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entertainment biz JOBKILLER PIRATERIE IFPI-GF Franz Medwenitsch fordert neue Maßnahmen gegen Web-Piraten Seite 76 MAGIC AFTERNOON IM 3RAUM Hubsi Kramar „reloaded“ – das Skandalstück des Theaterrebellen Wolfi Bauer Seite 80 TRANSFORMER ROSIE UND DIE ROBOTER © Mario Lang © Getty Images medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. SOMMER 2011 – 73 Columbus. Ob bei Videogames die positiven oder negativen Effekte überwiegen, ist nach wie vor um- stritten. Meistens bestimmen bloße Vermutungen die Debatte. Die School of Communication an der Ohio State University (OSU) stellt fest: Bei vergleichsweise harmlosen Games zeigen sich positive Folgen. Solche Spiele vermitteln Glücksge- fühle und machen Anwender ausge- glichener. „Spieler haben die Wahl“, sagt OSU-Prof. Brad Bushman; leicht verdauliche Spiele haben of- fenbar einen Entspannungseffekt. Der Großteil an Games, der aus den weltweiten Softwareschmieden kommt, wühlt die User allerdings eher auf, als sie zu beruhigen. Im direkten Vergleich zwischen entspannenden und gewaltreichen Anwendungen zeigten erstere deut- lich positivere Auswirkungen. In zwei voneinander unabhän- gigen Studien haben die Experten an der OSU festgestellt, dass Video- spiele mit Entspannungsfaktor Men- schen in eine „gute Stimmung“ ver- setzen können und das soziale Ver- halten fördern. Harmlosere Video- spiele bewerten die User dabei als ebenso unterhaltsam und amüsant wie gewaltreiche Games. www.comm.ohio-state.edu Leicht verdauliche Spiele machen die Spieler nicht aggressiv, sondern glücklich. © mauritius Grüner rocken: Festivals segeln auf Umwelt-Kurs Festival-Saison Der heimische Terminkalender ist dicht gedrängt, Top Acts geben sich die Klinke in die Hand. medianet hat mit Festivalpionier Harry Jenner über den Trend „Green Camping“ und die Zukunft derartiger Großevents gesprochen. Seite 74 © EPA/Dominic Favre SHORT Wien. Seit der Rückkehr von Imax nach Österreich haben sich Imax-Filme zu Publi- kumsmagneten entwickelt: 300.000 Zuschauer in Wien und Graz, 20.000 Kinobesucher seit Mai in Hohenems, Ten- denz steigend, denn der Som- mer bringt neue Blockbuster in bester 2D- und 3D-Qualität. GF Christian Langham- mer: „Imax wird vom öster- reichischen Kinopublikum sehr gut angenommen. Mit den Film-Highlights dieses Sommers bieten wir unseren Zuschauern das Kinoerlebnis, das es nur im Imax gibt.“ www.cineplexx.at Wien. Die Abschaffung des Radiosymphonieorchesters ist kein Thema mehr. „Für den ORF als größte kulturvermit- telnde und kulturproduzieren- de Institution des Landes ist das RSO ist ein wesentlicher Bestandteil der Erfüllung des Kulturauftrags des ORF“, sagte ORF-General Alexander Wra- betz (s. Bild) bei einer Tagung des ORF-Publikumsrats. Wrabetz lobte auch die kom- petente Führung durch Cor- nelius Meister und Christian Scheib. Mit dem Benefizkon- zert für Japan habe das RSO auch gesellschaftliche Verant- wortung demonstriert. www.orf.at © Warner Bros. INHALT tonträger & konzert > Sony Qriocity: Musik- katalog für Smartphones 76 > GarageBand: Mini-Studio für den Hausgebrauch 77 schau & spiel > Sommertheater Gamlitz: „Häuptling Abendwind“ 79 > Bundestheater: Nationalrat fordert Sparmaßnahmen 79 tv, dvd & kino > Doku: André Heller porträ- tiert Helmut Qualtinger 80 > kino.to: Streamingportal off- line, Betreiber verhaftet 81 > Neuer Kinofilm: Der „Planet der Affen“ kehrt zurück 82 © IFPI © APA/Roland Schlager School of Communication Studie zeigt: Harmlose Videospiele vermitteln den Spielern hauptsächlich Glücksgefühle Positive und negative Effekte von Games

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Die monatliche Berichterstattung aus der Entertainmentwirtschaft

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entertainmentbizjobkiller piraterie

IFPI-GF Franz Medwenitsch fordert neue Maßnahmen gegen Web-Piraten Seite 76

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Hubsi Kramar „reloaded“ – das Skandalstück des Theaterrebellen Wolfi Bauer Seite 80

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Columbus. Ob bei Videogames die positiven oder negativen Effekte überwiegen, ist nach wie vor um-stritten. Meistens bestimmen bloße Vermutungen die Debatte.

Die School of Communication an der Ohio State University (OSU) stellt fest: Bei vergleichsweise harmlosen Games zeigen sich positive Folgen. Solche Spiele vermitteln Glücksge-fühle und machen Anwender ausge-glichener. „Spieler haben die Wahl“, sagt OSU-Prof. Brad Bushman; leicht verdauliche Spiele haben of- fenbar einen Entspannungseffekt.

Der Großteil an Games, der aus den weltweiten Softwareschmieden

kommt, wühlt die User allerdings eher auf, als sie zu beruhigen. Im direkten Vergleich zwischen entspannenden und gewaltreichen Anwendungen zeigten erstere deut-lich positivere Auswirkungen.

In zwei voneinander unabhän-gigen Studien haben die Experten an der OSU festgestellt, dass Video- spiele mit Entspannungsfaktor Men-schen in eine „gute Stimmung“ ver-setzen können und das soziale Ver-halten fördern. Harmlosere Video- spiele bewerten die User dabei als ebenso unterhaltsam und amüsant wie gewaltreiche Games.

� www.comm.ohio-state.eduLeicht verdauliche Spiele machen die Spieler nicht aggressiv, sondern glücklich.

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Grüner rocken: Festivals segeln auf Umwelt-Kurs

Festival-Saison der heimische terminkalender ist dicht gedrängt, top acts geben sich die Klinke in die Hand. medianet hat mit Festivalpionier Harry Jenner über den trend „Green Camping“ und die Zukunft derartiger Großevents gesprochen. Seite 74

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Wien. Seit der Rückkehr von Imax nach Österreich haben sich Imax-Filme zu Publi-kumsmagneten entwickelt: 300.000 Zuschauer in Wien und Graz, 20.000 Kinobesucher seit Mai in Hohenems, Ten-denz steigend, denn der Som-mer bringt neue Blockbuster in bester 2D- und 3D-Qualität.

GF Christian Langham-mer: „Imax wird vom öster-reichischen Kinopublikum sehr gut angenommen. Mit den Film-Highlights dieses Sommers bieten wir unseren Zuschauern das Kinoerlebnis, das es nur im Imax gibt.“ � www.cineplexx.at

Wien. Die Abschaffung des Radiosymphonieorchesters ist kein Thema mehr. „Für den ORF als größte kulturvermit-telnde und kulturproduzieren-de Institution des Landes ist das RSO ist ein wesentlicher Bestandteil der Erfüllung des Kulturauftrags des ORF“, sagte ORF-General Alexander Wra-betz (s. Bild) bei einer Tagung des ORF-Publikumsrats.

Wrabetz lobte auch die kom-petente Führung durch Cor-nelius Meister und Christian Scheib. Mit dem Benefizkon-zert für Japan habe das RSO auch gesellschaftliche Verant-wortung demonstriert. � www.orf.at

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inhalt

tonträger & konzert> Sony Qriocity: Musik-

katalog für Smartphones 76> GarageBand: Mini-Studio

für den Hausgebrauch 77

schau & spiel> Sommertheater Gamlitz:

„Häuptling Abendwind“ 79> Bundestheater: Nationalrat

fordert Sparmaßnahmen 79

tv, dvd & kino> Doku: André Heller porträ-

tiert Helmut Qualtinger 80> kino.to: Streamingportal off-

line, Betreiber verhaftet 81> Neuer Kinofilm: Der „Planet

der Affen“ kehrt zurück 82

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School of Communication studie zeigt: Harmlose Videospiele vermitteln den spielern hauptsächlich Glücksgefühle

Positive und negative Effekte von Games

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74 – entertainmentbiz cover Sommer 2011

iTunes Festival App

Live-Feeling

London. Via App konnten die Fans heuer beim 5. iTunes Festi-val in London dabeisein. Ausge-wählte Konzerte wurden live als HD-Videostream übertragen und stehen zum späteren Abruf be-reit; Voraussetzung sind iPhone, iPod Touch oder iPad. 62 Bands werden noch den gesamten Juli nach Angabe des Veranstalters im Londoner Roundhouse auf-treten – darunter die Beatsteaks, Adele oder Bruno Mars.

kommentar

Brot und Spiele reloaded

eva kaiserseder

Festivalbesucher leben gefährlich, siehe Premier Camerons Busenfreund

Christopher Shane, den am Glastobury Festival das Zeit-liche segnete. Der Tory-Mann-wurde laut Guardian ‚in a portable toilet‘ gefunden. Tod auf dem Dixieklo also. Keine schöne Sache.

Die eigentliche Sensation allerdings ist eine andere: Wie kommts, frug sich wohl ein Großteil der heimischen Leser-schaft, dass sich ein – jawoll! – 56-Jähriger unter das jugend-liche Hipster-Publikum mischt? Denn, seien wir ehrlich: Für den gelernten Österreicher sind Nova Rock und Co. eine exklusi-ve Spielwiese der Jugend.

The shocking truth: Andern-orts ist das nicht so! Das Publi-kum beschränkt sich dort nicht auf entfesselte Teenies, die der Jagd nach dem Rausch frönen und ‚älter als 25 Semester‘ sind Standard, keine Rarität.

Stellt sich die Frage, wie man der ‚älteren Zielgruppe‘ hier-zulande das Festivalgeschehen wieder schmackhaft machen kann. Harry Jenner, Festival-wunderwuzzi, tippt auf ‚mehr Bequemlichkeit‘. Könnte stim-men, macht mich aber traurig – ich plädiere nämlich für un-gekämmten und lauten Spaß und für Tage fernab jeglicher Alltagsannehmlichkeiten.

Das macht ein gelungenes Festival doch erst aus. In die-sem Sinne: Holen wir uns unse-re Spielwiese zurück!

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Stars wie die Britin Adele sind beim iTunes Festival sehen.

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Wien. Zielgruppen gezielt zu „erobern“ ist ihm fremd; trotzdem zählt musicnet-GF Harry Jenner zu den erfolgreichsten Festivalveran-staltern des Landes. medianet im Gespräch über kreative Müllentsor-gung, amerikanische Wahnwitz- dimensionen und seine Anfänge als Veranstalter.

medianet: Wenn man nach Eng-land oder in die USA schaut, wundert man sich, wie lang es in Österreich gedauert hat, bis es hier so richtig losgegangen ist mit Musikfestivals in einer ähnlichen Größenordnung. Woran liegt das? Harry Jenner: Ich muss da jetzt erst einmal als Konsument spre-chen, der mit 16, 17 Jahren schon viel auf Festivals unterwegs war, zum Beispiel in Deutschland. Auch in Österreich gibts ‚Wiesen‘ seit 20, 25 Jahren, die Veranstalter waren mehr als happy mit den meist aus-verkauften Festivals. Die anderen Veranstalter dagegen, die damals am Markt waren, die hatten an Festivals wenig bis kein Interesse, sondern haben auf große Konzerte mit diversen Venues gesetzt.

Für mich war das allerdings schon eine Option, ich hab mir dann einige Jahre später gedacht, das kann doch nicht alles gewesen sein, denn allein wenn man nach-Deutschland schaut, gibts dort Festivals mit 40.000 bis 60.000 Be-suchern pro Tag. Wiesen fasst ge-rade einmal rund 8.000 Leute. Also habe ich das ‚Frequency Festival‘ gestartet, 2001 noch in der ‚Arena‘ – da war die Location aber schlicht zu klein. Ab 2002 sind wir an den

Salzburgring übersiedelt und 2003 war das Frequency ausverkauft mit 40.000 Besuchern pro Tag. Ich denke, es war eine gute Kombinati-on aus richtigem Timing, richtiger Konstellation und einem Markt, der dafür überreif war.

medianet: Welche Zielgruppe will man noch ‚erobern‘? 40plus ist noch relativ unterrepräsentiert hierzulande – auch eine eher österreichische Eigenart. Jenner: Kann man eine Zielgrup-pe wirklich erobern? Unser ur-sprünglicher Ansatz ist ein anderer: Es geht uns vorrangig darum, zu-erst ein gutes Line-up auf die Beine zu stellen und nicht vorab darauf zu schielen, welche Zielgruppe da-mit angesprochen werden könnte. Ich glaube, alles andere würde auch nicht authentisch wirken. Ein Beispiel ist das ‚Lovely Days‘; so et-was macht man, weil man weiß, es gibt einen Markt dafür, aber nicht, weil man unbedingt eine bestimmte Zielgruppe damit abholen möchte.

medianet: Gehts nicht vielleicht um den fehlenden Komfort, der das 40plus Publikum abschreckt? Jenner: Kulturforscher bin ich keiner, insofern kann ich hier nur Vermutungen anstellen. Ob das Publikum ab 35 jetzt wirklich zu

Stubenhockern mutiert, keine Lust hat auf die vielen Teenager oder ob tatsächlich mehr Bequemlichkeit verlangt wird, lässt sich schwer sa-gen. Allerdings tendiere ich eher zu Letzterem, daher haben wir darauf mit einer sogenannten Komfort- zone und dem ‚Komfortticket‘ beim vergangenen ‚Nova Rock‘ reagiert; wir bieten z.B. ein Zelt, wo man nur mehr den eigenen Schlafsack mit-nehmen muss und es gibt einen ei-genen Eingang. Musiktechnisch be-merke ich allerdings bei mir selbst mit 39 Jahren, dass ich auch eher ins Ausland fahren muss, weil bei uns eine „jüngere‘ Musik dominiert.

medianet: Ein Blick über die Grenzen: Welche Ideen möchten

Sie denn auch in Österreich um- setzen?Jenner: Schwer zu sagen, denn das Ganze ist eine extreme Geld-frage. Stichwort Coachella-Festi-val in Kalifornien: Die billigsten Tickets kosten rund 350 US-Dollar, VIP-Tickets liegen bei rund 2.000 US-Dollar. Bei 80.000 Besuchern insgesamt fällts dann schon sehr leicht, kreativ und innovativ zu sein (lacht).

Was aber neben dem ange-sprochenen größeren Komfort in unserem Rahmen machbar und großer Trend ist: das Umweltthe-ma. Heuer gibt es etwa den ‚Green Camper‘, wo sich die Leute in einem eigens dafür bereitgestell-ten Areal am Festivalgelände qua-si selbst verwalten, sprich sich um ihren Müll selbst kümmern, ihn entsorgen, usw. – was auch kon-trolliert wird. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss das Areal verlas-sen. Das klingt jetzt nicht nach der Neuerfindung des Rads, aber für ein Festival ist das eine feine Sache und wirklich innovativ. Die Idee dahinter ist, dass viele Gäste sagen ‚wir würden uns schon um unseren Müll kümmern; nur, den Nachbarn ist es leider egal‘. Die Leute, denen das eben nicht egal ist, die wollen wir fördern.

