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Schülerseiten Nachhaltiges Autofahren? Thema: Mobilität Seite 1 Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymnasien) Rottweil 1. Einleitung Fast jeder Erwachsene in Deutschland besitzt ein Auto, denn es macht frei, flexibel und mobil. Jedoch belastet jedes einzelne Auto die Umwelt, indem es Kohlendioxid, Feinstaub und Stickoxide ausstößt. Kann Autofahren dann überhaupt nachhaltig sein? Zumindest eine umsichtige Fahrzeugnutzung hilft die Folgen für die Umwelt gering zu halten. Auch die großen Konzerne haben inzwischen realisiert, dass es an der Zeit ist etwas zu verändern. Doch welche „neue“ Technik ist am besten dazu geeignet um effizient, nachhaltig und kostengünstig mobil unterwegs zu sein? 2. Arbeitsauftrag A) Setze dich in deiner Gruppe mit folgenden Fragen auseinander und halte diese schriftlich fest. Für ein effizientes Vorgehen sollten die Fragen untereinander aufgeteilt werden (Partnerarbeit erwünscht). 1. Wie funktioniert dein Motortyp? 2. Welche Energieform benötigt dein Motortyp? 3. Welche Rohstoffe werden für deine Energieform benötigt und wo werden diese abgebaut? 4. Suche verschiedene Modelle/Skizzen zu deinem Motortyp und wähle deiner Meinung nach das Beste aus. 5. Existieren noch Unterkategorien zu deinem Motortyp? Wenn „ja“, welche? Welche Besonderheiten/Vorteile haben diese Unterkategorien? 6. Wie funktioniert die Energieumwandlung für deinen Motortyp? Erstelle eine Energieumwandlungskette 7. Wie hoch ist die Verlustwärme des jeweiligen Motortyps bei der Energieumwandlung? 8. Wie hoch ist die Reichweite deines Motortyps (nimm ein Beispielauto)? 9. Mache dir Gedanken über die Nachhaltigkeit deines Motortyps und halte dies schriftlich fest! 10. Wo könnte dein Motortyp sinnvoll zum Einsatz kommen? 11. Wie könnte man die Umweltbelastung von deinem Motortyp senken? Betrachte dabei deine gesamte Energieumwandlungskette 12. Ab welcher Jahreslaufleistung (in km) scheint deine Motorvariante sinnvoll zu sein? B) Nun stelle die Ergebnisse deiner Gruppe vor und ergänze die fehlenden Informationen. C) Bildet neue Gruppen, dabei muss jeder Motor in jeder neuen Gruppe von mindestens einem Experten vertreten sein.

Nachhaltiges Autofahren? - technikinitiative-nwt.detechnikinitiative-nwt.de/wp-content/uploads/2014/04/E-R-007... · Verbrennungsmotor Hybridmotor Elektromotor (Expertengruppen)

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Schülerseiten

Nachhaltiges Autofahren?

Thema: Mobilität

Seite 1

Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymnasien) Rottweil

1. Einleitung

Fast jeder Erwachsene in Deutschland besitzt ein Auto, denn es macht frei,

flexibel und mobil. Jedoch belastet jedes einzelne Auto die Umwelt, indem es

Kohlendioxid, Feinstaub und Stickoxide ausstößt. Kann Autofahren dann

überhaupt nachhaltig sein? Zumindest eine umsichtige Fahrzeugnutzung hilft

die Folgen für die Umwelt gering zu halten. Auch die großen Konzerne haben

inzwischen realisiert, dass es an der Zeit ist etwas zu verändern. Doch welche

„neue“ Technik ist am besten dazu geeignet um effizient, nachhaltig und

kostengünstig mobil unterwegs zu sein?

2. Arbeitsauftrag

A) Setze dich in deiner Gruppe mit folgenden Fragen auseinander und halte diese schriftlich fest. Für ein effizientes Vorgehen sollten die Fragen untereinander aufgeteilt werden (Partnerarbeit erwünscht). 1. Wie funktioniert dein Motortyp?

2. Welche Energieform benötigt dein Motortyp?

3. Welche Rohstoffe werden für deine Energieform benötigt und wo

werden diese abgebaut?

4. Suche verschiedene Modelle/Skizzen zu deinem Motortyp und wähle

deiner Meinung nach das Beste aus.

5. Existieren noch Unterkategorien zu deinem Motortyp? Wenn „ja“,

welche? Welche Besonderheiten/Vorteile haben diese

Unterkategorien?

6. Wie funktioniert die Energieumwandlung für deinen Motortyp?

Erstelle eine Energieumwandlungskette

7. Wie hoch ist die Verlustwärme des jeweiligen Motortyps bei der

Energieumwandlung?

8. Wie hoch ist die Reichweite deines Motortyps (nimm ein

Beispielauto)?

9. Mache dir Gedanken über die Nachhaltigkeit deines Motortyps und

halte dies schriftlich fest!

10. Wo könnte dein Motortyp sinnvoll zum Einsatz kommen?

11. Wie könnte man die Umweltbelastung von deinem Motortyp senken?

Betrachte dabei deine gesamte Energieumwandlungskette

12. Ab welcher Jahreslaufleistung (in km) scheint deine Motorvariante

sinnvoll zu sein?

B) Nun stelle die Ergebnisse deiner Gruppe vor und ergänze die fehlenden

Informationen.

