6
Manuelle Medizin 2009 · 47:255–260 DOI 10.1007/s00337-009-0693-y Online publiziert: 13. August 2009 © Springer Medizin Verlag 2009 S. Klemm Praxis für Osteopathie, Sankt Andreasberg Okklusionsstörungen und Beweglichkeit der HWS Originalien Der Einfluss der Okklusion auf das kranio- mandibuläre System (CMS) und die Kör- perperipherie wird derzeit kontrovers diskutiert. Neurologische sowie funktio- nelle muskuläre Relationen legen ebenso wie die topographische Nähe zur oberen HWS-Region eine systemische Betrach- tungsweise des CMS nahe. So bietet die zervikotrigeminale Konvergenz [17] auf neurologischer Basis ein Erklärungsmo- dell für wechselseitige Einflüsse der trige- minal versorgten Kopf- und der zervikal versorgten Nackenregion. Verschiedene Arbeiten an Tierversuchen konnten bele- gen, dass sowohl sensible als auch musku- läre Interaktionen dargestellt werden kön- nen. Bartsch u. Goadsby [5] weisen z. B. durch künstlich erzeugte Inflammati- onen im trigeminal versorgten Gebiet ei- ne Sensibilisierung der hochzervikal in- nervierten Hinterhauptsregion nach, die auch zu einer Zunahme der Druckemp- findlichkeit der tiefen paraspinalen Mus- kulatur führt. Umgekehrt führen künst- liche Inflammationen der tiefen Weich- teilschichten im Kopfgelenkbereich zu ei- ner Verbreiterung des Rezeptorenfeldes im Hinterhorn bis in die Projektionszone des Gesichtsfeldes [4]. Sensibel und nozi- zeptiv ist also eine wechselseitige Beein- flussung in beide Richtungen vorhanden. Diese wechselseitige Beeinflussung lässt sich bei der Kau- und Nackenmuskulatur nicht darstellen. So konnte durch künst- lich erzeugte Inflammationen tiefer Ge- webeschichten im Kopfgelenkbereich ei- ne erhöhte EMG-Aktivität sowohl der lo- kalen Halswirbelsäulenmuskeln als auch der kieferführenden Muskeln nachgewie- sen werden [15]. Künstliche Inflammati- onen im Kiefergelenk führen ebenso zu erhöhter EMG-Aktivität der lokalen Mus- kulatur [7, 24], nicht aber der zervikalen Muskeln [24]. Zusammengefasst konnte nur durch eine künstliche induzierte In- flammation zervikal eine Spannungszu- nahme sowohl in der oberen Halsmus- kulatur als auch in der kieferführenden Muskulatur belegt werden, umgekehrt gelang dies nicht. Pars pro toto stellt sich aus den Ergebnissen der Tierversuche die Frage, ob am Menschen eine sensible Stö- rung der Okklusion eine muskuläre „re- sponse“ zervikal auslösen kann und die- se im Rahmen einer Beweglichkeitsände- rung an der Halswirbelsäule messbar ist. In dieser Studie wird daher der Einfluss einer kurzfristigen, einseitigen, künstlich induzierten, okklusodentogenen Störung auf die Beweglichkeit der oberen HWS untersucht. Material und Methode Stichprobe Die Studie wurde in der Rehberg-Klinik, Sankt Andreasberg, an 21 Tanzsportlerinnen mit sehr gutem Koordinationsvermögen für komplexe Bewegungsabläufe durchgeführt. Nicht in die Studie eingeschlossen wurden Probanden mit Tinnitus, Schwindel, Ope- rationen oder Traumata in der HWS und kraniomandibulären Region innerhalb der letzten 4 Wochen. Bewegungseinschrän- kungen der oberen HWS (gemessen mit dem 3D-Motion-Analyzer CMS 70P, zebris Medical GmbH, Isny) führten ebenso wie das Symptomenbild einer kraniomandibu- lären Dysfunktion (CMD) zum Ausschluss aus der Studie. Kopp et al. [19] fassen die Kardinalsymptome einer CMD hierfür wie folgt zusammen: F Schmerz bei Bewegung/Belastung des CMS, F Funktionseinschränkung, veränderte Mundöffnung, F Empfindungsstörungen, Missempfindungen und F Geräusche bei Bewegung des CMS. Zur Diagnose einer CMD ist allerdings eine mehrschichtige Diagnostik erforder- lich [1]. Für die vorliegende Arbeit wur- de die von Ahlers [1] als erste Ebene be- schriebene Diagnostik in modifizierter Form verwendet. Diese umfasst neben der Anamnese einen standardisierten Frage- bogen zum Ausschluss des Symptomen- bildes CMD sowie die klinische Unter- suchung der Mundöffnung. Nach Been- digung dieser Untersuchungen standen 20 Probanden für die Studie zur Verfü- gung. Die Probanden wurden durch den Studienkoordinator per Münzwurf auf zwei Gruppen (A und B, je n=10) verteilt. Durch die Ausschlusskriterien, die enge Alterseinschränkung (14–19 Jahre) sowie die Wahl, nur gleichgeschlechtliche Pro- banden zu untersuchen, konnte die Streu- ung bei der HWS-Bewegungsvermessung auf im Mittel ±7,5° eingegrenzt werden. 255 Manuelle Medizin 4 · 2009 |  

