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30.Mai-08.Juni 2012 Lena Wäbs SCHUBZ-Umweltbildungszentrum Lüneburg NaviNatur-Schulaustausch in Sf. Gheorghe/Rumänien

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30.Mai-08.Juni 2012

Lena Wäbs

SCHUBZ-Umweltbildungszentrum

Lüneburg

NaviNatur-Schulaustausch in Sf. Gheorghe/Rumänien

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Bericht über den Schulaustausch zwischen der

Haupt- und Realschule Salzhausen, der Integrierten Gesamtschule

Lüneburg und der Secondary School Sf. Gheorghe in Rumänien

vom 30. Mai bis 08. Juni 2012

Inhalt

1. NaviNatur-Schulaustausch zwischen Rumänien und Deutschland ................................. 3

2. Chronologische Dokumentation ...................................................................................... 5

2.1 Mittwoch/Donnerstag, 30./31. Mai 2012: Anreise und Begrüßung der Gastschüler ...... 6

2.2 Freitag, 01. Juni 2012: International Children’s Day ..................................................... 7

2.3 Samstag, 02. Juni 2012: GPS-Tour.............................................................................. 9

2.4 Sonntag, 03. Juni 2012: Besuch der orthodoxen Kirche und des Donaudelta- Informationszentrums, eigene POI-Erstellung ...................................................................11

2.5 Montag, 04. Juni Exkursion ins Donaudelta ................................................................13

2.6 Dienstag, 05. Juni: Eigene POI-Erstellung ..................................................................15

2.7 Mittwoch, 06. Juni: Testtour und Abschiedsabend ......................................................24

2.8 Donnerstag 07. und Freitag, 08. Juni: Rückfahrt ........................................................27

3. Fazit ..............................................................................................................................29

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1. NaviNatur-Schulaustausch zwischen Rumänien und Deutschland

Im Rahmen des Projektes „NaviNatur-Schulpatenschaften zwischen Rumänien und Deutsch-

land“ fand der Austausch zwischen der Haupt- und Realschule Salzhausen, der Integrierten

Gesamtschule Lüneburg und der Secondary School Sf. Gheorghe vom 30. Mai bis 08. Juni

2012 in Rumänien statt. In allen Schulen wurden bereits AGs zum Projekt durchgeführt.

Einmal in der Woche trafen sich die Schülerinnen und Schüler am Nachmittag, um das The-

ma Nachhaltige Entwicklung in Biosphärenreservaten, die Geschichte Rumäniens und den

Umgang mit GPS-Geräten zu erlernen.

Sf. Gheorghe ist ein kleines Fischerdorf mit 1.000 Einwohnern. Es liegt idyllisch mitten im

Donaudelta und ist nur über den Wasserweg zu erreichen. Sf. Gheorghe ist seit 1318 beur-

kundet und für seinen Fischfang und die gute Fischküche bekannt. Es liegt am ältesten

Donauarm Sf. Gheorghe, direkt an der Donaumündung ins Schwarze Meer. Der lange Sand-

strand ist naturbelassen und von Dünen gesäumt. Hier sonnen sich Kühe am Strand.

Abbildung 1: Am Schwarzen Meer

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Teilgenommen haben insgesamt 16 rumänische und 20 deutsche Schülerinnen und Schüler

im Alter von 11 bis 16 Jahren:

Secondary School Sf. Gheorghe

- Dumitrel Dimache - Crina Danila

- Ioana Halchin - Radu Efimov

- Nichita Munteanu - Alin Vacareanu

- Cosmin Dimache - Nadia Tulceanu

- Valentin Gheorghiu - Madalina Dimache

- Melissa Laffineur - Silviu Balan

- Iuliana Dimache - Delia Cucu

- Bianca Dobreaca - Cosmin Efimov

Lehrkräfte: Adnana Mihaela Patrascoiu und Angela Ivanov

Biosphärenreservatsverwaltung Donaudelta: Liliana Ene

Haupt- und Realschule Salzhausen

- Julika Riebesell - Kolja Kasparek

- Hanna Wesche - Christian Tipp

- Lukas Ben Kabbe - Nina Wagner

- Laura Gellersen - Joanna Främbs

- Sven vom Lehn - Ben Sauermann

Lehrkräfte: Julia Jobmann und Sigrid Vogelsang

Integrierte Gesamtschule Lüneburg

- Zoe Ruge - Lara-Linea Krüger

- Bastian Kettner - Jannis Knacke

- Silvan Ueberschaer - Rico von Selzam

- Gerriet Sommer - Rebecca Brinkmann

- Gesa Marie Tautorat - Karlotta Timm

Lehrkräfte: Sonja Hollstein und Ludger Wessels

Kulturverein Mioritics: Mihai Dragomir und Daniel Secarescu

SCHUBZ-Umweltbildungszentrum Lüneburg: Lena Wäbs (Projektkoordinatorin) und Sig-

rid Vogelsang (pädagogische Leitung)

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Abbildung 2: Die Schüler in Sf. Gheorghe

