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kostenlos . nr 04 . september/oktober 2011 . paul-lesen.de

paul.August 2011 & September 2011

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Das Passauer Stadtmagazin

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Ausgabe 4.2011.SEPTEMBER.3

paul.EDITORIAL

IMPRESSUM

paul.Verlag Thundorfer Str. 10 93047 Regensburg eMail: [email protected] web: www.paul-verlag.de

Herausgeber Thomas Raab, Martin Schwenke Chefredaktion & Anzeigen Thomas Raab (V.i.S.d.P.) [email protected] [email protected] Redaktion Birgit Ankerl, Christian Lang Max Philipp Brüchmann, Jan Tröschel Autoren & Fotografen jeweils am Ende des Artikels gekenn-zeichnet Titelbild Max Philipp Brüchmann Satz & Layout Jan Tröschel, Thomas Raab, Timu Einemann

Lektorat: Michaela Adlmüller, Tabea Kühnert und Martin Schwenke

Erscheinung 10 mal pro Jahr Druckauflage mind. 8.000 Exemplare

Redaktions- und Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe ist jeweils der 3. des Erscheinungsmonats. Es gelten die Preise der Mediadaten 2011 vom August. Gerichtsstand Regensburg

Liebe Leserin, lieber Leser,

langsam neigt sich die Haupturlaubszeit auch schon wie-der dem Ende zu und wir hoffen, dass jeder seine Auszeit genießen und nutzen konnte, um etwas Abstand zum All-tag in Beruf, Schule oder an der Universität zu gewinnen. Kurz vor Ende der großen Sommerferien und vor Beginn des neuen Schuljahres stürzen sich wohl die meisten un-serer Leser, hoffentlich gut erholt und mit neuer Motivati-on, auf bevorstehende Aufgaben.

Wie gewohnt begleitet dich paul. auch in den kommen-den Wochen mit einem abwechslungsreichen und le-senswerten Programm. paul. berichtet nämlich in dieser Ausgabe u.a. über das „Jugend findet Stadt“ Musikfes-tival, die vielseitige Nutzung der Innwiese als Ort der Er-holung und Freizeit, den Musikförderverein Passau und über die Burnout-Gefahr im Studium. Darüber hinaus stellt paul. dieses Mal einen ganz besonderen „Helden unserer Kindheit“ vor und findet garantiert für alle Ge-schmäcker das richtige Buch. Wie immer findest du auch viele interessante Tipps auf unseren Seiten.

Paul. wünscht allen Schülern einen gelungenen Start und unseren Lesern viel Freude bei der Lektüre. Unter www.paul-lesen.de ist unser Magazin auch jederzeit online ab-rufbar.

Dein paul.Team

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4.SEPTEMBER.paul-lesen.de

paul.Inhalt

Jugend findet Stadt 7 Das Rockfestival im Herzen Passaus am 10.09.2011 auf dem Löwenbraugelände.

24 Stunden Innwiese 10 Zwischen Naherholung und Partyareas.

Lesestoff für Sommertage 13 Buchtipps für Urlauber und Daheimgebliebene.

Stoff für die stolze Studentenbrust 18 Vom mentalen Orgasmus zweier Passauer Stu-denten.

Nichts für Orientierungslose 23 - aber für Entdeckungsfreudige! Der kostenlose Fahrradstadtplan im Test.

Musikförderverein Passau 25 Musik ist die Waffe der Zukunft - Ein Passauer Verein zur Unterstützung von Lokalmusik.

Der Kaugummiautomat 29 Helden unserer Kindheit - ein aussterbendes Phänomen?

Die Passauer Theaterwoche 31 Konzert, Spielzeiteröffnung und Tag der offenen Tür im Stadttheater Passau.

Ein Passauer auf Erfolgskurs 33 Felix Wimberger rudert für Deutschland.

The Civil Wars - Barton Hollow 36 Eine CD-Rezension und heimlicher paul.Tipp.

Honig-Senf-Dressing 37 Ein richtig leckeres Dressing für die schnelle und leichte Küche.

Wildpark Ortenburg 38 Hirsche, Luchse, Wildschweine, Nasenbären, Lamas und viele weitere Tiere gibt es hier.

REGIONAL

REPORTAGE

VEREIN

KULTUR

SPORT

TIPP

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Ausgabe 4.2011.SEPTEMBER.5

Haus am Strom 39 Neue Erlebnisausstellung im Haus am Strom.

Technik-Plus der Universität Passau 40 “Es war keine gemeinsame Entscheidung“ paul. im Interview mit Helena Bennet.

Lernen bis zum Umfallen 43 Burnout-Gefahr im Studium.

Kalender & Veranstaltungen 47

CAMPUS

KALENDER

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Ausgabe 4.2011.SEPTEMBER.7

paul.REGIONAL

„Warum gibt es eigentlich kein Jugendmusik-festival in Passau?“ So oder so ähnlich hat man sich diese Frage gestellt. Deshalb entschlossen sich der Musikförderverein und die Veranstal-terinitiative (VI) „Zeughaus“ in Passau etwas zu ändern und entwarfen somit das Konzept für ein Festival. Am Samstag, den 10. September 2011 ist es also so weit, „Jugend findet Stadt“ wird in Passau sein Debüt feiern. Seit März dieses Jahres plante man das Event, welches durch Sponsoren, eigene Rücklagen und der Unter-stützung der Stadt Passau finanziert wird. Die Kooperation der VI „Zeughaus“ und des MFVs hatte einiges zu erledigen, denn neben Ver-anstaltungstreffen und Absprachen mit dem Oberbürgermeister Jürgen Dupper, musste die gesamte Logistik vom Veranstaltungsort bis hin zur Verpflegung gut durchdacht werden. Der Aufwand und das großartige Engagement ha-ben sich jedoch gelohnt; mit dem Gelände der Löwenbrauerei in Passau ist man für jede Wet-terlage bestens gerüstet, denn bei schlechter Witterung besteht die Möglichkeit ohne große Komplikationen das Festival in die benachbarte Halle zu verlegen. Ein besonderer Dank muss dabei an Dr. Helmut Ring, 1. Vorstand der Lö-wenbrauerei, gerichtet werden, der großzügig das Gelände der Löwenbrauerei zur Verfügung stellt. Von 13.00 bis 23.00 Uhr ist der vorge-sehene Zeitraum der Veranstaltung, wobei der Aufbau bereits am Freitag beginnt und Samstag um 12 Uhr der Soundcheck stattfindet.

Musikalisch hat „Jugend findet Stadt“ einiges zu bieten, bei sieben Livebands ist für den Me-talhead bis hin zum Softrocker sicherlich etwas

dabei. Mit an Bord ist Promise, eine Passauer Akustikpop-Gruppe, die in guter Unplugged-Manier ihre selbstgeschriebenen Stücke zum Besten gibt. Dabei haben die Jungspunde (die Mitglieder sind zwischen 15 und 19 Jahre alt) schon mit der bayerischen Reggae-Größe Ja-maram auf einer Bühne gestanden. Auch die sechs Indie-Rocker von The Backdoor Beau-ties gehören zu den jüngeren Teilnehmern des Festivals, die eine bunte Mischung aus Rock-, Funk-, Punk-, und Ska-Einflüssen bieten. Mao-A schlägt dagegen eher die härteren Töne an - rauer Alternativrock kombiniert mit provo-kanten deutschen Texten und einer energiege-ladenen Show. Die fünf Passauer Rocker kön-nen sich zudem damit rühmen, den „Smokey Joe Musikpreis 2011“ gewonnen zu haben. Unter dem mystisch anmutenden Genre „Noi-sy Groove Psychedelia“ gibt die Band Savora Stoner-Rocksongs zum Besten. Von Black Sab-bath-Einflüssen bis zu Krautrock bieten sie ein breites Spektrum und wer Fan von The Queens of the Stone Age ist, wird diese Jungs erst recht lieben. The Dirt hingegen setzen auf brachia-len Rock, wobei sowohl eigene, als auch Co-versongs performt werden. Ebenfalls auftreten wird die Gruppe Landflucht, die jedem Passauer Konzertgänger wohl ein Begriff sein dürfte. Die Lokalmatadore haben sich vorgenommen das Passauer Publikum mit jeder Menge Alternative zu rocken. Ein echtes Highlight verspricht auch Simeon Soul Charger zu werden. Denn die ge-standenen Psychedelic/Experimental-Rocker, die ihren Ursprung im amerikanischen Ohio haben, machen schon seit geraumer Zeit die deutschen Landen unsicher. Mit dem aktuellen

„JUGEND FINDET STADT“das Rockfestival im Herzen Passaus am 10.09.11

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8.SEPTEMBER.paul-lesen.de

paul.Regional

Album („Meet Me In The Afterlife“) im Gepäck, wollen sie nun auch die Passauer Crowd in ih-ren Bann ziehen. Die charismatischen Headliner von „Jugend findet Stadt“ spielen melodiös-dre-ckigen 70er Jahre Sound und frischen ihn mit modernen Einflüssen ordentlich auf. Eine Show, die man sich keinesfalls entgehen lassen soll-te, wenn man ein hypnotisches Sounderlebnis bestaunen möchte, das seinesgleichen sucht. Neben den hochkarätigen Musikacts gibt es zudem ein buntes Rahmenprogramm. Los geht es mit dem Kickerturnier ab 13.30 Uhr, gefolgt vom bunten Treiben mit Artisten, Trommlern,

Kleinkunst und vielen mehr. Sprayaktionen mit Graffitikünstlern und ein Skateparcours un-ter der Betreuung von Markus Lukesch von, Trick 17“ runden das Programm zusätzlich ab. Die Veranstalter rufen auch dazu auf, dass je-der, der ein interessantes Talent vorweisen kann und das gerne präsentieren möchte, einfach vorbei kommen soll. Sei es zu einer sponta-nen Jam-Session oder für akrobatische Tricks auf dem Skateboard - die Planung ist dahin-gehend sehr flexibel und neue Talente werden gerne gesehen.

Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann Tickets für „Jugend findet Stadt“ im Vorverkauf für 9 Euro im „Wirtshaus Kreuzweis“, „Trick 17“, „Zeughaus“, „KaffeeWerk“ und selbstverständ-lich in der Tabakfabrik erwerben. Eine Besonder-heit ist auch der „Tickets auf Rädern“-Service, denn wer bei „Pizza Avanti“ oder dem „Bongus-to Pizza-Lieferservice“ bestellt, kann sich seine Konzertkarten gleich mitliefern lassen. Wer sich spontan zu einem Besuch entschließen sollte, kann die Karten auch gegen 3 Euro Aufpreis an der Abendkasse kaufen. Das Gelände der Lö-wenbrauerei ist über den Zugang zum Kino Me-tropolis an der Ecke des Café Calvados bequem zu Fuß erreichbar. Es werden bis zu 800 Leute erwartet, von 12 bis 99 Jahre ist jeder gern ge-sehen, der Spaß und Freude an der Musik hat und lokale wie internationale Bands unterstüt-zen möchte. In Begleitung von Erwachsenen darf natürlich auch der Rocker-Nachwuchs teil-nehmen und von den Großen lernen. „Jugend findet Stadt“ wird sicherlich zu einer festen Grö-ße im Eventkalender Passaus und versüßt den anstehenden Herbstbeginn, indem den Passau-ern nochmal richtig eingeheizt wird.

paul.REGIONAL

Text: Marion Zeller Fotos: Rudi Melcak

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Ausgabe 4.2011.SEPTEMBER.9

paul.Gewinnspiel September 2011

http://www.facebook.com/paul.verlag

Freunde aufgepasst!

