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Glaube in Aktion Nachhaltige Entwicklung in Myanmar Nr. 4 – Sept. 2009 Newsletter Mission & Entwicklung

Newsletter Nr. 4

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September 2009 Nachhaltige Entwicklung in Myanmar

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Glaube in Aktion

Nachhaltige Entwicklungin Myanmar

Nr. 4 – Sept. 2009Newsletter Mission & Entwicklung

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EditorialIn meinen Sommerferien habe ich die Biographie von James Fraser gelesen. Er war zu Beginn des 20. Jahrhunderts Pionier-Missionar im Gebiet zwischen China und Burma (heute Myanmar). Fraser schildert eindrücklich, wie sich die Bergstämme im Norden von Burma für die befreiende Botschaft der Bibel öffneten. Dies war jedoch mit viel harter, aufopfernder und beharrlicher Arbeit der damaligen Missio-nare verbunden. Inzwischen ist in diesen Gebieten eine lebendige christliche Kirche entstanden, zu der auch die Heilsarmee gehört.

Heute sind es unter anderem die einheimischen Korpsoffiziere der Heilsarmee in Myan-mar, die in schwieriger politischer, religiöser und wirtschaftlicher Situation den christ-lichen Glauben in Wort und Tat weitergeben. Sie arbeiten hart und ausdauernd. Sie brauchen Mut, Gebet und unsere Unterstützung, damit sie in Myanmar wirksam eine gerechte und soziale Gesellschaft prägen können. James Fraser hat es so gesagt: „Das Gebet von Christen ist entscheidend, damit sich der Segen Gottes über eine Nation ausgiesst.“

Markus Muntwiler, Leiter Mission & Entwicklung

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Myanmar leidet noch immer an den Folgen des Wirbelsturms

Die Heilsarmee setzt Zeichen der HoffnungMyanmar steht nicht mehr in den Schlagzeilen. Aber das Leid, das der Wirbel-sturm Nargis im letzten Frühling über die Bevölkerung gebracht hat, ist noch nicht überwunden. Vor Ort arbeitet die Heilsarmee am Wiederaufbau mit und schenkt den Menschen Würde und Hoffnung. So erging es auch der Witwe Nwe Ni Win, die wieder an eine Zukunft glauben kann.

Am 3. Mai 2008 fegte der Wirbelsturm Nargis über Myanmar (ehemals Burma) und brachte Tod und Zerstörung für die Bevölkerung. 2,4 Millionen Menschen waren vom Unwetter schwer betroffen, 140'000 fanden den Tod oder gelten seit da als vermisst.

Die örtliche Heilsarmee – in Myanmar bereits seit 1915 tätig – reagierte schnell und verteilte Nahrung, Wasser und andere Hilfsgüter.

Längerfristige Hilfe wurde durch den internationalen Kata- strophenhilfsdienst der Heilsarmee unterstützt. Dabei stellte sich heraus, dass es in den Dörfern akut an Unterkünften mangelte. Deshalb konzentrieren sich mehrere Projekte vor allem um die Bereitstellung von Baumaterial. Nach Abschluss des Wiederaufbauprogramms werden mehr als 2’000 zerstörte Häuser repariert oder wiederaufgebaut sein.

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Nwe Ni Win vor ihrem neuen Haus

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All the World / The Salvation Army IHQ

Eine wahre GeschichteDie Heilsarmee suchte bei ihrer Hilfe im Wiederaufbau immer die Zusammenarbeit mit den Dorfgemeinschaften. So erstellten die Dorfführer jeweils eine Liste mit den Familien und Personen, die am stärksten betroffen waren und somit dringend Hilfe benötigten. Darunter auch Nwe Ni Win, die Haus und Mann verloren hat.

Damaris Frick vom Internationalen Katastrophenhilfsdienst der Heilsarmee in London hat sie weinend vor ihrem völlig zerstörten Haus angetroffen. Der Wirbelsturm hatte alles, was sie besass, zerstört. Ihr Mann verkraftete es nicht, seiner Familie keine Unter-kunft und Sicherheit mehr bieten zu können. Davon sollte er sich nicht mehr erholen: Er wurde schwer krank und starb.

Alle packen mit anAls erste erhielten Witwen wie Nwe Ni Win sowie ältere und geschwächte Menschen von der Heilsarmee Material, um ihr Haus wieder aufzubauen. Ganze Dorfgemein-schaften halfen beim Aufbau mit. Die Heilsarmee stellte lokale Schreiner an, um die Zerstörung der einzelnen Häuser zu beurteilen, den Wiederaufbau zu überwachen und die Qualität sicherzustellen. So wurde auch das Haus von Nwe Ni Win, in traditioneller Weise auf Stelzen und mit Dach und Wänden aus Bambus, mit Hilfe von Nachbarn, Freunden und der Dorfgemeinschaft innerhalb einer Woche wieder aufgebaut.

Beginn einer neuen HoffnungAls Damaris sie in ihrem neuen Haus besuchte, hatte sie bereits angefangen, es zu dekorieren und war sichtlich stolz auf ihr neues Zuhause. „Vor dem Wirbelsturm habe ich kleine Imbisse auf dem Markt verkauft. Ohne Haus hatte ich keinen Ort mehr, um diese vorzubereiten. Jetzt kann ich wieder damit anfangen“, erzählt sie. Nichts wird ihren Mann wieder zurück bringen, aber zumindest konnte ihr die Heilsarmee ihre Würde und ein wenig Hoffnung für die Zukunft zurückgeben.

Vergleich Myanmar – Schweiz Myanmar SchweizFläche 678'500 km² 41'285 km²Einwohner 48,13 Mio. 7,7 Mio.Bruttoinlandprodukt pro Einwohner 462 US-Dollar 67'385 US-DollarArbeitslosigkeit 9,4 % 3,6 %Lebenserwartung (F/M) 66/61 Jahre 84/79 Jahre

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Markus Muntwiler (links) und Daniel Imboden mit einer Gruppe BauernSchweine als BankkontoDaniel Imboden im Norden Myanmars

Nachhaltigkeit in MyanmarReist man in Myanmar vom Süden in den Norden und verlässt die wenigen städtischen Gebiete, so trifft man auf eine Landbevölkerung, die wie zu biblischen Zeiten von Jesus Christus lebt: Ochsenkarren, Häuser aus einfa-chen Naturmaterialien, gemeinsame Ziehbrunnen, einfache Kleidung und Kochen auf offenem Feuer.

So erstaunt es auch nicht, dass in den Bauerndörfern vor allem zwischen zwei Bevölkerungsschichten unterschieden wird: den Land besitzenden Familien und den landlosen Familien. Die Mitglieder der landlosen Familien arbeiten hauptsächlich als Taglöhner in der Landwirtschaft. Diese Arbeit ist jedoch schlecht bezahlt und sehr saisonabhängig.

