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BRUSTKREBS I 18 Grosse Kampagne IDEENMANAGEMENT I 50 Uni zeichnet die Bina aus TRÜFFELFIEBER I 86 Delikatesse aus der Erde STARMUSIKER I 126 Multitalent Dieter Meier NR. 40 3. OKTOBER 2011 www.migrosmagazin.ch Natürlich! In der Schweiz setzen sich Tausende von Menschen für die Natur ein. Freiwillig und ohne Lohn. Die 17-jährige Lena Stamm ist eine davon. I 30 Bild Tina Steinauer Adressänderungen am Postschalter melden oder dem regionalen Kundenforum: Tel. 044 - 278 53 23 / [email protected] Ausgabe Zürich, AZA 8021 Zürich

Migros Magazin 40 2011 d AA

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InderSchweizsetzensichTausendevonMenschen fürdieNaturein.FreiwilligundohneLohn.Die17-jährige LenaStammisteinedavon. I30 NR.40 3.OKTOBER2011 IDEENMANAGEMENTI50 BRUSTKREBSI18 STARMUSIKERI126 TRÜFFELFIEBERI86 AdressänderungenamPostschaltermeldenoderdemregionalenKundenforum:Tel.044-2785323/ [email protected] www.migrosmagazin.ch Ausgabe Zürich, AZA 8021 Zürich Bild Tina Steinauer

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  • BRUSTKREBS I 18

    Grosse

    Kampagne

    IDEENMANAGEMENT I 50

    Uni zeichnet

    die Bina aus

    TRFFELFIEBER I 86

    Delikatesse

    ausder Erde

    STARMUSIKER I 126

    Multitalent

    DieterMeier

    NR. 40 3. OKTOBER 2011

    www.migrosmagazin.ch

    Natrlich!

    In der Schweiz setzen sich Tausende vonMenschen

    fr die Natur ein. Freiwillig und ohne Lohn. Die 17-jhrige

    Lena Stamm ist eine davon. I 30

    BildTinaSteinauer

    Adressnderungen am Postschalter melden oder dem regionalen Kundenforum: Tel. 044 - 278 53 23 /

    [email protected]

    AusgabeZrich,AZA8021Zrich

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    DIESEWOCHE INHALT

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    NR. 40, 3. OKTOBER 2011 MIGROS-MAGAZIN

    M-Infoline:

    Tel. 0848 84 0848* oder Fax 0041 44 277 20 09 (Ausland).

    [email protected]; www.migros.ch

    Cumulus: Tel. 0848 85 0848* oder +41 44 444 88 44 (Ausland).

    [email protected]; www.migros.ch/cumulus

    Redaktion Migros-Magazin: Postfach 1751, 8031 Zrich,

    Tel. 044 447 37 37, Fax 044 447 36 01

    [email protected]; www.migrosmagazin.ch;

    * Normaltarif

    EDITORIAL

    Hans Schneeberger, Chefredaktor

    Die nationale

    Abstellkammer

    Eine etwas indiskrete Frage:Wie sieht es in Ihrem Luftschutzkeller aus? Das

    Luftschutzkeller-Abteil meiner Eltern zumBeispiel war immer vollgestopft mit

    Unntzem undNtzlichem.Hinten an derWand einWeingestell, auf dem einige

    FlaschenWaadtlnder dem Entsorgen entgegendmmerten. Eine Kistemit alten

    Kleidern, von denen sich dieMutter, aus welchen Grnden auch immer, nicht

    trennen konnte. Eine ausrangierte Stereoanlage, zwei Paar Skier, auf denen ich

    seit Jahren nichtmehr talwrts gedonnert war. Und die obligaten Bchsen und

    Packungenmit Notvorrat. Ein Notvorrat, der ab und zuwiedermal ausgerumt

    und erneuert wurde,wenn das Verfalldatum schon fast

    peinlich lange berschrittenwar.

    Der Luftschutzkeller ist der vielleicht

    schweizerischste aller Rume: Er symbolisiert das

    Sicherheitsverstndnis, das die Nachkriegsgeneration

    geprgt hat. Schutz vor Bomben aller Art sollte er bieten.

    Das berleben nach demUndenkbaren ermglichen, nach demAtomkrieg.

    Allein das Aufstemmen der dezimeterdicken Tren flsste uns Kindern Respekt

    ein und gab uns ein Gefhl von Sicherheit (die nchtern betrachtet nie dawar).

    Wer sollte uns was anhaben?

    Auch der saloppeUmgangmit demLuftschutzkeller hat etwas sehr

    Schweizerisches.Manwahrt die Form, lsst den Keller genau nach Vorschriften

    bauen, nutzt ihn aber fr alles und jedes. Ermutiert zur Abstellkammer,

    in Grossberbauungen zumPartyraum oder zumCarnotzet frWeinliebhaber.

    109 Prozent betrgt der Deckungsgrad:Will heissen, die Schweiz hatmehr

    Luftschutzpltze als Einwohner. Ein weltweit einmaligerWert. Undwie

    sieht es nun aus, in den Schutzrumen der Schweiz?Wir haben uns umgesehen

    (Seite 30).

    [email protected]

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    Der Luftschutzkeller,

    der schweizerischste

    aller Rume

    110 | FAMILIE

    Die erste Liebe ist

    intensiv. Und, sie

    bringt die ganze

    Familie durch-

    einander.

    NR. 40, 3. OKTOBER 2011 MIGROS-MAGAZIN

    us? Das

    pft mit

    em einige

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    BilderPacoCarrascosa,JormaMller,BasilStcheli,Plainpicture

    36 | INTERVIEW

    Futurist Lars

    Thomsen blickt

    optimistisch in

    die Zukunft.

  • PURIS CHF 424500.

    schlsselfertig, inkl. Keller

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    DIESEWOCHE

    INHALT 3

    MIGROS-MAGAZIN NR. 40, 3. OKTOBER 2011

    8 | REPORTAGE

    In der Schweiz gibt

    esmehrPltze in

    Luftschutzkellern

    als Bewohner. Kein

    Wunder,werden sie

    zweckentfremdet.

    MIGROS-WOCHE

    4 | Aktuelles

    MENSCHEN

    8 | Reportage

    Ein Rundgang durch die Keller der

    Schweiz. So viel Voyeurismus darf sein.

    15 | Auf einWort

    17 | Bild derWoche

    18 | Portrt

    Zwei Frauen berleben ihre Brustkrebs-

    erkrankung. Auch dank der Kampagnen

    der Krebsliga Schweiz.

    25 | Kolumne Der Hausmann

    26 | Portrt

    Roger Burnens betreibt das einzige

    handbetriebene Karussell der Schweiz.

    Das ist eine Aufgabe frs Leben.

    30 | Portrt

    Tausende von Freiwilligen pflegen die

    Schweizer Natur. Auch deshalb ist das

    Leben hier lebenswert.

    36 | Interview

    Zukunftsforscher Lars Thomsen.

    AKTUELL

    42 | Impfkampagne

    Die Migros untersttzt das Engagement

    der Unicef gegen Tetanus in der

    Zentralafrikanischen Republik.

    44 | Mountainmania

    Die Mountainmania geht auf Schweizer

    Tournee und macht in 14 Filialen halt.

    47 | Migros-Zeitreise

    49 | Nummer 1

    Die Migros-Pensionskasse ist in einem

    Rating zur besten PK gekrt worden.

    50 | Ideenreich

    Die Uni Bern hat das Migros-Unterneh-

    men Bina ausgezeichnet. Es besitzt das

    beste Ideenmanagement der ganzen

    Schweiz.

    SCHAUFENSTER

    53 | Aus der Region

    Vier Landfrauen kochen regionale

    Spezialitten.

    58 | Kinder backen in der Hausbckerei

    73 | Utz sorgt fr guten Kaffee

    75 | Feines fr den Salat

    76 | Straffer Bauch zumAnziehen

    79 | Mnner, zieht euch warm an!

    81 | Wie die Migros Tiere untersttzt

    83 | Spielerisch fit werden

    SAISONKCHE

    86 | Auf Trffelsuche

    Ueli Engel und seine Hunde finden sie.

    90 | Kchenkunde

    Trffel passen zu einfachen Gerichten.

    IHREREGION

    93 | Neues aus Ihrer Genossenschaft

    LEBEN

    99 | Mix

    106 | Outdoor

    SchwindelerregendeWanderung

    entlang derWalliserWasserleitungen.

    110 | Familie

    Die erste Liebe.

    112 | Auto

    Der Suzuki SX4 ist eine Mischung von

    Cityflitzer und SUV.

    MEINEWELT

    126 | Dieter Meier

    Der Zrcher ist Musiker, Unternehmer,

    Landwirt und Filmer.

    RUBRIKEN

    7 | Leserbriefe

    115 | Bitte melde dich

    119 | Rtsel

    123 | Impressum

    124 I Cumulus

    MIGROS-MAGAZIN NR. 40, 3. OKTOBER 2011

    Anzeige

  • MIGROS-WOCHE AKTUELLES

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    NR. 40, 3. OKTOBER 2011 MIGROS-MAGAZIN

    DieMigros spendet Tetanusimpfungen.

    FRISCH IN DERMIGROS

    Knorrige Herbstfrucht

    Quitten haben es nicht leicht. pfel und Birnen

    stehen jeden Herbst im Rampenlicht. Die Quitte

    will erobert werden. Ihre grobe, knorrige Form

    verleitet nicht gerade zum Reinbeissen. Wer es

    dennoch wagt, wird enttuscht, denn die Quitte

    ist roh ungeniessbar. Sie muss erst gebacken oder

    gekocht werden. Aber dann trumpft sie mit

    fruchtiger Sure auf. Besonders fein schmeckt sie

    als Quittenpaste oder gekocht zu whrschaften

    Herbstmahlzeiten, zum Beispiel als Beilage zu

    Wild. Frische Quitten erhalten Sie noch bis Ende

    Oktober in vielen Migros-Filialen.

    Drucken ohne

    Minerall

    Ist es technologisch mglich, eine Zei-

    tungmitminerallfreienFarbenzudru-

    cken? Ja, sagen dasMigros-Magazin

    und die Druckzentren

    derTamedia.EinTeilder

    aktuellenAuflagewurde

    miteinerspeziell frdie-

    sen Zweck hergestellten

    schwarzen Farbe auf

    pflanzlicher Basis ge-

    druckt.

