15
M O X F F L A S H M E M O R Y G U I D E INFORMATIONS-GUIDE ÜBER DIE MOXF MUSIC PRODUCTION SYNTHESIZER

MOXF FLASH MEMORY GUIDE - easysounds.eu · FlaSh mEmORY Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles

  • Upload
    others

  • View
    37

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: MOXF FLASH MEMORY GUIDE - easysounds.eu · FlaSh mEmORY Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles

M O X F F L A S H M E M O R Y G U I D EI N F O R M A T I O N S - G U I D E Ü B E R D I E M O X F M U S I C P R O D U C T I O N S Y N T H E S I Z E R

Page 2: MOXF FLASH MEMORY GUIDE - easysounds.eu · FlaSh mEmORY Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles

DE.YAMAHA.COM

INHALT

3 Tei l 1

7 Tei l 2

12 Einbinden eigener Samples

15 Die Autoren

M O X F F L A S H M E M O R Y G U I D E2

Page 3: MOXF FLASH MEMORY GUIDE - easysounds.eu · FlaSh mEmORY Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles

de.Yamaha.com

Yamaha mOXF FlaSh mEmORY GUIDE

Eine der wichtigsten Neuerungen des MOXF6/

MOXF8 ist die Möglichkeit, ein optionales Flash-

Speichererweiterungsmodul installieren zu können.

Dieses Leistungsmerkmal wurde aufgrund vieler und

wiederholter Wünsche der Nutzer aufgenommen. In

dieser Ausgabe stellen wir allgemeine Informationen

zur Verfügung, die vom Einbau des Moduls bis zum

Umgang mit den Dateien reichen. Zusätzlich stellen wir

die Arbeitsweisen in der MOXF-Serie und der MOTIF-

XF-Serie gegenüber.

Im optionalen Flash Memory Expansion Module (FL512M oder

FL1024M) können User Waveforms und Samples „nicht-flüchtig“

gespeichert werden, so dass diese über den Zeitpunkt des Ausschal-

tens hinaus erhalten bleiben und jederzeit abrufbar sind.

Das Flash-Modul FL512M bietet eine Speicherkapazität von 512 MB,

während das FL1024M über einen Speicher von 1 Gigabyte ver-

fügt. Der MOXF6/MOXF8 ist mit einem Slot zum Einbau eines Flash

Memory Expansion Modules ausgestattet.

SamPlES UND waVEFORmS

Für einen ersten Blick auf die Verwaltung der Sample- und Waveform-

Daten folgt vorab eine kurze Erläuterung der Begriffe in diesem

Zusammenhang.

Samples sind im MOXF6/MOXF8 immer in Waveforms integriert. Eine

Waveform ist eine Gruppe von Keybanks. Eine Waveform enthält min-

destens eine und maximal 128 Keybanks. Eine Keybank ist eine Tas-

tatur- und Velocity-Zone, der ein Sample fest zugewiesen ist. Daraus

entsteht, was man im allgemein üblichen Sprachgebrauch als Multi-

sample bezeichnet. Diese Begriffe dienen allerdings lediglich der Hin-

tergrundinformation. Im weiteren Verlauf (File-Modus) werden aus-

schließlich die Begriffe Sample und Waveform Verwendung finden.

DER EINbaU DES FlaSh mEmORY

EXPaNSION mODUlS

Der Einbau des Moduls ist denkbar einfach. Der Schacht befindet sich

an der Unterseite des Instruments. Die Abdeckung ist mit vier Schrau-

ben zu lösen. Anschließend kann die Platine gemäß der nachfolgen-

den Grafik problemlos eingesetzt werden.

M O X F F L A S H M E M O R Y G U I D E3

Page 4: MOXF FLASH MEMORY GUIDE - easysounds.eu · FlaSh mEmORY Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles

de.Yamaha.com

Es wird dringend empfohlen, sich bei der Installation optionaler Plati-

nen zu erden, um Schäden an empfindlichen Elektronikkomponenten

durch elektrostatische Entladung zu vermeiden!

Nach dem Einbau muss das Flash Memory Expansion Modul forma-

tiert werden. Beim ersten Einschalten nach dem Einbau erscheint auf

dem Display des MOXF6/MOXF8 die Meldung: „Unrecognized Flash

Memory Module“ (Flash-Speichermodul nicht erkannt) „Please format

that“ (Bitte formatieren Sie dieses)

Das Gerät darf nicht ausgeschaltet werden, bevor die Formatierung

abgeschlossen ist!

ERSTE SChRITTE

Die Funktionen zur Verwaltung des Flash Memory Moduls sind über [FILE]

- [F6] „Flash“ zu finden. Beim ersten Aufruf ist der Menüpunkt „FORMAT“

vorgewählt. Mit Betätigung der [ENTER]-Taste startet die Formatierung

nach einer Sicherheitsabfrage. Sämtliche Daten auf dem Flash Modul

werden durch die Formatierung gelöscht.

Das allgemeine Datei-Handling auf einem USB-Stick wird - wie im

MOX6/MOX8 - mit den Funktionstasten [F1] bis [F5] realisiert. Mit

„LOAD“ können bei Anwahl des Types „All“ komplette Soundlibraries

inklusive User Waveforms und Samples geladen werden. Dabei werden

sowohl Dateien im nativen MOXF6/MOXF8-Format (.X6A) bzw. MOX6/

MOX8-Format (.X4A) als auch Dateien des MOTIF XF (.X3A) akzeptiert.

Beim Laden einer MOXF6/MOXF8-Datei müssen dabei die Kästchen

„withWaveform“ und „withSample“ aktiviert werden.

Beim Laden von MOTIF-XF-Dateien erscheint nur das Kästchen

„withWaveform“. Die darin enthaltenen Samples werden automatisch

mitgeladen.