2. Chronologische Dokumentation

Im Folgenden wird der Schulaustausch chronologisch Tag für Tag dokumentiert und ab-

schließend ein Resümee gezogen. Hier sehen Sie das Programm in der Kurzübersicht:

Programm

Mittwoch, 30. Mai 2012 Anreise mit dem Flugzeug Hamburg-Wien-Bukarest, weiter mit der Bahn nach Tulcea, Übernachtung in der High Scholl Tulcea

Donnerstag, 31. Mai 2012 Mit dem Bus nach Murighiol, Bootstransfer nach Sf. Gheorghe

Freitag, 01. Juni 2012 International Children‘s Day, Beauty contest for pets, Willkommensparty

Samstag, 02. Juni 2012 GPS-Tour in Sf. Gheorghe mit Picknick am Strand

Sonntag, 03. Juni 2012 Besuch der orthodoxen Kirche Besuch des Donaudelta-Informationszentrums Eigene POI-Erarbeitung

Montag, 04. Juni 2012 Exkursion ins Donaudelta

Dienstag, 05. Juni 2012 Eigene POI-Erarbeitung

Mittwoch, 06. Juni 2012 GPS-Testtour, Abschiedsparty

Donnerstag, 07. Juni 2012 Rückfahrt über Tulcea nach Bukarest, Übernach-tung in der Jugendherberge

Freitag, 08. Juni 2012 Rückflug nach Deutschland

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2.1 Mittwoch/Donnerstag, 30./31. Mai 2012:

Anreise und Begrüßung der Gastschüler

Am 30. Mai trafen sich die Schülerinnen und Schüler am frühen Morgen um 3.30 Uhr an der

jeweiligen Schule, um in Fahrgemeinschaften zum Flughafen Hamburg zu fahren. Vor der

Sicherheitskontrolle verabschiedeten sie sich aufgeregt von Ihren Eltern. Für einige Schüler

war es das erste Flugerlebnis. Nach einem sechsstündigen Flug mit Umsteigen in Wien wur-

den wir in Bukarest von den Mitarbeitern des Kulturvereins Mioritics Daniel Secarescu und

Mihai Dragomir in Empfang genommen. Während der anschließenden Stadtführung durch

den historischen Kern von Bukarest mit dem alten Fürstenhof und den angrenzenden Zunft-

straßen erhielten die Schülerinnnen und Schüler einen ersten Eindruck von Rumäniens

Hauptstadt. Nach einem kurzen Imbiss fuhren alle gemeinsam mit dem Zug nach Tulcea –

fünf Stunden in einem stickigen Zug ohne die Möglichkeit, die Fenster zu öffnen, war doch

sehr anstrengend. Müde kam die Gruppe um 20.30 Uhr am Bahnhof Tulcea an. Dort wurde

sie von Liliana Ene, Biosphärenreservatsverwaltung Donaudelta und Lena Wäbs empfangen

und zum Internat der High School Tulcea begleitet. Nach dem Abendessen gingen alle er-

schöpft schlafen.

Der nächste Tag begann mit einem guten Frühstück im Internat. Um 8.30 Uhr wurde die

Gruppe mit dem Bus abgeholt und nach Murighiol gefahren. Auf dem Weg dorthin besuchten

sie eine ehemalige deutsche Gemeinde – Malcoci (deutsch: Malkotsch). Hierhin siedelten

1843 Deutsche, die dann nach 100 Jahren nach dem 2. Weltkrieges im Zuge der Umsied-

lung deutschstämmiger Bevölkerung die Region verlassen mussten. Am Hafen von Murighiol

wartete das Boot der National Environmental Guard, die die Fahrt organisiert und finanziert

hat. Um 12.00 Uhr kamen die Schülerinnen und Schüler aus Deutschland in Sf. Gheorghe an

und wurden am Hafen freundlich begrüßt. Nachdem jeder seine Familien gefunden hatte,

gingen alle nach Hause, um sich kennenzulernen, umzusehen und einzurichten. Um 16.00

Uhr trafen wir uns in der Schule. Adnana Patrascoiu begrüßte die Teilnehmer des Austau-

sches und Lena Wäbs stellte das Programm vor. Liliana Ene berichtete über die

Biosphärenreservatsverwaltung als Partner des Projektes NaviNatur. Es wurden Gruppen für

die täglichen Berichte gebildet und draußen ein gemeinsames Foto gemacht.

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Abbildung 3: Gruppenfoto auf dem Schulhof der Secondary School Sf. Gheorghe

2.2 Freitag, 01. Juni 2012: International Children’s Day

In ganz Rumänien wird am 1. Juni der Internationale Kindertag gefeiert. Im Rahmen

Children’s Days bot sich für die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, sich besser ken-

nenzulernen. Die rumänischen Schülerinnen und Schüler brachten ihre Tiere mit in die Schu-

le, da ein ‚Beauty Contest‘ mit den Tieren veranstaltet werden sollte. Ob Küken, Hähne, Kat-

zen, Kaninchen, Fische, Hunde oder Pferde – alle Tiere waren hübsch gemacht und vor die

Jury, bestehend aus vier Schülern (zwei aus Rumänien, zwei aus Deutschland), geführt. Es

waren Preise zu gewinnen wie Futter oder Spielsachen für die Tiere.

