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MASTERPLAN NEUE HARTH 2015

Masterplan Neue Harth 2015 · 4 MASTERPLAN NEUE HARTH 2015 I Einleitung Im Jahr 2015 wird der Zwenkauer See nach fast 15 Jahren Bergbausanierung und aktiver Flutung erstmalig für

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MASTERPLAN NEUE HARTH 2015

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Auftraggeber:

Zweckverband Planung und Erschließung „Neue Harth“ Martin-Luther-Ring 4-6 04109 Leipzig Sächsisches Seebad Zwenkau GmbH & CO. KG Hafenstraße 1 04442 Zwenkau

Planer: labor4+

Adolph | Alles | Hamann | Schieferdecker GbR Marienstr. 20 01069 Dresden

Stand: April 2015

Neue HarthZweckverband Planung

und Erschließung

Neue HarthZweckverband Planung und Erschließung

Verfasser:

Heinrich Neu Stefan Fürstenberg

Andreas Schmidt Benedikt Kahlstadt

Franziska Schieferdecker Dirk Hamann Jan Adolph Florian Alles

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INHALT

I Einleitung 5II Anlass und Ziel der Planung 5III Planungsraum 5IV Entwicklungskonzept & Planungsleitbild

1. WAS WAR 1.1 Die Kulturlandschaft 7 Landschaftsbild der ehemaligen Kulturlandschaft 7 Auwälder und Waldgebiete der Harth 8 1.2 Geomorphologie und Gewässersystem 9 Naturraum der Elsteraue 9 Geomorphologie 10 Überformung des Bodens durch den Tagebau 10 1.3 Siedlungsentwicklung Zwenkaus und der Harth 12 Historische Siedlungsstrukturen 12 Historische Entwicklung Zwenkaus 12 Die Orte Eythra und Bösdorf 14 1.4 Wirtschaftliche und landwirtschaftliche Nutzungen 15 1.5 Ursprüngliche Erholungsnutzung in der Harth 15 1.6 Verkehrsinfrastruktur 16 1.7 Geschichte des Tagebaus 16 2. WAS IST 2.1 Die Landschaft in der Neuen Harth 19 Landschaftsbild 19 Forstgebiet Neue Harth 20 Vegetation der Uferböschungen 20 Flachwasserzonen 21 Historische Landschaftselemente 21 Offenland 21 Geschützte Flora und Fauna in der Neuen Harth 22 Landschaftsschutzgebiet Elsteraue 22 2.2 Städtebauliche Bezüge und Nutzungen 24 Siedlungsstrukturen 24 Vorhandene Bezüge 24

Nutzungen 24 2.3 Tourismus / Freizeitpark BELANTIS , Erholung und Sport 25 Tourismus / Freizeitpark BELANTIS 25 Erholung / Sport 25 2.4 Infrastruktur und Erschließung 26 Überregionale Anbindung 26 Regionale Erschließung 26 Fuß-, Rad- und Wirtschaftswege 26 ÖPNV 27 Lärmimmission 27

3. WAS WIRd 3.1. Leitbild Landschaftsraum 29 Das Landschaftsmosaik 29 Der neue Wald 29 Die Auen- und Ufervegetation 29 3.2. Konzept für die touristische Entwicklung 32 Ausbau Freizeitpark BELANTIS 33 Die Feriendörfer 35 Die Typologien der Feriendörfer 35 Das Hafendorf 36 Das Seedorf 38 Das Walddorf 40 Campingplatz / „Aktivhäuser“ 41 Schöne Aussichten 41 3.3. Naherholung und Sport 41 Wassersportangebote 41 Aktivitäten rund um den See 43 Personenschifffahrt 44 3.4ÖffentlicheundprivateRäume 44 3.5 Verkehrs-und Erschließungskonzept 44 4. Ausblick 45 5. Planwerk 45

V Grundlagen der Planung 45VI Quellenverzeichnis / Abbildungsverzeichnis 48

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MASTERPLAN NEUE HARTH 2015

I Einleitung

Im Jahr 2015 wird der Zwenkauer See nach fast 15 Jahren Bergbausanierung und aktiver Flutung erstmalig für den Wassersport frei gegeben. Damit wird wieder ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg des Landschaftswandels hin zu einem für Naher-holung und Tourismus attraktiven Leipziger Neuseenland erreicht. Seit genau 15 Jahren existiert nunmehr auch der Zweckverband Planung und Er-schließung „Neue Harth“, welcher von den Städten Leipzig und Zwenkau mit der gemeinsamenAbsichtgegründetwurde,eineeffektiveundgemeindeübergreifendeVerwaltungsstruktur zur erfolgreichen Revitalisierung des Landriegels zwischen den aufgehenden Tagebaurestlöchern Cospuden und Zwenkau aufzubauen. Seit dem Jahr 2000 hat sich in der „Neuen Harth“ ein rasanter Wandel mit vielen mutigen öf-fentlichen und privaten Investitionen vollzogen, die sich jetzt schrittweise zu einem stimmigen Bild der neuen Freizeitlandschaft zusammenfügen. Wesentlichen Anteil an der Lenkung der Entwicklung hatte der erste Masterplan Zwenkauer See, der 2004 mit dem Ziel beschlossen wurde, „die komplexen Grundlagen und das Verständnis dafür zu erarbeiten, den ehemaligen Tagebau Zwenkau zielgerichtet, zügig, ressour-censchonend und unter besonderer Berücksichtigung aller bestehender und zukünf-tiger ökologischer und ökonomischer Potentiale zu dem einzigartigen und vielfältigen Lebensraum Zwenkauer See zu gestalten“1. Der Masterplan zeichnete ein damals noch sehr visionäres Bild eines touristisch und im großen Maßstab neu aufgestellten Raumes. Der visionäre Blick hatte zur Folge, dass nicht alles im Zeitraum einer Deka-de umgesetzt werden konnte, aber doch Wesentliches auf den Weg gebracht wurde. Durch den Konsens in der Region über die Vorgaben des Masterplanes konnte viel VertrauenbeiprivatenInvestorengeschaffenwerden.

1 Masterplan Zwenkauer See, DENK ai – Leipzig/ media mare – Berlin, Dezember 2004, S. 7.

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MASTERPLAN NEUE HARTH 2015

II Anlass und Ziel der Planung

Es tut gut, Ziele in Abständen auch kritisch zu hinterfragen. Das haben in die-sem Fall der Zweckverband Planung und Erschließung „Neue Harth“, die Stadt Zwenkau, die Sächsisches Seebad Zwenkau GmbH & Co. KG und die Event Park GmbH&Co.KGalswesentlicheöffentlicheundprivateAkteure inderNeuenHarth gemeinsam getan. Dabei wurde schnell Konsens darüber erzielt, dass das NorduferdesZwenkauerSeesmitderbereitsgeschaffenenAnschlussstellederA 38 und den noch brach liegenden Potentialen in den kommenden Jahren in den Fokus gerückt werden sollte. Es bestand die Bereitschaft, die 2004 noch im sehr großen Maßstab angedachte Entwicklung unter den Aspekten von Eigen-ständigkeit, Qualität und Nachhaltigkeit deutlich zurück zu nehmen. Mit dieser Grundhaltung wurde 2014 ein städtebaulich-landschaftsarchitektonischer Ide-enwettbewerb für das Nordufer des Zwenkauer Sees abgeschlossen, dessen Siegerentwurf des Büros Labor4+ aus Dresden maßgeblich in den Masterplan „NeueHarth“2015eingeflossenist.DiePlanungderneuentouristischenDörfer,der zielgenauen Sport- und Naherholungsangebote ist als ausgesprochen be-hutsamzubeschreibenundwidmetsichintensivderProfilierungdernochsehrjungen Natur und dem notwendigen Prozess der weiteren Herausbildung eines eigenständigen Landschaftsbildes. Vor der Formulierung der Planungsziele wur-de in den Kapiteln „Was war“ und „Was ist“ zunächst einmal kritisch analysiert, welche sinnhaften Anknüpfungspunkte aus der Geschichte und der Gegenwart für die neue Strategie gewonnen werden können. Der Masterplan „Neue Harth“ 2015 stellt schließlich auch optisch die Qualität des zukünftigen Seenverbundes Cospudener See / Zwenkauer See als gemeinsamen und übergreifenden Erho-lungs- und Aktivraum für die Bevölkerung der unmittelbar angrenzenden Städte Leipzig, Markkleeberg und Zwenkau dar. Damit sollen Bevölkerung, Politik und Unternehmertum gleichermaßen für die Chancen, Herausforderungen und Ver-antwortung für den Standort der „Neuen Harth“ sensibilisiert werden.

III Planungsraum

Der Geltungsbereich des Masterplanes befasst sich im Kernbereich mit den Räumen der ehemaligen Tagebaugebiete Zwenkau und Cospuden. Die planerischen Aussa-gen beschränken sich ausschließlich auf das Verbandsgebiet des Zweckverbandes „Neue Harth“ nördlich und südlich der Bundesautobahn A 38. Das Verbandsgebiet ist im Masterplan mit seinen Grenzen dargestellt. Darüber hinaus werden die, dem Zweckverband bekannten und für den Masterplan relevanten Infrastrukturen der am Zwenkauer und Copudener See angrenzenden Kommunen Leipzig, Markkleeberg und Zwenkau betrachtet und nachrichtlich dargestellt. Der Darstellungsraum erstreckt sich vom nördlichen Teil des Cospudener Sees bis zum südlichen Gemeindegebiet Zwenkaus auf Höhe der Imnitzer Lachen. Die West-Ost-Ausdehnung umfasst das betonierte Flussbett der Weißen Elster mit den westlich hiervon gelegenen Ortslagen Großdalzig, Zitzschen und Rehbach sowie im Osten die B 2 / B 95 und die S-Bahnhöfe Großdeuben und Gaschwitz als Betrachtungsgrenze.

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WAS WARMASTERPLAN NEUE HARTH 2015

1. WAS WAR

IV Entwicklungskonzept & Planungsleitbild

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WAS WAR MASTERPLAN NEUE HARTH 2015

1.1 die Kulturlandschaft

Im Leipziger Neuseenland wurden bisher für die Nachnutzung der Tagebaufolge-landschaften sehr ähnliche Konzepte verfolgt und umgesetzt. Um in der breiten Öffentlichkeitwahrgenommenzuwerden,reichtesdahernichtaus,sichvondie-sen Konzepten und Nutzungsangeboten nur durch Nuancen zu unterscheiden. Vielmehr ist eine intensive und sensible Auseinandersetzung mit den Besonder-heitenderhistorischgewachsenenKulturlandschaftundOrtsspezifiknotwendig,um daraus eine neue, eigenständige Identität für die Tagebaufolgelandschaft des Zwenkauer Sees und der Neuen Harth generieren zu können.1

Landschaftsbild der ehemaligen Kulturlandschaft

DieFlussläufeundAuenbereichederWeißenElsterundihrerNebenflüssewarenprägende Elemente der Kulturlandschaft. Sie boten den Siedlern in vorindustri-eller Zeit Orientierung, Wasserversorgung, eine Nahrungsgrundlage mit reichen Fisch- und Wildbeständen und waren darüber hinaus ein wichtiger Verkehrs-, und Handelsweg bis ins Gebirge. Die Flussläufe waren die Lebensader für die Siedlungsentwicklung und stellten einen wichtigen kulturellen Zusammenhang zwischen den Siedlungen her. Frühzeitige Waldrodungen entlang der Oberläufe der Weißen Elster führten zu vermehrten Hochwasserperioden und Bodenablagerungen im Unterlauf der Elster. Dadurch bildete sich ein breites Schwemmland mit fruchtbaren Hoch-flächen beidseits des Unterlaufes derWeißen Elster und ihrer Nebenflüsse.Die Auenbereiche wurden vor allem für die Viehzucht genutzt und auf den an-grenzendenHochflächenwurdeintensiveLandwirtschaftbetrieben.Durchdieintensive Nutzung der Landschaft und die flächigenWaldrodungen war derCharakter der Kulturlandschaft südlich von Zwenkau schon früh eher waldarm. Das Landschaftsbild wurde dominiert von Grünland mit eingelagerten Ufer-, undAuenbereichenundAckerflächenmit sehr fruchtbaremLehmboden vonbis zu zwölf Metern Mächtigkeit.2

1 Vgl. Hans-Jürgen Ketzer: „Im Elsterland“- Zwischen Zwenkau, Groitzsch und Pegau, S. 20. 2 Vgl. Hans-Jürgen Ketzer: Im Elsterland-zwischen Zwenkau, Groitzsch und Pegau, S. 12 ff.