Die beim Laden ebenfalls sichtbare Option „with System“ bezieht sich

nicht auf Waveforms und Samples, sondern bestimmt, ob die System-

einstellungen des Utility-Modus mitgeladen werden oder nicht.

Der Ladevorgang wird mit der Taste [SF1] („EXEC“) sofort und ohne

Rückfrage gestartet. Im User-Speicher des MOXF6/MOXF8 befind-

liche Daten werden überschrieben. Inhalte des Flash-Memory-Moduls

werden nicht überschrieben. Die neu zu ladenden Waveforms

werden, beginnend nach der letzten belegten Waveform-Number,

hinzuaddiert. Das Laden von User Waveforms und Samples in das

Flash Memory nimmt technisch bedingt einige Zeit in Anspruch. Im

Gegensatz zum Laden in einen flüchtigen RAM-Speicher werden im

Flash-Memory-Modul die Daten fest installiert. So stehen sie - wie

die Preset-Waveforms im ROM-Speicher - nach dem Einschalten des

MOXF6/MOXF8 ohne zusätzliche Ladezeit sofort zur Verfügung.

Als Ladezeit für Samples können beim Flash Memory durchschnittlich

etwa 2,4 Sek. für 1 MB kalkuliert werden. Ein Soundset mit 128 MB

benötigt so also ca. 5 Minuten Ladezeit, 512 MB Samples nehmen

ca. 20 Minuten in Anspruch.

Über die Sub-Funktionstasten [SF1] bis [SF3] werden Funktionen für

das Flash Board aufgerufen. Mit [SF2] bekommt man zunächst eine

Listenansicht aller installierten Waveforms. Darüber hinaus besteht

die Möglichkeit, Waveforms aus dem Flash-Speicher zu löschen.

Zusätzlich ist jede Waveform aus der Listenansicht heraus für eine

Audition-Funktion auf der Tastatur spielbar (der MOXF6/MOXF8

muss sich dazu im Voice-Modus befinden).

Im Flash Memory befindliche User Waveforms und Samples lassen

sich zusammen mit allen anderen User-Daten als „ALL“-Datei oder

separat als „ALL WAVEFORM“-Datei speichern. Dies erfolgt mit Hilfe

der Taste [F2] - „SAVE“.

wIChTIGE INFORmaTION FüR

NUTzER DES mOTIF XF

Falls Sie vor der Benutzung des MOXF mit dem MOTIF XF gearbeitet

haben, werden Sie schnell mit den Funktionen des Flash-Speichers

vertraut sein. Hinsichtlich der Optionen beim Laden von Dateien ist

jedoch ein wenig Umdenken erforderlich.

Die Load-Optionen des File-Modus des MOTIF XF (unten rechts)

erfordern eine „Abwahl“ bestimmter Komponenten.

In der Grundeinstellung „FL1“ bzw. „FL2“ werden Waveforms und

Samples geladen.

Bei der Option „FL1 without sample“ oder „FL2 without sample“

werden nur die Waveforms und keine Samples geladen.

Bei der Option „None“ werden keine Waveforms und keine Samples

geladen.

Beim MOXF hingegen erfolgt mit den Optionen keine „Abwahl“,

sondern ein Hinzufügen von Komponenten. Die Kästchen „with

FILE-Modus, u.a. zur Verwaltung des Flash Memory Moduls

FILE-Load mit Optionen

FILE-Load mit Optionen

Listenansicht der Waveforms, auch für Audition

M O X F F L A S H M E M O R Y G U I D E4

Page 5: MOXF FLASH MEMORY GUIDE - easysounds.eu · FlaSh mEmORY Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles

de.Yamaha.com

Waveform“ und „with Sample“ sind in der Grundeinstellung akti-viert. Das bedeutet, dass in den Dateien enthaltene User Waveforms und Samples zusammen mit den anderen Daten geladen werden.

Wenn dagegen keine der beiden Optionen (Kästchen) aktiviert ist, werden keine Waveforms und keine Samples geladen, was der Ein-stellung „none“ am MOTIF XF entspricht.

Die Optionen „with Waveform“ und „with Sample“ können auch unabhängig voneinander einzeln aktiviert werden. Dies ist jedoch nur in seltenen Sonderfällen sinnvoll. Im Normalfall sollten also immer beide Optionen aktiviert oder deaktiviert werden.

Somit finden die folgenden Load-Optionen des MOTIF XF wie folgt ihren Entsprechungen im MOXF:

MOTIF XF > FL1/FL2 = MOXF > with Waveform + with Sample

MOTIF XF > FL1/FL2 without sample = MOXF > with Waveform

MOTIF XF > None = MOXF > ohne angewählte Option

In der Praxis stellt sich das folgendermaßen dar: Zum Laden kompletter Soundsets mit User Waveforms und Samples (All-Datei) müssen beide Kästchen „with Waveform“ und „with Sample“ aktiviert sein. Nachdem die Waveforms und Samples im Flash Memory gespeichert sind, können Soundsets später ohne die aktivierten Kästchen geladen werden, was der Option „none“ beim MOTIF XF entspricht. Dies verhindert das Entstehen

von Waveform-Duplikaten.

DIE möGlIChKEITEN DES

FlaSh mEmORY

Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles „Wave ROM“ zusammenzustellen. Zusätzlich zu dem Preset-Wave-ROM von 741 MB (3.977 Waveforms) stehen dafür beim Einbau des optionalen Flash-Memory-Expansion-Moduls FL1024M bis zu 1 Gigabyte für User Wave-forms und Samples zur Verfügung.

Das Zusammenstellen eines individuellen Flash-Memory-Contents ist einfacher, als man es vielleicht zunächst erwartet. Die User Waveforms und Samples werden automatisch zusammen mit den entsprechenden Voices vorhandener Soundsets geladen.

