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Das Bundesteilhabegesetz Weiterentwicklung des Teilhaberechts - Reform der Eingliederungshilfe
Dr. Rolf Schmachtenberg
Leiter der Abteilung V Teilhabe, Belange behinderter Menschen, Soziale Entschdigung, Sozialhilfe
Vortrag auf der Fachtagung der Bundesakademie fr Kirche und Diakonie
am 16. Oktober 2015 in Berlin
1
Inhaltsverzeichnis
1. Einordung der Reform 2. Ausgaben 3. Ziele des Bundesteilhabegesetzes 4. Mgliche Regelungsinhalte 5. Verfahren
2
1. Einordnung der Reform
Politik fr Menschen mit Behinderungen Leitbild der Inklusion Selbstbestimmt Leben in der Mitte der Gesellschaft UN-BRK
3
Beeintrchtigungen 29 Mio.
Behinderungen 16,8 Mio.
Anerkannte Behinderungen 9,6 Mio.
Anerk. Schwerb. 7,3 Mio.
Asylbewerber 225 Tsd.
Grundsicherung im Alter und bei
Erwerbsminderung 962 Tsd.
Hilfe zum Lebens-
unterhalt 370 Tsd.
Empf. Egh 694 Tsd.
Angaben: destatis Teilhabebericht 2013
Versor-gungsber. SER 206
Tsd.
1. Einordung der Reform Um wen und was geht es (i.w.S.)?
4
1. Einordung der Reform Leistungen fr Menschen mit Behinderung: Systeme und Zustndigkeiten
SGB XII Eingliederungshilfe
SGB II, SGB XII Lebensunterhalt,
Vertragsrecht
SGB III Arbeitsfrderung
SGB V Krankenversicherung
SGB VI Rentenversicherung
SGB IX Koordination und Zusammenarbeit
SGB XI Pflegeversicherung
Kultusbereich Leistungen fr Schul- und Hochschulbesuch
SGB VIII Kinder- und Jugendhilfe
5
1. Einordnung der Reform
BGG
NAP
Sozialleistungen
BTHG
SER Reform
Barrierefreiheit, Gleichstellung
Manahmenkatalog
6
1. Einordnung der Reform
Inklusive Bildung
Inklusive Lsung
BTHG
PSG II/III
7
1. Einordung der Reform Um wen und was geht es (i.e.S.)?
694 Tsd. Empfnger von Eingliederungshilfe (2013)
181 Tsd. Arbeitslose mit Schwerbehinderung (2014)
1,67 Mio. Antrge auf Leistungen zur Medizinischen Reha (2012)
360 Tsd. Rentenneuantrge auf Erwerbsminderung (2013)
vorrangig um:
aber unter anderen auch um:
8
1. Einordung der Reform Um wen und was geht es (institutionell)?
Trger der Eingliederungshilfe: Kommunen und Lnder
9
Reha-Ausgaben der Sozialversicherung und der Eingliederungshilfe (Brutto)
0
5
10
15
20
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Bruttoausgaben der Eingliederungshilfe ()
Ausgaben der Sozialversicherung fr Reha und Teilhabe () ohne Eingliederungshilfe
Steigerung seit 2004: ca. 8 %
Steigerung seit 2004: ca. 31 %
in M
rd.
10
2. Ausgaben - Entwicklung
VorfhrenderPrsentationsnotizenErluterung zur Grafikvergleichsweise moderater Anstieg fr Trger der Sozialversicherung, nahezu konstant 3 Mio. Antrge (med. Reha + Teilhabe am Arbeitsleben)
Bruttoausgaben der Eingliederungshilfe
Anstieg ab 2004 um 31 %Anstieg um rd. 140 % von 1994-2012
Dynamik der Ausgaben:
0,0%0,2%0,4%0,6%0,8%1,0%1,2%1,4%1,6%1,8%2,0%
0
2
4
6
8
10
12
14
16
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Nettoausgaben der Eingliederungshilfe (linke Skala)Anteil der Eingliederungshilfe am SozialbudgetAnteil der Eingliederungshilfe an den Gesamtausgaben der ffentlichen Hand
in M
rd.
11
2. Ausgaben- Entwicklung in der Egh
Die wichtigsten Ausgabenblcke 2013: Insgesamt 14,8 Mrd. Euro brutto
0,0 2,0 4,0 6,0 8,0
Sonstige Leistungen der Eingliederungshilfe
Hilfen zu einer angemessenen Schulbildung
Heilpdagogische Leistungen fr Kinder
Leistungen in Werksttten fr behinderteMenschen
Hilfen zum Leben in betreutenWohnmglichkeiten
0,3
0,8
1,1
4,0
6,3
0,3
0,4
1,5
Mrd.