Okklusionsstörungen und Beweglichkeit der HWS

  • Upload
    s-klemm

  • View
    216

  • Download
    3

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Okklusionsstörungen und Beweglichkeit der HWS

Manuelle Medizin 2009 · 47:255–260DOI 10.1007/s00337-009-0693-yOnline publiziert: 13. August 2009© Springer Medizin Verlag 2009

S. Klemm Praxis für Osteopathie, Sankt Andreasberg

Okklusionsstörungen und Beweglichkeit der HWS

Originalien

Der Einfluss der Okklusion auf das kranio­mandibuläre System (CMS) und die Kör­perperipherie wird derzeit kontrovers diskutiert. Neurologische sowie funktio­nelle muskuläre Relationen legen ebenso wie die topographische Nähe zur oberen HWS­Region eine systemische Betrach­tungsweise des CMS nahe. So bietet die zervikotrigeminale Konvergenz [17] auf neurologischer Basis ein Erklärungsmo­dell für wechselseitige Einflüsse der trige­minal versorgten Kopf­ und der zervikal versorgten Nackenregion. Verschiedene Arbeiten an Tierversuchen konnten bele­gen, dass sowohl sensible als auch musku­läre Interaktionen dargestellt werden kön­nen. Bartsch u. Goadsby [5] weisen z. B. durch künstlich erzeugte Inflammati­onen im trigeminal versorgten Gebiet ei­ne Sensibilisierung der hochzervikal in­nervierten Hinterhauptsregion nach, die auch zu einer Zunahme der Druckemp­findlichkeit der tiefen paraspinalen Mus­kulatur führt. Umgekehrt führen künst­liche Inflammationen der tiefen Weich­teilschichten im Kopfgelenkbereich zu ei­ner Verbreiterung des Rezeptorenfeldes im Hinterhorn bis in die Projektionszone des Gesichtsfeldes [4]. Sensibel und nozi­zeptiv ist also eine wechselseitige Beein­flussung in beide Richtungen vorhanden. Diese wechselseitige Beeinflussung lässt sich bei der Kau­ und Nackenmuskulatur nicht darstellen. So konnte durch künst­lich erzeugte Inflammationen tiefer Ge­webeschichten im Kopfgelenkbereich ei­ne erhöhte EMG­Aktivität sowohl der lo­kalen Halswirbelsäulenmuskeln als auch

der kieferführenden Muskeln nachgewie­sen werden [15]. Künstliche Inflammati­onen im Kiefergelenk führen ebenso zu erhöhter EMG­Aktivität der lokalen Mus­kulatur [7, 24], nicht aber der zervikalen Muskeln [24]. Zusammengefasst konnte nur durch eine künstliche induzierte In­flammation zervikal eine Spannungszu­nahme sowohl in der oberen Halsmus­kulatur als auch in der kieferführenden Muskulatur belegt werden, umgekehrt gelang dies nicht. Pars pro toto stellt sich aus den Ergebnissen der Tierversuche die Frage, ob am Menschen eine sensible Stö­rung der Okklusion eine muskuläre „re­sponse“ zervikal auslösen kann und die­se im Rahmen einer Beweglichkeitsände­rung an der Halswirbelsäule messbar ist. In dieser Studie wird daher der Einfluss einer kurzfristigen, einseitigen, künstlich induzierten, okklusodentogenen Störung auf die Beweglichkeit der oberen HWS untersucht.

Material und Methode

Stichprobe

Die Studie wurde in der Rehberg­Klinik, Sankt Andreasberg, an 21 Tanzsportlerinnen mit sehr gutem Koordinationsvermögen für komplexe Bewegungsabläufe durchgeführt. Nicht in die Studie eingeschlossen wurden Probanden mit Tinnitus, Schwindel, Ope­rationen oder Traumata in der HWS und kraniomandibulären Region innerhalb der letzten 4 Wochen. Bewegungseinschrän­kungen der oberen HWS (gemessen mit

dem 3D­Motion­Analyzer CMS 70P, zebris Medical GmbH, Isny) führten ebenso wie das Symptomenbild einer kraniomandibu­lären Dysfunktion (CMD) zum Ausschluss aus der Studie. Kopp et al. [19] fassen die Kardinalsymptome einer CMD hierfür wie folgt zusammen:FSchmerz bei Bewegung/Belastung

des CMS,FFunktionseinschränkung,

veränderte Mundöffnung,FEmpfindungsstörungen,

Missempfindungen undFGeräusche bei Bewegung

des CMS.

Zur Diagnose einer CMD ist allerdings eine mehrschichtige Diagnostik erforder­lich [1]. Für die vorliegende Arbeit wur­de die von Ahlers [1] als erste Ebene be­schriebene Diagnostik in modifizierter Form verwendet. Diese umfasst neben der Anamnese einen standardisierten Frage­bogen zum Ausschluss des Symptomen­bildes CMD sowie die klinische Unter­suchung der Mundöffnung. Nach Been­digung dieser Untersuchungen standen 20 Probanden für die Studie zur Verfü­gung. Die Probanden wurden durch den Studienkoordinator per Münzwurf auf zwei Gruppen (A und B, je n=10) verteilt. Durch die Ausschlusskriterien, die enge Alterseinschränkung (14–19 Jahre) sowie die Wahl, nur gleichgeschlechtliche Pro­banden zu untersuchen, konnte die Streu­ung bei der HWS­Bewegungsvermessung auf im Mittel ±7,5° eingegrenzt werden.