Durch das sequenzielle Laden kompletter Soundsets, einzelner User-Voice-Bänke oder einzelner Voices, entsteht automatisch eine Waveform-Library im Flash-Speicher. Dabei werden Waveform-Duplikate auto-matisch erkannt. So wird verhindert, dass User Waveforms mehrfach geladen und manuell gelöscht werden müssen.

Es ist mit dem MOXF also in kürzester Zeit möglich, aus einer Vielzahl unterschiedlicher Dateien und Soundlibraries eine eigene Best-Of -Zusammenstellung zu bilden, die ständig verfügbar bleibt. Alle in den geladenen Voices enthaltenen Waveforms werden nach und nach der Liste der User Waveforms im Flash-Speicher hinzugefügt. Diese Wave-forms bilden ein erweitertes „Wave-ROM“ und können auch für modifi-zierte oder neue Voices flexibel eingesetzt werden.

In den User-Voice-Bänken 1 – 3 stehen insgesamt 384 Voices zur Verfü-gung, die auf die User Waveforms zurückgreifen können. Weitere Voices können im Editor verwaltet und bei Bedarf in den MOXF geladen wer-den. Da die Waveforms fest gespeichert sind, sind dabei keine Korrektu-ren bei den Zuordnungen in den Voices erforderlich.

Als „Klangfutter“ für den Flash-Speicher wird schon in naher Zukunft ein

riesiges Potenzial an kostenlosen und optionalen Sounds und Samples

zur Verfügung stehen.

laDEN IN DEN FlaSh-SPEIChER

Der einfachste Weg, User Waveforms und Samples in den Flash-Speicher

zu laden, ist das Laden einer vorhandenen „All“-Datei im MOXF-Format

(.X6A) oder im MOTIF XF-Format (.X3A).

Die Prozedur wurde bereits im Abschnitt „Erste Schritte“ beschrieben.

Ein Nachteil des Ladens von „ALL“-Dateien in den MOXF kann sein, dass

dabei auch die vorhandenen Performances, Songs, Patterns und Mas-

ter überschrieben werden. Wenn dies nicht gewünscht ist, können die

Voice-Bänke inklusive der verwendeten User Waveforms und Samples

auch einzeln geladen werden. Diese Arbeitsweise ist auch geeignet, um

Voice-Bänke verschiedener Libraries in einer Datei zusammenzustellen.

Schritte zum Laden einzeLner Voice-Bänke:

• Im FILE-Modus unter Type „1BankVoice“ einstellen

• In der rechten Listenansicht Datei auswählen

•Optionen „with Waveform“ & „with Sample“ aktivieren, wenn

erforderlich

• [ENTER] betätigen, um zur Auswahl-Liste der Quellbank zu

gelangen

• Bank = Quellbank USER 1, USER 2 oder USER 3 wählen und

mit [ENTER] bestätigen

•Mit Hilfe der Pfeiltaste [<] zur Auswahl der Zielbank wechseln

und eine Auswahl treffen

•Mit Hilfe der Taste [SF1] („EXEC“) den Ladevorgang starten

• !!! Der Ladevorgang wird ohne Rückfrage sofort gestartet !!!

• Es erscheint zur Information zunächst die Message „Now

loading...“ und anschließend „Now installing to the Flash

Expansion Memory Module“

Nachdem die erste Bank geladen wurde, kann mit den gleichen Schrit-

ten eine weitere Bank aus der gleichen oder einer anderen Datei hin-

zugeladen werden. Selbstverständlich sollte eine abweichende Zielbank

gewählt werden.

M O X F F L A S H M E M O R Y G U I D E5

Page 6: MOXF FLASH MEMORY GUIDE - easysounds.eu · FlaSh mEmORY Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles

de.Yamaha.com

Schritte zum Laden einzeLner VoiceS:

• Im FILE-Modus unter Type „Voice“ einstellen

• In der rechten Listenansicht die Datei auswählen

•Optionen „with Waveform“ & „with Sample“ aktivieren, wenn

erforderlich

• [ENTER] betätigen, um zur Auswahl-Liste der Quellbank zu

gelangen

• Bank = Quellbank USER 1, USER 2 oder USER 3 wählen und

mit [ENTER] bestätigen

• Voice aus der Listenansicht wählen mit Hilfe des Datenrades

oder der [YES/NO]-Taster

•Mit Hilfe der Pfeiltaste [<] zur Auswahl der Ziel-Bank und

Ziel-Voice wechseln und jeweils eine Auswahl treffen

•Mit Hilfe der Taste [SF1] („EXEC“) den Ladevorgang starten

• !!! Der Ladevorgang wird ohne Rückfrage sofort gestartet !!!

• Es erscheint zur Information zunächst die Message „Now

loading...“ und anschließend „Now installing to the Flash

Expansion Memory Module“

In der nächsten Ausgabe werden wir hier anknüpfen und Ihnen

Empfehlungen geben, wie Sie in der Lage sind, sich aus unterschiedlichen

Soundsets Ihre ganz individuelle Library zusammenzustellen. Dies dürf-

te sowohl für Live- als auch Studio-Musiker von gleichermaßen großem

Interesse sein.

Wir freuen uns, wenn Sie wieder dabei sind und verbleiben mit

„ge-Flash-ten“ Grüßen

Hans-Peter Henkel & Peter Krischker

M O X F F L A S H M E M O R Y G U I D E6

Page 7: MOXF FLASH MEMORY GUIDE - easysounds.eu · FlaSh mEmORY Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles

de.Yamaha.com

yAmAhA mOXf

flASh memOry Guide teil 2

In der Ausgabe 04/2013 des Music Production Guides

befand sich eine Einführung zum Thema ,Flash Memory

Expansion‘ im neuen MOXF6/MOXF8. Mit diesem

Beitrag möchten wir daran anknüpfen und Ihnen

einige Empfehlungen zur Organisation von Soundsets

und Samples geben.

librAry-mAnAGement

Einen Flash-Speicherinhalt für mehrere Soundsets zusammenzustel-

len, kann von weniger erfahrenen Usern als eine gewisse Heraus-

forderung empfunden werden. Mit den notwendigen Kenntnissen

und den nachfolgenden Beschreibungen ist es jedoch einfacher als

erwartet und in kurzer Zeit zu bewältigen. Wir stellen Ihnen zwei

unterschiedliche Methoden vor.

