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Projektblätter Öffentliche Gestaltungsberatung St. Pauli 6 Projekt Niebuhr-Hochhaus- Gemeinschaft Auftraggeber Frank Egel, Dirk Bunte Ort Reeperbahn 157 Bearbeiter Michael Bernard, Alexander Joly, Oliver Schau Bearbeitungszeitraum Dezember 2011 bis Juni 2012 Budget 100 Euro

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ProjektblätterÖffentliche GestaltungsberatungSt. Pauli

6ProjektNiebuhr-Hochhaus-GemeinschaftAuftraggeberFrank Egel, Dirk BunteOrtReeperbahn 157BearbeiterMichael Bernard, Alexander Joly, Oliver SchauBearbeitungszeitraumDezember 2011 bis Juni 2012Budget100 Euro

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6 – Niebuhr-Hochhaus-Gemeinschaft

Am 17. November 2011 fand im „Planet Pauli“ eine Zwischenpräsentation des „Vor-Ort-Workshop Woh- nen auf St. Pauli“ der HCU statt. Wir waren dort als Gäste und stellten bei der Gelegenheit kurz die Öffentliche Gestaltungsberatung vor. Auch einige Anwohner waren eingeladen, um sich an dem Ge-spräch über St. Pauli zu beteiligen, darunter Frank Egel aus dem Niebuhr-Hochhaus. Er war bereits durch einen Flyer auf uns aufmerksam geworden und fragte, ob wir Interesse hätten, den Bewoh-nern des Hochhauses zu helfen, einen Gemein-schaftsraum zu etablieren.

Das Niebuhr-Hochhaus befindet sich auf der Ree-perbahn. Es beherbergt 150 Mietwohnungen mit jeweils ca. 50-68 qm Grundfläche. In dem zweige-schossigen Sockel des Gebäudes befinden sich ausschließlich Gewerbeflächen und ein Parkdeck. Alle Flächen oberhalb dieses Sockels gehörten bis vor kurzer Zeit der Firma Excelsius. Diese Immobi-liengesellschaft versucht derzeit, alle Wohnungen zu sanieren und an private Eigentümer zu veräu-ßern. Mit einigen Wohnungen ist das bereits ge-schehen. Im Zuge der Treppenhaus-Renovierung und der Einrichtung eines Concierge kam es zu starken Mieterhöhungen. Außerdem wurde bei den Bauarbeiten Asbest freigesetzt – z unächst

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Niebuhr-Hochhaus

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ohne die nötigen Sicherheitsvorkehrungen einzu-halten. Die Mieter des Hochhauses richteten dar-aufhin einen Mailverteiler ein und trafen sich zu einer Mieterversammlung im Kölibri.

Da es in Zukunft vermehrt Anlässe zu Mieterver-

sammlungen geben würde, wünschten sich die Be-

wohner einen Raum dafür innerhalb des Hauses.

Dieser Raum könnte auch für andere Veranstaltun-

gen zur Verfügung stehen. Bei unserem zweiten

Treffen schloss sich der Nachbar Dirk Bunte als

weiterer Auftraggeber an.

Nach unserem ersten Treffen machten wir eine kurze Hausbegehung und sahen uns die Umge-bung an. Frank selbst hatte die Idee, die Dachflä-che zu nutzen, inspiriert durch übliche Luxusnut-zung in den obersten Geschossen. Von dort aus hat man einen atemberaubenden Blick über die Stadt. Die Dachfläche ist mit Teerpappe versiegelt und von ca. 2m hohen Betonwänden umgeben, die einen guten Windschutz bieten. Das Dach bietet somit schon das Potential zu einer räumlichen Umgestaltung, es ist jedoch schwer zugänglich – insbesondere für die etwa fünf gehbehinderten Bewohner. Zudem wäre ein Umbau nicht nur bau-rechtlich mit großen Hürden verbunden. Eine wei-tere Möglichkeit wäre die gemeinschaftliche An-mietung oder gar der Kauf einer leerstehenden

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Einladungsflyer zum Flur-Punsch

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Wohnung. Zur Zeit stehen ca. 20 Wohnungen leer. Ein weiterer Ort innerhalb des Hauses wäre sein halböffentlicher Raum. Dieser ist im Niebuhr-Hoch- haus aber nur in sehr geringem Umfang vorhan-den. Es gibt einen etwas breiteren Eingangsflur, der an den Briefkästen vorbei zur Concierge- Loge und zu den beiden Fahrstühlen führt. Neben dem Treppenhaus gibt es in jedem Stockwerk ei-nen ca.10qm großen Warteraum. Von diesem füh-ren zwei Türen in die gegenüberliegenden Flure, die je fünf Wohnungen verbinden. Am Ende dieser Flure fällt durch ein kleines Fenster Tageslicht.