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Abbildung 4: Beauty Contest der Tiere

Nach dem Beauty Contest kamen sportliche Wettkämpfe: Ein Fußballturnier mit gemischten

Mannschaften und ein Fahrradrennen standen auf dem Programm. Am Nachmittag wurde

ein großes Buffet mit Obst und Kuchen aufgebaut – gesponsert von einer örtlichen Partei,

die im Wahlkampf stand. Für eine Abkühlung gingen alle zusammen an den Strand und ba-

deten im Schwarzen Meer oder suchten Muscheln im Sand. Herr Wessels ist Rettungs-

schwimmer, darum durften die Schülerinnen und Schüler bei seiner Anwesenheit baden.

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Um 18.00 Uhr trafen sich die Schüler und die Eltern in der Schule, um die Ankunft der Gäste

zu feiern. Die Mütter brachten süße und salzige Köstlichkeiten mit. Die Schüler veranstalte-

ten spontan einen Tanz- und Breakdance-Wettbewerb und spielten draußen Fußball. Die

Schülerinnen und Schüler näherten sich langsam an, gingen aufeinander zu und versuchten

sich zu verständigen, was nicht immer einfach war, da die Englischkenntnisse bei einigen

doch sehr eingeschränkt waren. Mit Händen und Füßen klappte die Kommunikation und

führte zu vielen lustigen Situationen.

2.3 Samstag, 02. Juni 2012: GPS-Tour

Um 10.00 Uhr begann die GPS-Tour an der Schule. Nachdem die Geräte erklärt wurden,

ging es los. Die Schüler konnten fünf Point of Interests (POIs) finden, die die Rumänen be-

reits erstellt hatten: The pelican, the Danube and the Meleaua, the white eagle, Camping and

Green village und Pillboxes. Die Tour führte durch das Dorf, an die Donau bis an die Do-

naumündung. Die Schüler erfuhren Wissenswertes über die Donaumündung, den Tourismus

im Dorf, über den Pelikan als Wahrzeichen des Biosphärenreservates Donaudelta, über den

Seeadler und die Bunker, die im 2. Weltkrieg von den Deutschen in das Reservat gebaut

wurden. Nach zwei Stunden erreichten alle den Strand und genossen ihre Lunchpakete und

ein erfrischendes Bad im Meer.

Abbildung 5: GPS-Tour: Einweisung in die Geräte

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Bevor alle nach Hause gingen, wurden weitere Themen für die zu erstellenden POIs gefun-

den. Ziel war es, die bestehende Tour zu erweitern. Als Hausaufgabe sollte jede Arbeits-

gruppe erste Recherchen zu seinem Thema durchführen. Folgende Themen wurden ge-

wählt:

Eingangsthema:

- Die Biosphärenreservatsverwaltung

Erneuerbare Energien:

- Sonnenenergie - Windenergie

Biodiversität:

- Nutzpflanzen - Nutztiere - Pflanzen im Donaudelta - Tiere im Donaudelta - Fische im Donaudelta

Nachhaltiges Wirtschaften: - Die Entwicklung des Dorfes Sf. Gheorg-

he - Fischerei

Die Schüler bekamen die Aufgabe, Schlüsselfragen zu ihrem Thema zu erarbeiten: Um wen

oder was geht es? Welche Chancen und Probleme birgt mein Thema? Wer könnte betei-

ligt/betroffen/interessiert sein? Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es bei bestimmten Prob-

lemen? Was ist besonders interessant/wissenswert, was möchte ich gerne an andere wei-

tergeben? Am Nachmittag trafen sich die Gruppen, um die Fragen zu bearbeiten und erste

Stichpunkte aufzuschreiben. Den Abend verbrachte jeder in seiner Gastfamilie, es wurde

gemeinsam gekocht, gespielt, geredet und gelacht.

Abbildung 6: Besprechung der GPS-Tour am Strand

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2.4 Sonntag, 03. Juni 2012: Besuch der orthodoxen Kirche und des Donau-

delta- Informationszentrums, eigene POI-Erstellung

Nach dem orthodoxen Kalender war an diesem Tag Pfingsten. Vor der eigentlichen Messe,

die insgesamt vier Stunden dauerte, wurden die Austauschschüler um 8.00 Uhr in die Kirche

eingeladen. Der Treffpunkt war die orthodoxe Kirche, die mitten im Dorf steht. Sie ragt über

alle anderen Häuser des Dorfes hinweg, das Kuppeldach schimmert silbern und die Vorder-

seite ist mit alten Malereien verziert. Vor dem Betreten der Kirche wurden die Schülerinnen

und Schüler instruiert, sich ruhig zu verhalten und die Schuhe vorher abzutreten. Die Jungen

dürfen nur auf der rechten Seite im Kirchenschiff stehen, die Mädchen überall. Beim Eintre-

ten umgab die Schüler eine besondere Atmosphäre – es gibt keine Bänke, die Kirche ist mit

bunten Teppichen ausgelegt und die Wände sind farbenfroh bemalt. Aus einem Lautspre-

cher erklang orthodoxe Kirchenmusik. Im hinteren Teil der Kirche trat der Priester aus einer

kleinen Tür hervor und segnete wartende ältere Damen aus dem Dorf, die ihm Brot und eine

brennende Kerze überreichten. Danach erzählte der Geistliche den Austauschschülern die

