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Stand: Januar 2013 Netzwerke und Organisationsmöglichkeiten in der Sozialen Arbeit © 2013 by Jörn Rabeneck 1 Jörn Rabeneck: Jörn Rabeneck: Was können wir tun? - Netzwerke und Organisationsmöglichkeiten in der Sozialen Arbeit (Vortrag im Rahmen der Fachtagung „Anerkannt statt ausgenutzt – Welche Zukunft hat die Soziale Arbeit?“ am 18.01.2013 an der Fachhochschule Bielefeld) F o t o : J ö r n R a b e n e c k

Netzwerke und Organisationsmöglichkeiten in der Sozialen Arbeit

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Jörn Rabeneck: Netzwerke und Organisationsmöglichkeiten in der Sozialen Arbeit" - Vortrag im Rahmen der Fachtagung „Anerkannt statt ausgenutzt – Welche Zukunft hat die Soziale Arbeit?“ am 18.01.2013 an der Fachhochschule Bielefeld "Gerade in der heutigen Zeit, in der das Soziale aufgrund tiefer Haushaltseinschneidungen und Budgetkürzungen immer weiter an den Rand gedrängt wird, muss die Soziale Arbeit ihren Wert und ihre Sinnhaftigkeit stärker unter Beweis stellen denn je zuvor. Schlagworte wie „schlechte Finanzierung“, „Unterbezahlung“, „desaströse Arbeitsbedingungen“, „fehlende Anerkennung“, „Soziale Arbeit kann doch jeder“ etc. begegnen uns dabei immer wieder in unserem beruflichen Alltag. Immer wieder scheinen wir zudem auch gefordert zu sein, unser berufliches Tun und Handeln erklären zu müssen – dies sowohl gegenüber den BürgerInnen als auch gegenüber unseren ArbeitgeberInnen als nicht zuletzt auch gegenüber der Politik. Eine zentrale Frage ist also: Was können wir (selber) tun? Wie können wir das Soziale, unsere Soziale Arbeit, die Sozialarbeitswissenschaft, unseren (gesetzlichen) Auftrag und vor allem auch unsere Forderungen an bessere Arbeitsbedingungen, tragbare(re) Arbeitsverhältnisse etc. wieder besser und öffentlichkeitswirksamer positionieren? Einen ersten Einblick in Netzwerke und Organisationsmöglichkeiten soll der nachfolgende Vortrag bringen. Einen ersten Einblick. Eine erste Übersicht. Erste Denkanstösse..."

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1Jörn Rabeneck:Jörn Rabeneck:Was können wir tun? - Netzwerke und Organisationsmöglichkeiten in der Sozialen Arbeit(Vortrag im Rahmen der Fachtagung „Anerkannt statt ausgenutzt – Welche Zukunft hat die Soziale Arbeit?“ am 18.01.2013 an der Fachhochschule Bielefeld)

Foto: Jörn Rab eneck

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2 EinleitungEinleitungGerade in der heutigen Zeit, in der das Soziale aufgrund tiefer Haushaltseinschneidungen und Budgetkürzungen immer weiter an den Rand gedrängt wird, muss die Soziale Arbeit ihren Wert und ihre Sinnhaftigkeit stärker unter Beweis stellen denn je zuvor.

Schlagworte wie „schlechte Finanzierung“, „Unterbezahlung“, „desaströse Arbeitsbedingungen“, „fehlende Anerkennung“, „Soziale Arbeit kann doch jeder“ etc. begegnen uns dabei immer wieder in unserem beruflichen Alltag.

Immer wieder scheinen wir zudem auch gefordert zu sein, unser berufliches Tun und Handeln erklären zu müssen – dies sowohl gegenüber den BürgerInnen als auch gegenüber unseren ArbeitgeberInnen als nicht zuletzt auch gegenüber der Politik.

Eine zentrale Frage ist also: Was können wir (selber) tun? Eine zentrale Frage ist also: Was können wir (selber) tun?

Wie können wir das Soziale, unsere Soziale Arbeit, die Sozialarbeitswissenschaft, unseren (gesetzlichen) Auftrag und vor allem auch unsere Forderungen an bessere Arbeitsbedingungen, tragbare(re) Arbeitsverhältnisse etc. wieder besser und öffentlichkeitswirksamer positionieren?