Auch die Dosenrücknahmeaktion beim letzten Frequency hat super funktioniert mit 150.000 retour-nierten Leerdosen, das wurde auch europaweit kopiert.

medianet: Ist der heimische Markt Ihrer Meinung nach gesättigt oder gibt’s Pläne für weitere Festivals?Jenner: Der Markt ist schon längst gesättigt. www.musicnet.at

Musikfestivals 2011 Der Trend geht nebst mehr Bequemlichkeit fürs Publikum zum Green Camping

„Schöner wohnen“ auf dem campingplatz Festivalpionier und musicnet-GF Harry Jenner hält den österreichischen Markt „für längst gesättigt“.

Das Frequency Festival steht für Indierock und Pop; heuer zählen unter anderem die US-Band Foo Fighters oder die deutschen Reggae-Stars Seeed zu den Headlinern.

„Ich denke, es war eine

gute Kombination aus

richtigem Timing, rich-

tiger Konstellation und

einem Markt, der dafür

überreif war. “

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Neue Erfolgsmeldung 235 Mio. USD hat der amerikanische Musik-Streaming-Dienst Pandora jetzt bei seinem Gang an die New Yorker Börse erlöst

Erfolgreicher Pandora-BörsegangNew York. Das Business-Netz-werk LinkedIn und der russische Google-Konkurrent Yandex haben vorgezeigt, wie´s geht. Nun hat der Musikstreaming-Dienst Pandora nachgezogen – mit einem Börse-gang, wie er erfolgreicher nicht hätte laufen können. Und das heißt: seinen Börsenwert schon am ersten Tag beträchtlich zu stei-gern. 235 Mio. USD hat Pandora an der New Yorker Börse erlöst. Wobei davon nur rund 96 Mio. an das Unternehmen selbst gehen. Die restlichen Erlöse aus dem Verkauf von insgesamt 14,7 Mio. Aktien ge-hen an Anteilseigner, insbesondere den Medienkonzern Hearst Corpo-ration.

Was gibt es zum Ereignis an sich noch zu sagen? Der Ausgabepreis der Aktie war mit 16 USD rund doppelt so hoch wie noch vor zwei Wochen angesetzt. In den ersten

Minuten nach Börsenstart stieg der Kurs kurzzeitig sogar auf über 25 USD, um sich dann am 15. Juni bei 20,50 USD rund 28% über dem Ausgabepreis einzupendeln. Und auch die insgesamte Bewertung des Unternehmens mit 2,56 Mrd. USD kann sich sehen lassen. Ein solcher Erfolg kommt freilich nicht von allein.

„Musik-Genom“

Hinter Pandora steht ein soge-nannter Musik-Genom – sprich ein Algorithmus, um auf Basis eines einzelnen Songs oder Inter-preten personalisierte Internet-

radiosender zusammenzustellen. Der Dienst wird als kostenpflich-tiges Abonnement angeboten wie auch als werbefinanzierte Gratis-Version und ebenso gibt es mobile Anwendungen. Über 90 Mio. regis-trierte Nutzer habe man bereits, ließen die Pandora-Macher kürz-lich wissen. Und mit denen macht man erkleckliche Gewinne: Der im Jahr 2000 gegründete Musikstrea-mingdienst verbuchte in den ersten neun Monaten des laufenden Ge-schäftsjahrs 51 Mio. USD Gewinn bei 6,8 Mio. USD Verlust. Ein Jahr davor standen 3 Mio. USD Verlust Einnahmen von 21,6 Mio. USD gegenüber. � www.pandora.com

AlexAndrA Binder

14,7 Mio. Aktien wurden ausgegeben – zum Preis von 16 USD pro Stück.

Cloud-Dienst Erfahrungen

Google-„News“Berlin. Google Music auch in Deutschland? Ja, meint Blogger Nild Juenemann, der u.a. Fol-gendes wissen ließ: „Auch wenn das Ganze eigentlich nur in den USA möglich sein soll, kann man sich über beliebige Proxy-Server (in den USA) trotzdem für Google Music anmelden. Ist man einmal angemeldet, kommt man von jeder beliebigen IP auf Google Music.“ Die iTunes-Bibliothek sei mit dem gelieferten Desktop-Programm schnell importiert, Wiedergabe-listen und Ratings beim Import auch dabei, so Juenemann: „Insge-samt lassen sich so 20.000 Songs bei Google abladen und von jedem beliebigen Computer via Internet abspielen.“ Einziges Manko: Bisher gibt es nur eine Android App zum Abspielen auf mobilen Geräten.

Option 150 Mio. Nutzer

iCloud-PrognoseSan Francisco. Rund 150 Mio. Nut-zer für den drahtlosen Synchro-nisierungsdienst iCloud könnte Apple nach Recherchen von RBC Capital Markets einsammeln, wenn die Geschäfte gut laufen. Beson-ders Musikfans könnten sich vom Dienst iTunes Match angesprochen fühlen. Apple sieht sich für eine Datenschwemme gerüstet. Für ei-ne halbe Mrd. € hat der Konzern ein Datenzentrum im US-Bundes-staat North Carolina bauen lassen. „Wir sind bereit“, sagte Jobs

Streaming-Dienst Pandora: leider aktuell nur für User in den USA zu nutzen.

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S. Jobs’ iCloud schluckt sogar Musik, die im iTunes Store gekauft wurde.

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Wien. Die zentrale Rolle der Pro-vider, der mangelhafte Content-schutz hierzulande und die enor-men Verluste der Kreativbranche durch Piraterie: IFPI-Geschäfts-führer Franz Medwenitsch im Gespräch mit medianet.

medianet: Ist Piraterie nach wie vor eine reale Bedrohung für die Content-Branchen? Wie groß ist der Schaden? Franz Medwenitsch, IFPI: Von Ex-perten über internationale Organi-sationen bis hin zu Regierungen und Parlamenten – alle wissen, dass Piraterie der Sargnagel der Content-Branchen sein wird und oftmals bereits ist. Laut einer ak-tuellen Studie gehen in der EU jährlich zehn Milliarden Euro Um-satz und rund 200.000 Jobs durch Piraterie verloren – Tendenz stei-gend. Das ist ein kulturelles, wirt-schaftliches und soziales Problem am Eingang in die Informations-gesellschaft. Die Musikwirtschaft allein wird dieses Problem nicht lösen können – es bedarf einer ge-sellschaftlichen Initiative, die Be-wusstseinsbildung ebenso umfasst wie juristische Lösungen. So wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben!

medianet: Wie kann der Rechts-staat dagegen vorgehen?Medwenitsch: Indem der Rechts-staat ein solcher bleibt – und Ge-setzesbrüche nicht zulasten Krea-tiver bagatellisiert werden.

medianet: Stichwort ‚kino.to‘: Wie geht’s Ihnen, wenn Sie die News dazu lesen? Ist die derzeitige Sperre und das Vorgehen diesbe-züglich für Sie zufriedenstellend?Medwenitsch: Das ist ein Aufre-ger. Aber was soll sympathisch

an einer Website sein, die anonym im Königreich Tonga angemeldet wurde, die Server vor Verfolgung z.B. in Russland versteckt, zu 100% illegal ist und auf dem Rücken anderer jede Menge Profit macht? Dass die Filmbranche da nicht tatenlos zusieht, verstehe ich.

medianet: Modelle wie ‚Hadopi‘, diverse ‚Three-Strikes-Out‘-Ver-fahren, etc.: Was würden Sie am derzeitigen Status quo in Sachen Contentschutz im Netz hierzulan-de ändern? Medwenitsch: Hadopi und Three-Strikes-Out sind Reizwörter. Aber der Grundsatz, dass sich eine staatliche Stelle im Rahmen ge-setzlicher Auflagen dem Problem des Urheberrechtsschutzes im In-ternet widmet, ist richtig.

Denn das kann nicht für immer und ewig nur die Aufgabe einzelner

Personen oder Firmen sein, die mit dem Rücken zur Wand stehen.

medianet: Wo spießt es sich derzeit rechtlich am meisten? Wo gibt’s die größten Schwierig-keiten in der Umsetzung?Medwenitsch: Der Contentschutz in Österreich ist heute eine riesen-große Baustelle. Er steht zwar im Gesetz, aber im Internet ist das Ur-heberrecht faktisch kaum durch-setzbar, weil der Datenschutz die Täter schützt. Eine Reform ist längst überfällig, das wissen alle Experten. Ein wenig Mut der Poli-tik wäre notwendig.

medianet: Stichwort ‚Erziehungs-maßnahme‘ : Für Sie ein Weg oder zu wenig effektiv? Was würden Sie im Hinblick auf die Situation in Österreich tun ?Medwenitsch: Ich bin nicht für

Erziehung, aber für Wissen und Aufklärung. Die Unterrichtsma-terialien ‚Ideen sind etwas wert‘ verfolgen diese Ziele und sind eine Erfolgsstory. Seit 2005 haben wir in der nunmehr vierten Auflage mehr als 8.000 Exemplare an öster-reichische Bildungseinrichtungen versandt, und zwar auf deren Be-stellung – ein Bestseller, der zeigt, dass Interesse da ist!

medianet: Welche Rolle spielen die Provider beim Contenschutz?Medwenitsch: Eine zentrale, weil nur sie – und niemand anderer – wissen können, wer über ihr Netz Urheberrecht oder ganz allgemein Gesetze verletzt. Ich verstehe, dass die Provider nur auf gerichtlichen Beschluss tätig werden wollen. Eine Totalverweigerung jeder Ko-operation würde ich nicht ver- stehen.

Berlin. News von der omnipräsenten Cloud: Mit dem Service „Music Un-limited powered by Qriocity“ bietet Sony Zugriff auf Millionen Musik- titel. Mit der neuen App für android- basierte Smartphones lassen sich die Songs auf das Mobiltelefon streamen. Der digitale Streaming-Dienst existiert ausschließlich in der Cloud, was bedeutet, dass das gesamte Sound-Archiv mit über

sieben Mio. Songs vollständig im Internet liegt. Die Nutzer haben daher jederzeit und überall Zugriff auf den Katalog an Musiktiteln in-klusive Songs aller Major Labels nebst Sony Music Entertainment (Universal Music Group, Warner Music Group und EMI Music) samt mehreren Independent-Labels und diversen internationalen Musik-verlagen.

Bisher war der „All inclusive Service“ bereits mit aktuellen, in-ternetfähigen Heimkino-Produkten von Sony, der PlayStation 3, der PlayStation Portable sowie Com-putern und „Vaio“-Notebooks ab-rufbar, so das Unternehmen. Die kostenlose App für „Music Unlimi-ted“-Nutzer ist grundsätzlich für alle androidbasierten Smartphones kompatibel, Voraussetzung ist lediglich eine Android-Software-Version 2.1 oder höher.

Weltweite Lizenzabkommen

Konkret heißt das: Nach der Registrierung unter www.qriocity.com können Nutzer mit jedem „Mu-sic Unlimited“-fähigen Gerät auf Millionen Songs zugreifen. Einmal angelegt, stehen Premium-Mitglie-dern außerdem persönliche Play-Lists auf allen Geräten gleichzeitig zur Verfügung. Zusätzlicher Bonus: Das Kopieren der Musik von einem auf das andere Gerät entfällt.

Omnifone und Gracenote unter-stützen den Sony-Dienst zusätz-lich. Omnifone hat seine Platt-formdienste für die Entwicklung

und Übertragung von „Music Un-limited“ auf unterschiedlichen Geräten zur Verfügung gestellt. Zudem hat Omnifone Lizenzab-kommen mit Rechte-Inhabern weltweit abgeschlossen, damit Sony aus einem Pool von aktuell mehr als sieben Mio. Musiktiteln schöpfen kann.

Gracenote eröffnet den Abon-nenten mit seinen Musikidentifizie-rungs- und Musikerkennungstech-nologien und seiner Global Media Database die Möglichkeit, nebst der vorhandenen digitale Musik-sammlung auch neue Künstler und Alben zu entdecken. Zu jedem Song gibt es aktuelle Informationen zum Künstler und dem entsprechenden Album. Bereits gekaufte Musik-stücke können zudem mit „Music Unlimited“ synchronisiert werden. Dann stehen auch sie auf jedem „Music Unlimited“-fähigen Gerät zur Verfügung.

Voraussetzung dafür ist ein Ba-sis- oder Premium-Abonnement von „Music Unlimited“ zwischen 3,99 oder 9,99 € pro Monat, eine stabile Verbindung ins Internet inklusive. www.qriocity.com

TonTräger & KonzerT

„Entdeckerfestival mehr als bestätigt“Köln. Für das c/o pop-Festival zogen die Veranstalter ein positives Resümee: Fünf Tage , 47 Shows, viele davon ausver-kauft. Highlights waren u.a. Konzerte von Janelle Monáe, Philipp Poisel oder Wir sind Helden.

Festival-Programmleiter Tobias Thomas betont „beson-ders die vielen kleinen und ex-klusiven Shows an besonderen Orten, die vom Publikum sehr gut angenommen wurden. Wir haben unserem Ruf als Entde-ckerfestival einmal mehr alle Ehre gemacht.“

Auf großes Interesse stieß auch die C‘n‘B Convention, eine Fachmesse der Kreativwirt-schaft, und die zweite Ausgabe des Kinderprogramms „c/o pänz“ im Stadtgarten.

Nigel Kennedy wechselt das Plattenlabel

Berlin. Stargeiger Nigel Kenne-dy wechselt die Plattenfirma. Bislang hat der Brite exklusiv bei EMI Classics musiziert, nun erscheinen seine kommenden CDs bei Sony Music Division: Classical.

„Der extrovertierte Geiger ist seit vielen Jahren eine singuläre Figur des Musikbetriebs und überrascht seine zahlreiche Fangemeinde immer wieder mit ausgefallenen Projekten“, heißt es vonseiten Sonys. Zunächst erscheint im September die Eigenkomposition „Four Ele-ments“, die Kennedy für Violine, Orchester, Band und Gesang geschrieben hat. Danach fol-gen Arrangements von Werken von Duke Ellington sowie eine Neuinterpretation von Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Bei sämtlichen Aufnahmen begleitet ihn sein neu gegründetes „Or-chestra of Life“.

Echo-Verleihung in neuen, alten HändenBerlin. Ab dem kommenden Jahr wird die Produktionsfirma von Werner Kimmig wieder die Durchführung der „Echo“-Verleihung organisieren und für die dazugehörigen Fern-sehbilder sorgen. Das teilte der Bundesverband Musikindustrie (BMVI) in Berlin mit. Der Ver-trag mit der Produktionsfirma MME wurde indes nicht verlän-gert. Kimmigs Firma erhält den Zuschlag – der neu geschlos-sene Kontrakt läuft bis 2014.

Die Verleihung ist auch in den kommenden drei Jahren in der ARD zu sehen. Kimmig war bereits zwischen 1994 und 2008 für die Echo-Verleihung verant-wortlich. Die Begründung von Florian Drücke, Geschäftsfüh-rer des BVMI: „Die Werner Kim-mig GmbH hat in ihrer Präsen-tation ein überzeugendes und zukunftsweisendes Konzept vorgestellt.“

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Nigel Kennedy wird ab sofort bei Sony Classical aufgeigen.

