4
Sonderausgabe 1 || 4. Jänner 2011 MedienWORTstatt www.facebook.com/mewe2011 || Twitter #mewe2011 || Zeitung der Medienwerkstatt 2011 Liebe TeilnehmerInnen der Medienwerkstatt, ihr haltet nun die druckfrische, wahrscheinlich noch warme Sonderausgabe der MedienWORTstatt in euren Händen. Sonderausgabe? Ja, denn es gilt, die Breaking News zu verbreiten, die hiermit endlich auch das bes- chauliche und malerische Velden erreichen: Die SJ-Linz wird ab Montag Wikileaks via Public Space Server der Stadt Linz hosten! Hier findet ihr nun alle Informationen, um bestens in- EDITORIAL formiert zu sein, zum Beispiel Fakten über Wikileaks oder was manche Mewe-TeilnehmerInnen darüber denken. Damit der Spaß nicht zu kurz kommt, gibt es unter anderem auch noch eine Karikatur und ein Wikileaks-Rätsel. Wer hier Informationen über die anderen Workshops sucht, wird leider nicht fündig werden, dafür aber natürlich wieder in den nächsten Ausgaben. Also: Viel Spaß mit dieser Sonderausgabe der MedienWORT- statt! Liebe Grüße, das Chefredaktionsteam dieser Ausgabe. Sonderausgabe

MedienWORTstatt ACHTUNG Satire

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Satirische Ausgabe der MedienWORTstatt, vom Medien-Guerilla, nicht vom Printjournalismus Workshop

Citation preview

Sonderausgabe 1 || 4. Jänner 2011

MedienWORTstattwww.facebook.com/mewe2011 || Twitter #mewe2011 || Zeitung der Medienwerkstatt 2011

Liebe TeilnehmerInnen der Medienwerkstatt,

ihr haltet nun die druckfrische, wahrscheinlich noch

warme Sonderausgabe der MedienWORTstatt in euren

Händen. Sonderausgabe? Ja, denn es gilt, die Breaking

News zu verbreiten, die hiermit endlich auch das bes-

chauliche und malerische Velden erreichen: Die SJ-Linz

wird ab Montag Wikileaks via Public Space Server der

Stadt Linz hosten!

Hier findet ihr nun alle Informationen, um bestens in-EDIT

OR

IAL formiert zu sein, zum Beispiel Fakten über Wikileaks oder was

manche Mewe-TeilnehmerInnen darüber denken. Damit der

Spaß nicht zu kurz kommt, gibt es unter anderem auch noch

eine Karikatur und ein Wikileaks-Rätsel.

Wer hier Informationen über die anderen Workshops sucht,

wird leider nicht fündig werden, dafür aber natürlich wieder

in den nächsten Ausgaben.

Also: Viel Spaß mit dieser Sonderausgabe der MedienWORT-

statt! Liebe Grüße, das Chefredaktionsteam dieser Ausgabe.

Sonderausgabe

2

UmfrageWas hältst du vom Vorschlag, dass die SJ-Linz Wikileaks auf dem Public Space Server der Stadt Linz hostet?

Fakten2006 wurde Wikileaks von mehreren chinesischen Dissident_in-

nen, Journalist_innen, Mathematiker_innen und Techniker_innen

von Start-up-Unternehmen aus den USA, Taiwan, Europa, Aus-

tralien und Südafrika gegründet.

Am 31. August 2007 erschien in der britischen Tag-

eszeitung The Guardian ein Enthüllungsartikel über Kor-

ruption in Milliardenhöhe in der Familie des ehemaligen

kenianischen Präsidenten Daniel Arap Moi. Die Zeitung

berief sich auf einen bei WikiLeaks veröffentlichten Report.

109.032 Menschen verloren im Zeitraum von 2004 bis 2009 im

Irakkrieg ihr Leben, darunter befanden sich 66.081 Zivilist_innen.

Diese Zahlen wurden erst durch die Veröffentlichung Wikileaks

bekannt.