    Ein Verzicht auf mineral-

    lhaltige Farbenwre po-

    sitiv fr die Recycling-In-

    dustrie: Ein Teil der alten

    Zeitungen wird zu Verpa-

    ckungskartonfrLebensmittelverarbei-

    tet und dort ist die mgliche Verun-

    reinigung durch Minerallbestandteile

    ein wiederkehrendes Thema. Im Mo-

    ment ist die minerallfreie Farbe erst in

    SchwarzundnuringanzkleinenMengen

    erhltlich.

    Die Migros untersttzt eine weltweite

    KampagnedesKinderhilfswerksUnicef

    unddesKonsumgterkonzernsProcter

    & Gamble gegen die oftmals tdlich

    verlaufende InfektionskrankheitTeta-

    nus. Mit jeder in der Migros oder bei

    LeShop gekauften Pampers-Packung

    bezahlt derMigros Baby Club eine zu-

    stzliche Impfdosis. Die Kampagne

    luft von Oktober bis Dezember 2011.

    Bereits 2010 konnte dieMigros so ins-

    gesamt300000zustzlicheImpfdosen

    finanzieren.

    Mehr zum Thema auf Seite 42.

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    2011www.migrosmagazin.ch

    Adressnderungen am

    Postschalter melden oder dem

    regionalen Mitgliederdienst: Tel. 058 565 84 01

    E-Mail: [email protected]

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    SCHNAPPSCHUSSDERWOCHE

    Hnd Sie

    Cumulus?

    Impfen rettet Leben

    Hallo, Redaktion desMigros-

    Magazins, ichwolltemal zeigen,

    dassmeinMami jetzt auch bequem

    zu Hause einkaufen kann,

    schreiben uns Lucie (4) und sein

    Mami Jacqueline Guidici aus Aarau.

  • MIGROS-WOCHE

    AKTUELLES 5

    MIGROS-MAGAZIN NR. 40, 3. OKTOBER 2011

    BilderStockfood,Laif,RenRuis

    Auf der Suche nach der passenden Ver-

    pflegungfrsQuartierfest,denVereins-

    anlass oder die Familienfeier? Die

    Migros-Restaurants bieten die ideale

    Lsung fr Gste ab

    20 Personen: Viele

    schmackhafteGerich-

    te zum Bestellen, Ab-

    holen und Geniessen.

    KnackigfrischeSalate,

    Grillpoulets, Hamme

    und Kartoffelsalat,

    Pouletgeschnetzeltes

    Casimir oder saftige

    Schweinssteaks sind nur einige der fei-

    nen Speisen aus dem breiten Angebot.

    Das Migros-Restaurant bereitet die ge-

    wnschten Gerichte zu, und die Bestel-

    lung kann, praktisch

    verpackt in einer

    Warmhaltebox inklu-

    sive Schpfbesteck,

    abgeholt werden. Die

    Angebotsbroschre

    gibts in allen Migros-

    Restaurants in den

    Kantonen Aargau,

    Bern und Solothurn.

    D

    ie fnfWGsprsentieren sich auf

    www.migros.ch/m-budget-wg.

    Die Gewinner-WG kann ein

    Jahr lang gratis wohnen und kostenlos

    M-Budget-Produkte beziehen, insge-

    samt imWert von 45000 Franken.

    In den nchsten sechsWochenms-

    sen sich die fnf Finalisten verschiede-

    nen Aufgaben stellen. Welche, knnen

    SieviaInternetentscheiden.Undabdem

    13.Oktober treten die Finalisten im

    interaktiven TV-Sender Joiz live gegen-

    einander an. Das

    sind die Kandida-

    ten:

    Villa Kunzental

    heisst die sechs-

    kpfige Mnner-

    WG aus Rheinfel-

    den, inderenHaus

    es spukt.

    Hotel Atlantis

    nennt sich die

    neunkpfige WG

    im ehemaligen

    5-SterneHotelAt-

    lantisametliberg

    ZH.

    Die Chaos-De-

    sign-WGbewohnt

    eine riesige Wohnung in einem Ab-

    bruchhaus in Zrich.

    InderWGHeimeken inWettingenAG

    wohnen drei Jungs, deren gemeinsames

    Hobby dieMusik ist.

    Les Welsch sind vier Studenten aus

    Zrich-Affoltern, unter ihnen ein

    Walliser und ein Jurassier.

    Alle Online-User, die sich am Voting

    beteiligen, nehmen automatisch an der

    wchentlichenVerlosungvonPreisenim

    Gesamtwert von 20000 Franken teil.

    M-Budget-WG

    2011:Werwirds?

    FnfWohngemeinschaften prsentieren sich online.

    M-Budget ist Kult:

    SeineWG hat

    die letztjhrige

    Wahl gewonnen.

    REGION AARE

    Gerichte zumAbholen

    Swiss-Toy-Award

    Womit spielen Kin-

    der am liebsten?

    Niemandkanndiese

    Frage besser beant-

    wortenalssieselbst.

    Im Rahmen des

    Swiss Toy Award

    2011 des Spielwaren

    Verbands Schweiz

    (SVS) habenmehr als 16000Kinder

    ausderganzenSchweizSpielsachen

    bewertet ein neuer Teilnahme-

    rekord.Dies via Internet oder direkt

    imMigros-EinkaufszentrumWest-

    side. Die Sieger werden mit dem

    Signet Suisse Toy Award auf der

    Verpackung gekennzeichnet.

  • MGB

    www.migros.chW

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  • FORUM

    LESERBRIEFE 7

    MIGROS-MAGAZIN NR. 40, 3. OKTOBER 2011

    Schreiben Sie uns:Wir freuen uns ber Briefe und Mails zu Artikeln im Migros-Magazin. Je krzer Ihr Brief, desto grsser die Chance, dass er verffentlicht wird. Zuschriften

    knnen durch die Redaktion gekrzt werden. Per Post an Redaktion Migros-Magazin, Leserbriefe, Postfach 1751, 8031 Zrich,

    oder per Mail an [email protected]. Und vergessen Sie bitte nicht, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer anzugeben.

    MM 39: Der Tag an dem die Swissair starb,

    Artikel ber ehemalige Angestellte.

    Ist das Schweizerkreuz

    noch gerechtfertigt?

    Ihr Swissair-Grounding-Artikel hat

    mir wieder das Unvermgen der

    damaligenManager, Banken und

    Politiker vor Augen gefhrt.Was ich

    aber berhaupt nicht verstehe, ist,

    warum die heutigen Flugzeuge die

    Bezeichnung Swiss und das

    Schweizerkreuz tragen drfen, obwohl

    sie doch zu 100 Prozent der deutschen

    Lufthansa gehren. Ernst Huber

    8107 Buchs

    MM 38: Ein Dorf braucht mehr Kinder, Artikel

    ber die drohende Schliessung der Schule im

    Berner Bergdorf Gadmen.

    Auch fr ein Kind lohnt

    sich eine Schule

    In Norwegens lndlicher und zum

    Teil sehr abgeschiedener Gegendwird,

    um ein Dorf nicht aussterben zu lassen,

    ein Kindergarten und eine Schule

    gefhrt, auchwenn nur ein oder zwei

    Kinder vorhanden sind. Ich denke, die

    Schweiz ist auf die Ressource Bildung

    angewiesen, und es sollte fr ein Dorf

    mitmomentan nur zehn Schlern

    Geld zumWeiterbestehen der Schule

    vorhanden sein. Ruth Olloz

    1874 Champry

    MM 37: Schluss mit Kay ei Papagei, Artikel

    ber Stotterer.

    Stotternwar Folge von

    psychischemDruck

    Heute wird ein Problem zumGlck

    viel eher erkannt, aufgegriffen, und

    Massnahmenwerden eingeleitet. Dass

    es in den 60er Jahren leider noch

    nicht so war, zeigt meine persnliche

    Erfahrung. Ich kam als zehnjhriger

    Knabe als Pflegekind zu einer

    Bauernfamilie. Durch einen Unfall

    verpasste ich ein halbes Schuljahr und

    musste den Rckstand innerhalb eines

    halben Jahres aufholen. Ichwurde

    berall alsWaisenkind undMilchbubi

    gemieden und ausgelacht. Die Folgen

    waren absehbar: Ichwurde Bettnsser

    und Staggeler. Damals wurde niemand

    darauf aufmerksam, dass hier ein

    Knabe unter psychischemDruck stand.

    Die Schulleistungen gingen drastisch

    zurck, Depressionen undUnsicher-

    heiten nahmen zu. Durch viele Psycho-

    therapien lernte ich fliessend sprechen.

    Heute kann ich vor einer Gruppe einen

    Vortrag halten.

    R.N. (Name der Redaktion bekannt)

    MM 37: Was gar nicht geht, ist totaler

    Wildwuchs, Artikel ber mnnliche

    Behaarung.

    Frauen haben gerne

    gepflegteMnner

    Lustig zu lesen, dassmehrheitlich

    Mnner derMeinung sind, Behaarung

    sei von der Natur geschaffen, im Trend

    oder was auch immer.Mnner schauen

    gern eine gestylte Frau an. Das gilt fr

    Frauen auch. Sie schauen gerne

    gepflegteMnner an, und, sorry, diese

    haben die Haare nicht an der falschen

    Stelle. Jeanne Eberle, 8610 Uster

    MM 39: Bewegung macht schlau, Artikel ber Bewegung im Schulalltag.

    GefhrlicheQuartierstrassen

    ImArtikel wird nur amRand auf

    die Ursachen der Bewegungsarmut

    eingegangen.Hauptgrund aber ist das

    Auto! Kinder werden in die Spielgrup-

    pe, in den Kindergarten und zur Schule

    gefahren. Das grssere bel ist aber,

    dass sich die Kinder wegen der Autos

    in ihremWohnumfeld und auf den

    Quartierstrassen kaummehr frei

    bewegen knnen.Mit etwas gutem

    Willen und relativ wenig Aufwand

    liessen sich Begegnungszonen

    realisieren.Nicht nur Kinder wrden

    so Bewegungsfreude und

    Lebensqualitt zurckgewinnen!

    Dieter Blatt

    3110Mnsingen

    In Bewegungs-

    landschaften kann

    sich jedes Kind so

    bewegen,wie es

    seinen Fhigkeiten

    entspricht.

    InNorwegenwird eine

    Schule gefhrt, auchwenn

    nur ein Kind vorhanden ist.

    RuthOlloz, 1874Champry

  • 8NR. 40, 3. OKTOBER 2011 MIGROS-MAGAZIN

    Weltmeister

    imBunkern

    MENSCHEN REPORTAGE

    B

    eimBauenvonSchutzrumensind

    die Schweizer Weltmeister: Die

    Investitionen fr 8,6 Millionen

    SchutzpltzebelaufensichlautBundes-

    rat auf rund zwlf Milliarden Franken.