255Manuelle Medizin 4 · 2009  | 

Page 2: Okklusionsstörungen und Beweglichkeit der HWS

Messung und Testablauf

Als Studiendesign wurde eine doppel­blinde, klinische Untersuchung im Cross­over­Verfahren gewählt. Die Störung der Okklusion erfolgte durch eine einsei­tig platzierte, 0,75 mm starke Metallfolie (Helago­Zinnfolie, Heinz & Laufer, Bad Godesberg). Die Metallfolie wurde rechts zwischen dem ersten Molar und Prämo­lar durch den Biss des Probanden fixiert. Die Messung mit der Metalleinlage wird als Treatment (T) bezeichnet, eine Kon­trollmessung ohne Metalleinlage als Con­trol (C). Die Messungen T und C wurden an jeder Gruppe dreimal durchgeführt, jeweils unterbrochen durch eine Wash­

out­Periode von mindestens vier Stun­den zur Vermeidung des Carry­over­ und Periodeneffektes [10].

Baseline-MessungHier wurden die Ausgangsdaten der Mess­variablen „rotant“ (Rotation in Anteflexi­on), „rotali“ (Rotation nach links in Antefle­xion) und „rotare“ (Rotation nach rechts in Anteflexion) der Probanden erfasst.

Messung unter UntersuchungsbedingungenFür die Gruppe A erfolgte nachstehender Messablauf:1. Messung unter

Kontrollbedingung,

2. Follow­up­Messung unter Treatmentbedingung.

Bei der Gruppe B verliefen die Messungen umgekehrt:1. Messung unter Treatmentbedingung,2. Follow­up­Messung unter Kontroll­

bedingung.

Der komplette Verlauf ist .Abb. 1 zu entnehmen. Das Umfeld für die Proban­den und die Konditionen für die Mes­sungen wurden an beiden Versuchstagen möglichst vergleichbar gewählt. Dies be­traf die Ernährung, ein standardisiertes Aufwärmprogramm vor den Messungen, konstant gehaltene Raumtemperatur (22°) und, soweit möglich, die Tageszeit bei den Messungen.

TestablaufIn einem separaten Raum absolvierten die Probanden unmittelbar vor den Mes­sungen (Baseline, C, T) ein fünfminütiges Aufwärmprogramm. Dies beinhaltete ein­minütiges Marschieren auf der Stelle so­wie zweimalig endgradig wiederholte Be­wegungen in Lateralflexion, Rotation und Flexion/Extension der gesamten Wirbel­säule durch den Studienkoordinator. Da­nach führte der Studienleiter im Mess­raum die ultraschallgekoppelte Bewe­gungsvermessung der HWS in fünf Ebe­nen mit dem Messgerät CMS 70P durch. Der Versuchsaufbau und die Durchfüh­rung der Bewegungsvermessung ent­sprach den Empfehlungen von Hugger et al. [16] sowie Dvir u. Prushansky [12]. Nach Abschluss aller Bewegungsmes­sungen wurden die Probanden gebeten, ihr subjektives Empfinden anzugeben. Anhand der Likert­Skala sollten sie in fünf Items einschätzen, ob sich die Span­nung im Kiefer bzw. in der HWS durch die Metalleinlage ändert. Darüber hinaus sollten sie beurteilen, ob sich durch die Metalleinlage die Beweglichkeit der HWS verändert.

Ergebnisse

Vergleichbarkeit der Gruppen

Beim Vergleich der Gruppen (.Tab. 1) war bezogen auf die soziodemogra­phischen Daten kein signifikanter Un­

Information zum Studienablauf

Verteilung des Fragebogens A und klinische Untersuchung

WASH-OUT-PERIODE 2. Messungen am ersten Tag (12:30–16:00)

Gruppe A, Messung ohne Treatment

Gruppe A, Follow-up-Messung mit Treatment

Gruppe B, , Follow-up-Messung ohne Treatment

4. Fragebogen B, Tag 2 (11:30–12:00)

Gruppe B, Messung mit Treatment

WASH-OUT-PERIODE 3. Messung am zweiten Tag(8:00–11:30)

1. Messung am ersten Tag (8:00–11:30) Gruppe A; n = 10, Baseline-Messung Gruppe B; n = 10, Baseline-Messung

Abb. 1 9 Zeitlicher Ab-lauf der Untersuchung

96,5

56,948,3

56,748,2

0

20

40

60

80

100

120

A (n=10) B (n=10)Gruppeneinteilung

rotantrotalerotari

Dur

chsc

hnitt

liche

Bew

egun

gs-

ausl

enku

ng in

Gra

d

113,6

Abb. 2 8 Bewegungsmesswerte (Mittelwerte) der Baseline, aufgeteilt nach Gruppen

256 |  Manuelle Medizin 4 · 2009

Originalien

Page 3: Okklusionsstörungen und Beweglichkeit der HWS

terschied festzustellen. Auch zeigten die Gruppen eine gute Vergleichbarkeit zum bundesdeutschen Durchschnitt (Mikro­zensus [20]). Der Body­Mass­Index lag mit 20,14 leicht unter dem bundesdeut­schen Mittel von 21, aber innerhalb der Marge von 17 bis 24.