Wir verlosen unter all unseren Fans 6 Tickets für „Jugend findet Stadt 2011“ am 10.09.2011.

Also nicht lange zögern, unsere Facebook-Sei-te aufrufen und den Gefällt-mir-Button klicken oder eine eMail an [email protected] mit Betreff „Gewinnspiel + Jugend findet Stadt 2011“ schreiben!

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, die Teil-nahmemöglichkeit am Gewinnspiel endet am 08.09.2011 um 10.00h. Die Karten werden im-mer paarweise verlost.

Wir wünschen dir viel Glück!

Der Musikförderverein Passau e.V., kurz: MFV (Tabakfabrik) und die Veranstalterinitiative (VI) Zeughaus arbeiteten zusammen ein Open Air mit Livemusik und buntem Rahmenprogramm aus. Ort: Gelände der Löwenbrauerei Passau Franz-Stockbauer-Weg 13

Kapazität: 800 Personen Timeline 10. September 2011:

13:00 Uhr: Einlass 13:30 Uhr: Kickerturnier / buntes Treiben 15:30 Uhr: The Backdoor Beauties 16:30 Uhr: Promise 17:30 Uhr: Savora

18:30 Uhr: Mao-A 19:30 Uhr: The Dirt 20:30 Uhr: Landflucht 21:30 Uhr: Simeon Soul Charger 22:30 Uhr: Ende Livemusik

23:00 Uhr: Ende Veranstaltung 00:00 Uhr: After Show Party (location wird noch bekannt gegeben)

Rahmenprogramm: Skate Area, Sprayers´Area, Artisten, Kleinkunst, Trommelshow mit Stephan Spatz, Kickertur-nier, uvm.

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24 STUNDEN INNwIESEZwischen Naherholung und Partyarea

Es ist morgens 8 Uhr, die ersten müden Stu-denten schleppen sich mehr oder weniger munter in die Uni, einen Becher Kaffee in der Hand, gesenkte Köpfe, verschlafene Gesich-ter. Über der Innwiese zwischen Innstegaula und dem Philosophicum lichten sich die letz-ten Nebelschwaden, der Rasen ist noch nass

vom morgentlichen Tau, die ersten Sonnen-strahlen blitzen zwischen den Bäumen hervor, ein wundervoller warmer Sommertag steht be-vor. Doch das Stück Gras liegt noch verlassen da, die Studenten laufen in die Vorlesungen, lassen die Wiese hinter sich. Im Laufe des Vormittags verschwindet der Morgentau, die

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Ausgabe 4.2011.SEPTEMBER.11

paul.REPORTAGE

Sonne wärmt den Platz und die ersten Studen-ten lassen sich nieder, verbringen ihre Pausen an der frischen Luft, genießen die warmen Son-nenstrahlen auf der Haut, entspannen sich von Seminaren, Übungen und Vorlesungen. Manch einer vergisst die Zeit, bleibt länger, ja sogar viel länger als er sich eigentlich vorgenommen hat. „Soll ich jetzt in die nächste Übung gehen?“, überlegt eine Studentin, das Gesicht zur Son-ne gewandt, die Beine genüsslich ausgestreckt. So manch einer vergisst bei schönem Wetter und der Freizeitatmosphäre schnell seine Vor-sätze für den restlichen Tag, rückt die mitge-brachte Picknickdecke zurecht und macht es sich gemütlich.

Vor allem mittags füllt sich die beliebte Wiese, die meisten Studenten verbringen hier ihre Mit-tagspause und stoßen zu denen, die sich schon vormittags nicht mehr aufraffen konnten, wieder in kühle, ungemütliche Hörsäle zu gehen und sich von Dozenten berieseln zu lassen. Während einige nur ihr Sandwich essen und eine kurze Auszeit suchen, haben andere vorgesorgt: Mit Decken, Handtüchern, Bikinis und Badehosen ausgestattet, richten sie sich bei der Mittagshit-ze ein Lager im Schatten der Bäume nahe des Inns und genießen das Wetter, beobachten die vorbeilaufenden Leute, diskutieren, essen, träu-men und lesen. Ein Pärchen geht vorbei, die jun-ge Frau erklärt ihrem Partner: „Das ist die Inn-wiese, da lernen die Studenten!“. Dabei bleibt lernen eher die Ausnahme.

Nach der Mittagspause verschwinden die meis-ten Studierenden wieder in den Gebäuden, die Innwiese lichtet sich. Neidische Blicke und in-nerliche Seufzer kann man den vorbeilaufenden Menschen, die ihren Gang oft verlangsamen, um dann doch mit energischen Schritten in Richtung Nikolakloster den Fußgängerüberweg

überqueren aus dem Gesicht ablesen. Die Ver-suchung ist einfach zu groß…

Am Nachmittag verwandelt sich das einfache Stück Rasen in eine Mischung aus Liegewie-se und Sportplatz, neben sich in Bikini und Badehose sonnenden Studenten finden sich Sportbegeisterte, die auch in der größten Hitze Fußball oder Badminton spielen und ihre Freu-de daran lautstark kundtun; andere haben ihre Hunde mitgebracht. Ein wahrer „Sehnsuchtsort“ für all jene, die in Seminarräumen und Hörsälen über Theorien und Aufgaben brüten, während ihre Kommilitonen es sich in unmittelbarer Nähe gut gehen lassen.

Gegen 6 Uhr herrscht regelrecht Urlaubsstim-mung, immer mehr Studenten finden sich auf dem Platz ein, manche haben sich mit Freun-den verabredet, andere bleiben auf dem Nach-hauseweg hängen, treffen bekannte Gesichter und bleiben sitzen. Die ersten jungen Menschen kommen schwer bepackt an, einer trägt den Campinggrill, die anderen schleppen riesige Tü-ten, Bierkästen und Decken an: die Grillzeit be-ginnt. Von Einmalgrills über umfunktionierte Ei-mer bis zu hochprofessionellen Geräten ist alles anzutreffen. Rauch legt sich über die Wiese, es duftet nach gebratenem Fleisch und Gemüse. Während einige Gruppen perfekt ausgestattet sind, ja einer Kochshow entsprungen zu sein scheinen mit ihren Salaten, Baguettes und Sau-cen, haben andere gerade einmal Würstchen

Nach der Mittagspause ver-schwinden die meisten Studieren-

den wieder...

Am Nachmittag verwandelt sich das einfache Stück Rasen in eine

Mischung aus Liegewiese

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12.SEPTEMBER.paul-lesen.de

paul.REPORTAGE

und Bier dabei. Trotzdem herrscht eine glück-liche, ausgelassene und zufriedene Stimmung, der erste Kasten Bier ist bald leer. Gut, dass ein Supermarkt in direkter Nachbarschaft zu finden ist. Von überall her strömen weiterhin voll be-packte Menschen in Richtung Innwiese.

Die Innwiese ist gut gefüllt, es droht mittlerwei-le sogar akuter Platzmangel, aber keine Sorge, man rutscht zusammen, unterhält sich. Die ers-ten Grills gehen aus, die Menschen sind satt, die Sektkorken fliegen. Jetzt beginnt die Party, das Vorglühen, bevor man in einen Club auf-bricht, aber dafür ist es noch lange nicht Zeit. Es ist dunkel geworden, manche haben Fackeln oder Windlichter mitgebracht. Die Luft ist erfüllt von den letzten Rauchschwaden, Gelächter und dem klingenden Geräusch von anstoßen-den Bierflaschen. Beobachtet man die Menge, wundert man sich öfter über vermeintlich wild in der Luft herumfuchtelnde, winkende Menschen. Wie sich bei genauerem Hinschauen heraus-stellt, versuchen sie allerdings nur, Nachkömm-linge durch die vielen Grüppchen hindurch in die richtige Richtung zu lotsen. Man fällt sich in die Arme, lacht und ist erleichtert, die Freunde endlich gefunden zu haben. Weiter hinten ertönt lautes Gelächter, die ersten Studenten spielen Flunky Ball, ein äußerst beliebtes Spiel, bei dem man als Gruppe versuchen muss, eine Bierfla-sche umzuwerfen, um dann möglichst schnell seine Halbe Bier zu leeren. Es wurden sogar schon Meisterschaften im Flunky Ball ausgetra-gen, natürlich hier auf der Innwiese.

Es wird kühler, die Nähe zum Inn wird spürbar. Die Grüppchen rutschen näher zusammen,

man hat Jacken und lange Hosen mitgebracht um sich zu wärmen, einige machen sogar ein kleines Lagerfeuer in ihren Grills. Gleichzeitig schleichen Obdachlose und andere Gestalten um die Menschen, auf der Suche nach Pfand-flaschen. Bereitwillig geben die Studenten das Leergut weiter, man müsste es ja doch nur nach Hause tragen. Die Wiese wird feuch-ter, der letzte Rauch verzieht sich in Rich-tung Aula, die Ersten stehen wiederwillig auf, falten die Decken zusammen und verpacken den Rest.

Die Innwiese leert sich zum ersten Mal seit über 12 Stunden, die Menge zieht in Passaus Clubs und Bars um an wärmeren Orten wei-ter zu feiern. Zurück bleiben volle Mülleimer, vergessene Tüten und manchmal sogar Glas-splitter. Die Flaschensammler drehen ihre letz-te Runde, es ist kurz nach Mitternacht.

Morgen wird die Wiese nach einer ereignis-reichen Nacht, aufgeräumt und vom Müll befreit, wieder auf ihre Studenten und Hun-de warten, der Kreislauf beginnt von Neuem, die ersten verschlafenen Gesichter machen sich gerade auf zur Uni und in einen neuen Tag auf der Innwiese.

Die Luft ist erfüllt von den letzten Rauchschwaden, Gelächter und dem klingenden Geräusch von...

Text: Julia Endrös Fotos: Max Philipp Brüchmann

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Ausgabe 4.2011.SEPTEMBER.13

Lesestoff für SommertageBuchtipps für Urlauber und Daheimgebliebene

Egal ob man schwitzt oder friert, egal ob auf Mallorca oder dem Wohnzimmersofa: ein gutes Buch darf zur Sommerzeit nicht fehlen. Wir ha-ben uns bei den Passauer Buchexperten um-gehört, welche Bücher sie für die Urlaubszeit empfehlen.

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14.SEPTEMBER.paul-lesen.de

paul.REPORTAGE

Es ist der 15. Juli 1988. Emma liebt Dexter und Dexter liebt Emma - und doch gehen sie nach diesem Tag, ihrer Examensfeier, getrenn-te Wege. Autor David Nicholls erzählt die Ge-schichte der beiden, die einander niemals ver-gessen, an nur einem einzigen Tag. Zwanzig Jahre lang nimmt Nicholls den Leser mit auf eine Reise, die an jedem 15. Juli beginnt und endet. Seite um Seite lernt man den Partylöwen Dexter und die unbekümmerte Emma immer besser kennen und hofft, dass die beiden end-lich zusammen kommen. Bis Emma und Dex finden, wonach sie immer gesucht haben.