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Franz Medwenitsch, GF IFPI Austria: „Der Contentschutz in Österreich ist eine riesengroße Baustelle.“

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Music Unlimited by Qriocity: Zugriff auf rund sieben Mio. Songs.

Sony Qriocity Mehr als sieben Millionen Musiktitel lassen sich via Music Unlimited App aufs Smartphone holen

Umfassender Musikkatalog aus aller Welt

Urheberrecht EU-weit 10 Mrd. Euro Umsatzeinbußen und 200.000 Arbeitsplätze weniger durch illegale Contentnutzung

Jobkiller Piraterie – Status quo kann nicht bleiben

Franz Medwenitsch, Geschäftsführer IFPI Austria: „ Eine Reform ist längst überfällig, ein wenig Mut der Politiker notwendig.“

76 – entertainmentbiz Sommer 2011

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GarageBand Die Apple-Software bietet die Funktionen eines kleinen Tonstudios mit umfangreicher Instrumentenauswahl für Wohnzimmer-Komponisten

Tonstudio mit WohnzimmerflairWien. Nicht nur die Karriere von Apple-Gründer Steve Jobs hat in einer Garage begonnen – auch zahlreiche Musikerschicksale haben am Abstellplatz des Zweit-wagens ihren Anfang genommen. Das mag eventuell der Grund dafür sein, warum Apple seine Musik-anwendung für Heimkomponisten „GarageBand“ genannt hat. Das Mini-Studio für den Hausgebrauch ist sowohl für Apple-Computer unter Mac-OS X als auch für das iPad-Tablet verfügbar und bie-tet eine Reihe von Features, die man von einer Software dieser Preisklasse nicht erwarten würde: Am Mac ist das Programm bereits vorinstalliert, am iPad ist man für 3,99 € mit dabei.

Umfangreiche Instrumente

Ein wichtiges Detail vorweg: Mit Anwendungen wie der VSL- Library (eine der umfangreichsten Musikbibliotheken für Komponis-ten) kann das zur „iLife“-Programm-reihe gehörende Stück Software nicht mithalten. Wie auch die an-deren iLife-Programme ist es nicht für den professionellen Einsatz ge-dacht, sondern für Heimanwender – auch wenn die Grenzen durchaus fließend sind. GarageBand (egal ob in der Version für Macintosh oder iPad) erlaubt es dem Benutzer, über ein intuitives Benutzerinterface und Multitouch-Gesten eigene Musik-stücke zu „komponieren“ und auch gleich einzuspielen. Dazu steht ein breites Sortiment an Instrumenten und vordefinierten „Midi“-Loops zur Verfügung, die in bis zu acht Spuren (iPad) entlang einer Time-line angeordnet werden. Zusätzlich zu den vorhandenen Instrumenten ist noch die Möglichkeit vorhanden, eigene Sounds sowie von einem „Midi“-Keyboard stammende Daten einzuspielen.

Etwas weniger sattelfesten Musik- machern stehen darüber hinaus „intelligente“ Spielmodi zur Ver-fügung, in denen das Programm eigene Zufallsarrangements anbie-

tet und auch verschiedene Harmo-nien automatisch wiedergibt. Alle Aufnahmen können direkt zu einem finalen Track zusammengemischt werden, wobei sich die Mac-Ver-sion im Leistungsumfang deutlich von der iPad-Version unterschei-det (etwa Multitake-Aufnahmen, Notenansichten, Visual-EQ, Flex- Time, Groove-Anpassungen, Stomp-box-Effekte oder die Fehlerüberprü-fung der eigenen Spielweise).

Learning by doing

Die erste Version von Garage-Band wurde bereits im Jahr 2004 vorgestellt, nachdem Apple die

deutsche Firma Emagic aufgekauft und dadurch Zugriff auf die in der Musiksoftware „Logic“ enthaltenen Technologien hatte. In weiteren Ver-sionen wurde GarageBand zunächst als Tool für die Erstellung von Pod-casts angepriesen. Am Computer aktuell ist zurzeit die Version 11, die im Oktober 2010 vorgestellt wurde. Sie bietet auch die Möglichkeit, ein Instrument mittels „Lessons“ (die käuflich erworben werden können) zu erlernen – womit einer musika-lischen Karriere im iTunes-Store nur noch die „fesselnden“ Geschäfts-bedinungen von Apple im Wege stehen.

� www.itunes.com/appstore

Chris haderer

Das Programm bietet auch die Möglichkeit zum Erlernen von Instrumenten.

TonTräGer & konzerT entertainmentbiz – 77Sommer 2011

In der Mac-Version von GarageBand 11 können Instrumente zu einer virtuellen Bühne zusammengestellt werden; das Programm spielt dann automatisch Songvariationen.

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iPad Guitar Amplifier im 50er-Jahre-Stil.

Eine virtuelle Bassgitarre am iPad.

Anordnung der Tracks auf der Timeline.

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Berlin. Gema vs. YouTube, das war in den letzten Tagen wieder ver-mehrt Thema medialer Bericht- erstattung. Denn YouTube kon-tert im Streit um fehlende Mu-sikrechte mit einem Textinsert, der seit Kurzem beim Aufruf von

einigen gesperrten Musikvideos erscheint: „Leider ist dieses Video in Deutschland nicht verfügbar, da es Musik enthalten könnte, für die die Gema die erforder-lichen Musikrechte nicht einge- räumt hat.”

Irreführende Aussage?

Diese Aussage sei insofern falsch, als dass die Gema aufgrund des Kontrahierungszwangs gesetz-lich verpflichtet ist, jedem Lizenz-nehmer, d.h. jedem Musiknutzer, entsprechende Lizenzverträge an-zubieten, heißt es vonseiten der Verwertungsgesellschaft.

„Der Text suggeriert dem User, dass die Gema YouTube Verlags-rechte nicht eingeräumt hat. Fakt

ist jedoch, dass YouTube diese Rechte bislang einfach nicht er-worben hat“, so Alexander Wolf, Syndikus für internationale Rechts-fragen bei der Gema.

Man sei gesetzlich verpflichtet, jedem Musiknutzer eine Lizenz an-zubieten. „Die Sperrung der Videos durch YouTube ist daher als reine Stimmungsmache zu verstehen“, sagt Wolf.

Hacker-Angriff

Entsprechend hätten die von YouTube eingeleiteten Maßnahmen wie der Hinweistext keine Berech-tigung. „Eine konsequente Umset-zung vonseiten YouTubes würde auch beinhalten, dass der Con-tent-Provider das gesamte Gema-

Repertoire auf seinen Seiten sper-ren müsste. Da dies aber nicht der Fall ist, handelt es sich bei den von YouTube freiwillig eingeleiteten Sperrungen der Videos wohl um reine Willkür.“

Aufgesprungen auf den Zug der Stimmungsmache seien zwischen-zeitlich verbal auch noch einige Plattenlabels sowie die bereits durch frühere Hacker-Angriffe be-kannt gewordenen Aktivisten von „Anonymous“.

Die Hacker hätten am Wochen-ende gedroht, die Gema-Website aufgrund der Streitigkeiten mit YouTube lahmlegen zu wollen. Was tatsächlich passierte: Die Webserver waren aufgrund des Angriffs kurzzeitig überlastet, widerstand dem Angriff aber.

„Bei Licht betrachtet, bleibt nach dem zum Teil emotionalen Medien-echo nicht mehr als heiße Luft“, so Wolf, der weiter meinte: „Von einer plötzlichen Eskalation zwischen YouTube und der Gema kann nicht die Rede sein. Die Lage ist seit Mo-naten unverändert, denn die Klage wurde bereits Ende 2010 einge- reicht.”

Berlin. Via Spiegel Online taten jetzt erstmals auch die Geschäftsführer zweier Major Labels ihre Meinung zur Youtube-Blockade der Gema öffentlich kund. Und die ist durch-wegs kritisch der Verwertungs- gesellschaft gegenüber.

„Kein Interesse“

„Man darf sich die Frage stellen, warum eine Einigung zwischen Verwertungsgesellschaften und YouTube in vielen Musikmärkten möglich ist, nicht aber in Deutsch-

land, dem wichtigsten Markt Europas”, sagte beispielsweise Frank Briegmann, der Deutschland-Chef von Universal Music.

Nicht weniger kritisch sieht Edgar Berger, Deutschland Chef von Sony Music, die Causa: „Alles muss durch ein Nadelöhr, den Ge-ma-Aufsichtsrat. Einige Mitglieder scheinen noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen zu sein.“ Es gebe „offenbar kein Interesse

daran, werbefinanzierte Musik-Streamingdienste wie Vevo, You-Tube und Spotify in Deutschland zuzulassen”, so Berger. Dadurch entgingen den Künstlern und den Musikkonzernen potenzielle Ein-nahmen in Millionenhöhe.

Vorbild Frankreich & Italien

Dabei zeigten Frankreich und Italien vor, wie es geht. Berger:

„Dort einigen sich Verwertungs-gesellschaften mit solchen Inter-netangeboten – warum ist das nicht auch hier möglich?” Faire Entlohnung der Künstler sei ein wichtiges Thema. Deshalb ver-stünde er, Berger, wenn man sich mal nicht einig ist: „Aber Teile des Gema-Aufsichtsrats blockieren hier eine Entwicklung, die abso-lut wichtig für den hiesigen Mu-sikmarkt ist. Das kann ich nicht akzeptieren.“

Unrealistische Preislisten

Briegmann sieht die Sache ganz ähnlich: Es sei völlig klar, dass Künstler angemessen entlohnt werden müssten, sagt auch der Universal-Music-Chef. „Aber dass sich Gema und YouTube offen-bar seit Jahren nicht einigen kön-nen, ist langsam unverständlich.“ Sowohl für die Künstler als auch für die Nutzer sei die Situation be-dauerlich. „Wir kennen die Details der Verhandlungen zwar nicht, aber was an Preislisten von der Gema veröffentlicht wurde, ist schlicht unrealistisch.”

78 – entertainmentbiz tonträger & konzert Sommer 2011

MySpace-Plattform als Manager-SprungbrettNew York. MySpace scheint ein Karrieresprungbrett zu sein: Etliche Topmanager des schwindsüchtigen Sozialen Netzwerks machen anderswo glänzende Karrieren. So landet Ex-Boss Owen van Natta bei Zynga, der Ex-Verkaufsleiter Michael Barrett steigt auf zum Chef von AdMeld, das gerade für 400 Mio. USD von Google gekauft wird. Und der frühere Deutschlandchef von MySpace, Joel Berger, hat bei Google un-terschrieben.

Hafen Open air startet am 19. August

Wien. Am 19. und 20. August findet wiederum das „Hafen Open Air” an der Donau statt. Im Alberner Hafen beim Fried-hof der Namenlosen setzen die Veranstalter einmal mehr neue Akzente in der österreichischen Pop-Szene, schaffen Verbin-dungen zwischen arrivierten Stars und neuen Bands und leisten somit einen Beitrag zur Weiterführung der österrei-chischen Tradition in der Pop-Musik. Das Popfestival findet zum fünften mal – bei freiem Eintritt – statt. Mit dabei sind diesmal u.a. Opus, Minisex und Ulli Baer.

Erkennungsmelodien im TV: Rechtestreit

Berlin. Es ist oft die Musik, und da manchmal nur wenige Takte, die Fernsehserien oder Shows akustisch unverwech-selbar machen. Nun ist laut Spiegel-Bericht um die TV-Er-kennungsmelodien ein Streit entflammt. Der Composers Club (CC) Deutschland, ein Be-rufsverband der Auftragskom-ponisten, lässt derzeit prüfen, ob der gängige Umgang der Sender mit den Musikrechten wettbewerbswidrig ist. In der Kritik stehen auch die öffent-lich-rechtlichen Anstalten. CC-Präsident John Groves wirft den Sendern „Zwangs-Inver-lagnahme” vor: Komponisten würden den Auftrag, Musik für eine Sendung zu schreiben, häufig nur unter der Bedingung erhalten, dass sie die Verlags-rechte komplett abgeben. „Das ist ein unhaltbarer Zustand”, so Groves. „Ein Komponist will selbst wählen, wer seine Werke verlegt. Er muss doch seinen Katalog von Kompositionen zusammenhalten.“

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U.a. dieses Jahr mit von der Partie: die heimische Band „Opus“.

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J. Groves, Composers Club, spricht von einem „unhaltbaren Zustand“.

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AlexAndrA Binder

„Von einer plötzlichen

Eskalation zwischen

YouTube und der Gema

kann nicht die Rede

sein. Die Lage ist seit

Monaten unverändert.“

AlexAnder Wolf GemA-rechtsvertreter

Status quo Die Verwertungsgesellschaft verhindert weiter hartnäckig die Sendung zahlreicher Songs auf YouTube

gema versus Youtube: reine Stimmungsmache?Das Webportal kontert mit Inserts, die Gema spricht von Irreführung. Eskaliert sei der Zwist aber nicht.

Der Gema-Vertreter sagt: Würde YouTube konsequent sein, würde es das ganze Gema-Repertoire sperren – dem sei aber nicht so.

GemA-fActs

Die Gema vertritt in Deutschland die Urheberrechte von über 64.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und Musikverle-ger) sowie von über zwei Mio. Rechteinha-bern aus aller Welt. Sie ist weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik. � www.gema.de

Angriff Die Deutschland-Chefs von Sony Music und Universal Music hielten mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg

Youtube-Blockade: Das sagen die Labels

„Einige Gema-Mit-

glieder scheinen noch

nicht im digitalen

Zeitalter angekommen

zu sein.“

f. BrieGmAnn, sony music (d)

Not amused ob der fehlenden Einigung: Frank Briegmann, Sony Music-GF (D).

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entertainmentbiz – 79schau & spielSommer 2011

3raum-anatomietheater Hubsi Kramar und Dolores Schmidinger bringen Lebensgefühl der Sixties auf die Bühne

Kramar inszeniert „Magic afternoon – reloaded“

Wien. Hubert „Hubsi“ Kramar und Conny Hannes Meyer erhielten vor Kurzem das „Goldene Verdienstzei-chen des Landes Wien“. Der Stadt-senatssitzungssaal war bis auf den letzten Platz besetzt, die Stimmung dem Anlass entsprechend ausge-lassen: Zahlreiche Freunde haben sich eingefunden, um der Feier-stunde beizuwohnen.

Sängerin Lucy Mc Evel bezeich-nete Hubis Kramar in der Laudatio als „aufmüpfigen und unbequemen Freigeist“: Hubsi Kramar habe bleibende und wichtige Spuren in Wien hinterlassen, indem er Thea-terräume urbar gemacht hat.

„Er ist ein feinfühliger Regisseur mit einer ungeheuren Bandbrei-te von Stücken“, so die Kollegin. „Für seine engagierte Theater- arbeit hat er viele Preise bekommen, den ‚Nestroy‘, die ‚Kainz-Medaille‘ und den ‚Gustav Gründgens-Preis‘. Besonders stolz ist er aber auf den Ersten Vernaderer-Stein in Gold“.

In seinem 3raum-anatomiethea-ter wird Hubsi Kramar ab 5. Sep-tember mit engagierter Theater-

arbeit einen bedeutenden österrei-chischen Theaterrebellen ehren, den leider bereits verstorbenen Ausnahmeautor Wolfi Bauer.

