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Präsentation: Dr. Wolfgang Schrader Einführu ng und Überblic k Richtig schreiben

Präsentation: Dr. Wolfgang Schrader

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Richtig schreiben. und. Einführung. Überblick. Präsentation: Dr. Wolfgang Schrader. Orthographie. . . . richtig. schreiben. Orthographie/Orthografie - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Präsentation: Dr. Wolfgang Schrader

Präsentation:

Dr. Wolfgang Schrader

Einführung

und

Überblick

Richtig schreiben

Page 2: Präsentation: Dr. Wolfgang Schrader

Orthographie

richtig

schreiben

Orthographie?

Orthografie?Ortografie?Ortogravieh?

Orthographie/Orthografie

Die Hauptvariante ist die bisherige fremdsprachige Schreibweise (Orthographie), die zulässige Nebenvariante die integrierte (eingedeutschte) Schreibweise Orthografie.

Bertelsmann: Die neue deutsche Rechtschreibung

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Solange man in unserer Gesellschaft und Berufswelt Solange man in unserer Gesellschaft und Berufswelt Rechtschreibung noch als untrüglichen Gradmesser Rechtschreibung noch als untrüglichen Gradmesser für Gebildetsein und Intelligenz ansieht, solange ein für Gebildetsein und Intelligenz ansieht, solange ein unsicherer Rechtschreiber geringere berufliche unsicherer Rechtschreiber geringere berufliche Aufstiegschancen hat und vom Besuch Aufstiegschancen hat und vom Besuch weiterführender Schulen ausgeschlossen wird oder weiterführender Schulen ausgeschlossen wird oder eine gesellschaftliche Abwertung erfährt, bleibt es eine gesellschaftliche Abwertung erfährt, bleibt es eine vorrangige Aufgabe unserer Grund- und eine vorrangige Aufgabe unserer Grund- und Hauptschule, die Schüler mit einer hinreichenden Hauptschule, die Schüler mit einer hinreichenden Rechtschreibsicherheit auszustatten — gleichwohl, Rechtschreibsicherheit auszustatten — gleichwohl, welche eigene Meinung der einzelne Lehrer zum welche eigene Meinung der einzelne Lehrer zum Stellenwert orthographischer Normen einnimmt.« Stellenwert orthographischer Normen einnimmt.« (Greil/Kreuz)(Greil/Kreuz)

»Die heutige Bewertung der Orthographie in Schule und Gesellschaft steht in keinem angemessenen Verhältnis zu ihrem tatsächlichen Wert für die Kommunikation.«(MESSELKEN)

»Primäre Aufgabe des Sprachunterrichts ist Vermittlung und Ausbau von Sprache. Demgegenüber erscheint das Erlernen der ”richtigen” Schreibung als ein sicher wichtiger, aber sekundärer Bereich.” (WEISGERBER)

Stellenwert der Rechtschreibung

Rechtschreiben fordert und fördert

Wahrnehmung

Logisches Denken

konvergentes Denken

Gedächtnis

Transfer

Aufmerksamkeit

Genauigkeit

Sorgfalt

Konformität

Disziplinintellektuelle Aspekte

gamrzomesa

begaxel

erzieherische Aspekte

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Der Lerngegenstand „Schrift“ Graphem Kleinste bedeutungsunterscheidende

Einheit auf schriftsprachlicher Ebene Phonem

Kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit auf sprachlicher Ebene

MorphemKleinste bedeutungstragende Einheit (Anfangs-, Haupt-, Endmorphem)

Seine Bestandteile

Sein Prinzip

Alphabetschrift Schriftzeichen als konventionelle, willkür- lich festgelegte Symbole repräsentie- ren Lautzeichen.

Parallelität von Lautfolge und Buchsta- benkette

Zusammenhang von Buchstabenfolge und Wortbedeutung

Buchstabenverbindungen als Wortbau- steine (Silben, Morpheme, Signalgruppen)

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Der Lerngegenstand „Schrift“

30 Grapheme stehen für ca. 90 Phoneme Die Orthographie orientiert sich an der

genormten Hochsprache. Ein Graphem steht für verschiedene Phoneme Verschiedene Grapheme repräsentieren ein

Phonem Ein Graphem oder eine Graphemgruppe

repräsentiert dieselbe Phonemkombination Eine Graphemgruppe steht für ein Phonem Phonemkombinationen werden durch ein

Graphem vertreten Fremdwörter werden nach dem etymologischen

Prinzip oder als Lehnwörter verschriftet.