    283000Personenschutzrumebefinden

    sich in Privathusern, Instituten und

    Spitlern. Dazu kommen gemss dem

    BundesamtfrBevlkerungsschutzrund

    2450 ffentliche Schutzanlagen. So be-

    luftsichderDeckungsgradderSchwei-

    zer Bevlkerung auf 108,8 Prozent. Die

    Schweiz hat also mehr Schutzpltze als

    Einwohner. Einzig Schweden, Finnland

    und Singapur weisen annhernd hnli-

    cheWerteauf.Deutschlanderreichteinen

    Deckungsgrad von nur drei Prozent.

    Grund fr den rekordhohen Schweizer

    Wert: Das Bevlkerungs- und Zivil-

    schutzgesetz schreibt seit 1963 fr

    Hauseigentmer eine Baupflicht eines

    Schutzraums vor. Zwar versuchte der

    ehemalige jurassische CVP-Nationalrat

    Pierre Kohler den Bau von privaten

    Schutzrumen 2005 aufzuheben. Doch

    die parlamentarische Initiative des

    47-Jhrigen scheiterte. Die Schutz-

    Franz (66) undAdelheid (59) Renggli aus SeonAG

    Im Luftschutzkeller des Einfamilienhauses des Ehepaars Renggli fallen drei Karabiner auf, die

    in einer Ecke stehen. Diese sind mir schon lange ein Dorn im Auge, beschwert sich Adelheid

    Renggli und erntet dafr von ihremMann ein Murren. DieWaffen aus seiner Militrzeit lagern

    neben einigen FlaschenWein, Aproz-Mineralwasser, Tpfen und Erde zum Umtopfen, Gummi-

    stiefeln und Bastelholz. Und an derWand ist eine Schutzraumbelftung Typ VA 20 befestigt,

    die rund 3000 Franken kostet. Franz Renggli lacht: Mit demWein knnte man im Notfall

    vergessen, was draussen abgeht. Holz und Erde seien von einer Migros-Do-it+Garden-Filiale.

    Von der Migros bezieht Renggli auch die Pension, fuhr er doch 26 Jahre lang die legendren

    Migros-Verkaufswagen.

    Wenn es um Luftschutz-

    keller geht, ist die

    SchweizWeltspitze.

    In unserem Land gibt

    es Schutzraum fr

    8,6MillionenMenschen.

    Oder frMillionen von

    Skiern und Konfiglsern.

    DasMigros-Magazin ist

    in die Tiefe gestiegen und

    hat in Schweizer Kellern

    Unglaubliches entdeckt.

  • MIGROS-MAGAZIN NR. 40, 3. OKTOBER 2011

    REPORTAGE 9

    MENSCHEN

    Pius (65) undYvonne (60) Friker ausNiedergsgen SO

    Tritt man in den Schutzkeller im Einfamilienhaus des Ehepaars Friker, fallen 250Weinflaschen

    auf, die friedlich neben Jgermeister sowie Pflaumen- undWilliams-Destillaten lagern. Pius

    Friker erklrt: Ich habe gute Beziehungen zu den Bauern in der Region. Fr den Pensionr und

    seine Frau ist der Schutzkeller vor allem Vorratskammer. In dieser lagern auch Nespresso-Kap-

    seln, Baumkerzen und Handreinigungs-Papierrollen. Auf der Notpritsche sind Glser mit weissen

    Bohnen sowie Zucker, Mayas Holunder-Gele und sss-saure Zucchetti aufgestellt. Eine

    Kurbel fr die Ventilationsanlage ist das Einzige, was den eigentlichen Zweck des Raums verrt.

    Wer Gsgen hrt, denkt an das Atomkraftwerk. Klar wren wir froh, wir htten es nicht. Aber

    wir vertrauen auf die Experten und heizen mit Elektrizitt, sagt Pius Friker.

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    MIGROS-MAGAZIN NR. 40, 3. OKTOBER 2011

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    MENSCHEN REPORTAGE

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    Rosmarie Guggenbhl (72) aus SeonAG

    Ich liebe meinen Keller sehr. Er ist gemtlich. Das Schutztor strt mich nicht, ganz im

    Gegensatz zur Notpritsche, die ich letzthin entsorgte, sagt Rosmarie Guggenbhl. Ein

    Panzerdeckel, der einen Notausstieg abschliessen sollte, lsst sich nicht bewegen, weil ein

    langes Gestell imWeg steht. Auf dem Regal fallen selbst gemachte Kornelkirschen- und

    Feigen-Konfitre sowie Kirschen-, Holunder- und Melissensirup auf. Die einstige Gemeinde-

    krankenschwester hat eine Alkoholallergie und lagert deshalb nur ein paar wenigeWein-

    flaschen fr allflligen Besuch.Weitere Essensvorrte hat die seit 28 Jahren im Aargauer

    Seetal lebende Ostschweizerin fein suberlich in einem alten Schrank versorgt. In einer

    Truhe lagert Rosmarie Guggenbhl Glas und Blech zum Entsorgen sowie Kartoffeln. Ich

    habe hier meine Vorrte, damit ich nicht jeden Tag ins Dorf rennen muss, sagt sie.

    raumpflicht isteinReliktausdemKalten

    Krieg. Letztlich lsst sich dieseHaltung

    nur mit wirtschaftlichen Motiven be-

    grnden,profitierendochdieUnterneh-

    men, die diese Anlagen bauen.

    Sechs Jahre spter, just zwei Tage vor

    der Atomkatastrophe im japanischen

    Fukushima beschloss der Nationalrat

    dann aber doch, die Schutzraumpflicht

    frprivateHauseigentmeraufzuheben.

    Anfang Juni vollzogderNationalrat eine

    Kehrtwende und korrigierte den Ent-

    scheid.Umgeschwenkt sind die brger-

    lichen Parteien in der grossen Kammer,

    nachdem bereits der Stnderat fr die

    BeibehaltungderBunkerbaupflichtwar.

    Die Parlamentarier argumentierten, die

    Pflicht sei keineRomantik aus demKal-

    tenKrieg.EsgebeheuteneueBedrohun-

    gen.Verteidigungsminister UeliMaurer

    nannte in diesem ZusammenhangMit-

    telstreckenraketen,dieauchdieSchweiz

    erreichen knnten.

    PierreKohlerentgegnet:Esgibtkei-

    ne Atomkriege mehr. Die Schutzrume,

    die bei denBaukostenmehrere Prozente

    verschlingen, sind fr die Schweizer

    doch vor allem dazu da, um Weine zu

    lagern.Tatschlichbentzenviele ihre

    Schutzkeller als Vorratskammer, wie

    mehrere spontane Kellerbesuche des

    Migros-Magazins im Aargauer Seetal,

    rundumdenHallwilerseeundimDunst-

    kreisdesKernkraftwerksGsgenzeigen.

    Texte Reto E.Wild

    Bilder Basil Stcheli

    www.migrosmagazin.ch

    Oft ist er weit weg oder hat keinen sicheren

    Luftfilter: Haben Sie einen bezugsbereiten

    Schutzraum?

    Schutzrume sind

    vor allem dazu da, um

    Weine zu lagern.

    Pierre Kohler,

    ehemaliger CVP-Nationalrat

  • 12

    NR. 40, 3. OKTOBER 2011 MIGROS-MAGAZIN

    RosaMeier (72) ausNiedergsgen SO

    Auf zwei mal vier Meter befinden sich im Luftschutzkeller des

    Ehepaars Meier ein Tiefkhlschrank, Dosen mit Thunfisch, Ravioli

    und Champignons sowie Kartoffeln, Zwiebeln, Erdbeerkonfi,

    Quittengele und Apfelmus. Leere Glser, ein paar FlaschenWein,

    Sandscke sowie ein Christbaumstnder sind ebenso vertreten.

    Und ber all demwacht eine Beethoven-Statue. Ich habe

    keine Ahnung, woher die ist. Aber es reut mich, sie fortzuwerfen,

    sagt Rosa Meier. Sie wisse nicht, wie das Explosionsschutzventil

    mit Vorfilter und Panzerdeckel funktioniere. Da mssten

    Sie meinen Mann fragen. Otto Meier (74) ist allerdings gerade

    unterwegs, wenn auch nicht in den Alpen, wie seine Steinsammlung

    suggeriert, sondern in der Region.

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    MIGROS-MAGAZIN NR. 40, 3. OKTOBER 2011

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    MENSCHEN REPORTAGE

    Familie Eichenberger-FurrermitMutter Beatrice

    (53) undSohnReto (25) ausMosen LU

    Im Notfall knnten wir hier unten eine Party veranstalten, sagt Reto

    Eichenberger. Der Mister-Schweiz-Kandidat 2010 spricht damit die

    Vorrte an, welche die Familie Eichenberger im Luftschutzraum lagert.

    An der schweren Eingangstre hngt eine Garderobe mit Outdoor-

    Ausrstung, auf der Notpritsche lagern unter anderem ein Skitrger,

    l, Balsamico, Maiskolben undWeine. In einer Ecke befindet sich eine

    Gefriertruhe. Fr Beatrice Eichenberger ist dieser Keller ein Vorrats-

    raum. Einzig ein Trocken-WC in Form eines Eimers und die Frischluft-

    anlage erinnern daran, dass der Luftschutzraum der Eichenbergers im

    Notfall zehn Personen aufnehmen msste.

    PiusHltschi (59) ausAesch LU

    Der 48 Quadratmeter grosse Schutzraum des CVP-Gemeinderats Pius Hltschi prsentiert

    sich mustergltig. Abgesehen von Sssmost und Birnenschnaps hat der Obstbauer den

    fr 42 Menschen konzipierten Schutzraum nicht zweckentfremdet. Ich htte ihn innert

    weniger Stunden leer gerumt, besttigt Hltschi. Die rund 30 Zentimeter hohe Schwelle

    beim Eingang gilt als bombensicher. Das obligate Trocken-WC fehlt ebenso wenig wie

    Holzgestelle, die im Notfall zu Betten umfunktioniert werden knnten.

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    FEIERN WIR DEN HERBST.

  • MENSCHEN AUF EINWORT

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    MIGROS-MAGAZIN NR. 40, 3. OKTOBER 2011

    Herr Bosshart, die Zuschauerzahlen bei den

    Miss-Schweiz-Wahlensinken,whrendande-

    re Castingshows Traumquoten vermelden.

    Die Mister-Schweiz-Show hat das SF sogar

    abgesetzt. Haben Mister und Miss Schweiz

    ausgedient?