Abb. 1: Historische Postkarte „Gruß aus der Harth“

Abb. 2: Historische Postkarte „Zwenkau-Partie am Mühlgraben“

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WAS WARMASTERPLAN NEUE HARTH 2015

Auwälder und Waldgebiete der HarthUmso beliebter waren daher die Waldgebiete Zwenkaus wie der Auwald des Eichholzes und das Waldgebiet der Harth.

Das EichholzDas Eichholz war ursprünglich ein üppiger Auwald westlich von Zwenkau, der sich zwischen der Weißen Elster und der Batschke von Imnitz im Süden bis nach Bösdorf im Norden erstreckte. Durch die fruchtbaren Auenlehmböden und die wechselnden Wasserstände der Elster, Batschke und des Mühlgrabens konnte sich ein besonders artenreicher Auenwald entwickeln, der nicht nur ein wichtiger Lebensraum für Flora und Fauna, sondern auch ein beliebter Naherholungsraum für die Bewohner der Region war.

Durch den Tagebau wurde das Eichholz in seinem ökologischen Gleichgewicht beeinträchtigt. Ein Drittel seiner nördlichen Ausläufer mussten gerodet werden unddieGrundwasserabsenkungenundVerlegungderWeißenElsterbeeinfluss-ten den Wasserhaushalt und die Bodenzusammensetzung der Hartholzaue. Ursprünglich sollte der Tagebau bis 2005 weiterbetrieben werden. In diesem FallewärenweiteregroßeTeiledesEichholzesunwiderruflichausdemLand-schaftsraum Zwenkaus verschwunden. Durch Bürgerproteste Anfang der 90er Jahre konnte der Tagebaubetrieb jedoch vorzeitig gestoppt und das Eichholz erhalten werden. So ist ein ökologisch sehr wertvoller Hartholzauenwald mit 160 Hektar Größe erhaltengeblieben.ImEichholzfindensichheuteGehölzbeständemitbiszu150Jahre alten Bäumen, bestehend aus Stieleichen-, und Hainbuchenbeständen sowie Bergahorn, Winterlinde und Eschen. Besonders im Frühjahr ist das Eich-holz mit seinen blühenden Teppichen aus Märzenbechern, Buschwindröschen und Bärlauch eine Augenweide und ein beliebter Naherholungsort und steht als Landschaftsschutzgebiet Eichholz unter Schutz. Durch die Wiederbespannung der Fließgewässer im Eichholz, wie der Batschke, dem alten Elsterlauf und dem Mühlgraben, könnten der Wasserhaushalt und das ökologische Gleichgewicht in der Hartholzaue wiederhergestellt werden.3

3 Vgl. Andreas Berkner: Umringt von Tagebauen-Die Landschaft der Elsteraue im Wandel, S. 22.

Abb. 3: Historische Postkarte „Das Eichholz von Eythra bis Zwenkau“

Abb. 4: Historische Postkarte „Picknick in der Harth“

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WAS WAR MASTERPLAN NEUE HARTH 2015

Das Forstgebiet „Die Harth“Das 800 ha große Waldgebiet „Die Harth“ erstreckte sich auf der Hochebene öst-lichderElsteraueundihrerNebenflüsse.AufdensandigenBödenderHochebe-ne entwickelte sich ein Waldgebiet mit heideartigem Charakter. Der Harthwald war mit seinen Kiefern-, Fichten,- und Lärchenbeständen etwas Besonderes und bildete einen Kontrast zu den vorherrschenden Auwäldern. In der Krautschicht wuchsen Heidelbeeren, Heidekraut, Beeren und Pilze. Aber nicht nur die Früchte desWaldeslocktenAusflüglerzumSpaziergangindieHarthsondernauchdasbesondere Klima und die gute Waldluft. Walderholungsstätten luden Erholungs-suchende und Kurgäste aus dem Raum Leipzig zur Entspannung und Genesung ein. Durch den landschaftlichen Reiz und den großen Erholungswert der Harth entstand eine sehr starke Bindung der Bewohner zu „ihrer Harth“. Die im Zuge der Tagebaunutzung geplante Abholzung des Harthwaldes führte daher in den 1920er Jahren zu Bürgerprotesten, welche die Inbetriebnahme des Tagebaus und die Erhaltung der Harth natürlich nicht verhindern konnten. Das Waldgebiet der Harth musste dem Tagebau Zwenkau fast vollständig weichen undsolldurchAufforstungs-undRekultivierungsmaßnahmennördlichundöst-lich des Zwenkauer Sees als Neue Harth wieder zum Leben erweckt werden.4

4 Vgl. Maria Barth: Vom Grubenrand zum Badestrand In: Heimatverein Zwenkau (Hg.): Faszination Zwenkau 1990-2010.

1.2 Geomorphologie und Gewässersystem

Naturraum der ElsteraueAlsTeildersüdlichenLeipzigerTieflandsbuchtwardasGebietder„Harth“geprägtvon den ein bis zwei Kilometer breiten Flussauen der Weißen Elster samt ihren ver-zweigten, mäandrierenden Seitenarmen, der Bratschke und der später auch Paus-snitz genannten Schwarzen Lagge. Zu diesem weit verzweigten Gewässersystem kamen zahlreiche Mühlgräben und andere künstlich angelegte Gräben hinzu. Durch landwirtschaftliche und wirtschaftliche Nutzung wurde dieses Gewässernetz regu-liertundanthropogenüberformt.DergravierendsteEingriffwardieGrundwasserab-senkung im Zuge des Tagebaubetriebes sowie die Umverlegung der Weißen Elster in ein 14 Kilometer langes Betonbett parallel zur heutigen Bundesstraße B 186.

StillgewässerDadasGrundwasserinderTalebeneflurnahanstand,gabes,nebendemkünst-lichgeschaffenenElsterstausee,zahlreicheStill,-undKleinstgewässerwiedenPark-, Schwan- und Schenkteich mit der Illingslache westlich von Zöbigker so-wie den Oberen, Guts-, Eller- und Gartenteich in der Nähe der Siedlung Lauer.

Abb. 5: Historische Postkarte „Grüße aus der Harth“ Abb. 6: Historische Postkarte, „Zwenkau, am Mühlgraben, 1915

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GeomorphologieÖstlich und westlich der breiten Talebene erstreckten sich Hochplateaus mit ei-nem Höhenunterschied von bis zu 25 Metern. Diese Anhöhen waren im Mittelal-ter von großer strategischer Bedeutung, da man von der Höhe aus gut geschützt das Elstertal überblicken konnte. Auf einer weit ins Tal hineinragenden Bergnase stand die Wiprechtsburg.

BodenzusammensetzungEine im Mittel knapp einen Meter starke Decke aus äolischen Sedimenten (SandlößmitFeinschluff-undTonanteilen)undanstehendemAuenlehm,voneinbis drei Metern Mächtigkeit, bildete einen durchschnittlich drei bis vier Meter tiefen, fruchtbaren Boden, der durch die jährlichen Schneeschmelzen und Som-merhochwässerbeeinflusstwurde.AufgrunddessehrnährstoffreichenBodenswurde schon frühzeitlich begonnen, die Elsterauen landwirtschaftlich zu nutzen. ImBereichderPlattendominierenAckerflächenmithohemErtragspotentialimWechsel mit vereinzelten zusammenhängenden Waldgebieten. Im Zusammen-hang mit der landwirtschaftlichen Nutzung wurde aber auch mehr und mehr regulierendindenFlusslaufeingegriffen.5

Überformung des Bodens durch den TagebauDas Gebiet der Neuen Harth wurde durch die Braunkohletagebaue Zwenkau und Cospuden größtenteils überformt. Die Tagebaurestlöcher schneiden tief in das ursprünglich ebene Relief ein. Westlich des Zwenkauer Sees wurde das natürli-che Relief durch die Verlegung der Weißen Elster und Straßendämme überformt. ImBereichdesnördlichenUferswurdendieKippflächenandasfrühereReliefder unverritzten Umgebung angepasst, so dass ein regionaltypisches, ebenes Reliefentstand.IndenKippflächensinddienatürlichenBodenhorizonteweitge-hend zerstört und vermischt.

5 Vgl. Braunkohleplan als Sanierungsrahmenplan Tagebau Zenkau/Cospuden, Fortgeschriebene Fassung gemäß Bekanntma-chung 08. Juni. 2006 S. 13f.

Steckbrief Bergbaurevier des Leipziger Landes-Fachbeitrag zum Landschaftsprogramm-Naturraum und Landschaftsnut-zung; Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landschaft und Geologie; Referat 61: ”Landschaftsökologie Flächennutzung”.

Abb. 7: Gewässernetz des Leipziger Landes aus der Sicht eines Zeitgenossen, von 1780

Abb. 8: Heutige Bodenzusammensetzung der Kippböden am Südufer Zwenkauer See

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WAS WAR MASTERPLAN NEUE HARTH 2015

Abb. 11: Zeitschnitt der Landschaftsveränderung durch den Tagebau

Abb. 9: Wald- und Grünlandstruktur um 1935 Abb. 10: Wald- und Grünlandstruktur um 1995

Eythra

ForstrevierDie Harth

Das Eichholz

Das Bistum

Zwenkau

Elster Stausee

Knautnaundorf

Zitzschen

Imnitz

ForstrevierDie Harth

Das Eichholz

Das Bistum

PrödelElster-stausee

Zwenkau

Bösdorf

Knautnaundorf

Zitzschen

Das Obere Holz

Das Birkenbüschchen

Imnitz

Der NeuhofEythra

Eythra

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WAS WARMASTERPLAN NEUE HARTH 2015

1.3 Siedlungsentwicklung Zwenkaus und der Harth

Historische SiedlungsstrukturenDie Flusslandschaft der Weißen Elster mit den ertragreichen Auen- und Terras-senböden begünstigte schon sehr früh eine Besiedlung der Region. So sind am Rand der Aue, außerhalb des Überschwemmungsgebietes, schon in der Stein-zeit nachweislich Ansiedlungen entstanden. Die leicht zu bearbeitenden und fruchtbaren Lößböden sowie die wasserreichen Auen der weißen Elster stellten ideale Bedingungen für die siedelnden Bauern da.

DieOrtsnamenundFlurformen,wieBlock-undStreifenflur,sindslawischenUr-sprungs. Die Flußauen waren typische Siedlungsgebiete der Slawen.6 Die Orte in der Umgebung von Zwenkau wurden als slawische Rundlingsdörfer angelegt, die zum Teil später in Gassendörfer (Rüssen) bzw. Sackgassendörfer (Kleinstork-witz) umgeformt wurden.

Historische Entwicklung ZwenkausDie Stadt Zwenkau ist mit 1034 Jahren eine der ältesten Städte Sachsens. In den Jahren ihres Bestehens erlebten die Stadt und ihre Bürger eine wechselvolle Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen.7 Als slawische Siedlung wurde die Stadt 974 erstmals urkundlich erwähnt und als „Civitas“ im „Gau Chutizi“ bezeichnet. Kaiser Otto II. übertrug die Stadt dem Bistum Merseburg. 1316 wird zum ersten Mal die Zwenkauer Kirche erwähnt. Im Mittelalter war sie Marktort und „castrum“ (befestigter Ort), die bereits 1356 einen Bürgermeister besaß. Nach der Reforma-tion kam Zwenkau mit dem Gebiet des Merseburger Stifts 1561/65 unter kursäch-sische Herrschaft. Schon damals war die Stadt amtsangehörig, das heißt, sie hat-te keinen Grundherren. Im Schatten der aufstrebenden Stadt Leipzig entwicklete sich Zwenkau nur langsam. Von 1870 bis 1945 gab es ein Bevölkerungswachstum von rund 10.000 Einwohnern8 (die Einwohnerzahl Leipzigs erhöhte sich die im gleichen Zeitraum um das Zwanzigfache). 1929 erfolgte die Eingemeindung der unmittelbar ans Stadtgebiet angrenzenden Dörfer Imnitz und Kotzschbar.