Es wird ein Jubiläums-Spekta-kel zum 70. Geburtstag von Bauer: „Magic Afternoon – reloaded“ steht auf dem Spielplan.

„Das Wort ist eine Krücke!“

Die Schauspielerin Dolly Schmi-dinger und Hubsi Kramar, zwei so genannte 68er, hatten früh den Wunsch, dieses Stück zu spielen, wenn sie selbst auf den 68er zuge-

hen. Die Vergangenheit kehrt jetzt auf komisch-tragische Weise in der Gegenwart wieder.

Die Bedeutungen sind drama-tisch verschoben oder werden erst so richtig sichtbar. Plötzlich durch-weht eine Beckettsche Dimension die Szenerie.

„Das Wort ist eine Krücke“! Die-ser Satz von Wolfgang Bauer ist ein Schlüssel zu diesen scheinbar banalen Dialogen dieses Stückes der Generation der 68er.

Es besteht ein großer Wider-spruch zwischen love, love, love und der latenten Gewalt zwischen

den beiden Paaren. Ein Leitmotiv dieser Inszenierung stammt aus dem Manifest der Happy Art & Attitude von Wolfgang Bauer und Gunter Falk(1965): „Endlich wird es auch gelingen, aggressive Ten-denzen, die ja gleichfalls nicht un-terdrückt werden sollen, doch für den Einzelnen wie für den Anderen schädlich sind, spielerisch abzu-fangen.“

Bauer hat immer provoziert

Mit „Magic Afternoon“ gelang dem damals 27-jährigen Grazer Dramatiker Wolfgang Bauer der Durchbruch. Zunächst von 30 Ver-lagen und Bühnen abgelehnt, wur-de das Stück 1968 in Hannover ur-aufgeführt – ein Sensationserfolg. Es war kein Propagandatraktat, sondern eine – auf den ersten Blick – hyperrealistische Milieustudie einer Bohemeszene.

Zwei Paare: Charlie und Birgit, Joe und Monika. Studie ist eigent-lich schon zu viel gesagt. Irgend-wo in ihrem Zimmer scheint ein Tonbandgerät versteckt gewesen zu sein, und die Abschrift der Auf-nahme ist dieses Stück.

In seiner Frühzeit stark von der Kultur der Pop- und Rockmusik geprägt, erzielte Bauer mit „Magic Afternoon“ (1968) als Provokateur der bürgerlichen Gesellschaft sei-nen Durchbruch.

Mit teils ironischem Einsatz dra-maturgischer Mittel und Sprachge-bung werden gesellschaftskritische Inhalte vermittelt, teilweise auch mit Elementen des absurden The-aters – und mit viel Witz.

Kramar bearbeitet den Text aus der heutigen Sicht und bringt ihn als Lust-Spiel auf die Bühne. Auch in Bauers Heimatstadt Graz wird die Produktion zu sehen sein.

� www.3raum.or.at

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Das anarchistische 68er-Theaterstück von Wolfi Bauer räumt mit dem Mythos von Love & Peace auf.

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„Magic afternoon – reloaded“: Schauspielerin Dolores Schmidinger und Hubsi Kramar (beide hinten), zwei sogenannte 68er, hatten den Wunsch, dieses Stück zu spielen.

Wien. Der Kulturausschuss des Na-tionalrats debattierte die Ergeb-nisse der vom BMUKK in Auftrag gegebenen rechtlichen Evaluierung und Effizienzanalyse der österrei-chischen Bundestheatergruppe.

Kulturministerin Claudia Schmied hielt eingangs der aktu-ellen Aussprache fest, es sei bei der Evaluierung nicht um eine Be-wertung der künstlerischen Arbeit der Theater gegangen.

Geld für die Kunst

Vielmehr habe man versucht, die Möglichkeiten zu erheben, wie man die für die Bundestheater ein-gesetzten Budgetmittel effizienter einsetzen könne. Letztlich solle mehr Geld direkt den künstleri-schen Produktionen der jeweiligen Häuser zugute kommen.

Die geladenen Experten Gerold Wietrzyk und Günter Brandner erläuterten den Abgeordneten De-tails der Ergebnisse der Evaluie-rung und Effizienzanalysen der Bundestheater.

Sie stellten der Bundestheater-gruppe insgesamt ein gutes Zeug-

nis aus. Allerdings sei die Holding durch die gesetzlichen Strukturen oft in der strategischen Planung behindert.

Mehr Sparsamkeit nötig

Hier sollten Veränderungen an-setzen. So wäre ein Ausbau der internen Revision anzuraten, um die Grundsätze der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweck-

mäßigkeit optimal umzusetzen. Der Kartenverkauf könnte effizi-enter organisiert und die Preisge-staltung überdacht werden.

Die Opposition übte scharfe Kri-tik an der Vorgangsweise, einen Bericht zu erstellen, der dem Natio- nalrat in Form einer allgemeinen Zusammenfassung übermittelt wurde, in der konkrete Zahlen und Fakten als Diskussionsgrundlage aber fehlten.

Bundesministerin Schmied stell-te in Aussicht, dass die durch die Effizienzanalyse erarbeiteten Vor-schläge bis Herbst zu einem Maß-nahmenkatalog zusammengefasst werden sollen. Diesen werde man dann auch mit dem Nationalrat debattieren.

Im Herbst wird‘s konkret

Die Abgeordnete Heidemarie Unterreiner (F) hielt es nicht für akzeptabel, dass weite Teile des Berichts als „Geschäftsgeheimnis“ nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.

Auch Abgeordneter Wolfgang Zinggl (G) teilte diese Auffassung; er vermutete dahinter eine Taktik, das Kontrollrecht des Parlaments zu unterlaufen.

Es sei nicht möglich, eine in die Tiefe gehende Diskussion zu füh-ren, wenn entscheidende Zahlen und Fakten unter Verschluss ge-halten werden. Auch Abgeordneter Stefan Markovits (B) sah die Vor-gangsweise, einen Bericht nur als Zusammenfassung bekannt zu ge-ben, als bedenklich an. (red)

Bundestheater Kulturausschuss des Nationalrats diskutiert über Strukturen und Budgets in den Theaterbetrieben

einsparungspotenziale bei Bundestheatern

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Im Nationalrat wurde über Theater diskutiert: nicht über Kunst, sondern über Geld.

„Er ist ein feinfühliger

Regisseur mit einer

ungeheuren Bandbreite

von Stücken. Für seine

Arbeit hat er viele Prei-

se bekommen.“

lucy Mc evel, laudatorin

„Häuptling Abendwind“ & das böse Festmahl

Gamlitz. Der Groß-Lulu Häupt-ling Abendwind der Sanfte hat Biberhahn, den kriegerischen Häuptling der Papatutu, zu einem Schmaus eingeladen, um über politische Angelegen-heiten zu verhandeln. Dum-merweise können Abendwinds Jäger auf seiner Insel weder Wildbret, Fisch noch Sklaven auffinden, die der Koch ihnen zum Diner bereiten könnte.

Häuptling Abendwind be-greift plötzlich, dass sie seinen zukünftigen Schwiegersohn verspeisen könnten ...

Häuptling Abendwind (voll-ständiger Titel: Häuptling Abendwind oder das gräuliche Festmahl) ist eine indianische Faschingsburleske in einem Akt von Johann Nestroy. Sie wurde am 1. Februar 1862 am Quai-Theater in Wien mit dem Dichter in der Titelrolle urauf-geführt. Es ist das letzte Stück, das Nestroy für die Bühne ge-schrieben hat. � sommerfestspiele-gamlitz.at

„Der Hofrat Geiger“ im Wiener Goria Theater

Wien. Nach der Erfolgsproduk-tion „Die Gigerln von Wien” steht nun wieder ein Volks-stück mit Musik (von Hans Lang) aus der Feder von Martin Costa am Spielplan. In der Re-gie von Marcus Strahl stehen Publikumslieblinge wie Doro-thea Parton, Kurt Schreibmayer (Kammersänger der Wiener Volksoper) und Hausherr Gerald Pichowetz auf der Bühne des Gloria Theaters. Darüber hinaus ist es gelungen, Waltraut Haas für diese Pro-duktion zu gewinnen.

Hofrat Franz Geiger, ein pen-sionierter Ministerialbeamter, und sein Faktotum Lechner leben in Wien. Um ihr Leben etwas abwechslungsreicher zu gestalten, borgt sich Lechner regelmäßig Akten aus dem Ministerium und legt sie dem Hofrat zur Durchsicht und Bearbeitung vor. Eines Tages findet der Hofrat einen Antrag einer Marianne Mühlhuber aus Krems vor, die um eine stan-desgemäße Erziehung ihrer Tochter bittet.

„Der Hofrat Geiger” wurde 1947 verfilmt, und Waltraut Haas spielte damals die Rol-le des Mariandl. Für die erst 17jährige Film-Debütantin be-deutete der Film den Auftakt zu einer märchenhaften Karriere. � www.gloriatheater.at

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Nestroys aberwitzige Kannibalen- Komödie kommt nach Gamlitz.

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Filmlegende Waltraut Haas tritt am Wiener Gloria Theater auf.

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80 – entertainmentbiz TV, DVD & KINO Sommer 2011

Tradition & Moderne Brandenburgische Landeshauptstadt ist Zentrum des nationalen und internationalen Films

Potsdam feiert sich selbst als „Stadt des Films“

Bad Nauheim. Seit 100 Jahren ist Potsdam „Stadt des Films“, und dieses Jubiläum wird 2011 gefeiert. Aber auch in anderen deutschen Städten, deren Bedeutung für die Filmbranche weniger bekannt ist, finden sich einzigartige Kulissen, die international geschätzt wer-den. Nicht umsonst kamen Orlando Bloom und Mila Jovovich für den Dreh ihres neuesten Hollywood-Blockbusters nach Würzburg.

Von Marlene Dietrich bis Na-talie Portman, von Fritz Lang bis Quentin Tarantino, von Heinz Rühmann bis Brad Pitt – im bran-denburgischen Potsdam geben sich seit 100 Jahren Größen der Filmgeschichte die Klinke in die Hand.

Ältestes Studio der Welt

Mit dem ältesten Großatelier-Filmstudio der Welt in Babels-berg, der ältesten Filmhochschule Deutschlands und dem einzigen professionellen Orchester für Film-

musik in der Bundesrepublik ist die brandenburgische Landeshaupt-stadt ein Zentrum des nationalen wie internationalen Films.

„Mit mehr als 130 Veranstal-tungen präsentiert sich Potsdam dieses Jahr als ‚Stadt des Films“, erklärt Bettina Wedde vom Pots-dam Service. „Es gibt zum Beispiel Open Air Kino vor Originaldreh-kulissen wie der Orangerie im Schlosspark Sanssouci, spezielle Stadtführungen auf den Spuren des Films, Premierenfeiern und die Potsdamer Erlebnisnacht am 30. Juli, die ebenfalls ganz im Zei-chen des Films steht.“

Am 3. November liegt die Grund-steinlegung dann exakt ein Jahr-hundert zurück; daher eröffnet an diesem Tag die neue Daueraus-

stellung im Filmmuseum über die wechselvolle Geschichte der Film-produktion in Potsdam.

„3 Musketiere“ in Würzburg

„Würzburg ist seit Jahren ein gefragter Standort für Film- und Fernsehaufnahmen überwiegend deutscher Produzenten“, sagt Christiane Rauch von der Stadt Würzburg; die Komödie „Lamm-bock“ mit Moritz Bleibtreu wur-de beispielsweise hier gedreht. „Mit den ‚Drei Musketieren‘ wur-de Würzburg nun Drehort eines in Deutschland bisher einmaligen Großprojekts auf internationalem Niveau.“

Absolute Publikumslieblinge sind die Sonntagabend-Krimis

„Tatort“ und „Polizeiruf 110“. Besonderer Beliebtheit erfreut sich derzeit das „Tatort“-Ermittler-Duo aus Münster.

Axel Prahl als Kommissar Thiel und Jan Josef Liefers als Patholo-ge Professor Boerne brachten dem Tatort unlängst den Zuschauerre-kord von 12,5 Mio. ein.

„Für die Zuschauer bleibt am Ende aller Dreharbeiten stets ein spannendes Filmereignis, welches sicherlich auch durch die attrak-tiven Stadtbilder Deutschlands his-torischer Städte den letzten Schliff erhält und auf sympathische Art und Weise die Vielfalt unseres Kul-turerbes vermittelt und Neugierde weckt“, so Björn Rudek, GF von Historic Highlights of Germany.

� www.historicgermany.com

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Hollywoodstars und Klassiker der Filmkunst sind in Deutschlands historischen Städten sehr präsent.

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Publikumslieblinge sind die Sonntagabend-Krimis „Tatort“ und „Polizeiruf 110“, die in deutschen Städten gedreht werden.

Wiener Filmarchiv der ArbeiterbewegungWien. Vor zehn Jahren wurde das Wiener Filmarchiv der Ar-beiterbewegung (WIFAR) von Filmschaffenden und Histori-kern gegründet. Aufgabe ist die Sammlung und Archivierung von Bild- und Tondokumenten zur Geschichte der Arbeiter- bewegung.

Mit der Vorführung restau-rierter Filme zum Thema All-tagskultur sowie Eigenproduk-tionen präsentierte sich WIFAR jüngst im Filmhaus Wien. � www.wifar.at

Shocking Shorts Award von „13th Street“

München. Der Sender 13th Street Universal hat zum zwölften Mal den Kurzfilmpreis „Sho-cking Shorts Award“ verliehen. Der Preis ging an Timo Pierre Rositzki und seinen Beitrag „Profil“ (2011).

Michaela May überreichte dem Nachwuchsregisseur den Preis, der ihm die Teilnahme am „Universal Studios Film-masters Program“ in Holly-wood ermöglicht. � www.13thstreet.de

Stärkung von Kunst & Kultur im Fernsehen Wien. „Die Beibehaltung der be-stehenden Frequenz von TW1 für den neuen Info- und Kul-turkanal ORF 3 bedeutet eine Stärkung von Kunst und Kultur im öffentlich-rechtlichen Fern-sehen“, so Kulturministerin Claudia Schmied.

„Ich freue mich, dass sich der Einsatz für die Beibehaltung der Sendefrequenz gelohnt hat“, so die Ministerin weiter. � www.bmukk.gv.at

Bambi Diamond Edition auf DVD und Blu-ray

München. Mitten in einem Wald wird ein junger Hirsch namens Bambi geboren. Noch klein und tapsig, macht er seine ersten vorsichtigen Schritte auf einer Blumenwiese und lernt dabei das Kaninchen Klopfer und das Stinktier Blume kennen.

Disneys „Bambi“ begeisterte Generationen. Nun erstrahlt der Klassiker digital überarbei-tet und mit brandneuen Extras für ein unvergessliches Film-erlebnis für die ganze Familie. � www.disney.de

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Ungefähr 200 Nachwuchsregisseure haben sich am „Shocking Shorts Award 2011“ beteiligt.

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Das herzerwärmendste aller Disney- Meisterwerke wurde digitalisiert.

Wien. Der André Heller müsste man sein, dann käme man bei den Film-förderstellen mit wenig Papierein-satz zur nötigen Kohle, um einen Film auf die Welt zu bringen.