Seit vier Jahren unterstützen wir von der Heilsarmee Schweiz ein Projekt, das zum Ziel hat, den Lebensunterhalt der landlosen Familien zu stärken. Bereits sind zwölf Dörfer in dieses Projekt involviert. In diesen Dörfern, in denen die Heilsarmee bereits vorher präsent war, stellt sie jeweils mit angesehenen Personen einen Fürsorgerat zusammen. Der Fürsorgerat kauft fünf Hektaren Ackerland von einem Grossgrund-besitzer und wählt fünf arme Familien (Taglöhner, Landlose, Witwen) im Dorf aus,

die während 3 Jahren eine Hektare Ackerland zum Bebauen erhalten. Mitglieder des Fürsorgerats übernehmen die Verantwortung, diese Familien beim Bebauen des Ackers zu unterstützen und zu beraten. Jedes Jahr müssen die begünstigten Familien 10% des Ertrags an den Fürsorgerat abliefern. Damit soll mittelfristig wei-teres Ackerland im Dorf erworben werden.

In den Dörfern in Myanmar gibt es keine Banken, bei denen die vom Projekt begünstigten Familien ihren kleinen erworbenen Reichtum anlegen können. Daher erhalten die Familien ebenfalls einen Kleinkredit, mit dem sie sich Schweine anschaffen können. Die Schweine sind ihr Bankkonto. Sie lassen sich vermehren und verkaufen. Nach drei Jahren bekommt nämlich eine andere mittellose Familie im Dorf dieses Ackerland zum Bebauen.

Auf unserer letzten Evaluationsreise im Oktober 2008 fragten wir die begünstigten Familien, wie sie ihr zusätzliches Einkommen einsetzen. Viele investieren das zusätz-liche Einkommen in die Schulbildung der Kinder oder in einen Ochsenkarren, mit dem sie in Zukunft ein eigenes kleines Geschäft aufziehen wollen. Ein anderer Bauer hat den Traum, ein Kleinmotorrad zu kaufen und wiederum eine andere Familie will Geld sparen, um nach Nordindien auszuwandern, wo es wirtschaftlich einfacher ist als Familie ein Auskommen zu finden.

Die folgenden Punkte machen dieses Projekt nachhaltig:

Das Projekt erwirbt Ackerland, das seinen Wert nicht verliert.•

Das Projekt gewährt Ackerland für arme landlose und mittellose Familien für 3 Jahre. •Diese Familien können mit ihrer eigenen Arbeitskraft während 3 Jahren eine wirt-schaftliche Verbesserung erreichen.

Die begünstigten Familien steigern nicht nur ihr Einkommen, sondern auch ihren •sozialen Status im Dorf.

Der lokale Fürsorgerat bestimmt die Familien und übernimmt die Betreuung und •landwirtschaftliche Beratung.

Der Fürsorgerat erhält 10% des Ertrages und kann damit weiteres Ackerland erwer-•ben.

Mitglieder des Fürsorgerates steigern ihr Ansehen im Dorf durch ihr soziales Enga-•gement. Sie sind bestrebt, möglichst gute Ernten für die begünstigten Familien zu erreichen.

Die Heilsarmee trägt langfristig zur Armutsbekämpfung in den Dörfern bei und stärkt •ihr Ansehen und ihre Kompetenz für soziale Fragen.

Das Entwicklungsprogramm der Heilsarmee wird auch in den kommenden Jahren weiter-geführt und kann so auf weitere Dörfer ausgeweitet werden.

Du warst zusammen mit Markus Muntwiler, dem Leiter von Mission & Entwicklung, in Myanmar auf Projektbesuch. Was war dabei eure Aufgabe? Unsere Aufgabe bestand darin, ein dreijähriges Projekt auszuwerten und Abklärun-gen für ein Folgeprojekt zu treffen. Wir haben verschiedene Teilprojekte (s. Artikel) geprüft, durch persönliche Befragungen oder Workshops Hinweise auf die Qualität und Wirkung der Arbeit gesammelt und einen Bericht mit Empfehlungen für Verbes-serungen zuhanden der Heilsarmeeleitung in Myanmar erstellt.

Gab es bleibende Eindrücke, die du zurück in die Schweiz nahmst?Was mich am meisten beein-druckt hat, ist der freudige Einsatz der Offiziere und Salu-tisten, die – teilweise unter grossen Entbehrungen – ihren Mitmenschen auf praktische Art und Weise dienen. Sie haben unsere Gebete nötig.

Was hat dich an der Arbeit der lokalen Heilsarmee beeindruckt? Die Arbeit der Salutisten in Myanmar richtet sich wirklich an die grundlegenden Bedürfnisse der Bevölkerung und wird mit enormer Einsatzfreude, viel Kreativität und Glauben geleistet.

Wie ist die Arbeit der Heilsarmee in diesem von einer harten Militärdiktatur regier-ten Land möglich? Gibt es Einschränkungen?Ja, es gibt viele Einschränkungen, zum Beispiel im Bereich der Kommunikation (E-Mails werden zensuriert und die Post kommt nicht an) oder der mangelnden Verfügbarkeit von Rohstoffen und Strom. Manchmal werden Menschen sogar nach der Landenteignung durch das Militär zwangsversetzt. Ausländische Mitarbeiter werden besonders beobachtet, im Aktionsradius eingeschränkt und manchmal auch ausgewiesen.

Können die Salutisten und Offiziere in Myanmar ihren Glauben offen leben? Wie hast du sie erlebt?In den vom Militär beherrschten Zonen (z.B. in der Hauptstadt) ist die Ausübung des Glaubens schwieriger, aber im Norden sind die Menschen relativ frei. Vor allem die jungen Offiziere haben bei mir einen sehr motivierten und überzeugenden Eindruck hinterlassen: Sie möchten den Glauben in Wort und Tat umsetzen.

Kapitän Daniel Imboden ist Heilsarmeeoffizier und leitet zusammen mit seiner Frau das Korps (Heilsarmeegemeinde) in Winterthur. Im Oktober 2008 war er gemeinsam mit Markus Muntwiler (Leiter Mission & Entwicklung) in Myanmar auf Projektbesuch.

Im folgenden Interview erzählt er von seinen Erlebnissen und Eindrücken.

Thomas Martin: Du warst zum ersten Mal in Myanmar. Wie hast du das Land und die Menschen dort erlebt?Daniel Imboden: Neben der heissen und bevölkerungsreichen Hauptstadt Yangon ist mir der kühlere, hügelige und bewaldete Norden, wo ich die meiste Zeit verbrachte, in angenehmer Erinne-rung. Die Menschen sind trotz ihrer Armut auffallend freundlich, sehr neugierig und überaus dankbar für unser Interesse an ihnen.

Gab es ein besonderes Erlebnis?Die Mitfahrt auf einem Motorrad eines jungen Offiziers, der mir einige Projekte in der Region zeigte, war besonders aufregend. Dagegen hat es mich viele Nerven gekostet, dass uns zweimal kurzfristig ein Inlandflug gestrichen wurde und wir dadurch bei-nahe den Heimflug nach Europa verpasst hätten.

Markus Muntwiler

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Markus Muntwiler (links) und Daniel Imboden mit einer Gruppe BauernSchweine als BankkontoDaniel Imboden im Norden Myanmars

Nachhaltigkeit in MyanmarReist man in Myanmar vom Süden in den Norden und verlässt die wenigen städtischen Gebiete, so trifft man auf eine Landbevölkerung, die wie zu biblischen Zeiten von Jesus Christus lebt: Ochsenkarren, Häuser aus einfa-chen Naturmaterialien, gemeinsame Ziehbrunnen, einfache Kleidung und Kochen auf offenem Feuer.