Einen ersten Einblick in Netzwerke und Organisationsmöglichkeiten soll der nachfolgende Vortrag bringen. Einen ersten Einblick. Eine erste Übersicht. Erste Denkanstösse...

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I.) Der Blick nach innen: I.) Der Blick nach innen: Alumni-Netzwerk an der FH BielefeldAlumni-Netzwerk an der FH Bielefeld

II.) Der Blick nach außen: II.) Der Blick nach außen: Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.

III.) Starten statt Warten: III.) Starten statt Warten: Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Öffentlichkeitswirksamer agierenÖffentlichkeitswirksamer agieren

InhaltInhalt

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„Gemeinsam ist allen Initiativen, dass die Hochschulen ihre Absolventen dafür gewinnen wollen, etwas für ihre Hochschule zu tun und ihr etwas zurückzugeben. Sei es als Botschafter ihrer Hochschule, sei es als Vorbild für Studenten, sei es als Vermittler von Wissen aus der Praxis. Sei es als Ratgeber, Arbeitgeber oder Stifter, Spender und Mäzen. Damit aber die Aufbauarbeit der Hochschulen in den Bereichen Alumnibetreuung und Fundraising wirklich von Erfolg gekrönt sein kann, müssen manche Hochschulen umdenken. Alumniarbeit kann nur erfolgreich sein, wenn sich die Absolventen gerne an ihre Alma Mater erinnern. Die Alumniarbeit beginnt, lange bevor ein Absolvent die Hochschule verlässt. Für ein erfolgreiches Fundraising werden schon am ersten Studientag die Grundlagen gelegt. Oder eben nicht.“ “ (Quelle: Arend Oetker - Erfolgreiche Alumniarbeit beginnt am ersten Studientag)

Das wiederum heißt, dass ein Alumni-Netzwerk im Grunde auch eine sog. Win-Win-Funktion innehat – der / die AbsolventIn bietet der ehemaligen Hochschule etwas, die ehemalige Hochschule bietet der / dem AbsolventIn etwas, bspws. in Form von Veranstaltungen, Alumni-Treffen, fachwissenschaftlichen Informationen etc.

Solch ein Alumni-Netzwerk hat übrigens auch die FH Bielefeld...

I.) Der Blick nach innen: I.) Der Blick nach innen: Alumni-Netzwerk an der FH BielefeldAlumni-Netzwerk an der FH Bielefeld

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5 I.) Der Blick nach innen: I.) Der Blick nach innen: Alumni-Netzwerk an der FH BielefeldAlumni-Netzwerk an der FH Bielefeld

Das Problem ist nur, dass die Alumni-Datenbank der FH Bielefeld kaum genutzt wird, zumindest, was das Sozialwesen anbelangt.

74 Einträge, das ist im Vergleich zu den anderen Fachbereichen der FH Bielefeld recht mau. Was dann auch dazu führt, dass trotz Alumni-Datenbank keine AbsolventInnen-Pflege vollzogen wird, keinerlei Newsletter versendet werden, das Interesse der Fachhochschule an AbsolventInnen des Fachbereichs Sozialwesen insgesamt kaum bis gar nicht vorhanden zu sein scheint.

Obwohl sich einige AbsolventInnen exakt diese Nähe zur alten FH wünschen würden und auch bereit wären, ihre Erfahrung mit der alten FH zu teilen...

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6 I.) Der Blick nach innen: I.) Der Blick nach innen: Alumni-Netzwerk an der FH BielefeldAlumni-Netzwerk an der FH Bielefeld

AbsolventInnen der FH Bielefeld im Alumni-Netzwerk nach Fachbereichen (Stand: 07.01.2013)

85

224186

74

292

51 61 70

30

50100150200250300350

1

Gestaltung Elektrotechnik & InformationstechnikMaschinenbau SozialwesenWirtschaft Architektur & BauingenieurswesenMathematik & Technik Pflege & GesundheitAndere

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7 II.) Der Blick nach außen: II.) Der Blick nach außen: Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.