    Unterhaltungsshows mssen ber-

    raschen. Bei Schnheitswettbewerben

    gibtswenigeElemente,diemanvariieren

    kann, und so werden sie mit der Zeit

    langweilig. Hinzu kommt, dass die

    Missen seit Jahren immer gleich aus-

    sehen.DerklassischeBarbie-Typ:grosse

    Augen, feine Nase und hbscherMund.

    Bei der Miss-Schweiz-Wahl gehts aber auch

    umSympathie und nicht nur das Aussehen.

    DieMissSchweiz mussauchPersnlich-

    keit haben und sprachbegabt sein. Seit

    Fiona Hefti waren alle Missen Studen-

    tinnenoderSchlerinnen.BeiHeftihiess

    es, sie sei aus gutbrgerlichem Haus

    und knne mit Fischbesteck um-

    gehen.

    Mussman zwischen TV-Show und derMarke

    Miss Schweiz unterscheiden?

    Ja.DieMarke ist sehr gut eingefhrt,die

    Wahl ist ein Sprungbrett in die Promi-

    welt. Der Fernsehauftritt ist aber

    wichtig,umdieReichweitederMarkezu

    erhhen.

    Was passiert, wenn SF abspringt?

    Dann mssten die Veranstalter einen

    Eventmit ein paar Tausend Leuten ver-

    anstalten, wobei die Fans der einzelnen

    Kandidatinnenbevorzugtwerdenmss-

    ten.SogbeesStimmungundFantrubel.

    Dies htte eine grosse Ausstrahlungs-

    kraft.

    Ledig, nicht geschieden und kein Kind.

    Das sind die Anforderungen an die Kandi-

    datinnen. Es fehlt das Skandalpotenzial, das

    man von anderen Unterhaltungssendungen

    her kennt.

    Brav, bieder und vorbildhaft ist ein Teil

    des Charakters der Show. Es gibt Cas-

    tingformate,diemehrPlatz frSkandale

    haben. Aber die Miss Schweiz muss ein

    Vorbild sein und die Schweiz bei ver-

    schiedenen Events vertreten deshalb

    sollte sie eine gewisse Sauberkeit aus-

    strahlen. Das ist ein Teil des Nationen-

    images,dasdieSchweizhat.Unddasdarf

    man durchaus pflegen.

    Bei den Mistern bernimmt 3+ und will es

    mehr Richtung Castingshow entwickeln. Ist

    das fr die Missen auch denkbar?

    Durchaus. 3+ msste aber mehr Leben

    in die Bude bringen. Es reicht nicht,

    wenndieKandidatennurhinstehenund

    schn aussehen. Die Show muss mehr

    Emotionen auslsen, Schadenfreude

    oder Mitleid la Ich bin ein Star, holt

    mich hier raus.

    Vielleicht haben wir schlichtweg einen

    Missen-Overkill?

    Das ist gut mglich. In Bern gibt es eine

    Miss Bern und eine Miss Bern-Ost. Ir-

    gendwo gibts Miss Garage, Miss Molly

    undMiss Earth. Aber das ist typisch fr

    die Medien. Sobald es ein Format gibt,

    das Erfolg hat,wird es nachgeahmt.

    Wird dieser Zugmal zumStehen kommen?

    Erwird zumindest langsamer werden.

    Mit Youtube oder Facebook gibt es auch an-

    dere Plattformen, um berhmt zuwerden.

    Es gibt zu viel Konkurrenz. Bei Youtube

    undFacebookmussmannichtdurchein

    Casting.Auchmuss dasPublikumnicht

    zwingend am Samstagabend von 20 bis

    22 Uhr vor dem Fernsehgert sitzen.

    Schauen Sie die Miss-Schweiz-Wahlen?

    Vorab,ausberuflicherNeugier.Aber ich

    habe ein gesellschaftliches Leben, das

    nur samstags und sonntags Platz findet.

    Daher verpasse ichmanchmaldieShow.

    InterviewNathalie Bursac

    Wieso floppen

    dieMiss-Schweiz-

    Wahlen bei den

    Fernsehzuschau-

    ern? Louis

    Bosshart (67),

    Professor fr

    Journalistik an

    der Universitt

    Freiburg, erklrt,

    woran es dem

    TV-Format fehlt.

    MISS-SCHWEIZ-WAHLEN

    Unterhaltungsshows

    mssen berraschen

    TEAMDERWOCHE

    Kmpfernatur

    La Gaillet (20) und Thomas Schenk (30) haben

    sich an der Bcker-Weltmeisterschaft ganz zuoberst

    aufs Siegertreppchen gebacken. Es ist die erste

    Goldmedallie fr die Schweiz. Umso stolzer ist ihr

    Chef Bernhard Aebersold, Inhaber der Bckerei-

    Konditorei Aebersold in Murten FR, der sie zu

    Champagner zu sich nach Hause einlud. Fr den Sieg

    mussten die Lehrtochter und der Bckermeister

    brigens whrend zweier Monate jedesWochenen-

    de in der Murtener Backstube trainieren.

    MANNDERWOCHE

    Erfindergeist

    Gleich mit vier Auszeichnungen kehrt Pius

    Theiler (19) vom EuropischenWettbewerb

    fr Nachwuchsforschende in Helsinki zurck.

    Der Nidwaldner beeindruckte die Jury mit

    seiner Erfindung Pi Cam. Mit dieser Felsklam-

    mer knnen sich Sport- und Arbeitskletterer

    an Fels- oder Mauervorsprngen sichern.

    Dank dieser Auszeichnung darf der Gipfelstr-

    mer im Dezember bei der Verleihung der

    Nobelpreise in Stockholm dabei sein.

    Brav, bieder und

    vorbildhaft ist ein Teil des

    Charakters der Show.

    BilderKarlMathis/Keystone,SchweizerJugendforscht,swissbaker.ch

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  • MENSCHEN BILD DERWOCHE

    17

    MIGROS-MAGAZIN NR. 40, 3. OKTOBER 2011

    Friedhof der Fahrradtaxis

    In Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, trmen sich auf einer

    Mllhalde Hunderte von kaputten Velotaxis, sogenannten Rikschas. Auf

    die 6,7 Millionen Einwohner Dhakas kommen rund eine Million Rikschas,

    auf den Strassen tummeln sich weitaus mehr Fahrradtaxis als Autos.

    Und leider geht auch rund die Hlfte aller Verkehrsunflle auf das Konto

    dieser fragilen Gefhrte. Rikschas sind fr die rmsten der Bevlkerung

    die einzige mgliche Einkommensquelle. Umso tragischer, wenn sie

    ihr Geschftsfahrzeug auf dem Schrottplatz zurcklassen mssen.

    FRAGEDERWOCHE

    Warumgibt es Nebel vor

    allem imHerbst?

    Nebel ist eigentlich nichts anderes als eine am Boden

    liegendeWolke beides besteht ausWassertrpfchen.

    Sie bilden sich, wenn warme, mit Feuchtigkeit gest-

    tigte Luft abkhlt.Warme Luft kann mehr Luftfeuch-

    tigkeit aufnehmen als khle. Sinkt die Temperatur

    von feuchter Luft, verwandelt sich derWasserdampf

    in winzigeWasserperlen. Nebel gibt es meist im

    Herbst undWinter, dann sind die Nchte klter und

    lnger. Die Temperaturstrze fallen dadurch krasser

    aus als zur warmen Jahreszeit. Typisch imWinter ist

    Hochnebel. Er entsteht, wenn die Bise aus Nordosten

    kalte Luft ins Schweizer Mittelland blst, wo wrmere,

    feuchte Luft liegt. Sie verwandelt sich beim Abkhlen

    in eine Schichtwolke, welche dieWelt in Kalt-Grau

    (unten) undWarm-Blau (oben) unterteilt.

    ZITATDERWOCHE

    DemKind den Namen

    zu geben, ist fr die

    Mnnerwichtiger als

    fr die Frauen (...), wer die

    Mutter ist, ist immer sicher.

    FDP-Nationalrat Christian Lscher (48)

    erklrt in der NZZ, warum er

    gegen das geplante Namensrecht ist.

    Es sieht vor, dass Familien auch

    den Namen der Frau tragen knnten.

    BilderAndrewBiraj/Reuters,PeterKlaunzer/Keystone

  • 18

    NR. 40, 3. OKTOBER 2011 MIGROS-MAGAZIN

    MENSCHEN PORTRT

    E

    s war reiner Zufall, dass Susanna

    Helg (34) den Knoten entdeckte.

    Eines Abends, als ichmich unter

    der Brust kratzte, bemerkte ich etwas

    Ungewhnliches, erzhlt die zierliche

    Frau.Daswar imMaivordrei Jahren.Sie

    meldete sich bei ihrem Arzt und bekam

    sofort einenTermin. EineGewebeprobe

    wurde entnommen; einMonat nach der

    Entdeckung des Knotens kam der Be-

    scheid. Helg war auf einem Firmenaus-

    flug,alsderArztanrief.WosindSiege-

    rade?,fragteer,Siesolltenheutenoch

    vorbeikommen. Helg wusste, was das

    bedeutete: Sie hatte Brustkrebs.

    Durchstarten nach

    demBrustkrebs

    Susanna Helg (34) und Erika Rusterholz (75) berlebten beide ihre Brustkrebserkrankung. Dies ist typisch:

    Dank der frhen Erkennung der Tumore sterben in der Schweiz immer weniger Frauen an Brustkrebs.

    Drei Jahre nach

    demBrustkrebs

    voller Zuversicht:

    Susanna und

    Daniel Helg.

  • 19

    MIGROS-MAGAZIN NR. 40, 3. OKTOBER 2011

    MENSCHEN PORTRT

    Diese Diagnose trifft jede zehnte Frau

    irgendwann im Verlauf ihres Lebens

    (siehe auch Box Seite 20). Allein in der

    Schweizsindes jhrlichber5300Frau-

    ensowie30bis40Mnner.Mit1300To-

    desfllen ist Brustkrebs die hufigste

    KrebstodesursachevonSchweizerinnen.

    Vier von fnf Patientinnen sind bei der

    Diagnose ber 50 Jahre alt, weniger als

    zwei Prozent aller Brustkrebskranken

    sindweniger als 35-jhrig.

    Susanna Helg ist eine von ihnen. Sie

    warbeiderDiagnoseerst31,ineinemAl-

    ter, indemmanmitvielemrechnet,aber

    nicht mit Brustkrebs. Die junge Frau

    schttelt den Kopf, wenn sie daran zu-

    rckdenkt: Das war ein Schock, sagt

    sie,einfacheinSchock.DasSeltsame

    war, dass sie sich eigentlich so fit und

    gesund fhlte.