C) Bildet neue Gruppen, dabei muss jeder Motor in jeder neuen Gruppe von

mindestens einem Experten vertreten sein.

Mobilität Schülerseiten

Seite 2

D) Die jeweiligen Experten tragen nun ihre Ergebnisse in der neuen Gruppe

vor. Mache dir dabei Stichpunkte zu den Motortypen.

E) Geht in den alten Gruppen zusammen und erarbeitet Pro und Contra

Punkte zu eurem Motortyp und halte diese schriftlich fest.

F) Erstellt jetzt ein Plakat mit folgenden Inhalten

- Funktionsweise von eurem Motortyp mit Skizze oder Bild

- Aufzeigen von Pro und Contra Punkten

3. Benötigte Quellen

Elektromotor:

http://www1.karlsruhe.de/Wirtschaft/img/standort/profile/down773a.

pdf

http://www.auto-motor-und-sport.de/eco/effizienz-wie-effizient-sind-

elektromotoren-1322458.html

http://www.hybrid-infos.de/001.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Elektroauto

http://www.focus.de/wissen/weltraum/odenwalds_universum/tid-

16100/lithium-der-stoff-der-unsere-mobilitaet-sichern-

soll_aid_451601.html

www.seilnacht.com/Lexikon/03Lithi.htm#v

Verbrennungsmotor:

http://www1.karlsruhe.de/Wirtschaft/img/standort/profile/down773a.

pdf

http://de.wikipedia.org/wiki/Ottomotor

http://www.planet-schule.de/sf/php/02_sen01.php?sendung=6901

http://www.zeit.de/auto/2012-02/auto-motor-diesel-erdgas

http://www.kfz-tech.de/VerglBenzDies.htm

Hybridmotor:

http://www.wissen.de/wie-funktioniert-ein-hybridmotor

http://www.hybrid-infos.de/001.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Hybridelektrokraftfahrzeug

Die folgenden Links dienen als Anhaltspunkt. Recherchiere selber im Internet um noch mehr

Informationen zu sammeln!

Mobilität Schülerseiten

Seite 3

http://www.focus.de/wissen/weltraum/odenwalds_universum/tid-

16100/lithium-der-stoff-der-unsere-mobilitaet-sichern-

soll_aid_451601.html

www.seilnacht.com/Lexikon/03Lithi.htm#v

http://www.auto-motor.at/Auto/Auto-Archiv/Unterschiede-Hybrid-

Systeme.html

http://www.handelsblatt.com/auto/nachrichten/viele-unterschiede-bei-

hybrid-systemen/2558302.html

http://www.unsere-autos.de/unsere-

forschung/elektromobilitaet/hybrid/hybridarten/

Nachhaltigkeit – Für alle Gruppen

http://nachhaltigkeit.daimler.com/reports/daimler/annual/2013/nb/Ger

man/0/home.html

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Seite 4

4. Durchführung

~ Zeit Methode

10 Tafelsturm zum Thema „Auto“. Jeder Schüler darf 2 Begriffe an die Tafel

schreiben, die ihm zum Thema Auto einfallen

Antriebe kategorisieren; evtl. fragen welche Antriebsarten die S kennen wenn die Motortypen nicht an der Tafel stehen

2 Gruppeneinteilung: 3-er Gruppen

Fest vom Lehrer vorgegeben o. per Zufall: Kartenziehen (♣,♠,♥

bilden jeweils eine Gruppe)

60-70 Arbeitsauftrag für jede Gruppe auf Rechner bereitstellen

Leitfragen!!!

Eigenrecherche der SuS Einteilung der Gruppen in Untergruppen (selbstständig)

Ausstiegsmöglichkeit

30 Experten in andere Gruppen aussenden (S.-Anzahl abhängig)

Bsp.: 9 SuS

Verbrennungsmotor Hybridmotor Elektromotor

(Expertengruppen)

♣♣♣ ♠♠♠ ♥♥♥

♣♠♥ ♠♣♥ ♥♠♣

(Mischgruppen)

Jeder Experte erklärt in der Mischgruppe seinen Motor Optimalfall: Alle S. sind auf dem gleichen Wissensstand

15 Rückfindung in die Expertengruppen

Erarbeitung von Pro/Contra-Punkten für den jeweiligen Motor in der Expertengruppe

Schriftlich festhalten Ausstiegsmöglichkeit

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Seite 5

30 Erstellen des Plakates (Schriftgröße, Formatierung, Anzahl der Bilder

vorgeben)

Funktionsweise mit Skizze Aufzeigen der Vor- und Nachteile

15 Vorstellen des Plakats vor der eigenen Klasse oder z.B. Parallelklasse,

Aufhängen im Foyer

Optional:

- Boxenstopp -> kritische Auseinandersetzung! - Die Brennstoffzelle als Kfz-Antrieb (Funktionsweise,

Gegenüberstellung mit den anderen Antriebsmöglichkeiten)

5. Lernziel

Kompetenzerwerb

- Erkennen der Herausforderungen jetziger und kommender Generation

- Fähigkeit, sich in einer technisch und naturwissenschaftlich geprägten

Welt zu orientieren

- Verständnis für industrielle Produktionsabläufe;

