PARTIZIPATION UND BESCHWERDERECHT / -VERFAHREN€¦ · Partizipation und Beschwerderecht- /verfahren Claudia Dankerl 2. Stufe: Aufnehmen Hypothesen: •F. wird zur Zeit aufgrund der

Johanniter-Kindertagesstätte Übach-Palenberg 18.03.2015 Beschwerderecht

PARTIZIPATION UND

BESCHWERDERECHT / -VERFAHREN

IN DER JOHANNITER-KINDERTAGESSTÄTTE

ÜBACH-PALENBERG

Beschwerderecht in Kindertagesstätten; Claudia Dankerl

„Wege entstehen beim

Gehen“ (Kafka)

Partizipation und Beschwerderecht- /verfahren Claudia Dankerl

Das

kompetente

Kind

Eigene

Erfahrungen

Lernfreude

„Eigen-Sinn“

Phantasie

Erkundungen

Realitätssinn

Energie

Kreativität

Entdeckergeist


Wohlbefinden

und

Engagiertheit

• Angenommen sein

• Freundschaften

• Liebe

• Kritik

• Auseinandersetzung

• Konstruktiver Streit

• Lebendiger Kontakt

… sind

Voraussetzungen

für kindliches

Lernen


Mit Kindern im Dialog

• Aufmerksamkeit entwickeln für die Alltäglichen Momente

• Wahrnehmendes Beobachten

• Aufmerksamkeit-weckende Fragen

• Vergleichende Fragen

• Handlungsfragen

• Warum-Fragen (Warum denkst Du, ..?)

• „Shared thinking“ (wechselseitiger

Aushandlungsprozess)

Produktive Fragen, um gemeinsame Denkprozesse anzuregen


Gleichwürdigkeit in der

Beziehung

„Das Entscheidende ist, dass erwachsene

Menschen die Verantwortung für eine

gleichwürdige Beziehung übernehmen, das

können Kindern nämlich nicht. Gleichwürdig

bedeutet, ich öffne mich und interessiere mich für

den anderen. Eine Beziehung ist dann

gleichwürdig, wenn jeder so weit wie möglich

wahr- und ernst genommen wird.“ nach Jesper Juul


Die drei P´s der UN- Kinderrechts-

konvention

Provisionsrechte (Versorgungs-

rechte)

Partizipation (Informations- und

Beteilungsrecht mit

Beschwerderecht)

Protektion (Schutzrechte)


Beschwerderecht

Hinter jeder Beschwerde, steckt ein

Bedürfnis, das verstanden werden möchte.

• „Unzufriedenheitsäußerung“

• Gezeigtes Unwohlsein

• Unerfülltes Bedürfnis

Befriedigung der

Grundbedürfnisse

WOHLBEFINDEN


Was bedeutet das konkret?

Den Bedürfnissen der

Kinder nachzugehen,

heißt demnach nicht,

sie zu verwöhnen oder

zu verziehen, sondern

ihnen die Möglichkeit zu

geben ihre Bedürfnisse

kennen zu lernen und

einen angemessen

Umgang mit ihnen zu

erproben.



Wunsch oder Bedürfnis

Wunsch

Endloses Fernsehen

gucken

Ein eigenes Zimmer zu

haben

Jeden Tag Eis zu essen

Ein Prinzessinnenbett zu

besitzen

Mögliches Bedürfnis

Raum und Material zum

Spielen zu haben

Mit anderen Kindern

gemeinsam spielen

Ausgewogene Ernährung

Nach eigenem Bedürfnis

schlafen zu können



Beschwerderecht der Kinder

• Teilhabe an Entscheidungen

und Gestaltung der Regeln

und Rechte der Kinder

• Direkt / indirekt, verbal &

nonverbal

• Fehlerfreundliche Kultur im

Team

• Verhinderungsbeschwerden

und

Ermöglichungsbeschwerden


Verhinderungsbeschwerde

Ermöglichungsbeschwerde


Beschwerdemanagement

konkret • In unserer Kindertagesstätte sind die Kinder so weit partizipiert, dass sie

ihre Beschwerden, Sorgen, Probleme und Bedürfnisse äußern.

• Ihre Anliegen werden von uns jederzeit ernst genommen.

• Beteiligte Kinder und Erwachsene werden miteinbezogen, es wird nach

einer Lösung gesucht und diese wird dokumentiert und umgesetzt.

• Kinder setzen sich grundsätzlich mit dem „Nein sagen“ auseinander

• Kinder, die selbstbewusst sind, sich angenommen fühlen, halten auch

einmal eine Ungerechtigkeit aus.

• Sie lassen sich nicht einschüchtern, sondern holen sich Hilfe.

• Sie müssen sich nicht ständig beweisen, dass sie größer, stärker, besser

sind als andere.