„,Zwei an einem Tag‘ ist meine Empfehlung für den Urlaub, weil es ein lockeres, leichtes Buch ist, das mir sehr gut gefallen hat“, erklärt Simo-ne Mayrhofer, Buchhändlerin und Leiterin der Taschenbuchabteilung in der Buchhandlung Pustet.

David Nicholls: Zwei an einem Tag 2011 erschienen bei Heyne Taschenbuch, 544 Seiten 9,99 Euro

Für die Urlauberin: 20 Jah-re, zwei Leben, ein Tag.

Eigentlich wollten sie zusammen fernsehen, doch am nächsten Tag sind Marc, Felix und Bernhard in einem orangen VW-Bus auf dem Weg nach Südfrankreich. Dort hat Felix, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt ist, ein Haus von seinem Onkel geerbt. Der Roman

„Nächsten Sommer“ von Edgar Rai dreht sich um Freundschaft, Reisen und das Leben selbst. Buchhändlerin Simone Mayrhofer empfiehlt das Buch für den Urlaub zu Hause. Beim Lesen kann man vom Wegfahren träumen und das Abenteuer der Reise miterleben. „,Nächsten Sommer‘ ist ein sehr schöner Schmöker für den Sommer“, findet die Buchhändlerin.

„Die Sonne hat den höchsten Punkt erreicht, das Licht ist fast weiß. Die Luft, die mir eben noch den Mund ausgetrocknet hat, wird plötz-lich kühl. Reste der Nacht hängen noch zwi-schen den Tannen.“ Aus „Nächsten Sommer“

Edgar Rai: Nächsten Sommer 2011 erschienen bei atb Taschenbuch, 236 Seiten 8,95 Euro

Für die Daheimgebliebe-ne: Mit dem VW-Bus nach Südfrankreich.

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Ausgabe 4.2011.SEPTEMBER.15

paul.REPORTAGE

Jugendbuchtipp für Jungen: Computerspiel und wirkliches Leben

An einer Londo-ner Schule wird das Computerspiel „Ere-bos“ herumgereicht. Das Besondere: der Spieler muss dabei auch Aufgaben in der Wirklichkeit erfüllen. Jeder Spieler hat dabei nur eine einzige Chance, darf mit niemandem darüber reden und nur al-leine spielen.

Das Spiel macht süchtig, doch wer sich nicht an die Regeln hält, fliegt raus und darf nie wie-der neu beginnen. Als das Spiel Nick befiehlt, jemanden umzubringen, und dann auch noch sein bester Freund schwer verunglückt, begreift Nick, dass „Erebos“ weit mehr ist, als nur ein harmloses Computerspiel...

„,Erebos‘ spricht Jungs direkt an, da es kein klassischer Fantasyroman ist, sondern ein Thril-ler, der sich rund um ein Computerspiel dreht. Das Buch ist ein Mix aus Computer und Aben-teuer, daher ist es in diesem Sommer mein Jugendbuchtipp für Jungen“, empfiehlt Tina Brandner von der Buchhandlung Thalia.

Ursula Poznanski: Erebos 2010 erschienen bei Loewe Taschenbuch, 485 Seiten 9,95 Euro

Jugendbuchtipp für Mädchen: Schicksalhafte Liebe, antike Fehde, gött-liches Erbe

Die 16-jährige Helen langweilt sich in den Sommerferien. Auf der Insel, auf der sie mit ihrem Vater lebt, ist nicht viel los. Bis die Familie Delos auf die Insel zieht - plötz-lich leidet Helen unter Albträumen. Im Schlaf be-gegnen ihr drei Frauen, die Rache nehmen wol-len. Nach und nach erfährt Helen, dass sie und der gleichaltrige Lucas Delos ein Schicksal tei-len: Sie stammen von Halbgöttern ab und sind dazu verdammt, einen erbitterten Kampf auszu-lösen, indem sie sich ineinander verlieben...

Autorin Josephine Angelini erzählt in ihrem De-bütroman „Göttlich verdammt“ eine Highschool-Romanze mit Elementen aus der griechischen Mythologie. Tina Brandner, Buchhändlerin und stellvertretende Filialleitung in der Buchhandlung Thalia, empfiehlt „Göttlich verdammt“ als Som-merlektüre für Mädchen. „Für Fantasy-Begeis-terte ab 12 ist ,Göttlich verdammt‘ das Ferien-buch schlechthin.“ Der Roman ist der erste Teil einer Trilogie.

Josephine Angelini: Göttlich verdammt 2011 erschienen bei Dressler Hardcover, 494 Seiten 19,95 Euro

Text & Fotos: Birgit Ankerl

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16.SEPTEMBER.paul-lesen.de

paul.RUBRIKZWEI

Für den Urlauber: Balu in Barcelona – ein skurril-frecher Krimi

Pablo ist dick, faul und träge – sein Spitzname lautet „Balu“. Den Le-bensunterhalt verdient sein erfolgreicher Bruder in der gemeinsamen Fi-nanzagentur, jedenfalls so lange, bis er ver-schwindet. Und Pablo begibt sich auf die Su-

che. Auf seine Art, „also langsam, mit viel Al-kohol,“ erklärt Cathrin Ruppert aus der Buch-handlung Rupprecht. Sie empfiehlt das Buch als leichte Lektüre für den Urlaub, bei der der Leser nicht nur Barcelona, sondern auch den schrä-gen Humor des Autors, Pablo Tusset, kennen-lernt. Schon dessen letzter Roman „Im Namen des Schweins“ sei lustig-skurril gewesen. „Das Beste, was einem Croissant passieren kann“ entwickelt sich erst nach und nach zum Krimi –

ist aber spannend geschrieben, findet Ruppert. Frech, direkt und skurril sei das Buch. „Und es macht unheimlich Spaß.“

Pablo Tusset: Das Beste, was einem Croissant passieren kann. 2009 erschienen bei Heyne Taschenbuch, 480 Seiten 8,95 Euro

Maik, ein Außenseiter. Ohne Freunde. Die Mutter Alkoholikerin, der Vater auf Geschäftsreisen mit seiner Sekretärin. Die Fe-rien verbringt der 14-Jäh-rige allein in der Villa der Eltern. Bis plötzlich ein deutsch-russischer Klas-senkamerad vorbeikommt, genannt Tschick. Gemeinsam machen sie sich im gestohlenen Wagen auf einen Roadtrip durch Deutschland. Zielgruppe sind eher jüngere Leser, meint Ca-thrin Ruppert. Entsprechend wurde „tschick“ in diesem Jahr gleich für zwei Preise nominiert: für den Preis der Leipziger Buchmesse in der Ka-tegorie Belletristik und für den Deutschen Ju-gendliteraturpreis 2011. Wer also verreisen will, während er auf dem Balkon sitzt, dem empfiehlt Ruppert diese „herzerwärmende Geschichte zum Wegträumen“.

Wolfgang Herrndorf: tschick. 2010 erschienen bei Rowohlt Hardcover, 256 Seiten 16,95 Euro als Hörbuch 2011 erschienen bei argon 297 Mi-nuten 19,90 Euro

Für den Daheimgebliebe-nen: Roadtrip durch die deutsche Provinz

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Ausgabe 4.2011.SEPTEMBER.17

paul.REPORTAGE

Für die Kleinen: Gorilla mit Herz trifft Mädchen mit Humor

Text: Lisa Kohn Fotos: Lisa Kohn

Für Wissbegierige: Sachbuch mit Migrations-hintergrund

Hülya Özkan hat gute Aufsätze geschrieben. Angesichts ihres Na-mens wollte die Lehrerin das aber offenbar nicht glauben: Es gab keine gute Note für Özkan. Die bekam erst die Arbeit der Klassenkameradin, nachdem die Mädchen getauscht hatten. Inzwi-schen moderiert Özkan eine Sendung beim ZDF – und hat ein Buch über eben solche Vorurteile geschrieben. „Eine unterhaltsam geschriebene Biografie“, sagt Uwe Kollmorgen von der Euro-pabücherei. „Güle Güle Süperland. Eine Reise zu meiner schrecklich netten türkischen Familie“ bringt dem deutsche Türkeiurlauber die Menta-litäten beider Kulturen näher – jeweils aus der Sicht der anderen. Was letztlich offen bleibt: Welches Land ist nun das „Süperland“?

Hülya Özkan: Güle Güle Süperland. 2011 erschienen bei Knaur. Taschenbuch, 224 Seiten 8,99 Euro

„Ein Buch, das unter die Haut geht“, sagt Olivia Kelsch von der Europabücherei. Trau-rig, witzig, spannend sei es. Traurig die Geschichte: Jonna, ein Mädchen mit der Mentalität Pippi Lang-strumpfs, lebt im Waisenhaus. Tagein, tagaus warten die Kinder schuftend darauf, dass je-mand kommt, um sie zu adoptieren. Witzig der Ton: Aus der Sicht des Kindes wird geschildert, wie plötzlich eine Äffin auftaucht, Gorilla – und ausgerechnet Jonna adoptiert. Gibt es etwas Peinlicheres, als mit einem behaarten, riesen-haften Wesen in der Stadt einkaufen zu gehen? Spannend die Wendung: Das vermeintliche Monster wird zur liebevollen Adoptivmutter – nur, um dann wieder von Jonna getrennt zu wer-den. Mit „Ich, Gorilla und der Affenstern“ hat die schwedische Autorin ein Buch geschaffen, das Kindern (ab ca. neun Jahren) zeigt: Es ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Frida Nilsson: Ich, Gorilla und der Affenstern 2010 erschienen bei Gerstenberg Hardcover, 168 Seiten, illustriert 12,95 Euro

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18.SEPTEMBER.paul-lesen.de

Kaum einem dürfte es verborgen geblieben sein. Spaziert man durch Passau, sieht man ungewöhnlich viele Studenten, die mit einem grauen Kapuzenpullover mit der Aufschrift „Campus Passau“ stolz durch die Stadt lau-

fen. Doch woher kommt dieser Pullover, wer steckt hinter dieser Idee? paul. wollte es genau wissen und hat bei Maximilian „Maksi“ Böck (22) und Franz Ulrich Bärtges (23) nachgefragt.

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Ausgabe 4.2011.SEPTEMBER.19

paul.REPORTAGE

Stoff für die stolze Studenten-brust

paul.: Ihr seid also die Köpfe hinter dieser doch sehr erfolgreich scheinenden Idee. Wie seid ihr darauf gekommen, einen „Campus Passau Pullover“ zu machen?

Maximilian Böck: Das ist ganz spontan entstan-den, beim Autofahren in Richtung Badesee. Franz meinte zu mir: „Weißte was richtig geil wäre? Wenn wir einen super coolen, qualitativ hochwertigen, scharfen, stylischen Hoodie für den Passauer Studenten machen würden“. Ich war natürlich sofort dabei und hatte auch schon eine Idee, wie wir das umsetzten könnten.

Ihr habt mit Marc O’Polo zusammengearbei-tet, wie seid ihr dazu gekommen?

Franz Ulrich Bärtges: Marc O‘Polo hat seinen Sitz in Rosenheim, wo auch Maksi herkommt und er deswegen einige Mitarbeiter kennt. Wir haben dann ein- bis zweimal mit den Verant-wortlichen Emails geschrieben und schon stand unser Arbeitsverhältnis. Maximilian Böck: Aber es hat doch einige Zeit gedauert bis der Pulli vom Stoff über das Design bis hin zu den Stückzahlen je Größe bestellt war und dann auch eintraf. Dabei verging fast ein Jahr.