- eine kritische Aufgeschlossenheit für neue Technologien

- Teamfähigkeit und Eigenverantwortlichkeit bei der Arbeit in Projekten

- Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz bei der Lösung komplexer

Aufgaben

- Erwerb vertiefter Kenntnisse über Systeme der unbelebten Natur und der

Technik

- setzen Eigenschaften eines Systems in Modelle um

- erwerben die Fähigkeit, Hypothesen und Prognosen aus dem

naturwissenschaftlich-technischen Bereich verbal auszudrücken und

argumentativ zu untermauern

Didaktische Prinzipien

- Energieerhaltung:

o Energieträger – Energiespeicher – Energiestrom

o Energieumwandlung – Wirkungsgrad

o Entropieerzeugung

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Seite 6

Betrachtungsbereich

- Technik:

o Möglichkeiten der Energienutzung analysieren und bewerten

o Perspektiven der Energieversorgung der Zukunft nachvollziehen

und bewerten

- Mess- und Arbeitsmethoden:

o Statistik lesen und Auswerten

o Diagramme interpretieren

o Hilfsmittel sachgerecht als Informationsquellen nutzen:

Nachschlagewerke, Tabellenwerke, technische Datenblätter

o Computer als Werkzeug nutzen

6. Beispiellösungen

6.1. Verbrenner-Motor

1. Wie funktioniert dein Motortyp?

1. Takt: Ansaugen des Luft-Gas-Gemisches

Der Kolben bewegt sich bei offenem Einlass- und geschlossenem

Auslassventil in Richtung der Kurbelwelle und saugt dabei das vom Vergaser

kommende Luft-Gas-Gemisch an.

2. Takt: Verdichten

Der Kolben bewegt sich nun bei geschlossenen Ventilen von der Kurbelwelle

weg und verdichtet dabei die Ladung. Bei diesem Prozess ist ein Druckanstieg

auf ca. 16 bar und ein Temperaturanstieg auf ca. 450 °C zu beobachten.

3. Takt: Verbrennung

Bei geschlossenen Ventilen verbrennt der Treibstoff und breitet sich aus. Das

sich ausbreitende Brenngas drückt den Kolben in Richtung Kurbelwelle.

4. Takt: Ausschieben

Die verbrauchte Ladung wird vom Kolben bei geöffnetem Auslassventil aus

dem Zylinder hinausgeschoben.

2. Welche Energieform benötigt dein Motortyp?

- Benzin ( Öl )

- Ethanol/Methanol (oft als Gemisch mit Benzin) (Alkohol )

- Erdgas/LPG

- Wasserstoff

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Seite 7

3. Welche Rohstoffe werden für deine Energieform benötigt und wo

werden diese abgebaut?

- Benzin/Diesel = Erdöl (Weltweit)

- Ethanol = Destillierung (oft werden dafür landwirtschaftliche Flächen

genutzt , z.B. 600.000 Tonnen Ethanol aus Weizen, Zuckerrüben und

Mais hergestellt

- Erdgas = Flüssiggas aus verdichtetem Erdgas & Flüssigerdgas

4. Suche verschiedene Modelle/Skizzen zu deinem Motortyp und wähle

deiner Meinung nach das Beste aus.

Siehe oben

5. Existieren noch Unterkategorien zu deinem Motortyp? Wenn „ja“,

welche? Welche Besonderheiten/Vorteile haben diese

Unterkategorien? (für den Elektromotor entfällt diese Frage)

- Dieselmotor und Benzinmotor

- Dieselmotor: - niedrigerer Verbauch

- Benzinmotor: - Höherer Drehzahlbereich mehr Leistung

6. Wie funktioniert die Energieumwandlung für deinen Motortyp?

Erstelle eine Energieumwandlungskette!

Chemische Energie(Krafstoff) -> Mechanische Energie: 18-30% ->

Verlustwärme(Abgas, Strahlung, Kühlwasser):70-82%

7. Wie hoch ist die Verlustwärme des jeweiligen Motortyps bei der

Energieumwandlung? (für den Hybridmotor entfällt diese Frage)

Verlustwärme eines Ottomotors: 70-82%, jedoch wird ein Teil der

Verlustwärme zu Heizungszwecken benötigt somit kann man keine

genaueren Angaben machen.

8. Wie hoch ist die Reichweite deines Motortyps (nimm ein

Beispielauto)?

Komponenten für die Reichweite:

- Fahrweise

- Tankvolumen

- Motor(durchschnittlicher Verbrauch) - Gewicht Beispiel: Viper SRT-10 (8,4L) = ca. 360 km. ( 19,4l/100km ; 70l Tank)

Chevrolet Matiz (0,8l) = ca. 686km. (5.1l/100km ; 35l Tank) 9. Mache dir Gedanken über die Nachhaltigkeit deines Motortyps und

halte dies schriftlich fest!

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Der Verbrennungsmotor ist, egal wie effizient er konstruiert wird, nie

besonders nachhaltig. Verbrennungsmotoren sind nicht sehr effizient da bei

der Verbrennung von Benzin viel Energie verloren geht (Wärme) außerdem

werden in den meisten, vor allem die gebräuchlichen Motoren, Erdöl basierte

Treibstoffe verbrannt. Wie wir alle wissen wird Erdöl immer knapper. Auch

entstehen beim Verbrennen des Treibstoffes klimaschädliche Gase wie

Kohlenmonoxid.