6 http://www.zwenkau.de/index.php/stadt-und-ortsteile (Stand: 13.11.14)7 Herbert Ehme, Bürgermeister Zwenkau In: Leipziger Blätter · Sonderausgabe Mitteldeutsche Seenlandschaft, 20078 Vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Zwenkau (Stand: 14.04.15)

Abb. 12: Erster Plan von Zwenkau („Stedlein Zwenkau“) mit Vorstadt Berg um 1620 von Balthasar Zimmermann, angefertigt im Rahmen der „Sächsischen Landesaufnahme“

Abb. 13: Zwenkau, Laurentius-Kirche und Ritter-Straße, historische Postkarte, 1929

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Im 20. Jh. wurde das Schicksal der Stadt von den mächtigen, unter dem Leipziger undZwenkauerElsterlandliegenden,Kohleflözenbestimmt.SobegannimJahr1921 der Aufschluss des Braunkohleabbaufelds für den Tagebau Böhlen (1969 in Zwenkau umbenannt), der bis zum heutigen Tag die Entwicklung der Stadt prägt. Durch die Tagebaunutzung verlor die Stadt Zwenkau ab Mitte der fünfziger Jahre immer mehr an Attraktivität. Mächtige Bagger verschlangen nicht nur die Nadelwälder der Harth und Teile des Eichholzes, sondern auch die nördlichsten Siedlungen der Stadt, wie die Nachbardörfer Bösdorf und Eythra. Kurz, einfach alles, was den Reiz dieses Stückchens Erde ausmachte, ging in den Gruben des Tagesbaus verloren. Dadurch verloren fast 5.000 Menschen ihre Heimat und da-mit einen wichtigen Teil ihrer Identität. Für die Dagebliebenen verlor ihre Heimat mehr und mehr an Lebensqualität. Viele Einwohner kehrten daher ihrer Heimat-stadt den Rücken und zogen nach Leipzig. Vor allem jungen Menschen bot die

Stadt Zwenkau keine Lebensperspektive mehr. Die Stadt begann zu sterben.9 Aufgrund eines jahrzehntelang über die Stadt Zwenkau verhängten Bauverbots befanden sich die Häuser, die Straßen und die Ver- und Entsorgungssysteme nach der Wende in einem katastrophalen Zustand. Daher musste Anfang der 90er Jahre nahezu die gesamte Gebäude,- und Infrastruktur saniert und erneu-ertwerden.Mitdem1991eröffnetenGewerbeparkunddendamitverbundenenSteuermehreinnahmen konnte die Innenstadt saniert und die Infrastruktur wie-der instand gesetzt werden. Seit Beginn der 1990er Jahre verzeichnet Zwenkau wieder einen Bevölkerungszuwachs.

9 Herbert Ehme, Bürgermeister Zwenkau In: Leipziger Blätter · Sonderausgabe Mitteldeutsche Seenlandschaft, 2007

Abb. 14: Siedlungsstrukturen in der Harth um 1891 Abb. 15: Siedlungsstruktur nach dem Tagebau 1995

Eythra

Großdalzig

Gaschwitz

Zeschwitz

Zwenkau

Kotschbar

Imnitz

Bösdorf

Knautnaundorf

Großdalzig

Gaschwitz

Zwenkau

Kotschbar

Imnitz

KnautnaundorfPrödel

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WAS WARMASTERPLAN NEUE HARTH 2015

die Orte Eythra und Bösdorf

EythraDas Gebiet von Eythra war bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Eythra lag inderLeipzigerTieflandsbuchtamwestlichenRandderAuederWeißenElster.Nahe am Ort verlief der Elstermühlgraben, während die Weiße Elster wenige hun-dert Meter weiter östlich den Rand des Auewaldgebietes Eichholz bildete. Auf denübrigenSeitenwarEythravonFeldflurenumgeben.

In der Mitte des Ortes befand sich das Rittergut „Eythra“ mit Schloss und Park-anlage, welches erstmals um 976 als „Itera“ urkundlicher erwähnt wurde. West-lich davon verliefen zunächst zwei Straßen mit den ehemaligen bäuerlichen An-wesen. Die Anwesen an der Straße nach Zwenkau zwischen Mühlgraben und Elster mit dem Gasthof Grüne Eiche wurden Alte Mühle genannt.

DurchdieLageanderWeißenElsterhatteEythrahäufigunterHochwassernzuleiden. Ein solches zerstörte 1551 die Alte Mühle an der Elster. Ein Mühlgraben mit einer neuen Mühle wurde errichtet. Die Elsterbrücke musste mehrfach erneu-ert werden, bis sie 1868 aus Stein ausgeführt wurde.

Während Eythra bis ins 19. Jh. vorwiegend landwirtschaftlich geprägt war, kam es Anfang des 20. Jh‘s. zu einer gewissen Industrialisierung und damit auch zur Entwicklung zum Wohnort für Beschäftigte in der nahen Großstadt Leipzig, was durch die steigenden Einwohnerzahlen Eythras belegt wird. Zu Beginn der 1980er Jahre musste das gesamte Dorf dem Braunkohlebergbau weichen und wurde durch den Tagebau Zwenkau überbaggert.

BösdorfBösdorf gehörte zum Bezirk Leipzig und lag an der Weißen Elster und am Els-termühlgraben. Am 27. März 1974 wurde es nach Eythra eingemeindet. Wegen der Erweiterung des Braunkohlentagebaus Zwenkau erfolgten von 1980 bis 1982 die Umsiedlung der Einwohner und der gleichzeitige Abriss mit anschließender Abbaggerung. Die Gemarkung Bösdorf wurde 1999 nach Leipzig eingemeindet.

Abb. 16: Schloss Eythra um 1840, historische Postkarte

Abb. 17: Elsterstausse Leipzig, Anlegestelle Bösdorf, Postkarte

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1.4 Wirtschaftliche und landwirtschaftliche Nutzungen

Noch zu Beginn des 20. Jh.s stellte die Landwirtschaft für den größten Teil der Bevölkerung der Region die wichtigste Erwerbsquelle dar. Weite Getreidefel-der und saftige Weiden bestimmten über Jahrhunderte hin das Aussehen der Landschaft rund um Zwenkau und seiner Nachbarorte. Der Lößlehm war aber nicht nur ein fruchtbarer Boden, sondern auch ein gutes Baumaterial für die in Lehmbauweise gebauten Fachwerkhäuser, die heute zum Teil noch das Bild der historischen Ortskerne prägen. In der Umgebung von Zwenkau entstanden da-her zehn Ziegeleien, deren Schlote um 1900 die Landschaft rund um die Stadt prägten, da hier die Steine hergestellt wurden, mit denen man in Leipzig die gro-ßen Stadterweiterungen der Gründerzeit realisierte. Der letzte Zwenkauer Zie-geleibetrieb wurde 1970 eingestellt. Ein Zeitzeugnis der Lehmziegelherstellung sind heute die Imnitzer Lachen südlich von Zwenkau, welche aus ehemaligen Lehmstichen entstandene Stillgewässer sind. Darüber hinaus gab es entlang der Flußläufe mehrere Mühlen, die nicht nur das Getreide mahlten, sondern in vorbergbaulicher Zeit auch die einzige Energiever-sorgungsquelle darstellten. Erwähnenswert ist zudem die Zwenkauer Schuhfab-rik Gotthard Enke.10

1.5 Ursprüngliche Erholungsnutzung in der Harth

Bis zum Zweiten Weltkrieg war der Südraum Leipzigs der sogenannte „Garten der Stadt“. Das Waldgebiet der Harth war mit seinen Lungenheilstätten ein be-kannter Kurort und für die Leipziger ein beliebter Naherholungsort. Zahlreiche SommerfrischenundRestaurantsludendieAusflüglerzumVerweilenein.AuchdieAuenbereichederWeißenElsterundderenNebenflüssewarenbeliebteAus-flugszieleundErholungsgebiete.EsgabzahlreicheLicht,-Luft-undFamilien-bäder, wie z.B. am Mühlgraben und am Alten Elsterwehr. Die Stillgewässer der Umgebung wie die Lehmlachen luden zum Baden und Angeln ein. Auf dem ehe-maligen Stausee Bösdorf konnte man rudern und segeln.

10 Vgl: Maria Barth: Vom Grubenrand zum Badestrand. In: Heimatverein Zwenkau (Hg.): Faszination Zwenkau 1990-2010, S. 21f.

Abb. 18: Zwenkau, Müllerwiesen

Abb. 19: „Gemeindefluss-Licht- und Luftbad“ / Familienbad Mühlgraben

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1.6 Verkehrsinfrastruktur

Nach Leipzig bestand bereits in den Jahren von 1874 bis 1956 eine Eisenbahn-strecke von Zwenkau bis zum Bayrischen Bahnhof. Im Zuge des Bergbaus wurde der Streckenabschnitt Gaschwitz - Zwenkau 1957 unterbrochen. Für die Eisen-bahnliniewurdeersatzweiseeineObuslinieeröffnet,dieallerdings15Jahrespä-ter durch Überbaggerung wiederum geschlossen wurde. Anfang der 70er Jahre baute man die Fernverkehrsstraßen F 2 und F 95 (heute Bundesstraße B 2 / B 95). Eine neue Obuslinie führte dann wieder ab Ende 1972 auf der F 2 nach Leipzig.11 Im Zuge der Verlegung der Weißen Elster wurde auf 14 km Länge in gleicher Trassenführung die Reichsbahnstrecke Leipzig - Zeitz zwischen Knauthain und Pegau sowie die heutige Bundesstraße B 186 verlegt. Gleichzeitig bildete die Trasse das westliche Ende des Tagebaus.12

1.7 Geschichte des Tagebaus

Mit dem Tagebau wurde 1921 bei Böhlen im Osten Zwenkaus begonnen. Der AbbauderKohleflözewurdebis1999inwestlicherRichtung,nördlichdieStadtZwenkau umkreisend, bis zu den Siedlungen Zitzschen und Knautnaundorf nach Westen fortgeführt.

Das erste Abbaufeld des damaligen Tagebaus „Böhlen“ reichte in westlicher Richtung nur bis zur Stadtgrenze Zwenkaus und der nördlich verlaufenden Fern-verkehrstraße F 2. Im Jahr 1969 wurde der Tagebau Böhlen in Tagebau Zwen-kau umbenannt. Die Fortführung des Tagebaus in westliche Richtung über den ehemaligen Elsterverlauf hinaus, wurde mit der Teritorialplanung von 1972 be-schlossen. Dieser Beschluss führte nicht nur zur Umverlegung der Weißen Elster, sondern auch zur Devastierung der Ortschaften Prödel, Zöbigker, Cospuden, Magdeborn, Eythra, Bösdorf, Hartmannsdorf und der nördlichen Ortsteile Zwen-kaus.

11 Vgl. Maria Barth in: Heimatverein Zwenkau (Hg.): Vom Grubenrand zum Badestrand. 12 Ebd., S.18.

Abb. 20: Bahnwärterhäuschen in der Harth um 1904, historische Postkarte

Abb. 21: Darstellung des zeitlichen Abrisses der Kohleförderung des Tagebaus Böhlen / Zwenkau

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WAS WAR MASTERPLAN NEUE HARTH 2015

In der insgesamt 78-jährigen Geschichte des Tagebaus Böhlen / Zwenkau wur-den 580 Millionen Tonnen Rohbraunkohle gefördert und dafür 1.400 Millionen TonnenAbraumbewegt.DieGesamtflächedesinAnspruchgenommenenGe-ländes betrug total 28,6 km2. Elf Ortschaften wurden ganz oder teilweise abge-brochen. Infolge dessen wurden mehr als 5000 Menschen umgesiedelt.

Bis in die 90er Jahre gab es um das Abbaukonzept für den Zwenkauer Tagebau noch harte Auseinandersetzungen zwischen den Bergleuten und den Bürgern der Stadt. Laut damaligem Braunkohleplan sollten dem Weiterbetrieb des Tage-baus bis 2005 noch die Elsteraue und Teile des Eichholzes geopfert werden. Der Regionale Planungsverband beschloss im Mai 1993 eine geänderte Abbautech-nologie als Grundlage für den Braunkohleplan Zwenkau. Die besagte: Zwenkau wird als Sanierungstagebau bis 1999 weiter betrieben – eine Variante, die für die Bergleute ein geordnetes Auslaufen des Tagebaus bedeutete. Auch die Stadt Zwenkau hatte mit dieser Abbauvariante wieder eine Zukunft. Am 30. September 1999 wurde der Kohleabbau in Zwenkau eingestellt.

Abb. 22: Tagebau Zwenkau 2008, Foto: Mirko Knauth aus: http://www.plz-suche.org › Sachsen › Leipzig

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Abb. 23: Blick vom Kap Zwenkau Richtung Nordwesten

2. WAS IST

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WAS IST MASTERPLAN NEUE HARTH 2015

2.1 die Landschaft in der Neuen Harth

LandschaftsbildDurch die radikale Auskohlung wurden ca. 40 Prozent des Landschaftsraumes im Süden Leipzigs stark überformt. Derzeit wird das Landschafsbild daher vor allem durch große Tagebaufolgeseen sowie stillgelegte und z.T. noch in Nutzung befindlicheTagebaueundHaldengeprägt.DazwischenfindensichjedochMo-saike einer ehemals strukturreichen Kulturlandschaft bestehend aus Auenberei-chen,nochvorhandenenWaldstrukturen,AckerflächenundGrünland.