Neben den beschriebenen Alumni-Netzwerken haben sich in jüngster Zeit auch innerhalb der Profession Soziale Arbeit sowohl verbandliche als auch freie Netzwerke, Arbeitskreise, Bündnisse & Co. Gebildet mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen der Sozialen Arbeit zu verbessern, dies sowohl nach innen als auch nach außen.

„Sozialarbeit ist gefordert, sich zu legitimieren, um weiterhin ihre Aufgaben in einer Gesellschaft mit immer komplexer werdenden Lebensbezügen wahrzunehmen. Dies umso mehr, als politische Entscheidungsgremien und Kostenträger Effektivität und Sinnhaftigkeit von Sozialarbeit anzweifeln und dementsprechend entscheiden. Damit ist die professionelle Sozialarbeit und letztlich auch der einzelne Berufsträger, die einzelne Berufsträgerin und der Berufsstand existentiell bedroht.“ (Gosejacob-Rolf, H. et al. (Hrsg.) 1998: Strategische Sozialarbeit ®: Aus der Praxis für die Praxis. Essen, Eigenverlag des DBSH)

Im Folgenden sollen einige dieser Netzwerke, Arbeitskreise, Bündnisse & Co. kurz beschrieben werden...

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8 II.) Der Blick nach außen: II.) Der Blick nach außen: Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.

Infos:

Der DBSH ist DER bundesdeutsche Berufsverband für die Soziale Arbeit. Zwecks gewerkschaftlicher Vertretung gehört er der DBB Tarifunion an. Aus meiner fachlichen Sicht stellen bspws. ver.di und GEW keine Alternative dar. Der DBSH verfügt über Bezirks- & Landesverbände und Bundesarbeitsgemeinschaften. Jedes DBSH-Mitglied erhält 1/4-jährlich die Fachzeitschrift Forum Sozial.

Kritik:

Der DBSH leidet seit Jahren daran, konstante Mitgliederzahlen zu haben, ~ 6000. Die Öffentlichkeitsarbeit des DBSH muss daher weiter forciert werden, wobei

- professionelle Öffentlichkeitsarbeit und adäquate Pressearbeit in der Sozialen Arbeit generell aus meiner fachlichen Sicht vernachlässigt werden.

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9 II.) Der Blick nach außen: II.) Der Blick nach außen: Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.

Diese Vernachlässigung der Öffentlichkeitsarbeit innerhalb der Sozialen Arbeit ist auch an der sozialpolitischen Kampagne des DBSH unter http://www.soziales-netz.org ersichtlich:

Aufgrund mangelnder Öffentlichkeitsarbeit geriet diese noch vor Wirksamkeit ins Vergessen – Politik und Kostenträger sowie Öffentlichkeit wurden nie wirksam erreicht...

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10 II.) Der Blick nach außen: II.) Der Blick nach außen: Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.

Infos:

Ende 2005 wurde der AKS durch einige HochschullehrerInnen, u.a. Prof. Dr. Frank Bettinger, gegründet. Mittlerweile hat der AKS Regionalgruppen in folgenden deutschen Städten, wobei stetig weitere Regionalgruppen hinzukommen:

- Bremen - Solingen - Rhein / Main- Hannover - Köln- Dresden - Koblenz- Aachen - Hamburg- Freiburg - München- Berlin - Erfurt- Kiel - Münster

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11 II.) Der Blick nach außen: II.) Der Blick nach außen: Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.

Der AKS ist ein freies Angebot, d.h. Mitgliedskosten werden nicht erhoben. Der AKS möchte den „Zustand“ der Sozialen Arbeit in Theorie und Praxis grundlegend ändern. Der AKS möchte ein gemeinsames Forum für die (Weiter-)Entwicklung einer kritischen Theorie und Praxis Sozialer Arbeit schaffen. Der AKS möchte gegen soziale Ungleichheit kämpfen und gesellschaftliche Interessenkonflikte und Machtunterschiede aufdecken. Der AKS möchte aufdecken und skandalisieren, wobei er sich auch – sofern nötig – gegen die Entscheidungen von bspws. Kostenträgern aufbäumt.

Kritik:

Der AKS ist politisch eher „links-lastig“ bzw. links-orientiert. Er agiert sequentiell sehr theorielastig. Nicht jede/r ArbeitgeberIn toleriert ein Mitwirken im AKS aufgrund dessen kritischer Haltung und Positionierung. Teilweise wirken Positionen bzw. Positionierungen eher in sich festgefahren – Kritik ist ungleich Kritik.