10. Wo könnte dein Motortyp sinnvoll zum Einsatz kommen? Betrachte

hierzu Ballungsgebiete und eventuell Klimazonen

Sinnvoll

- Langstreckenfahrten, Autobahn (USA, Australien)

- In dritte Welt Ländern, da Benzin billiger ist als alternative Antriebe.

- Treibstoff kann in alle Gegenden der Welt transportiert werden =>

Verbrennungsmotoren überall einsetzbar.

- Transportwesen (Lastkraftwagen/Schiffe)

Schädlicher Einsatz

- Ballungszentren (erhöht die Verschmutzung der schon stark

verschmutzten Luft)

- Kurzstrecke, Mittelstrecke (bis ca. 100 km/Tag)

- Überall

11. Wie könnte man die Umweltbelastung von deinem Motortyp

senken? Betrachte dabei deine gesamte Energieumwandlungskette.

Mache Verbesserungsvorschläge für die Automobilindustrie aber

auch der eigenen Fahrweise oder den Umstieg auf öffentliche

Verkehrsmittel.

Down-sizing

- Verkleinerung des Motors(Hubraum);

- Turbolader

- weniger Zylinder

KERS (Kinetische Energie Rückgewinnung)

- z.B. Bremsenergie kann gespeichert werden und später wieder

abgeben werden

Verlustwärme Nutzung

- Verlustwärme des Motors wird zu Heizzwecken genutzt

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Seite 9

Sparsames Fahren

- Start-Stopp Automatik

- Sitzheizung aus

- Karosserie Anbauteile weglassen (erhöhen Cw-Wert)

- Unnötiges Bremsen vermeiden

- Überflüssiges Gewicht vermindern

- Optimaler Reifendruck

- Motorabstellen bei Bahnübergangen o. Ampeln

- Kurze Strecken (vor allem im Winter) zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit

öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen)

12. Ab welcher Jahreslaufleistung (in km) scheint deine Motorvariante

sinnvoll zu sein?

Dieselmotoren sind günstiger je nach Modell: manchmal ab 10 000 km pro

Jahr manchmal erst ab 30 000 km pro Jahr.

Faustregel: ab ca. 15 000 km

Vorteil Nachteil

Hohe Reichweite Schlechte Energieeffizienz

Hohe Geschwindigkeiten Fossile Brennstoffe nur noch

begrenzt vorhanden

Wichtig für das Transportwesen

(Reichweite auch bei hohem

Fahrzeuggewicht groß)

Ein großer Teil der Energie geht in

Form von Wärme verloren

Der Treibstoff kann bevorratet werden

(Kanister)

Hoher CO2 -Ausstoß

Für die 3. Welt billiger als andere

Antriebe

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Seite 10

6.2. Elektromotor

1. Wie funktioniert dein Motortyp?

Befindet sich ein stromdurchflossener Leiter im Magnetfeld, so erfährt er im Allgemeinen eine Kraft (Ausnahme: Stromrichtung und Magnetfeldrichtung sind parallel oder antiparallel). Die Wirkung dieser Kraft ist am größten, wenn Stromrichtung und Magnetfeldrichtung einen Winkel von 90° bilden.

Die wirkende Kraft steht senkrecht auf der durch die technische Stromrichtung und der Magnetfeldrichtung aufgespannten Ebene. Zur Ermittlung der Kraftrichtung kann man drei Finger der rechten Hand verwenden:

Die Schleife dreht sich im Gegenuhrzeigersinn.

Ursache: Strom (technische Richtung von Plus nach Minus)

Vermittlung: Magnetfeld von Nord nach Süd

Wirkung: Kraft auf stromdurchflossenen Leiter

Wenn sich die Leiterschleife um 90° gegenüber der oben skizzierten Stellung

gedreht hat, üben die Kräfte kein Drehmoment mehr aus (Totpunkt). In diesem

Augenblick muss umgepolt werden, wenn eine fortwährende Drehung erreicht

werden soll.

Man erreicht das "automatische" Umpolen, mit einem Polwender

(Kommutator). Er besteht aus zwei elektrisch voneinander getrennten

metallischen Halbringen, die auf einem zylindrischen Isolierkörper sitzen.

Die Stellung der Bürsten muss so gewählt werden, dass die Umpolung gerade

dann stattfindet, wenn sich die Leiterschleife im Totpunkt befindet.

Die auf die Leiterschleife wirkenden magnetischen Kräfte sind zu gering um

die Reibung zu überwinden.

Fügt man mehrere Leiterschleifen zu einer Spule zusammen, so vervielfacht

sich die resultierende Kraft.

Wickelt man die Spule auf einen Eisenkern, so wird das Spulenfeld durch das

Feld der im Eisen befindlichen und ausgerichteten Elementarmagnete

verstärkt und somit die magnetische Kraft um ein Vielfaches erhöht.

UVW-Regel der rechten Hand

Ursache für das Phänomen ist der Strom; Der Daumen der rechten Hand zeigt in die technische Stromrichtung (von + nach -).

Vermittlung bei diesem Prozess ist das Magnetfeld; Der Zeigefinger der rechten Hand zeigt in Magnetfeldrichtung (von N nach S).