An jenem 7. Juni gab es ja einen enormen An-sturm auf eure Pullis. Habt ihr ganz zu Beginn an so einen Erfolg geglaubt?

Franz Ulrich Bärtges: Also uns war schon be-wusst, dass die Idee nicht schlecht ist und wir haben daran geglaubt, dass wir letztendlich alle Hoodies verkaufen. Aber als dann etwa 200 Leute bereits eine halbe Stunde vor Verkaufs-beginn anstanden, hat das bei uns schon einen mentalen Orgasmus ausgelöst (lacht).

Wie seid ihr bei der Planung eines solch gro-ßen Projekts vorgegangen?

Franz Ulrich Bärtges: Kurz nach der Idee sind wir beide für ein Semester ins Ausland gegan-gen, ich nach Vigo, Maksi nach Prag, und haben gleich im Anschluss ein Praktikum gemacht. Ich war diesmal in Mexiko und Maksi in New York. Daher hatten wir seit der Idee eigentlich eine einjährige Fernbeziehung mit Marc O’Polo, aber auch untereinander und mussten viele Emails schreiben und skypen. Maximilian Böck: Gut war, dass wir bei Marc O’Polo zwei junge und echt tolle Ansprechpart-ner hatten, die uns unterstützt haben.

Red Bull hat euch bei eurer ersten Verkaufs-runde im Juni gesponsert. Wie seid ihr dazu gekommen?

Franz Ulrich Bärtges: Red Bull hatte schon frü-her einige von unseren Partys gesponsert, bei größeren Veranstaltungen machen die immer gerne mit. Wir mussten nur einen uns bekann-ten Promoter anrufen und nachfragen. Das Café

Vom mentalen Orgasmus zweier Passauer Studenten

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20.SEPTEMBER.paul-lesen.de

paul.REPORTAGE

Innsteg war auch von Anfang an kooperativ, nachdem die Stadt und die Uni uns bei der Su-che von Verkaufsfläche nicht entgegengekom-men sind.

Wie viele Hoodies wurden zu Beginn herge-stellt und wie viele habt ihr schließlich verkau-fen können?

Maximilian Böck: Wir haben 400 Stück herstel-len lassen und haben bei der ersten Verkaufs-runde 380 verkauft, wobei schon nach einer Stunde alle XS-Pullis ausverkauft waren und nach einer weiteren auch alle in der Größe S. So mussten wir viele verzweifelte Mädels nach langem Anstehen mit einer Vorbestellungsliste vertrösten. Danach hatten wir nochmal fünfzig Vorbestellungen.

Ihr habt eure Pullover auf Facebook bewor-ben, am Tag des Verkaufs hatten schon 700 Menschen den „Gefällt mir“ Button gedrückt

Franz Ulrich Bärtges: Ja, vor dem Verkauf war die Resonanz schon gut, nach dem Verkauf war

sie sogar noch besser. Wir haben den Hoodie ja im Sommer verkauft und man sollte denken, dass da niemand vor hat, bei den hohen Tem-peraturen einen Pullover zu tragen, aber sobald in den Wochen danach schon die mildeste Brise zu spüren war und die Angst der Achselpizza weg war, hatte jeder stolze Besitzer unser Stück Stoff auf der Brust. (lacht)

Inwieweit denkt ihr, dass euch Facebook ge-holfen hat, euer Produkt an den Student zu bringen?

Maximilian Böck: Ganz ehrlich, ohne Facebook wäre nichts daraus geworden oder nur mit zehnfachem Aufwand. Wir haben von Anfang an viele Facebook-Aktionen geplant und das hat sich in der finalen Phase vor dem Verkauf noch verstärkt, sodass wir nun nur über Facebook agieren. Jetzt wollen wir sogar eine in Deutsch-land noch ziemlich unbekannte Neuheit, den Facebook-Shop, ausprobieren.

Euer Pullover steht in Konkurrenz zu den Mer-chandising-Produkten der Universität Passau.

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Ausgabe 4.2011.SEPTEMBER.21

Wie steht also die Uni zu eurem erfolgreichen Projekt?

Franz Ulrich Bärtges: Es gab weder Unterstüt-zung, noch Entgegenkommen. Leider sehen die meisten deutschen Unis nicht ein, dass vie-le Studenten die meist sehr billig aussehenden Merchandising-Produkte, welche die Unis ne-benbei von irgendwelchen Riesenfirmen produ-zieren lassen, nicht wollen. Maximilian Böck: Unser Hoodie ist etwas Per-sönliches und steht bei einem Preis von 59 Euro und einer dementsprechenden Qualität kaum in Konkurrenz zu gewöhnlichen Merchandising-Artikeln.

Wie habt ihr eigentlich die Finanzierung gere-gelt, und war das Geschäft bis jetzt für euch rentabel?

Maximilian Böck: Wir haben am Anfang von CAMPUS (Marc O’Polo) einen sehr guten Preis bekommen, sozusagen als Förderung. Nun zah-len wir mehr für die Nachbestellungen und die neuen Artikel, und wir arbeiten auch sehr viel.

Und zur Finanzierung: Wir haben alle Hoodies verkauft bevor überhaupt die Rechnung einge-troffen ist (lacht). Wir gehen dabei nicht leer aus, aber das Allerschönste ist, zu sehen, wie die Studenten mit stolzer Brust den von uns entwi-ckelten Pulli tragen.

Wie würde bis jetzt euer ganz persönliches Fa-zit ausfallen?

Franz Ulrich Bärtges: Wir hatten eine geile Idee und die Möglichkeit, den Mut und die Geduld, diese umzusetzen. Wir wurden dafür belohnt und machen nun weiter.

Die beiden planen für den 11. August eine wei-tere Verkaufsrunde für alle, die beim ersten Mal leer ausgegangen sind oder einfach nicht genug bekommen können. Danach werden die Pro-dukte über einen Facebook-Online-Store auf der Seite „Campus Passau Clothing“ erhältlich sein.

Text: Julia EndrösFotos: Maximilian Böck & Franz Ulrich Bärtges

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22.SEPTEMBER.paul-lesen.de

paul.REPORTAGE

Nichts für Orientierungslose – aber für Entdeckungsfreudige!

Der kostenlose Fahrradstadtplan im Test

Eine Stadt so malerisch an drei Flüssen gele-gen… hat den Nachteil, dass man stets bergauf muss, will man nicht an einem der Flüsse ent-langradeln. Wie passend, dass die Stadt Passau nun einen Fahrradstadtplan mit kurzen Touren in der Umgebung herausgegeben hat. Das Schö-ne: Der Plan liegt kostenlos aus. Das weniger Schöne: Es passieren leicht Pannen bei der Ori-entierung. Sehr zu empfehlen ist daher der Blick auf die Rückseite des Plans, wo die Strecken genauer eingezeichnet sind…

paul. hat eine der Touren getestet: Durchs Neu-müllerbachtal nach Patriching, eine 15-km-Tour, die auch für weniger Sportliche geeignet ist. Ohne Blick in die genauere Karte gestaltet sich der Streckenverlauf natürlich etwas anders. Erste Herausforderung ist aber, aus der Stadt herauskommen. Es soll über die Schanzlbrücke nach Hacklberg gehen – die Rotphasen der Am-

Durchs Neumüllerbachtal nach Patriching

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Ausgabe 4.2011.SEPTEMBER.23

peln dorthin scheinen endlos. Wer in Hacklberg zu früh abbiegt und das zu spät bemerkt, kann seine Kondition in einer Bergauffahrt testen. Tat-sächlich geht es auf der Vilshofener Straße bis zum Sportplatz Lüftlberg. An den Fußballplät-zen vorbei radelt man in den Wald hinein – dort herrscht Stille.

Abgeschieden von der Welt ist der Fahrradfahrer trotzdem nicht, das zeigt schon der ordentlich befestigte Kiesweg. Wer sich eine Tour durch den Wald erhofft hat, wird aber enttäuscht: Bald geht es links wieder bergauf, über die Gleise der Ilztalbahn hinweg und dann in eine Siedlung, da-nach dann rechts. Spätestens auf Höhe der ZF ist es vorbei mit der Ruhe. Am Ende der Straße rechts abbiegen, der restliche Weg ist bequem zu fahren. Aber den Ausblick, den die Fahrrad-karte versprochen hat, kann man am Rand der vielbefahrenen Straße nicht genießen.

Vielleicht geht das besser, wenn man die Ab-fahrt ins Ilztal nicht verpasst (hinter dem Wald-stück links!), wo der Weg wieder recht idyllisch nach Passau zurückgehen dürfte. Wer die Ab-zweigung nicht gefunden hat, gelangt über Ries und Freudenhain ins Donautal hinunter. Dort lädt der Stadtpark Hacklberg zu einer Pause ein – mit alten Bäume und Wanderwegen für alle, die lieber spazierend in die Natur entfliehen wollen.

Ob man nun über Orientierungssinn verfügt oder nicht, die Fahrradkarte lädt zum Erkunden der Umgebung ein.

... ins Donautal hinunter

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Text: Lisa KohnFotos: Lisa Kohn

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MUSIkFöRDERVEREIN PASSAU

Musik ist die Waffe der Zukunft - Ein Passauer Verein zur Unterstützung von Lokalmusikern

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paul.VEREIN

Einmal im Scheinwerferlicht stehen, von einer schwitzenden Menge umjubelt werden, so rich-tig die Rampensau raus lassen und ein Rockstar sein: Das ist der Traum vieler junger Menschen. Aber eine Band zu gründen ist heut zu Tage schwerer als gedacht, denn lang ist die Liste mit Problemen, mit denen junge Musiker zu kämp-fen haben.

In gemütlicher Stammtischrunde beschlossen deshalb Musiker aus Passau und Umgebung diesen Problemen Abhilfe zu schaffen. Statt sich gegenseitig auszuspielen, was teilweise regel-recht destruktive Züge annahm, sollte viel mehr eine gemeinsame Organisation und ein gesun-der Wettbewerb zwischen den lokalen Bands stattfinden – die Idee zu einem Musikförderver-ein war also geboren. Am 20. September 1988 wurde diese Idee in die Tat umgesetzt und der MFV Passau offiziell gegründet. Zum Ziel setzte man sich, das regionale kulturelle Leben zu för-dern, mit einem besonderen Augenmerk auf die Popularmusik. Erster Vorsitzender wurde Peter Sageder, Sänger der Rockband Becks Band. Die weiteren Gründungsmitglieder waren der amtierende 2. Bürgermeister Urban Mangold, damals Keyboarder bei der Band Total-Lokal, der den Posten als 2. Vorsitzender übernahm. Komplimentiert wurde die Runde durch Jut-ta Burg als Protokollantin und Wolfgang Beck als Kassier. Die Anfangsphase war vor allem gezeichnet von zahlreichen Behörden-Termi-nen. Das machte sich aber durchaus bezahlt, denn die Stadt Passau erklärte sich bereit das Unternehmen des MFV zu unterstützen.