So erstaunt es auch nicht, dass in den Bauerndörfern vor allem zwischen zwei Bevölkerungsschichten unterschieden wird: den Land besitzenden Familien und den landlosen Familien. Die Mitglieder der landlosen Familien arbeiten hauptsächlich als Taglöhner in der Landwirtschaft. Diese Arbeit ist jedoch schlecht bezahlt und sehr saisonabhängig.

Seit vier Jahren unterstützen wir von der Heilsarmee Schweiz ein Projekt, das zum Ziel hat, den Lebensunterhalt der landlosen Familien zu stärken. Bereits sind zwölf Dörfer in dieses Projekt involviert. In diesen Dörfern, in denen die Heilsarmee bereits vorher präsent war, stellt sie jeweils mit angesehenen Personen einen Fürsorgerat zusammen. Der Fürsorgerat kauft fünf Hektaren Ackerland von einem Grossgrund-besitzer und wählt fünf arme Familien (Taglöhner, Landlose, Witwen) im Dorf aus,

die während 3 Jahren eine Hektare Ackerland zum Bebauen erhalten. Mitglieder des Fürsorgerats übernehmen die Verantwortung, diese Familien beim Bebauen des Ackers zu unterstützen und zu beraten. Jedes Jahr müssen die begünstigten Familien 10% des Ertrags an den Fürsorgerat abliefern. Damit soll mittelfristig wei-teres Ackerland im Dorf erworben werden.

In den Dörfern in Myanmar gibt es keine Banken, bei denen die vom Projekt begünstigten Familien ihren kleinen erworbenen Reichtum anlegen können. Daher erhalten die Familien ebenfalls einen Kleinkredit, mit dem sie sich Schweine anschaffen können. Die Schweine sind ihr Bankkonto. Sie lassen sich vermehren und verkaufen. Nach drei Jahren bekommt nämlich eine andere mittellose Familie im Dorf dieses Ackerland zum Bebauen.

Auf unserer letzten Evaluationsreise im Oktober 2008 fragten wir die begünstigten Familien, wie sie ihr zusätzliches Einkommen einsetzen. Viele investieren das zusätz-liche Einkommen in die Schulbildung der Kinder oder in einen Ochsenkarren, mit dem sie in Zukunft ein eigenes kleines Geschäft aufziehen wollen. Ein anderer Bauer hat den Traum, ein Kleinmotorrad zu kaufen und wiederum eine andere Familie will Geld sparen, um nach Nordindien auszuwandern, wo es wirtschaftlich einfacher ist als Familie ein Auskommen zu finden.

Die folgenden Punkte machen dieses Projekt nachhaltig:

Das Projekt erwirbt Ackerland, das seinen Wert nicht verliert.•

Das Projekt gewährt Ackerland für arme landlose und mittellose Familien für 3 Jahre. •Diese Familien können mit ihrer eigenen Arbeitskraft während 3 Jahren eine wirt-schaftliche Verbesserung erreichen.

Die begünstigten Familien steigern nicht nur ihr Einkommen, sondern auch ihren •sozialen Status im Dorf.

Der lokale Fürsorgerat bestimmt die Familien und übernimmt die Betreuung und •landwirtschaftliche Beratung.

Der Fürsorgerat erhält 10% des Ertrages und kann damit weiteres Ackerland erwer-•ben.

Mitglieder des Fürsorgerates steigern ihr Ansehen im Dorf durch ihr soziales Enga-•gement. Sie sind bestrebt, möglichst gute Ernten für die begünstigten Familien zu erreichen.

Die Heilsarmee trägt langfristig zur Armutsbekämpfung in den Dörfern bei und stärkt •ihr Ansehen und ihre Kompetenz für soziale Fragen.

Das Entwicklungsprogramm der Heilsarmee wird auch in den kommenden Jahren weiter-geführt und kann so auf weitere Dörfer ausgeweitet werden.

Du warst zusammen mit Markus Muntwiler, dem Leiter von Mission & Entwicklung, in Myanmar auf Projektbesuch. Was war dabei eure Aufgabe? Unsere Aufgabe bestand darin, ein dreijähriges Projekt auszuwerten und Abklärun-gen für ein Folgeprojekt zu treffen. Wir haben verschiedene Teilprojekte (s. Artikel) geprüft, durch persönliche Befragungen oder Workshops Hinweise auf die Qualität und Wirkung der Arbeit gesammelt und einen Bericht mit Empfehlungen für Verbes-serungen zuhanden der Heilsarmeeleitung in Myanmar erstellt.

Gab es bleibende Eindrücke, die du zurück in die Schweiz nahmst?Was mich am meisten beein-druckt hat, ist der freudige Einsatz der Offiziere und Salu-tisten, die – teilweise unter grossen Entbehrungen – ihren Mitmenschen auf praktische Art und Weise dienen. Sie haben unsere Gebete nötig.

Was hat dich an der Arbeit der lokalen Heilsarmee beeindruckt? Die Arbeit der Salutisten in Myanmar richtet sich wirklich an die grundlegenden Bedürfnisse der Bevölkerung und wird mit enormer Einsatzfreude, viel Kreativität und Glauben geleistet.

Wie ist die Arbeit der Heilsarmee in diesem von einer harten Militärdiktatur regier-ten Land möglich? Gibt es Einschränkungen?Ja, es gibt viele Einschränkungen, zum Beispiel im Bereich der Kommunikation (E-Mails werden zensuriert und die Post kommt nicht an) oder der mangelnden Verfügbarkeit von Rohstoffen und Strom. Manchmal werden Menschen sogar nach der Landenteignung durch das Militär zwangsversetzt. Ausländische Mitarbeiter werden besonders beobachtet, im Aktionsradius eingeschränkt und manchmal auch ausgewiesen.

Können die Salutisten und Offiziere in Myanmar ihren Glauben offen leben? Wie hast du sie erlebt?In den vom Militär beherrschten Zonen (z.B. in der Hauptstadt) ist die Ausübung des Glaubens schwieriger, aber im Norden sind die Menschen relativ frei. Vor allem die jungen Offiziere haben bei mir einen sehr motivierten und überzeugenden Eindruck hinterlassen: Sie möchten den Glauben in Wort und Tat umsetzen.

Kapitän Daniel Imboden ist Heilsarmeeoffizier und leitet zusammen mit seiner Frau das Korps (Heilsarmeegemeinde) in Winterthur. Im Oktober 2008 war er gemeinsam mit Markus Muntwiler (Leiter Mission & Entwicklung) in Myanmar auf Projektbesuch.

Im folgenden Interview erzählt er von seinen Erlebnissen und Eindrücken.

Thomas Martin: Du warst zum ersten Mal in Myanmar. Wie hast du das Land und die Menschen dort erlebt?Daniel Imboden: Neben der heissen und bevölkerungsreichen Hauptstadt Yangon ist mir der kühlere, hügelige und bewaldete Norden, wo ich die meiste Zeit verbrachte, in angenehmer Erinne-rung. Die Menschen sind trotz ihrer Armut auffallend freundlich, sehr neugierig und überaus dankbar für unser Interesse an ihnen.