In Methode 1 wird der Flash-Speicher zunächst nacheinander mit

den Waveforms und Samples unterschiedlicher Soundsets belegt.

Jede verwendete Waveform erhält eine feste Nummer und deren

veränderte Zuordnung in den Voices wird automatisch korrigiert.

Jedes einzelne Soundset wird mit der neuen Zuordnung, jedoch

ohne Waveforms und Samples neu gespeichert. Nach Fertigstellung

der neu kombinierten Library können die einzelnen Soundsets blitz-

schnell abwechselnd geladen werden – die Waveforms und Samples

befinden sich jeweils bereits im Flash-Speicher.

In Methode 2 werden dagegen aus mehreren Soundsets einzelne

Voices oder einzelne Voice-Bänke einschließlich der User Wave-

forms und Samples in die drei User Voice Bänke geladen und zu

einer Gesamt-Library kombiniert, die ständig verfügbar ist.

Beide Methoden werden wir jetzt anhand von Beispielen in mehreren

Schritten ausführlich darstellen.

methOde 1: SOundSetS

AbweChSelnd lAden

Wie im Abschnitt „Erste Schritte“ (Music Production Guide 04/2013,

Seite 13) beschrieben, werden Soundsets mit Samples normalerwei-

se mit den Optionen „with Waveform“ und „with Sample“ geladen,

indem die entsprechenden Kästchen im File-Menü aktiviert werden.

Soundsets lassen sich jedoch auch ohne User Waveforms und Sam-

ples laden, indem die beiden Optionen „with Waveform“ und „with

Sample“ deaktiviert werden.

Dadurch werden alle in der All-Datei enthalten Daten (Voices, Per-

formances, Songs....) mit Ausnahme der User Waveforms und Sam-

ples geladen.

So funktional diese Option zunächst erscheinen mag, hat sie jedoch

weitreichende Konsequenzen im Bezug auf die Sample-Organisa-

tion im Flash-Speicher.

M O X F F L A S H M E M O R Y G U I D E7

Page 8: MOXF FLASH MEMORY GUIDE - easysounds.eu · FlaSh mEmORY Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles

de.Yamaha.com

Die Deaktivierung der Optionen ermöglicht es, auf Basis der im

Flash-Speicher installierten User Waveforms und Samples eine

umfassende Voice- und Performance-Library aufzubauen. Diese

kann den gesamten Speicher von drei User Voice Bänken und zwei

Performance-Bänken enthalten. Sie ist dennoch mit einem sehr

geringen Zeitaufwand von nur wenigen Sekunden zu laden.

Angenommen, Sie haben die Soundsets „Dance Pro“ und „Xtasyn“

erworben. Sie wollen beide Soundsets häufig verwenden und möch-

ten nicht jedes Mal die Samples neu laden, sondern fest im Flash-

Speicher installieren.

Gehen Sie folGendermaSSen vor:

1. Laden Sie die All-Datei „DANCEPRO.X6A“. Die Kästchen „with

Waveform“ und „with Sample“ sind aktiviert

2. Den geladenen Speicherinhalt mit SAVE – Type All – speichern.

Dabei das Kästchen „with Sample“ deaktivieren. Wählen Sie

unbedingt einen abweichenden Datei-Namen (z.B. DANCEPR2),

um die vorhandene Datei nicht zu überschreiben

3. Die All-Datei „XTASYN.X6A“ laden. Die Kästchen „with Wave-

form“ und „with Sample“ sind aktiviert. Die in dieser Datei ent-

haltenen Waveforms und Samples werden dem Flash-Speicher

hinzugefügt. Die zuvor mit der Datei „DANCEPRO“ geladenen

Waveforms und Samples werden nicht überschrieben!

4. Den aktuellen Speicherinhalt mit SAVE – Type All – speichern.

Dabei das Kästchen „with Sample“ deaktivieren. Wählen Sie

auch hier einen abweichenden Datei-Namen (z.B. XTASYN2)

5. Als Backup den aktuellen Speicherinhalt nochmals mit SAVE

– Type All – speichern. Diesmal müssen Sie jedoch das Kästchen

„with Sample“ aktivieren, damit auch die neue Zusammenstel-

lung des Flash-Speichers – also alle Waveforms und Samples –

gespeichert werden. Dieses Backup ist wichtig für den Fall, dass

Sie einmal – aus welchen Gründen auch immer – gezwungen

sind, das Flash-Memory-Modul neu zu installieren oder zu for-

matieren

6. Kopieren Sie die auf dem USB-Stick gespeicherten Dateien

auch auf einen PC oder speichern Sie sie auf einem externen

Server

Die User Waveforms und Samples beider Soundsets befinden sich

jetzt gemeinsam im Flash-Speicher und haben dort eine feste Num-

mer. Die Zuordnung in den Voices wurde automatisch angepasst.

Jetzt können Sie die mit den obigen Schritten 2 und 4 erzeugten

Dateien DANCEPR2 und XTASYN2 abwechselnd laden. Deaktivieren

Sie dabei jeweils die Kästchen „with Waveform“ und „with Sample“.

Die Ladezeit je Soundset beträgt dabei nur wenige Sekunden, da

keine User Waveforms und Samples geladen werden müssen. Die-

se sind – vergleichbar mit dem ROM-Bereich – im Flash-Speicher

installiert. Nach dem Laden ist keinerlei Neu-Zuordnung oder Kor-

rektur erforderlich.