Im Umfeld des Gebäudes liegen zwei Gaststätten: das Schweinske im Sockel des Hochhauses und die Holstenschwemme am Ende der angrenzenden Häuserreihe. Dort wäre ein Stammtisch denkbar. Außerdem stießen wir auf den Hinterhof der Häu-ser in der Finkenstraße. Das Niebuhr-Hochhaus grenzt dort ebenfalls an. Da die Finkenstraße kom-plett abgerissen und neu bebaut werden soll, und die Bewohner sich ebenfalls politisch gegen diese Pläne engagieren, wäre eine Interessengemein-schaft denkbar.

Bei einem zweiten Gespräch mit Frank und Dirk erörterten wir etwaige Nutzungsmöglichkeiten eines Gemeinschaftsraumes. Neben Mieterver-sammlungen könnte es auch ein Ort für Geburts-

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PARASIT+ Nutzungmöglichkeiten

DACH+ Platz+ Ruhe+ Aussicht

WOHNUNG+ Erreichbarkeit+ Ausstattung

SCHWEINSKE+ Ausstattung+ ErreichbarkeitLIDL DACH

+ Platz

HINTERHOF FINKENSTRASSE+ Erreichbarkeit+ Interessensgemeinschaft

KÖLIBRI+ Ausstattung

HOLSTEN-SCHWEMME+ Ausstattung+ Erreichbarkeit

Oben: Mögliche Orte für Gemeinschaftsräume

Rechts: Aufwand-Nutzen- diagramm gemeinschafts- bildender Maßnahmen

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PARASIT+ Nutzungmöglichkeiten

DACH+ Platz+ Ruhe+ Aussicht

WOHNUNG+ Erreichbarkeit+ Ausstattung

SCHWEINSKE+ Ausstattung+ ErreichbarkeitLIDL DACH

+ Platz

HINTERHOF FINKENSTRASSE+ Erreichbarkeit+ Interessensgemeinschaft

KÖLIBRI+ Ausstattung

HOLSTEN-SCHWEMME+ Ausstattung+ Erreichbarkeit

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tagsfeiern, zum gemeinsamen Fußballschauen mit Bewirtung, aber auch ein Ort für eine gemeinsame Nutzung mit einer Einrichtung für soziale Dienste geben. Wir kamen im Gespräch darauf, dass es bis in die 1980er Jahre auch in Hochhäusern üb-lich war, die Nachbarn auf dem gleichen Stock-werk zum Geburtstag auf einen Schnaps einzula-den. Frank und Dirk glauben nicht die Einzigen im Haus zu sein, bei denen ein Bedürfnis nach mehr Nachbarschaft besteht. Durch die vertikale Bau-weise und das Fehlen halböffentlichen Raums – ab-gesehen von reiner Erschließungsfläche – i st die Anonymität architektonisch vorgegeben.

Nachdem wir zunächst alle räumlichen Optionen für eine gemeinschaftliche Nutzung in einer „Mind- map“ zusammengefasst hatten, begannen wir per Ausschlussverfahren die realistischen Möglich-keiten herauszufiltern. Die wichtigste Entschei-dung war zu diesem Zeitpunkt jedoch, den Fokus weniger auf eine Räumlichkeit, als mehr auf den Gemeinschaftsbildungsprozess an sich zu legen. Eine vorhandene Räumlichkeit wird diesen Pro-zess stärken, jedoch macht ein Gemeinschafts-raum keinen Sinn ohne das Vorhandensein einer Gemeinschaft. Umgekehrt lassen sich mit einer starken Gemeinschaft auch sehr ambitionierte räumliche Pläne realisieren.