Dieses Spannungsfeld aus Kulturlandschaft und Braunkohlelandschaft wird durch die Wahrzeichen der Industrielandschaft pointiert. Die weithin sichtbaren Schlote des im Volksmund als „Wolkenfabrik“ bekannten Kraftwerks Lippendorf prägen, neben dem Schornstein des Hartgusswerkes Knautnaundorf und den Sendemasten in Wiederau, das Landschaftsbild und setzen neben Kirchturm-spitzen, Wassertürmen, Windrädern und den Hochhäusern Leipzigs wichtige Landmarken am Horizont des Leipziger Landschaftsraums.

Abb. 24: Blick vom Westufer Richtung Südosten auf das Kraftwerk Lippendorf Abb. 25: Landmarken am Zwenkauer See

Kraftwerk Lippendorf

Kirche ZwenkauWasserturm Zwenkau

Bistumshöhe

KnautnaundorfZwenkauer See

Belantis

Kirche Zitzschen

Völkerschlacht-denkmal

Kirche Knauthain

Kirche Großdalzig

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Forstgebiet Neue HarthMitderAufforstungderNeuenHarthwurde1968zunächstimSinneeinerKip-penaufforstungundBöschungssicherungbegonnen.Inden70erJahrenwurdedie Entwicklung eines zusammenhängenden Waldgebietes im Süden Leipzigs zum politischen Ziel erklärt, so dass dieWaldfläche der Neuen Harth rasantwuchs und 1988 bereits eine Größe von 559 Hektar erreicht hatte. Die letzten Aufforstungsmaßnahmenwurdeninden90erJahrenimBereichderBistumshö-hedurchgeführt.Heuteisteinestruktur-undartenreicheWaldflächeentstanden,dieaufgrundschwankenderGrundwasserständeundnährstoffarmerBödenzwarein anderes Erscheinungsbild als die Alte Harth hat, jedoch gerade aufgrund der widrigenStandortbedingungenvielfältigeArtenbeherbergt.Sofindensichaufnassen Standorten Roterlen und Weiden und auf den trockeneren Standorten Douglasien, Lärchen, Pappeln und Kiefern, die jedoch durch Wiedervernässung derKippenböden in einigenBereichen rückgängig sind. Es finden sich heuteneben den Pionierbaumarten aber auch große Bestände von Klimaxbaumarten wie Stiel-, und Roteiche, Hainbuchen und Linden.13

Vegetation der UferböschungenDie Böschungen wurden am Böschungskopf mit rasch wachsenden anspruchs-losen und bodenverbessernden Pionierbaumarten wie Pappeln und Birken be-pflanzt.AmsüdlichenundwestlichenUferdesZwenkauerSeeshabensichzumTeil dichte, den Seerundweg begleitende Birkenwäldchen entwickelt. Im Bö-schungshang wurden unter anderem gezielt Sanddorn, Schlehdorn und Saal-weiden gepflanzt, um die Böschungmöglichst rasch zu stabilisieren. Der ur-sprünglich in Küstenregionen beheimatete Sanddorn ist zwar sehr schmuckvoll und vitaminreich, breitet sich allerdings durch sein ausgeprägtes Wurzelsystem invasiv aus und verdängt leider andere, konkurrenzschwächere Arten.

13 Vgl: Maria Barth: Vom Grubenrand zum Badestrand. In: Heimatverein Zwenkau (Hg.): Faszination Zwenkau 1990-2010, S.237ff.

Abb. 26: Blick von der Bistumshöhe über das Forstgebiet der Neuen Harth auf Zwenkau und das Kraftwerk Lippendorf

Abb. 27: Birkenwäldchen am Westufer des Zwenkauer Sees

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FlachwasserzonenIm Bereich der Verlandungszonen und der Zu- und Überläufe des Zwenkauer Sees haben sich Flachwasserzonen mit unterschiedlichen Wassertiefen entwickelt, die zum Teil Schilf- und Landröhrichtbewuchs aufweisen. Aufgrund ihres Biotopwer-tes und ihrer Bedeutung als Brutplatz für zahlreiche Vogelarten sowie als Habitat für Wasservögel und Amphibien, sind diese Bereiche als Vorrangebiete für die Entwicklung und den Schutz von Natur und Landschaft zu erhalten.

Historische Landschaftselemente

Lindenalle EythraEin besonderes Relikt der Siedlungsgeschichte Eythras und der Landschafts-gestaltung des 18. Jh. ist die vierreihige Lindenallee Eythra, die in Teilen noch erhalten ist und als wichtiges Naturdenkmal im Raum Zwenkau unter Schutz steht. Die bis zu 275 Jahre alte Lindenallee zeichnet eine Achse des ehemaligen Schloß-parkes nach, welche das ehemals nördlich gelegene Schloss mit dem Trianon, dem sogenannten „Point de Vue“ der Anlage, bestehend aus der Antike nachemp-fundenen dorischen Säulen, verband. Der Heimatverein Zwenkau setzte sich für die Fortführung der Lindenallee bis zum Seeufer ein. Die geplante Rekonstruktion der, urspünglich 600 Meter langen, Lindenallee wird von der „Sächsisches Seebad Zwenkau“GmbH&Co.KGfinanziellunterstützt.

Grenzsteine Sachsen-PreußenZwischen der Lindenallee und dem Trianon verlaufen zwischen 1829-1857 gesetzte Grenzsteine, welche die ehemalige sächsisch-preußische Grenze nachzeichnen.

OffenlandZwischen dem Eichholz, der Lindenallee Eythra und Zitzschen schließen sich süd-lichdesSeerundwegesOffenlandflächenan,diesowohlalsextensivesalsauchintensivesGrünlandgenutztwerden.DieOffenlandflächenwerdendurchGräbenund Feldraine gliedern und bereichern die Vielfalt der Kulturlandschaft.

Abb. 28: Flachwasserzone im Südwesten des Zwenkauer Sees

Abb. 29: Lindenallee Eythra

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Geschützte Flora und Fauna in der Neuen Harth

Pflanzenarten der Roten ListeDie nährstoffarmen Kippenböden bieten zum Teil ideale LebensbedingungenfürseltenegeschütztePflanzenarten.Sofindensichauf lichtenStandortenimForstgebiet der Neuen Harth seltene Orchideenarten. Auf den mageren, san-digenStandortenamUferfindensichgeschützteArtenderrotenListe,wiedieGolddistel,dasTausendgüldenkraut,dasAckerfilzkraut,dasbehaarteJohannis-kraut und der Keulen-Bärlapp.

Vogelarten der Roten Liste Die Tagebaufolgelandschaft des Zwenkauer Sees und die angrenzenden Wälder sind Lebensraum für zahlreiche Vogel- und Tierarten. Allein im nördlich angren-zenden Leipziger Auwald sind 73 Vogelarten beheimatet, davon sind 44 Arten Brutvögel, 8 Arten Durchzügler, 6 Arten Wintergäste und 15 Arten Nahrungsgäs-te. Davon zählen 14 Arten zur Roten Liste Sachsens. Die Flachwasserzonen und Uferregionen sind wichtige Brutplätze für die folgenden, gemäß Roter Liste unter Schutz stehenden, gefährdeten Arten, wie dem Braunkehlchen, Drosselrohrsän-ger, Grauammer, Heidelerche, Neuntöter, Schafstelze, Schwarzkehlchen, Sper-bergrasmücke, Wasserralle und Wendehals. Zum Schutz dieser bedrohten Arten sind am Zwenkauer See neue Habitatstrukturen am Ufer und auf dem Wasser zu schaffen,mitSchlaf-undRastplätzenaufderSeeflächeundwindgeschütztenBereichen mit ausreichenden Flugdistanzen zum Ufer. Der ebenfalls unter Schutz stehendeBrachpieperbevorzugtoffenes,sandigesundvegetationsarmesGe-lände. Für ihn sind entsprechende Flächen in ausreichender Größe vorzuhalten.

Landschaftsschutzgebiet ElsteraueZum 3000 Hektar großen Landschaftsschutzgebiet der Elsteraue im Süden des Zwenkauer Sees gehören das 120 Hektar große Eichholz mit besonders alten und seltenen Auwaldbeständen und das südlich anschliessende 60 Hektar gro-ße Flächendenkmal des Imnitzer Parkes / der Imnitzer Lachen, das einen beson-ders wertvollen Lebensraum für Vögel, Amphibien und Libellen bildet.

Abb. 30: Golddistel (Carlina vulgaris)

Abb. 31: Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)

Abb. 32: Acker-Filzkraut (Filago arvensis)

Abb. 33: Behaartes Johanniskraut (Hypericum hirsutum)

Abb. 34: Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum)

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Abb. 35: Brachpieper (Anthus campestris) Abb. 36: Graureiher (Ardea cinerea) Abb. 37: Knäkente (Anas querquedula) Abb. 38: Schafstelze (Motacilla flava) Abb. 39: Uferschwalbe (Riparia riparia)

Abb. 40: Raubwürger (Lanius excubitor) Abb. 41: Schlagschwirl (Locustella fluviatilis) Abb. 42: Drosselrohrsänge (Acrocephalus arundinaceus)

Abb. 43: Braunkehlchen (Saxicola rubetra)

Abb. 44: Grauammer (Miliaria calandra)

Abb. 45: Neuntöter (Lanius collurio) Abb. 46: Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria)

Abb. 47: Wasserralle (Rallus aquaticus)

Abb. 48: Wendehals (Jynx torquilla)

Abb. 49: Heidelerche (Lullula arborea)

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2.2 Städtebauliche Bezüge und Nutzungen

SiedlungsstrukturenDieinderUmgebungvorherrschendenoffenenStrukturenderSiedlungensinddurch starke Bezüge in die Landschaft geprägt. Dabei ist eine räumliche Ver-dichtung nach Leipzig hin zu verzeichnen. Die Stadt Markkleeberg im Norden des Zweckverbandsgebietes bildet einen südlichen Ortsrand aus, der durch die Ortschaften Gaschwitz und Großdeuben entlang der Bahntrasse nach Sü-den erweitert wird. Im Nordwesten verdichten sich zunehmend die Ortschaften Knautkleeberg, Knauthain und Hartmannsdorf zu einem zusammenhängenden Siedlungsgefüge. Zwenkau, Knautnaundorf, Zitzschen und Großdalzig sind als Siedlungskörper mit klaren Ortsrändern gut in die Landschaft integriert und im Wegesystem miteinander verbunden.

Vorhandene BezügeWieinPkt.2.1erwähnt,lassensichimflachenUmlandverschiedeneSichtbezü-ge ausmachen. Weithin sichtbar sind das Leipziger Völkerschlachtdenkmal so-wie das Kraftwerk Lippendorf mit seinen Kühltürmen. Die Kirchen der Orte um den Zwenkauer See bilden mit ihren Türmen Orientierungspunkte für mittlere Distanzen.

NutzungenDie derzeitigen Nutzungen im Gebiet des Zweckverbandes beschränken sich auf Erholungsaktivitäten und Freizeitsport auf den begeh- und befahrbaren Wegen entlang des Sees und in der Neuen Harth. Ob Radfahren, Joggen, Wandern oder Spazieren - die Bewohner der umliegenden Ortschaften und Leipzigs eignen sich das Territorium mehr und mehr für ihre Erholungsbedürfnisse an.Die Städte Zwenkau und das etwas entfernt liegende Markkleeberg verfügen über alle Einrichtungen, die das alltägliche Leben erfordern. Durch die Standort-vorteile an den Bundesstraßen bilden mehrere Gewerbegebiete in Zwenkau und seinen Ortsteilen Arbeitsplätze für das gesamte Umland. Zunehmend entwickelt sich der Tourismus als Wirtschaftsfaktor.