Gab es ein besonderes Erlebnis?Die Mitfahrt auf einem Motorrad eines jungen Offiziers, der mir einige Projekte in der Region zeigte, war besonders aufregend. Dagegen hat es mich viele Nerven gekostet, dass uns zweimal kurzfristig ein Inlandflug gestrichen wurde und wir dadurch bei-nahe den Heimflug nach Europa verpasst hätten.

Markus Muntwiler

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Markus Muntwiler (links) und Daniel Imboden mit einer Gruppe BauernSchweine als BankkontoDaniel Imboden im Norden Myanmars

Nachhaltigkeit in MyanmarReist man in Myanmar vom Süden in den Norden und verlässt die wenigen städtischen Gebiete, so trifft man auf eine Landbevölkerung, die wie zu biblischen Zeiten von Jesus Christus lebt: Ochsenkarren, Häuser aus einfa-chen Naturmaterialien, gemeinsame Ziehbrunnen, einfache Kleidung und Kochen auf offenem Feuer.

So erstaunt es auch nicht, dass in den Bauerndörfern vor allem zwischen zwei Bevölkerungsschichten unterschieden wird: den Land besitzenden Familien und den landlosen Familien. Die Mitglieder der landlosen Familien arbeiten hauptsächlich als Taglöhner in der Landwirtschaft. Diese Arbeit ist jedoch schlecht bezahlt und sehr saisonabhängig.

Seit vier Jahren unterstützen wir von der Heilsarmee Schweiz ein Projekt, das zum Ziel hat, den Lebensunterhalt der landlosen Familien zu stärken. Bereits sind zwölf Dörfer in dieses Projekt involviert. In diesen Dörfern, in denen die Heilsarmee bereits vorher präsent war, stellt sie jeweils mit angesehenen Personen einen Fürsorgerat zusammen. Der Fürsorgerat kauft fünf Hektaren Ackerland von einem Grossgrund-besitzer und wählt fünf arme Familien (Taglöhner, Landlose, Witwen) im Dorf aus,

die während 3 Jahren eine Hektare Ackerland zum Bebauen erhalten. Mitglieder des Fürsorgerats übernehmen die Verantwortung, diese Familien beim Bebauen des Ackers zu unterstützen und zu beraten. Jedes Jahr müssen die begünstigten Familien 10% des Ertrags an den Fürsorgerat abliefern. Damit soll mittelfristig wei-teres Ackerland im Dorf erworben werden.

In den Dörfern in Myanmar gibt es keine Banken, bei denen die vom Projekt begünstigten Familien ihren kleinen erworbenen Reichtum anlegen können. Daher erhalten die Familien ebenfalls einen Kleinkredit, mit dem sie sich Schweine anschaffen können. Die Schweine sind ihr Bankkonto. Sie lassen sich vermehren und verkaufen. Nach drei Jahren bekommt nämlich eine andere mittellose Familie im Dorf dieses Ackerland zum Bebauen.

Auf unserer letzten Evaluationsreise im Oktober 2008 fragten wir die begünstigten Familien, wie sie ihr zusätzliches Einkommen einsetzen. Viele investieren das zusätz-liche Einkommen in die Schulbildung der Kinder oder in einen Ochsenkarren, mit dem sie in Zukunft ein eigenes kleines Geschäft aufziehen wollen. Ein anderer Bauer hat den Traum, ein Kleinmotorrad zu kaufen und wiederum eine andere Familie will Geld sparen, um nach Nordindien auszuwandern, wo es wirtschaftlich einfacher ist als Familie ein Auskommen zu finden.

Die folgenden Punkte machen dieses Projekt nachhaltig:

Das Projekt erwirbt Ackerland, das seinen Wert nicht verliert.•

Das Projekt gewährt Ackerland für arme landlose und mittellose Familien für 3 Jahre. •Diese Familien können mit ihrer eigenen Arbeitskraft während 3 Jahren eine wirt-schaftliche Verbesserung erreichen.

Die begünstigten Familien steigern nicht nur ihr Einkommen, sondern auch ihren •sozialen Status im Dorf.

Der lokale Fürsorgerat bestimmt die Familien und übernimmt die Betreuung und •landwirtschaftliche Beratung.

Der Fürsorgerat erhält 10% des Ertrages und kann damit weiteres Ackerland erwer-•ben.

Mitglieder des Fürsorgerates steigern ihr Ansehen im Dorf durch ihr soziales Enga-•gement. Sie sind bestrebt, möglichst gute Ernten für die begünstigten Familien zu erreichen.

Die Heilsarmee trägt langfristig zur Armutsbekämpfung in den Dörfern bei und stärkt •ihr Ansehen und ihre Kompetenz für soziale Fragen.

Das Entwicklungsprogramm der Heilsarmee wird auch in den kommenden Jahren weiter-geführt und kann so auf weitere Dörfer ausgeweitet werden.

Du warst zusammen mit Markus Muntwiler, dem Leiter von Mission & Entwicklung, in Myanmar auf Projektbesuch. Was war dabei eure Aufgabe? Unsere Aufgabe bestand darin, ein dreijähriges Projekt auszuwerten und Abklärun-gen für ein Folgeprojekt zu treffen. Wir haben verschiedene Teilprojekte (s. Artikel) geprüft, durch persönliche Befragungen oder Workshops Hinweise auf die Qualität und Wirkung der Arbeit gesammelt und einen Bericht mit Empfehlungen für Verbes-serungen zuhanden der Heilsarmeeleitung in Myanmar erstellt.

Gab es bleibende Eindrücke, die du zurück in die Schweiz nahmst?Was mich am meisten beein-druckt hat, ist der freudige Einsatz der Offiziere und Salu-tisten, die – teilweise unter grossen Entbehrungen – ihren Mitmenschen auf praktische Art und Weise dienen. Sie haben unsere Gebete nötig.

Was hat dich an der Arbeit der lokalen Heilsarmee beeindruckt? Die Arbeit der Salutisten in Myanmar richtet sich wirklich an die grundlegenden Bedürfnisse der Bevölkerung und wird mit enormer Einsatzfreude, viel Kreativität und Glauben geleistet.

Wie ist die Arbeit der Heilsarmee in diesem von einer harten Militärdiktatur regier-ten Land möglich? Gibt es Einschränkungen?Ja, es gibt viele Einschränkungen, zum Beispiel im Bereich der Kommunikation (E-Mails werden zensuriert und die Post kommt nicht an) oder der mangelnden Verfügbarkeit von Rohstoffen und Strom. Manchmal werden Menschen sogar nach der Landenteignung durch das Militär zwangsversetzt. Ausländische Mitarbeiter werden besonders beobachtet, im Aktionsradius eingeschränkt und manchmal auch ausgewiesen.