Anfang der 1990er Jahre fand der Musikförder-verein auch ein Zuhause und konnte die Tabak-fabrik in Passau anmieten. 1998 entstand der Veranstaltungsraum, in dem in unregelmäßi-gen Abständen Konzerte stattfinden. In den 19

Proberäumen der Fabrik finden sich verschie-denste Musiker ein. Das hauseigene Musiklabel „P-Town Records“, welches seit 2009 in der Tabakfabrik existiert, ist dabei ebenso integraler Bestandteil wie das Tonstudio „DerRecorder“, das ein Jahr später in die Tabakfabrik zog. Die heutige Konstellation des Musikfördervereins Passau besteht aus Rainer Schneider als 1. Vorstand, Philip Wieland der die Aufgabe des 2. Vorstands übernimmt und Christian Unfried als Kassier. Auch Gründungsmitglied Peter Sage-der ist heute noch im Ausschuss aktiv.

Möglichst viele Veranstaltungen zu organisieren, bei denen vor allem junge Musiker eine Chance bekommen Bühnenluft zu schnuppern, ist mit eine der Hauptaufgaben des MFV. In enger Zu-sammenarbeit mit den lokalen Medien Passaus wird die Publizität unbekannter Bands gesteigert und damit auch neue Auftrittsmöglichkeiten ge-schaffen. Durch die Subventionierung der Kul-turförderung von der Stadt Passau wird auch die Proberaumsituation verbessert. Mit dem so genannten Bandraumkonzept werden für eine erschwingliche Untermiete Proberäume in der Tabakfabrik für Passauer Bands bereitgestellt. Zu den weiteren Zielen des Musikfördervereins gehört auch die Zusammenarbeit mit überregi-onalen Organisationen. Der Verband für Popkul-tur in Bayern (VPBy) wurde so vom MFV mit-begründet. Unter diesem Dachverband findet

Ausgabe 4.2011.SEPTEMBER.25

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26.SEPTEMBER.paul-lesen.de

paul.VEREIN

unter Anderem das Projekt „Bandaustausch“ statt. Durch das Konzept werden MFV-Bands an eine andere Stadt „ausgeliehen“, wofür im Aus-tausch eine überregionale Band in Passau Gigs spielt. Dabei wurde schon mit dem „Woidmen e.V.“ aus dem bayerischen Wald kooperiert. In-ternational veranstaltet der MFV mit dem öster-reichischen Kulturverein „Waschächt“ aus Wels zudem die bereits achte „Kleinstadtkonzert“-Reihe. Mit der Teilnahme von überregionalen Bands, überwiegend aus dem Drei-Länder-Eck, finden abwechselnd in Österreich und Passau Konzerte statt. In eine ganz neue Richtung geht man bei dem gemeinsamen Elektro-Projekt mit „Kraut und Ruam“, ein österreichischer Kultur-verein, der sich vor allem auf die Förderung von DJs spezialisiert hat. Unter dem Titel „E-Fabrik“ fand vergangenes Jahr eine erfolgreiche Elektro-Party in der Tabakfabrik statt, wobei man sich auch für andere Events tatkräftig unter die Arme greift und sich gegenseitig mit Helfern zur Seite steht. Sämtliche Veranstaltungen werden dabei vom MFV ehrenamtlich betreut, denn anders als in Österreich fehlt in Deutschland oft die finanzi-elle Unterstützung dafür.

Für dieses Jahr steht auch noch die Planung ei-nes besonderen Events auf der To-Do-Liste des Musikfördervereins: Das „Jugend findet Stadt“ – Festival, welches gemeinsam mit der Veran-staltungsinitiative „Zeughaus“ am 10. Septem-ber 2011 veranstaltet wird.

Für alle Musikliebhaber in der Passauer Regi-on, die schon immer gerne eine Band gründen wollten, ist der Musikförderverein die ideale Ein-stiegsmöglichkeit, denn gerade in der Anfangs-phase treten viele Schwierigkeiten auf, mit denen man zunächst nicht rechnet. Bereits bestehen-de Bands, die sich schon auf einem semi-pro-fessionellen Niveau befinden, aber den alleinigen

Sprung von der Provinz auf große Stadtbühnen nicht schaffen, profitieren von der Mitglied-schaft durch die Zusammenarbeit mit überre-gionalen Vereinen und der damit verbundenen Möglichkeit, auf Bühnen Konzerte zu spielen. Da in der heutigen Zeit gute Studioaufnahmen extrem wichtig sind um eine Band überhaupt promoten zu können, bietet „DerRecorder“ ei-nen Preisnachlass für Vereinsmitglieder des MFVs, was das Produzieren von Demoaufnah-men erschwinglicher macht. Hand in Hand mit dem Label „P-Town Records“ bemüht man sich darum den Bands Auftritte zu ermöglichen und produziert dabei mit ihnen auch regional erfolg-reichen Sound. Dabei ist jedes Musikgenre und jede Altersgruppe gern gesehen und selbstver-ständlich können auch Solomusiker Mitglied des MFVs Passau werden. Denn die Möglichkeit Talente jeden Alters zu fördern und den regen Austausch zwischen den unterschiedlichsten Musikern zu bewirken, zeichnet das tatkräftige Engagement des Passauer Musikfördervereins aus. Und nach vielen fleißigen Probesessions in der Tabakfabrik spielt man vielleicht auch bald gut genug, um den Passauer Musikpreis, den „Smokey Joe Award“, zu gewinnen, denn dieser wird seit April 2010 ebenfalls vom MFV verlie-hen…

Kontakt: www.mfv-passau.de

Text: Marion Zellner Fotos: Rudi Melcak

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Ausgabe 4.2011.SEPTEMBER.27Ausgabe 2.2011.JUNI.27

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DER kAUGUMMIAUTO-MAT Ein aussterbendes Phänomen(?)

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paul.Kultur

Ausgabe 4.2011.SEPTEMBER.29

Pappsüß, steinhart und knallbunt – so waren sie, die Kaugummis in unserer Kindheit. Wenn man das erste Mal drauf biss, fielen die Milch-zähne fast von selbst raus, es folgte ein ext-remer Zuckerflash um dann den Kaugummi nach wenigen Minuten wieder auszuspucken, weil der künstliche Geschmack weg war und man nur noch auf einer breiigen Konsistenz herumkaute. Das hartverdiente Taschengeld wurde natürlich immer am leuchtroten Automa-ten investiert. Es machte auch viel mehr Spaß, Münzen (damals noch Pfennige!) in den kleinen Schlitz zu werfen, den Hebel zu drehen und un-geduldig auf das Klackern im Ausgabefach zu warten, statt die zahnfreundlichen Kaugummis im Supermarkt an der Kasse von der Mama ge-kauft zu bekommen. Neben den bunten Kugeln gab es auch zahlreiche andere tolle Dinge, die sich im Automaten befanden: Diamantenringe aus Plastik (welchem kleinen Mädchen wurde nicht schon ein Heiratsantrag mit einem die-ser Dinger gemacht?), Springseile, Hüpfbälle, Schleimfiguren, Schlüsselanhänger usw. Da dauerte der Weg von der Schule nach Hause schon mal eine geschlagene Stunde länger, weil man sein gesamtes Vermögen ausgab, bis man endlich das langersehnte Spielzeug oder den Kaugummi in einer ganz bestimmten Farbe in der Ausgabe fand.

Dabei hat der Automat schon einige Jahre auf dem Kasten. Die ersten Exemplare wurden in den Nachkriegsjahren aufgestellt und entpupp-ten sich in den Anfangsjahrzehnten als wahre Goldgruben. Inzwischen werden die Kaugum-miautomaten zum letzten Mohikaner im Stra-ßenbild, kaum noch einer dieser Stahlapparate, die an Mauern oder Häuserfassaden hängen. In den letzten zehn Jahren gab es immer mehr Hersteller, die den Betrieb des Kaugummiauto-maten einstellten. Eigentlich schade…

Dabei musste der kleine rote Automat auch eini-ges durchmachen in letzter Zeit. Die Umstellung von der Mark zum Euro hat auch ihn nicht ver-schont und nahezu in die wirtschaftliche Insol-venz getrieben. Zudem war er schon immer ein beliebtes Opfer von jugendlichem Vandalismus, kaum ein Automat, den man nicht versucht hat-te aufzubrechen. Nicht etwa weil der Inhalt so wertvoll wäre, oder um an das Geld zu kommen, sondern weil es damals auch einfach dazu ge-hörte um „cool“ zu sein. Im Zuge dessen wurde auch die Verkleidung der Automaten mit Gittern vor dem kleinen Schaufenster aufgerüstet, um es den Automatenschändern nicht mehr ganz so leicht zu machen. Aber auch das half nicht viel, denn während Zigarettenautomaten sich nach wie vor großer Kundschaft erfreuen, blie-ben ihre Kaugummikollegen nahezu unbeachtet. Womöglich war daran auch der gesundheitliche Faktor schuld. Die meisten Eltern möchten un-gern, dass ihre Kinder diese Kariesbomben es-sen. Und die Konsumenten von früher? Die sind inzwischen alt genug um sich ihre Kaugummis selbst im Supermarkt zu kaufen. Ist das also das endgültige Ende des Kaugummiautomaten?

Zwar gibt es in vielen Kaufhäusern oder vor Su-permärkten noch kleine Aufsteller mit der bunten Ware, allerdings haben die Plexiglaskuppeln nur noch wenig Ähnlichkeit mit dem uns bekannten roten Stahlgehäuse. Möchte man die Originale aus der Kindheit wiedersehen, muss man schon in die abgelegensten Straßen gehen um Über-bleibsel aufzuspüren, bei denen allerdings das

Die 2000er - das Platzen der Kau-gummiautomatenblase

Bis(s) zum Verschwinden

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30.SEPTEMBER.paul-lesen.de

letzte Datum der Warenauffüllung auf beina-he antike Zeiten zurückgeht. Fündig wird man meist nur im Internet, denn vereinzelt gibt es sie noch: die Hersteller der Kaugummiautomaten. Diese bieten für Nostalgiker eine reiche Fund-grube an so ziemlich allem an, was zum Thema Kaugummiwaren gehört. Verteiler und Spender in sämtlichen Farben und Größen, Miniaturspiel-zeuge, Plastikkapseln und natürlich auch die Zu-ckerkugeln und den dazugehörigen Automaten, der für stolze 300 Euro zu erwerben ist. Aber wo bleibt der Reiz, wenn man ein solches Ungetüm an der heimischen Wohnzimmerwand hängen

hat? Sicher ertappt sich so manch einer dabei, dass man einen Nostalgieschub bekommt, die Finger anfangen zu jucken beim Anblick eines Automaten und man gerne den Geschmack der Kindheit zurück möchte. Vielleicht wird der Kau-gummiautomat im Zuge einer Retrowelle ja wie-derbelebt und wir bekommen ihn wieder öfter zu Gesicht, den Helden unserer Kindheit.

paul.KULTUR

Text: Marion ZellerFotos: Brigitte Mundt

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Nach der Theater-Zwangspause im Som-mer beginnt die Spiel-zeit 2011/2012 am Stadttheater Passau mit einer wahren Pas-sauer Theaterwoche. Am Dienstag, 6. Sep-tember informiert das Theater in der Fußgän-

gerzone (Höhe Commerzbank) zwischen 12.00 und 16.00 Uhr über die neue Saison. Für die musikalische Untermalung sorgt Generalmusik-direktor Basil Coleman mit dem Programm „Ju-welen der Barockmusik“ ab 14.00 Uhr. Am Don-nerstag, 8. September öffnet das Theater um 19.00 Uhr erstmals seine Pforten und lädt alle interessierten Besucher zur Spielzeiteröffnung und zur anschließenden „offenen Generalprobe“ der Spielplanshow, mit einem eineinhalbstündi-gen bunt-verrückten Querschnitt durch das Pro-gramm der kommenden Spielzeit, ein. Kosten-

lose Einlasskarten gibt es ab dem 6. September an der Theaterkasse. Das erste Highlight der neuen Saison, der traditionelle Tag der offenen Tür, folgt am Samstag, 10. September ab 13.00 Uhr im Stadttheater mit einer bunten Mischung aus Spiel, Spaß, Musik und einer ganzen Menge Theater. Im Foyer unterhalten Solisten des En-sembles ihre Besucher mit einem musikalischen Programm. Bei den Kurzeinführungen zu den ersten drei Premieren der Saison erfährt man spannende Hintergründe. Kleine Besucher lädt das Theater in die bunte Kinderwelt ein und freut sich auf viele lustige selbstbemalte T-Shirts. Da-neben gibt es eine Hüpfburg, lustige Spiele, die Schaumkuss-Wurfmaschine, Luftballons, ein Fotostudio und selbstverständlich eine weitere Aufführung der Spielplanshow auf der Bühne. Der Eintritt zum Tag der offenen Tür ist selbst-verständlich frei.