Abb. 51: Blick auf eine neue Wohnsiedlung am Kap Zwenkau

Abb. 50: Siedlungsstrukturen

Zwenkau

Gaschwitz

Großdeuben

Zitzschen

Markkleeberg

Knautnaundorf

Hartmannsdorf

Knauthain

Knautkleeberg

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2.3 Tourismus / Freizeitpark BELANTIS, Erholung und Sport

Tourismus / Freizeitpark BELANTISDerzeit finden sich neben dem Freizeitpark BELANTIS imGebiet der „NeuenHarth“ kaum weitere touristische Angebote, die überregional wahrgenommen werden.Der2003eröffneteBELANTISVergnügungsparkgehörtzudenerstenund größten Freizeiteinrichtungen im wachsenden Leipziger Neuseenland. Am südlichen Stadtrand von Leipzig gelegen, in Nachbarschaft zum Cospudener See und zur Bistumshöhe und seit 2006 mit eigener Anschlussstelle an die Bun-desautobahn A 38, ist der Familien- und Freizeitpark zu einem festen Bestandteil des Freizeittourismus geworden, mit einem Einzugsgebiet weit über die Region Leipzig hinaus. Der Park ist derzeit noch fast ausschließlich auf Tagesbesucher ausgerichtetundhatimSommerhalbjahrvonOsternbisEndeOktobergeöffnet.Die Besucherzahl betrug in den vergangenen Jahren jeweils ca. 500.000 Gäste.

Erholung / SportIn dem Verbandsgebiet sind derzeit schon einige Naherholungsgebiete vorhanden, die von Erholungssuchenden und Sportbegeisterten genutzt werden. Der Cospu-dener See mit seinen attraktiven Angeboten am Nordstrand und im Zöbigker Hafen ist einer der hoch frequentierten Naherholungsräume. Der Rundweg um den „Cossi“ wird dabei von Wanderern, Joggern, Radfahrern und Skatern gerne genutzt. Der Aus-sichtspunkt Bistumshöhe, die Bisongehege und die Wanderwege der „Neuen Harth“ zwischen dem Zöbigker Hafen und dem Ostufer des Zwenkauer Sees bieten außer-dem gute Erholungsfunktionen. Allerdings steht der Zwenkauer See sowie die umgebenden Flächen aktuell unter dem Bergrecht. Der Rundweg um den Zwenkauer See und die verbindenden Wege zum CospudenerSee,entlangdesinBaubefindlichenHarthkanals,sindnochnichtherge-stellt. Aus diesem Grund existiert für die unterschiedlichen Erholungs- und Sportnut-zungen noch keine zusammenhängende Nutzung und Wahrnehmung des Verbundes Cospudener See / Neue Harth / Zwenkauer See. Dies wird erst zum Ende des Jahr-zehnts mit Fertigstellung des Seenverbundes, des Kurses 1 im Leipziger Gewässer-netz und der Wege um den Zwenkauer See ermöglicht werden.

Abb. 52: Aussichtsturm Bistumshöhe

Abb. 53: Skyline Freizeitpark Belantis

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2.4 Infrastruktur und Erschließung

Überregionale AnbindungDie Bundesautobahn A 38 führt vom Dreieck Parthenau (A 14) südöstlich von Leipzig nach Westen in Richtung Göttingen. Sie verläuft zwischen dem Cospu-dener See im Norden und dem Zwenkauer See im Süden. Die Anschlussstelle „Leipzig - Neue Harth“ (AS 30) bindet den Freizeit- und Vergnügungspark „Belan-tis“ an und ermöglicht Autobahnzubringerstraßen beiderseits der Autobahn. Die Weiterführung der B 72 von Borna bis Leipzig ist in Planung und wird die B 95 zukünftig entlasten.

Regionale ErschließungIm Osten erschließt die B 2 / B 95 die Region in Nord-Süd-Richtung und besitzt mit dem Autobahnkreuz Leipzig-Süd (AS 31) eine Anschlussstelle an die A 38. Im Westen erschließt die B 186 in nördlicher Richtung nach Schkeuditz verlau-fend und im Süden an die B 2 anbindend die Region. Für die Stadt Zwenkau stellt die an die B 2 angebundene Leipziger Straße die Haupterschließung dar und führt im Norden bis an das Kap Zwenkau heran.

Fuß-, Rad- und WirtschaftswegeDer Elsterradweg14 verläuft ca. 50 km lang durch das Leipziger Neuseenland und das größtenteils an der Elster entlang. Die Neuseenlandradroute (NSLR)15 führt als100kmlangeRundtourdurchdieimWandelbefindlicheRegion.DieRadrou-te des Äußeren Grünen Rings (ÄGR)16 führt ca. 165 km um die Stadt Leipzig und somit auch im Süden durch Zwenkau und am Zwenkauer See entlang.Neben diesen übergeordneten beschilderten Radwegen der Region hat der Rundweg Zwenkauer See neben seiner Funktion als Wirtschafts- und Erschlie-ßungsweg auch eine wichtige Erholungs-, Sport- und Freizeitfunktion. Die Länge des Rundweges beträgt ca. 22 km.

14 http://www.elsterradweg.de/www/elsterradweg/ (Stand: 12.11.2014).15 http://www.radfahren-in-leipzig.de/fahrrad/radrouten_neuseenradweg.asp (Stand: 12.11.2014).16 http://www.radfahren-in-leipzig.de/fahrrad/radrouten_aussenring.asp (Stand: 12.11.2014).

Abb. 54: Übergeordnetes Radwegenetz Leipzig: Innerer und Äußerer Ring

Abb. 55: Anbindung des Seerundweges an das Radwegenetz

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ÖPNVDie von Leipzig kommenden S-Bahnverbindungen S4 (Richtung Geithain) und S5 (Richtung Zwickau) verlaufen über Markkleeberg nordöstlich und Großdeu-ben östlich des Zwenkauer Sees. Von Markkleeberg verbindet die Buslinie 100 / 412 und von Großdeuben die Li-nie 107 die Stadt Zwenkau. Die Buslinie 118 führt von Knautkleeberg im Norden nach Belantis. Der Bus der Linie 120 fährt von Zwenkau aus in südwestliche Richtung nach Zitzschen, dann nördlich über Werben, Kitzen, Kleinschkorlopp, Knautnaundorf nach Leipzig-Knauthain. Die Buslinie 412 stellt eine Verbindung nach Altenburg im Freistaat Thüringen her. Zwischen Zwenkau und Leipzig ver-kehrt sie analog der Linie 100.17

LärmimmissionIm Norden des Zwenkauer Sees verläuft im Abstand von ca. 500 Metern die A 38, deren Lärmpegel in der Lärmkartierung Leipzigs18 mit 65-70 dB (A) als hoch angegeben wird. Durch die Forstgebiete der „Neuen Harth“ wird diese Lärmbe-lastung am Nordufer des Zwenkauer Sees vermindert. Die zum Westufer parallel und nah am Seerundweg verlaufende B 186, stellt in einigen Bereichen ein hohe Lärmbelastung dar. Durch weitere Abpflanzungen könnte die psychologischeSchallwahrnehmung hier vermindert werden.

17 http://de.wikipedia.org/wiki/Zwenkau#Personennahverkehr_.28.C3.96PNV.2918 Lärmkartierung der Stadt Leipzig 2012

Abb. 57: Radweg-Seerundweg Zwenkauer See Abb. 58: Radwegbrücke über die A 38

Abb. 56: Verkehr und Lärmimmission

B 186 B 2

A 38

FreizeitparkBelantis

HartgusswerkKnautnaundorf

B 2B 186

Flugplatz

Kreuz Leipzig Süd

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Abb. 59: Schaubild, Wettbewerbsbeitrag „Entwicklung des Nordufers Zwenkauer See“ (1. Preis, labor4+)

3. WAS WIRd

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3.1 Leitbild Landschaftsraum

LandschaftsmosaikUm den Zwenkauer See soll ein strukturreicher Landschaftsraum entstehen der in Anlehnung an das ehemalige Landschaftsmosaik der Kulturlandschaft aus Offenland, dichten Waldstrukturen, Auwäldern, Wasserflächen-und Wasser-adern besteht. Zu Gunsten der Entwicklung von Natur und Landschaft werden die intensiven, touristischen Nutzungen am Nordufer und am Kap Zwenkau kon-zentriert, so dass die westlichen und östlichen Uferbereiche für den Arten-und BiotopschutzvorbehaltensindundalsAusgleichsflächenfürdiebaulichenInter-ventionen dienen können.

Neuer WaldDas Leitbild für die Renaturierung des Nordufers des Zwenkauer Sees orientiert sich an der zu erwartenden potentiellen natürlichen Vegetation. Im nördlichen Bereich soll im Anschluss an den Leipziger Auwald ein artenreicher ökologischer WaldumbaudurchAufforstungunterBerücksichtigungderzuerwartendenStand-ortverhältnisse initiiert werden. Dabei werden überwiegend Klimaxbaumarten, wie Stieleichen und Hainbuchen unter Beimischung von Pionierbaumarten verwendet.

Auen- und UfervegetationDiesüdlichdarananschließendenSukzessionsflächenwerdendernatürlichenWie-derbesiedelung ohne größere Eingriffe überlassen. Zur Beschleunigung der Suk-zession werden lediglich Boden verbessernde Maßnahmen und erosionsmindern-de Initialpflanzungenvorgesehen.Dieersten Initialpflanzungenwerden imBereichder Dörfer des Campingplatzes und des Seeweges gesetzt, um die Landschaft zu strukturieren, die Landschaftsräume zu zonieren und die „Erholungsorte“ frühzeitig in die Landschaft einzubetten. Aufgrund der momentan schlechten Standortbedin-gungenauftertiären,sauren,schwefelhaltigen,nährstoffarmenSandenamNorduferdes Zwenkauer Sees ist eine Prognose für die zu erwartende Vegetationsentwicklung schwer möglich.

Abb. 60: Nordufer des Zwenkauer Sees, Neue Harth

Neue Harth

Feriendörfer

Freizeit- und Erlebnispark Belantis

Zwenkauer See

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Der Rekultivierung müssen umfangreiche bodensanierende Maßnahmen vor-ausgehen, damit sich in den nächsten Jahren eine geschlossene Vegetations-decke am Nordufer entwickeln kann. Zu den schlechten Bodenwerten kommen schwankende Grundwasserstände hinzu, die auch nach vollständiger Flutung des Zwenkauer Sees noch zu sich ändernden Standortbedingungen, Wieder-vernässungen und Abgängen der Bestockung führen können. Die hier gezeigten

Prinzipschnitte sind daher als solche zu verstehen. Sie zeigen stilisiert den natür-lichenSukzessionsverlaufaufnassenundtrockenen,nährstoffarmenRohbödenim Idealfall. Entsprechende Initialpflanzungen sollten dabei den Sukzessions-verlauf beschleunigen, damit sich zeitnah ein abwechslungreicher durchgrünter Uferraum etablieren kann und die derzeit noch zu beobachtende Bodenerrosion minimiert werden kann.

Abb. 61: Röhricht Abb. 62: Strauchweide Abb. 63: Pionierwald - Bruchwald

Abb. 64: Prinzipschnitt S-N, durch die Böschung des Nordufers auf feucht-nassem Standort

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Die zum Teil schon am Nordufer bestehenden Landreitgrasbestände gehen auf trockenem Standort in anspruchslose, standorttolerante Pionierwälder und am Böschungskopf anschliessende Hainbuchen-Stieleichenwälder auf nährstoff-reicherem Standort über. Auf den wechselfeuchten Standorten im Bereich der ZuflüsseundÜberläufekönnensichRöhrichteentwickeln,die imBöschungs-verlauf in Strauchweiden und Bruchwälder übergehen. So kann ein artenreicher

LebensraumfürPflanzenundTiereundeinneuerNatur-undErholungsraumamZwenkauer See entstehen.

Abb. 65: Silber-Landreitgrasflur Abb. 66: Birken-Pappel-Pionierwald Abb. 67: Stieleichen-Hainbuchenwald

Abb. 68: Prinzipschnitt S-N, durch das Nordufer auf trockenem Standort

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3.2 Konzept für die touristische Entwicklung

Die Neue Harth bietet aufgrund ihrer Lage unmittelbar am Nordufer des Zwen-kauer Sees in direkter Nachbarschaft zur Stadt Leipzig und des Freizeitparkes BELANTIS, ihrer guten verkehrstechnischen Anbindung, unter anderem an die Bundesautobahn A 38, sowie einer sehr homogenen Eigentümerstruktur, ideale Voraussetzungen für die touristische Entwicklung des Standortes. Eine damit einhergehende große Herausforderung stellt die Imagebildung des Standortes dar. Zum jetzigen Zeitpunkt charakterisiert sich das Nordufer des Zwenkauer Sees durch große, anteiligmit Pionierpflanzen besetzte, Brachflä-chen,welchevondenRestenderehemaligenAuenlandschaftflankiertwerden.Als Grundlage für die touristische Entwicklung sollte eine „optimale städtebau-liche Lösung einschließlich einer hervorragenden landschaftsarchitektonischen Idee“19 erarbeitet werden. Darüber hinaus wurden den Planern unter anderem folgende Richtlinien mit auf den Weg gegeben:

- Kein Plagiat vorhandener touristischer Einrichtungen - Berücksichtigung künftiger sozialer, gesellschaftlicher, ökologischer und ökonomischer Ansprüche - abschnittsweise Entwicklung und Betrieb der verschiedenen touristischen Angebote - (regionale) Authentizität und keine Kunstwelten -minimalerFlächeneingriff - dezentrale Versorgung -diversifizierteFerienunterkünftemitca.1.250Betten,Versorgungsein- richtungen, Gastronomie und Sportstätten

19 Auslobung städtebaulich-landschaftsarchitektonischer Ideenwettbewerb Nordufer Zwenkauer See, Seecon Ingenieure, Leipzig, Oktober 2013.