Mit zweiseitigem t­Test wurde die Ver­gleichbarkeit der HWS­Bewegungsaus­maße (Baseline­Messung) in den Grup­pen A und B geprüft und ein signifikanter Unterschied in der Halswirbelsäulenbe­weglichkeit beider Gruppen gefunden (.Abb. 2). Durch die Verwendung eines Cross­over­Designs, in dem jede Gruppe mit sich selbst verglichen wird, stört diese ungleiche Verteilung jedoch nicht bei der Diskussion der Ergebnisse.

Statistik

Die statistischen Analysen wurden mit Ex­cel und dem Statistikprogramm JMP IN Release 5.1 durchgeführt. Um die Mess­ergebnisse unter Treatment­ und Cont­rol­Bedingungen mit denen der Baseline­Messung vergleichen zu können, wurden hierfür separat die Parameter „rotant“, „rotali“ und „rotare“ mittels Kovarianz­analyse (ANCOVA) verglichen. Bei kei­nem Messlauf lag ein Carry­over­ oder Periodeneffekt vor [10].

Studienergebnisse

Die Ergebnisse der ultraschallgekoppelten Bewegungsvermessungen der HWS zei­gen, dass eine künstliche, einseitig indu­zierte, kurzfristige Störung der Okklusion keinen Einfluss auf die Beweglichkeit der oberen Halswirbelsäule hat (.Tab. 2).

Dieses Ergebnis wird durch die subjek­tiven Aussagen der Probanden unterstri­chen. Die Auswertung der mit der Likert­Skala quantifizierten Items ergab keine Hinweise für eine wahrnehmbare Span­nungszunahme der subokzipitalen Mus­kulatur oder für eine Veränderung der Beweglichkeit im Bereich der Halswir­belsäule. Allerdings gaben die Probanden an, dass durch die Okklusionsstörung ei­ne lokale Spannungszunahme im Kiefer­bereich spürbar war (.Abb. 3).

Zusammenfassung · Abstract

Manuelle Medizin 2009 · 47:255–260 DOI 10.1007/s00337-009-0693-y© Springer Medizin Verlag 2009

S. Klemm 

Okklusionsstörungen und Beweglichkeit der HWS

ZusammenfassungHintergrund. Aufgrund der Theorie der zervi-kotrigeminalen Konvergenz können Verän-derungen der Okklusion eine Zunahme der Empfindlichkeit sowie eine Spannungszu-nahme in der okzipitalen Region erzeugen.Material/Methode. Die prospektive, rando-misierte, doppelblinde klinische Studie un-tersuchte den Einfluss einer künstlich indu-zierten kurzfristigen Störung der Okklusion auf die Beweglichkeit der oberen Halswirbel-säule. Im Cross-over-Design wurde hierfür an zwanzig 14- bis 19-jährigen gesunden weiblichen Tänzerinnen die Kopfrotation in Anteflexion mittels dreidimensionaler ultra-schallgekoppelter Bewegungsvermessung, mit dem 3D-Motion-Analyzer (CMS 70P) un-tersucht. Die Störung der Okklusion wurde durch eine rechtsseitig zwischen Prämolar und erstem Molar positionierte, 0,75 mm dicke Zinnfolie erreicht.

Ergebnisse. Es bestehen keine signifikanten Änderungen in der Beweglichkeit der oberen Halswirbelsäule in Relation zu einer kurzfris-tig veränderten Okklusion. Die subjektiven Einschätzungen der Probanden zu Span-nungs- oder Beweglichkeitsänderungen der HWS unterstreichen die Ergebnisse.Schlussfolgerung. Kurzfristige Änderungen der Okklusion zeigen bei gesunden weib-lichen 14- bis 19-jährigen Tänzerinnen keine Änderung in der Beweglichkeit der oberen HWS. Funktionelle Untersuchungen, wie der Meerseman-Test, die sich auf dieses Prinzip stützen, sollten kritisch betrachtet werden. Weitere Studien mit breiter gestreuter Stich-probe sind notwendig.

SchlüsselwörterOkklusion · Bewegungsausmaß der Hals-wirbelsäule · TMD · CMD

Occlusion disorders and mobility of the upper cervical spine

AbstractBackground. Based on the theory of con-vergence of cervical and trigeminal nerves, a change of occlusion should increase sensi-tivity and tension in the suboccipital muscles and consequently decrease mobility of the upper spine.Probands and methods. This prospective, randomized, double-blind clinical investiga-tion evaluated the influence of a short-term artificial change of occlusion on the upper cervical spine mobility. A total of 20 healthy female dancers between 14 and 19 years old were investigated in a cross-over design for head movement rotation in anteflexion with a 3-dimensional ultrasonic measuring device, the 3D motion analyzer (CMS 70 P). A change in occlusion was produced by positioning a 0.75 mm thick piece of tinfoil between the right premolar and first molar.