Geschichte der Kirche: Sie wurde 1451 erbaut und brannte im Laufe der Jahre dreimal nie-

der. Einige Bilder sind aus der ersten Zeit erhalten geblieben. In der Kirche können auch

immer noch Heiligenbilder betrachtet werden. Bei den Heiligen sind durch das viele Berühren

mittlerweile die Gesichter verblasst.

Bereits um 9.00 Uhr traf sich die Gruppe im Informationszentrum der

Biosphärenreservatsverwaltung mit Liliana Ene. Nach einem rumänischen Brauch bekamen

alle ein Stück Brot mit Salz zur Begrüßung. Liliana Ene erzählte, dass die Donau sich nach

Tulcea in drei Arme teilt: Chilia, Sulina und Sf. Gheorghe. Schilfinseln und Binnenseen

wechseln ab mit Lagunen, Kanälen und Sümpfen. Das Delta ist ein Paradies für Ornitholo-

gen. Zugvögel machen Station auf ihrem Weg über den Bosporus nach Ägypten. Im Delta

leben 325 teils seltene Vogelarten wie Silberreiher, Löffelreiher, Brachvogel, Fischadler und

Dutzende von Gänse- und Entenarten und auch mehr als 100 Fischarten. Das Donaudelta

ist 5.000 km² groß und das größte Feuchtgebiet Europas. Es genießt internationalen Schutz

als Biosphärenreservat und wurde 1991 von der UNESCO als Weltkulturerbe erklärt.

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Abbildung 7: Besuch im Informationszentrum Donaudelta

Zurück in der Schule begann die eigene POI-Erstellung. Es wurden die Inhalte der POIs er-

arbeitet, die Brille der Nachhaltigkeit ins Gedächtnis gerufen und die Ergebnisse der Haus-

aufgaben besprochen. Thematische Recherchen führten zu ersten Textentwürfen. Liliana

Ene und Adnana Mihaela Patrascoiu halfen bei Übersetzungsschwierigkeiten. Für die Icons

malte jede Gruppe ein passendes kleines Bild, das dann eingescannt wurde.

Nach dem Mittagessen bekam jede Gruppe 1,5 Stunden Zeit, um einen geeigneten Ort für

ihren POI zu finden, die Koordinaten aufzunehmen und Fotos zu machen. Die Ergebnisse

des Tages wurden um 16.00 Uhr zusammengetragen, so dass jeder den Abend in seiner

Gastfamilie genießen konnte.

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2.5 Montag, 04. Juni Exkursion ins Donaudelta

Väter und Freunde der Familien hatten sich bereit erklärt, mit allen Schülerinnen und Schü-

lern das Donaudelta zu erkunden. Um 8:00 Uhr stiegen sechs Gruppen in die bereitstehen-

den Fischerboote. Nach einer Sicherheitseinweisung und der Verteilung von Schwimmwes-

ten fuhr die Gruppe mit großem Jubel durch das verwirrende Labyrinth des Donaudeltas bis

nach Sulina. Auf dem Weg konnten Vögel, Frösche und Libellen beobachtet werden. Sogar

Pelikane flogen über den Sulina-Kanal hinweg und viele Gänse, Reiher und Bienenfresser

wurden gesichtet. Bienenfresser leben in Höhlen am Fluss und fallen mit ihrem blau-türkisem

Gefieder und ihrem rot-gelbem Kopf auf. Überall blühen Seerosen und Wasserlilien. Der

Weg führte durch Kanäle, immer enger werdende Gassen oder direkt durchs Schilf, über

weite Seen und kleine Tümpel bis hin zur Hafenstadt Sulina.

Abbildung 8: Exkursion ins Donaudelta

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Dort besuchten wir einen alten Leuchtturm mit Museum und eine orthodoxe Kirche, in der

gerade eine Messe abgehalten wurde. Aus Sf. Gheorghe wusste bereits jeder, wie er oder

sie sich zu verhalten hat, Mädchen und Jungen gingen ihre getrennten Wege und lauschten

den Kirchenklängen. Sulina hat 5.000 Einwohner und ist die einzige Stadt innerhalb des ru-

mänischen Donaudeltas. Der Leuchtturm stammt aus dem Jahr 1802. Am Fuße befindet sich

eine Ausstellung über die Geschichte Sulinas: Noch vor rund hundert Jahren war Sulina eine

kleine, aufstrebende Hafenstadt: 1856 wurde sie zum Sitz der Europäischen Donaukommis-

sion, der Verwaltung der Donau-Schifffahrt und damit zu einem internationalen Wirtschafts-

zentrum. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Europäische Donaukommission auf-

gelöst. Durch die isolierte Lage und den Bau neuerer und größerer rumänischer Donauhäfen

verlor Sulina an Bedeutung. Heute ziehen viele junge Leute ins Landesinnere, um zu arbei-

ten. Die Arbeitslosenquote in Sulina liegt bei 40 Prozent.