Strukturelle Eigenheiten

<e> für /e:/ in Weg, für // in Bett

<v>, <f> für /f/

<x>, <chs>, <gs>, <cks> für /ks/

<sch> für // in Schuh

/ts/ durch <z>

phonographisch und/oder fonografisch

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Etymologisch-morphematisches Prinzip: Wortverwandtschaften

jagen-Jäger Hund-Hunde-Hundsfott

Der Lerngegenstand „Schrift“

Prinzipien der Rechtschreibung

Phonologisches Prinzip: Lauttreue

aber: identische Schreibung (rein-Rain-Rhein) Schärfung/Dehnung mit und ohne Zeichen (hat- hatte, Tal-Saal-kahl) Ähnlichkeitsschreibung (b-p, g-k, i-ü-y)

aber: alt-Eltern

Grammatikalisches Prinzip: Regeln

Semantisches Prinzip: inhaltliche Bedeutung

aber: Bank-Bank (Homonyme)

Historisches Prinzip: Tradition

Mohr-Moor(Homophone)

Li-ebe-Liebe, Kaiser, Mai

aber: TorGraphisch-formales Prinzip: Ästhetik, optische Wirkung

aber: am, nahm(Viele Ausnahmen!)

Sohn, Lohn

kam

„Orthographischer Dschungel“

(Brügelmann)

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Grund- bzw. Arbeitswortschatz

Der deutsche Wortschatz umfasst zwischen

300.000 und 600.000 Wörter.

Der Normalbürger kennt zwischen 12.000 und

16.000 davon.

Goethe benutzte 20.000.

Ein Akademiker verwendet im Schnitt

3000.

Adenauer kam mit 1.000 aus.

Brügelmann 1989, 156

Sprachfrequenzuntersuchungen ergaben:

Mit den 100 häufigsten Wörtern werden 50 % aller

Normaltexte erfasst ...

... mit den 1000 häufigsten Wörtern ca. 80 % ...

... mit den 4000 häufigsten Wörtern immerhin 95 %. Die 35 häufigsten

Morpheme decken 50 % allen fließenden Textes ab, die häufigsten 100 bereits 70 %, die häufigsten 200

sogar 85 %.

Brügelmann, 147

„Häufigkeit“ als

Hauptkriterium für den

Grundwortschatz.

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Äußerungen in einem Volkshochschulkurs mit sogenannten »Null- Anfängern«, gesammelt von

Gabriele Schumann & Claudia Crämer

»Eichhörnchen! So ein langes

Wort für so ein kleines Tier.«

(Petra, 22 Jahre)

»Messer schreibt man mit <ss>, also schreibt man ein kleines Messer mit <s>.«(Peter, 29 Jahre)

» Wenn in der Schüssel viel Salat ist, schreibt man Salat mit <ll>.«(Peter, 29 Jahre)

»Schiff« — »Schiff kann man

nicht anfassen, weil es so groß ist.«

(Andreas, 30 Jahre)

Null-Anfänger verknüpfen das Klang- bzw. Wortbild mit dem

semantischen Aspekt, verstehen noch nicht das phonologische Prinzip der

Alphabetschrift.

Page 9: Präsentation: Dr. Wolfgang Schrader

Kopf

Teilleistungen

Auge Ohr

Mund

Hand

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Teilleistungen

visuelle Wahrnehmun

g

auditive Wahrnehmun

g

kinästhetische Wahrnehmun

gSymbolverständnis

motorische Entwicklung

rhythmisches Empfinden

Sprachwissen

Artikulation

kognitive Faktoren

Motivation Konzentration Selbstkonzept

Problemlöseverhalten

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Methodische StufenDie Schreibbewegung ist der Angelpunkt der Rechtschreibfertigkeit. (LAY, A.W.)

Die sichere Einprägung der Physiognomie der Wörter , was natürlich vorzugsweise durch die Vermittlung des Auges geschieht, ist Aufgabe des Rechtschreibunterrichts (BORMANN, K.) Nach Durchnahme der Regel eines Paragraphen muß also jedes Wort desselben von den Schülern richtig geschrieben werden können (MEYER, J.)

Wenn auch das Ohr nicht fähig ist, die Wortbilder festzuhalten und zu reproduzieren, so unterstützt es doch die Auffassung der Wortbilder insofern, als die Schallbilder die Sprachwerkzeuge anregen und so die motorische Vorstellung des Wortbildes vermitteln. (WAWRYK, J.)

(nach Brügelmann, H., 223)

Als gesichert gilt:

• Kinder unterscheiden sich in den Zugriffen auf die Schrift.

• Ebenso wie Anfänger (Novizen) und Experten

• Es gibt unterschiedliche Lerntypen.

• Der falsche Schluss daraus: Methodenmonismus.

• Wahrnehmungen der verschiedenen Sinneskanäle stützen sich gegenseitig und verstärken den Gedächtniseindruck.