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12 II.) Der Blick nach außen: II.) Der Blick nach außen: Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.

Infos:

März 2011 - Veranstaltung zu „Protestformen in der Sozialen Arbeit“ von Bremer SozialarbeiterInnen im Anerkennungsjahr - April 2011: Gründung des Bremer Bündnis Soziale Arbeit über Träger- und Bereichsgrenzen hinweg aufgrund der Unzufriedenheit vieler Bremer SozialarbeiterInnen mit den Arbeitsbedingungen innerhalb der Sozialen Arbeit. November 2011: Fachtagung „Bewegen – Vernetzen – Aufmischen: Zu den Arbeitsbedingungen der Sozialen Arbeit“ mit 180 TeilnehmerInnen, HauptreferentInnen: Prof. Dr. Mechthild Seithe (einmischen.com, Schwarzbuch Soziale Arbeit), Wilfried Nodes (DBSH / Forum Sozial), Prof. Dr. Frank Bettinger (AKS) Fachtag samt vorangegangener Öffentlichkeitsarbeit über Soziale Medien wie Facebook, Twitter, Tumblr & Co. sorgen bundesweit für Furore und werden in Fachzeitschriften als neue Marketing- und Vernetzungsmethode in der Sozialen Arbeit angepriesen, u.a. in der Forum Sozial. Das Lokalfernsehen (Radio Bremen) berichtet in der Aktuellen Stunde (bremisch: buten un binnen) über den Fachtag, lokale Zeitungen und überregionale Fachzeitschriften berichten. (...)

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13 II.) Der Blick nach außen: II.) Der Blick nach außen: Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.

Neben freien, engagierten SozialarbeiterInnen traten dem Bündnis innerhalb kürzester Zeit verschiedenste Institutionen bei, wobei das Bündnis Parteien nicht als BündnispartnerInnen zugelassen hat, um politisch unabhängig zu bleiben:

- AKS – Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit Bremen- Betriebsrat des DRK – Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Bremen- BISA+E – Bremer Institut für Soziale Arbeit und Entwicklung- DBSH – Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit- FASA – Fachschaftsausschuss Soziale Arbeit der Hochschule Bremen- Hochschule Bremen – Fachbereich Soziale Arbeit- Personalrat des Amtes für Soziale Dienste Bremen- ver.di Jugend Bremen- ZIS – Zentrum für Migranten und Interkulturelle Studien

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14 II.) Der Blick nach außen: II.) Der Blick nach außen: Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.

Kritik:

Durch die nach dem Fachtag gewonnene Popularität fiel es dem Bündnis durch die Monate schwer, da anzuknüpfen, wo es mit dem Fachtag aufhörte. Kamen anfangs noch Dutzende von neuen InteressentInnen zu den monatlichen Bündnissitzungen, ebbte dies nach einigen Monaten ab. Zwar wurde im Februar 2012 nochmals ein Forderungspapier - „Forderung zur Realisierung professioneller und bedarfsgerechter Sozialer Arbeit“ - an Politik und Medien gegeben, welches sich kurzer Resonanz erfreute, sich dann aber auch in den quasi Massen der Medien verlor. Die Idee, das Bündnis durch feste AnsprechpartnerInnen, die verschiedene Verantwortungsbereiche übernehmen und die der Gründungsgruppe entstammen (Stichwort: Bildung einer Kerngruppe), wurde nicht verfolgt, so dass die monatlichen Treffen nur noch wenig Struktur hatten. Die Öffentlichkeitsarbeit wurde aus den Augen verloren, wobei

- professionelle Öffentlichkeitsarbeit und adäquate Pressearbeit in der Sozialen Arbeit generell aus meiner fachlichen Sicht vernachlässigt werden.

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15 II.) Der Blick nach außen: II.) Der Blick nach außen: Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.Berufsverbände, Arbeitskreise & Co.