Die Passauer Theaterwoche

Konzert, Spielzeiteröffnung und Tag der offenen Tür im Stadttheater Passau

Text: Konrad KrukowskiFotos: Landestheater Ndb/Opf

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EIN PASSAUER AUF ERFOLGSkURS

Felix Wimberger rudert für Deutschland

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Ausgabe 4.2011.SEPTEMBER.33

paul.SPORT

„Tyler Winkelvoss ist ein total sympathischer Typ. Als er damals in unserem Team beim Head of the Charles eingesprungen ist, war das su-per.“ Nicht nur jedem, der den Film über Fa-cebook und Mark Zuckerberg gesehen hat, ist klar, dass die Winkelvoss Zwillinge zu den ganz

Großen im Rudersport zählen. Dass ein strah-lendes, gebräuntes Gesicht mit leichtem nieder-bayrischen Akzent so locker von Begegnungen mit ihnen erzählt, kann nur bedeuten, dass er auch dazugehört.

Felix Wimberger, ein gebürtiger Passauer, ist, seit er mit zehn Jahren das erste Mal ein Ruder-boot über Wasser geschoben hat, dem Sport verfallen. Damals war er spontan im Boot seines Vaters als Ersatzmann eingesprungen. Heute ist der 21-jährige zweifacher Weltmeister und hat zahlreiche Meisterschaftstitel. „Man rutscht da irgendwie so rein. Plötzlich trainiert man eben neun Mal die Woche und fährt häufiger zu Regat-ten, die auch mal weiter weg sind.“ erklärt Felix den Weg zum Nationalruderer. Dass dabei auch Entbehrungen inbegriffen sind, scheint ihn nie wirklich gestört zu haben. Mittlerweile studiert er in Dortmund, weil da der Olympiastützpunkt für die Rudernationalmannschaft angesiedelt ist. Dort bringt er das Maschinenbaustudium und die 14 Trainingseinheiten irgendwie in einer Wo-che unter. „Ja also an härteren Tagen heißt es dann eben um sechs Uhr die erste Einheit auf dem Wasser, von acht bis 16 Uhr Uni und dann abends nochmal Krafttraining.“ Die Dozenten der Uni seien zwar angehalten Klausuren für die Spitzensportler an saisonruhigen Terminen an-zusetzen, doch Felix sagt, das Studium werde

so wohl doch etwas länger dauern. Dass da auch nicht mehr viel Platz für Freizeit und Freun-de bleibt, sei allerdings durch die enge Bindung an seine Mannschaftsmitglieder wettgemacht. Durch die teilweise jahrelangen Bekanntschaf-ten wuchsen die Ruderer gemeinsam mit dem vollgepackten Zeitplan auf.

Finanziell betrachtet beschreibt er Rudern als „entartetes Hobby“. Im Vergleich zu Ländern wie Großbritannien, wo Ruderer zu den bestbe-zahltesten Sportlern gehören, bekommt man in Deutschland im Grunde nichts.

„Ja man muss wohl auch ein bisschen bescheu-ert sein, wenn man diesen Sport macht“, spricht der durch und durch trainierte Körper, der sich unter dem weißen T-Shirt abzeichnet. Aber Felix habe auch sowieso schon immer sehr viel Sport gemacht, sei es Rennrad fahren, Snowboarden oder Schwimmen. Sport gehöre für ihn einfach zum Alltag dazu, um glücklich zu sein.

„Tyler Winkelvoss ist ein total sympathischer Typ.“

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34.SEPTEMBER.paul-lesen.de

paul.Sport

Seine Familie unterstützt ihn dabei voll und ganz und steht nicht selten am Flussufer, um ihren Sohn bei Regatten anzufeuern. „Ich denke mei-ne Eltern schätzen besonders den Ehrgeiz, den ich dadurch entwickelt habe.“

Wenn Felix am Start einer 2000 Meter langen Rennstrecke in der angespannten Körperhal-tung und voller Konzentration verharrt, um auf das Nebelhorn zum Start zu warten, gehe ihm eigentlich nichts mehr durch den Kopf. Der Kör-per funktioniere und lerne sich zu verausgaben, aber der Kopf bleibe aus. „Wenn ich am Start schon über die Strecke nachdenken würde, würde ich ja gar nicht mehr losfahren!“ sagt er

lachend. Als seinen schönsten Rudermoment beschreibt er den letzten Tag vor dem Weltmeis-terschaftsrennen. Er war eigentlich nur in der unglücklichen Position des Ersatzmannes mit-gefahren, wurde dann aber einen Tag vor dem Rennen doch noch mit ins Boot geholt und konn-te so den Weltmeisterschaftstitel miterringen. Für die Zukunft wünscht er sich, dass er nächs-tes Jahr wieder mit im U23 Achter sitzt, den er schon 2010 mitfuhr und so noch ein paar Me-daillen für Deutschland holen kann.

Text: Katharina BertramFotos: Fam. Wimberger und Katharina Bertram

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DIE GESCHENKIDEESie wissen noch nicht, womit Sie ihren Lieben eine Freude bereiten können?Die Passauer City hat jetzt die Geschenkidee schlechthin: Der CITYGUTSCHEIN PASSAU!

VERKAUFSSTELLENDie Gutscheine sind erhältlich in der VR-Bank Passau,in der Sparkasse, in allen 3 Passauer McDonald’s-Filialen,direkt beim City Marketing Passau in der Großen Klingergasse,in den Geschäftsstellen der Passauer Neuen Presseund der PaWo sowie online unterwww.citygutschein-passau.de.

Auf nach Passau und viel Spaßbei Ihrer Shopping- und Genießertour mit dem neuen CITYGUTSCHEIN Passau!

Die Stadt Passau freut sich auf Sie!Die zahlreichen teilnehmendenGeschäfte, Lokale und Einrichtungensind jeweils auffällig am Eingang gekennzeichnet.

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36.SEPTEMBER.paul-lesen.de

paul.CD-TIPP

Text: Max Philipp BrüchmannFotos: The Civil Wars

„The Civil wars“ - Barton HollowIrgendwo in Tennessee. Am Fenster eines Diners sitzt ein Paar. Die Augen der schwarz-haarigen jungen Frau treffen die des Betrach-ters nicht. Nachdenklich abgewandt geht ihr Blick ins Leere. Versetzt hinter ihr sitzt ein Mann. Wie eine Mischung aus Johnny Depp und Jack White schaut er dem Betrachter des monochromen Bildes direkt in die Augen. In den Händen hält er ein Whiskeyglas. Vor ihr steht Champagner. Dieses Photo ziert das Cover des im Februar 2011 erschienenen Albums von „The Civil Wars“ mit dem Titel „Barton Hollow“. Benannt nach einem imagi-nären, düsteren Ort irgendwo in den Wäldern bei Nashville. Es ist das erste Album der „The Civil Wars“ nach der Gründung des Duos durch die Songwriterin Joy Williams und den Gitarristen John Paul White im Jahr 2009. Sti-listisch lässt sich ihre Debütplatte dem Genre Indie Folk mit Bluegrass-Elementen zuordnen. Mit einer großen Hand voll Gespür für Song-writing und Arrangement haben die beiden ein Album geschaffen, dass es mit seinen 12 Tracks definitiv wert ist, bei ihm, mit ihm und wegen ihm eine Zeit lang innezuhalten, um die Zeit dann zeitweise zu vergessen. Sie wer-den laut, doch nie bombastisch. Es ist nicht mehr als eine Akustikgitarre und in Auszügen ein Piano. Vereinzelte, sehr präzise gesetzte Streicherelemente, wie in „C´est la mort“ hül-len den Zuhörer ein, nehmen ihm den Atem, drohen jedoch niemals zu ersticken. Manch-mal ein Schlagzeug im Hintergrund und die gedämpften Saiten der Gitarre, die fast un-merklich präsent einen Rhythmus andeuten – mehr braucht es nicht. Hier hinein betten sich die Stimmen der beiden. Verzweiflung, stille Einsamkeit, romantisch verklärte Liebe und die Angst vor dem Tod: Mal nüchtern erzäh-

lend in „My Fathers Father“, mal fordernd ver-langend, mal wartend wie in „Girl with a Red Ballon“, doch immer authentisch und unprä-tentiös nehmen sie den Zuhörer mit auf eine Achterbahnfahrt in Zeitlupe von den staubi-gen Straßen der amerikanischen Südstaaten bis zu den stillen Momenten an einem Fenster eines Farmhauses nach einem heftigen Som-merregen und kurz vor Sonnenuntergang mit Blick auf unendlich grüne Weiten – und das teils sogar innerhalb eines Liedes. Durch plötzlich aggressive Einlagen von verzerrten Blues-Gitarren, wie in „Barton Hollow“ - dem gleichnamigen Titelsong des Albums - werden die Hörer dabei immer wieder nahezu wohl kalkuliert in dunklere und abgründigere Sze-nerien des Albums geführt, um nach drei Mi-nuten wieder an die Oberfläche zu gelangen. Diese fast routinierte Genauigkeit, mit der die beiden ihre Töne zu setzen wissen, mag einen Teil der zauberhaften Spannung und Über-raschung der CD nach einiger Zeit nehmen. Doch bleiben dann noch immer die Stimmen der beiden, die im Kopf eines jeden Platz für mehr fordern. Joy und Paul sind kein Paar und doch klingen sie so als wären sie in einander verliebt. Die sanften Akzentuierungen ihrer Stimmen in Duetten wie „Poison and Wine“ - dem absoluten Highlight der CD - zusammen mit der rohen Leidenschaft der beiden sich so oft gegenüberstehenden Stimmen, zeigt eine Vertrautheit, die selbst Paare nach Jahren so kaum erreichen.

Checkt sie aus bei Youtube und auf der Sei-te www.thecivilwars.com und nehmt euch in Acht vor dem Titel „Poison and Wine“ – der hat es wirklich in sich.