Können die Salutisten und Offiziere in Myanmar ihren Glauben offen leben? Wie hast du sie erlebt?In den vom Militär beherrschten Zonen (z.B. in der Hauptstadt) ist die Ausübung des Glaubens schwieriger, aber im Norden sind die Menschen relativ frei. Vor allem die jungen Offiziere haben bei mir einen sehr motivierten und überzeugenden Eindruck hinterlassen: Sie möchten den Glauben in Wort und Tat umsetzen.

Kapitän Daniel Imboden ist Heilsarmeeoffizier und leitet zusammen mit seiner Frau das Korps (Heilsarmeegemeinde) in Winterthur. Im Oktober 2008 war er gemeinsam mit Markus Muntwiler (Leiter Mission & Entwicklung) in Myanmar auf Projektbesuch.

Im folgenden Interview erzählt er von seinen Erlebnissen und Eindrücken.

Thomas Martin: Du warst zum ersten Mal in Myanmar. Wie hast du das Land und die Menschen dort erlebt?Daniel Imboden: Neben der heissen und bevölkerungsreichen Hauptstadt Yangon ist mir der kühlere, hügelige und bewaldete Norden, wo ich die meiste Zeit verbrachte, in angenehmer Erinne-rung. Die Menschen sind trotz ihrer Armut auffallend freundlich, sehr neugierig und überaus dankbar für unser Interesse an ihnen.

Gab es ein besonderes Erlebnis?Die Mitfahrt auf einem Motorrad eines jungen Offiziers, der mir einige Projekte in der Region zeigte, war besonders aufregend. Dagegen hat es mich viele Nerven gekostet, dass uns zweimal kurzfristig ein Inlandflug gestrichen wurde und wir dadurch bei-nahe den Heimflug nach Europa verpasst hätten.

Markus Muntwiler

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Markus Muntwiler (links) und Daniel Imboden mit einer Gruppe BauernSchweine als BankkontoDaniel Imboden im Norden Myanmars

Nachhaltigkeit in MyanmarReist man in Myanmar vom Süden in den Norden und verlässt die wenigen städtischen Gebiete, so trifft man auf eine Landbevölkerung, die wie zu biblischen Zeiten von Jesus Christus lebt: Ochsenkarren, Häuser aus einfa-chen Naturmaterialien, gemeinsame Ziehbrunnen, einfache Kleidung und Kochen auf offenem Feuer.

So erstaunt es auch nicht, dass in den Bauerndörfern vor allem zwischen zwei Bevölkerungsschichten unterschieden wird: den Land besitzenden Familien und den landlosen Familien. Die Mitglieder der landlosen Familien arbeiten hauptsächlich als Taglöhner in der Landwirtschaft. Diese Arbeit ist jedoch schlecht bezahlt und sehr saisonabhängig.

Seit vier Jahren unterstützen wir von der Heilsarmee Schweiz ein Projekt, das zum Ziel hat, den Lebensunterhalt der landlosen Familien zu stärken. Bereits sind zwölf Dörfer in dieses Projekt involviert. In diesen Dörfern, in denen die Heilsarmee bereits vorher präsent war, stellt sie jeweils mit angesehenen Personen einen Fürsorgerat zusammen. Der Fürsorgerat kauft fünf Hektaren Ackerland von einem Grossgrund-besitzer und wählt fünf arme Familien (Taglöhner, Landlose, Witwen) im Dorf aus,

die während 3 Jahren eine Hektare Ackerland zum Bebauen erhalten. Mitglieder des Fürsorgerats übernehmen die Verantwortung, diese Familien beim Bebauen des Ackers zu unterstützen und zu beraten. Jedes Jahr müssen die begünstigten Familien 10% des Ertrags an den Fürsorgerat abliefern. Damit soll mittelfristig wei-teres Ackerland im Dorf erworben werden.

In den Dörfern in Myanmar gibt es keine Banken, bei denen die vom Projekt begünstigten Familien ihren kleinen erworbenen Reichtum anlegen können. Daher erhalten die Familien ebenfalls einen Kleinkredit, mit dem sie sich Schweine anschaffen können. Die Schweine sind ihr Bankkonto. Sie lassen sich vermehren und verkaufen. Nach drei Jahren bekommt nämlich eine andere mittellose Familie im Dorf dieses Ackerland zum Bebauen.

Auf unserer letzten Evaluationsreise im Oktober 2008 fragten wir die begünstigten Familien, wie sie ihr zusätzliches Einkommen einsetzen. Viele investieren das zusätz-liche Einkommen in die Schulbildung der Kinder oder in einen Ochsenkarren, mit dem sie in Zukunft ein eigenes kleines Geschäft aufziehen wollen. Ein anderer Bauer hat den Traum, ein Kleinmotorrad zu kaufen und wiederum eine andere Familie will Geld sparen, um nach Nordindien auszuwandern, wo es wirtschaftlich einfacher ist als Familie ein Auskommen zu finden.

Die folgenden Punkte machen dieses Projekt nachhaltig:

Das Projekt erwirbt Ackerland, das seinen Wert nicht verliert.•

Das Projekt gewährt Ackerland für arme landlose und mittellose Familien für 3 Jahre. •Diese Familien können mit ihrer eigenen Arbeitskraft während 3 Jahren eine wirt-schaftliche Verbesserung erreichen.

Die begünstigten Familien steigern nicht nur ihr Einkommen, sondern auch ihren •sozialen Status im Dorf.

Der lokale Fürsorgerat bestimmt die Familien und übernimmt die Betreuung und •landwirtschaftliche Beratung.

Der Fürsorgerat erhält 10% des Ertrages und kann damit weiteres Ackerland erwer-•ben.

Mitglieder des Fürsorgerates steigern ihr Ansehen im Dorf durch ihr soziales Enga-•gement. Sie sind bestrebt, möglichst gute Ernten für die begünstigten Familien zu erreichen.

Die Heilsarmee trägt langfristig zur Armutsbekämpfung in den Dörfern bei und stärkt •ihr Ansehen und ihre Kompetenz für soziale Fragen.

Das Entwicklungsprogramm der Heilsarmee wird auch in den kommenden Jahren weiter-geführt und kann so auf weitere Dörfer ausgeweitet werden.

Du warst zusammen mit Markus Muntwiler, dem Leiter von Mission & Entwicklung, in Myanmar auf Projektbesuch. Was war dabei eure Aufgabe? Unsere Aufgabe bestand darin, ein dreijähriges Projekt auszuwerten und Abklärun-gen für ein Folgeprojekt zu treffen. Wir haben verschiedene Teilprojekte (s. Artikel) geprüft, durch persönliche Befragungen oder Workshops Hinweise auf die Qualität und Wirkung der Arbeit gesammelt und einen Bericht mit Empfehlungen für Verbes-serungen zuhanden der Heilsarmeeleitung in Myanmar erstellt.

Gab es bleibende Eindrücke, die du zurück in die Schweiz nahmst?Was mich am meisten beein-druckt hat, ist der freudige Einsatz der Offiziere und Salu-tisten, die – teilweise unter grossen Entbehrungen – ihren Mitmenschen auf praktische Art und Weise dienen. Sie haben unsere Gebete nötig.

Was hat dich an der Arbeit der lokalen Heilsarmee beeindruckt? Die Arbeit der Salutisten in Myanmar richtet sich wirklich an die grundlegenden Bedürfnisse der Bevölkerung und wird mit enormer Einsatzfreude, viel Kreativität und Glauben geleistet.