Infos:

Das UFO – Unabhängiges Forum Kritischer Sozialer Arbeit wurde durch u.a. Prof. Dr. Mechthild Seithe und Beate Köhn in Berlin ins Leben gerufen. Das UFO tritt nicht in Konkurrenz zu Gewerkschaften, Berufsverbänden, Arbeitskreisen Kritischer Sozialer Arbeit, Bündnissen & Co., sondern akzeptiert alle engagierten Gruppierungen der Sozialen Arbeit. Das UFO hat sich in den vergangenen Jahren zu einer zentralen Plattform entwickelt, auf der sich alle interessierten o.a. Gruppierungen zusammenfinden, sich austauschen und vernetzen können. Beim UFO geht es um Austausch, nicht um Abgrenzung und Profilierung. Das UFO unterstützt bei der Gründung neuer Gruppierungen / Bündnisse. Das UFO war Veranstalter des Sozialen Aktionstages Soziale Arbeit im Oktober 2012 mit über 1000 TeilnehmerInnen.

Kritik:

Die Öffentlichkeitsarbeit sowie die Pressearbeit wurden bislang nicht ausreichend betrieben, wobei das dem UFO bekannt ist – das UFO setzt sich aktiv damit auseinander.

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16 III.) Starten statt Warten: III.) Starten statt Warten: Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Öffentlichkeitswirksamer agierenÖffentlichkeitswirksamer agieren

Foto: Jörn Rab eneck

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17 III.) Starten statt Warten: III.) Starten statt Warten: Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Öffentlichkeitswirksamer agierenÖffentlichkeitswirksamer agieren

Auch wenn jede der beschriebenen Gruppierungen in sich einerseits viele positive andererseits aber eben auch durchaus kritische Aspekte trägt, empfehle ich auch in Bielefeld / OWL die Gründung einer solchen Sozialen Bewegung respektive Initiative,

wobei ich die Form eines Bielefelder Bündnis Soziale ArbeitBielefelder Bündnis Soziale Arbeit priorisiere,

um auch in Bielefeld eine starke aber eben auch unabhängige Gruppierung zu initiieren, die – ähnlich wie das Bremer Bündnis Soziale Arbeit - aus unterschiedlichsten BündnispartnerInnen besteht, gleichermaßen aber auch offen ist für SozialarbeiterInnen mit verschiedenen Standpunkten und Interessen.

Bielefeld verfügt sowohl über eine starke Fachhochschule der Sozialen Arbeit als auch über eine starke Universität mit einer ebenso starken Fakultät für Erziehungswissenschaften, wobei hier insbesondere die Arbeitsgruppe (AG) 8 – Soziale Arbeit – hervorzuheben ist, die von Prof. Dr. Holger Ziegler derzeit geleitet wird und zu deren Mitgliedern u.a. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Uwe Otto zählt.

Die in Bielefeld mit Hauptsitz ansässigen von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel sind eine der größten diakonischen Einrichtungen Europas, welche über eine eigene, durchaus kritisch denkende Mitarbeitervertretung (MAV) verfügt - mit dem Evangelischen Johanneswerk Bielefeld befindet sich ein weiterer diakonischer Träger in Bielefeld, welcher ebfs. zu den großen Trägern Europas zählt und ebfs. über eine MAV verfügt.

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18 III.) Starten statt Warten: III.) Starten statt Warten: Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Öffentlichkeitswirksamer agierenÖffentlichkeitswirksamer agieren

Zudem gibt es in Bielefeld neben einem Bezirksverband des DBSH auch eine Regionalgruppe der sog. Soltauer Initiative zu Sozialpolitik und Ethik, welche es in 2012 durch ihr „BIELEFELDER APPELL der einundzwanzig Mitarbeitervertretungen und Betriebsräte aus Einrichtungen und Diensten der Pflege, Betreuung und Begleitung in Bielefeld“ für ein großes Medienecho gesorgt hat.

Viele mittelständige und kleine (freie und öffentliche) Einrichtungen in Bielefeld, die sich innerhalb der Sozialen Arbeit in Bielefeld engagieren, dürfen dabei nicht vergessen werden!!!

Kurz: Bielefeld ist stark in der Sozialen Arbeit, hat starke (freie und öffentliche) Einrichtungen / Träger / Institutionen und eine sozialarbeiterisch starke Hochschullandschaft!!!

Anders ausgedrückt: Bielefeld bietet beste Voraussetzungen zur Gründung eines

BIELEFELDER BÜNDNIS SOZIALE ARBEIT!!!!!

