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Ringvorlesung Philosophie WiSe 2018/19 Wissenschaftliche Koordination: Prof. Dr. Matthias Bormuth, Heisenberg-Professur für Ver- gleichende Ideengeschichte, Institut für Philosophie der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Karl Jaspers-Haus, Unter den Eichen 22, [email protected] Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Insti- tut für Philosophie und dem C3L – Center für lebenslanges Lernen der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in Ver- bindung mit der Karl Jaspers-Gesellschaft. Die Ringvorlesung Philosophie, VA.-Nr. 4.03.998, und mehr als 600 weitere geöffnete Lehrveranstaltungen der Universität Oldenburg können Sie als Gasthörer_in besuchen. Anmeldungen: Anmeldungen zum Gasthörstudium online unter https://www.uni-oldenburg.de/c3l/gasthoerstudium/ anmeldung-formulare/ Mitglieder und Freunde der Karl Jaspers-Gesellschaft können sich für einzelne oder alle Vorlesungen unter den üblichen Bedingungen anmelden unter: http://karl-jaspers-gesellschaft.de/kontakt/ Nähere Informationen: Telefonisch unter 0441 798-2275 oder 2276 oder auch in der Sprechstunde im Gasthörbüro Mo - Do 10-12 Uhr und Do 14-17 Uhr auf dem Lifelong Learning Campus Ammerländer Heerstr. 136 Gebäude V02, Raum 0-015/0-016 Die 1968er Jahre Figuren und Diskurse [ Bildnachweis: Jürgen Habermas ©Isolde Ohlbaum; Ulrike Meinhof ©Ullstein bild; Rudi Dutschke ©Deutsches Historisches Museum; Ralf Dahrendorf ©ap/dpa/picture alliance/SZ Photo]

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RingvorlesungPhilosophie WiSe 2018/19

Wissenschaftliche Koordination:

Prof. Dr. Matthias Bormuth, Heisenberg-Professur für Ver-gleichende Ideengeschichte, Institut für Philosophie der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Karl Jaspers-Haus, Unter den Eichen 22, [email protected]

Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Insti-tut für Philosophie und dem C3L – Center für lebenslanges Lernen der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in Ver-bindung mit der Karl Jaspers-Gesellschaft.

Die Ringvorlesung Philosophie, VA.-Nr. 4.03.998, und mehr als 600 weitere geöffnete Lehrveranstaltungen der Universität Oldenburg können Sie als Gasthörer_in besuchen.

Anmeldungen:

Anmeldungen zum Gasthörstudium online unter

https://www.uni-oldenburg.de/c3l/gasthoerstudium/ anmeldung-formulare/

Mitglieder und Freunde der Karl Jaspers-Gesellschaft können sich für einzelne oder alle Vorlesungen unter den üblichen Bedingungen anmelden unter:

http://karl-jaspers-gesellschaft.de/kontakt/

Nähere Informationen:

Telefonisch unter

0441 798-2275 oder 2276

oder auch in der Sprechstunde im Gasthörbüro

Mo - Do 10-12 Uhr und Do 14-17 Uhr auf dem Lifelong Learning CampusAmmerländer Heerstr. 136Gebäude V02, Raum 0-015/0-016

Die 1968er JahreFiguren und Diskurse

[ Bildnachweis: Jürgen Habermas ©Isolde Ohlbaum; Ulrike Meinhof ©Ullstein bild; Rudi Dutschke ©Deutsches Historisches Museum; Ralf Dahrendorf ©ap/dpa/picture alliance/SZ Photo]

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Ringvorlesung Philosophie WiSe 2018/19

4.03.998 Die 1968er Jahre - Figuren und Diskurse

Prof. Dr. Matthias Bormuth Mo, 10:00-12:00 Uhr c.t., BIS-Saal*

„Wohin treibt die Bundesrepublik?“ So fragte Karl Jaspers am Beginn der 1968er Jahre. Vehement warnte er vor den diktato-rischen Zügen der Zeit, die sie im politischen Handeln der gro-ßen Koalition und der Notstandsgesetzgebung seines Erachtens zeigte.