Results. There were no significant differenc-es in measurement of movements of the up-per cervical spine in relation to short-term changes of occlusion. Subjective assessments by the probands to the changes in tension or motion supported these results.Conclusion. Short-term changes of occlu-sion in healthy, female, 14 to 19-year-old dancers produced no change in the range of motion of the upper cervical spine. Func-tional testsbased on his principle, like the Meerseman test, should be used critically. Further studies with an extended number of participants are necessary.

KeywordsOcclusion · Range of motion of the upper cervical spine · TMD · CMD

257Manuelle Medizin 4 · 2009  | 

Page 4: Okklusionsstörungen und Beweglichkeit der HWS

Diskussion

Entgegen dem Ergebnis der vorliegenden Arbeit beschreibt Fink et al. [14] bei ei­ner einseitigen Bisserhöhung links von 0,9 mm eine Funktionseinschränkung von C0–3 sowie eine Spannungserhöhung der hochzervikalen Muskulatur. Die von Fink untersuchten Probanden waren im Mittel 23,5 Jahre alt und beiderlei Geschlechts (12 weiblich, 8 männlich). Die Spannungsun­terschiede wurden palpatorisch und die Bewegungseinschränkungen der HWS manualmedizinisch beurteilt.

In der vorliegenden Studie wurden die Bewegungsamplituden der oberen HWS hingegen mit einer Bewegungsanalyse er­fasst. Die Probanden waren jünger, alle weiblich, sportlich trainiert und an kom­plexe Bewegungsabläufe gewöhnt. Zu­sätzlich wurden Funktionsstörungen der Halswirbelsäule bei den Probanden aus­geschlossen. Diese Unterschiede bei der Messmethode und Probandenauswahl erlauben keinen direkten Vergleich der Ergebnisse. Auch wurden in beiden Ar­beiten nur kleine Stichproben (n=20) ge­testet. Insofern sollten die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit mit Vorsicht inter­pretiert werden. Die Effekte der Behand­lung lassen sich zwar als mittel bis groß klassifizieren, durch die Größe der Stich­

probe allerdings bei geringer bis mittlerer Power.

Für die Effektstärken der Messvariab­len „rotali“, „rotare“ und „rotant“ ergaben sich folgende Werte:F„rotali“: −0,4376,F„rotare“: −0,6989,F„rotant“: −0,7085.

Das Vorzeichen sagt hierbei nichts über die Wirksamkeit aus. Die Effektstärke be­rechnet sich als Differenz zwischen dem Mittelwert der Treatment­ und der Kon­trollgruppe.

Cohen [24] klassifiziert die Effektstär­ken folgendermaßen:F„small effect size“: d=0,2,F„medium effect size“: d=0,5,F„large effect size“: d=0,8.

Um eine statistische Signifikanz zu errei­chen (bei α=0,05 und β=0,95) müssten allerdings folgende Gruppengrößen vor­liegen.F„rotali“: n=115,F„rotare“: n=46,F„rotant“: n=44.

In der vorliegenden Studie beträgt die tat­sächliche Power (bei α=0,05) für die ein­zelnen Messvariablen:F„rotali“: 0,2410,

F„rotare“: 0,4439,F„rotant“: 0,4520.

Somit liegt die Power im kleinen bis mitt­leren Bereich. Wünschenswert wären in­folgedessen Studien mit größeren und eventuell gemischten Stichproben bei ähnlichem Studiendesign.

Entfernt man sich vom osteopathischen Gedankengang einer peripheren Bewe­gungsveränderung der HWS durch eine kurzfristige Störung der Okklusion und zieht Studien aus anderen medizinischen Bereichen, z. B. der Zahnmedizin, zurate, so wird hier der Einfluss okklusaler Fak­toren auf die Ätiopathogenese einer CMD oder temporomandibulären Dysfunktion (TMD) als eher gering gewertet [11].

De Kanter [11] verglich in einem wei­teren Schritt die Ergebnisse der Recherche mit der landesweiten Untersuchung an 2718 Probanden in den Niederlanden und kam ebenfalls zu dem Schluss, dass der Einfluss okklusaler Faktoren in der Ätiopathogene­se einer TMD als eher gering einzuschät­zen ist. Auch Conti et al. [9] folgerten aus einer Querschnittstudie an 310 Studenten, dass die Okklusion selbst keinen Einfluss auf das Vorhandensein oder den Schwere­grad einer TMD hat. Ebenso untersuchten Sarita et al. [20] das Vorkommen von An­zeichen und Symptomen einer TMD bei 600 Erwachsenen mit verkürzten Zahn­reihen und verglichen sie mit einer Kon­trollgruppe (n=125), die vollständige Zahn­reihen aufwies. Es gab keinen Hinweis da­für, dass verkürzte Zahnreihen TMD­An­zeichen und ­Symptome provozieren. Eine Übersichtsarbeit zur Thematik TMD und Okklusion, in der Türp u. Schindler [22] zwischen 1979 und 2003 publizierte Studi­en verglichen, führte zu ähnlichen Ergeb­nissen. Die Autoren stellten weiterhin fest, dass morphologisch okklusalen Abwei­chungen nicht die Gewichtung in der Ätio­logie einer TMD zukommt, wie in der Ver­gangenheit angenommen wurde.