Nach einer Erfrischung in einem Café mit schattenspendenden Plätzen machten sich die

Schülerinnen und Schüler auf zum Strand. Ein kilometerlanger Sandstrand erstreckt sich bis

nach Sf. Gheorghe. Die Schüler tobten in den Wellen und genossen das kühle, salzige

Meerwasser.

Auf dem Rückweg fuhren die Fischer direkt zurück nach Sf. Gheorghe, ohne Umwege durch

die verschlungenen Schilfpfade. Die Schülerinnen und Schüler haben diesen Ausflug genos-

sen und interessante neue Eindrücke in die vielfältige Natur des Donaudeltas sowie in die

Geschichte der einzigen Stadt im Delta gewonnen.

Abbildung 9: Schüler und Lehrerin im Fischerboot

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2.6 Dienstag, 05. Juni: Eigene POI-Erstellung

Um 8.00 Uhr trafen sich die Schüler und Lehrer in der Schule, um an den POIs weiterzuar-

beiten. Aus jeder Gruppe wurde ein Technikexperte gewählt, der im Computerraum mit Frau

Wäbs die Templates erstellte und die Fotos bearbeitete. Die anderen schrieben die Texte

fertig und erarbeiteten die Audios.

Abbildung 10: Erstellung der POIs

Es wurde eifrig geschrieben, gesprochen und am Computer kreiert. Jeder wollte seinen POI

fertig bekommen und arbeitete dementsprechend konzentriert. Am Ende bestand die Tour

aus 15 POIs:

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My friend the sun

Funny plants Danube Delta Authority

Great partners

Time travel Fishery Danube Delta

The white eagle

Camping and Green Village Speaking Animals

Flowers of sun

Danube fishes Wind: The strongest energy

Pillboxes

Pelican The Danube and the Meleaua

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Hier beispielhaft drei POIs:

1. POI: The Danube Delta and the Authority

Templates:

Bild der Informationsstelle Donaudelta der Biosphärenreservatsverwaltung:

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Audio:

Interview mit Liliana Ene von der Biosphärenreservatsverwaltung Donaudelta

Schülerin: Hello Lili, we have some questions for you: What is DDBRA?

Liliana Ene: Danube Delta Biosphere Reserve Authority, which is an environmental authori-

ty.

Schülerin: What is your job?

Liliana Ene: I work for the international relations and environmental education department.

My job is to offer ecological and touristical informations.

Schülerin: What is the job of DDBRA in Delta?

Liliana Ene: DDBRA is a public institution who has the main objectives to preserve and to

conserve the natural heritage.

Schülerin: How DDBRA sees the tourism?

Liliana Ene: DDBRA encourage the villages to develop the tourism, especially the eco tour-

ism, we call it the green tourism.

2. POI: My friend the sun

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Bilder:

Audio: Musik von Laid Back: Sunshine Reggae

3. POI: Funny Plants

Templates:

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Bilder:

Audio:

Ein Gespräch zwischen zwei Schülern aus Rumänien und Deutschland:

- Ich komme aus Rumänien und bin sehr froh darüber, dass wir so viel Obst und Ge-

müse in unserem Garten haben.

- Ich komme aus Deutschland. Das hört sich ja toll an! Was für Obst und Gemüse habt

ihr denn in eurem Garten?

- Wir haben Tomaten, Kartoffen, Knoblauch, Erdbeeren, Trauben, Aprikosen, Zwie-

beln, Paprika und Auberginen in unserem Garten. Hast du auch einen Garten?

- Nein, ich habe leider keinen Garten. Ich muss in den Supermarkt gehen, um mir Obst

und Gemüse zu kaufen.

- Ok, War nett dich kennen gelernt zu haben, bis demnächst!

- Ok, ich werde mir auch versuchen einen Garten zu kaufen, denn das ist echt cool!

Dieses Gespräch wurde auf Deutsch und auf Rumänisch aufgezeichnet.

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In der Kreativwerkstatt wurden Bilder gemalt, gedichtet und Rollenspiele entwickelt.

Abbildung 11: Bild zum POI Flowers of sun

Die Rumänen erarbeiteten ein Rollenspiel als Abschied für die deutschen Gäste und die

Schülerinnen und Schüler aus Salzhausen und Lüneburg überlegten sich ein Gedicht über

den Austausch für ihre neu gewonnenen Freunde. Beides wurde am Abschiedsabend prä-

sentiert:

Gedicht der Schülerinnen und Schüler aus Salzhausen und Lüneburg:

Our Stay in Sf. Gheorghe We come from Hamburg via Vienna and Bucharest

And know we know Romania is the best The next trip was with the train We are lucky there was no rain

Tulcea was the next stop In the High School it was very hot

We drove with the bus to Murighiol the next day It was an interesting way

On the trip to Sf. Gheorghe on the boat It rained, this was not good

We see our friends in Sf. Gheorghe the first time It was very fine

In our family we spend the night, we sleep The next day we were swimming in the sea

There were lots of things to see The trip to Sulina was very nice

And Silvan ate a lot of rice The people here were very friendly I will be happy when you visit me

Thank you!