    Die Brustmusste nicht

    entferntwerden

    Auf den Schock folgten Wochen voller

    Arzttermine. Immer dabei: HelgsMann

    DanielundihreMutter.Diebeidenund

    berhaupt meine ganze Familie waren

    enormeSttzen,sagtHelg.IhreMutter

    gab sogar den Job auf, um fr die kranke

    Tochterdaseinzuknnen.DerArztsag-

    te:MachenSie sichkeineSorgen.Bei

    der Operation im Juli 2008 stellte sich

    heraus: Es handelte sich um einen hor-

    monbedingten,wenigeraggressivenTu-

    mor, die Brust musste nicht entfernt

    werden. Ich weiss, dass viele Frauen

    damit extrem tapfer umgehen sagt

    Helg,aber frmichwrees schlimmge-

    wesen,dieBrstezuverlieren.Siegeh-

    ren doch zum Frausein.

    DaskannErikaRusterholz (75)nurbe-

    sttigen. Sie erkranktemit 68 an Brust-

    krebs. Seit zwei Jahren geht sie mit Im-

    plantaten durchs Leben. Ich bin sehr

    glcklich damit, sagt die Zrcherin

    strahlend.Voreinpaar Jahrenbefandsie

    sich noch im tiefsten Tief, wie sie

    sagt. Die Diagnose selbst hatte sie eini-

    germassengefasstweggesteckt.Sie,seit

    49 Jahren verheiratet, ehemalige Buch-

    halterin und Reiseleiterin, hatte die

    ganzeWeltgesehen,inKaliforniengelebt

    und in Italien eineWohnung gekauft

    sie war nicht so schnell aus der Bahn zu

    Seit zwlf Jahren ist der Oktober in der

    Schweiz der Infomonat fr Brustkrebs.

    Dieses Jahr hat die Krebsliga Schweiz eine

    CDmit Songs von 16 Schweizer Pop-,

    Volksmusik- und Opernknstlerinnen

    produziert. Sie kann unter

    www.krebsliga.ch/shop gratis bestellt werden.

    Fnf der Musikerinnen leihen ihr Gesicht

    zudem kostenlos der Kampagne und sind auf

    Plakaten in fnf grossen Stdten zu sehen.

    Mit zahlreichen Infostnden, Lesungen und

    Vortrgen klrt die Krebsliga in der ganzen

    Schweiz ber die Krankheit auf und versucht,

    Frauen fr die Frherkennung zu

    sensibilisieren. Am 13. Oktober berreicht der

    Kosmetikkonzern Este Lauder an der Pink

    Ribbon Night der Krebsliga einen Check.

    Schon am 4. September fand in Zrich der

    Pink Ribbon CharityWalk statt.

    Gut 1800 pinkfarben gekleidete Lufer,

    darunter 30 prominente Schweizerinnen

    nahmen an der Solidarittsveranstaltung

    teil. Fr die Krebsliga konnten

    55 000 Franken gesammelt werden.

    www.krebsliga.ch/brustkrebs

    Brustkrebsmonat Oktober

    Der Zrcher Benefiz-Lauf fr Brustkrebskranke brachte 55 000 Franken ein.

    KTOBER 2011

  • 20

    NR. 40, 3. OKTOBER 2011 MIGROS-MAGAZIN

    MENSCHEN PORTRT

    werfen. Dann, zwei Wochen nach der

    Operation, imJanuar2004brachsie zu-

    sammen.Ein grosser Teil beider Brs-

    te war weg, sagt sie, ich fing an zu

    spinnen. Ich konnte an nichts anderes

    mehr denken. Und ich war wtend.

    Wtend, weil sie nicht glauben konnte,

    dass man nicht mehr von ihren Brsten

    htte erhalten knnen. Also begann die

    Patientin,DatenundFaktenrundumden

    Krebs zu sammeln. Sie wollte alles ber

    Ursachen, Behandlungsmglichkeiten

    undNebenwirkungenwissen.

    DankihrenRecherchenistRusterholz

    heuteberzeugt,dass sie richtigbehan-

    delt wurde. Beim Erzhlen ihrer Kran-

    kengeschichtewirft siemit Ausdrcken

    wieSerom,KarzinomundDCIS

    um sich und meint Wundwasseran-

    sammlungen,KrebszellenundMilchka-

    nalverkalkungen, die eine Vorstufe zu

    Krebsdarstellen.DasmedizinischeWis-

    sen, das sie zusammengetragen hatte,

    platzierte sie im November 2004 auf

    ihrer neu aufgeschalteten Homepage

    Brustkrebsverlauf.info.Inzwischenwer-

    denihreInformationen,Adressen,ber-

    setzungen und Prsentationen von

    Betroffenen wie auch von Fachrzten

    geschtzt.

    Verein gegrndet, umFrauen

    mit Brustkrebs zu beraten

    Erika Rusterholz ist seit Jahren fast be-

    schwerdefrei.EineNarbe ander rechten

    Brust strt sie zwar und muss deshalb

    nochmals korrigiert werden. Das hin-

    derte die umtriebige Rentnerin aber

    nicht, vor ein paar Wochen auch noch

    den Verein Brustkrebs-Wissen hilft

    weiter ins Leben zu rufen. Der Zweck:

    Frauen mit Brustkrebs zu beraten.Wie

    wichtig das sein kann,weiss Rusterholz

    aus eigener Erfahrung: Je mehr Infor-

    mationen ich hatte, desto besser fhlte

    ichmich.

    Ich konnte

    an nichts anderes

    mehr denken.

    Erika Rusterholz, Brustkrebsbetroffene

    Weltweit hat sich die Zahl der Todesflle

    durch Brustkrebs in den letzten 30 Jahren

    nahezu verdoppelt: 1980 waren es etwa

    250 000, 2010 bereits 425 000.

    In den Industrienationen sind die Zahlen aber

    am Sinken: Dank der frhen Erkennung des

    Krebses stirbt heute noch eine von 47 Frauen

    (Gesamtbevlkerung) an der Krankheit, 1980

    war es eine von 32.

    Auch in der Schweiz sinkt die Sterberate.

    Wird der Krebs im Frhstadium erkannt

    und die Therapie korrekt durchgefhrt, liegt

    die berlebensrate bei 80 Prozent.

    In Schweden liegt diese Quote bereits

    bei 85 bis 90 Prozent, weil sich dort mehr

    Frauen systematisch untersuchen lassen.

    Auch in der Schweiz werden diese Scree-

    ning-Programme ausgebaut: Frauen mit

    erhhtem Brustkrebsrisiko werden regel-

    mssig untersucht, und bei Frauen ab 50

    Jahren wird alle zwei Jahre eine Mammografie

    Erika Rusterholz trgtmedizinischesWissen ber Brustkrebs

    zusammen und publiziert es auf einerWebsite.

    Brustkrebsflle nehmen

    weltweit zu

    gemacht.Wird das Programm nach den

    Richtlinien des Bundesamtes fr Gesundheit

    durchgefhrt, bezahlen es zum Teil

    mit Selbstbehalt die Krankenkassen.

    Dank Frherkennung knnen Operationen

    oft brusterhaltend durchgefhrt werden: Bei

    70 Prozent der Patientinnen, deren Brustkrebs

    durch ein Screening entdeckt wurde, und

    bei 50 Prozent der Flle ohne Sreening mssen

    die Brste nicht amputiert werden.

    Dank besserer Ausbildung der Onkologen

    kann immer fter schon whrend der

    Operation eine gleichmssige Brustform

    erreicht werden (onkoplastische Chirurgie).

    Von den Frauen, welche die Brste

    entfernen lassen mssen, entscheiden sich

    die allerwenigsten fr deren Rekonstruk-

    tion. Die Grnde: EinWiederaufbau bringt

    meistens einen weiteren Eingriff bei einem

    plastischen Chirurgen mit sich, das Ergebnis

    ist oft erst nach mehreren Operationen

    zufriedenstellend. DieWiederherstellung wird

    von der Krankenkasse bezahlt, aber nicht

    immer die operative optische Anpassung der

    gesunden an die operierte Brust.

    Fr die Rekonstruktion verwendet man

    meist eine Silikonhlle, die mit Salzlsung

    oder Silikongel gefllt wird. Zunehmend

    kommt auch krpereigenes Gewebe

    der Patientin zum Einsatz. Dieses wird meist

    dem Rcken oder dem Bauch entnommen.

    In den USAmacht sich ein Trend

    bemerkbar, dass sich Frauen mit hohem

    Brustkrebsrisiko die Brste prventiv

    amputieren lassen. In der Schweiz zeichnet

    sich diese Tendenz nicht ab. Von der

    erblichen Konstellation sind weniger als

    fnf Prozent aller Frauen betroffen.

    Erhhte Risiken haben Frauen,

    die Verwandte ersten Grades unter

    50 Jahren mit Brustkrebs haben.

    die sehr frh die erste Periode und spt

    die letzte (Menopause) haben.

    mit spten ersten Schwangerschaften.

    die ber JahreHormonersatzprparate

    gegenWechseljahrsbeschwerden verwenden.

    die nach der Menopause einen hohen

    Body-Mass-Index aufweisen.

    Das Risiko sinkt leicht mit frhen und

    zahlreichen Schwangerschaften und jedem

    Stillzeitmonat.

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  • 11

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    Ausser auf den Hotdog,

    den gibt es bei uns nicht.

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    Abtwil,Dbendorf,Emmenbrcke,Pratteln,Schnbhl,Spreitenbach

  • 23

    MIGROS-MAGAZIN NR. 40, 3. OKTOBER 2011

    MENSCHEN PORTRT

    NinaDimitri,warumhabenSie sich entschie-

    den, Botschafterin fr die diesjhrige Brust-

    krebskampagne zu sein?

    Ich bin etwas ngstlich veranlagt und

    finde es wichtig, dass man sich regel-

    mssigaufBrustkrebsuntersuchenlsst

    und selber kontrolliert. Als man mich

    bat,dieses JahrdieTessinerBotschafte-

    rin zu sein, sagte ich deshalb sofort zu.

    Sie sind auch auf der Benefiz-CD vertreten,

    und zwarmit einer Coverversion vonGabriel-

    la Ferris Lied Remedios .

    Ja, das kommt dazu, ich kann mich in

    dieserKampagnemitmeinerMusikein-

    bringen. Es ist doch einfach schn,mit

    MusikGeldsammelnoderhelfenzukn-

    nen. Ich wrde auch sofort

    fr Katastrophenopfer oder

    Bedrftige inBoliviensingen.