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Ausgabe 4.2011.SEPTEMBER.37

paul.Tipp

2 1/2 EL scharfer Senf 1 EL süßer Senf 4 EL ÖL 2 EL Essig 2 EL Honig am besten Waldhonig 1 EL Dill

Etwas Oregano, Salz und Pfeffer hinzugeben. Je nach individueller Vorliebe kann auch eine Prise Knoblauch hinzugefügt werden. Im Anschluss daran alles gut in einem Mixbecher vermischen. Das Honig-Senf-Dressing kann man aber auch dickflüssiger anrühren, indem man etwas we-niger Essig verwendet oder die Mischung kurz aufkochen lässt. Dann kann man das fertige

Dressing, das sich perfekt mit Rucola ergänzt, übrigens auch als leckeren Dipp verwenden. Parmesanflocken runden das Dressing ge-schmacklich ab.

Die angegebene Menge reicht ungefähr für 200ml Dressing. Das Honig-Senf-Dressing ist nahezu universell einsetzbar, da es sehr gut zu fast allen Blattsalaten schmeckt und darüber hi-naus auch bei Geflügelgerichten eine schmack-hafte Ergänzung darstellt. Das Dressing ist also auch auf jeder Grillparty ein echter Bringer!

Text: Stephanie SteinhagenFotos: Stephanie Steinhagen

HONIG-SENF-DRESSING

paul.KOCH-TIPP

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38.SEPTEMBER.paul-lesen.de

paul.Tipp

Hoch über dem Markt Ortenburg und direkt ne-ben dem Renaissance-Schloss liegt der Wild-park Schloss Ortenburg. Das weitläufige natur-belassene Gelände war einst die französische Gartenanlage der Grafen zu Ortenburg. Um-geben von dichtem Baumbestand, auf einem Gebiet von 25 ha, sind heute Hirsche, Luchse, Wildschweine, Nasenbären, Lamas, Yaks und viele weitere Tierarten beheimatet. Zahlreiche Tiere können sich auf dem Areal frei bewegen und zeigen beim Füttern oft keine Scheu vor den Besuchern. Gönnen Sie sich und Ihrer Familie ein paar schöne Stunden im Wildpark Ortenburg

mit vielen einheimischen und exotischen Tieren. TIPP: Der Vogel- und Tierpark Irgenöd liegt nur 3 km entfernt.

Öffnungszeiten: 01. April bis 01. November

Einlass täglich von 09.00 Uhr – 18.00 Uhr

www.wildpark-ortenburg.de

wildpark Ortenburg

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Wollen Sie auf einem 5 Meter großen Hausen reiten? Einst schwammen die in der Donau, nun gibt es einen im Haus am Strom zum An-fassen. Ihr Gesicht könnte auch auf dem Kopf eines Fisches landen und mit anderen Fischen um die Wette blubbern. Oder sie schippern als Kapitän die Donau entlang. Im Haus am Strom eröffnet Ende Juli die neue Ausstellung, in der das alles möglich ist. Erleben steht im Vorder-grund, spielen, beobachten und steuern – das neue Konzept setzt darauf, dass die Besucher selber aktiv sind. Dabei ist die Architektur des Hauses schon einen Besuch wert: Gebaut in Form einer Welle und eines Donaukiesels liegt es tief im Donautal kurz vor der österreichi-schen Grenze.

Ungezählt sind dort auch die Wandermöglich-keiten, etwa am Weitwanderweg Donausteig, der auch zahlreiche Rundrouten bietet. Wer in der freien Natur die Kostbarkeiten aus der Tier-welt nicht gesehen hat, kann dann im Haus am Strom Smaragdeidechse, Äskulapnatter und Donaufische bei ihrem Treiben beobachten.

Für Gruppen, Individualtouristen und Schul-

klassen wird ein umfangreiches Programm an-geboten: Führungen durch die Ausstellungen werden immer Sonntags 14 Uhr angeboten. Das Ferienprogramm ist speziell auf Kinder ausgerichtet. Im Anschluss lädt der gemütliche Biergarten zum Verweilen ein. Wer will, kann mit dem Ausflugsschiff von Passau aus zweimal am Tag an- und abreisen.

Infos unter www.hausamstrom.de oder Telefon 08591/912890

Neue Erlebnisausstellung im Haus am Strom

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Technik-Plus: „Es war keine ge-meinsame Entscheidung.“

Ein Blick in die Zukunft: Aus der Fakultät für Informatik und Mathematik ist eine technische Fakultät geworden und neue, Technik-orientierte Studiengänge locken Studierende nach Passau. Das Konzept Technik-Plus klingt gut. Doch es kommt nicht bei jedem gut an. Was die Studie-rendenvertretung an Technik-Plus stört und wa-rum sie sich in den Gremien der Universität nicht ernst genommen fühlt, hat die Studentische Se-natorin Helena Bennett im Interview erklärt.

paul.: Dass die Uni nicht offen für den gesell-schaftlichen Wandel ist, würde doch eher die Studierendenvertretung an der Uni kritisieren. Technik-Plus ist sehr zukunftsorientiert, der AStA (Studierendenvertretung) aber scheint sich dagegen zu wehren – ist das nicht para-dox?

Helena Bennett: Zum einen ist es nicht so, dass nur die Studierenden das kritisieren - auch viele Professoren sagen, wir müssen langsam anfan-gen, miteinander zu sprechen und es kann nicht sein, dass immer alles nur von oben nach unten entschieden wird. Zum anderen kritisieren wir nicht Technik-Plus als solches. Ein Ausbau für die Informatik-Fakultät ist natürlich wunderbar! Es geht aber darum, dass andere Fakultäten mit an Technik-Plus beteiligt werden sollen, aber bisher nicht mit an der Entscheidung beteiligt wurden. Es wurde nicht gefragt: „Was sind eure

Belange, wie stellt ihr euch das vor?“ Es war kei-ne gemeinsame Entscheidung. Selbst über die Köpfe der Dekane hinweg wurde entschieden.

Die heimische Wirtschaft würde von Technik-Plus gewinnen, weil dann Fachkräfte für die Region ausgebildet würden. Das ist doch ein starkes Argument!

Bennett: Natürlich ist es ein Argument und es ist wichtig, dass man auf die Region achtet. Wir sind eben die einzige Universität in Niederbayern und müssen diese Rolle übernehmen. Aber eine Universität ist nicht dazu da, die Unternehmen im Umland zu stärken, sondern sie soll Men-schen bilden. Und den Bildungsweg durch die heimische Wirtschaft vorzuzeichnen, ist dann doch kurzfristig gedacht.

Kannst du dir nicht vorstellen, dass die neuen Technik-Studiengänge bei den Studenten gut ankommen werden?

Bennett: Die Zahl der zu erwartenden Studie-renden wurde schon von 150 auf 120 herun-terkorrigiert. Es gibt sogar manche Leute, die sagen: Wenn 50 kommen, können wir froh sein. Ich glaube, man darf Technik Plus auch nicht überschätzen. Gerade auch, wenn man die Fakultät für Informatik und Mathematik mit knapp 500 Studierenden im Vergleich zur ge-

paul. im Interview mit Helena Bennet - Studentische Senatorin

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samten Uni sieht, wo man sich im Rahmen von 10.000 bewegt.

Zumindest dass es für die Stärkung der MINT-Fächer, also Mathe, Informatik, Naturwissen-schaften und Technik, Fördergelder gibt, dürf-te die Studierendenvertretung doch freuen.Bennett: Wie gesagt, wir sind ja nicht gegen Technik-Plus. Es stellt sich aber die Frage, ob das nicht eine komplette Neuausrichtung für die Universität als solche ist. Das wurde am Anfang strikt abgelehnt, wird jetzt aber doch immer mehr bejaht. Möchte denn auch Kuwis oder BWLer oder Juristen, dass ihre Ausbildung in Zukunft technische Aspekte enthält? Ich glaube, diese Entscheidung muss man den Studieren-den überlassen, das kann man nicht von oben herab entscheiden und dann sagen: Das ist be-stimmt gut für euch, macht das mal.

Im Interview mit der CampusCrew hat ein Pro-fessor der Philosophischen Fakultät betont, dass das Konzept noch sehr flexibel sei. Siehst

du keine Möglichkeiten, dass die Studieren-den ihre Ideen einbringen können?

Bennett: Doch, das auf jeden Fall. Ich weiß, dass an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät die Studierendenvertretung sehr stark einge-bunden wurde in die Frage, wie man neue Lehr-stühle schaffen kann, die einen guten Zwischen-punkt zwischen Wirtschaftswissenschaften und dem Technikaspekt finden. Das ist natürlich ein wunderbares Beispiel, dass so etwas funktionie-ren kann. Aber ich glaube, letztlich ist nur der große runde Tisch für alle Fakultäten sinnvoll.

Ihr sagt, die Studierendenvertretung wird nicht ernst genommen. Kann es sein, dass ihr zu hohe Forderungen stellt, die einfach nicht um-zusetzen sind?

Bennett: Sicherlich fordern wir auch manch-mal sehr viel ein, aber wir haben auch kleine-re Dinge, auf die wir schon lange warten. Für dieses Nicht-ernst-genommen-Werden gibt es

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mehrere Beispiele. Es gibt das Gefühl, was man einfach hat, wenn man im Senat sitzt, wie die Kommentare auf das sind, was man sagt. Na-türlich kann das auch an mir liegen. Ich habe keine zwanzig Jahre Berufserfahrung. Aber das zweite Beispiel ist, dass von den letzten zwölf Beschlüssen des Studentischen Konvents ge-rade mal zwei richtig angegangen werden und die restlichen werden einfach abgeschmettert. Da wird gesagt: „Machen wir nicht, geht nicht.“ Aus welchen Gründen auch immer. Man entwi-ckelt über die Zeit das Gefühl, dass man eher

der Klotz am Bein ist als die Chance. An vielen andern Unis erarbeiten Fakultäten zusammen mit den Studierenden Dinge, die genauso in-novativ wie Technik-Plus sind. Ich glaube, dass man das viel mehr ausschöpfen könnte.

Denkst du nicht, das würde lähmen, die Stu-denten in jede Entscheidungsfindung mit ein-zubinden und immer alle Stimmen anzuhören?

Bennett: Die Frage ist: Welche politische Legi-timation möchte man haben? Demokratischer ist es auf jeden Fall, immer alle Leute mit einzu-binden. Mir ist auch bewusst, dass das nicht in jedem Gremium möglich ist. Es gibt schon einen Grund dafür, warum die Universitätsleitung die Leitung ist. Sie soll ja auch entsprechende Ent-scheidungen fällen. Trotzdem gibt es über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus die Mög-lichkeit, die Menschen mehr einzubeziehen. Natürlich ist es dann schwieriger, zu einer Ent-scheidung zu kommen. Es ist eben die Frage, möchte ich auf Teufel-komm-Raus etwas durch-setzen oder möchte ich, dass die Uni als solche dahinter steht. Mit knapp 10.000 Studierenden im Wintersemester sind wir die mit Abstand größte Gruppe an der Uni und haben doch mit Abstand am wenigsten zu sagen.

Nicht alle sehen Technik-Plus so kritisch – im Interview mit der CampusCrew legt Professor Dr. Hohlfeld vom Lehrstuhl für Kommunikations-wissenschaft dar, welche Chancen das Kon-zept den Fakultäten und den Studenten bietet. Dieses Interview und weitere Ausschnitte aus dem Interview mit Helena Bennett könnt ihr als Podcast nachhören – unter www.campuscrew-passau.de.