Abb. 69: Wassertouristisches Nutzungskonzept des Leipziger Neuseenlandes (Ausschnitt)

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Ausbau Freizeitpark BELANTIS

BELANTIS will in den nächsten 10 Jahren sein familienorientiertes Erlebnisange-bot weiter ausbauen. Dazu zählen Parkanlagen, Unterhaltung, Kultur, Gastrono-mie und der Nervenkitzel der Fahrgeschäfte auf einem Gesamtareal von ca. 105 Hektar Fläche. Es werden eine Vielzahl von Präsentations- und Erlebnisräumen entstehen, die eine Verbindung zwischen klassischen Freizeitangeboten jeglicher Art für alle Alters- und Zielgruppen sowie medialen Erlebniswelten herstellen.

Konkret besteht das Ziel, in Abstimmung mit der nachfolgend skizzierten Ent-wicklung am Nordufer des Zwenkauer Sees, Übernachtungsangebote mit ent-sprechendengastronomischenEinrichtungenzuschaffen,umdenFreizeitparkzu einem Mehrtagespark zu entwickeln und für Parkbesucher breiter aufgestellte Angebotspakete anbieten zu können. Langfristig werden eine Veranstaltungshal-le, eine Mini- und Fußballgolf-Anlage sowie weitere freizeitparktypische Fahrat-traktionen dazukommen. Eine Indoor-Kinder-Erlebniswelt sowie ein Kino werden das Freizeitangebot familiengerecht ergänzen. Als weiterer Höhepunkt ist ein Kletterwald,derindiebenachbarteWaldflächenatürlichintegriertwird,geplant.Der Parkplatz entlang der Autobahn soll mittelfristig attraktiver und leichtgängiger für Besucher werden. So soll die Verkehrsanbindung an die Autobahn weiter ver-bessertundeinTeilderParkplatzflächefürneueNutzungenentwickeltwerden.BELANTIS wird in zehn Jahren ein Freizeitzentrum mit unterschiedlichen und ganzjährigen Freizeit- und Erholungsangeboten sein. Die geplanten Gästezahlen sollen bis zum Jahr 2025 auf 1 Million im Jahr steigen. Die genannten Entwick-lungsziele befördern auch die touristische Attraktivität der gesamten Region Leipziger Neuseenland im Nah– und Ferntourismus.

Abb. 70: Freizeitpark Belantis, Bistumshöhe und Cospudener See im Hintergrund

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Abb. 71: Wettbewerbsbeitrag „Entwicklung des Nordufers Zwenkauer See“ (1. Preis, Entwurf labor4+)

Hafendorf

Seedorf Walddorf

Camping

Aktivhäuser

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die FeriendörferZu Gunsten eines durchgängigen Landschaftsraumes und in Anlehnung an die Geschichte und Struktur der Umgebung vor der Tagebaunutzung werden die intensiven Nutzungen und städtebaulichen Verdichtungen punktuell konzentriert und als kleine „Feriendörfer“ unterschiedlicher Charakteristik in die sukzessiv entstehende Landschaft eingebettet. Dabei nimmt die Größe und Dichte der dörflichenStrukturenvomimWestengelegenen„Hafendorf“bishinzudenöst-lich in die Landschaft eingebetteten „Aktivhäusern“ ab.

die Typologien der FeriendörferEin wichtiger Bestandteil der weiterführenden Planung für die Bebauung des Zwenkauer Nordufers sollte eine einheitliche Gestaltung der einzelnen Ferien-dörfer sein. Mit einem einfachen Regelwerk kann so die unverwechselbare Iden-tität, die der städtebauliche Entwurf für die verschiedenen Standorte vorschlägt, sichergestellt werden.

Im Folgenden wird erläutert, welche Parameter neben der Festlegung von Ge-bäudeform, Farbigkeit und Materialität für die einzelnen Dörfer existieren und wie typologische Rahmenbedingungen vorgegeben werden können, um individuelle Gebäude zu einem großen Ganzen zusammen zu fügen.

SEEDORF

HAFENDORF

+

+

+

WALDDORF

SEEDORF

HAFENDORF

+

+

+

WALDDORF

Abb. 72: Materialreferenzen (Putz, Holzlattung, Sichtbeton)

Abb. 73: Einheitlichkeit innerhalb der einzelnen Dörfer bewirkt stärkere Identität

Abb. 74: Beispiele für mögliche Dach- und Außenhautgestaltung

Ähnliche Gebäudeformen Ähnliche Farben und Materialien

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Die Hotel- und Ferienanlage im „Hafendorf“ bietet mit Restaurants, Einkaufs-möglichkeiten sowie einem Boots- und Fahrradverleih ein, dem Ort angemes-senes Maß, an Urbanität. Die komfortablen Hotelzimmer, Loftwohnungen und Ferienappartments liegen in erster Reihe, nahe dem Wasser mit einem schönen Ausblick auf den Zwenkauer See und direktem Zugang zum Wasser.Neben vielen Sondernutzungen, die das Hafendorf zu einem zentralen Baustein der neuen Entwicklung des Nordufers werden lassen, wird das gewünschte Er-scheinungsbild vor allem durch typologische Festlegungen bestimmt.Umdiedargestellte„dörflicheUrbanität“zuerreichen,werdennebeneinzelste-henden Gebäuden auch Doppelhäuser vorgeschlagen. Eine kubische, moder-ne Formensprache sowie die passende Materialwahl unterstützen diese Eigen-schaft. Die Festlegung, eventuelle Grundstücksabtrennungen mit der vorderen Abstandsflächeendenzulassen,verleihtdemHafendorfzugleicheinenzusam-menhängendenundoffenenCharakter.

das Hafendorf

SEEDORF

HAFENDORF

+

+

+

WALDDORF

SEEDORF

HAFENDORF

+

+

+

WALDDORF

Hafendorf

Abb. 75: Lage Hafendorf

Abb. 76: Typologien Hafendorf

Abstandsflächenfestlegen|Maximale Bebauungsdichte vorgeben, z.B. Doppelhäuser

Grundflächenzahl(GRZ)bestimmen

Art und Form der Grundstücksab-trennung festlegen um einheitliches Gesamtbild zu erreichen

Gebäudeausrichtung und maximale Zwischenhöhen (Balkone, Rücksprün-ge, etc.) festlegen

Maximale Gebäudehöhe sowie Art und AusbildungvonGebäudeöffnungenvorgeben

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Abb. 77: Blick auf das Hafendorf vom Wasser aus

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Ein besonderes Erlebnis für Wassersportler bietet das, direkt am Wasser gelege-ne, „Seedorf“ mit zahlreichen Ferienwohnungen, Aktivhäusern und Hausbooten, einem Boots- und Surfverleih und mehreren Liegeplätzen für Segelboote.Die Bebauungsdichte des Seedorfes ist wesentlich geringer als die des Hafen-dorfes. Die Ausrichtung der Gebäude kann freier gewählt werden, um einen we-niger strengen Eindruck zu erzeugen und dem Wesen eines luftigen Sportler- und Freizeitdorfes zu entsprechen.Die Dachformen und Materialien werden festgelegt, um auf diese Weise einen zusammenhängenden Charakter zu erzeugen. Große Anbauten wie Terrassen und Loggien laden zum Aufenthalt im Freien ein und unterstreichen den Freizeit-wert dieses Dorfes.

das Seedorf

SEEDORF

HAFENDORF

+

+

+

WALDDORF

Seedorf

Abb. 79: Typologien Seedorf

Abb. 78: Lage Seedorf

Abstandsflächenfestlegen|Bebauungsdichtevorgeben,z.B. Doppelhäuser

Grundflächenzahl(GRZ)bestimmen|ArtderAnbautenfestlegen, z.B. Terrassen

Art und Form der Grundstücksabtrennung festlegen um einheitliches Gesamtbild zu erreichen

Gebäudetyp IGebäudeausrichtung, maximale Gebäudehöhe sowie maximale Zwischenhöhen (Terrassen, Traufhöhen, etc.) festlegen

Gebäudetyp IIGebäudeausrichtung, maximale Gebäudehöhe sowie maximale Zwischenhöhen (Terrassen, Traufhöhen, etc.) festlegen

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Abb. 80: Schaubild vom Seedorf mit Blick zum Strand

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Wer seine Ferien etwas ruhiger und abgeschiedener im lichten Schatten des Waldes verbringenmöchte, findet in denBlockhütten des „Walddorfes“ dazuGelegenheit.

Um den beschriebenen abgeschiedenen Charakter des Walddorfes zu gewähr-leisten, ist die angestrebte Bebauungsdichte hier besonders gering. Es sind aus-schließlich Einzelgebäude zugelassen, deren Abstand zur erschließenden Straße durch einen breiten Grünstreifen markiert wird. Auf den Grundstücken dürfen Nebengebäude errichtet werden, die individuelle Nutzungen wie eine Sauna, Werkstätten und Ateliers beherbergen können. Die maximale Gebäudehöhe be-schränkt sich auf ein Geschoss plus Dach. Bei den Gebäudeformen ist wieder-um eine größere Vielfalt erwünscht. So sind kubische Formen wie auch Gebäude mit Satteldächern möglich.

das Walddorf

SEEDORF

HAFENDORF

+

+

+

WALDDORF

SEEDORF

HAFENDORF

+

+

+

WALDDORF

Walddorf

Abb. 81: Lage Walddorf

Abb. 82: Typologien Walddorf

Abstandsflächenfestlegen

Grundflächenzahl(GRZ)einschließlichevetuellerNebengebäude bestimmen

Art und Form der Grundstücksabtrennung festlegen um einheitliches Gesamtbild zu erreichen

Gebäudetyp IGebäudeausrichtung, maximale Gebäudehöhe sowie maximale Zwischenhöhen (Balkone, Traufhöhen, etc.) inklusive Nebengebäude festlegen

Gebäudetyp IIGebäudeausrichtung, maximale Gebäudehöhe sowie maximale Zwischenhöhen (Balkone, Traufhöhen, etc.) inklusive Nebengebäude festlegen

Mindestabstand/ Rücksprung Nebengebäude gemes-sen an vorderer Hauptgebäudekante festschreiben

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Campingplatz / „Aktivhäuser“Für Camping- und Caravanfreunde steht der direkt benachbarte Campingplatz zur Verfügung. Die 375 Standplätze des Campingplatzes liegen im Schatten der Bäume, fünf bis zehn Meter über Wasserniveau, so dass von den Stellplätzen auseineweitläufigeAussichtüberdenZwenkauerSeemöglich ist.Miteinemvielseitigen Angebot an Freizeitaktivitäten, seiner direkten Lage am Strand des Zwenkauer Sees und seiner naturnahen Gestaltung bildet der Campingplatz ein attraktives Ziel für sowohl Kurz- als auch Langzeittouristen in diesem touristi-schen Segment. Die Zufahrt erfolgt von Norden über den oberen Seerundweg. Der untere Seeweg verbindet die Campinganlage auf natürliche Weise mit den anderen touristischen Angeboten des Nordufers und führt rund um den Zwen-kauer See.Für Selbstversorger und Naturliebhaber könnten die einfachen, abgeschiedenen „Aktivhäuser“ im Osten des Erholungsgebietes ein besonderes Natur-und Aktiv-urlaubserlebnis bieten.

Schöne AussichtenEin besonderer räumlicher und gestalterischer Akzent wird durch die Land-schaftsskulptur „Schöne Aussicht“ gesetzt. Die bestehende Topographie des Ortes wird dabei durch Stützmauern, Böschungen und einen Aussichtsturm überhöht und durch Rampen und Treppen erschlossen. Terrassen unterschied-licherAusrichtungundHöhenniveausofferierenvielseitigeNutzungsmöglichkei-ten.