Vom zahnmedizinischen Standpunkt aus gesehen, sind die Ergebnisse der vor­liegenden Arbeit also fassbar. Nach Be­trachtung dieser Ergebnisse erscheint es fraglich, ob überhaupt kurzfristige künst­liche Änderungen der Okklusion an ge­sunden Probanden Auswirkungen auf die Beweglichkeit in der Peripherie provozie­ren können.

Tab. 2  Bewegungsauslenkungen der oberen Halswirbelsäule, Gruppenvergleich

Gruppe Durchschnitt Standardabweichung Mittelwert Messbereich

Gruppe A

„Rotant“ 113,6 8,33 115,0 (94,122)

„Rotale“ 56,9 5,38 56,5 (47,67)

„Rotari“ 56,7 4,35 56,5 (47,62)

Gruppe B

„Rotant“ 96,5 14,93 101,5 (69,111)

„Rotale“ 48,3 10,35 51,5 (25,60)

„Rotari“ 48,2 6,03 49,0 (39,59)

Tab. 1  Soziodemographische Daten sowie interokklusaler Abstand, Gruppenvergleich

Parameter Gruppe A Durch-schnitt (SD)

Gruppe B Durch-schnitt (SD)

t-Werta Signifikanz zweiseitig

Alter (Jahre) 16,3 (1,42) 15,8 (1,48) 0,773 0,450

Größe (cm) 166,8 (3,88) 168,2 (4,39) −0,755 0,460

Gewicht (kg) 57,7 (6,77) 55,4 (5,74) 0,820 0,423

Body-Mass-Index 20,73 (2,17) 19,56 (1,63) 1,359 0,191

Gesamtschmerzb 1,82 (1,93) 0,43 (1,36) 1,865 0,079

Interokklusaler Abstand (mm)

46,1 (3,76) 46,8 (5,46) −0,337 0,740

a 0,5, b VAS-Skala 1–10. SD Standardabweichung.

258 |  Manuelle Medizin 4 · 2009

Originalien

Page 5: Okklusionsstörungen und Beweglichkeit der HWS

Aber auch neuere Tierversuche [4] zum Thema CMD und HWS eröffnen neue Perspektiven zu diesem Thema. Die Autoren (ebd.) provozierten an Ratten mit hochzervikal infiltriertem Senföl (einem Entzündung verursachenden Agens) eine nozizeptive Stimulation, die in die trige­minal versorgte Kopf­ und Kieferregion projiziert wurde. Mit denselben Mitteln können nozizeptive Afferenzen aus trige­minal versorgtem Gebiet in die zervikale Region projiziert werden. Durch nozi­zeptive Stimulierung von trigeminal ver­sorgtem Gewebe wird eine erhöhte Emp­findlichkeit in hochzervikal versorgte Ge­biete beschrieben [5]. Die sensiblen Infor­mationen sind somit in beide Richtungen projizierbar. Bei den muskulären Verbin­dungen stellt sich dies nicht dar.

Hu et al. [15] konnten ebenfalls an Rat­ten durch Infiltration von Senföl in die subokzipitale Muskulatur per EMG­Mes­sung eine Tonuserhöhung in der subokzi­pitalen Muskulatur als auch in der kiefer­führenden Muskulatur nachweisen. Um­gekehrt gelang dies nicht: Yu et al. [23] er­reichten durch die Infiltration von Senföl in die Kieferregion nur eine lokale Tonus­erhöhung der Kiefermuskulatur und kei­ne in der HWS­Region.

So finden sich auch in den Tierversu­chen ähnliche Ergebnisse wie in der vorlie­genden Untersuchung. Auch wenn sich im Tierversuch durch Provokation der CMS­Muskulatur keine Spannungsänderungen der HWS­Region [23] darstellen, so zeigen längerfristige Änderungen der Zahnschlie­ßung doch einen peripheren Einfluss [3]. Allerdings haben okklusogene Faktoren

bei Menschen in der Ätiologie der CMD einen eher untergeordneten Einfluss im Gegensatz zu artrogenen oder myogenen Faktoren. So konnte Beuckels [6] an 200 Schülern mit myotensiven Techniken im CMS eine Wirkung auf die Beweglich­keit der Körperperipherie belegen. Auch werden kraniomandibuläre Verände­rungen als prädisponierender Faktor für Erkrankungen der HWS diskutiert [2]. Ebenso zeigen Patienten mit CMD häu­figer asymptomatische vertebragene Funk­tionsstörungen und eine erhöhte Druck­empfindlichkeit der Nacken und Schulter­muskulatur [13]. Stark [21] untersuchte 100 CMD­Patienten anhand einer Bewe­gungsanalyse mit dem CMS 70 und verg­lich sie mit einer gesunden Kontrollgrup­pe. Dabei fand er eine eingeschränkte HWS­Beweglichkeit der CMD­Patienten. Dies zeigte sich ebenfalls in der Studie von Klemm [18], in der mit dem gleichen Mess­system insbesondere bei Patienten mit CMD eine verringerte Beweglichkeit der oberen HWS­Region belegt werden konn­te. Diese Arbeiten beziehen sich auf Pati­enten mit einem längerfristigen, teilweise über Jahre bestehenden Krankheitsbild. Möglicherweise zieht dies Kompensati­onsmechanismen auf neurologischer, me­chanischer und vielleicht später sogar auf struktureller Ebene nach sich. Auf diese Weise wären Änderungen in der Muskula­tur sowie in den Gelenken nachvollzieh­bar. Um den Einfluss einer Arthropathie oder Myopathie im Rahmen der CMD auf die Körperperipherie belegen zu können, sollten weitere Untersuchungen vorge­nommen werden.