• Der richtige Schluss:

Vielka

nal-

Rechts

chreib

en

Page 12: Präsentation: Dr. Wolfgang Schrader

Sprachentwicklungsmodell(nach Günther, Spitta)

Präliteral-symbolische Stufe

Logographemische Stufe

Alphabetische Stufe

Orthographische Stufe

Integrativ-automatisierte Stufe

Symbolverständnis im produktiven und rezeptiven Bereich: Mimik und Gestik verstehen; Lesespiele, KritzelbriefeOrientierung am Wortbild: an prägnanten Buchstaben, an der Wortgrenzen, Wortlängen (PP = Puppe)Einsicht in Graphem-Phonem-

Korrespondenzen:lautgetreue Verschriftungen, bestimmt durch die Umgangssprache (Fata, Schpiln, gesdan)Orientierung an Wortbausteinen

und Regeln; zunehmende Sicherheit im Grundwortschatz (Übergeneralisierungen: Vata Vater liler (= lila) Automatisierung,

Rechtschriftliche Sicherheit durch kompetente Anwendung der Lösungshilfen

diaethylaminoaethoxy

di-ae-thyl-a-mi-no-ae-tho-xy

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Strukturmerkmale als Lern- und Übungsmaterial:

Grapheme/PhonemeSilben

MorphemeSignalgruppen

Regeln/Ausnahmen

Funktionelle Aspekte

visuelle Funktion

mehrmaliges Anschauen, gliederndes Lesen

akustische Funktionaufmerksames Hören, akustische Differenzierung, gliederndes Sprechen

sprechmotorische Funktion

artikuliertes Sprechen, gliederndes Mitsprechen beim Schreiben

kognitive FunktionGesetzmäßigkeiten erfassen Analogiebildungen

mnemotechnische Funktion

nicht zu begründende, nicht abzuleitende Besonderheiten erfassen, „Eselsbrücken“

semantische FunktionSchreibweise mit Bedeutung assoziieren

graphomotorische Funktion

motorisches Einprägen der Schreibspur

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Lösungshilfen nach Oswald Watzke

historisch-etymologische Methode

Schreibe abstammungsgetreu!

phonetische Methode

Schreibe lauttreu!

grammatisch-logische Methode

Schreibe nach den Regeln und beachte die

Ausnahmen!

Kombinierte Methode Benütze alle Lösungshilfen!

(Redundanz schaffen):

mechanische Methode

Schlage nach und schreibe richtig! Verwende ein Programm!

senso-motorische Methode

Übe die Schreibbewegungen ein!

Akusto-motorische Methode

Schreibe wie du hörst und sprichst!

Visuell-motorische Methode

Präge dir Wortbilder ein!

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Aufbau des neuen Grundschullehrplans (Jgst. 3)

auditive, visuelle und strukturierende Wahrnehmung schulen:

• Lautfolgen abhören • Reimwörter• Lautqualitäten unterscheiden • in Sprechsilben, Wortbausteine zerlegenRechtschreibstrategien aufbauen und sichern:

• lautgetreue Verschriftung• Wortbausteine verwenden • Wortzusammensetzungen (Fugen-s, 3 Konsonanten)• regelgeleitete Strategien (Groß-/Kleinschreibung, Verlängerungen, Ableitungen) • nicht regelgeleitete Wörter erarbeiten, einprägen und anwenden (v, aa, ks, ß, ck)• Wörter, Sinnschritte und Sätze sicher aufschreiben • mit dem Wörterbuch umgehen • Fehler berichtigen

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Prinzipien des Rechtschreibunterricht

s

Motivation

Übung

Differen-zierung

Förder-diagnosti

k

Grundwort-schatz

Vielkanaliges

LernenLebens-bezug

Integratives Prinzip

Vermeidung vor

Korrektur

Erfolgsorien-tierung

RS als Unterrichts-

prinzip

Isolierung von

Schwierig-keiten

Kompensation

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Strukturmodell zu einer Sequenz „Arbeit am Kernwortschatz“

Begegnung mit dem Wortmaterial

Sprachliche Situation

Inhaltliche Klärung

Isolieren der Wörter

Einprägen von Wortbildern

Kennenlernen der Wortgestalten

Strukturieren der Wortbilder

Einbetten in neue Wortstrukturen

Kontrolle

Anwendung

Lernstandsdiagnose, Leistungsmessung

Integration, weitere Übungseinheiten

Abwechslungsreiche, interessante, informative, altersgemäße, humorvolle Situationen begünsti-gen eine lustvolle Auseinandersetzung: Rätsel, Fortsetzungsgeschichten, Bild-Wort-Zuordnungen, Karikaturen, Entscheidungsfragen

Zur Sicherung des Verständnisses: Wortumschreibungen, neue Sätze bilden, Synonyme, Pantomime, SatzergänzungenIdentifizieren der Lernwörter mit Zielangabe

visuelle, akustische und motorische Auffassung und Durchdringung der Wörter (ganzheitlich) durch Maßnahmen zur Erfassung der Klang-gestalt, des Schriftbildes und des Schreib-bildes

detaillierte Erfassung der Binnengliederung des Wortes durch Analyse- uns Syntheseübungen (Purzelwörter, Wortergänzungen, Strichbilder) Wortveränderungen zum Zweck der Wortschatzerweiterung und der besseren Verfügbarkeit: Flexionen, Analogiebildungen, Zusammensetzungen, Ableitungen, Signalgrup-penkategorien,

Diktate, Kurzdiktate, Lückentexte,

Individualisierung, Differenzierung, Wortlistentraining, Wortkarteien, Verschriftungen in Sinnzusammenhängen

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Nihil est in intellectu, quod non

fuerit prius in sensu.

Th. v. Aquin