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Rollenspiel der Schülerinnen und Schüler aus Sf. Gheorghe

The play

The storyteller (Vali)

One Thursday a group of children have arrived to us by boats. The second day all the children have gathered at the school, in the morning - for the International Children’s Day and the Beauty Contest for their pets and in the evening - for the “Welcome” party.

The school (Cosmin D)

I accepted gladly when they visited my classes, danced and played football on the sports ground and had fun.

The pets (Melissa)

We wanted very much to win the contest on Friday. We waited it for long time and finally the day arrived. Our owners made us beautiful and we went to school. There we met our friends. Unfortunately, not all of us won but we were all happy with the diplomas we received. The next year we hope to compete again and we want to win all.

The storyteller (Vali)

The next day, in the morning, the children started to test the GPS tour. They arrived at the beach, had a pick-nick and swam in the sea water.

The GPS device (Bianca)

The first day, when I was out of the bag I was happy and delighted that I could show the children how to get to the sea. I helped them to find some points of interest, to take photos and to see what is the most beautiful in our village.

The beach (Alin)

I am the beach. People come everyday on my fine sand and have a bath and swim in my clean water. All the people take pictures. So did the children who come to Sfintu Gheorghe.

The storyteller (Vali)

The 4th day, all the children visited the church, the Information Centre of the DDBRA and then, at school, they started to create their own GPS tour.

The Information Centre of the DDBRA (Crina)

I am very happy that these great children came to me. I received them and showed them movies about nature and told them about the Da-nube Delta.

The storyteller (Vali)

The next day was very beautiful as early in the morning they went by boats to Sulina. They visited the old lighthouse, the cathedral and the beach of Sulina. The water was hot; the children swam in the sea.

The boat (Nichi)

Hi! I will take you to Sulina. You will see the old lighthouse, the water plant, the cathedral and the beach. On the way we will meet some of my friends.

- Hello water! How are you!

The water (Iuliana)

- I’m fine, thank you. I lead these children to Sulina.

The boat (Nichi) - Hello reed!

The reed (Ioana)

- Hi! I saw some children that arrived in Sfintu Gheorghe. The second day all the children went to the sea. I saw them again on the fourth day. First I thought they wanted to destroy me but I see now, they just go to Sulina.

The boat (Nichi)

- Good bye reed and water! I am in a hurry because the children are eager to see Sulina. Now, welcome to Sulina kids! Enjoy the beautiful place! We’ll go back home together later!

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The town of Su-lina (Dumitrel)

I heard that some children from Sfintu Gheorghe and Germany would come to me. I am so happy that they will admire me with my old light-house, my cathedral, my beach ... I will tell them something about these places:

the old lighthouse was built between 1869 – 1870.

the cathedral is a place full of icons where people come to pray.

the beach is a very beautiful place for people to swim, dance and relax.

The storyteller (Vali)

The 6th day the children came to school to finish the GPS tour. At 5 o’clock they went to the beach.

The pelican (Delia)

At the beach I met some kids who started to take photos of me. I got very scared and I flew away. I was upset about this but I’m OK now and I hope that they liked me.

The lighthouse (Silviu)

I saw thirty-six children that came from Sulina. They went to the ca-thedral, and to the sea to have a bath. In Sfintu Gheorghe they also played football and went to the beach and worked at school. The first day we had a “Welcome” party.

The storyteller (Vali)

On the last day the children tested their GPS tours and in the evening there was the Good Bye party. On Thursday again the German children will go back to Germany. All the children are sad. They said: “It was a very beautiful experience and children were nice.”

Herr Wessels entwarf für den nächsten Tag einen Evaluationsbogen für die POIs. Jeder POI

sollte hinsichtlich Design, Inhalt, Verortung und Gesamteindruck bewertet werden. Dieser

Bogen wurde vorher schon angekündigt und sollte als zusätzlicher Anreiz für eine konzen-

trierte und kreative Arbeit dienen.

Die POIs wurden an diesem Abend von Frau Wäbs überarbeitet, konvertiert und auf die

GPS-Geräte gespielt. Da der Internetempfang nicht gut war, dauerte dies bis in die Nacht.

Erst am nächsten Morgen konnten alle Geräte bespielt werden, denn das Internet brach zwi-

schenzeitlich komplett zusammen.