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Seite 11

Wirkung ist bei diesem Prozess die Kraft auf den stromdurchflossenen Leiter; Der Mittelfinger der rechten Hand gibt die Kraftrichtung an.

- Elektromotoren wandeln elektrische Energie in mechanische Energie um.

- Eine stromdurchflossene Spule wird durch die Kräfte im Bereich eines Permanentmagneten gedreht.

- Der Kommutator sorgt dafür, dass die Stromrichtung stets im richtigen Moment umgekehrt wird, so dass die Drehrichtung immer gleich bleibt.

2. Welche Energieform benötigt dein Motortyp?

- AC-motor = Alternating Current motor (deutsch: Wechselstrom-

Elektromotor)

- DC-motor = Direct Current motor (deutsch: Gleichstrom-Elektromotor)

- Je höher die Spannung, desto höher die Leistung

3. Welche Rohstoffe werden für deine Energieform benötigt und wo

werden diese abgebaut?

- Graphit (Hochenergiezellen)

- Lithium-Metalloxid

- Lithium-Eisenphosphat

- Elektrolyt

- Kobalt/ Nickel/ Mangan

4. Suche verschiedene Modelle/Skizzen zu deinem Motortyp und wähle

deiner Meinung nach das Beste aus.

5. Existieren noch Unterkategorien zu deinem Motortyp? Wenn „ja“,

welche? Welche Besonderheiten/Vorteile haben diese

Unterkategorien? (für den Elektromotor entfällt diese Frage)

6. Wie funktioniert die Energieumwandlung für deinen Motortyp?

Erstelle eine Energieumwandlungskette!

Energiemix aus Atom, Kohle und erneuerbaren Energiequellen -> Strom ->

Batterie, Verlustwärme 10% -> Elektromotor -> Verlustwärme 10%, Antrieb

90%

7. Wie hoch ist die Verlustwärme des jeweiligen Motortyps bei der

Energieumwandlung? (für den Hybridmotor entfällt diese Frage)

Jeweils ca. 10% beim Laden und Entladen

Mobilität Lehrerseiten

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8. Wie hoch ist die Reichweite deines Motortyps (nimm ein

Beispielauto)?

Komponenten für die Reichweite:

- Fahrweise

- Batteriekapazität

- Motor (Leistung) - Stromverbrauchende Fahrzeugausstattung - Gewicht - Temperatur!

Beispielauto:

- Tesla Roadster: 200-500 km

- BMW i3: 150 km

9. Mache dir Gedanken über die Nachhaltigkeit deines Motortyps und

halte dies schriftlich fest!

Da Batterien und Akkus zunehmend aus Lithium bestehen, wird immer mehr

Lithium benötigt. Um als Batterie geeignet zu sein muss das Pulver einen

Reinheitsgrad von 99,95 Prozent aufweisen. Um Lithium zu gewinnen werden

in Salzseen vor allem in Chile, Bolivien und Argentinien, Verdunstungsbecken

angelegt. Dort setzen sich nach und nach die Salze ab. Diese Art der

Lithiumgewinnung zerstört das natürliche Gleichgewicht der umliegenden

Landschaft (Versalzung). Probleme bereiten sich überhaupt bei der

Verdunstung, da das weltweit größte Lithiumvorkommen in Bolivien durch

klimatische Bedingungen stark beeinträchtigt wird und Problemlösungen mit

Umweltzerstörung einhergehen.

10. Wo könnte dein Motortyp sinnvoll zum Einsatz kommen? Betrachte

hierzu Ballungsgebiete und eventuell Klimazonen

Der Elektromotor ist aufgrund seiner geringen Reichweite, Lärmbelastung

und Geschwindigkeit bestens für den Einsatz Innerorts geeignet.

Der Einsatz eines Elektromotors erscheint im Winter und kälteren Gebieten

noch fraglich, da die Batterien schnell an Leistung verlieren

11. Wie könnte man die Umweltbelastung von deinem Motortyp

senken? Betrachte dabei deine gesamte Energieumwandlungskette.

Mache Verbesserungsvorschläge für die Automobilindustrie aber

auch der eigenen Fahrweise oder den Umstieg auf öffentliche

Verkehrsmittel.

Wenn der Strom ausschließlich von erneuerbaren Energien stammen würde,

wäre schon ein großer Schritt getan. Das wichtigste ist aber die Herstellung

der Autos und Kraftwerke so umweltschonend wie möglich zu machen.

Mobilität Lehrerseiten

Seite 13

Weitere Möglichkeiten:

KERS (Kinetische Energie Rückgewinnung)

- z.B. Bremsenergie kann gespeichert werden und später wieder

abgeben werden

Verlustwärme Nutzung

- Verlustwärme des Motors wird zu Heizzwecken genutzt

Sparsames Fahren

- Sitzheizung aus

- Karosserie Anbauteile weglassen (erhöhen Cw-Wert)

- Unnötiges Bremsen vermeiden

- Überflüssiges Gewicht vermindern

- Optimaler Reifendruck

12. Ab welcher Jahreslaufleistung (in km) scheint deine Motorvariante

sinnvoll zu sein?