251.287 Dokumente von US-Diplomat_innen wurde am

28/11/2010, um 21:30 Uhr, veröffentlicht. Damit wurde in der

wohlbehüteten westlichen Welt der diplomatische Supergau aus-

gelöst und bekam den Namen „Cablegate“. Kurze Zeit darauf wurde

WikiLeaks von ihrem bisherigen Webhoster Amazone aus dem

Server verbannt.

Vanessa Gaigg, aks-Presse- und Frauensprecherin:

Ich finde es wirklich sehr cool, dass die SJ Linz Wikileaks hostet,

weil sie damit ein Zeichen für Meinungs- und Pressefreiheit setzt.

Kerstin Götschhofer:

Ich habe mich noch nicht intensiv mit Wikileaks beschäftigt, finde

die Diskussion darüber aber sehr interessant. Hört sich auf jeden

Fall nach einen guten Vorschlag an.

Stefan Berndorfer aka Bjørn, SJ-Linz-Geschäftsführer:

Wir sind froh, dass die SJ-Linz sich entschlossen hat, Wikileaks zu

hosten und sich damit aktiv als Organisation an der Diskussion zu

beteiligen und Stellung zu beziehen.

Am 3. Dezember 2010 entzog der kostenlose US-Dien-

stleister everydns.net WikiLeaks die Domain wikileaks.org. Am 4

Dezember blockierte der Internet-Bezahldienst PayPal alle Spenden

von PayPalkund_innen an Wikileaks. Am 6. Dezember 2010 gab ein

Sprecher des US-Kreditkartenunternehmens MasterCard bekannt,

dass der Zahlungsverkehr mit WikiLeaks eingestellt wurde. Am 7.

Dezember 2010 teilte VISA und das Schweizer Unternehmen Post-

Finance mit, dass über ihre Einrichtungen nun ebenfalls keine Spen-

den mehr an WikiLeaks entrichtet werden können. Mitte Dezember

gab die Bank of America bekannt, jegliche Transferaufträge von

und zu Wikileaks-Konten einzustellen.

Von 7.-8. Dezember 2010 startete eine Gruppe aus ver-

schiedenen Häcksen und Hackern mehrere DDos-Attacken gegen

Visa, MasterCard, Post Finance und PayPal. Worauf diese Dienste

längere Zeit online nicht erreichbar waren. PayPal gab wenige Tage

später bekannt, die Zahlungen an Wikileaks wieder zuzulassen. Am

27.Dezember 2010 wurde auch eine Attacke gegen die Bank of America

gestartet. Diese Aktion wurde als Operation Payback bekannt.

“““

3

Klaus Baumgartner, Vorsitzender

der SJ Linz, hat bekannt gegeben,

dass die Sozialistische Jugend Linz

die Nachrichtenplattform WikiLeaks

unterstützen möchte. Ab Montag

werden die FunktionärInnen der SJ, deren

Hauptwohnsitz in Linz gemeldet ist, den

freien Webspace auf dem Public Space

Server der Stadt Linz nutzen. „Wir wollen

den öffentlichen Raum, den die Stadt im

Web zur Verfügung stellt verwenden,

um Wikileaks auch in Österreich ein

Zuhause zu bieten“, sagt SJ-Vorsitzender

Klaus Baumgartner, der ein Zeichen für

Medienfreiheit setzen will.

Gegenwind erwartet

Proteste gegen die Nutzung des von der

Stadt zur Verfügung gestellten Webspace

für die viel kritisierte Plattform WikiLeaks

sind zu erwarten. Während die Grünen

das Anliegen sicherlich unterstützenswert

finden, werden FPÖ und ÖVP Linz wohl

einen Frontalangriff auf die SJ-Linz starten.

Unklar ist noch, wie sich die SPÖ Linz

verhalten wird. Bundeskanlzer Faymann

wird zwar Druck auf Bürgermeister

Dobusch ausüben um Wikileaks vom

städtischen Server zu verbannen um die

Außenbeziehungen mit den USA nicht

weiter zu beeinträchtigen. Jedoch weiß

man aus Erfahrung, dass Dobusch ohnehin

nicht gut auf die Bundes-SPÖ zu sprechen

ist, insofern sind die Chancen gut, dass er

nicht beim Public Space Server eingreifen

wird. Buchautor Robert Misik unterstützt

die SJ-Linz und meint in Richtung

potentieller GegnerInnen des Vorhabens:

„Wikileaks tut substantiell nicht so viel was

anders als andere investigativ arbeitende

Medien.“

SJ Linz hostet WikiLeaksSJ Linz setzt ein Zeichen für Medienfreiheit und hostet die Wikileaksplattform auf dem Public Space Server der Stadt Linz. Aufschrei der (lokalen) Politikszene erwartet.