Insgesamt resultieren aus dieser Dis­kussion und den Ergebnissen der Studie viele Hinweise dafür, dass sich okkluso­dentogene Störungen weniger dominant auf die Körperperipherie auswirken als bisher angenommen. Sollte diese Annah­me durch weitere Untersuchungen bestä­tigt werden, würde dadurch der Stellen­wert der osteopathischen Behandlung wachsen. Insbesondere arthrogene und myogene Dysfunktionen mit ihren Aus­wirkungen auf die Peripherie lassen sich speziell im interdisziplinären Therapie­ansatz von CMD osteopathisch kausal be­handeln, dentogene Ursachen eher in ge­ringerem Maße.

Fazit für die Praxis

Veränderungen in der Beweglichkeit der oberen Halswirbelsäule durch eine kurz-fristige Änderung der Okklusion sind eher kritisch zu betrachten.In der vorliegenden Studie wurden aus-schließlich weibliche gesunde Sport-lerinnen untersucht, somit sollte von ei-ner Verallgemeinerung der Ergebnisse vorerst abgesehen werden. Die gemes-senen objektiven Daten werden aller-dings durch die subjektiven Einschät-zungen der Probandinnen weiter gefes-tigt. Sie konnten weder eine Spannungs-änderung noch eine Beweglichkeitsän-derung der HWS durch die Störung der Okklusion feststellen. Eine weitere Ar-beit des Autors führte zu den gleichen Er-gebnissen.Auch Tierversuche bestätigen die beste-hende Theorie der Dominanz der HWS 

1 2 3 4 5Items

Item 1: Meine HWS ist mit der Metalleinlage weniger beweglich.

Item 2: Meine HWS ist mit und ohne Metalleinlage gleichwertig beweglich.

Item 3: Die Spannung im rechten Kiefergelenks ist mit und ohne Metalleinlage gleichwertig.

Item 4: Die Spannung in der rechten und linken Kieferregion war die gleiche.

Item 5: Die Spannung im oberen Bereich der Rückseite des Nackens ist größer mit der Metalleinlage im rechten Kiefergelenk.

2

3

2

1

0

0,7

1,10,9 0,9

Wahr

Möglicherweisewahr

Möglicherweisenicht wahr

Nicht wahrAbb. 3 7 Subjektive Ein-schätzungen der Stichpro-

be zu Spannung und Be-weglichkeit an der HWS

259Manuelle Medizin 4 · 2009  | 

Page 6: Okklusionsstörungen und Beweglichkeit der HWS

auf das CMS. Nur durch eine künstliche induzierte Inflammation zervikal konn-te eine Spannungszunahme sowohl in der oberen Halsmuskulatur als auch in der kieferführenden Muskulatur aufge-zeigt werden, umgekehrt nicht. Belegt ist allerdings eine gegenseitige sensible und nozizeptive Beeinflussung von CMS und CCS.Dies bedeutet für die tägliche Praxis, dass funktionelle Tests, die aufgrund ei-ner kurzfristigen Änderung der Okklu-sion eine Beweglichkeitsänderung an der oberen HWS interpretieren (z. B. der Meersman-Test), kritisch betrachtet wer-den sollten.

KorrespondenzadresseS. Klemm

Osteopath BSc. (Hons) Ost., Physiotherapeut, Praxis für OsteopathieGlückaufweg 10, 37444 Sankt [email protected]

Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Literatur

1. Ahlers MO, Jakstat HA (2001) Einteilung und No-menklatur. In: Ahlers MO, Jakstat HA (Hrsg) Kli-nische Funktionsanalyse. Interdisziplinäres Vorge-hen mit optimierten Befundbögen. dentaConcept, Hamburg

2. Alanen P, Kirveskari P (1984) Occupational cervi-cobrachial disorder and temporomandibular joint dysfunction. J Craniomandib Pract 3:69

3. Azuma Y, Maehara K, Tokunaga T et al (1999) Sys-temic effects of the occlusal destruction in guinea pigs. In Vivo 13:519–524

4. Bartsch T, Goadsby PJ (2002) Stimulation of the greater occipital nerve induces increased central excitability of dural afferent input. Brain 125:1496–1509

5. Bartsch T, Goadsby PJ (2003) Increased responses in trigeminocervical nociceptive neurons to cer-vical input after stimulation of the dura mater. J Brain 126:1801–1813