Heller ist dafür bekannt, dass er seine Projekte realisiert – und so braucht er nur ein paar Zeilen ein-zureichen, um die Jurys zu über-zeugen und im Fernsehen einen Sendeplatz zu bekommen.

Es gibt viele Ideen

Heller arbeitete früher mit Astor Piazolla, Freddie Hubbard, Toni Stricker, Wolfgang Ambros und eben auch mit Helmut Qualtinger zusammen. Er vertonte meistens eigene Lyrik, sang aber auch Texte anderer Autoren. „Ich habe 1967 be-gonnen, meine Gedichte mittels mei-ner Stimme über Schallplatte und in Liederabenden Millionen Men-schen zugänglich zu machen. Dies war nach dem Beispiel Bob Dylans zunächst sinnvoller, als Lyrik-bändchen im Selbstverlag oder bei Suhrkamp zu veröffentlichen. 1982, also durchaus im Zenit dieser Karri-ere, musste ich meine Konzerttätig-

keit beenden, weil es mir zur Qual wurde, um 20 Uhr vor einigen tau-send Zuhörern begabt zu agieren, nur weil sie Eintritt bezahlt hatten.“

Heller war mit Qualtinger Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre sehr befreundet. Und jetzt erinnert er mit einem filmischen Porträt an Helmut Qualtinger, den Ausnahmekünstler. Der Wiener Filmemacher Klaus Hundsbichler geht ihm dabei zur Hand, und die

Dor Filmproduktion sorgt für die professionelle Umsetzung.

Dor Film ist Produzent

„Wir haben einander zwischen 1966 und 1973 hunderte Male zu Expeditionen in den Wienerischen Kontinent getroffen, manchmal auch in der Toskana oder in Zürich und Hamburg“, schreibt Heller in der Presse. Einmal, so berichtet

Heller, schrie Qualtinger in einem Lokal unvermittelt auf: „An allem Unglück ist der Polenkönig Sobie-ski schuld. Wenn der Wien mit seinem Entsatzheer nicht vor den Türken gerettet hätte, wär‘ ich heute Sultan von Grinzing und du Sultan von Hietzing, und wir müßten nicht, um zu überleben, vor Unwürdigen für Geld auftreten wie die Tanzbären im Zirkus.“

� www.dor-film.com

TV-Doku Zum 25. Todestag von Helmut Qualtinger dreht André Heller einen Film über „Quasi“, die Wiener Kultfigur

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Der Künstler Helmut Qualtinger (1928–1986) war ein österreichischer Dissident.

„Wir haben einander

zwischen 1966 und

1973 hunderte Male

zu Expeditionen in den

Wienerischen Konti-

nent getroffen.“

andré Heller über Helmut qualtinger

„Mit mehr als 130

Veranstaltungen prä-

sentiert sich Potsdam

dieses Jahr sehr

selbstbewusst als

‚Stadt des Films‘.“

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kino.to offline Web-Portal wurde abgeschaltet, Betreiber sollen vor Gericht gestellt werden, weltweite Recherchen sollen die Komplizen enttarnen

Härtere Gangart gegen PiratenBerlin/Wien. Die europaweiten Ermittlungen gegen die Betreiber der Filmstream-Quellensammlung kino.to – mit dem Ergebnis von über einem Dutzend Verhaftungen und anhängigen Verfahren – haben die Piraterieszene aufgeschreckt.

Im Visier der Behörden

Zwar wagen sich in Folge der Razzien zahlreiche neue Anbie-ter vor, um die gewinnbringende Webseite trotz ihres fragwürdigen Geschäftsmodells zu beerben.

Einige Portale befinden sich je-doch aus Angst vor strafrechtlicher Verfolgung auf dem Rückzug. So hat etwa der Filehoster „Drei.to“ aufgegeben und die Seite vom Netz genommen.

Nachdem aufgrund der mehr-fach kritisierten Rechtslage in Österreich kriminalpolizeiliche Er-

mittlungen nicht möglich waren, hat der Verein für Antipiraterie Österreich namens zweier Rechte- inhaber einen erstinstanzlichen Beschluss beim Landesgericht er-wirkt, wonach der größte österrei-chische Internet Service Provider UPC verpflichtet ist, das Internet-portal kino.to zu sperren.

Inzwischen wurden im Zuge groß angelegter Razzien in Deutsch-land, Spanien, Frankreich und den Niederlanden die Domain des Filmraubkopiererportals kino.to beschlagnahmt.

Die Verteidigungslinie von kino.to und manchen Unterstützern, dass das Portal nur Links zur

Verfügung stellt, hat sich als vor-dergründige Täuschung heraus-gestellt. Nach derzeitigen Ermitt-lungsergebnissen haben die Betrei-ber von kino.to aming-Server, auf denen die Filme physisch gespei-chert waren, selbst betrieben.

Respect Copyright!

„Das Netz zieht sich also endlich zu und ganz offensichtlich haben nach langjährigen, stagnativ schei-nenden Versuchen die Antipiraterie-organisationen auf verschiedenen Wegen einen wesentlichen Erfolg erreicht. Pirateriebekämpfung im Internet ist also keineswegs ein

aussichtsloses Unterfangen“, stellt der GF des Vereins für Antipirate-rie, Werner Müller, fest.

„Zumindest die Reaktion auf un-sere Aktivitäten hat gezeigt, dass noch viel Aufklärungsbedarf be-steht. Umso mehr müssen wir den derzeitigen Durchbruch nun nut-zen, um für mehr Kooperationsbe-reitschaft mit betroffenen gesell-schaftlichen Verbänden zu sorgen und zu einer gesellschaftlichen Akzeptanz von Eigentumsrechten im Web beizutragen“, stellt dazu Ferdinand Morawetz, Präsident des Vereins für Anti-Piraterie der Film- und Videobranche VAP, fest.

� dach-contentprotection.org

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Staatsanwaltschaft vermutet kriminelle Vereinigung zur gewerbsmäßigen Urheberrechtsverletzung.

Bavaria „Ludwig II“-Film

Bayern-PowerMünchen/Wien. Ende Juli beginnen in Bayern und Österreich die Dreh-arbeiten von Bavaria Pictures zum Kinofilm „Ludwig II“.

Mit dem jungen Schauspieler Sa-bin Tambrea ist den Filmemachern ein echter Besetzungs-Coup für Ludwig II. gelungen. 1984 in Ru-mänien geboren, schloss Tambrea 2010 sein Studium an der renom-mierten Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ mit Diplom ab und wurde schon wäh-rend des Studiums an das „Berliner Ensemble“ engagiert, wo er seitdem für namhafte Regisseure wie Claus Peymann und Robert Wilson auf der Bühne steht.

Zur hochkarätigen Besetzung gehören zudem u.a. Hannah Herz-sprung als „Sissi“ (Kaiserin Elisa-beth), Samuel Finzi als Lakai Mayr, Edgar Selge als Richard Wagner sowie Justus von Dohnányi als Johann von Lutz.

„Das Kinofilmprojekt ‚Ludwig II.‘ ist eine herausragende Koproduk-tion“, so BR-Intendant Ulrich Wil-helm. „Der Bayerische Rundfunk hat sich dafür stark gemacht, dass diese Neuverfilmung nach über 40 Jahren zustande kommt. Ludwig II. ist eine historische Gestalt, die zum Mythos geworden ist. Sein Leben und seine Bauwerke faszinieren Menschen aus aller Welt. Es ist ein spannender Teil der bayerischen Geschichte. Die Unterstützung dieser gut recherchierten Neu- verfilmung ist uns eine Verpflich-tung.“ � www.boxfish-films.de

Warner Bros. wird „Ludwig II.“ im Dezember 2012 in die Kinos bringen.

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Auf kino.to konnte man sich lange vor dem EU-Start US-Serien anschauen.

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entertainmentbiz – 81TV, DVD & KINOSommer 2011

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82 – entertainmentbiz tv, dvd & kino Sommer 2011

Die Berge rufen von der Leinwand St. Pölten. 18 verschiedene Filme umfasst das Bergfilm-Festival ab 8. Juli am Hauptplatz von St. Pölten. Am Programm ste-hen Dokumentationen, Spiel-filme und Dia-Shows, darunter „Nanga Parbat – der tödliche Berg”, „Sturz ins Leere”, oder „Am Limit”.

Das Open Air Kino bietet 300 Sitzplätze; Filmbeginn ist jeweils bei Einbruch der Dun-kelheit bzw. bei Schlechtwetter gegen 22 Uhr im Kino. www.cinema-paradiso.at

Wie man dem Tod ein Schnippchen schlägt

Unterföhring. Sat.1 verfilmt zur-zeit unter dem Arbeitstitel „Und weg bist du” eine Liebes-komö-die zum an sich ernsten Thema „sterben”. Die Hauptrolle spielt Annette Frier, die als lebens-lustige Jela den Tod (Christoph Maria Herbst) mit List aus-tricksen muss. Regie führt der Oscar-prämierte Jochen Alex-ander Freydank, das Drehbuch stammt von Bestsellerautorin Monika Peetz. www.prosiebensat1.de

Körpertausch mit den bekannten Folgen

Wien. Der Plot ist zwar nicht neu, aber mit „Hangover“ oder „Die Hochzeits-Crasher” haben die Autoren Todd Phillips, Scot Armstrong und Craig Mazin bereits bewiesen, dass sie Ta-lent zum Aufwärmen bekannter Filmstoffe haben. Und so ver-spricht auch die Körpertausch-Komödie „Wie ausgewechselt“, die am 26. August in den Kinos startet, tadellose Unterhaltung.

Kurz zum Inhalt: In ihrer Jugend waren Mitch (Ryan Reynolds) und Dave (Jason Bateman) unzertrennliche Freunde, doch mittlerweile haben sie sich buchstäblich auseinandergelebt. Dave ist ein überarbeiteter Anwalt und Familienvater, Mitch ein sorgloser Single. Doch jeder ist davon überzeugt, dass es der andere im Leben besser getrof-fen hat. Nach einer feuchtfröh-lichen Nacht wachen die beiden tatsächlich im Körper des jeweils anderen auf und nach dem ersten Schock und dem ersten Spaß folgt schnell die Erkenntnis, dass das „Traum-leben” auch seine Schatten-seiten hat. � www2.universalpictures.at

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Annette Frier liebäugelt in der neuen Sat.1-Komödie mit dem Tod.

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Wie ausgewechselt sind plötzlich die Freunde Mitch und Dave.

Wien. Mit durchschnittlich 10 Mio. Zuschauern war „Downton Abbey” im letzten Jahr der TV-Publikums-erfolg in Großbritannien. Eine zweite Staffel ist bereits in Produk-tion. Jetzt können sich erstmals auch die österreichischen Zuschau-er ein Bild von den dramatischen Verwicklungen der Anfang des 20. Jahrhunderts lebenden Adelsfami-lie Crawley und ihrer Dienerschaft

machen. Die ersten beiden Folgen der englischen Mini-Serie stehen am 20. Juli um 20:15 Uhr und 21:45 Uhr auf dem Programm von Sky Cinema und Sky Cinema HD, wahl-weise in deutscher Sprache und im englischen Originalton. Episode 3 und 4 folgen dann am 27. Juli.

„Downton Abbey” steht in der Tradition großer britischer Kos-tüm-Dramaserien wie „Das Haus

am Eaton Place” und „Wieder-sehen in Brideshead” und ist in der Zeit vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs angesiedelt. Das Dreh-buch stammt von dem mit einem Oscar ausgezeichneten Autor Julian Fellowes („Gosford Park”). In den Hauptrollen sind unter anderem Hugh Bonneville („Cour-ting Alex”) als Earl of Grantham, Maggie Smith, bekannt aus der „Harry Potter”-Reihe, in der Rolle der verwitweten Gräfin von Grant-ham und Elizabeth McGovern als Cora, der amerikanischen Gattin des Earl of Grantham, zu sehen.

TV noch individueller

Ein weiteres Highlight startet dann im August. Mit „Sky Anytime” können Sky-Kunden völlig flexibel und ohne zusätzliche Kosten aus-gewählte Filme ihres Film-Pakets sowie eine Auswahl an Sky-Un-terhaltungs- und Sportprogram-men auf Abruf anschauen. Zusätz-lich können Abonnenten mit „Sky Anytime“ auch die neuesten Block-buster von Sky Select bestellen und direkt anschauen, wann immer sie

möchten. „Mit ‚Sky Anytime‘ prä-sentieren wir eine weitere Inno-vation, die es unseren Kunden er-möglicht, das Beste ihres Sky Pro-gramms zeitlich völlig unabhängig zu genießen. ‚Sky+‘ erfüllt die Wünsche der Fernsehnutzung der

Zukunft und ‚Sky Anytime‘ macht diesen Service noch besser”, so Kai Mitterlechner, GF Sky Österreich.

� www.sky.at

Gute Unterhaltung Britische Erfolgs-Serie „Downtown Abbey“ ab 20. Juli und neuer Service „Sky Anytime“ ab August

Sky bietet dem Publikum neue Highlights

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Im britischen TV war die historische Familien-Sage „Downtown Abbey“ ein Quotenhit.

„Sky Anytime ist eine

weitere Innovation

für unsere Kunden,

das Programm zeitlich

völlig unabhängig

zu genießen “

Carsten sChmidt vorstandsmitglied sky

tierisch starke Action Am 18. August startet „Planet der Affen – Prevolution“ in den heimischen Kinos

der Affenzirkus kehrt auf die Leinwand zurück

Wien. Ein bewährter Science-Fic-tion-Plot ist es, die vermeintliche Stellung der Menschen als Krone der Schöpfung infrage zu stellen. Als Gegner kommen von misslie-bigen Aliens über blutrünstige Zombies bis hin zu Vertretern des Tierreichs so gut wie alle realen oder fiktiven Lebewesen in Frage. Obwohl – je näher an der Realität, desto bedrohlicher das Szenario. Und dass die nächsten Verwandten zumindest im Film perfekte Böse-wichte abgeben, hat schon „King Kong” bewiesen.

Entsprechend groß war dann Ende der 1960er-Jahre auch der Erfolg von „Planet der Affen” nach der Romanvorlage des Franzosen Pierre Boulle – ein Erfolg, an den die rasch folgenden vier Sequels nicht mehr anschließen konnten. Die CBS-TV-Serie mit Roddy Mc-Dowall wurde wegen zu geringer Zuschauerzahlen nach 13 Folgen gekippt und auch Tim Burton´s Remake konnte trotz deutlich rea-listischerer Masken, vieler Special Effects und einem knackigen Mark

Wahlberg beim Publikum nicht reüssieren.

Aufstand der Versuchstiere

Jetzt sind die Primaten wie-der zurück auf der Kinoleinwand, diesmal unter der Regie des Briten Rupert Wyatt. Und die Chancen stehen gut, dass die Affen dies-mal nicht nur den Krieg gegen die Menschen gewinnen, sondern auch die Gunst des Publikums. Schon inhaltlich geht Wyatt neue Wege. Statt einer Neuauflage der 1970er-Jahre-Originale hat er sich für eine freie Interpretation des Stoffs (kon-kret Teil 4, „Eroberung vom Planet der Affen” von 1972) entschieden. „Bezüge zu den frühen Filmen und

zur Romanvorlage gibt es, aber im Wesentlichen ist es eine neue Sto-ry”, sagt er. Neu ist auch, dass bei der Darstellung der Affen statt auf die Kunst der Maskenbilder auf jene der Computer-Spezialisten ge-setzt wird.