In diesem Sinne werden starke Kinder zu starken

Persönlichkeiten


Handlungskompetenzen entwickeln

Selbstwertgefühl stärken

Umgang mit Grenzen / Lernen „Nein“ zu sagen

Eigene Gefühle wahrnehmen, erkennen und

unterscheiden können

Ziele


Wahrnehmen

Aufnehmen

Bearbeiten Umsetzen

Reflektieren

Ablauf einer Beschwerde


„Wie bringe ich meine Beschwerde zu Papier?“

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!

Claudia Dankerl; Offene/ differenzierte Arbeit im ganzen Haus

Beschwerden an „oberster“ Stelle


Partizipation aus der Praxis Johanniter-Kindertagesstätte Übach-Palenberg


Wöchentliche

Vollversammlung



Abstimmung für den

Kinderrat



Treffen mit dem Kinderrat


Abstimmung Mittagessen




Beschwerden aus der Praxis Johanniter-Kindertagesstätte Übach-Palenberg


„Kinder-

haben-

Rechte-

Wand“

„Kinder-haben-

Rechte-Wand“



Fallbeispiel: Fridolin; 2;0 Jahre

• Seit August 2013 in der

Nestgruppe (Kinder bis

ca. 2;5 Jahre)

• Einzelkind

• Mutter ist seit Anfang des

Jahres schwanger

• Sehr bewegungsfreudig,

aktiv und fröhlich


1. Stufe: Wahrnehmen der

Beschwerde Da F. zu den größeren

Kindern der Gruppe gehört,

möchte die Erzieherin ihm

anbieten, sich auf den Stuhl

für größere Kinder zu

setzen.

F. wehrt sich vehement und

äußert nonverbal eine

Verhinderungsbeschwerde.


2. Stufe: Aufnehmen

• Die Erzieherinnen

nehmen die

Beschwerde auf und

versuchen das

Bedürfnis hinter

seiner

Unzufriedenheits-

äußerung zu

verstehen


2. Stufe: Aufnehmen

Hypothesen:

• F. wird zur Zeit aufgrund der Schwangerschaft

häufig damit konfrontiert, dass er schon „groß“

ist.

• Zum Beispiel kann die Mutter ihn zur Zeit nicht

mehr tragen, die Sauberkeitserziehung wird

angestrebt, der Schnuller wird abgewöhnt, ..

• Aus diesem Grund vermuten die Erzieherinnen,

dass F. mit seiner neuen Rolle unzufrieden ist.


3. und 4. Stufe: Bearbeiten und

Umsetzen • Da F. Interesse an

den neuen Kissen der

Gruppe zeigte, wurde

mit ihm zusammen

die Möglichkeit

entwickelt zwar auf

einem größeren Stuhl

zu sitzen, und

gleichzeitig „sein“

Kissen anzubieten


5. Stufe: Reflexion

• F. ist zufrieden

• Er hat mit Hilfe der

Erzieherinnen seine

Lösung gefunden

• Es hat eine

wertschätzende,

gleichwürdige

Kommunikation statt

gefunden


Fallbeispiel 2: „Das Häuschen“



Beschwerde .

Die Mädchen der Einrichtung haben sich

beschwert, dass sie gar nicht im Häuschen

spielen können, weil die Jungs immer

Dreck herein werfen


2. Stufe: Aufnehmen

Die Kinder werden

motiviert, die

Beschwerde zu

dokumentieren. Hier

malt ein Mädchen das

Haus und den Dreck,

den die Jungs da herein

geworfen haben.


3. Stufe: Bearbeiten

In der

Vollversammlung

wurden Ideen zur

Neugestaltung des

Häuschens

zusammen getragen


• Im Kinderrat wurden

diese Ideen vorgestellt

und festgestellt, dass

nicht alle Wünsche ins

Häuschen passen

• Clara sagte, dass ihr

Vater Architekt sei und

das bestimmt malen

kann, damit wir sehen

ob´s passt.


Das Häuschen wird vermessen

und ein Plan erstellt


Im Bauraum haben

die Kinder ein

Modell gebaut, wie

sie sich das

Häuschen

wünschen

Modellbau


4. Stufe: Umsetzen


4. Stufe: Umsetzen



5. Stufe: Reflexion

Wir feiern Richtfest!


Fallbeispiel 3:

„Die Matschhosen“



Beschwerde

„Wir wollen keine

Matschhosen

anziehen!“


2. Stufe: Aufnehmen



Umsetzen



Umsetzen



Umsetzen



Umsetzen


Was passiert mit dem Wasser?

Matschhose und Stoffhose


Weitere Vorgehensweise

• Der Kinderrat lädt zum

Elternnachmittag ein

• Wird man wirklich

seltener krank wenn man

Matschhosen trägt?

• Frau Hansen, eine

Kinderheilpraktikerin und

ehemalige

Krankenschwester wird

eingeladen.


5. Stufe: Reflexion

Wir sind gespannt,

wohin der Weg uns

noch führt..


Vielen Dank für ihre

Aufmerksamkeit

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