Ausgaben inEinrichtungen
Ausgabenauerhalb vonEinrichtungen
0,1
12
2. Ausgaben Ausgabeblcke der Egh
Die wichtigsten Ausgabepositionen: Durchschnittliche Fallkosten Eingliederungshilfe 2013
0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000
Heilpdagogische Leistungen fr Kinder
Hilfen zum Leben in einer eigenen Wohnungoder einer Wohngemeinschaft
Hilfen zum Erwerb praktischer Kenntnisseund Fhigkeiten
Leistungen in Werksttten fr behinderteMenschen
Hilfen zu einer angemessenen Schulbildung
Hilfen zum Leben in einer betreutenWohneinrichtung
6.976
8.516
11.931
14.778
15.532
29.667
13 *Fallzahlen = Empfnger im Laufe des Jahres insgesamt
2. Ausgaben Fallkosten in der Egh
Prognose Eingliederungshilfe
Bericht Verbesserung der Datengrundlage zur strukturellen Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe fr Menschen mit Behinderung* der cons_sens GmbH prognostiziert fr den Zeitraum von 2012 bis 2020: Steigerung der Zahl der Leistungsberechtigten um
24 Prozent (nach con_sens: von 751.000 auf 931.000) Steigerung der Ausgaben fr die Eingliederungshilfe
um 31 Prozent (nach con_sens: von 16,5 Mrd. Euro auf 21,6 Mrd. Euro).
* Der Bericht ist das Ergebnis einer unabhngigen Forschungsleistung der con_sens GmbH. Er gibt nicht die Auffassung des Bundesministeriums fr Arbeit und Soziales wieder.
2. Ausgaben - Prognose
14
3. Ziele des Bundesteilhabegesetzes
1. Verbesserung der Selbstbestimmung - Umsetzung der UN-BRK
2. Ausgabendynamik brechen
15
4. Mgliche Regelungsinhalte Eingliederungshilfe neu-
Konzentration auf die Fachleistung
Personenzentrierte Leistungsgewhrung
Leistungskatalog zur sozialen Teilhabe (u.a. Assistenzleistungen)
Verbesserung der Teilhabe am Arbeitsleben (Budget fr Arbeit, andere Leistungsanbieter)
Anpassungen bei der Anrechnung von Einkommen und Vermgen
Strkung der Steuerungsmglichkeiten der Leistungstrger gegenber den Leistungserbringern (Prfungsrechte, Wirkungskontrolle)
A
B
C
D
E
F
16
4. Mgliche Regelungsinhalte Leistungen wie aus einer Hand
Schrfung der Regelung zur Klrung der Zustndigkeit
Verbindliche Zusammenarbeit fr alle Rehatrger geltendes Teilhabeplanverfahren
Frderung der Zusammenarbeit (Verordnungen/Empfehlungen Auftrag an BAR)
Einfhrung eines Angebotes an unabhngiger Beratung
Przisierung der gesetzlichen Regelungen zur Komplexleistung Frhfrderung
G
H
I
J
K
17
4. Mgliche Regelungsinhalte Flankierungen in den vorgelagerten Systemen
Prvention strken: Zugnge aus den Rechtskreisen SGB II/SGB III in die Eingliederungshilfe verringern
Prvention strken: SGB VI: Zugnge zu Eingliederungshilfe verringern
SGB V: Schnittstellen klren
SGB XI: Schnittstellen klren
L
M
N
O
18
5. Zeitplan
Vorarbeiten bis Juli 2014
Beteiligung bis April
2015
Erarbeitung im Herbst
2015
Kabinett im Frhjahr 2016
Implemen-tierung ab Ende
2016
in 5 Phasen:
19
Vielen Dank fr Ihre Aufmerksamkeit!
20
Foliennummer 1Inhaltsverzeichnis1. Einordnung der Reform1. Einordung der ReformUm wen und was geht es (i.w.S.)? 1. Einordung der ReformLeistungen fr Menschen mit Behinderung: Systeme und Zustndigkeiten1. Einordnung der Reform1. Einordnung der Reform1. Einordung der ReformUm wen und was geht es (i.e.S.)? 1. Einordung der ReformUm wen und was geht es (institutionell)? Reha-Ausgaben der Sozialversicherungund der Eingliederungshilfe (Brutto)Dynamik der Ausgaben:Die wichtigsten Ausgabenblcke 2013:Insgesamt 14,8 Mrd. Euro bruttoDie wichtigsten Ausgabepositionen:Durchschnittliche Fallkosten Eingliederungshilfe 2013Prognose Eingliederungshilfe3. Ziele des Bundesteilhabegesetzes4. Mgliche RegelungsinhalteEingliederungshilfe neu-4. Mgliche RegelungsinhalteLeistungen wie aus einer Hand4. Mgliche RegelungsinhalteFlankierungen in den vorgelagerten Systemen 5. ZeitplanFoliennummer 20