3.3 Naherholung und Sport

Wassersportangebote MitderFlutungundNutzungsfreigabederWasserflächedesZwenkauerSeesab2015 lassen sich am Nordufer zahlreiche Möglichkeiten für neue Wassersportan-gebote entwickeln. Dabei wird dem Segelsport und dem Surf- und Kitesport eine besondere Rolle zukommen, da der Zwenkauer See mit seiner langen etwa fünf Kilometer langen West-Ost-Erstreckung und seiner Trichterform im westlichen Bereich sehr gute Bedingungen für die verschiedenen windabhängigen Sport-arten bieten wird.

Abb. 83: Lage der Dörfer und Topographie

Abb. 84: Strand- und Seenutzung

Hafendorf

Seedorf Walddorf

Camping

Aktivhäuser

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Abb. 85: Blick von der Schönen Aussicht in Richtung Seedorf (Entwurf labor4+)

Abb. 86: Schnitt durch den Aussichtspunkt am Nordufer des Zwenkauer See (Entwurf labor4+)

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Die Stadt Leipzig beabsichtigt den Wassersportvereinen im Zuge der Erschlie-ßung des Nordufers Flächen für den Vereinssport zur Verfügung zu stellen. Dabei wird perspektivisch die Entwicklung eines Mitteldeutschen Segelzentrums ange-strebt. Baden, Schwimmen, Kanu, Tauchen, Angeln und das Fahren mit motor-getrieben Sportbooten werden sich zudem etablieren können. Die im Rahmen der Nordufererschließung geplanten Strände sind mit unterschiedlichen Aktivi-tätsprofilengeplantundwerdenallegrundsätzlichöffentlichnutzbarsein.Nachder Fertigstellung des Harthkanals ab der Saison 2019 wird der Zwenkauer See direkt mit dem Cospudener See verbunden und an das Gewässernetz des Leip-ziger Neuseenlandes angeschlossen sein. Dann ergibt sich für den Wasserwan-dertourismus die Möglichkeit auf dem Wasserweg vom Zwenkauer See durch das Leipziger Neuseenland bis ins Stadtzentrum Leipzigs zu gelangen.

Aktivitäten rund um den SeeDer asphaltierte Rundweg um den Zwenkauer See wird mit ca. 22 km bereits eine gute Halbmarathondistanz aufweisen. In Kombination mit dem Rundweg um den Cospudener See und den weiteren Routen durch den südlichen Leipzi-ger Auwald, wird man in wenigen Jahren vom Stadtzentrum Leipzig aus bis nach Zwenkau und zurück mehr als 50 km auf komplett KFZ-freien Wegen zurück legen können. Das sind glänzende Aussichten für Radfahrer und Skater, Ausdau-ersportler wie Erholungssuchende.NebendenglattenPistenfindetsich rundumdenZwenkauerSeeund inderNeuen Harth aber auch immer der unbefestigte oder nur geschotterte Wander-weg mit schönen Ausblicken, mit Möglichkeiten zur ruhigen Naturerkundung und kleinenungestörtenBadestellen.DieWanderwegeverlaufenzukünftighäufigindirekter Ufernähe und mit mancher einladender Rastmöglichkeit, wie z. B. am Rastplatz Kaiserweg, an der Schleuse des Harthkanals oder an der Lindenallee in Zwenkau.

Abb. 87: Aussichtpunkte und Blickbeziehungen am Nordufer

Abb. 88: Sichtachsen am Nordufer

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PersonenschifffahrtWer kein eigenes Boot besitzt kann schon seit 2008 mit der MS Santa Barbara den SeeundseineEntwicklungerkunden.DasAngebotderPersonenschifffahrtsollmitzusätzlichen Anlegern schrittweise ausgebaut werden. Dabei soll auch ein Fährbe-trieb zwischen dem Nordufer und Zwenkau eingerichtet werden, so dass Wande-rer und Radfahrer den See nicht zwingend umrunden müssen, wenn sie den Hafen in Zwenkau erreichen wollen. Mit der Fertigstellung des Harthkanals wird sich dann zwischenLeipzig,MarkkleebergundZwenkauauchPersonenschifffahrtmitunter-schiedlichenBootsprofilenvonderaltenBarkassebiszummodernenFahrgastschiffeinstellen können.

3.4 Private und öffentliche Räume

In Anlehnung an die Landschaft der Vergangenheit liegen die Feriendörfer einge-bettetimöffentlichenRaumbzw.inderfreienLandschaft.DieinfrastrukturelleEr-schließungderDörferistandieöffentlichenNetzederUmgebungangeschlossen.RäumlichsinddieprivatenGrundstückevomöffentlichenRaumderStraßenundWege abgegrenzt. Einige Gebäude sind für die Öffentlichkeit zugänglich (Hotel,Café,Restaurantsetc.)undhabeneindirektenZugangzumöffentlichenWegenetz.DerCampingplatzistTeilderLandschaftunddemzufolgefürdieÖffentlichkeitzu-gänglich. Eine Einfriedung ist hier nicht vorgesehen.

3.5 Verkehrs-und Erschließungskonzept

Über eine am nördlichen Waldrand verlaufende Straße werden die Dörfer und der Campingplatz erschlossen und ausreichende Parkmöglichkeiten angeboten. Das Erholungsgebiet wird darüber hinaus vom Autoverkehr frei gehalten. Der an den be-stehenden Rundweg anschließende „Seeweg“ bindet das Entwurfsgebiet regional an die Umgebung an und bietet die Möglichkeit, die Landschaft mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erkunden. Kleine Picknickplätze bieten Rastmöglichkeiten und schö-ne Ausblicke in die Seenlandschaft. Ein weiterer am Ufer verlaufender „Erlebnis-weg“ schwingt sich durch die Uferzonen, spielt mit den vielseitigen räumlichen und landschaftlichenSituationenunderöffnetimmerwiederneuePerspektivenaufdenZwenkauer See und die gegenüberliegenden Ufer und Landmarken.

Abb. 89: Schema Erschließung: öffentliche (gelb) und private (hellgrau) Zuwegung; private Entwicklungsflächen (rot)

Abb. 90: Anbindung, Erschließung und Parkierung

Hafendorf

SeedorfWalddorf

Camping

Aktivhäuser

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4. Ausblick

Der Masterplan „Neue Harth“ 2015 zeigt zukunftsweisende Entwicklungsmög-lichkeiten für den Zwenkauer See bis zum Zeithorizont 2030 auf. Das Potential in der Entwicklung des Nordufers des Zwenkauer See liegt sowohl in den land-schaftlichen Vorzügen des Ortes als auch in der verkehrlich günstigen Anbin-dungdesGebietes.DerZwenkauerSeebietetmitseinergroßenWasserflächeeine äußerst attraktive Situation für Wassersport und Erholung. UnterdenschwierigenBedingungeneinesehemaligenTagebaugebietes,geflu-tet als einer der letzten Seen im Leipziger Neuseenland, wird für den Standort ein Entwicklungsziel aufgezeigt, das in seinem Charakter modern und angemessen ist. Unter besonderer Berücksichtigung der landschaftlichen Entwicklung wer-den die Ziele für eine wirtschaftlich tragfähige, touristisch- und freizeitorientierte Nutzungdefinert.Durcheinekonsequente,fortlaufendeEinbindungderÖffent-lichkeit, der Verwaltung, Politik und des Unternehmertums kann ein, die Region langfristig stärkender, Standort „Zwenkauer See“ aufgebaut werden. Dafür ist im weiteren Vorgehen der vorliegende Masterplan durch Bürger, Politik und Verwal-tungzubestätigenunddieUmsetzunginhaltlichundfinanziellzuunterstützen.Mit diesem positiven Signal können geeignete Unternehmer für die weitere Ent-wicklung des Standortes gewonnen werden. Deren, auf vorliegendem Master-plan aufbauendes, Konzept bildet die Grundlage für die Bauleitplanung. Diese wird voraussichtlich ab dem Jahr 2018 realisiert werden.

5. Planwerk

In der Broschüre: Erläuterungskarten

Im Anhang:Übersichtsplan - Zwenkauer See und Cospudener See, M 1:10.000 Masterplan, M 1:5.000

Abb. 91: Vogelschau „Sehnsuchtsorte Zwenkauer See“, Wettbewerbsbeitrag labor4+

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V Grundlagen der Planung

Zur Erstellung des Masterplans „Neue Harth“ wurden auch übergeordnete Fach-planungen herangezogen. Im folgenden werden relevante Inhalte dieser Planun-gen,diesichaufdenUmgriffdesMasterplansbeziehen,auszugsweisedarge-stellt:

Landesentwicklungsplan Freistaat Sachsen, 30.08.2013 in KraftLt. Landesentwicklungsplan soll u.a. die Bergbaufolgelandschaft „Leipziger Neuseenland“ im Hinblick auf die touristische, einschließlich tagestouristische, Nutzung unter Berücksichtigung weiterer Raumansprüche entwickelt und soweit möglich mit angrenzenden Tourismusgebieten vernetzt werden. Camping – und Caravaningplätze sowie Ferienhaus- und Ferienwohnungsanlagen sollen natur-verträglich geplant und in Größe, Kapazität und Qualität auf die Leistungsfähig-keit der vorhanden Infrastruktur abgestimmt und möglichst an bebaute Lagen angebunden werden.

Regionalplan Westsachsen 2008 (mit integriertem Entwick-lungskonzept Landschaft), 25.07.2008 in Kraft:Cospudener und Zwenkauer See mit den Uferbereichen wie auch das Stadtge-biet Zwenkaus sind in der „Karte 17, Festlegungskarte, Regionalplan Westsach-sen 2008, Erholung und Tourismus“ als „Vorbehaltsgebiet Erholung“ festgelegt. Beide Seen sind als „Tagebauseen einschließlich Verbindungsgewässer, Nutzung für alle Bootstypen“ gekennzeichnet. Die Verbindung zwischen Cospudener und Zwenkauer See, der Harthkanal, ist als „LeipzigBoot-Gewässer (gewässeran-gepasste Motorboote, Kanutourismus), kurz-/mittelfristige Motorbootnutzung (bis 2008/2011) festgelegt. Ferner ist der Bereich des Freizeitparks Belantis als „Vorranggebiet Erholung“ festgelegt. Ausgehend vom südlichen Leipziger Au-waldüberdiesichsüdlichanschließendenKippenflächenüberdasWestuferdesZwenkauer Sees Richtung Restauenlandschaft und dem Eichholz westlich von Zwenkau ist ein großräumiger Landschaftsverbund wieder herzustellen und zu sichern. So verläuft entlang des Westufers des Cospudener Sees bis zum Frei-zeitpark Belantis ein aus der Stadt Leipzig kommender “Regionaler Grünzug“, der als „Vorranggebiet Natur und Landschaft“ am Westufer des Zwekauer Sees

weitergeführt wird und sich südlich des Zwenkauer Sees mit dem Zwenkauer EichholzgroßflächigRichtungSüdenfortsetzt.DarüberhinausistderMasterplanumgriffBestandteileinesfestgelegtenregio-nalen Schwerpunktes der Bergbausanierung sowie eines regional bedeutsamen Grundwassersanierungsgebietes. Der durch Landschaft geprägte Raum west-lich der Seen beiderseits der Autobahn A 38 in der Neuen Harth ist für Natur und Landschaft sowie Wald und Waldmehrung vorbehalten. Darüber hinaus nimmt die Neue Harth südlich des Hafen Zöbigker auch Erholungsfunktion ein.

Fortschreibung Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan Tage-baubereich Zwenkau/ Cospuden, 08.06.2006 in Kraft:Neben vorbeugendem Hochwasserschutz und Freizeit – und Erholungsnutzung am Nordufer des Zwenkauer Sees sind auch Vorranggebiete für Waldmehrung und Waldschutz sowie für Natur und Landschaft als Ziele in diesem Braunkoh-lenplan für den Zwenkauer See festgeschrieben (vgl. o.). Zur Gewährleistung ei-nes ausreichenden Hochwasserschutzes für das Stadtgebiet Leipzig mit einem Schutzziel HQ 150 (Hochwasserereignis, welches statistisch gesehen nur einmal in 150 Jahren eintritt) ist im Zwenkauer See ein Schutzraum in Form einer Stau-lamelle von max. 2,10 m Höhe zwischen der mittleren Bewirtschaftungslamelle (113,5 m NHN) und dem max. Seewasserspiegel (von 115,6 m NHN) einzurichten. Die Bewirtschaftungslamelle des Zwenkauer Sees liegt in dem Bereich zwischen 113,1 und 113,8 m NHN.

Flächennutzungspläne:Der Masterplan „Neue Harth“ stimmt mit den Flächennutzungsplänen der Städte Leipzig und Zwenkau überein.