    InBolivienhabeichlangege-

    lebt.

    Jede zehnte Schweizerin be-

    kommt Brustkrebs. Kennen Sie

    selber betroffene Frauen?

    Eine entfernte Bekannte von

    mir ist anBrustkrebs gestor-

    ben,ansonstenistzumGlck

    in meinem nheren Umfeld nie jemand

    daran erkrankt, soweit ich weiss.

    DaSie,wieSiesagen,etwasngstlichsind,

    versuchen Sie gewiss so gesund wie mglich

    zu leben, um nicht krank zuwerden.

    Ich esse abends wenig Kohlenhydrate

    und nur kleine Portionen. Ansonsten

    frneichdermediterranenKche,die ist

    ja auchsehrgesund.Allerdings stehe ich

    nicht stundenlang hinter dem Herd,

    sondern koche nur das Ntigste selber.

    Sie haben sich fr die Brustkrebskampagne

    zusammenmit IhrerFreundinTeresafotogra-

    fieren lassen.Wiewar das?

    Daswarfrunsbeideeinsuperspannen-

    des Erlebnis. Ich habe ja noch nie so ein

    Shootinggemacht.Wirwurdenziemlich

    starkgeschminktunddurftenfrdieFo-

    tos nur zurckhaltend lcheln.

    War das schwierig? Sie haben ja das gleiche

    breite Lachenwie Ihr Vater Dimitri.

    Ja,dasstimmt.Abernochschwierigerals

    das kleine Lcheln war es, bers Kreuz

    zu staksen,wie dasModels tun.

    Was verbindet Sie mit Ihrer Freundin

    Teresa?

    Wirkennenunsschonseit 35 Jahrenund

    sindsehrvertraut.Egal,waswir zusam-

    menunternehmen,stets lachenwir sehr

    viel. Manchmal hilft mir

    Teresa als Perkussio-

    nistin, wenn ich privat

    auftrete.

    Sie singen hauptschlich

    sdamerikanische Lieder.

    Gibt es dennoch Mglich-

    keiten fr gemeinsame Auf-

    tritte mit anderen Familien-

    mitgliedern, die ja auch fast

    alle Knstler sind?

    Wir treten zusammen als La Famiglia

    Dimitri auf: Mein Vater, mein Bruder

    David,meineSchwesterMashaundmein

    SchwagerKai.IndieserFormationhaben

    wir unsere theatralische Musik- und

    ZirkusshowsogarschonamBroadwayin

    New York aufgefhrt. Meistens stehe

    ich aber alleine auf der Bhne: ich und

    meine Gitarre, seit 25 Jahren.

    Hat Ihr Sohn Samuel das Knstlergen ge-

    erbt?

    Tatschlich, ja. Er ist Schauspieler und

    Akrobat und macht jetzt gerade seinen

    Master im Teatro Dimitri in Verscio.

    Interview Yvette Hettinger

    Ganz anders war das bei Susanna Helg.

    Ich wollte so wenig wie mglich ber

    Brustkrebs hren, sagt die Aarauerin.

    Wer sich informierte, Fragen stellte und

    die Angst mit einschlgigen Bchern

    wegzulesenversuchte,war ihrMannDa-

    niel. Die Patientin lenkte sich zwischen

    Chemotherapie, Arztgesprchen und

    dem Anpassen von Percken lieber mit

    Spaziergngen und Gesprchen ab. Die

    Zeit war auch so schwierig genug.Das

    Allerschlimmste war dasWarten auf ir-

    gendwelche Ergebnisse, sagt Susanna

    Helg rckblickend.

    Nach derTherapie ist der

    Kinderwunschwieder aktuell

    WieRusterholzhatteauchHelgnieeinen

    Rckfall und ist heute wieder fit und

    aktiv,ja,amDurchstarten.Geradehatsie

    einenlangjhrigenWunschverwirklicht

    undangefangen,Salsa-Lektionenzuge-

    ben. Und vor ein paar Monaten konnte

    sie die Antihormonprparate absetzen,

    die verhinderten, dass die Krebszellen

    erneutzuwuchernbeginnen.Damitwird

    auchderKinderwunschdes jungenEhe-

    paars wieder aktuell.

    Text Yvette Hettinger

    Bilder Victoria Loesch

    In der aktuellen

    Kampagne gegen

    Brustkrebs

    engagiert: Nina

    Dimitri (rechts,

    Tochter von

    Clown Dimitri)

    und Teresa Grtter

    Stetter.

    MitMusik gegenBrustkrebs

    Die Tessiner Sngerin Nina Dimitri leiht der diesjhrigen Brustkrebskampagne ihr Gesicht und ihren Namen.

    Es ist

    schn,mit

    Musik zu

    helfen.

    Nina Dimitri, Sngerin

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    MENSCHEN KOLUMNE

    25

    MIGROS-MAGAZIN NR. 40, 3. OKTOBER 2011

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    DER HAUSMANN

    Zwergkaninchen abzugeben

    Bnz Friedli hat

    ein Haustier-

    trauma.

    Nein, ausser den Fussballschuhen,

    die nach Katzenurin riechen, haben wir

    keineHaustiere.Es ist,Sie ahnen es,der

    Klassiker:DieKinderhttengernwelche,

    bitti-bettelnimmeraufsNeue,wirEltern

    sind dann die Bsen. Und ich gebe zu,

    dass ich mich dabei ganz gern hinter

    meiner Frau verberge und die Kinder im

    Glaubenlasse,sieseinochstriktergegen

    Haustiere als ich. Msste ich nmlich

    selber entscheiden

    Ach,es ist eine langeGeschichte.Sie

    begann mit der Zuneigung zu einem

    schwarzen Zwergkaninchen, wobei ich

    mirbisheutenichtsicherbin,obeswirk-

    lichZuneigungzumKaninchenwaroder

    vielmehr zur sehr schnen Sabina aus

    demNachbardorf, die ein Zwergkanin-

    chengnstigabzugebenhatte.Jedenfalls

    war ichnunBesitzereinesChngelis,das

    ichtrichtauchgleichSabinataufte.Das

    arme Tier ging an einer Infektion jm-

    merlich zugrunde, wegen der Sommer-

    hitze.Mein zweites Zwergkaninchen

    esmusste jadannErsatzher!grubsich

    untermGatter durch in die Freiheit,will

    heissen: in den sicheren Tod. Das dritte

    nahm der Fuchs

    Eine Reihe von Tragdien, die man

    den eigenen Kindern ersparen mchte.

    Und sollten Sie mein Haustiertrauma

    noch nicht verstehen:Mein erster Fisch

    sprang, nachdem ich zum Aquarium

    bergegangen war, nchtens aus dem-

    selbenundverendeteaufderTreppe;der

    zweitewurde von einemanderenHaus-

    tier verspeist.Womit wir bei Kecki, der

    Katze, wren, der einzig wahren Tier-

    liebemeines Lebens. Schon ihreMutter

    war ein Charaktertier: Zweimal war sie

    in den Handmher von Bauer Walther

    geraten, beim erstenMal wurde ihr lin-

    kes Hinterbein halbiert, beim zweiten

    dann zum Stump gesbelt, doch auch

    dreibeinig brachte die rabenschwarze

    KatzenochDrillinge zurWelt: schwarz-

    weiss gescheckt, ngstlich das erste,

    keck das zweite, nach Tagen schon tot

    dasdritte.Wir tauftendas einengsch-

    ti undgabenesweg.Keckibehieltenwir.

    Ich muss vier gewesen sein, als sie zur

    Welt kam. Sie blieb bei uns. Und blieb.

    Undblieb.Keckiwarauchdannnochbei

    meiner Mutter, als die Geschwister und

    ich lngst ausgeflogen waren. Nie be-

    suchten mein Bruder, meine Schwester

    und ich das Elternhaus gemeinsam.

    Ausser einmal, nach Jahren.Wir sassen

    alle am runden Tisch im Garten, Kecki

    siewar ber zwanzig Jahre alt legte

    sichunterdenTischaufdenRasenund

    starb. Als htte sie auf diesen Tag ge-

    wartet. Ein bewegender Augenblick.

    Spterhtete ichnurnochdieRatten

    meines Gttibuben, jeweils in den

    Herbstferien; das erste Prchen hiess

    FlipundFlop,daszweitePestoundSugo.

    Aber nach Sugo roch ihr Kfig nicht, er

    stank so bestialisch, dass ich vermuten

    musste,erseiseitdemletztenAufenthalt

    bei mir, also seit Jahresfrist, nicht ge-

    reinigtworden.Wasichdannstetsber-

    nahm.

    Aber ich wrde unseren Kindern

    Haustieregnnen,ehrlich!Undnatrlich

    wrde ich die Stlle ausmisten,wenn sie

    es wieder mal versumt htten, sprich:

    immer.Nurhates ineinerStadtwohnung

    ohneeigenenGarteneinfachkeinenSinn,

    Haustiere zu halten. Vermutlich wird

    Anna Luna dereinst in einem grossen

    Haus im Grnen viele Tiere hegen, und

    ich werde sie dort gern besuchen. Doch

    vorerst muss sie mit einem batterie-

    betriebenenHundlivorliebnehmen;sein

    Vorteil: Es stinkt nicht.

    Bnz Friedli live: Pontresina GR, 8. 10. Voices on

    Top Festival.

    Die Kinder

    betteln,wir sind

    die Bsen.

  • 26

    NR. 40, 3. OKTOBER 2011 MIGROS-MAGAZIN

    Der letzte Schweizer

    Gondoliere

    Roger Burnens betreibt das einzige handbetriebene Karussell

    der Schweiz. Der Zrcher hat es vor 20 Jahren selbst gebaut.

    MENSCHEN PORTRT

    I

    n gemchlichem Tempo reist Roger

    Burnens (61) durch die Deutsch-

    schweiz. Und immerwieder auch im

    Kreis. Ein paar wenige Termine stehen

    noch auf der Agenda des Zrcher Ober-

    lnders. Dann ist die Karussellsaison

    vorbei, und Roger Burnens zieht sich

    zurck indasQuartierdesZirkusPipist-

    rello inRikonZH,woauchermit seinem

    Zirkuswagen zuHause ist. Dort fhrt er

    Restaurationsarbeiten an seinem selbst

    gebauten Karussell durch und hlt sich,

    sogutesgeht,mitGelegenheitsjobsber

    Wasser. Und er wartet, bis es endlich

    wieder grnwird.