Die Story spielt in der Gegenwart und erzählt den Beginn der Affen-herrschaft. Will Rodman (gespielt von James Franco, nachdem Tobey Maguire absprang) ist ein junger, engagierter Wissenschaftler, der gemeinsam mit seinem Vater (John Lithgow) ein neues Altzheimer-Heilmittel sucht. Von den Affen, an denen sie die Medikamente testen, wächst ihm der junge Schimpanse Ceasar besonders ans Herz. Bald erkennt der junge Forscher, dass

das Mittel tatsächlich wirkt – im-merhin zeigt sich bei den Affen ein deutlicher Zuwachs ihrer geistigen Fähigkeiten. Weniger Grund zur Freude verursachen dann aber die Nebenwirkungen: Die intelligenten Primaten erkennen, dass sie als Versuchsobjekte missbraucht wer-den – und stellen sich gegen die Menschen. Wie´s ausgeht, kann als bekannt vorausgesetzt werden. Die Affen gewinnen den Kampf. Die Drehbuchautoren Amanda Silver und Rick Jaffa haben aber genügend Fragen offen gelassen und damit den Weg für mögliche Fortsetzungen geebnet. Jetzt liegt´s quasi nur noch an den Zuschauern, ob der Affenzirkus in die Verlänge-rung geht ... � www.foxfilm.at

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Rupert Wyatt’s Neuinterpretation des Kampfs der Primaten ist bereits der 7. Film der Affen-Saga.

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Die Vorherrschaft der Menschen läuft ab, denn ihre tierischen Verwandten haben im Primaten-Krieg die besseren Karten.

„Meiner Meinung nach

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dene Möglichkeiten

für mögliche Fort­

setzungen.“

rupert Wyatt, regisseur

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Sommerkinos Open Air Film Festival am Rathausplatz bringt bis zum 4. September Hunderttausende Besucher in den Genuss von Open-Air-Kino

Kino-Genuss und frische LuftWien. Am Samstag, 2. Juli, startete die 21. Saison für das Film Festi-val am Wiener Rathausplatz. Ganz im Zeichen von Liszt, Mahler und Placido Domingo kommen bis zum 4. September Hunderttausende Besucher in den Genuss des Open-Air Kinos vor der einzigartigen Kulisse des Wiener Rathauses.

Aber auch andere Locations in Österreich setzen vermehrt – trotz des Risikos von schlechtem Wetter – auf Lichtspiele im Freien.

Der diesjährige ega Sommergar-ten in der Windmühlgasse 26 bie-tet in Kooperation mit dem Film-archiv Austria Kino vom Feinsten bei freiem Eintritt.

Vier ausgewählte Filme aus der Filmreihe „Shooting women“ the-matisieren weibliches Filmschaf-fen in Österreich vor 1999.

Im MuseumsQuartier in Wien zeigt „frame[o]ut – digital summer screenings“ außergewöhnliche Filme unter freiem Himmel.

Neben einer Werkschau von Anton Corbijn, Spielfilmen, Kurz-filmen, Computeranimationen und Musikvideos stehen heuer erstmals als Schwerpunkt aktuelle europä-ische Dokumentarfilme auf dem Programm.

Ein Konzert von Avaspo und die Österreich-Premiere der Musik- doku „Vinyl – Tales from the Vienna Underground“ eröffnen das dies-jährige Sommerkino im Museums-Quartier. Die Filmvorführungen finden jeden Freitag und Samstag ab 21 Uhr im MQ Hof 8 zwischen MUMOK und Architekturzentrum Wien bei freiem Eintritt statt.

60.000 Besucher in NÖ

Das St. Pöltner Programmkino Cinema Paradiso öffnet wieder seinen Saal unter dem Sternen-himmel und präsentiert bis 28. August an insgesamt 60 Spieltagen – bis 7. August gemeinsam mit dem Sommerfestival am Rathausplatz – Filmklassiker, Publikumslieblinge, aktuelle Kino-Filmhits, Österreich-Premieren neuer Kinofilme und ein eigenes Bergfilm-Festival. Dazu gastiert am 23. Juli der Schriftstel-ler, Übersetzer, Herausgeber und Schauspieler Harry Rohwohlt mit einer Lese-Performance.

„Film ab“ heißt es für 270 Filme in ganz Niederösterreich; bis zu 60.000 Besucher werden erwartet.

22 Spielstätten – von Amstetten bis Zwettl – bieten ein breit gefä-chertes Filmangebot: Von interna-tionalen Erfolgsproduktionen über Filme, die hohen künstlerischen Ansprüchen gerecht werden, bis hin zu Klassikern der Filmge-schichte und Animationsfilmen als auch Dokumentationen. Beson-deres Augenmerk gilt auch heuer

dem heimischen Film: Mit dem Programmfenster der Diagonale – Festival des österreichischen Films wird eine Auswahl preisgekrönter Produktionen sowie herausra-gender Kurzfilme geboten.

Eine Premiere im doppelten Sinne gibt es heuer in Ebreichs-dorf: Das Ebreichsdorfer Filmfesti-val (im Schloss-Garten) findet erst-mals statt und zeigt zum Auftakt des heurigen Sommerkinos Nie-derösterreich den oscargekrönten amerikanischen Psychothriller „The Black Swan“.

Den Abschluss bildet – wie be-reits in den vergangenen Jahren – das „Wachaufilmfestival Krems“,

das zum bereits 15. Mal zum Kino Open-Air mitten in der Altstadt von Krems einlädt.

Wachaufilmfestival Krems

Auch das Rahmenprogramm der Sommerkinos ist attraktiv – und oft auch schmackhaft wie z.B. beim beliebten Open Air-Kino am Wiener Augartenspitz.

Das kulinarische Angebot wird ausschließlich mit Bio-Produkten aus Wien und Umgebung kreiert.

� www.wien-event.at�� www.volxkino.at�� www.cinema-paradiso.at�� www.sommerkinoe.at

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Österreichische Veranstalter setzen vermehrt auf Sommer-Freiluftlichtspiele.

Hunderttausende Besucher: Freiluftkino vor der Kulisse des Wiener Rathauses.

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In Österreich stehen heuer im Sommer viele neue Filme auf dem Programm.

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entertainmentbiz – 83TV, DVD & KINOSommer 2011

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Die Kampfwürmer sind wieder auf Raubzug

Mönchenglattbach/Wien. Fans der kultigen Games-Reihe „Worms“ dürfen sich freuen: Die verrück-ten Kampfwürmer kehren nach zehnjähriger Abwesenheit wie-der auf die PC-Bildschirme zu-rück. Der Mönchengladbacher Games-Publisher rondomedia (Vertrieb: Ubisoft) lässt sie in „Worms Reloaded“ ab sofort ihr Comeback feiern.

Bis zu vier Spieler können im Mehrspielermodus über Steam-works sowohl online als auch offline mit ihren Wurm-Teams gegeneinander antreten und sich heiße Schlachten in brand-neuen Landschaften liefern oder Festungsanlagen im neuen Festungs-Modus verteidigen. Und auch auf Einzelkämpfer wartet eine Menge explosiver Spielspaß: In Herausforde-rungen wie Tutorials, Death-matches, Rennen, Festungs-Spielen und Rätseln messen sie sich mit einer neuen K.I., deren sieben Schwierigkeitsstufen von „einfach“ bis „sehr schwer“ über „rachsüchtig und „ange-berisch“ bis zur „Dunklen Seite der Macht“ reichen.

Natürlich müssen Worms-Nostalgiker auch in Worms Re-loaded nicht auf die gewohnte Sprachausgabe und alte Be-kannte wie die „Heilige Hand-granate“ verzichten. Zusätzlich sorgen ein Landschafts-Editor sowie zahlreiche neue Spielm-odi, Skins, Grabsteine, über 70 Sprachsets und neue Waffen wie Super Bunkerbombe, Ver-ehrung, Wachkanone oder Büf-fel der Lügen für Abwechslung. � www.rondomedia.de

Sega-Charaktere für die iOS-Plattform

Wien. In den 1990er-Jahren war Sega ein großer Name im Konsolen-Business, der dann von Sony, Nintendo und Microsoft praktisch wegge-fegt wurde. Dennoch kann das Unternehmen auf eine Reihe von All-Stars, wie etwa „Sonic, the Hedgehog“, verweisen, die in der iOS-App „Sonic & Sega All-Stars Racing“ im iPad fröhliche Umständ feiern. Die im Appstore von Apple erhält-liche Mini-Anwendung (3,99 €) bietet die Auswahl aus zehn klassischen Sega-Charakteren, die dann per Touchscreen in ein Jump & Run-Szenario ge-schickt werden können. Fun pur. � www.itunes.at/appstore

short Electronic Arts Der Publisher will „Die Sims 3“ mit einer Erweiterung diesen Sommer auf Facebook heimisch machen

Die Sims besiedeln jetzt den Planeten Zuckerberg

Wien. Social Media meets Enter-tainment. Man kann zu Face-book stehen wie man will – um die Tatsache, dass es sich beim Universum des Mark Zuckerberg um den drittgrößten Staat der Erde handelt, kommt man nicht herum. In Kürze sollen die knapp 450 Mio. Facebook-Bewohner wei-teren Zuwachs erhalten, und zwar von der Familie Sims. „Die Sims Social“ heißt eine derzeit in Produk-tion befindliche Erweiterung der Lebenssimulation von Electronic Arts, die die Interaktion mit den Sims-Figuren via Facebook-Portal ermöglichen soll.

The Sims Social startet diesen Sommer weltweit in fünf Sprachen auf Facebook und ermöglicht den Spielern, jederzeit und an jedem Ort einen Sim zu erstellen, eine Junggesellenbude oder ein Traum-haus zu bauen, Freundschaften zu pflegen und Liebesbeziehungen zu führen oder spannende Abenteuer zu erleben – gemeinsam mit ihren Facebook-Freunden (die man, wie Facebook-Freundschaften eben so sind, nicht einmal persönlich kennen muss). In Planung befindet sich außerdem eine App, die den Zugriff via Smartphones erlaubt.

Abenteuer bei Facebook

„Mit ‚Die Sims‘ hat EA das Genre der Lebenssimulation erfunden“, sagt Jeff Karp, Executive Vice Pre-sident des EA Play Labels. „Inner-halb der letzten elf Jahre wurden mehr als 140 Millionen Spiele der Reihe verkauft. Die Sims-Fans sind enthusiastische, leidenschaftliche Individuen, die in ‚Die Sims‘ ihre Träume, ihre Abenteuerlust und ihre Fantasien ausleben und die eigene Kreativität zum Ausdruck

bringen. Der Schritt, ‚Die Sims‘ auf Facebook zu bringen, lässt diese Persönlichkeiten stärker als je-mals zuvor in Erscheinung treten. Das Spiel ist lebendig und vol-ler Humor, Romantik, Drama und Kreativität – eben allem, was ‚Die Sims‘ so unverwechselbar macht.”

Langlebiger Bestseller

Erfreut über den Bevölkerungs-zuwachs am Planeten Zuckerberg zeigt sich pflichtgemäß auch Katie Mitic, Director of Platform und Mobile Marketing Facebook. „‚Die Sims Social‘ auf Facebook zu haben, ist großartig, da die Nutzer durch die App noch spielerischer miteinander interagieren können“, meint sie. „Soziale Bindungen im realen Leben sollten auch online möglich sein und ‚The Sims Social‘ bringt einen Teil unseres täglichen Austauschs mit Freunden in eine Sims Welt auf Facebook.”

Wie die Geschichte von Facebook ist auch die der Sims angefüllt mit Superlativen. Seit ihrem Erschei-nen im Jahr 2000 wurden weltweit mehr als 125 Mio. Exemplare ver-kauft (in 22 Sprachen). Die jüngste Version, „Die Sims 3“, wurde seit ihrer Veröffentlichung im Juni 2009 weltweit mehr als 10 Mio. Mal ver-kauft und war das meistverkaufte PC-Spiel des Jahres 2009 in Nord-amerika und Europa. Die Sims 3-Webseite verzeichnet bis zu 7 Mio. Besucher monatlich und stellt jede Minute fast 240 Downloads zur Verfügung. Bis heute wurden über 3,5 Mio. Inhalte auf die Webseite hochgeladen, darunter 11 Filme pro Stunde. Der „Die Sims 3“-YouTube-Kanal bringt es auf über 45 Mio. gesehene Videos.

� www.diesims3.at�www.facebook.com/TheSimsSocial

Chris haderer

Seit ihrer Erstveröffentlichung im Jahr 2000 wurden von der Sims-Reihe knapp 125 Millionen Stück verkauft.

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Worms Reloaded: das Game feiert Auferstehung nach 10 Jahren.

Wien. Im Rahmen der Spiele- fachmesse E3, die traditionell im Juni in San Francisco über die Bühne ging, kündigte Sony Com-puter Entertainment nicht nur die neue „Playstation Vita“-Handheld-Konsole an (siehe übernächste Sei-te), sondern auch ein interessantes Lineup für die Playstation 3-Platt-form. Seit ihrer Markteinführung im Jahr 2005 konnten von der Konsole weltweit mehr als 50 Mio. Einheiten abgesetzt werden. Insge-samt sind mehr als 2.300 Spiele für die PS3 erhältlich, darunter 108 Ti-tel mit 3D-Features sowie 184 Titel für Playstation Move. Im Rahmen der E3 wurden etwa die stereo-skopischen 3D-Games „Uncharted 3: Drake’s Deception“, „Resistance 3“ und „God of War: Origins“ vor-gestellt. Auch der Playstation-Klas-siker „Sly Cooper: Thieves in Time“ wird in einer dreidimensionalen Version erhältlich sein.

Exklusive Inhalte

Starke Unterstützung erhält die Playstation-Plattform zurzeit auch von Dritterherstellern. Im Rahmen

der E3 wurde beispielsweise von Paramount Games ein neues „Star Trek“-Spiel angekündigt, das auf dem 2012 ins Kino kommenden Film aus dem Raumschiff Enter-prise-Universum basiert. Para-mount will „exklusive Inhalte“ an-bieten, die nur über die Playstation 3-Plattform verfügbar sein sollen. Auch ein geplantes Prequel zum Star Trek-Game soll es nur für die PS3 und das Playstation Network geben.

Weitere Exklusiv-Inhalte für die PS3-Plattform sind außerdem „Saint’s Row“ von THQ, „SSX“, „Need for Speed: The Run“, und „Battlefield 3“ von Electronic Arts. Interessant dürfte vor allem letztgenannter Titel werden, da Electronic Arts das freie Spei-chervolumen des Blu-ray-Daten-trägers mit einem weiteren Game befüllen will: „Battlefield 1943“, ein im Playstation Network sehr beliebter Titel.

Exklusiv für die Playstation 3 und seit Kurzem bereits im Han-del ist auch „Ape Escape“. Das Game, in das die Playstation Move- Bewegungssteuerung integriert wurde, stammt von den japa-nischen Entwicklern der World-wide Studios und hetzt jede Menge frecher Weltraumaffen in Richtung Erde.