Spielt keine Rolle, solange der Kurzstreckeneinsatz überwiegt

Vorteil Nachteil

Kein CO2-Ausstoß Viele seltene Erden notwendig

Sehr leise Großes Gewicht der Batterien macht das Fahrzeug schwer

Kein Beschleunigungsabbruch Geringe Reichweite

Hohe Energieeffizienz (90%) Hohe Anschaffungskosten

Ideal für die Stadt

Einsatz in der Industrie: Gabelstapler, LKW in Steinbrüchen mit Einzelradantrieb

6.3. Hybrid-Motor

1. Wie funktioniert dein Motortyp?

Das Wörterbuch definiert "hybrid" als "von zweierlei Abkunft", aber was ist

damit gemeint? Der Hybridmotor vereint zwei unterschiedliche Kraftquellen in

einem Auto: Einen Verbrennungsmotor und einen Elektromotor.

Der Verbrennungsmotor spielt seine Stärken aus, wenn Kraft, Geschwindigkeit

und hohe Reichweiten gefordert sind, allerdings arbeitet er mit Abgas- und

Lärmemissionen und verbraucht Öl-Ressourcen. Seine Energiebilanz ist

schlecht, der überwiegende Teil der erzeugten Energie wird nicht zum Antrieb

des Fahrzeugs genutzt, sondern verpufft ungenutzt als Hitze.

Mobilität Lehrerseiten

Seite 14

Der Elektromotor fährt abgasfrei und nahezu lautlos, er hat allerdings meist

nur eine geringe Reichweite. Zusätzlich wird ein Steuersystem und ein

Generator benötigt. Das Steuersystem regelt, wann welcher Antrieb zum Zuge

kommt und der Generator nutzt die Energie die beispielsweise beim

Abbremsen oder Bergabfahren entsteht um die Batterien wieder aufzuladen.

Oder aber um die Batterien mithilfe des Verbrennungsmotors zu laden.

2. Welche Energieform benötigt dein Motortyp?

Sowohl elektrische (Batterie) als auch chemische (Benzin, Diesel, LPG,

Wasserstoff).

3. Welche Rohstoffe werden für deine Energieform benötigt und wo

werden diese abgebaut?

Für die Batterie:

- Graphit (Hochenergiezellen)

- Lithium-Metalloxid

- Lithium-Eisenphosphat

- Elektrolyt

- Kobalt/ Nickel/ Mangan

Für den Verbrennungsmotor:

- Benzin/Diesel = Erdöl (Weltweit)

- Ethanol = Destillierung (oft werden dafür Landwirtschaftliche Flächen

genutzt, z.B.600.000 Tonnen Ethanol aus Weizen, Zuckerrüben

und Mais hergestellt

- Erdgas = Flüssiggas aus verdichtetem Erdgas & Flüssigerdgas

4. Suche verschiedene Modelle/Skizzen zu deinem Motortyp und wähle

deiner Meinung nach das Beste aus.

Serieller Hybrid

Bei einem seriell angeordneten Hybridantrieb hat der zweite Energiewandler

keinerlei mechanische Verbindung mehr zur eigentlichen Antriebsachse.

Meist treibt aber ein Verbrennungsmotor einen elektrischen Generator an,

der die Fahrenergie bereitstellt oder den Fahrrad-Akku lädt. Die

Leistungsfähigkeit der Motor-Generator-Kombination bzw. der

Brennstoffzelle bestimmt dabei die Dauer-Höchstgeschwindigkeit mit. Bei

kurzzeitigem höherem Leistungsbedarf können die Akkus zusätzlichen Strom

liefern. Der oder die antreibende(n) Elektromotor(en) müssen immer das

gesamte geforderte Drehmoment und die gesamte geforderte Leistung

erbringen

Paralleler Hybrid

Mobilität Lehrerseiten

Seite 15

Anders als beim seriellen Hybridantrieb wirken beim parallelen Hybridantrieb

der oder die Elektromotor(en) gemeinsam mit dem Verbrennungsmotor auf

den Antriebsstrang. In mindestens einem Betriebszustand sind die Kräfte oder

Drehmomente der einzelnen Antriebe gleichzeitig verfügbar. Das ermöglicht

eine schwächere Auslegung des Elektromotors und des Verbrennungsmotors,

was Kosten, Gewicht und Bauraum spart, im Falle des Verbrennungsmotors

auch Kraftstoff (downsizing). Parallelhybride lassen sich vergleichsweise

kostengünstig als Mildhybrid verwirklichen.

Leistungsverzweigender Hybrid (Mischhybride)

Mischhybride kombinieren den seriellen und den parallelen Hybridantrieb (oft

variabel) während der Fahrt entsprechend den Fahrzuständen. Je nach

Betriebsart und Fahrzustand kann entweder die Verbrennungskraftmaschine

mit dem Generator nur den elektrischen Energiespeicher (Hybridbatterie)

laden und den Elektromotor antreiben (serieller Hybridantrieb) oder

mechanisch mit den Antriebswellen gekoppelt sein (paralleler Hybridantrieb)

5. Existieren noch Unterkategorien zu deinem Motortyp? Wenn „ja“,

welche? Welche Besonderheiten/Vorteile haben diese

Unterkategorien?