    Selbst die Karussellmusik hat

    Burnens selbst geschrieben

    RogerBurnensbetreibt das schweizweit

    einzige handbetriebene Karussell mit

    Musik. Angeschoben wird es mit einem

    Stab. Das sieht dann aus, als wre ein

    venezianischer Gondoliere amWerk. In

    Burnens Jargon heisst der Gondoliere

    saloppAngeber.Mal ist eres,derangibt,

    mal jemandanderes,denerbehutsamins

    Angebeneingefhrthat.AuchbeimMu-

    sikmachenmit Gitarre oder Handrgeli

    lst er sichmit von ihmengagiertenGe-

    hilfenab.DieLieder,diezudengemch-

    lichenRundengespieltwerden,hatBur-

    nens selbst geschrieben. Sie sind dem

    Leben, seinem Karussell und dessen

    neunFigurengewidmet,Paula,derKuh,

    oder Pfnirpf, dem hellblauen Seepferd.

    Gebaut hatRogerBurnens dasKarussell

    vor20Jahren.EswardieIdeeeinesMan-

    nes,dersichdavorwieauchdanachnicht

    so recht anfreunden mochte mit dem,

    wasman landlufig alsnormalesLe-

    ben bezeichnenwrde.

    ber seine Kindheit, die Ursachen

    seinesandauerndenAusbruchs,willRo-

    ger Burnens, der selber zwei Kinder im

    Alter von 16 und 19 Jahren hat, nicht

    sprechen.Nursoviel:ErhabeseineKin-

    derjahregarnicht lssig gefunden.Seit-

    her sei alles eine Art Gegenreaktion.

    Aberbitte,ichwillhierkeinDrama.Ich

    willFreude,Farbe,sagter.EineBerufs-

    lehrealsMaschinenschlosserabsolvier-

    te Burnens widerwillig. Nach der Lehre

    folgte ein zehnjhriges Herumirren.

    Er jobbte hier und dort, zog zwischen-

    zeitlich auf eine Alp oder zwei Winter

    lang auf einen Selbstversorgungsbau-

    ernhof indieToskana.SptergaberKin-

    dergrtnerinnenGitarrenunterrichtund

    arbeitete im Botanischen Garten in Z-

    rich.Dort,erstachgeradeErdeum,frag-

    te ihneinKollege,obersicheinemStras-

    senzirkus anschliessen wolle. Burnens

    liess das Werkzeug fallen und schrieb

    seine Kndigung. Zirkus, Theater und

    vor allem Gauklertruppen faszinierten

    ihnschonseit je.EinGaukler,einSchar-

    lataningewissemSinne,seierselbst im-

    mer gewesen und sei es heute noch,

    sagt er.

    Ein Jahr lang zog er mit einem Stras-

    senzirkus durch die Gegend. Daraufhin

    machte er Strassenmusik und Kinder-

    theater an Schulen. Nachdem Burnens

    freinerfolglosesWinterprogrammzum

    Strassenzirkuszurckgekehrtwar,folg-

    te ein Engagement als Musikant und

    Mdchen fr alles beim Zirkus Aladin,

    derungewohnt fr ihnfracht Jah-

    re sein Zuhause blieb undmit dem er es

    bis nach Paris schaffte. Dort, auf dem

    HhepunktwurdederBeschlussgefasst,

    den Zirkus nicht weiterzufhren. Doch

    dasEndewar einAnfang:Andemselben

    Tag, als der Zirkus beerdigt wurde, be-

    suchte Burnens in Paris ein Fest. Da sah

    ereinKarussell,dasvonHandbetrieben

    wurde. Genau das will ich, wusste

    Roger Burnens auf Anhieb.

    Ein Karussell zu bauen ist keine

    Kunst, eines zu betreiben schon

    DerLebensknstlertrautesichzunchst

    nicht zu, ein Karussell zu bauen. Er gab

    Annoncenauf,umeineszukaufen.Doch

    was ihm angeboten wurde, stimmte

    nicht mit dem berein, was der damals

    40-Jhrigesichvorstellte.Alsobliebihm

    nichts anderes brig, als selbst Hand

  • 27

    MIGROS-MAGAZIN NR. 40, 3. OKTOBER 2011

    MENSCHEN PORTRT

    Roger Burnensmachtmit seinem von

    Hand betriebenen Karussell Kinder

    glcklich. Frher gab er Kindergrtnerin-

    nen Gitarrenunterricht.

    anzulegen.Heutesagter:EinKarussell

    zu bauen ist keine Kunst. Eines zu

    betreiben schon.

    Seit zwei Jahrzehnten ist Roger Bur-

    nens mittlerweile mit seinem Karussell

    in der Schweiz unterwegs. Er transpor-

    tiertesmitdemTraktorundseinemZir-

    kuswagen,derseinDaheimist,vonRikon

    in der ganzen Deutschschweiz umher.

    Nach Bern in acht, nach Basel in sechs,

    nach Aarau in vier Stunden. Aufgebaut

    istdaszweiTonnenschwereKarussell in

    fnf Stunden.Der Abbau dauert halb so

    lange. Je nach Spielort ist der Aufwand

    enorm. Am liebsten bin ich an Festen

    prsent,diemehrereTagedauern,sagt

    Burnens.

    Ein Karussell fr Kinder

    ohneAlterslimite

    Fragt jemand,ob auchErwachsenemit-

    fahren drfen, sagt der Angeber Nein.

    Nur Kinder. Aber fr die gibt es keine

    Alterslimite. Eine Fahrt mit dem Ka-

    russellkostetungeachtetdesKindsalters

    zirka zwei Franken. Manche zahlen

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    u

    t

    e

    29

    MENSCHEN PORTRT

    auch ein Ntli.

    EineGoldgrube ist

    das Karussell

    trotzdem nicht.

    Ich kann nicht

    davon leben. Aber

    ich lebe davon,

    sagt Roger Bur-

    nens. Doch hinter

    dem leidlich lau-

    fenden Geschft

    steht die Botschaft, die Burnens viel

    wichtiger ist: Sein Karussell ist eine

    Insel. Ein Hort des Ruhigen in einer viel

    zu hektischen Welt. Es sei eine Platt-

    form, auf der seine Fahrgste das tun

    knnen, wozu sie im Alltag kaum Zeit

    htten: einfach sein. Diese Botschaft

    nimmt auch er sich zu Herzen, denn er

    hat vor langer Zeit fr sich entschieden,

    dass Zeit wichtiger ist als Geld.

    Wenn er das Karussell repariert,

    kommendie Zweifel

    Stehen bleibt dabei dennoch nichts.

    Denn obwohl man sich im Kreis drehe,

    sei man am Ende einer Kreisreise nie

    mehr am gleichen Punkt wie zu Beginn.

    Schliesslich seien drei, vier Minuten

    Lebenszeit vergangen, philosophiert

    Roger Burnens.

    Wenn er dann imWinter alleine vor

    seinemzerlegtenKarussellsitztundsich

    fragt,wieerbis imFrhlingdurchhalten

    soll, kommt der 61-Jhrige ins Grbeln,

    undmanchmalbeginnterdochzuzwei-

    feln. Trotzdem macht er weiter. Das

    Karussell ist die schnste Idee,die ich in

    meinemLeben jehatte,sagter,undein

    Lcheln huscht ber sein Gesicht.

    Text BeatMatter

    Bilder Tina Steinauer

    www.kreisreisen.ch

    Fr den Aufbau seines Karussells

    braucht Roger Burnens fnf Stunden.

    Das Karussell

    ist die schnste

    Idee, die

    ich je hatte.

  • 30

    NR. 40, 3. OKTOBER 2011 MIGROS-MAGAZIN

    MENSCHEN PORTRT

    Mit Pro-Natura-Leiterin Lena Stammerleben Laura, Sarah und Lisa (von links) die Natur hautnah. ZumBeispiel beim Sammeln vonwilden Krutern.

  • 31

    MIGROS-MAGAZIN NR. 40, 3. OKTOBER 2011

    MENSCHEN PORTRT

    B

    ei der Notkersegg im Wald ob

    St.GallenbekommenneunKinder

    einelustigeAufgabe:Siesollenzwei

    Wildpflanzen sammeln,die essbar sind.

    Johlend stieben sie auseinander, zupfen

    hier ein Blatt vom Strauch, bcken sich

    dort in der nahenWiese. Dann legen sie

    die Funde auf einer Zeitung aus, die

    auf demWaldboden ausgebreitet liegt.

    Leiterin Lena Stamm (17) bestimmt die

    Kruter:Brennnesseln,Gnseblmchen,

    Waldspinat, Sauerklee und Lwenzahn

    schaffen es problemlos auf den Teller.

    Lena Stammsganze Familie

    engagiert sich fr die Natur

    Einmal imMonat, jeweils am Samstag,

    ziehtLenasNaturschutz-Jugendgruppe

    St.Gallen, Sektion Pro Natura SG, mit

    denKnirpsen(siebenbiszwlf Jahre) los,

    um die Natur in der Umgebung von

    St.Gallenzuentdecken.LenaistPro-Na-

    tura-LeiterinundhatsichvoreinemJahr

    in einemwchigen Kurs auf ihre Arbeit

    vorbereitet. Sie macht ihre Ttigkeit

    freiwillig undmit Freude: Wenn ich

    die ganze Woche im Bro bin, gehe ich

    amSamstag sehr gernemit denKindern

    in die Wlder oder an einen Fluss.

    Lena ist Hochbauzeichner-Lehrtochter

    im zweiten Jahr in einem Architektur-

    bro in St. Gallen. Dort lebt sie in der

    NhedesWaldrands.DieUmweltader

    hat sie von ihren Eltern geerbt; Lena ist

    ineinemautolosenHaushaltaufgewach-

    sen: Vater Martin engagiert sich beim

    VCS,Mutter JeannettebeimWWF.Bru-

    der Michael (18) ist Abteilungsleiter bei

    der Pfadi, Schwester Elisa (14) ist Blau-

    ring-Leiterin. Die ganze Familie leistet

    Freiwilligenarbeit.

    DieneunSchtzlingeeinenNachmit-

    tag lang zu unterhalten und zu beauf-

    sichtigen ist keine ganz einfache Sache.