MedienWORTstatt im Gespräch mit dem Vorsitzenden der SJ Linz, Klaus Baumgartner.

Ein bisschen überrascht sind wir schon, lieber Klaus.

Warum habt ihr das Hosten von WikiLeaks via Pub-

lic Space Server der Stadt Linz erst im Rahmen der

MeWe bekannt gegeben? Basisdemokratie sieht

anders aus.

Das hat nichts mit Geheimniskrämerei zu tun. Der

Punkt ist: Dieses spontane Projekt wird gehörig

für medialen Wirbel sorgen. Die vergangenen zwei

Wochen waren speziell für mich recht zeitaufwen-

dig. Ausloten der Möglichkeiten des Public Space

Servers, ein Check der rechtlichen Rahmenbedin-

gungen, etc. . Immerhin war ja auch eine MeWe

vorzubereiten, das heißt Stress und Anspannung

pur.

Was sind jetzt die konkreten Beweggründe und

Ziele für das Projekt?

Unsere Motivation liegt auf der Hand, denke ich.

Die SJ Linz hat sich immer für eine kritische und

plurale Medienlandschaft ausgesprochen; Presse-

freiheit ist dafür eine Grundvoraussetzung. Genau

deshalb wollen auch wir als SJ Linz unseren Beitrag

dazu leisten, um WikiLeaks langfristig abzusichern.

Rechnet ihr mit Repressalien seitens der Politik oder

gezielten Hack-Angriffen? Unheikel ist das Thema

ja nicht.

Ich rechne eher mit einem lautstarken medialen

Echo und heftiger verbaler Kritik. Die schwarzen

und braunen Rülpser von gewissen Parteien sind

wir ohnehin gewohnt, das halten wir schon aus ;-).

Hacker_innen-Angriffe können natürlich immer

passieren, aber man muss schon festhalten, dass

unser WikiLeaks-Projekt nur ein Mosaik in einem

global agierenden Netzwerk ist. Wir sind da nur

kleinere Fische.

Interview

Wort.

4

RätselG J A V Q L W H O S T E N R U S U P L M

S J L I N Z I Z R W G T Y N V M K C Q E

I O P P K V C S R A A H J K C T A B G D

F G H K X E Y M U S A G E W F A K I G I

K R C S L I C Y O U T W Q A C O G N Q E

E B X H D L A T A C F S J U D N Y V N N

C X B E I A S J M Z S E R V E R E T Q R

R H S A S U S I T E R S Q A A D H I O E

N D G Y K L A G T C B S H Z Q S I X W A

E D E Z U K N C B A L B O T Z L C H X K

H Z D M S A G T V Y A J K K K T L R U T

C J N Y I U E Y E N O X J S C O I K H I

S I E N O E D K U W K R D O X E N Z T O

P O P O N U W I K I L E A K S K T H F N

E W S N W X V R B Y T C Z A E I O U A T

D B I A L J V P B T N H K M D T N O U R

R Z S P E R R U N G P T F E E A D X T Q

R T U D G U V I E A I N D U K W O E S T

O D G M R O F T T A L P T E N R E T N I

O R G A N I S A T I O N W R S A L O N A

In diesem Feld sind 19 Begriffe zum Thema WikiLeaks

versteckt. Die Wörter sind horizontal, vertikal und di-

agonal von von vorne und von hinten geschrieben. Viel

Spaß beim Suchen!

Impressum: Aufgrund der aktuellen Ereignisse gibt es eine Ausgabe der MedienWORTstatt zum Thema „SJ-Linz hostet Wikileaks“. Das Layout übernahm der Layout-WS und die Texte

steuerte der Printjournalismus-WS bei.