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19 III.) Starten statt Warten: III.) Starten statt Warten: Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Öffentlichkeitswirksamer agierenÖffentlichkeitswirksamer agieren

Solch ein Bielefelder Bündnis Soziale ArbeitBielefelder Bündnis Soziale Arbeit hat dann auch die Chance, aus Fehlern respektive Kritikpunkten (vgl. II. - - Der Blick nach außen: Berufsverbände, Arbeitskreis & Co.) zzu lernen...

Aus meinen fachlichen Erfahrungen empfehle ich

die Bildung einer Kerngruppe, die für Orga und Struktur verantwortlich ist, gleichermaßen aber auch in einer Kleingruppe erste Ideen und Themen im Rahmen einer bspws. Klausurtagung herausarbeitet, wobei die Kleingruppe mindestens bereits 1 VertreterIn der FH und 1 VertreterIn der Uni innehaben sollte, aber auch zukünftig auf das weiter auszubauende Alumni-Netzwerk der FH (vgl. I. - Der Blick nach innen: Alumni-Netzwerk an der FH Bielefeld) bauen sollte,

die (Be-)Werbung der Bündnis-Idee bei UFO, Berufsverbänden, Gewerkschaften, MAV & Co.

nach Bildung eines Grundkonstruktes die Einberufung monatlicher Sitzungen in wechselnden Räumen, Kneipen, Cafés etc., einschl. Versendung von Protokollen über Mail-Verteiler,

die gemeinsame Entwicklung und Durchführung eines Fachtags,

die Einrichtung einer Website (bspws. über jimdo.com) nebst eigener Facebook-Seite, Twitter- und Tumblr- sowie Scribd-Accounts zum Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit etc. (…).

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20 III.) Starten statt Warten: III.) Starten statt Warten: Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Öffentlichkeitswirksamer agierenÖffentlichkeitswirksamer agieren

Solch ein Bielefelder Bündnis Soziale ArbeitBielefelder Bündnis Soziale Arbeit erfordert sodann aber auch ehrenamtliches, außerdienstliches Engagement insbesondere seitens der Kerngruppe.

Das wiederum kostet Zeit, auch nach Feierabend, bindet Ressourcen, Kraft & Ausdauer, braucht viel Geduld, ist mitunter mühsam und ernüchternd, zeitweise auch nervenaufreibend und anstrengend, nervtötend und manchmal auch stressig,

lohnt sich aber durchaus, wenn wir uns allein die InteressentInnen dieses heutigen Fachtages anschauen sowie die strebsamen Entwicklungen anderer Verbände, Vereinigungen, Arbeitskreise und Bündnisse (vgl. II. - - Der Blick nach außen: Berufsverbände, Arbeitskreis & Co.) !!!

Neben der empfohlenen festen Kerngruppe soll jede/r InteressentIn das einbringen, was er / sie in seiner / ihrer Freizeit schafft, d.h. (unnötige) Zwänge dürfen nicht aufgebaut werden, sondern die Zugangsmöglichkeiten sollten so niedrig wie möglich gehalten werden...

(Das Bremer Bündnis hat z.B. für seinen Fachtag kleinere Zuschüsse von einigen institutionellen BündnispartnerInnen erhalten und zusätzlich noch einen Eintrittspreis nach Selbsteinschätzung festgelegt, d.h. von 50 Cent bis 30 Euro, wobei am Ende des Fachtages trotz Raummiete & Co. noch ein Plus zu verzeichnen war. - Das wiederum heißt: das Bündnis hat es geschafft, aus dem Nichts heraus einen großen Fachtag durch das Engagement seiner Mitglieder zu stemmen!)

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21 III.) Starten statt Warten: III.) Starten statt Warten: Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Öffentlichkeitswirksamer agierenÖffentlichkeitswirksamer agieren

„Das Bild der Öffentlichkeit, der anderen sozialen Fachkräfte und auch der Medien kann sich nur ändern, wenn die Profession und ihre Mitglieder anfangen, geschlossen, selbstbewusst, hochkompetent zu agieren und dieses nach außen zu tragen.