Nach dieser Beschreibung können Sie mit weiteren Soundsets ver-

fahren. Jeweils zuerst die komplette All-Datei mit den aktivierten

Optionen „with Waveform“ und „with Sample“ laden, dann ohne

die Optionen neu speichern.

Abschließend bitte nicht vergessen, die gesamte Zusammenstellung

von Waveforms und Samples im Flash-Speicher als neue All-Datei

auf ein externes Speichermedium zu speichern.

Übrigens: Wenn Sie mit der oben beschriebenen Methode mehr als

2 – 3 Soundsets im Flash-Speicher kombinieren möchten, empfeh-

len wir dringend eine Zwischenspeicherung des Komplett-Inhaltes,

die im obigen Beispiel im Schritt 5 erfolgt. Dies bedeutet, dass Sie

nach dem Speichern ohne Optionen zusätzlich noch ein Speichern

mit den Optionen „with Waveform“ und „with Sample“ erfolgt.

Dadurch werden bei mehreren Soundsets zunehmend größere

Dateien entstehen, die bei Bedarf auf dem PC gesichert werden können.

Diese Zwischenspeicherung ist wichtig für den Fall, dass Ihnen ein

Fehler unterläuft, was unter anderem durch mangelnde Routine

schon einmal vorkommen kann. Aus regelmäßigen Backups kann

jedoch der jeweils letzte Stand problemlos wiederhergestellt werden,

so dass Sie nicht komplett von vorn beginnen müssen.

Die beschriebene Methode ist allerdings nur eine von mehreren

Möglichkeiten der Sample-Organisation. Wenn Sie Wert darauf

legen, abwechselnd und ohne längere Ladezeiten komplette Sound-

sets zur Verfügung zu haben, ist dieser Weg unbedingt empfeh-

lenswert. Die Waveforms und Samples aller Soundsets befinden

sich ständig im Flash-Speicher. Beim oben beschriebenen Laden der

Dateien ohne Optionen stehen Ihnen alle Voices, Performances und

ggf. auch Arpeggios eines Soundsets zur Verfügung - ohne jeglichen

Aufwand für Zusammenstellungen oder Zuordnungen.

Wenn Sie beispielsweise in mehreren Bands spielen oder gleichzeitig

an unterschiedlichen Projekten arbeiten, ist diese Methode optimal.

Das Wechseln des erforderlichen Speicherinhalts erfolgt jeweils sehr

schnell, ohne lange Sample-Ladezeiten.

methOde 2: kOmbinierteS

SOundSet feSt SPeiChern

Ein grundsätzlich anderer Weg als die oben beschriebene Methode

ist, aus mehreren Soundsets einzelne Voices oder einzelne Voice-

Bänke einschließlich der User Waveforms und Samples in die drei

User Voice Bänke zu laden und zu einer Gesamt-Library zu kombi-

nieren.

M O X F F L A S H M E M O R Y G U I D E8

Page 9: MOXF FLASH MEMORY GUIDE - easysounds.eu · FlaSh mEmORY Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles

de.Yamaha.com

In dem folgenden Beispiel sollen diese EASY SOUNDS Soundsets zu

einer gemeinsamen Soundlibrary kombiniert werden:

• Xtasyn

• Synth Xtreme

• Chill Xperience

Bei der Zusammenstellung ist grundsätzlich eine systematische

Vorgehensweise empfehlenswert. Zunächst sollte man sich einen

Überblick vom Umfang des in den Soundsets enthaltenen Contents

verschaffen, der in unserem Beispiel so aussieht:

XtaSyn

• 128 Voices (USER1)

• 64 Voices (USER2)

• 10 Drum-Kits

• 24 Performances

• 128 User-Waveforms

• 120 MB Samples

• 182 User Arpeggios

Synth Xtreme

• 128 Voices (USER1)

• 48 Voices (USER1)

• 16 Performances

• 52 User-Waveforms

• 124 MB Samples

• 156 User Arpeggios

Chill XperienCe

• 128 Voices (USER1)

• 5 Drumloop-Kits (USER2)

• 24 Performances

Jetzt gilt es, die Zusammenstellung zu planen und dazu einige

Vorüberlegungen anzustellen.

Es stehen mit den Bänken USER 1 – 3 insgesamt 384 Voice-

Speicherplätze zur Verfügung. Der Content der Soundsets umfasst

jedoch 496 Voices.

Von Synth Xtreme wird daher nur USER 1 verwendet. Auf die 48 Slice

Drum Voices in USER 2 wird verzichtet.

Von Chill Xperience werden zunächst nur die Voices 1 – 64 aus-

gewählt. Da diese Voices keine Samples enthalten, ist ein späterer

flexibler Austausch kein Problem. Auf die fünf Drumloop-Kits

(USER2) wird verzichtet.

Die vorgesehene Aufteilung der Voice-Bänke sieht demnach so aus:

• USER1 = Xtasyn (128 Voices)

• USER2 1 – 64 = Xtasyn (64 Voices)

• USER2 65 – 128 = Chill Xperience (64 Voices)

• USER3 = Synth Xtreme (128 Voices)

Die höchste Priorität wird bei dieser Zusammenstellung dem Sound-

set „Xtasyn“ zugestanden. Dieses Soundset wird komplett geladen

und inklusive aller Voices, Performances, User Waveforms, Samples

und User Arpeggios übernommen.

Bei den anderen Soundsets werden die Voices inklusive der darin

enthaltenen Waveforms und Samples im oben beschriebenen

Umfang übernommen. Bei den Performances und User Arpeggios

müssen dagegen Abstriche gemacht werden.

Im Soundset Synth Xtreme enthalten viele Performances die nicht

berücksichtigten Slice-Loops und User Arpeggios, so dass eine

Übernahme in dieser Zusammenstellung nicht möglich ist.