Schwer zugängliche Dach- terrasse Niebuhr-Hochhaus

Rechts: Gemeinschaftliche innere Erschließungsflächen

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Die Möglichkeit weiterer Treffen im Kölibri wollten wir nicht weiter verfolgen, da dieser Ort zu weit entfernt liegt und zum Hochhaus kein unmittelba-rer Bezug besteht. Auch die Einrichtung eines Stammtisches in einer nahen Gaststätte schlos-sen wir aus, da dort immer ein Konsumzwang be-steht und man aufgrund der hohen Lautstärke und des zur Verfügung stehenden Platzes nur sehr ein-geschränkt Versammlungen abhalten kann. Der gemeinsame Hinterhof mit den Häusern der Fin-kenstraße ist auf Grundlage gemeinsamer Interes-sen in wohnrechtlichen Fragen sehr stark prob-lembehaftet und würde die Wohnungseigentümer eventuell ausschließen. Die Dachfläche ist räum-lich betrachtet sehr attraktiv. Sie ist jedoch schlecht zugänglich und nicht barrierefrei zu errei-chen, ganz zu schweigen von dem baurechtlichen Genehmigungsaufwand.

Was bleibt sind die leerstehenden Wohnungen und die Flure. Da sich diese Räume alle innerhalb des Gebäudes und oberhalb des Sockels befinden besteht ein starker Bezug zu den Wohnungen. Un-abhängig davon, ob man Mieter oder Eigentümer ist, ist das Wohnen im Hochhaus gemeinsames Merkmal aller potentiellen Gemeinschaftsmitglie-der. Das Hochhaus wird so zum vertikalen Dorf, das einen Dorfplatz sucht.

vertikale Erschließungfläche

horizontale Erschließungsfläche

Privatfläche

vertikale Erschließungfläche

horizontale Erschließungsfläche

Privatfläche

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Für die Planung der weiteren Schritte war es wich-tig weitere Bewohner kennenzulernen, um einen Eindruck zu bekommen, wie stark das Bedürfnis nach Nachbarschaft im Haus tatsächlich ist. Von der Idee einer systematischen Befragung haben wir Abstand genommen, denn Dirk gab zu beden-ken, dass in der Vergangenheit viele Bewohner des Hauses negative Erfahrungen mit vermeintli-chen Befragungen an der Wohnungstür gemacht hätten.

Gemeinsam entschieden wir dann, im Frühjahr ei-nen Punschabend im Flur zu veranstalten und so an die bereits erwähnten Bräuche der Nachbar-schaft anzuschließen. Gleichzeitig hofften wir, in einer lockeren Atmosphäre mehr über die anderen Hausbewohner zu erfahren. Dirk und Frank wür-den die Gastgeber sein und von der Wohnung zum Flur hin Getränke ausschenken. Wir Gestaltungs-berater würden, als Gäste geladen, für Gespräche zur Verfügung stehen und gegebenenfalls in ei-nem kleinen Vortrag über unsere Arbeit berichten. Weitere Schritte nach dieser Veranstaltung soll-ten erst geplant werden, wenn eine direkte Anfra-ge von Frank, Dirk oder einem Nachbarn an uns gestellt wird.

Denkbar wäre beispielsweise eine Flurgalerie. Frank ist Fotograf, Dirk malt in seiner Freizeit. Möglicher-

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Links: Bausatz für die Türtheken. Kistensperr-holz und Klemmstange

Unten: Bausatz für die Flurtische. Kistensperr-holz und Klemmstange

weise gibt es weitere Künstler im Haus. Eine sol-che Gestaltung des halböffentlichen Raumes wür-de zum Verweilen einladen und Begegnungen unter den Nachbarn fördern. Als vielfältig nutzba-ren Gemeinschaftsraum könnte man bei ausrei-chender Nachfrage in mittlerer Zukunft versuchen, eine leerstehende Wohnung anzumieten. Derzeit kostet eine der großen 68qm großen Wohnungen ca. 600 Euro Miete pro Monat – f ür 150 Mieter gemeinsam vielleicht wirklich zu leisten.

Da in dem Haus Asbest festgestellt wurde, war es nur mit Genehmigung möglich, an Wand oder De-cke Dinge zu befestigen. Dies und die Räumlich-keit des Flures stellten eine spezifische Entwurf-saufgabe für uns dar. Wir entwarfen Stehtische, die zwischen Boden und Decke gespannt werden, und eine Schenke, die in der Türzarge befestigt wird, ohne dabei den Bestand zu beschädigen.