Wie ist die Arbeit der Heilsarmee in diesem von einer harten Militärdiktatur regier-ten Land möglich? Gibt es Einschränkungen?Ja, es gibt viele Einschränkungen, zum Beispiel im Bereich der Kommunikation (E-Mails werden zensuriert und die Post kommt nicht an) oder der mangelnden Verfügbarkeit von Rohstoffen und Strom. Manchmal werden Menschen sogar nach der Landenteignung durch das Militär zwangsversetzt. Ausländische Mitarbeiter werden besonders beobachtet, im Aktionsradius eingeschränkt und manchmal auch ausgewiesen.

Können die Salutisten und Offiziere in Myanmar ihren Glauben offen leben? Wie hast du sie erlebt?In den vom Militär beherrschten Zonen (z.B. in der Hauptstadt) ist die Ausübung des Glaubens schwieriger, aber im Norden sind die Menschen relativ frei. Vor allem die jungen Offiziere haben bei mir einen sehr motivierten und überzeugenden Eindruck hinterlassen: Sie möchten den Glauben in Wort und Tat umsetzen.

Kapitän Daniel Imboden ist Heilsarmeeoffizier und leitet zusammen mit seiner Frau das Korps (Heilsarmeegemeinde) in Winterthur. Im Oktober 2008 war er gemeinsam mit Markus Muntwiler (Leiter Mission & Entwicklung) in Myanmar auf Projektbesuch.

Im folgenden Interview erzählt er von seinen Erlebnissen und Eindrücken.

Thomas Martin: Du warst zum ersten Mal in Myanmar. Wie hast du das Land und die Menschen dort erlebt?Daniel Imboden: Neben der heissen und bevölkerungsreichen Hauptstadt Yangon ist mir der kühlere, hügelige und bewaldete Norden, wo ich die meiste Zeit verbrachte, in angenehmer Erinne-rung. Die Menschen sind trotz ihrer Armut auffallend freundlich, sehr neugierig und überaus dankbar für unser Interesse an ihnen.

Gab es ein besonderes Erlebnis?Die Mitfahrt auf einem Motorrad eines jungen Offiziers, der mir einige Projekte in der Region zeigte, war besonders aufregend. Dagegen hat es mich viele Nerven gekostet, dass uns zweimal kurzfristig ein Inlandflug gestrichen wurde und wir dadurch bei-nahe den Heimflug nach Europa verpasst hätten.

Markus Muntwiler

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Markus Muntwiler (links) und Daniel Imboden mit einer Gruppe BauernSchweine als BankkontoDaniel Imboden im Norden Myanmars

Nachhaltigkeit in MyanmarReist man in Myanmar vom Süden in den Norden und verlässt die wenigen städtischen Gebiete, so trifft man auf eine Landbevölkerung, die wie zu biblischen Zeiten von Jesus Christus lebt: Ochsenkarren, Häuser aus einfa-chen Naturmaterialien, gemeinsame Ziehbrunnen, einfache Kleidung und Kochen auf offenem Feuer.

So erstaunt es auch nicht, dass in den Bauerndörfern vor allem zwischen zwei Bevölkerungsschichten unterschieden wird: den Land besitzenden Familien und den landlosen Familien. Die Mitglieder der landlosen Familien arbeiten hauptsächlich als Taglöhner in der Landwirtschaft. Diese Arbeit ist jedoch schlecht bezahlt und sehr saisonabhängig.

Seit vier Jahren unterstützen wir von der Heilsarmee Schweiz ein Projekt, das zum Ziel hat, den Lebensunterhalt der landlosen Familien zu stärken. Bereits sind zwölf Dörfer in dieses Projekt involviert. In diesen Dörfern, in denen die Heilsarmee bereits vorher präsent war, stellt sie jeweils mit angesehenen Personen einen Fürsorgerat zusammen. Der Fürsorgerat kauft fünf Hektaren Ackerland von einem Grossgrund-besitzer und wählt fünf arme Familien (Taglöhner, Landlose, Witwen) im Dorf aus,

die während 3 Jahren eine Hektare Ackerland zum Bebauen erhalten. Mitglieder des Fürsorgerats übernehmen die Verantwortung, diese Familien beim Bebauen des Ackers zu unterstützen und zu beraten. Jedes Jahr müssen die begünstigten Familien 10% des Ertrags an den Fürsorgerat abliefern. Damit soll mittelfristig wei-teres Ackerland im Dorf erworben werden.

In den Dörfern in Myanmar gibt es keine Banken, bei denen die vom Projekt begünstigten Familien ihren kleinen erworbenen Reichtum anlegen können. Daher erhalten die Familien ebenfalls einen Kleinkredit, mit dem sie sich Schweine anschaffen können. Die Schweine sind ihr Bankkonto. Sie lassen sich vermehren und verkaufen. Nach drei Jahren bekommt nämlich eine andere mittellose Familie im Dorf dieses Ackerland zum Bebauen.

Auf unserer letzten Evaluationsreise im Oktober 2008 fragten wir die begünstigten Familien, wie sie ihr zusätzliches Einkommen einsetzen. Viele investieren das zusätz-liche Einkommen in die Schulbildung der Kinder oder in einen Ochsenkarren, mit dem sie in Zukunft ein eigenes kleines Geschäft aufziehen wollen. Ein anderer Bauer hat den Traum, ein Kleinmotorrad zu kaufen und wiederum eine andere Familie will Geld sparen, um nach Nordindien auszuwandern, wo es wirtschaftlich einfacher ist als Familie ein Auskommen zu finden.

Die folgenden Punkte machen dieses Projekt nachhaltig:

Das Projekt erwirbt Ackerland, das seinen Wert nicht verliert.•

Das Projekt gewährt Ackerland für arme landlose und mittellose Familien für 3 Jahre. •Diese Familien können mit ihrer eigenen Arbeitskraft während 3 Jahren eine wirt-schaftliche Verbesserung erreichen.

Die begünstigten Familien steigern nicht nur ihr Einkommen, sondern auch ihren •sozialen Status im Dorf.

Der lokale Fürsorgerat bestimmt die Familien und übernimmt die Betreuung und •landwirtschaftliche Beratung.

Der Fürsorgerat erhält 10% des Ertrages und kann damit weiteres Ackerland erwer-•ben.

Mitglieder des Fürsorgerates steigern ihr Ansehen im Dorf durch ihr soziales Enga-•gement. Sie sind bestrebt, möglichst gute Ernten für die begünstigten Familien zu erreichen.

Die Heilsarmee trägt langfristig zur Armutsbekämpfung in den Dörfern bei und stärkt •ihr Ansehen und ihre Kompetenz für soziale Fragen.

Das Entwicklungsprogramm der Heilsarmee wird auch in den kommenden Jahren weiter-geführt und kann so auf weitere Dörfer ausgeweitet werden.