6. Beuckels JM (1997) Does TMJ-tension release im-prove extent flexibility? (using hip and trunk fle-xion as a reference). Yearbook of the International Academy of Osteopathy 1:21–57

7. Cairns BE, Sessle BJ, Hu WJ (2001) Characteristics of glutamate-evoked temporomandibular joint af-ferent activity in the rat. J Neurophysiol 85:2446–2454

8. Christensen HW, Nilson N (1998) Natural variati-on of cervical range of motion: a one-way repea-ted-measure design. J Manipulative Physiol Ther 21:383–387

9. Conti PCR, Ferreira PM, Pegoraro LF et al (1996) A cross-sectional study of prevalence and etiology of signs and symptoms of temporomandibular disor-ders in high school and university students. J Oro-fac Pain 10:254–262

10. Cotton JW (1989) Interpreting data from two-pe-riod crossover design (also termed the replicated 2×2 latin square design). Psychol Bull 106:503–515

11. De Kanter RJAM (1990) Prevalence and etiology of craniomandibular dysfunction. Dissertation, Uni-versity of Nijmegen, The Netherlands

12. Dvir Z, Prushansky T (2000) Reproducibility and in-strument validity of a new ultrasonography-based system for measuring cervical spine kinematics. Clin Biomech 15:658–664

13. Fink M, Stiesch-Scholz M, Tschernitschek H (2002) Asymptomatic cervical spine dysfunction (CSD) in patients with internal derangement of the tempo-romandibular joint. Cranio 20:192–197

14. Fink M, Tschernitschek H, Stiesch-Scholz, M, Wäh-ling K (2003) Kraniomandibuläres System und Wir-belsäule. Funktionelle Zusammenhänge mit der Zervikal- und Lenden-Becken-Hüft-Region. Manu-elle Med 41:476–480

15. Hu JW, Yu XM, Vernon H, Sessle BJ (1993) Excita-tory effects on neck and jaw muscle activity of in-flammatory irritant applied to cervical paraspinal tissues. J Pain 55:243–250

16. Hugger A, Bölöni E, Berntien U, Stüttgen U (2000) Accuracy of an ultrasonic measurement system for jaw movement recording. J Dent Res 79:531

17. Hülse M, Neuhuber WL, Wolff HD (1998) Der krani-ozervikale Übergang. In: Hülse M (ed) Aktuelle Ge-sichtspunkte aus Grundlagenforschung und Klinik zur Pathophysiologie von HWS-Weichteiltraumen. Springer, Berlin Heidelberg New York

18. Klemm S (2005) Hat das Temporomandibularge-lenk Einfluss auf die Beweglichkeit der Halswirbel-säule? Eine ultraschallgekoppelte dreidimensio-nale Vermessung der Halswirbelsäule. Diplomar-beit. International Academy of Osteopathy, Gent

19. Kopp S, Sebald WG, Plato G (2000) Erkennen und Bewerten von Dysfunktionen und Schmerzphäno-menen im kraniomandibulären System. Manuelle Med 38:329–334

20. Sarita PT, Kreulen CM, Witter D, Creugers NH (2003) Signs and symptoms associated with TMD in adults with shortened dental arches. Int J Prostho-dont 16:265–270

21. Stark T (2005) Temporomandibuläre Dysfunkti-onen bei Zahnmedizinstudenten unter besonde-rer Berücksichtigung der Okklusion. Dissertation, Justus-Liebig-Universität, Gießen

22. Türp JC, Schindler HJ (2003) Relationship between occlusion and myoarthropathy. Introduction of an integrating neurobiological model. Schweiz Mo-natsschr Zahnmed 113:964–977

23. Yu XM, Sessle BJ, Vernon H, Hu JW (1995) Effects of inflammatory irritant application to the rat tempo-romandibular joint on jaw and neck muscle activi-ty. J Pain 60:143–149

24. Cohen J (1988) (ed) Statistical power analysis for the behavioral sciences, 2 edn. Erlbaum, Hillsdale NJ

M. Kirschneck1 · I. Kirchberger1 G. Stucki MD, MS1, 2, 3 · U.W. Böhni MD4   A. Cieza PhD, MPH1, 3 · J. Dvorak MD5

1 ICF Research Branch of the WHO CC FIC (DIMDI), Institut für Gesundheits- und Rehabilitationswissenschaften, Ludwig-Maximilians-Universität, München

2 Klinik und Poliklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Ludwig-Maximilians-Universität, München

3 Schweizer Paraplegiker Forschung, Nottwil

4 Praxis ZeniT, Schaffhausen5 Schulthess Klinik, Zürich

ICF-Interventions-kategorien für Manuelle MedizinEin erster Beitrag zur standardi-sierten Therapiedokumentation und Erfolgskontrolle

Manuelle Medizin (2009)  47, 123-132

In dem oben genannten Beitrag waren die Institutsangaben zu den Autoren G. Stucki und A. Cieza nicht korrekt.Wir bitten dies zu entschuldigen und die aktuellen Angaben zu berücksichtigen.

Erratum

260 |  Manuelle Medizin 4 · 2009