Bei Chill Xperience können nur die Performances berücksichtigt

werden, welche auf die ersten 64 Voices zurückgreifen.

SChritt 1 = vorbereitunGen

• UTILITY – Job - Factory Set

• Die drei Soundsets (X6A-Files) auf einen USB-Stick kopieren

• Flash-Memory-Modul formatieren

SChritt 2 = moXf „XtaSyn“ laden (komplett)

• File - Type „ALL“

• Datei „XTASYN.X6A“ anwählen

•Optionen „with Waveform“ & „with Sample“ aktivieren, wenn

erforderlich

•Mit Hilfe der Taste SF1 (EXEC) den Ladevorgang starten

• !!! Der Ladevorgang wird ohne Rückfrage sofort gestartet !!!

• Es erscheint zur Information zunächst die Nachricht „Now

loading...“ und anschließend „Now installing to the Flash

Expansion Memory Module.“

M O X F F L A S H M E M O R Y G U I D E9

Page 10: MOXF FLASH MEMORY GUIDE - easysounds.eu · FlaSh mEmORY Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles

de.Yamaha.com

SChritt 3 = moXf „Chill XperienCe“ laden

(64 voiCeS)

• File - Type „Voice“

• Datei „CHILLXP.X6A“ anwählen

•Optionen „with Waveform“ & „with Sample“ aktivieren, wenn

erforderlich

• ENTER-Taste betätigen, um zur Auswahl-Liste der in der Datei

enthaltenen Bänke zu gelangen, dann die gewünschte Quell-

Bank wählen (USER 1)

• Erneut mit der ENTER-Taste in die Auswahl-Liste der in der

Bank enthaltenen Voices springen

•Mit Hilfe des Data-Dials oder der YES/No-Taster die erste zu

ladende Voice aus der Listenansicht auswählen

•Mit Hilfe der Cursor-Taste [<] zur Auswahl der Ziel-Bank und

Ziel-Voice wechseln und jeweils eine Auswahl treffen – in

diesem Beispiel USER1:065 (E01), da die Voices 1-64 bereits

belegt sind

•Mit Hilfe der Taste SF1 (EXEC) den Ladevorgang starten

• !!! Der Ladevorgang wird ohne Rückfrage sofort gestartet !!!

• Es erscheint zur Information zunächst die Nachricht „Now

loading...“ und anschließend „Now installing to the Flash

Expansion Memory Module.“

Für die weiteren Voices 2 – 64 verfahren Sie genauso. Wählen Sie

also für Voice 2 den Ziel-Speicherplatz 66, für Voice 3 den Ziel-

Speicherplatz 67 usw.

SChritt 4 = moXf „Synth Xtreme“ laden (1 voiCebank)

• File - Type „1BankVoice“

• Datei „SYNTHXT.X6A“ anwählen

•Optionen „with Waveform“ & „with Sample“ aktivieren, wenn

erforderlich

• ENTER-Taste betätigen, um zur Auswahl-Liste der in der Datei

enthaltenen Bänke zu gelangen, dann die gewünschte Quell-

Bank wählen (USER1)

•Mit der Cursor-Taste [<]in den linken Display-Bereich navigie-

ren, um die Zielbank auswählen zu können

• Bank = Zielbank USER3 einstellen

•Mit Hilfe der Taste SF1 (EXEC) den Ladevorgang starten

• !!! Der Ladevorgang wird ohne Rückfrage sofort gestartet !!!

• Es erscheint zur Information zunächst die Nachricht „Now

loading...“ und anschließend „Now installing to the Flash

Expansion Memory Module.“

SChritt 5 = datenSiCherunG

• File - Type „ALL“

• F2 – SAVE wählen

•Option „with Sample“ aktivieren

• Über die Cursor-Tasten in das Namensfeld wechseln und

einen Namen eingeben

•Mit Hilfe der Taste SF1 (EXEC) den Speichervorgang starten

Die Voice-Zusammenstellung ist jetzt abgeschlossen.

Kopieren Sie diese Datei zur Sicherheit unbedingt auch auf die Fest-

platte Ihres Rechners!

SChritt 6 = Weitere performanCeS

Falls gewünscht könnten Sie jetzt Performances aus den Soundsets

hinzufügen. Die Verfahrensweise entspricht der bereits beschriebe-

nen für den File Type Voice.

Performances lassen sich mit dem Datentyp „Performance“ einzeln

laden.

Die beim Laden erscheinende Meldung, dass die Performance User

Voices verwendet, sollte nur als Hinweis und nicht als Fehlermeldung

verstanden werden.

In den Performance Parts ist allerdings eine Korrektur der Parameter

„Bank“ und „Number“ erforderlich, da sich die Voices nicht mehr

am ursprünglichen Speicherort befinden.

SChritt 7 = einzelne voiCeS auStauSChen

Möglicherweise möchten Sie nach dem Laden kompletter Bänke

noch einige einzelne Voices anderer Voice-Bänke in Ihre neue

Zusammenstellung einbauen.

Dies erfolgt wie bereits im Schritt 3 beschrieben mit dem Typ „Voice“.

SChluSS

Soweit die Beschreibung der Schritte zum Zusammenstellen eines

individuellen Flash-Memory-Contents, die prinzipiell auch auf andere

Soundsets anwendbar ist.

Das Laden von Soundsets ohne aktivierte Optionen „with Waveform“ &

„with Sample“ (Kästchen) ist übrigens auch möglich und sinnvoll,

wenn ein Speicherinhalt zuvor ohne die Option „with Sample“

M O X F F L A S H M E M O R Y G U I D E1 0

Page 11: MOXF FLASH MEMORY GUIDE - easysounds.eu · FlaSh mEmORY Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles

de.Yamaha.com

gespeichert wurde. Diese Möglichkeit kann wie beim MOTIF XF

genutzt werden, wenn nach Änderungen von Voices und Performan-

ces das zeitaufwändige erneute Speichern von Samples vermieden

werden soll. Idealerweise stehen ALL-Dateien in zwei Versionen

zur Verfügung: Zum Einen einschließlich aller Samples – in etwas

größeren Intervallen als Backup gespeichert – und zum Anderen

ohne Samples als Arbeitskopie nach jeder relevanten Änderung des

User-Speicherinhalts.