Du warst zusammen mit Markus Muntwiler, dem Leiter von Mission & Entwicklung, in Myanmar auf Projektbesuch. Was war dabei eure Aufgabe? Unsere Aufgabe bestand darin, ein dreijähriges Projekt auszuwerten und Abklärun-gen für ein Folgeprojekt zu treffen. Wir haben verschiedene Teilprojekte (s. Artikel) geprüft, durch persönliche Befragungen oder Workshops Hinweise auf die Qualität und Wirkung der Arbeit gesammelt und einen Bericht mit Empfehlungen für Verbes-serungen zuhanden der Heilsarmeeleitung in Myanmar erstellt.

Gab es bleibende Eindrücke, die du zurück in die Schweiz nahmst?Was mich am meisten beein-druckt hat, ist der freudige Einsatz der Offiziere und Salu-tisten, die – teilweise unter grossen Entbehrungen – ihren Mitmenschen auf praktische Art und Weise dienen. Sie haben unsere Gebete nötig.

Was hat dich an der Arbeit der lokalen Heilsarmee beeindruckt? Die Arbeit der Salutisten in Myanmar richtet sich wirklich an die grundlegenden Bedürfnisse der Bevölkerung und wird mit enormer Einsatzfreude, viel Kreativität und Glauben geleistet.

Wie ist die Arbeit der Heilsarmee in diesem von einer harten Militärdiktatur regier-ten Land möglich? Gibt es Einschränkungen?Ja, es gibt viele Einschränkungen, zum Beispiel im Bereich der Kommunikation (E-Mails werden zensuriert und die Post kommt nicht an) oder der mangelnden Verfügbarkeit von Rohstoffen und Strom. Manchmal werden Menschen sogar nach der Landenteignung durch das Militär zwangsversetzt. Ausländische Mitarbeiter werden besonders beobachtet, im Aktionsradius eingeschränkt und manchmal auch ausgewiesen.

Können die Salutisten und Offiziere in Myanmar ihren Glauben offen leben? Wie hast du sie erlebt?In den vom Militär beherrschten Zonen (z.B. in der Hauptstadt) ist die Ausübung des Glaubens schwieriger, aber im Norden sind die Menschen relativ frei. Vor allem die jungen Offiziere haben bei mir einen sehr motivierten und überzeugenden Eindruck hinterlassen: Sie möchten den Glauben in Wort und Tat umsetzen.

Kapitän Daniel Imboden ist Heilsarmeeoffizier und leitet zusammen mit seiner Frau das Korps (Heilsarmeegemeinde) in Winterthur. Im Oktober 2008 war er gemeinsam mit Markus Muntwiler (Leiter Mission & Entwicklung) in Myanmar auf Projektbesuch.

Im folgenden Interview erzählt er von seinen Erlebnissen und Eindrücken.

Thomas Martin: Du warst zum ersten Mal in Myanmar. Wie hast du das Land und die Menschen dort erlebt?Daniel Imboden: Neben der heissen und bevölkerungsreichen Hauptstadt Yangon ist mir der kühlere, hügelige und bewaldete Norden, wo ich die meiste Zeit verbrachte, in angenehmer Erinne-rung. Die Menschen sind trotz ihrer Armut auffallend freundlich, sehr neugierig und überaus dankbar für unser Interesse an ihnen.

Gab es ein besonderes Erlebnis?Die Mitfahrt auf einem Motorrad eines jungen Offiziers, der mir einige Projekte in der Region zeigte, war besonders aufregend. Dagegen hat es mich viele Nerven gekostet, dass uns zweimal kurzfristig ein Inlandflug gestrichen wurde und wir dadurch bei-nahe den Heimflug nach Europa verpasst hätten.

Markus Muntwiler

Page 11: Newsletter Nr. 4

Markus Muntwiler (links) und Daniel Imboden mit einer Gruppe BauernSchweine als BankkontoDaniel Imboden im Norden Myanmars

Nachhaltigkeit in MyanmarReist man in Myanmar vom Süden in den Norden und verlässt die wenigen städtischen Gebiete, so trifft man auf eine Landbevölkerung, die wie zu biblischen Zeiten von Jesus Christus lebt: Ochsenkarren, Häuser aus einfa-chen Naturmaterialien, gemeinsame Ziehbrunnen, einfache Kleidung und Kochen auf offenem Feuer.

So erstaunt es auch nicht, dass in den Bauerndörfern vor allem zwischen zwei Bevölkerungsschichten unterschieden wird: den Land besitzenden Familien und den landlosen Familien. Die Mitglieder der landlosen Familien arbeiten hauptsächlich als Taglöhner in der Landwirtschaft. Diese Arbeit ist jedoch schlecht bezahlt und sehr saisonabhängig.

Seit vier Jahren unterstützen wir von der Heilsarmee Schweiz ein Projekt, das zum Ziel hat, den Lebensunterhalt der landlosen Familien zu stärken. Bereits sind zwölf Dörfer in dieses Projekt involviert. In diesen Dörfern, in denen die Heilsarmee bereits vorher präsent war, stellt sie jeweils mit angesehenen Personen einen Fürsorgerat zusammen. Der Fürsorgerat kauft fünf Hektaren Ackerland von einem Grossgrund-besitzer und wählt fünf arme Familien (Taglöhner, Landlose, Witwen) im Dorf aus,

die während 3 Jahren eine Hektare Ackerland zum Bebauen erhalten. Mitglieder des Fürsorgerats übernehmen die Verantwortung, diese Familien beim Bebauen des Ackers zu unterstützen und zu beraten. Jedes Jahr müssen die begünstigten Familien 10% des Ertrags an den Fürsorgerat abliefern. Damit soll mittelfristig wei-teres Ackerland im Dorf erworben werden.

In den Dörfern in Myanmar gibt es keine Banken, bei denen die vom Projekt begünstigten Familien ihren kleinen erworbenen Reichtum anlegen können. Daher erhalten die Familien ebenfalls einen Kleinkredit, mit dem sie sich Schweine anschaffen können. Die Schweine sind ihr Bankkonto. Sie lassen sich vermehren und verkaufen. Nach drei Jahren bekommt nämlich eine andere mittellose Familie im Dorf dieses Ackerland zum Bebauen.

Auf unserer letzten Evaluationsreise im Oktober 2008 fragten wir die begünstigten Familien, wie sie ihr zusätzliches Einkommen einsetzen. Viele investieren das zusätz-liche Einkommen in die Schulbildung der Kinder oder in einen Ochsenkarren, mit dem sie in Zukunft ein eigenes kleines Geschäft aufziehen wollen. Ein anderer Bauer hat den Traum, ein Kleinmotorrad zu kaufen und wiederum eine andere Familie will Geld sparen, um nach Nordindien auszuwandern, wo es wirtschaftlich einfacher ist als Familie ein Auskommen zu finden.

Die folgenden Punkte machen dieses Projekt nachhaltig:

Das Projekt erwirbt Ackerland, das seinen Wert nicht verliert.•

Das Projekt gewährt Ackerland für arme landlose und mittellose Familien für 3 Jahre. •Diese Familien können mit ihrer eigenen Arbeitskraft während 3 Jahren eine wirt-schaftliche Verbesserung erreichen.

Die begünstigten Familien steigern nicht nur ihr Einkommen, sondern auch ihren •sozialen Status im Dorf.