Die Studentenbewegung sah im Versagen und Schweigen der bürgerlichen Eliten auf weitaus radikalere Weise Parallelen zu 1933 und zog ganz andere politische Konsequenzen, wie der Blick auf Rudi Dutschke und die von ihm initiierten Provokatio-nen zeigt.

Theodor W. Adorno und Jürgen Habermas gaben dem linkskri-tischen Unbehagen an der deutschen Vergangenheit einen mo-derateren Ausdruck, während in ihrem Hausverlag Suhrkamp die Lektoren die Machtverhältnisse umzustürzen suchten und Hans Blumenberg die höhere philosophische Warte suchte. Anders versuchte eine angelsächsisch geprägte Figur wie Lord Dahren-dorf den revolutionären Zug der Zeit pragmatisch zu mäßigen.

Ideenhistorisch betrachtet speiste die romantische Sehnsucht nach Erlösung untergründig die Diskurse, die literarisch in Hans Magnus Enzensberger ihre bis heute schillerndste Figur fanden. Johannes Grützke brach in Berlin das Pathos der 68er-Bewegung mit malerischer Ironie. Günter Grass hingegen geriet zwischen die liberalen und radikalen Frontstellungen, die am Ausgang der Jahre zur Gründung der RAF führte. Deren Geschichte der Gewalt und die Biographie Ulrike Meinhofs zeigen eindrücklich, wie uto-pische Energien in tödlicher Radikalität münden können.

Neben den skizzierten Figuren und Diskursen der Zeit bietet die Ringvorlesung auch persönliche Erinnerungen an 1968, zeitge-mäße Lektüren und literarisch-philosophische Leitmotive.

*Der Bibliotheksvortragssaal (BIS-Saal) befindet sich direkt gegen- über dem Eingang zur Zentralbibliothek, Campus Haarentor, Uhlhornsweg 49-55.

TERMINPLAN22. Oktober Dr. Lorenz Jäger (Frankfurt) Der zerrissene Strumpf – 1968 mit Philosophen gedeutet

29. Oktober Dr. Wolfgang Kraushaar (Hamburg) Die Romantische Revolte und ihr Protagonist Hans M. Enzensberger

5. November Prof. Dr. Reinhard Schulz (Oldenburg) „Wohin treibt die Bundesrepublik?“ Karl Jaspers und 1968

12. November Prof. Dr. Stefan Müller-Doohm (Oldenburg)Von der Debatte zum Konflikt – Theodor W. Adorno und Jürgen Habermas im Horizont von 1968

19. November Wolfgang Schopf (Frankfurt)„Eigentum verpflichtet“ – Die Revolte im Suhrkamp Verlag Siegfried Unseld und der genossenschaftliche Verlag der Autoren

26. November Dr. Willi Winkler (München)Figuren der Gewalt – Zur Geschichte der RAF

3. Dezember Prof. Dr. Ingrid Holtey Gilcher (Hamburg)„Ohne Provokation werden wir gar nicht wahrgenommen“ – Rudi Dutschke und die Neue Linke

10. Dezember Prof. Dr. Harro Zimmermann (Bremen)Revolution und Schneckengang – Günter Grass in den 1968er Jahren

17. Dezember Dr. Eduard Beaucamp (Frankfurt) Malerische Kritik – Johannes Grützke und der Zeitgeist seit 1968

7. Januar Prof. Dr. Matthias Bormuth (Oldenburg)Skizze einer Verunglückten – Ulrike Meinhof in ihrer Zeit

14. Januar Dr. Franziska Meifort (Oldenburg)Ralf Dahrendorf – Ein Liberaler im Jahr 1968

21. Januar Prof. Dr. Tilman Allert (Frankfurt)„Zauber des Priesterlichen“ – Hans Blumenberg um 1968

28. Januar Prof. Dr. Manfred Geier (Hamburg)Erinnerungen eines Philosophen an 1968