Wir hoffen, Sie mit den Empfehlungen und Hinweisen in die Lage

versetzt zu haben, das Potenzial Ihres Instruments mit den neuen Fea-

tures optimal ausschöpfen zu können. So hat der Satz „Inspiration

Comes In A Flash“ nun auch für Besitzer der neuen MOXF-Serie

uneingeschränkt Gültigkeit.

Hans-Peter Henkel & Peter Krischker

M O X F F L A S H M E M O R Y G U I D E1 1

Page 12: MOXF FLASH MEMORY GUIDE - easysounds.eu · FlaSh mEmORY Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles

MOXF • EinbindEn EiGEnEr samplEs

Als Ergänzung zum zweiteiligen MOXF Flash

Memory Guide in den Music-Production-

Guide-Ausgaben 04/2013 und 02/2014

werde ich heute Möglichkeiten aufzeigen,

auch im MOXF mit eigenen User-Samples zu

arbeiten.

Vorab noch einmal die Erläuterung der Begriffe in diesem

Zusammenhang. Es handelt sich um einen Auszug aus

dem Flash Memory Guide Teil 1.

Samples sind im MOXF6/MOXF8 immer in Waveforms

integriert. Eine Waveform ist eine Gruppe von Keybanks.

Eine Waveform enthält mindestens eine und maximal

128 Keybanks. Eine Keybank ist eine Tastatur- und Velocity-

Zone, der ein Sample fest zugewiesen ist. Daraus entsteht,

was man im allgemein üblichen Sprachgebrauch als

Multisample bezeichnet. Diese Begriffe dienen allerdings

lediglich der Hintergrundinformation. Im weiteren Verlauf

werden ausschließlich die Begriffe Sample und Waveform

Verwendung finden.

de.Yamaha.com 14

M O X F F L A S H M E M O R Y G U I D E1 2

Page 13: MOXF FLASH MEMORY GUIDE - easysounds.eu · FlaSh mEmORY Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles

Anders als die Instrumente der MOTIF-Serie,

hat der MOXF keinen Parametersatz zur

umfangreichen Bearbeitung von Samples und

Waveforms. Dennoch ist man nicht darauf

beschränkt, ausschließlich fertige Soundsets

mit Sample-Content zu verwenden. Beispielsweise für

besondere Soundeffekte, Drum-Samples als Ergänzung

in User-Drumsets oder Drumloops ist oft keine weitere

Bearbeitung im Instrument erforderlich.

Ein tiefer Einstieg in die Sampling-Technologie ist an dieser

Stelle nicht notwendig, ich möchte lediglich einige

Vorinformationen zur Verfügung stellen, die für den

weiteren Verlauf hilfreich sind. Eines der wichtigeren

Kriterien für die Unterscheidung von Samples ist, ob es

sich um ein One-Shot-Sample oder einen Loop handelt.

Ein One-Shot-Sample ist im Prinzip eine normale Audio-

Aufnahme, die nach dem Start einmal abgespielt wird und

für ein erneutes Abspielen wieder gestartet werden muss.

Bei Sample-Loops wurden in der Audio-Aufnahme zwei

Marker gesetzt, zwischen denen das Abspielen in einer

Endlosschleife stattfindet, sobald nach erstmaligem

Durchlauf das Ende der Waveform erreicht ist.

onE-shot First,

plEasE...

Nehmen wir also an, Sie möchten dem Intro eines

Musiktitels einen bestimmten Soundeffekt voranstellen.

Wie können Sie vorgehen? Suchen Sie sich zunächst einen

nicht verwendeten Speicherplatz in den User-Voices.

Initialisieren Sie diese Voice.

•Betätigen Sie [JOB] > [F1] InIT > [EnTER] (2x) -

anschließend[EXIT]

Speichern Sie die initialisierte Voice.

•BetätigenSie[STORE]>[F1]InIT>[EnTER](2x)

Kopieren Sie den gewünschten Soundeffekt im Format

WAV oder AIFF (44.1 KHz, 16 Bit) auf einen USB-Stick und

verbinden sie diesen mit dem MOXF.

•BetätigenSie[FIlE]

•WechselnSiemitdemDatenradbei„TyPE“von„All“

auf„Waveform“

•navigieren Siemit demCursor [►] zur Auswahl und

lokalisierenSieIhrSample

•BetätigenSie[SF1]EXEC

Mit dieser Aktion bekommen Sie im Display links die

Option, der neuen Waveform einen dezidierten User-

Speicherplatz zwischen 1 und 2048 zuzuweisen sowie den

Root-Key festzulegen. Das ist die Note, von der aus Sie

das Sample antriggern können (per default C3).

•nehmen Sie die gewünschten Einstellungen vor und

betätigenSieerneut[SF1]EXEC

Das Sample wird auf dem Flash Memory Board installiert.

Wechseln Sie zu Ihrer initialisierten Voice.

•BetätigenSie[EDIT]

•Wechseln Sie von [COMMOn] zum Element 1 -

Taste[1]

•navigieren Sie im Bereich „OSC“/“WAvE“ mit dem

Cursor[►]zur„WaveBank“

•Ändern Sie den Eintrag „pre“ zu „user“mit Hilfe der

Taste[InC]

•WählenSiemitdemDatenradoderdenTasten[InC]/

[DEC]IhrneuesSampleaus

Über die Taste C3 der Klaviatur können Sie das Sample

sofort spielen. Wenn Sie möchten, speichern Sie Ihre Voice

mit der oben beschriebenen Verfahrensweise.