Der lokale Fürsorgerat bestimmt die Familien und übernimmt die Betreuung und •landwirtschaftliche Beratung.

Der Fürsorgerat erhält 10% des Ertrages und kann damit weiteres Ackerland erwer-•ben.

Mitglieder des Fürsorgerates steigern ihr Ansehen im Dorf durch ihr soziales Enga-•gement. Sie sind bestrebt, möglichst gute Ernten für die begünstigten Familien zu erreichen.

Die Heilsarmee trägt langfristig zur Armutsbekämpfung in den Dörfern bei und stärkt •ihr Ansehen und ihre Kompetenz für soziale Fragen.

Das Entwicklungsprogramm der Heilsarmee wird auch in den kommenden Jahren weiter-geführt und kann so auf weitere Dörfer ausgeweitet werden.

Du warst zusammen mit Markus Muntwiler, dem Leiter von Mission & Entwicklung, in Myanmar auf Projektbesuch. Was war dabei eure Aufgabe? Unsere Aufgabe bestand darin, ein dreijähriges Projekt auszuwerten und Abklärun-gen für ein Folgeprojekt zu treffen. Wir haben verschiedene Teilprojekte (s. Artikel) geprüft, durch persönliche Befragungen oder Workshops Hinweise auf die Qualität und Wirkung der Arbeit gesammelt und einen Bericht mit Empfehlungen für Verbes-serungen zuhanden der Heilsarmeeleitung in Myanmar erstellt.

Gab es bleibende Eindrücke, die du zurück in die Schweiz nahmst?Was mich am meisten beein-druckt hat, ist der freudige Einsatz der Offiziere und Salu-tisten, die – teilweise unter grossen Entbehrungen – ihren Mitmenschen auf praktische Art und Weise dienen. Sie haben unsere Gebete nötig.

Was hat dich an der Arbeit der lokalen Heilsarmee beeindruckt? Die Arbeit der Salutisten in Myanmar richtet sich wirklich an die grundlegenden Bedürfnisse der Bevölkerung und wird mit enormer Einsatzfreude, viel Kreativität und Glauben geleistet.

Wie ist die Arbeit der Heilsarmee in diesem von einer harten Militärdiktatur regier-ten Land möglich? Gibt es Einschränkungen?Ja, es gibt viele Einschränkungen, zum Beispiel im Bereich der Kommunikation (E-Mails werden zensuriert und die Post kommt nicht an) oder der mangelnden Verfügbarkeit von Rohstoffen und Strom. Manchmal werden Menschen sogar nach der Landenteignung durch das Militär zwangsversetzt. Ausländische Mitarbeiter werden besonders beobachtet, im Aktionsradius eingeschränkt und manchmal auch ausgewiesen.

Können die Salutisten und Offiziere in Myanmar ihren Glauben offen leben? Wie hast du sie erlebt?In den vom Militär beherrschten Zonen (z.B. in der Hauptstadt) ist die Ausübung des Glaubens schwieriger, aber im Norden sind die Menschen relativ frei. Vor allem die jungen Offiziere haben bei mir einen sehr motivierten und überzeugenden Eindruck hinterlassen: Sie möchten den Glauben in Wort und Tat umsetzen.

Kapitän Daniel Imboden ist Heilsarmeeoffizier und leitet zusammen mit seiner Frau das Korps (Heilsarmeegemeinde) in Winterthur. Im Oktober 2008 war er gemeinsam mit Markus Muntwiler (Leiter Mission & Entwicklung) in Myanmar auf Projektbesuch.

Im folgenden Interview erzählt er von seinen Erlebnissen und Eindrücken.

Thomas Martin: Du warst zum ersten Mal in Myanmar. Wie hast du das Land und die Menschen dort erlebt?Daniel Imboden: Neben der heissen und bevölkerungsreichen Hauptstadt Yangon ist mir der kühlere, hügelige und bewaldete Norden, wo ich die meiste Zeit verbrachte, in angenehmer Erinne-rung. Die Menschen sind trotz ihrer Armut auffallend freundlich, sehr neugierig und überaus dankbar für unser Interesse an ihnen.

Gab es ein besonderes Erlebnis?Die Mitfahrt auf einem Motorrad eines jungen Offiziers, der mir einige Projekte in der Region zeigte, war besonders aufregend. Dagegen hat es mich viele Nerven gekostet, dass uns zweimal kurzfristig ein Inlandflug gestrichen wurde und wir dadurch bei-nahe den Heimflug nach Europa verpasst hätten.

Markus Muntwiler

Page 12: Newsletter Nr. 4

ImpressumHerausgeber Stiftung Heilsarmee Schweiz, Mission & Entwicklung Laupenstrasse 5, 3001 Bern, Schweiz Telefon 031 388 05 91, [email protected] Markus Muntwiler, Doris Droz, Thomas MartinFotos Archiv Mission & EntwicklungLayout / Konzept Thomas Martin / Martin Stucki Grafik, Heimenschwand, msgrafik.chDruck Jordi AG, Belp

Dieser Newsletter erscheint dreimal jährlich.Postkonto: 30-6709-1 (mit entsprechendem Verwendungszweck)www.heilsarmee.ch/mission

KurzmeldungenDie Heilsarmee in Myanmar

Die Heilsarmee Myanmar führt insgesamt 45 Korps (christliche Gemeinden); die Eröffnung weiterer ist geplant. Die Offiziere und Salutisten haben alle Hände voll zu tun. Die Erste Hilfe steht im Vordergrund: Nah-rungsmittelhilfe, Hilfe beim Bau von Unterkünften, Unterricht für Kinder in abgelegenen Dörfern, Bau von

Wasserpumpen und Stromgeneratoren, Existenzsicherung, HIV/Aids-Programme. Zudem führt die Heilsarmee in Myanmar drei Kinderheime, welche durch Paten-schaften – auch aus der Schweiz – unterstützt werden.

Die Heilsarmee in 118 LändernNachdem die Heilsarmee in den letzten Jahren bereits in Namibia, Mali, Kuwait und der Mongolei die Arbeit neu begonnen hat, ist sie seit dem 15. April 2009 nun auch in Nepal offiziell tätig. Nach einer längeren Vorbereitungs- und Abklärungs-zeit sind nun die ersten Offiziere in Kathmandu stationiert. Somit erhöht sich die Zahl der Länder, in denen die Heilsarmee tätig ist, auf 118.

StopArmut-Konferenz in BernAm 3. Oktober 2009 findet in Bern die erste StopArmut-Konferenz statt, zu welcher alle herzlich eingeladen sind. Die Konferenz steht unter dem Titel "Unrecht verstehen – gerecht handeln (wie Christen Armut bekämpfen können)".

Gastreferent ist Joel Edwards (UK). Seit Anfang 2009 leitet er Micah Challenge, eine internationale Kampagne von Christen für die Halbierung der extremen Armut bis 2015. Als dynamischer und inspirierender Redner spricht er in der ganzen Welt über die Rolle der Kirche, einen geistli-chen und gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen und so Jesus dem 21. Jahrhundert glaubwürdig vorzustellen.Weitere Infos: www.stoparmut.ch