Die Öffentlichkeit sieht die Soziale Arbeit in großen Teilen so: 'Soziale Arbeit kann jeder, sie wirkt nicht, ist viel zu teuer, man braucht dafür keine Ausbildung, das sind keine Fachleute, da gehe ich lieber gleich zu …'

Die Medien verbreiten im Wesentlichen folgendes Bild: Soziale Arbeit in ihrem Alltag ist nicht interessant, sie ist  nur bei Skandalen spektakulär genug. Aber sie  ist geeignet sich durchaus fürs Fernsehnachmnittagsprogramm.

Folglich ergibt sich als dringende Aufgabe der Profession Soziale Arbeit - ganz besonders in der derzeitigen Auseinandersetzung - dass sie daran arbeitet, das Bild der Sozialen Arbeit nach außen verändern.

Parallel dazu aber müssen wir an dem schlechten Zustand der allgemeinen Berufsidentität arbeiten und an dem oft viel zu geringen Selbstbewusstsein der PraktikerInnen.“

(vgl.: http://www.einmischen.com)

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22 III.) Starten statt Warten: III.) Starten statt Warten: Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Öffentlichkeitswirksamer agierenÖffentlichkeitswirksamer agieren

NICHT SO...

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23 III.) Starten statt Warten: III.) Starten statt Warten: Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Öffentlichkeitswirksamer agierenÖffentlichkeitswirksamer agieren

SONDERN SO!!!

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"Ein Hoch auf die Verrückten, Außenseiter, Rebellen, Unruhestifter und Querköpfe – auf die Menschen, die die Dinge anders sehen. Sie pfeifen auf die Vorschriften, und sie haben keinen Respekt vor dem Status quo.

Man kann sie zitieren, ihnen widersprechen, sie verherrlichen oder verleumden, nur ignorieren kann man sie nicht, denn sie verändern die Welt und treiben die Menschheit voran. Während einige sie für verrückt halten, betrachten wir sie als Genies. Denn Menschen, die verrückt genug sind zu glauben, dass sie die Welt verändern können, werden es eines Tages tun."

(Werbung von Apple Computer)

III.) Starten statt Warten: III.) Starten statt Warten: Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Potentiale nutzen – Engagement zeigen – Öffentlichkeitswirksamer agierenÖffentlichkeitswirksamer agieren

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25 Herzlichen Dank...Herzlichen Dank...

...für Ihre Aufmerksamkeit!...für Ihre Aufmerksamkeit!

ZIS - Zentrum für Migranten und Interkulturelle Studien e.V.Jörn Rabeneck / Diplom-Sozialarbeiter (FH) Coach & ReferentWaller Heerstraße 46 28217 Bremen

mailto:[email protected]

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26 Abschließende Literaturempfehlungen zum Thema Abschließende Literaturempfehlungen zum Thema Öffentlichkeitsarbeit / Public Relations / (Sozial-)MarketingÖffentlichkeitsarbeit / Public Relations / (Sozial-)Marketing

Conta Gromberg, Ehrenfried: Handbuch Sozial-Marketing. Cornelsen, 2006

Gehrmann, Gerd / Müller, Klaus D.: Management in Sozialen Organisationen. Walhalla, 1996

Goldstein, Charlotte: Führungskonzepte für Soziale Dienstleister. Walhalla, 2000

Kawasaki, Guy: Selling the dream. Die Kunst aus Kunden Missionare zu machen. MVG, 1999

Kawasaki, Guy: Gesetze für Revolutionäre. Das kapitalistische Manifest für die neuen Spielregeln am Markt. Econ, 1998

Kraus-Weysser, Folker: Praxisbuch Public Relations. Beltz, 2002

Rabeneck, Jörn: Marketing in der Sozialen Arbeit: Mission Impossible?, in: SIT – Sozialarbeit inTirol, Nr. 77/2008, http://www.tirol-sozialarbeit.at/PDFs/Sit_77.pdf

Rabeneck, Jörn: Vermarkten – aber richtig! - Potenziale nutzen und doch das Soziale nicht aus dem Blickwinkel verlieren!, in: SIT – Sozialarbeit in Tirol Nr. 74/2007, http://www.tirol-sozialarbeit.at/PDFs/Sit_74.pdf

Scheibe-Jaeger, Angelika: Modernes Sozialmarketing. Walhalla, 2002