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OASE daheim
Dienstag, 14. April 2020
Liebe Schülerin, lieber Schüler,
herzlich willkommen zur „Oase-daheim“.
Schön, dass du dir dafür Zeit nimmst.
1. Suche dir einen Platz, wo du dich
wohlfühlst:
• Setze dich auf einen Stuhl oder auf
ein Kissen.
• Atme fünfmal ganz langsam ein und
aus.
2. Lese die Geschichte, oder lasse sie
dir vorlesen:
Die Raupe Gustav
Es war einmal eine kleine Raupe, die hieß Gustav.
Gustav liebte es durch die Welt zu ziehen, Blumen
anzusehen, Freunde zu treffen und sich die Sonne
auf das Gesicht scheinen zu lassen. Außerdem liebte
er es, zu fressen. Am liebsten fraß er Löwenzahn.
Und so kroch er umher und genoss jeden
Frühlingstag.
Doch vor einer Sache hatte er Angst. Er erlebte es
immer wieder, dass sich einer seiner Raupen-
Freunde zurückzog und in einer Raupenhülle
versteckte. Starben sie da? Musste er auch einmal
sterben?
Graphik: OpenClipart-Vectors / Pixabay
Aber ein trostreicher Biss in den nächsten
Löwenzahn wischte diese Gedanken weg. Und unser
kleiner Gustav wuchs und wuchs, er freute sich über
das Leben und war erstaunt über die Schönheit der
Natur: die bunten Blumen, das erfrischende Wasser
und die anderen Tiere, Vögel, Käfer, Schmetterlinge
– vor allem die Schmetterlinge hatten es ihm
angetan. Wie konnten die so schön bunt werden?
Gustav wurde größer und größer.
Und auch seine Angst wuchs, dass er sich verpuppen
würde, sich wie so viele andere Raupen in eine
harte Hülle einschließen müsste. – Und was dann?
Und dann war es eines Tages wirklich so weit. Um
Gustav herum wuchs eine neue Haut, in die er sich
verpuppte.
War das sein Ende? Er konnte das Licht nicht mehr
sehen und verfiel in einen langen tiefen Schlaf.
Doch nach langer Zeit wachte er auf und bemerkte,
dass seine Ummantelung Löcher aufwies und er
drückte mit seinen Beinchen die harte Schale weg.
Endlich konnte er wieder etwas sehen. Er wollte
schon, wie er es als Raupe gewohnt war,
loskriechen. Aber es ging nicht. Er schüttelte sich
und plötzlich, ja plötzlich sah er Flügel an sich, die
sich ihm in prächtigen Farben zeigten, er bewegte
sie und schwang sich in die Lüfte. Gustav war nicht
tot, er war keine Raupe mehr, er war ein
Schmetterling, so ein schöner wie diese, die er
früher immer bewundert hatte. Er war
auferstanden!
Graphik: OpenClipart-Vectors / Pixabay
Gedanken zur Geschichte:
Genauso wie Gustav nicht wusste, was nach seinem
„Grab“, der Verpuppung, kommen würde, so wussten
auch die Jünger nicht, wie es nach dem Tod Jesu
weitergehen sollte. Auch sie meinten, es wäre nun alles
vorbei und Jesus endgültig weg.
Doch an Ostern fanden sie plötzlich das leere Grab und
in den Tagen darauf erschien ihnen Jesus als der
Auferstandene.
Der Schmetterling ist schon lange ein österliches
Zeichen, ein Symbol der Hoffnung, der Verwandlung
und des neuen Lebens.
Vielleicht denken wir in Zukunft öfter daran, wenn wir
einen bunten Schmetterling sehen: Gott hat den Tod
besiegt. Neues ist geworden. Angst und Sorgen haben
sich in Freude und neue Hoffnung verwandelt.
Die Schmetterlinge sind ein Zeichen dafür. Was Ostern
geschehen ist, kann sich immer wieder ereignen. Es
kann sich auch in meinem Leben etwas verwandeln und
neu werden.
Manchmal gilt es nur, den Kokon seiner Gewohnheiten
und Zwänge zu verlassen. Plötzlich entpuppen sich
neue Perspektiven. Das Leben gewinnt neue
Leichtigkeit. Es braucht nicht alles zu bleiben, wie es
ist. Neues kann werden!
3.Höre dir die Musik an und gehe den
„Weg in die Stille“:Gott, ich schicke meine Gedanken zu dir.
Gott, ich schicke meine Gedanken zu dir.
Gott, ich schicke meine Gedanken zu dir.
Gott, ich will mit dir sprechen.
Gott, ich will mit dir sprechen.
Gott, ich will mit dir sprechen.
Gott, ich öffne dir mein Herz.
Gott, ich öffne dir mein Herz.
Gott, ich öffne dir mein Herz.
4. Werde wie ein Schmetterling:
Auch wenn dir scheinbar nichts gelingt,
der Alltag nur noch Ärger bringt,
kaum Helligkeit ist mehr in Sicht,
grad dann verlier die Hoffnung nicht.
Wenn Trauer über allem steht,
eine lieber Mensch, der von dir geht,
der hinterlässt ein großes Loch,
denk an Hoffnung, es gibt sie doch!
Denke an den Schmetterling,
hab Mut und sei voll guter Ding,
auch dieser war einmal im Grab,
doch er warf die Fesseln ab!
Von der Larve war befreit,
zu neuem Leben jetzt bereit,
ist plötzlich bunt und voller Kraft,
ein Wunder, wie er das geschafft.
Glaub auch du an dieses Leben,
das Gott uns allen hat gegeben,
er gibt´s in Fülle, jetzt und hier,
auch nach dem Tod ist er bei dir!
Das Wunder des Lebens feiern wir,
ein Schatz, über den sich jeder freut hier.
Lache, tanze juble, sing,
werde wie ein Schmetterling.
5. Segen und Kreuzzeichen:
Es segne uns der gute und lebendige Gott:
Im Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes.
Amen.
Liebe Schülerin, lieber Schüler,
ich wünsche dir noch einen guten Tag.
Bis zur nächsten „Oase-daheim“.
Monika Röckl, Religionslehrerin