Mit Bewegungssteuerung

Der Playstation Move-Motion-Controller verwandelt sich in eine Vielzahl unterschiedlicher Geräte, mit denen man die animierten Affen einfangen kann – vom Af-fennetz, der Schleuder und dem Smasher bis hin zum Bananisierer und dem Affenvakuum. Im Extras-Bereich können die Spieler ihre Affen-Aktionen betrachten und in Trainingssitzungen an sich arbei-ten. Für echte Affenfans unter den Playstation-Kunden gibt es zudem die „Affziklopädie“, in der sie die über 500 verschiedenen Affen an-sehen können, die es (hoffentlich) zu fangen gilt.

� www.playstation.at

Sony Die Games-Division des japanischen Konzerns präsentiert im Rahmen der Spielemesse E3 Exklusivtitel für die PS3

Wie man sich spielerisch zum Affen macht

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Top-Titel für die ganze Familie: „Ape Escape“ für die Playstation 3 mit Move-Motion.

84 – entertainmentbiz GAminG & BEttinG Sommer 2011

„Die Sims Social“-Clique: neue Bewohner für die unendlichen Facebook-Weiten.

„Sims 3“ war das meistverkaufte PC-Spiel des Jahres 2009 in den USA und Europa.

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Auferstehung von Sonic, the Hedgehog, auf der iOS-Plattform.

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JoWood Nach dem Scheitern aller Sanierungsversuche hat Wingfors Invest AB „wesentliche Teile“ des steirischen Game-Publishers übernommen

Ein Steirer wird zum SchwedenWien. In den 1990er-Jahren war der steirische Spielepublisher und Entwickler JoWood so etwas wie der Gipfelstürmer der heimischen Gaming-Branche. In seinen besten Zeiten betrieb das 1995 in Rotten-mann gegründete Unternehmen immerhin fünf Entwicklungs- studios und beschäftigte mehr als 200 Mitarbeiter.

Diese Zeiten sind allerdings längst vorbei, denn seit gut zehn Jahren trudelt der zuletzt nur noch als Publisher tätige Betrieb von ei-ner Krise in die nächste. Verfrüht veröffentlichte Games, die voller Fehler waren (wie beispielsweise „Gothic 3“ von Piranha Bytes), bescherten JoWood permanente Imageverluste, sodass erste Kon-kurswolken bereits im Jahr 2002 am Horizont zu sehen waren, die jedoch noch auf einen ande-ren Kurs gebracht werden konn-

ten. Trotz des Einstiegs von Koch Media als strategischer Investor im Jahr 2006 wurden bis dahin alle fünf Entwicklungsstudios ge-schlossen. Zusätzlich sorgte noch ein Rechtsstreit mit dem kana-dischen Entwickler Perception wegen einem „Star Gate“-Game für Aufregung.

Keine Beschäftigungsgarantie

Nach der Insolvenzanmeldung am Jahresanfang sind nun die Rettungsversuche von JoWood gescheitert. Vor Kurzem wurde via APA kommuniziert, dass der schwedische Spiele-Entwickler

Wingefors Invest AB wesentliche Teile von JoWood übernommen hat. Das Unternehmen soll weit-gehendst filetiert und in einge-schränkter Form weitergeführt werden, wobei es allerdings keine Beschäftigungsgarantien für die verbliebenen 24 Mitarbeiter gibt. Somit heißt der neue JoWood- Eigentümer Game Outlet und ist ein im Jahr 2004 von Lars Winge-fors gegründeter Computerspiele-Vertrieb. Game Outlet konnte im Vorjahr einen Umsatz von etwa 25 Mio. € erzielen. Über den Vertriebs-kanal der Schweden werden jähr-lich etwa sechs Mio. Videospiele vermarktet. � corporate.jowood.co�

Chris haderer

Das Unternehmen soll vorerst im eingeschränkten Betrieb weitergeführt werden.

„The Legend of Zelda“ – selbst Holly-wood-Stars schwärmen davon ...

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GaminG & BEttinG entertainmentbiz – 85Sommer 2011

nintendo Fans in Hollywood

Zeldas FanclubWien. Der Hollywood-Schauspieler Robin Williams hat sich geoutet – und zwar als einer der größten Fans des Nintendo-Titels „The Legend of Zelda“. Vom ersten Mo-ment an, als Williams mit seiner Frau und seinem Sohn Zachary schon im Jahr 1987 The Legend of Zelda auf seinem Nintendo Enter-tainment-System (NES) spielten, hatte sie das Spiel gepackt. „Es vergingen Stunden um Stunden und wir wurden völlig hineinge-sogen in dieses epische Abenteu-er“, erklärt Williams. „Meine Lieb-lingsaufgabe war es, Rätsel zu lösen. Ich habe es geliebt, jeden Raum zu durchstöbern, um ge-heime Durchgänge und verborgene Gegenstände zu finden. Und ich erinnere mich noch lebhaft an das Geräusch, das die Türen machten, wenn sie sich öffneten.“

Der Name der Tochter

Der Familienspaß der Williams’ findet jetzt auch seinen Weg ins Fernsehen. Robin und Zelda Wil-liams treten gemeinsam in einem Werbespot für „The Legend of Zel-da: Ocarina of Time 3D“ auf, der überall in Europa zu sehen sein wird. Das Spiel selbst ist seit Mitte Juni im Handel. Für die 3D-Ver-sion wurde das Original komplett überarbeitet. Der Titel für den neu-en Nintendo 3DS bietet nicht nur 3D-Grafiken ohne 3D-Brille, son-dern auch brandneue Inhalte sowie Steuerungstechniken.

„Als meine Frau schwanger war, meinte mein Sohn Zachary, dass Zelda der perfekte Name für sei-ne kleine Schwester sei.“ Und so kam am 31. Juli 1989 Zelda Rae Williams zur Welt – ebenfalls eine begeisterte Video-Gamerin ...

� www.nintendo.de/zelda

Vom Start weg fehlerhaft: „Gothic 3“ bescherte JoWood anhaltende Imageverluste.

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Gaming-Mouse mit Potenzial zum Klassiker

Wien. Mit der „Optical Gaming Mouse G400“ (44,99 €) hat Logi- tech einen Nachfolger der „MX518“ vorgestellt, der meistverkaufter Gaming-Maus des Unternehmens. Der 1.800 dpi-Sensor wurde zu einer höher auflösenden 3.600 dpi-Version aufgerüstet. Das ermöglicht jedem Gamer auch bei hoher Geschwindigkeit eine präzise Steuerung und gleich-bleibende Absatzpräzision (<0,5% Abweichung zwischen Cursor- und Handbewegung mit bis zu 140 IPS, abhängig von der Oberfläche).

Je nach Wunsch können die dpi-Einstellungen auch während des Spiels verändert werden (auf 400, 800, 1.800 und jetzt auch 3.600 dpi). Mit einer Übertragungsrate von 1.000 Signalen pro Sekunde (MX518: 125 Signale pro Sek.) können alle Bewegungen und Tas-tenklicks vom Rechner nahezu in Echtzeit verarbeitet werden – was nahe an der Grenze des mit einer USB-Schnittstelle Möglichen liegt.

Auch über eine Optimierung der Tastenprogrammierung dürfen sich die Gamer freuen: Die Software zur Programmie-rung der Tastaturen der G-Se-ries bietet jetzt auch Support für die Optical Gaming Mouse G400. So kann ein Makro (das eine fest vorgegebene Folge von Befehlen, Aktionen oder Tastatur-codes enthält) einmal erstellt und dann entweder mit einer G-Series-Tastatur oder der Optical Gaming Mouse G400 Mouse verwendet werden. � www.logitech.com

37 Zoll reines Home-Cinema-Vergnügen

Wien. Mit dem neuen „Art 37 LED“ hat Loewe ein TV-Gerät der oberen Mittelklasse auf den Markt gebracht. In puncto Bild-technik sorgen das Edge-LED Backlight, die automatische Lichtstärkeanpassung (OPC) und die automatische Dim-mung anhand des Bildinhalts (VBD+) für starke Kontraste und scharfe Bilder bei gerin-gem Stromverbrauch. Die 100 Hz Bildverarbeitung des LED-Panels ermöglicht eine vor-treffliche Bewegungswieder-gabe mit hoher Präzision und Kantenschärfe. Den passenden Sound bieten die integrierten Lautsprecher (Preis je nach Ausstattung ab 2.100 €). � www.loewe.co.at

short Playstation Vita Ab Jahresende will der Edeljapaner den Nachfolger der Playstation Portable auf den Markt bringen

Die letzte Stunde der PSP von Sony hat geschlagen

Wien. Ein Klassiker ist in die Jahre bekommen – und erlebt eine Wie-dergeburt. Ab Jahresende soll die tragbare Spielkonsole „Playstati-on Portable“ (PSP) von Sony durch die neue „Playstation Vita“ ersetzt werden. Seit ihrer Einführung im Jahr 2005 wurden von der PSP weltweit mehr als 70 Mio. Ein-heiten abgesetzt. Obwohl sich das Game-Handheld immer noch gro-ßer Beliebtheit erfreut, liegen sei-ne Leistungsdaten, bedingt durch die schnelle Weiterentwicklung bei Mikroprozessoren, mittlerweile weit unter jedem besseren Smart-phone. So gibt etwa in der PSP ein vergleichsweise langsamer 32-bit-RISC-Prozessor mit 10 bis 333 MHz den Takt an – in der Vita ist es ein ARM Cortex A9 core mit vier Ker-nen. Der neue Vita-Handheld soll die PSP ab Jahresende ersetzen,

wobei der angepeilte Verkaufs-preis von 249 € (WiFi-Modell) dem ursprünglichen Startpreis der PSP entspricht. Vita wird es neben der WiFi-Variante auch als 3G/WiFi-Modell für 299 € geben.

Zeitgemäße Hardware

Zwar gab es innerhalb der Play-station Portable-Linie in der Ver-gangenheit verschiedene Modell- generationen, die Vita ist aller-dings eine komplette Neuent-wicklung, die eingeschränkt auch mit alten Titeln kompatibel sein soll. Ein deutliches Merkmal ist beispielsweise der Verzicht auf UMDs als Speichermedium für Spiele, stattdessen kommen Flash-Speicherkarten zum Einsatz. Die Playstation Vita verfügt außerdem über einen GPS-Sensor und gyros-kopische 6-Achsen-Sensoren, wie sie beispielsweise auch im Move-

Controller zu finden sind. Diese Steuerungsfeatures können von alten PSP-Spielen allerdings nur dann genutzt werden, wenn ih-nen eine Neuauflage wiederfährt. Mit Playstation 3-Titeln soll die Vita-Konsole laut den ersten In-formationen von Sony Tokyo nicht kompatibel sein; allerdings soll es neue Games mit plattformübergrei-fender Funktionalität geben.

Online an Bord

Die Playstation Vita ist mit einem 5“-Display (OLED) mit Touch-Funktion ausgestattet und bringt es auf eine Auflösung von 960x544 Pixeln im 16:9-Format. Weiters sind je eine Kamera auf der Vorder- und Rückseite mit an Bord, die es auf eine in HD-Zeiten eher bescheidene Maximalauflö-sung von 640x480 Bildpunkten (entspricht dem vom PC her be-

kannten VGA-Format) bringen. High-Definition ist also kein un-mittelbares Anliegen von Sony, was vielleicht einen ersten Makel der noch nicht im Handel befind-lichen Konsole darstellt.

Wie bei allen aktuellen Geräten spielt auch das Thema Online für die Playstation Vita eine große Rol-le. Über das sogenannte Live Area kann auf Inhalte aus dem Playsta-tion Network zugegriffen werden. Eine weitere, bereits vorinstallierte App namens „near“ gibt Informati-onen darüber, welche Spiele ande-re Vita-User gerade spielen. Über die „Party Zone“ können andere User per Sprache oder Text-Chat kontaktiert werden. Ein Browser ist ebenfalls vorinstalliert. Zum Start soll bereits ein umfang-reiches Games-Lineup verfügbar sein, sowohl von Sony als auch von Third-Party-Herstellern.

� www.sony.at�

Die Playstation Vita wird es in einer WiFi- und einer 3G/WiFi-Variante mit Flash-Kartenspeicher geben.© L

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Präzises Handwerkszeug für das ultimative Spielerlebnis am PC.

Wien. Gerüchte sind das halbe Le-ben – dachte sich die Marketing-abteilung von Sony Ericsson und platzierte im Mai auf den Face-book-Seiten des Unternehmens einen Suchaufruf nach Produkt- testern für zwei nicht näher ge-nannte Handy-Modelle. Zwei Mo-nate später hat die Aufregung einen Namen: Bei einem der Handys, die via Sozialportal ins Gespräch ge-bracht wurden, handelt es sich um das „Sony Ericsson Mix Walkman“, das sich an eine karaokebegeisterte Klientel wendet. Als weiteres High-light hat der Hardware-Bauer die Accessoire-Sammlung „Xperia Play Experience Pack“ veröffentlicht, eine Erweiterung für das Playstati-on-Handy Xperia Play.

Karaoke in der Tasche

Mit dem Mix Walkman stellt Sony Ericsson eine mobile Karao-ke-Maschine für alle begeisterten Hobbysänger vor: Per Knopfdruck wird der Gesang des Lieblingslieds unterdrückt und der eigene Auftritt beginnt. Textzeilen können vom Computer auf das Handy geladen

werden und laufen auf dem Bild-schirm mit. Die neue „Zappin“-Tas-te spielt das Lied automatisch bis zum Refrain vor, falls der Beginn des Titels nicht erkannt wird.

Das Mix Walkman-Handy verfügt über ein kratzfestes 3“ Touch-Display, eine 3,2 Megapi-xel-Kamera, WLAN und die be-kannte Vier-Ecken-Navigation zur Einhand-Bedienung. Das Gerät wird laut Hersteller im dritten Quartal 2011 um 119 € erhältlich

sein. Die Berichte der eingangs er-wähnten Produkttester sind übri-gens über www.facebook.com/so-nyericssongerman abrufbar.

Zusatzpaket für Gamer

Im Frühjahr hat Sony Ericsson mit dem Xperia Play ein Smart-phone mit integriertem, der Plays-tation nachempfundenem, Game-

Controller vorgestellt. Als Erweite-

rung des Smartphones gibt es ab sofort das „Experience Pack XP151“ (44,90 €). Die darin enthaltene Mul-timedia Dockingstation DK300 sorgt in Spielpausen nicht nur für das Laden des Akkus im Handy, die Dockingstation kann per 3,5 mm-Klinke auch direkt mit der Stereo-anlage verbunden werden. Dank der automatischen Erkennung des Zubehörs verwandelt sich das Xpe-ria Play beim Andocken in einen Wecker, der neben Zeit und Datum auch Wetterinformationen sowie einen Bilderrahmen mit der Foto-galerie anzeigt.

Zur Vergrößerung der persön-lichen Spielesammlung dient außerdem ein Gutschein zum Download von drei frei wähl-baren Gameloft-Titeln, die für das Xperia Play optimiert sind.

Zu den Top-Titel gehören un-ter anderem „Assassin’s Creed – Altair’s Chronicles“, „Uno“, „Real Football 2011“, „Modern Combat 2: Black Pegasus“, „Let’s Golf! 2“, „Tom Clancy‘s Splinter Cell Con-viction“ oder „Brothers In Arms 2: Global Front.“

� www.sonyericsson.com

Sony Ericsson Der Handy-Hersteller versucht mit Genre-Modellen speziell Entertainment-Anwenderschichten zu bedienen

Smartphones als Entertainment-Maschinen

86 – entertainmentbiz ENTERTAINMENT HARDWARE Sommer 2011

Die schwarze Designschönheit Playstation Vita wird ab Ende dieses Jahres die Nachfolge des Klassikers Playstation Portable antreten.