Stadt Leipzig:Der Flächennutzungsplan der Stadt Leipzig wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2015 wirksam. Für das Gebiet des Masterplans stellt er am Nordufer Flächen mit überwiegendem Grünanteil für die Zweckbestimmung Freizeit und Erholungdar.Fernersindu.a.WaldflächenamNord-undOstufer,dieBundes-autobahn A 38 sowie der Freizeitpark Belantis auf Leipziger Gebiet dargestellt.

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MASTERPLAN NEUE HARTH 2015

Stadt Zwenkau:Der Flächennutzungsplan der Stadt Zwenkau in der Fassung der Genehmi-gung vom 14.03.2002, der 1. Änderung vom 10.08.2004, der 2. Änderung vom 26.03.2009 und der 3. Änderung vom 20.12.2011, stellt für sein Gemeindegebiet die zukünftige Uferlinie des Zwenkauer Sees am Nordufer dar. Darüberhinaus sindSonderbauflächendesFamilien-undFreizeitparkBelantis,dersüdlichda-vongelegeneöffentlicheParkplatzsowieöstlichflankierendebestehendeWald-undgeplanteWaldflächenzufinden.Die„NeueHarth“unddasweitereNorduferdes Zwenkauer Sees sind als Flächen des Zweckverbandes Planung und Er-schließung „Neue Harth“ von der Bearbeitung ausgeklammert.

„Bebauungsplan Neue Harth – Nord, 1. Änderung / Ergänzung“, 29.03.2004 rechtskräftig:Planungsrechtliche Grundlage des Freizeitparks BELANTIS und baurechtliche Sicherung der Autobahnanschlussstelle „Neue Harth“ mit ihren Zubringern.

„Bebauungsplan Neue Harth – Süd“, Stand Januar 2006:Planungsrechtlicher Entwurf zur touristischen Entwicklung des Nordufers Zwen-kauer See. Dieses Planverfahren wurde eingestellt und ist durch die aktuelle Masterplanung überholt.

Touristisches Entwicklungskonzept Leipzig, Stand September 2014:Die wassertouristischen Angebote am Zwenkauer See ergänzen das touristische Angebot der Stadt Leipzig zusammen mit dem Gewässernetz der Stadt („Hand-lungsfeld B: Festigung und Stärkung als Ziel für Privatreisende“ unter Maßnah-me 5: Schrittweise Entwicklung des touristischen Gewässerverbundes Leip-ziger Neuseenland und Steigerung der Erlebniswirksamkeit Wasser). Das Ziel einerweitläufigtouristischnutzbarenInfrastrukturimGewässerverbundLeipzigund der umgebenden Region ist übergreifende Schlüsselmaßnahme des Tou-ristischen Entwicklungskonzeptes und wird durch die Inhalte des Masterplans wesentlich gefördert. Angebote für Naherholung und Übernachtungstourismus werden durch die Entwicklung des Zwenkauer Sees ermöglicht und realisiert, was das Reiseziel Leipzig in seiner Angebotsvielfalt und Attraktivität stärkt.

Wassertouristisches Nutzungskonzept Region Leipzig, 2005/ 2006 und Fortschreibung: der Touristische Gewässerverbund Leipziger Neuseenland - Von der Vision zur Wirklichkeit, 2012:DieschiffbareVerbindungZwenkauerSee-StadthafenLeipzigistalsKurs1deso.g. Wassertouristischen Nutzungskonzeptes festgelegt. Diese Verbindung ist eine von zwei Schlüsselkursen zur Anbindung des Leipziger Neuseenlandes und führt mit Fertigstellung des Harthkanals 2018 von der Innenstadt Leipzigs durch den Auwald über den Cospudener See bis zum Kap Zwenkau.

Tourismuswirtschaftliches Gesamtkonzept für die Gewässerland-schaft im mitteldeutschen Raum, Stand dezember 2014:Im Ergebnis dieser länderübergreifenden Studie Sachsen/ Sachsen-Anhalt ent-stand ein Masterplan 2030, welcher u.a. die Weiterentwicklung des Leuchturm-projektes„SchaffunginnovativerÜbernachtungsangeboteamundaufdemWas-ser“ zum Inhalt hat. So ist der Bestand und die Planung an wasserbezogener Infrastruktur und touristischen Angeboten rund um den Zwenkauer See in das Konzepteingeflossen.DerHarthkanal,alsEinzelprojektunterden„Gewässer-verbindungen“zufinden,ergänztdentourimuswirksamenEffektderEntwicklungam Zwenkauer See.

Masterplan Zwenkauer See, 2005:Der Masterplan bildete im Jahre 2005 die Grundlage sowohl für die weitere konzeptionelle Entwicklung des Zwenkauer Sees als auch für die anstehenden Planungsverfahren. Er formulierte den Anspruch und das Ziel, „die komplexen Grundlagen und das Verständnis dafür zu erarbeiten, den ehemaligen Tagebau Zwenkau zielgerichtet, zügig, Ressourcen schonend und unter besonderer Be-rücksichtigung aller bestehenden und zukünftigen ökologischen und ökonomi-schen Potenziale zu dem einzigartigen und vielfältigen Lebensraum Zwenkauer See zu gestalten.“ So wurde der Nordstrand Zwenkauer See auf einer Länge von ca. 2,9 km mit Angeboten für Tourismus, Freizeit und Naherholung überplant. Aufgrund der zwischenzeitlichen Entwicklung an anderen Seen im Leipziger Neusseenland und einer übermäßig aufwendigen Erschließung des Gebietes ist der Masterplan überholt. Mit dem vorliegenden Masterplan „Neue Harth“ wur-den die Inhalte den aktuellen Gegebenheiten angepasst.

Page 48: Masterplan Neue Harth 2015 · 4 MASTERPLAN NEUE HARTH 2015 I Einleitung Im Jahr 2015 wird der Zwenkauer See nach fast 15 Jahren Bergbausanierung und aktiver Flutung erstmalig für

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Charta Leipziger Neuseenland 2030, Stand 20.03.2015:„Die Charta definiert die Zukunftsstrategie für die Entwicklung des LeipzigerNeuseenlandes für einen Zeitraum bis 2030“. Als langfristiges Instrument gibt sieeinenqualifiziertenHandlungsrahmenfürdieGestaltungdesLeipzigerNeu-seenlandes vor, der durch Einzelprojekte in der gemeinsamen Strategie gestärkt wird. Mit 9 Thesen zur Zukunftsstrategie wird dieser Handlungsrahmen im Sinne einer ganzheitlichen Entwicklung des Leipziger Neuseenlandes gespannt. Die im Masterplan „Neue Harth“ aufgezeigte Entwicklung des Zwenkauer Sees fügt sich hier mit seinen vielfältigen Angeboten ein.

Page 49: Masterplan Neue Harth 2015 · 4 MASTERPLAN NEUE HARTH 2015 I Einleitung Im Jahr 2015 wird der Zwenkauer See nach fast 15 Jahren Bergbausanierung und aktiver Flutung erstmalig für

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Auslobung städtebaulich-landschaftsarchitektonischer Ideenwettbewerb Nordufer Zwenkauer See, Seecon Ingenieure, Leipzig, Oktober 2013.

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Berkner, Andreas: Umringt von Tagebauen-Die Landschaft der Elsteraue im Wandel.

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Ketzer, Hans-Jürgen: „Im Elsterland“ - Zwischen Zwenkau, Groitzsch und Pegau.

Masterplan Zwenkauer See, DENK ai – Leipzig/ media mare – Berlin, Dezember 2004. Neuseenland-Radroute. In: www.radfahren-in-leipzig.de. (Stand: 2006). URL: http://www.radfahren-in-leipzig.de/fahrrad/radrouten_neuseenradweg.asp (Stand: 12.11.2014).

Steckbrief Bergbaurevier des Leipziger Landes-Fachbeitrag zum Landschaftsprogramm-Naturraum und Landschaftsnutzung; Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landschaft und Geologie; Referat 61: ”Landschaftsökologie Flächennutzung”.

Zwenkau Herbert Ehme, Bürgermeister Zwenkau In: Leipziger Blätter · Sonderausgabe Mitteldeutsche Seenlandschaft, 2007 http://www.zwenkau.de/index.php/stadt-und-ortsteile (Stand: 13.11.14) http://de.wikipedia.org/wiki/Zwenkau (Stand: 12.04.2015)

Abb. 1 - 7: Verschiedene colorierte Postkarten, Heimat- und Museumsverein Zwenkau und Umgebung e.V.Abb. 8: Heutige Bodenzusammensetzung der Kippböden am Südufer Zwenkauer SeeAbb. 9 -11: eigene Darstellung, labor4+Abb. 12 u. 13: Heimat- und Museumsverein Zwenkau und Umgebung e.V.Abb. 14 u. 15: eigene Darstellungen, labor4+Abb. 16 - 21: Heimat- und Museumsverein Zwenkau und Umgebung e.V.Abb. 22: Foto: Mirko Knauth. 2008, in: http://www.plz-suche.org › Sachsen › Leipzig. Abb. 23 u. 24: Foto: labor4+Abb. 25: eigene Darstellung, labor4+Abb. 26 - 29: Fotos labor4+Abb. 30: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/88/Carlina_vulgaris.jpgAbb. 31: http://www.botanical.com/botanical/mgmh/c/centau46-l.jpgAbb. 32: http://luirig.altervista.org/cpm/albums/flora-batava1/flo-bat3-197-filago-arvense.jpgAbb. 33: http://biolib.mpipz.mpg.de/batava/band10/high/IMG_0170.htmlAbb. 34: http://caliban.mpiz-koeln.mpg.de/koehler/LYCOPODIUM.jpgAbb. 35: Naumann, J. F.: in: https://birdingwolfenbuettel.files.wordpress.com/2013/10/zwergtaucher-naumann03.jpgAbb. 36: http://home.arcor.de/marbes-ruebke/gaense/bilder/graurei2.gifAbb. 37: Fernando G. Baptista, Virginia W. Mason, Daniela Santamarina: in: http://www.nationalgeographic.de/reportagen/foto-strecke-singvoegel-flug-in-den-tod?imageId=12Abb. 38: Naumann, J. F.: in: http://www.sprott.net/science/biologie/ornithologie/2181_71.jpgAbb. 39: Naumann, J. F.: in: https://birdingwolfenbuettel.files.wordpress.com/2013/05/uferschwalbe-naumann.jpgAbb. 40: Naumann, J. F.: in: http://www.sprott.net/science/biologie/ornithologie/2180_14.htmAbb. 41: Naumann, J. F.: in: http://www.sprott.net/science/biologie/ornithologie/2181_30.htmAbb. 42: Naumann, J. F.: in: http://www.sprott.net/science/biologie/ornithologie/2181_31.htmAbb. 43: Kistowski, R.: http://www.rkistowski.de/o1743-im%20Querformat...%20Braunkehlchen%20*Saxicola%20rubetra*?rel=20Abb. 44: Naumann, J. F.: in: http://www.sprott.net/science/biologie/ornithologie/2181_74.htmAbb. 45: Naumann, J. F.: in: http://www.sprott.net/science/biologie/ornithologie/2180_16.htmAbb. 46: Naumann, J. F.: in: http://www.sprott.net/science/biologie/ornithologie/2181_36.htmAbb. 47: Ruppen, M.: in: http://www.vogelbilder.ch/AlleBestof12/Wasserralle120212155910.jpgAbb. 48: Naumann, J. F.: in: http://www.sprott.net/science/biologie/ornithologie/2180_34.htmAbb. 49: Naumann, J. F.: in: http://www.sprott.net/science/biologie/ornithologie/2181_57.htmAbb. 50: eigene Darstellung labor4+Abb. 51 - 53: Fotos labor4+Abb. 54 - 56: eigene Darstellung, labor4+Abb. 57 u. 58: Fotos labor4+Abb. 59: Schaubild, labor4+Abb. 60: eigene Darstellung, labor4+Abb. 61 - 63: Fotos labor4+Abb. 64: eigene Darstellung, labor4+Abb. 65 - 67: Fotos labor4+Abb. 68: eigene Darstellung, labor4+Abb. 69: http://www.charta-leipziger-neuseenland.de/f-Download-d-file.html?id=5 (Stand: 03/2015)Abb. 70: http://www.parkscout.de/fc/13/08/14/4d748fe2da0097e0-belantis-580109-Luftbild--bertram-kober-.jpgAbb. 71: eigene Darstellung, labor4+Abb. 72: Materialsammlung labor4+Abb. 73: eigene Darstellung, labor4+Abb. 74: Materialsammlung labor4+Abb. 75 - 91: eigene Darstellung, labor4+

VI AbbildungsnachweisVI Quellenverzeichnis