Hier sind direkte Links zu den erwähnten MPG-Ausgaben, falls Sie sie

verpasst haben oder gern noch einmal nachlesen möchten:

http://www.easysounds.eu/MusicProductionGuide_2013_04_DE.pdf

http://www.easysounds.eu/MusicProductionGuide_2014_02_DE.pdf

de.Yamaha.com

M O X F F L A S H M E M O R Y G U I D E1 3

Page 14: MOXF FLASH MEMORY GUIDE - easysounds.eu · FlaSh mEmORY Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles

Ein einfaches Sample, mit dem auf diese Art eine Waveform

erzeugt wurde, lässt sich lediglich einer einzelnen Taste

zuordnen und anschließend nicht verstimmen. Wenn Sie

die grobe Stimmung (Pitch Coarse) verändern, wird das

Sample lediglich auf einer anderen Taste wiedergegeben

(Transpose). Ich werde im weiteren Verlauf noch einmal

auf das Laden von Waveforms eingehen.

„pimp my Drums“

Das Einbinden eines Samples in ein User-Drum-Kit ist

ähnlich einfach. Der Ladevorgang unterscheidet sich nicht

von der oben beschriebenen Verfahrensweise. Wählen

Sie beispielsweise ein User-Drum-Kit, in dem Sie eine

vorhandene Snare-Drum aus den ROM-Waves durch ein

eigenes Sample ersetzen möchten.

•BetätigenSie[EDIT]

•Wechseln Sie von [COMMOn] zum Element 1 -

Taste[1]

•Spielen Sie die Taste, der Sie das Sample zuordnen

möchten

•Stellen Sie erforderlichenfalls bei „PITCH“ / “TunE“

([SF1])„Coarse“denWert„0“ein

beschrieben, mehrere sogenannte Keybanks enthalten,

denen Samples zugeordnet sind. Falls Sie sich mit den

Begriffen in diesem Kontext noch einmal intensiver

befassen möchten, empfehle ich Ihnen einen Blick in den

Yamaha Synth Guide.

http://www.easysounds.eu/YamahaSynthGuide_DE.pdf

Im Kapitel 3 „MOTIF Grundbegriffe“ ab Seite 14 finden

Sie eine detaillierte Beschreibung der Zusammenhänge.

Wenn Sie eine Waveform laden, die Keybanks, Samples

und zusätzliche Informationen wie Loop-Punkte usw.

bereits enthält, lässt sich diese mit den Voice-Parametern

umfangreicher bearbeiten als ein einzelnes Sample.

Fügen Sie beispielsweise eine solche Waveform in Ihre

initialisierte Voice ein, wird die Belegung der einzelnen

Samples auf der Tastatur aus den Informationen der

Waveform übernommen. Diese Waveform lässt sich

dann genau so verwenden wie die internen Waveforms

aus dem ROM-Speicher. Auch Drumloops laufen dann

„rund“, wenn sie entsprechend vorbereitet wurden. Allen

Interessierten, die sich intensiver mit dem Thema Samples

auseinandersetzen möchten, sei erneut der John Melas

Waveform Editor empfohlen. Ich habe die Erlaubnis, es

schon einmal zu verraten: Im Sommer diesen Jahres wird

es ein Update geben, das den Import von Voices und

Waveforms aus Dateien vom MOTIF XS und MOTIF XF

sowie MOXF unterstützt (.X0A, .X3A, .X6A)

Fazit

Ich hoffe, dass ich Sie bei der erweiterten Verwendung

Ihres installierten Flash-Boards etwas unterstützen konnte.

Fast obligatorisch an dieser Stelle möchte ich erneut

darauf hinweisen, dass Sie regelmäßig Backups Ihrer

wichtigen Daten anlegen sollten. Insbesondere auch vor

dem Arbeiten mit Waveforms/Samples ist es praktisch

Pflicht, eine ALL-Datei einschließlich Waveforms als

Backup zu speichern, auf die Sie notfalls zurückgreifen

können.

Basierend auf dem Yamaha-Promotion-Text wünsche ich

Ihnen allzeit „Inspiration In A Flash“.

IhrHans-PeterHenkel

•WechselnSiemitderTaste[F1]OSCindenOscillator-

BereichdergewähltenDrum-voice

•WählenSiemitdemDatenradoderdenTasten[InC]/

[DEC]IhrneuesSampleaus(eswirdIhnenzurbesseren

Übersicht neben der Wavenumber oben auch der

namedesSamplesangezeigt)

•Speichern Sie Ihr Drum-kit mit den vorgenommenen

Einstellungen

WavEs in Form

Die beschriebenen Beispiele enthalten jeweils nur ein

einzelnes Sample. Sie sind mit dem MOXF auch in der

Lage, eine Waveform zu laden. Diese kann, wie eingangs

de.Yamaha.com

M O X F F L A S H M E M O R Y G U I D E1 4

Page 15: MOXF FLASH MEMORY GUIDE - easysounds.eu · FlaSh mEmORY Der Flash-Speicher des MOXF (Flash Memory Expansion Module) bietet erstmals die Möglichkeit, ein umfangreiches individuelles

DE.YAMAHA.COM

DIE aUTOREN

Peter Krischker

Arbeitet seit 1991 für Yamaha als Sounddesigner und

Synthesizerspezialist und betreibt darüberhinaus den eigenen

Soundvertrieb EASY SOUNDS.

[email protected]

www.easysounds.de

Hans-Peter Henkel (alias hape13)

Keyboarder in mehreren Bands seit 32 Jahren. Engagiert sich außer-

dem als Ratgeber im Yamaha Synthforum und Autor im Music

Production Guide.

[email protected]

www.cool-webinars.com

M O X F F L A S H M E M O R Y G U I D E1 5