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Abbildung 12: POI Erstellung: Aufnahme der Audiobeiträge

2.7 Mittwoch, 06. Juni: Testtour und Abschiedsabend

Um 10.00 Uhr gingen die Schülerinnen und Schüler mit Herrn Wessels, Frau Jobmann und

Frau Vogelsang an den Strand. Am letzten Tag wollten alle noch einmal baden und den

Sonnenschein genießen. Um 12.00 Uhr brachten Frau Hollstein und Frau Wäbs die bespiel-

ten GPS-Geräte. Nach einem Gruppenfoto wurden die Geräte und die Evaluationsbögen

verteilt und erläutert. Vom Strand aus gingen die Schülerinnen und Schülern in Gruppen

Richtung Sf. Gheorghe und entdeckten die POIs, lernten die anderen Themen kennen und

freuten sich, wenn sie ihre Stimme wiedererkannten. Sie erfuhren, wie sich das Dorf über die

Jahre verändert hat, welchen Einfluss der Tourismus nimmt und dass sich die Windkraftin-

dustrie in Rumänien stark entwickelt. Die Themen Nutztiere und -pflanzen gaben einen Ein-

blick in die Lebensweise der dörflichen Bevölkerung in Sf. Gheorghe und verglichen diese

mit der in Deutschland. Der Fischerei-POI machte den hohen Stellenwert dieses Wirtschafts-

zweiges deutlich und zeigte, dass 80 Prozent der Bevölkerung hier arbeiten. Außerdem lern-

ten die Schülerinnen und Schüler die Flora und Fauna des Donaudeltas kennen und beka-

men einen Eindruck von der Vielfältigkeit dieses Lebensraumes. Die interessanten Inter-

views mit Liliana Ene gaben einen Einblick in die Arbeit der Biosphärenreservatsverwaltung

und deren Ziele und Aufgaben.

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Abbildung 13: GPS-Tour

An der Schule wurden die Evaluationsbögen eingesammelt und von den Lehrern ausgewer-

tet, die Gewinner sollten am Abend gekürt werden. Die drei kreativsten und spannendsten

POIs gewannen.

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Abbildung 14: Evaluationsbogen für die POIs

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Wieder zu Hause begannen die Familien den Abschiedsabend vorzubereiten: Es wurde ein-

gekauft, geerntet, gekocht, gebacken und Gedichte auswendig gelernt.

Um 17.00 Uhr trafen sich die Lehrer, um ein Feedbackgespräch über den Austausch zu füh-

ren und den nächsten Austausch in Deutschland zu planen. Insgesamt waren alle sehr zu-

frieden mit dem Verlauf der Reise, die Fahrt hat gut geklappt, die Schüler wurden von den

rumänischen Familien sehr freundlich aufgenommen und es entstand eine kreative, informa-

tive und vielseitige GPS-Tour.

Ab 18.00 Uhr wurden das Buffet und die Musikanlage aufgebaut. Viele Geschwister, Mütter

und Väter begleiteten ihre Kinder und feierten mit. Die Schüler tanzten, spielten Fußball,

unterhielten sich und tauschten Adressen aus. Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich.

Frau Wäbs bedankte sich bei allen für die Gastfreundschaft und das gute Gelingen des Aus-

tausches und überreichte als Gastgeschenk eine Digital-Kompaktkamera an die Schule. Li-

liana Ene und Adnana Mihaela Patrascoiu bedankten sich bei den deutschen Gästen und die

Schülerinnen und Schüler führten ihre vorbereiteten Präsentationen vor. Zum Schluss tanz-

ten alle zusammen zu einem lateinamerikanischen Lied, die Choreographie lernten die deut-

schen von den rumänischen Schülern. Eine gelungene Austauschreise ging dem Ende zu.

2.8 Donnerstag 07. und Freitag, 08. Juni: Rückfahrt

Um 7.00 Uhr morgens begann die lange Rückreise mit der regulären Fähre nach Tulcea. Die

Schülerinnen und Schüler wurden von ihren Gastfamilien am Hafen herzlich winkend verab-

schiedet. Dort nutzte die Gruppe den zweistündigen Aufenthalt für einen Besuch der

Biosphärenreservatsverwaltung, es wurde ein Gruppenfoto mit der Leiterin Viorica BÎSCĂ

gemacht und das Informationszentrum erkundet, das eine große Anzahl Exponate und Bilder

über das Donaudelta enthält, die von Schülern angefertigt wurden.

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Abbildung 15: Gruppenfoto mit der Leiterin der

Biosphärenreservatsverwaltung Donaudelta Viorica BÎSCĂ

Ein Besuch des Donaudeltamuseums hat die Schülerinnen und Schüler besonders begeis-

tert. Hier konnten sie die Fische, über die sie vieles gelernt hatten, lebendig betrachten. In

großen Aquarien schwammen Störe und Welse. Außerdem faszinierten nachgestellte Le-

bensräume von Pelikanen, Reihern und Störchen.

Um 14.00 Uhr fuhr der Zug nach Bukarest. Die fünfstündige Fahrt war wieder sehr ermü-

dend. Erschöpft und mit Verspätung kam die Gruppe in Bukarest an und wurde dort von Da-

niel Secarescu in Empfang genommen. In mehreren Kleinbussen wurden alle zum Puzzle-

Hostel gefahren. Dort konnten die Zimmer bezogen werden. Es war schwer, sich wieder an

die Zivilisation zu gewöhnen. Plötzlich musste man auf schnell fahrende Autos aufpassen

und nicht mehr den Kühen auf der Straße ausweichen. Erschöpft fielen die Schülerinnen und

Schüler ins Bett. Am nächsten Morgen um 9.00 Uhr ging die Fahrt nach einem stärkenden

Frühstück weiter.