Die halbrunden Stehtische, die wechselseitig an den Wänden positioniert werden können, transfor-mieren den zuvor klar geometrischen rechtwinkli-gen Korridor zu einem ungewohnt dynamischen Raum. Auch die räumliche Umnutzung der eigent-lichen Erschließungsfläche schuf einen besonde-ren Ort. Wir hatten keinerlei Vorstellung, wie viele Leute zu dem Punsch-Empfang kommen würden. Mit den knapp 30 Gästen, die dann kamen, waren

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wir zufrieden. Einige kannten sich bereits, doch es wurden auch neue Kontakte geknüpft. Es war eine angenehm private Atmosphäre; auch weil Dirk aus seiner Wohnungstür heraus ausschenkte. Die neue Erfahrung der Bewohner, den sonst nur zur Er-schließung genutzten Flur anders und gemeinsam zu nutzen, regte dazu an, selbst utopische Varian-ten eines Versammlungsraumes positiv zu disku-tieren. Der Flur-Punsch diente später auch als Thema für die Kontaktaufnahme im Haus nach dem Abend. Es gab ein Grundbedürfnis für Ge-meinschaft und ein Interesse für weitere gemein-schaftsbildende Maßnahmen.

Die nächste Veranstaltung – einen Frühschoppen – organisierten die Bewohner dann selber. Mit un-serem Impuls, den Fokus von der Suche nach ei-nem Gemeinschaftsraum auf gemeinschaftsstif-tende Aktivitäten zu lenken, sahen wir unsere Arbeit als Gestalter zunächst als beendet an. Eine Fragestellung, die sich jedoch auch unabhängig des Niebuhr-Hochhauses lohnt, weiterzudenken, ist, wie sich halböffentliche Räume und Wegeflä-chen innerhalb von Gebäuden temporär umnutzen und aneignen lassen. Unsere Stehtische waren der erste Versuch einer Antwort. Da es aber we-gen etwaiger Fluchtwege bereits gesetzlich verbo-ten ist einen Stuhl in den Hausflur zu stellen, be-darf es hier noch kreativer Arbeit.

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Aus der Türtheke im Hinter-grund werden warme Getränke gereicht. Flur-Punsch, Februar 2012.

Links: Frühschoppen im Eingangsbereich, Juni 2012

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Türbar

Als Weiterentwicklung der Ad-Hoc Möbel für das Niebuhr-Hochhaus entstand eine Türbar aus vier lasergeschnittenen Stahlblechen. Die Einzelteile sind lediglich gekantet und lassen sich einfach zu-sammenzustecken. Durch das Herunterklappen der halbrunden Tischplatte entsteht über die Steckscharniere Spannung, die den Tisch am Tür-blatt festzieht. Der Tisch ist ausgelegt für eine 86 cm Standardtüre mit Falz. Er kann beidseitig an der Türe befestigt werden.

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Klemmtische im Flur mit Nüsschen auf Sevietten.

Rechts: Skizze der Türbar

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Die Projektblätter Öffentliche Gestaltungsberatung doku- mentieren einzelne mit den BewohnerInnen von St. Pauli gemeinsam entwickelte, angefangene, umgesetzte und gescheiterte Projekte. Im Herbst 2011 eröffneten Stu-dierende des Studienschwerpunkts Design der HFBK Hamburg in Zusammenarbeit mit der GWA St. Pauli eine wöchentliche Designsprechstunde vor Ort. Dort wird den BewohnerInnen eines von Aufwertung und Verdrän-gung betroffenen Stadtteils kostenlose Design-Unter-stützung bei der Auseinandersetzung mit gestalterisch-en Alltagsproblemen in und außerhalb ihrer Wohnungen angeboten. Es wird versucht, in einem kooperativen Ge-staltungsprozess neue Ansätzen und Formen des De-signs zu entwickeln. Die Projektblätter zeigen die Aus-gangspunkte, Entwicklungen und Ergebnisse dieser Prozesse.

www.design.hfbk-hamburg.de [email protected]

HerausgeberStudio Experimentelles Design der HFBK Hamburg, Jesko FezerGestaltung Nils Reinke-Dieker,Marius SchwarzLektoratStephanie WursterDruckDruckerei in St. Pauli, Scharlau GmbHMaterialverlag – HFBKmaterial 318–06