Der Hybridantrieb wird verwendet, um einen geringeren Kraftstoffverbrauch

zu erzielen oder um Leistung oder Fahrkomfort zu steigern. Bei ihm ergänzen

sich die Leistungskennlinien eines Elektromotors mit seinem hohen

Drehmoment im unteren Drehzahlbereich und eines Verbrennungsmotors,

dessen Stärken im oberen Drehzahlbereich liegen. Zusätzlich kann durch eine

Nutzbremse ein Teil der Bremsenergie zurückgewonnen werden. Bei Voll-

Hybriden, mit Einschränkung auch bei Mild-Hybriden, besonders ausgeprägt

bei Leistungsverzweigung und stufenlosem Getriebe können ungünstige

Motorbetriebspunkte weitgehend vermieden werden. Dieser Zusatznutzen ist

bei Verwendung eines Dieselmotors nur in geringerem Ausmaß möglich, da

der Dieselmotor ohnehin in den meisten Motorbetriebspunkten einen sehr

guten Wirkungsgrad aufweist. Weil sich aber das nötige

Beschleunigungsdrehmoment des Verbrennungsmotors durch die

Kombination mit dem Elektromotor verringert, kann beim Dieselmotor eine

erhebliche Verringerung der Stickoxid-Emission (NOx) erreicht werden, wenn

das Downsize-Potenzial nicht ausgenutzt wird. Der Diesel-Hybridantrieb hat

also neben dem Verbrauchsnutzen auch einen Emissionsnutzen vorzuweisen.

Ein systembedingter Nachteil des Vollhybridantriebes sind die notwendigen

größeren Energiespeicherkapazitäten, die durch höhere Eigengewichte den

Nutzen verringern. Das kann jedoch durch Einsparungsmöglichkeiten an

anderer Stelle (zum Beispiel vereinfachtes Getriebe, Entfallen der

Lichtmaschine und des Anlassers) teilweise kompensiert werden. Es ist

Mobilität Lehrerseiten

Seite 16

allerdings auch zu erwarten, dass moderne Akkumulatoren wie zum Beispiel

Lithium-Polymer-Akkus oder auch Superkondensatoren beziehungsweise

Lithium-Ionen-Kondensatoren diesen Nachteil noch weiter verringern. Ein

weiterer Nachteil ist die aufwändige Produktion der Hauptkomponenten

Elektromotor und Akkumulator, die die Herstellungsbilanz belasten. Bisher

fehlt es an unabhängigen Untersuchungen zur Klärung der Frage, wie viel mehr

an Energie für die Herstellung von Hybridfahrzeugen aufgewendet werden

muss bzw. mit welcher Kraftstoffmenge man das im Vergleich zu einem

Standardfahrzeug verrechnen müsste. Derzeit hat der Mild-Hybrid bei

geringerem Aufwand ebenfalls ein gutes Einsparpotenzial. Diese Antriebsart

ist mit wenig Aufwand in vorhandene Fahrzeugkonzepte zu integrieren,

während für Voll-Hybride mehr Entwicklungsaufwand vonnöten ist. Der

einfachste Ansatz des Mild-Hybrid ist der Starter-Generator, der den Anlasser

und die Lichtmaschine in einem Elektromotor vereint und an den

Antriebsstrang angebunden ist.

Plug-in-Hybride: Eine Erweiterung der Hybrid-Technik stellen die Plug-in-

Hybride (PHEV) dar, die versuchen den Kraftstoffverbrauch weiter zu senken,

indem die Akkus nicht mehr ausschließlich durch den Verbrennungsmotor,

sondern zusätzlich auch am Stromnetz aufgeladen werden können. Bei diesem

Konzept wird gesteigerter Wert auf eine Vergrößerung der Akkukapazität

gelegt, um auch größere Strecken ohne lokale Emissionen zurücklegen zu

können. Bei ausreichender Kapazität (etwa 60 bis 80 Kilometer) können

Kurzstrecken so ausschließlich im Elektrobetrieb zurückgelegt werden,

während der Verbrennungsmotor lediglich als Generator zum Nachladen der

Batterien verwendet wird, um auch größere Strecken zu ermöglichen. Dieser

Technologie wird im Rahmen der Diskussion um die Elektromobilität eine

große Zukunft vorhergesagt, da über 80 % aller im Alltag gefahrenen Strecken

innerhalb dieser Batterien-Reichweite liegen.

6. Wie funktioniert die Energieumwandlung für deinen Motortyp?

Erstelle eine Energieumwandlungskette!

Batterie:

Energiemix aus Atom, Kohle und erneuerbaren Energiequellen -> Strom ->

Batterie, Verlustwärme 10% -> Elektromotor -> Verlustwärme 10%, Antrieb

90%

Verbrenner:

Chemische Energie(Kraftstoff) -> Mechanische Energie: 18-30% ->

Verlustwärme (Abgas, Strahlung, Kühlwasser): 70-82%

Mobilität Lehrerseiten

Seite 17

7. Wie hoch ist die Verlustwärme des jeweiligen Motortyps bei der

Energieumwandlung?

Batterie:

Jeweils ca. 10% beim Laden und Entladen

Verbrenner:

Verlustwärme eines Ottomotors: 70-82%, jedoch wird ein Teil der

Verlustwärme zu Heizungszwecken benötigt somit kann man keine genaueren

Angaben machen.

8. Wie hoch ist die Reichweite deines Motortyps (nimm ein

Beispielauto)?