    Die sindmanchmalwie ein Sack voller

    Flhe, sagt Lena. Sie hat daher Unter-

    sttzung von Silvia Mettler (23), und

    diesmal ist auchBarbaraWrth (28)mit

    von der Partie. Die beiden sind ehe-

    malige Jugendleiterinnen.Kinderndie

    Freude an der Natur weitergeben, sie

    Dinge entdecken lassen, die auch mich

    faszinieren, das macht immer noch

    Spass, sagt Umweltwissenschafterin

    Wrth. Im laufenden Jahr hat das Team

    mit den Kindern bereits verschiedene

    Helden

    derNatur

    In der Schweiz engagieren sich Tausende von Freiwilligen fr

    die Umwelt. Etwa die 17-jhrige Lena Stamm, die Kindern auf

    Exkursionen die Natur nherbringt. Oder der Aargauer

    Markus Kaspar, der sich gegen Neueinzonungenwehrt. Dank

    Menschenwie ihnen ist die Schweiz ein wenig grner.

    Lena Stamm (17), St. Gallen

    Nach einerWoche im Bro

    gehe ich gerne amSamstag in

    dieWlder.

  • 32

    NR. 40, 3. OKTOBER 2011 MIGROS-MAGAZIN

    MENSCHEN PORTRT

    Markus Kasper (56), Mhlin AG

    Wirmssen

    Ortewie den

    Burstel

    erhalten.

    M

    itgebtemAugeersphtMarkus

    Kasper (56) in den drrenGras-

    halmen ein Heupferd, eine der

    anmutigsten Heuschreckenarten. Mit

    einer blitzschnellen Bewegung des

    Schmetterlingsnetzes fngt er das

    Insekt, damit er es in Ruhe betrachten

    kann.15weitereArtenhatderausgewie-

    sene Kenner von Heuschrecken bereits

    im Burstel, dem Naturschutzgebiet in

    Mhlin AG, ausgemacht, darunter die

    gefhrdete blauflglige Sandschrecke.

    AberauchderSchachbrettfalteroderdie

    wrmeliebende Feuerlibelle sind hier

    heimisch.EinWaldwasserluferfliegt

    Themen behandelt: ImWinter wurden

    Nistksten gesubert und im Frhjahr

    gefhrdete Frsche im Eimer ber eine

    Autostrasse transportiert.

    Um 17 Uhr trifft die Schar wieder im

    St.Galler Hauptbahnhof ein,wo die El-

    tern ihre Schtzlinge abholen.DerVater

    von Laura (12) und Lisa (10) ist sehr

    zufrieden, dass seine Tchter bei der

    Jugendgruppemitmachen.InderFrei-

    zeit, die immer mehr von Computern

    und elektronischen Spielen durchsetzt

    ist,mssenKinderauchdieNaturdirekt

    erleben knnen.

    Sinnliches

    Erleben der Natur:

    Brotteigmit selber

    gesammelten

    Wildkrutern.

    Die gesammelten Pflanzenwerden

    auf einer Zeitung ausgebreitet und auf

    ihre Essbarkeit berprft.

  • 33

    MIGROS-MAGAZIN NR. 40, 3. OKTOBER 2011

    MENSCHEN PORTRT

    auf.Das ist eine kleine Sensation; die-

    sen Vogel sieht man hchst selten, und

    derBurstelscheint ihnanzuziehen,ruft

    Kasper begeistert. Der Dorfapotheker

    verbringt viel Freizeit in der Natur.

    Nchtelang, erzhlt er, sei er einst im

    Burstel aufderPirschgelegen,bis erden

    seltenen Laubfrosch fotografisch habe

    nachweisen knnen. Und das Gleiche

    gelang ihmbeimErstnachweis der Sd-

    lichen Grille fr den Kanton Aargau.

    Dasoffene,kiesigeGelndedesBurs-

    tels istdurchsetztmitTmpeln,Erdwl-

    len, Struchern und Steinhaufen. Das

    sind idealeBedingungenfrviele Insek-

    ten, Amphibien und anspruchsvolle

    VogelartenwiedenGrauspechtundden-

    Flussregenpfeiffer.DaszehnHektargros-

    se Gebiet gehrt zu den Prunkstcken

    unter den Aargauer Naturgebieten.Und

    bereits gilt es als Kandidat fr das Bun-

    desinventar der Amphibienlaichgebiete

    von nationaler Bedeutung.

    Vor 20 Jahrenwre die alte Kiesgrube

    imGebietBurstel inderGemeindeMh-

    linAGumeinHaarzugeschttetworden.

    Die Erhaltung der wertvollen Brach-

    flchewurdedurchengagierteLeutewie

    Markus Kasper vomNatur- und Vogel-

    schutzMhlin(NVM)mglich.Siehaben

    mit viel Herzblut und berzeugungs-

    arbeitGoodwill frNaturschutzanliegen

    bei Landbesitzern, Bauern, Behrden

    und der ffentlichkeit geschaffen.

    Naturprogrammfr die

    Schule ins Leben gerufen

    Bereits frher konnte der NVM erfolg-

    reich ein Golfprojekt abwehren, und

    jngst gelang esMarkus Kasper zusam-

    menmitMitstreiternineinerGemeinde-

    versammlung gar, Neueinzonungen zu

    verhindern, die den wertvollen Natur-

    raum der Gemeinde beeintrchtigen

    wrden. Erstaunlich: Viele Bauern

    untersttzten das Anliegen der Natur-

    schtzer, da sie um ihre Fruchtfolgefl-

    chen frchteten.UnterderTrgerschaft

    des Natur- und Vogelschutzes Mhlin

    konntenmit vielen Bauern kovertrge

    zum Vernetzungsprojekt Mhliner Feld

    abgeschlossen werden. Wir mchten

    das Mhliner Feld als eines der letzten

    unverbauten,grossrumigenAckerbau-

    gebiete im Kanton erhalten und kolo-

    gisch aufwerten, sagt Markus Kasper.

    Fr ihrenEinsatz erhieltendieMhliner

    Naturschtzer 2010 den mit 50000

    Franken dotierten Preis der Walder-

    Bachmann-Stiftung.Selbstverstndlich

    wurde das Geld sogleich in die Erweite-

    rung des Burstels investiert.

    Was ist die Triebfeder seines un-

    ermdlichen Einsatzes fr die Natur?

    Wir mssen Orte wie den Burstel

    erhalten, damit sich auch knftige

    Generationen an der Natur begeistern

    knnen. Darum hat Kasper das Pro-

    grammNasch(NaturundSchule)2003

    ins Leben gerufen. Jedes Jahr finden

    Anlsse mit 20 bis 30 Schulklassen aus

    Mhlin statt. Oft fhrt die Exkursion in

    den Burstel, wo die Schlerinnen und

    Schler zum Beispiel beim Ausreissen

    von Berufkraut mithelfen. Die Pflanze

    verbreitet sich schnell undgehrt zuden

    Neophyten.Das sindArten,die in einem

    Gebietnichtheimischsindundirgendwie

    eingeschleppt wurden. Die Arbeit wird

    freiwilligenNaturschtzernwieMarkus

    Kasper also nicht so schnell ausgehen.

    WennMarkus

    Kasper eine

    seltene Heuschre-

    cke beobachtet,

    weiss er, dass sich

    sein Kampf fr

    die Natur lohnt.

  • 34

    NR. 40, 3. OKTOBER 2011 MIGROS-MAGAZIN

    MENSCHEN PORTRT

    H

    inter dem Klubhaus des Natur-

    und Vogelschutzvereins Bezirk

    Affolternstehteinesdergrssten

    Wildbienenhotelsweit undbreit.Esther

    Rieder hat es mit Kindern gebaut. Aus

    Lehm, alten Schneckenhusern oder

    Holundersten und Rohrteilen wurden

    Schlupfgelegenheiten geschaffen, die

    von unzhligen ntzlichen Insekten be-

    setzt sind. Aus nichts etwas machen

    ist das Motto der naturbegeisterten

    Seniorin.

    Man kann die Leutemit seiner

    Freude an derNatur anstecken

    Esther Rieder scheut keinen Aufwand.

    Wenn etwas getan werden muss, gibt

    es frmichkeineHrden.Beispiel:Ein

    grossesHochwasserrckhaltebeckendes

    Bezirks Affoltern hat sie zusammenmit

    der Pfadi Affoltern mit Hunderten ein-

    heimischer Strucher aufgeforstet. Auf

    ihre Initiative hin legen heute sieben

    Gemeinden im Knonauer Amt bei Bau-

    gesuchen jeweils einMerkblatt mit ein-

    heimischen Struchern bei. Man kann

    soviel tun,damitVgel undSchmetter-

    linge mehr zu ihrem Recht kommen,

    sagt sie.ZumTagderBiodiversitt hatte

    sie vor zwei Jahren rund um Aeugst am

    Albis einen Parcours eingerichtet. An

    den13PostengabesInfoszuVgeln,Blu-

    men und Insekten.An diesemTag durf-

    te jedesSchulkindeinenVogelstrauch

    Esther Rieder baut

    leidenschaftlich

    gerne Nistksten.

    Sie stellt sie in

    ihrer Garage her.

    Jede Vogelart

    braucht eine

    andere Behausung

    (unten).

    Jahr der Freiwilligenarbeit

    2011 steht im Zeichen des Europischen

    Jahres der Freiwilligenarbeit. Auch in der

    Schweiz engagieren sich unzhlige Ehren-

    amtliche in Vereinen und Organisationen.

    Fr denWWF etwa stehen mehr als 1000

    Personen im Einsatz, die in ihrer Freizeit

    Fronarbeit in der Natur leisten. Und Pro

    Senectute kann sich auf mehr als 10 000

    Personen sttzen, die sich freiwillig fr die

    Betreuung von Seniorinnen und Senioren

    zur Verfgung stellen.

    Esther Rieder (73), Aeugst am Albis ZH

    Wenn etwas

    getanwerdenmuss,

    gibt es frmich

    keine Hrden.

  • 35

    MIGROS-MAGAZIN NR. 40, 3. OKTOBER 2011

    MENSCHEN PORTRT

    setzen, den die Schulpflege gespendet

    hat. Jedes Kind konnte ein Holztfeli an

    denStrauchhngen;aufeinemstandge-

    schrieben:Bittemichnichtfllen,Me-

    lanie.Der Anlass sei ein grosser Erfolg

    gewesen,sagtEstherRieder.Mankann

    dieLeutemit seiner Freude anderNatur

    anstecken,istsieberzeugt.Pltzlich

    ist die Natur kein Buchmit sieben Sie-

    gelnmehr.

    Esther Rieder kennt

    denBegriff Feierabend nicht

    InAeugst amAlbis gilt Esther Rieder als

    Anlaufstelle fr Fragen rundumdieNa-

    tur. Vogel aus dem Nest gefallen? Igel

    luft am Tag herum? Fr Esther Rie-

    der gilt der Begriff Feierabend nicht. An

    Herbs