Text: Lisa KohnFotos: Lisa Kohn

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Lernen bis zum Umfallen: Burnout-Gefahr im Studium

Das ist längst nicht mehr nur ein Motto für Leis-tungssportler. Mehr Leistung in kürzerer Zeit lautet auch die Devise vieler Studenten. Doch ir-gendwann wird der Druck zu viel und der Körper hält dem nicht mehr stand. Diagnose: Burnout.Stress und Studenten? Passt das zusammen? „Ja!“, bestätigt Wolfgang Wibmer, Leiter der

psychologischen Beratungsstelle der Universi-tät Passau. „Über fünfzig Prozent aller Studie-renden, die zu uns kommen, sind von diesem Problem betroffen.“ Also eine ernstzunehmende Situation, der sich Wibmer mehr als jeder an-dere bewusst ist. Nachdem der Gesundheitstag der Universität Passau im Mai wieder ein voller Erfolg war, will Wibmer die Veranstaltung in zwei Jahren unter dem Thema „Burnout im Studium“ weiterführen. Das Wissen über derart psychi-sche Belastungen ist wichtig, um es selbst früh

genug zu erkennen und dem entgegenzuwirken.

Nichts geht mehr…

Stress an sich ist gut für den Menschen. Er lässt uns schwierige Situationen besser meistern, der Körper passt sich dem Druck an und wir entwi-ckeln besondere Fähigkeiten.

Wichtig ist nur, dass auf eine Stressphase ein Moment der Entspannung folgt. So können Körper und Geist wieder zur Ruhe kommen und sind bereit für neue Aufgaben. Wird Stress je-doch zu einem andauernden Zustand, schlägt das Ganze schnell ins Negative um. Chronischer Stress stellt eine Überforderung für uns da, wir fühlen uns „ausgebrannt“. Kurz: Das Burnout-Syndrom bezeichnet jenes Stadium, in dem wir so erschöpft sind, dass jeder Versuch Leistung zu bringen kläglich scheitert. Jeder Student kennt das: man sitzt in den letzten Tagen vor der entscheidenden Prüfung über der einschlägigen

Schneller, höher, weiter…

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Fachliteratur und liest gefühlte fünfzig Mal den gleichen Satz ohne ihn auch nur im Entferntesten wiedergeben zu können. Auch hier ist der Grund der gleiche. Je angestrengter und verzweifelter wir versuchen unser Gehirn zu Höchstleistungen zu bewegen, umso weniger wird dabei raus-kommen. Logische Folge ist Frustration und natürlich noch mehr Stress. Das Ganze führt zu einem Aufschaukelungsprozess mit letztendlich gesundheitlichen Schäden wie Kopfschmerzen, unruhigem Schlaf, Magen-Darm-Beschwerden und auch eine erhöhte Suchtgefahr.

Burn-out als weitverbreitetes Symptom und Ge-fahr unserer leistungsorientieren Gesellschaft ist schon seit längerer Zeit bekannt. Studenten jedoch wurden meist von solchen Prognosen ausgeschlossen. Schließlich zählt man die Stu-dienzeit mitunter zu den entspannten Jahren, in denen man von einer Party zur anderen, von einer ausgefallenen Vorlesung zur nächsten, langsam die Zukunft auf sich zukommen lässt. „Natürlich gibt es immer noch Gruppen, die das Klischee des Partystudenten voll erfüllen“, weiß Wolfgang Wibmer, „doch auch diese bekom-men spätestens nach dem zweiten Semester den enormen Leistungsdruck zu spüren.“ Das Studium heutzutage ist sehr verschult. Vor al-lem durch die Einführung des Bachelor- und Masterstudiengangs kann man sich Fehltage kaum leisten. Den Bachelortitel sollte man mit einer Regelstudienzeit von sechs Semestern in der Tasche haben und das mit einem so guten Schnitt, um gleich danach mit dem Masterstudi-um weitermachen zu können. Doch die Konkur-renz schläft schließlich nicht, denken sich viele Studierende, deswegen lieber einem Abschluss in fünf Semestern entgegen streben (natürlich abgesehen von zusätzlichen Praktika und Aus-

Erfolgsdruck im Studium

landserfahrung). Wer dann auch noch auf einen Nebenjob angewiesen ist, um sein Studium zu finanzieren, leidet deutlich unter der hohen An-forderung und dem ständigen Zeitdruck, den der moderne Student auf sich nehmen muss. Die heutige Generation von Studierenden macht sich einfach viel mehr Gedanken: Wie macht sich mein Lebenslauf? Bekomme ich einen Job ohne ausreichend praktische Erfahrung? Bin ich zu alt, um noch zu studieren? Fragen, die dazu führen, dass man sich selbst zu hohe Ziele setzt.

„Das Wichtigste ist eine realisti-sche Selbstwahrnehmung“

Die Zahl derer, die sich im Studium zu viel zumu-ten, unter Versagensängsten leiden und letzt-endlich unter dem Stress zusammenbrechen nimmt seit den letzten Jahren stetig zu. Wolfgang Wibmer weiß, dass viele Studenten nicht richtig einschätzen können, wann ihre Belastungsgren-ze erreicht ist. Der Großteil versucht sich zu vie-les in zu kurzer Zeit anzueignen. „Effizienz beim Lernen erfolgt nicht durch Geschwindigkeit. Wer sich Zeit nimmt den Lernstoff Schritt für Schritt zu verstehen, ist im Endeffekt meist schneller am Ziel angekommen – und das ohne Stress.“, so Wibmer. Folgende Ratschläge können helfen Stress im Studium präventiv zu vermeiden oder ihm im Notfall entgegenzuwirken:

Tipp 1: Studienwahl überdenken

Wer sich am Anfang des Studiums schon fehl am Platz fühlt, sollte sich überlegen, ob er mit seiner Studienwahl den richtigen Weg einge-schlagen hat. Macht das Studium keinen Spaß, fehlt natürlich die Motivation. Das belastet und führt zu unnötigem Stress.

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Tipp 2: Mehr auf sich selbst konzentrieren

Überflieger gab es schon immer. Das heißt aber nicht, dass jeder sein Studium in Rekordzeit be-enden muss. Wichtig ist, sich nicht mit anderen zu vergleichen, sondern sich selbst zu kontrol-lieren: Wie kann ich am besten lernen? Wie viel Zeit brauche ich dafür? ...

Tipp 3: Frühzeitiges Planen

Gute Organisation ist das A und O. Wer schon früh plant, kann sich den Stoff sinnvoll einteilen (angefangen mit dem Basiswissen bis hin zum Detail), ohne am Schluss in Panik zu geraten. Hat man erst einmal eine Übersicht darüber, was man Tag für Tag schaffen kann, erlangt man eine viel entspanntere und selbstbewusstere Grundeinstellung.

Tipp 4: Leben lassen

Niemand kann sich 24 Stunden am Tag kon-zentrieren. Wenn man merkt, dass die Auf-merksamkeit nachlässt, frühzeitig eine Pause einlegen, denn effizientes Lernen erfordert ein bestimmtes Maß an Auszeit. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er am besten entspannen kann. Sport zum Beispiel hilft sofort negativen Stress abzubauen. Wichtig ist auch sich nicht abzuschotten, wenn es in die heiße Lernphase geht, sondern mit Freunden zu kom-munizieren und sich durch andere Themen ab-zulenken. Erst wenn man den Kopf wieder frei bekommt, ist er bereit Schritt für Schritt Neues aufzunehmen!

Text: Verena SchulzFotos: Wolfgang Wibmer

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paul.Kalender

Funky Buddha - Happy Hour

Zeche 14 - Drivers Day

Café Alibi - No Limit

NixNutz - Das Kwizz

Café Kowalski - Tex Mex

Cantina Ensenada - Fajitas

Venti Tre - Pizza Happy Hour

Colors - Compete

Funky Buddha - Happy Hour

Frizz - Gib2!

Zeche14 - MacZeche

Café Alibi - 5er Tag

Café Kowalski - Stu‘s Day

Venti Tre - Pizza Happy Hour

Bienenkorb - Single Party

sky - 3...2...1...

GO - Wallstreet

Zeche 14 - HardTimes

Café Alibi - Ladies Day

Café Roses - Schnitzeltag

Sensasion - Curry me

Café Kowalski - Happy W

va bene - va bene@night

Venti Tre - Pizza Happy Hour

Bienenkorb - Schlagerparty

Shamrock - Leg. Pub Quiz

Café Alibi - Get more für 10

Café Roses - Caip Abend

Venti tre - Pizza Happy Hour

sky - FrauenSache

GO - Go for Friday

Zeche 14 - Gewinnerziehung

noa Club - Nachtspielplatz

Frizz - Housebesetzung

GO - Go 4GoGos

Café Kowalski - SA-Nudel

Shamrock - Fussball live!

Sellys - Dykes & Dandies

noa Club - Hemmungslos

Camera - Camera Classics

Lemon Lounge - Salsa

Café Kowalski - Sunday Brunch

Café Roses - Pasta Abend

Colors - Tatort

Altes Bräuhaus - Frühschoppen

Zeche 14 - Chill out

Wir freuen uns, Euch unseren neuen

Veranstaltungskalender, powered by

passau-live, vorstellen zu dürfen und

bedanken uns herzlichst für die tolle

Zusammenarbeit. Der Kalender ist nach

Rubriken aufgebaut und soll Euch mög-

lichst schnell einen Überblick zu den

anstehenden Veranstaltungen und Er-

eignissen geben. Ihr seid der Meinung

Ihr habt einen Termin für eine Rubrik?

Dann schreibt uns eine eMail an termi-

[email protected]

Der Herausgeber haftet nicht für die

Inhalte der Veranstaltungen oder evtl.

Druckfehler und übernimmt keinerlei

Gewähr für Vollständigkeit, Aktualität

und Richtigkeit der Angaben.

MONTAG

DIENSTAG

MITTwOCH

DONNERSTAG

FREITAG

SAMSTAG

SONNTAG

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28.08. MMK: Rudolf Klaffen-böck - Papstbesuch

16.10. MMK: Christian Schad - Vorbild

13.11. Oberhaus Museum: Faszination Mittelalter - irdi-sches Leben & himmlisches Streben | Passau - Mythos & Geschichte | Zunft und Hand-werk | Böhmerwaldmuseum Passau | das Passauer Porzel-lan | Historische Apotheke

15.11. Oberhaus Museum: Paula Deppe

15.11. Römer Museum Kastell Boiotro: Erdställe

21.08. Standkonzert: im Klos-tergarten

01.09. - 06.09. Karpfhammer Volksfest

09.09. - 18.09. Herbstdult

16.09. Mitternachtsshopping

22.09. - 24.09. Französischer Gourmetmarkt

15.10. 2. Gesundheitsmesse

Passau und Bau- & Energie-sparmesse

10.09. Jugend findet Stadt 2011: Gelände Löwenbrauerei

10.09. rooted | greifen: Scheu-ne am Severienstor

17.09. Slates: Im Zeughaus

24.09. Bluesgangsters: Im Scharfrichterhaus

29.09. Ida Ering: Im Scharf-richterhaus

AUSSTELLUNGEN

FESTE & MESSENMUSIk

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