Die Playstation Vita ist mit einem 5“-Display im 16:9-Format ausgestattet. Es handelt sich um einen kapazitiven OLED-Touchscreen, der eine einfache Bedienung erlaubt.

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Neuer 37“-Fernseher von Loewe mit gehobenem Bedienerkomfort.

Sony Ericsson „Mix Walkman“ für Karaoke- Fans und eine Xperia Play-Erweiterung.

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GaminG & bettinG entertainmentbiz – 87Sommer 2011

bwin.party Der neue Glücksspielriese will sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen und bläst schon zur nächsten Expansions-Offensive

US-markt verspricht WachstumWien. Die Fusion des heimischen Glücksspielkonzerns bwin mit dem britischen Wettriesen Party Ga-ming ist gerade mal in trockenen Tüchern und schon lechzt der neue Branchengigant nach weiterer Ex-pansion. Mit einer klaren Wachs-tumsstrategie will bwin.party seine Sonderstellung am internationalen Glücksspielmarkt weiter ausbau-en – ein erster Schritt dahingehend ist eine neue Kooperation mit dem internationalen Basketballverband FIBA. Hinter den Kulissen planen die Macher des Glücksspielriesen rund um Co-CEO Norbert Teufel-berger aber den ganz großen Coup: den Wiedereinstieg in den US-Markt im Herbst dieses Jahres.

Gute Perspektiven in USA

Erst Mitte April hatte die US-Justiz die Online-Plattformen

Poker-Starts, Full Tilt Poker und Absolute Poker gesperrt, schon im Herbst soll der Online-Glücks-spielmarkt nun neu geöffnet wer-den – für bwin.party „eine perfekte Chance zum Wiedereintritt“.

Dieses Mal hoffen die Macher des Branchenriesen allerdings auf durchschlagenden Erfolg, bis-her war der US-Markt für bwin eine gewaltige Geldvernichtungs- maschine. Aufgrund der Verschär-fung der Rechtslage und dem Ver-bot von Online-Glückspielen unter der Regierung Bush musste der heimische Glücksspielkonzern den Kaufpreis für Ongame – eine spe-ziell für den US-Markt geplante

Akquisistion – mit insgesamt 400 Mio. € abschreiben.

Enge Kooperation

Zurück zum FIBA-Deal: Als Teil des auf drei Jahre geschlossenen Vertrags wird bwin.party einige der größten FIBA-Events unter-stützen, darunter zum Beispiel die nächsten zwei Eurobasketball- Wettbewerbe, die FIBA World Championships und die Qualifika-tionsturniere für die Olympischen Spiele 2012. Zusätzlich werden alle FIBA-Turniere kostenlos auf Bwin.com in 30 verschiedenen Ländern ausgestrahlt. � www.bwin.com

Moritz Kolar

In den Fokus des Konzerns rückt dabei vor allem der lukrative US-Markt.

novomatic Gegen Verbot

Neue Regelung?Gumpoldskirchen. Der heimische Spielautomatenkonzern Novomatic spricht sich – wenig überraschend – gegen ein Verbot von einarmigen Banditen und Co aus. „Das von manchen geforderte generelle Ver-bot des Glücksspiels würde kein Problem aus der Welt schaffen. Die Folge wäre hingegen, dass das Glücksspiel in die Illegalität ab-rutschen und sich somit jeder Kon-trollmöglichkeit entziehen würde“, sagte Novomatic-Boss Franz Wohl-fahrt im Rahmen des „Responsible Gaming-Symposiums“ im Novoma-tic Forum. Die Lösung könne nur in „klaren und wirksamen Regeln“ lie-gen. Derzeit wird in Wien über ein Verbot des Automatenzockens dis-kutiert, laut einer profil-Umfrage sind 55% der Österreicher dafür. � www.novomatic.com

Lotterien Ziel Lotto-Lizenz

Gute PerspektiveWien. Gute Chancen rechnet sich Friedrich Stickler, Vorstandsmit-glied der Österreichischen Lotte-rien, bei der Ausschreibung der Lotto-Lizenz aus. Es brauche „Er-fahrung“ und „das haben nicht viele vorzuweisen“, sagte Stickler. Die Ausschreibung der Ende Sep-tember 2012 auslaufenden Lot-teriekonzession hat im Juni be-gonnen. Die Frist für die Interes-senbekundung endet bereits am 1. August. „Wenn wir die Lizenz nicht bekommen, wird es die Lotte-rien nicht mehr geben“, so Stickler. Die Lizenz sei nicht teilbar. � www.lotterien.at

bwin.party-CEO Norbert Teufelberger sieht sein Unternehmen auf einem guten Weg.

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Friedrich Stickler ist bei der Neuvergabe der Lotteriekonzession guter Hoffnung.

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„Transformers 3“ – Autobots und Decepticons eroberten Europas Kinos friedlich

Große Europapremiere

VIP-Fest Sessler Verlag

Salut zum 70er

Wien. Es war ein großes Familien-, Freundes- und zugleich Verlags-fest, das im Garten und im frisch renovierten Palais Schönburg in der Wiener Rainergasse anläss-lich des 70. Geburtstags der öster-reichischen Verlegerlegende Prof. Ulrich N. Schulenburg vom Sessler Verlag stattgefunden hat.

Schauspieler und Autoren

Autoren wie Wolfgang Bauer, Werner Schwab oder auch Hel-mut Qualtinger haben ihre Werke dem seriösen Verleger anvertraut, und Schulenburg und sein Sessler Verlag hat dafür gesorgt, dass die deutschsprachigen Bühnen und Fernsehanstalten literarisches Futter für ihre Programme hat-ten. Zur Party waren u.a. Gabriel Barylli mit seiner Sylvia Leifheit, Otto Tausig, Felix Dvorak, Wilhelm Pevny erschienen.

Die Frage, was sich das Geburts-tagskind von seinen Gratulanten wünscht, wurde bereits auf der Einladungskarte beantwortet. Im Amalthea Verlag ist sein Buch „Sie werden lachen, alles ist wahr“ erschienen: „Das wunschlos glück-liche Geburtstagskind freut sich, wenn jeder Gast ein Buch kauft und zusätzlich die ‚idance company‘ finanziell unterstützt. Dieses in-tegrative Ensemble wird sich mit einem kleinen Showblock bedan-ken.“ Die Künstler der „idance com-pany“ leben mit Downsyndrom und haben eine künstlerische Aus-drucksform für sich gefunden.

� www.idancecompany.at

EVEnts & EntErtaInmEnt-tIPPs

in berlin wurden die guten und die bösen roboter enthusiastisch gefeiert

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1. v.li.n.re. Lorenzo di Bonaventura (Executive Producer), Patrick Dempsey, John Malkovich, Rosie Huntington-Whiteley, Michael Bay (Regisseur), Shia LaBeouf, Josh Duhamel und Tyrese Gibson; 2. Begeisterte Fans; 3. Supermodel Rosie Huntington macht sowohl am Roten Teppich als auch auf der Leinwand gute Figur; 4. Michael Bay stand zur Abwechslung diesmal nicht hinter, sondern vor den Kameras.

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Die österreichische Verleger-Legende Prof. Ulrich N. Schulenburg feierte mit Freunden stilecht ihren Geburtstag.

Coldplay: Every Teardrop Is a Waterfall (Parlophone)Das fünfte Studio-album von Chris Martin und seinen drei Mitstreitern erscheint gut drei Jahre nach „Viva la Vida“, das sich

jeweils 75 Wochen in den US- und UK-Charts ganz oben behaupten konnte. Die ersten Songs aus dem neuen Album gaben Coldplay vor fre-netischem Publikum Anfang Juni bei „Rock am Ring“ zu besten. CD erhältlich ab 20.7.

Joss Stone: LP1 (Stone’d Records)Ein Grammy-Award, weitere fünf Mal dafür nominiert, zwei Brit Awards: Joss Stone hat im zarten Alter von 24 Jahren erreicht, was den meisten ein Leben lang verwehrt bleibt. LP1 ist das erste Album ihres eigenen Labels Stone’d Records und von Eurythmics-Gründer Dave Stewart co-produziert. CD erhältlich ab 22.7.

Anne-Sophie Mutter: The Complete Musi-cian (Dt. Grammophon)Die Ausnahmekünstlerin feiert in diesem Jahr ihr 35-jähriges Bühnen-Jubiläum. Alle ihre Alben, zwei Bonus-CDs sowie ein 300-seitiges Hardcover-Buch über die Violinistin erscheinen nun in einer Box. CD erhältlich ab 26.8.

Best of the season Neue CDs, feine Konzerte, spannende Filme, kultige DVDs und heiße Games: Die besten Tipps für Ihren Sommer

Hubert von Goisern & Band

Vor herrlicher Kulisse präsentiert der Pionier der alpinen Weltmusik unter freiem Himmel neben seinen bekannten Klassikern neue Songs aus dem demnächst erscheinenden zwölften Studioalbum. Termin: 14.7., 20 Uhr, Kaiserpark, 4820 Bad Ischl. Ticketpreis: ab 34,50 €.

Bon JoviSeit Anfang der 1980er-Jahre haben Bon Jovi über 120 Mio. Alben verkauft und bis dato mit über 35 Mio. Besuchern auf ihren Konzerten sämtliche Verkaufsrekorde gebrochen. Termin: 22.7., 18:30 Uhr, Ernst-Happel-Stadion, 1020 Wien. Ticketpreis: 59,20 €.

Hafen Open AirDer Alberner Hafen wird zur Bühne für österrei-chischen Pop. Das Festival hat sich der Förde-rung junger Talente verschrieben. Die besten sechs Bands des Schülerband-Festivals treten neben Opus & Co auf. Termin: 19.-20.8., ab 12 Uhr, Alberner Hafen, 1110 Wien. Eintritt frei.

Gullivers Reisen (USA 2010, 20th Cent. F.)Gulliver (Jack Black), Angestellter in der Poststelle eines Reiseverlags, gelingt es durch eine Schummelei, sich einen Sonderauftrag als Reise-Reporter zu erschleichen. Nach einem gewal-tigen Sturm landet er auf der Insel Liliput ... Nettes Familien-Movie. Ab 15.7. Spieldau-er: 85 Min., Dolby, 16:9.

Serengeti (D 2010, Universum)Populär wurde diese afrikanische Naturland-schaft durch Bernhard Grzimeks Klassiker „Se-rengeti darf nicht sterben“. Über 50 Jahre später zeigt Naturdokumentarist Reinhard Radke mit handwerklicher Perfektion die Serengeti heute. Ab 29.7. Spieldauer: 98 Min., Dolby, 16:9.

Blues Brothers (USA 1979, Universal) Schwarze Anzüge, schwarze Hüte, schwarze Sonnenbrillen und eine alte Bullenkutsche – so ziehen die Brüder Jake (John Belushi) und Elwood Blues (D. Akroyd) durchs Land – im Auftrag des Herrn. Legendäres Action-Movie mit viel Musik. In digitalisierter Neuauflage! Ab 25.8., Spieldauer: 142 Min., Dolby 5.1, 16:9.

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 (GB, USA 2011/Warner)Im endgültig letzten Teil der Harry-Potter-Film-saga kommt es nun zum finalen Showdown zwischen Gut und Böse. Gewaltig von Regis-seur David Yates in Szene gesetzt, verliert auch der letzte Teil trotz bekanntem Ausgang nichts an Spannung. Kinostart: 13.7.

Nichts zu verzollen (F 2010/Luna)Nach seinem Überraschungserfolg mit „Will-kommen bei den Sch’tis“ bleibt Regisseur Dany Boon dem Grundthema treu und lässt in seiner neuen Komödie einen francophoben Belgier und einen gutmütigen Franzosen auf einander los. Kinostart: 22.7.

Cowboys & Aliens (USA 2011/UPI)Wenn sich Western und Science Fiction die Leinwand teilen, kann ein Staraufgebot nicht schaden. Daniel Craig, Sam Rockwell, Harrison Ford, Olivia Wilde spielen unter der Regie von Jon Favreau („Iron Man“). Kinostart: 26.8.

Call of Juarez: The Cartel (Ubisoft) Eine US-Strafverfolgungsbehörde wird bei einem Bombenanschlag, initiiert von einem Drogenkartell, zerstört. Eine Spezialeinsatz-truppe soll dieses Kartell nun zerschlagen. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines der Mit-glieder dieser Einheit. Für PC, PS3, Xbox 360. Release: 21.7. (PC: 25.8.).

Addy Junior im Zauberland (EuroVideo) Addy Junior nimmt die auch die kleinsten Gamer mit auf eine aufregende Entde-ckungsreise, in der sie viele tolle Sa-chen über die vier Natur-Spielwelten erfahren: das Treibhaus, das Baumhaus, die Küche und den Gemüsegarten. Für PC, Mac, Wii. Release: 29.7.

Warbirds: Dogfights (F+F) Luftgefechte über den umkämpften Gebieten des Pazifik und Europas während des Zweiten Weltkriegs. In 100 authentisch animierten Kampfflugzeugen stellt man sich den angreifen-den Feinden, um zum weltbesten Kampfflug-zeug-Piloten zu werden. Für PC. Release: 15.8.

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© Parlophone/EMI; APA/Rubra; Universal Pictures; Twentieth Century Fox; EuroVideo

Berlin. Ebenso gigantisch wie die „Transformers“ selbst gestaltete sich die Europapremiere des Blockbusters am 25. Juni in Berlin. Tausende Fans und Schaulustige warteten stundenlang neben dem roten Teppich des Sony Centers auf dem Potsdamer Platz, flankiert von einer riesigen Decepti-con-Maske und Bumblebee, dem sympathischen, gelben Autobot, um die Stars hautnah zu sehen. Entsprechend frenetisch war dann auch der Jubel, als die Filmcrew endlich ihren Auftritt hatte; schaurige Roboter waren zum Glück nur auf der Leinwand zu sehen.

Reale und virtuelle Stars am roten Teppich

Schon lange hatte Berlin keinen solchen Starauflauf mehr erlebt. Erfolgsregisseur Michael Bay, Produzentenlegende Lorenzo di Bonaventura, Hauptdarsteller Shia LaBeouf, Supermodel Rosie Hun-tington-Whiteley (die in „Transformers 3“ ihr Leinwand-Debüt gibt), Josh Duhamel, Patrick Demp-sey, Tyrese Gibson und John Malkovich hatten sichtlich Spaß daran, ließen sich bereitwillig von und mit ihren Fans fotografieren und schrieben eifrig Autogramme. Auch bei den mehr als 1.000 Premierengästen war die Stardichte hoch: Gesichtet wurden unter anderem Fiona Erdmann, Oliver Kalkofe, Johanna Klum, Wilson Gonzalez Ochsenknecht mit seiner Verlobten Bonnie Strange und seinem Bruder Jimi. � www.paramountpictures.de

88 – entertainmentbiz Sommer 2011

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Supemodel Rosie Hunting-

ton-Whiteley zog klarerweise die meisten Blicke auf sich – kein

Wunder bei der atemberau-benden Robe.

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