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Am Flughafen schaffte es Daniel Secarescu die beim Hinflug liegengelassene Fotokamera

zurückzubekommen – Karlotta war sehr dankbar! Jetzt musste endgültig Abschied von Ru-

mänien genommen werden.

Am Flughafen Hamburg trennten sich die Wege: Die Salzhausener Schüler wurden von ihren

Eltern abgeholt, während die Schüler der IGS mit dem Zug nach Lüneburg fuhren und dort

freudig von ihren Eltern in Empfang genommen wurden mit hochgehaltenen Schildern: Herz-

lichen Willkommen in Lüneburg!

4. Fazit

Eine Austauschreise zum ‚Ende der Welt’ erfordert eine besondere Planung. Erst einmal ist

die Logistik ein entscheidendes Kriterium für das Gelingen der Reise. Hier klappte, auch

dank der Unterstützung von Mioritics, alles hervorragend. Aber die Länge der Fahrt (fast

zwei volle Tage unterwegs zu sein) ist doch eine Schwierigkeit, die nicht außer Acht gelas-

sen werden darf. Die Schüler wurden gefordert und gingen teilweise an ihre Grenzen. Doch

am Ende wurden sie belohnt und das war auch die einvernehmliche Meinung aller.

Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert, eine neue Kultur kennenzulernen, neue

Freunde in Rumänien zu treffen und eine Region zu entdecken, die, wie ein Schüler treffend

meinte, einem Paradies gleiche. Unterschiedlicher können die Lebensverhältnisse in Europa

kaum sein: Die Schüler aus Deutschland sind einen gewissen Lebensstandard bezogen auf

die Infrastruktur und die Ausstattung ihrer Wohnungen gewohnt. In Rumänien lernten sie

eine Gegend kennen, in der es keine befestigten Straßen gibt, keine eingezäunten Weide-

plätze – die Tiere liefen überall herum, wo das Gemüse noch in den Gärten angebaut wird

und die Väter zum Fischfang ausfahren. Die Küchen, Waschräume und Toiletten waren teil-

weise im Hof und die Wohnungen relativ beengt. Trotzdem oder gerade deswegen waren

alle fasziniert von dieser Region und erlebten die Gastfreundschaft der Familien sehr positiv.

Interessant war die Erkenntnis, dass die Schülerinnen und Schüler in Sf. Gheorghe gleiche

Interessen teilen, denselben Musikgeschmack haben und sie gemeinsam ohne Probleme

und mit viel Freude Fußball, Tennis oder Volleyball spielen konnten. Die deutschen Schüler

begannen, ihre kulturell geprägten Leitbilder zu hinterfragen und ihr Verhalten zu reflektieren:

Brauchen wir wirklich so viele elektrische Geräte? Müssen wir immer so häufig Auto fahren?

Können wir nicht auch unser Gemüse selber anbauen? Der Suffizienzgedanke bekam hier-

bei eine neue Bedeutung, wurde lebendig und mit nach Hause getragen.

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Das GPS-Bildungsrouting als BNE-Methode stand im Vordergrund des Schulaustausches.

Für die Rumänischen Schüler und Lehrer war es eine neue Herangehensweise, gewonnene

Erkenntnisse digital aufzubereiten. Mit viel Elan und Motivation wurde gemeinsam „The

Green Tour“ durch das Donaudelta erstellt. Dabei recherchierten die Schüler eigenständig zu

selber ausgewählten Themen der Nachhaltigen Entwicklung und erlangten damit vertieftes

Wissen über das Biosphärenreservat Donaudelta, gleichzeitig bereicherten Exkursionen in

die Natur ihren Erfahrungshorizont. Das GPS-Bildungsrouting förderte verschiedenste Ge-

staltungskompetenzen der Schüler, wie Teamfähigkeit und Partizipation. Im Twinning-Modell

lernten die Schüler voneinander und erörterten unterschiedliche Perspektiven eines Themas.

Die Verständigung war häufig schwierig und bedurfte einiger Improvisationen. Mit Händen

und Füßen und mit Hilfe des Internets und Übersetzern wurde kommuniziert. Diese Barriere

entpuppte sich aber immer öfter als besonders erheiternd und verband die beiden Gruppen

zu einer Gemeinschaft. Der Abschied fiel den Schülerinnen und Schülern schwer, sie wären

gerne noch länger geblieben. Sie wollen unbedingt nächstes Jahr zur Abschiedsreise wieder

kommen oder wenn das nicht klappt mit ihren Eltern ins Donaudelta reisen.

Abbildung 16: Tschüss, auf ein Wiedersehen!

Der Bericht wurde zum 31. Juli 2012 von Lena Wäbs erstellt.