebsnadireaktion und Indo- phenolblaureaktion durch Erhitzen nnwirksam wird, ist Mlein schon anf Grtmd dieses Versuqhsergebnisses seine Ferment- natur wahrschein]ieh. Die Versuche mit Schwefelwasserstoff, Cyan lind Kohlenmonoxyd beweisen, dM] die sauerstofffiber- tragende Substanz als wirksamen Faktor Eisen enth/~lt. Der negative Ausfall der l~Iemmungsversuche mit Rhodan and 8-Oxychinolin zeigt, dM] es sich'bei dem Eisen um organisch gebundenes lY[etall und nicht Um freie Ioncn handelt. Der katMytisch, wirkende Faktor muB in der Reihb der Zell- h/~mine gesucht werden, wie die Hemmung der Gewebsnadi- reaktion und Indophenolblaureaktion durch Kohlenmonoxyd erkennen l~Bt. CO binder sich dabei nur an das zweiwertige H~meisen (Fe++), w&hrend Cyan mit dem dreiwertigen H~mineisen (Fe+-~+) reagiert. Mit den beobachteten Ver- suchsergebnissen ergibt sich eine derartige ParMlelit~t der Eigenschaften des /~ ta lysa tors der Gewebsnadireaktion und Indophenolblaureaktion mit denjenigen des sauerstofffiber- tragenden Fermentes ( ~ Cytochromoxydase) WAm3m~GsL da B kein Zweifel fiber die Identit&t bender bestehen kann.

Bei der Gewebsnadireaktion kommt der fermentativ ge- bildete Farbstoff Indophenolbl~u in den meisten Zellen in Form yon Farbk6rnchen zur Ablager~mg. ]3ei der Anwendung der supravitalen Eisenreaktion mit Sehwefelammonium fund KATSmqV~A s im Gewebe Eisengranula, welche in der Art der Lagerung den Oxydasek6rnchen fihnelten. Er folgerte aus diesem Befund, es seien in de r Ze]le yorgebildete Granula mikroskopisch sichtbarer Gr6Benordnung eines eisenhMtigen Fermentes ffir die Entstehung der K6rnchen verantworflich zu maehen. Gegen diese Versuche muB jedoch der Einwand erhoben werden, dab es bei der Verwendung veto Sehwefel- ammonium Ms Eisenreagens framer zu k6rnigen :Niederschla- ger~ kommen muS, welehe als Kuns~produkte anzuspreehen sind. Die bei den eigenen Versuchen angewandte Rhodan- probe nach KOCKEL 8 vermeidet diesen Nachteil, ist wesentlich empfindlicher and verhindert weiterhin eine ~Verlagerung even- tuell vorhandenen Eisens bei der Ausftihrung der Reaktion. Sehon KoCKEY~ hatte an Leberzellen zeigen k6~men,, dab or- ganisch gebundenes Eisen diffus im Protoplasma verteilt vor- liegt. Den gleichen Befund konnte ich ffir die Herzmuskelzelle erheben. Dami~ ist die Ansicht nicht mehr haltbar, es seien die eisenhaltigen Atemfermente granu]aartig im ZeUproto- plasma vorhanden, auch kann somit die Bildung yon Indo- phenolblauk6rnehen weder in noch an eisenhMtigen Ferment- granula yon mfl~roskopiseh sichtbarer Dimension effolgen.

Nach anderer Ansieht (DIETRIC~ 1°) solIten die Farb- kSrnchen feinste Fett-. oder Lipoidtr6pfchen darstellen, welehe den ausgezeichnet fettlSslichen-Farbstoff Indophenolblau speichern wiirden. Wird die Gewebsnadireaktion am patho- logisch veffetteten He~zmuskel ausgeffihrt, so zeigt sich tat- s/ichlich eine intensive, blauviol~ette F/irbung der grSberen Fetttropfen, w/ihrend feinsteFett- und LipoidtrSpfehen zwar etwas grfBer als typisehe Oxydasegranula dargestellt werden, aber die gleiehe, schwarzbtaue F~rbung zeigen. Eine ldare Unterscheidung yon feinsten FeittrOtffchen and eehten Indo- phenolblauk6rnchen ist am verfettete~ Material nieht m6glich. Wird die fermentative Indophenolblausyn~hese am verfetteten Ge~ebe durch Cyan gehen~mt, bleibt auch die Anfarbung der Fetttropfen fast ganz aus. Der Rest an leicht violetter An- fi~rbung mull auf Imbibition der Fette mit dutch Autoxydation in der Reaktions]6sung gebildetem Indophenolblau zuriick- gefiihrt werden. Werm man aus diesen Versuehen entspre- chend den Ansiehten yon DIE~aIC~ folgern wollte, es handele sich auch am gesunden Herzmuskel bei den Indophenolbluu- granula um feinste Fett- oder LipoidtrSpfchen, so mfiBten sich diese hier mit anderen Fettf~rbemethoden nachweisen l~ssen. Dies konnte jedoeh durch entsprechende Untersu- chungen an gesundem tterzmuskel nicht bestatigt werden.