Komponenten für die Reichweite:

- Fahrweise

- Batteriekapazität

- Motor (Leistung) - Stromverbrauchende Fahrzeugausstattung - Gewicht - Temperatur! - Tankvolumen - Motor (durchschnittlicher Verbrauch)

Beispielauto:

Prius PHV: Laut Herstellerangaben erreicht er im reinen Elektroantrieb

100 km/h Höchstgeschwindigkeit und hat eine Reichweite von 20 km im

Gemischtbetrieb liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 180 km/h und die

Reichweite bei über 1000 km.

9. Mache dir Gedanken über die Nachhaltigkeit deines Motortyps und

halte dies schriftlich fest!

Da Batterien und Akkus zunehmend aus Lithium bestehen, wird immer mehr

Lithium benötigt. Um als Batterie geeignet zu sein muss das Pulver einen

Reinheitsgrad von 99,95 Prozent aufweisen. Um Lithium zu gewinnen werden

in Salzseen vor allem in Chile, Bolivien und Argentinien, Verdunstungsbecken

angelegt. Dort setzen sich nach und nach die Salze ab. Diese Art der

Lithiumgewinnung zerstört das natürliche Gleichgewicht der umliegenden

Landschaft (Versalzung). Probleme bereiten sich überhaupt bei der

Verdunstung, da das weltweit größte Lithiumvorkommen in Bolivien durch

klimatische Bedingungen stark beeinträchtigt wird und Problemlösungen mit

Umweltzerstörung einhergehen.

Der Verbrennungsmotor ist, egal wie effizient er konstruiert wird, nie

besonders nachhaltig. Verbrennungsmotoren sind nicht sehr effizient da bei

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der Verbrennung von Benzin viel Energie verloren geht (Wärme) außerdem

werden in den meisten, vor allem die gebräuchlichen Motoren, Erdöl basierte

Treibstoffe verbrannt. Wie wir alle wissen wird Erdöl immer knapper. Auch

entstehen beim Verbrennen des Treibstoffes Klimaschädliche Gase wie

Kohlenmonoxid.

10. Wo könnte dein Motortyp sinnvoll zum Einsatz kommen? Betrachte

hierzu Ballungsgebiete und eventuell Klimazonen

Der Hybridantrieb eignet sich sowohl für die Stadt als auch für längere

Strecken, denn der Elektromotor ist aufgrund seiner geringen Lärmbelastung,

Luftverschmutzung und Geschwindigkeit bestens für den Einsatz Innerorts

geeignet. Mithilfe des zusätzlichen Verbrennermotors sind auch weite

Strecken möglich (vgl. PHV Prius >1000km Reichweite).

11. Wie könnte man die Umweltbelastung von deinem Motortyp

senken? Betrachte dabei deine gesamte Energieumwandlungskette.

Mache Verbesserungsvorschläge für die Automobilindustrie aber

auch der eigenen Fahrweise oder den Umstieg auf öffentliche

Verkehrsmittel.

Wenn der Strom ausschließlich von erneuerbaren Energien stammen würde,

wäre schon ein großer Schritt getan. Das wichtigste ist aber die Herstellung

der Autos und Kraftwerke so umweltschonend wie möglich zu machen.

Weitere Möglichkeiten:

KERS (Kinetische Energie Rückgewinnung)

- z.B. Bremsenergie kann gespeichert werden und später wieder

abgeben werden

Verlustwärme Nutzung

- Verlustwärme des Motors wird zu Heizzwecken genutzt

Sparsames Fahren

- Sitzheizung aus

- Karosserie Anbauteile weglassen (erhöhen Cw-Wert)

- Unnötiges Bremsen vermeiden

- Überflüssiges Gewicht vermindern

- Optimaler Reifendruck

- Start-Stopp Automatik

- Motorabstellen bei Bahnübergangen o. Ampeln

Down-sizing

- Verkleinerung des Motors(Hubraum)

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- Turbolader

- weniger Zylinder

12. Ab welcher Jahreslaufleistung (in km) scheint deine Motorvariante

sinnvoll zu sein?

Es kommt auf die Sichtweise an und auf die persönliche Einstellung zur

Mobilität. Wem der geringe Schadstoffausstoss wichtig ist, der liegt mit dem

Hybridantrieb richtig. Die reinen Elektrofahrzeuge können bezüglich Ökologie

derzeit noch nicht mithalten, so lange der Strom nicht aus umweltfreundlicher

Produktion stammt. Aber auch sonst lohnt sich ein Hybridfahrzeug, wenn

durch eine hohe Kilometerleistung pro Jahr die Amortisation über den

geringeren Treibstoffverbrauch erfolgt. Steigen die Treibstoffpreise, so

verkürzt die Dauer der Amortisation und der Einspareffekt wird auch weniger

gefahrenen Kilometern spürbar.

Vorteil Nachteil

Kombination von Elektromotor und

Verbrennungsmotor ermöglichen die

Nutzung der Vorteile beider Motoren

Hohe Anschaffungskosten

Geringer CO2-Ausstoß

Hohe Reichweite bei guter

Energieeffizienz

Energierückgewinnung z.B. beim

Bremsen

Geringere Betriebskosten

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7. Versuchslegende

Herausgeber: Technikinitiative NwT

Hochschule Furtwangen | Furtwangen University

Jakob-Kienzle-Str. 17

78054 Villingen-Schwenningen

http://technikinitiative-nwt.de/

[email protected]

Autor: M. König, M. Rau

Erstellt: Februar 2014