31
Der Malteser Hilfsdienst in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Beispiel, layout

Citation preview

Page 1: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Der Malteser Hilfsdienst in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Page 2: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Inhalt

4 Stimmen Prominenter über die Malteser 6 Die Malteser in Deutschland 8 Geistig-religiöse Grundlagen 9 – 23 Die Malteser Dienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart ■ Ausbildung ■ Auslandsarbeit ■ Besuchsdienst ■ Besuchshunde ■ Fahrdienst ■ Fahrradstaffel ■ Hausnotruf ■ Höhlenrettung ■ Hospizarbeit und Palliativmedizin ■ Malteser Jugend ■ Kinderhospizdienst ■ Ambulanter Kinderkranken pflegedienst ■ Menüservice ■ Motorradstaffel ■ Malteser Migranten Medizin ■ Pflegedienst ■ Schulsanitätsdienst ■ Notfallvorsorge und Katastrophenschutz ■ Psychosoziale Unterstützung ■ Rettungshunde ■ Rettungs- und Rückholdienst 24 Die Geschäftsführer der Malteser in der Region Baden-Württemberg24 Die Bezirksbeauftragten der Malteser in der Diözese Rottenburg-Stuttgart25 Die Beauftragten der Malteser in der Diözese Rottenburg-Stuttgart26–27 Malteser im Einsatz: Die Höhepunkte 1959–2009 28 Seit 1971: Der Sonne entgegen … 29 Mitgliederentwicklung | Finanzbericht30 Die Diözesanleitungen31 Impressum

Page 3: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

„Aus der Geschichte lernen und die Zukunft damit gestalten“ – diese Worte von Dr. Otto von Habsburg, bei einem Zusammentreffen mit Maltesern ge-sprochen, zeigen deutlich, was die Malteser im letzten Jahrtausend beherzigt haben und was sie auch weiterhin beherzigen werden.

Ihr Wirken begann Ende des 11. Jahrhunderts mit der Betreuung und Pflege der Pilger während der Kreuzzüge nach Jerusalem in das Heilige Land. Die Erkenntnis daraus, dass dauerhafte Hilfe unablässig ist, führte zur Gründung des Hospitalordens vom Heiligen Johannes zu Jerusalem, dem heutigen Mal-teserorden. Zu den Werken dieses Ordens gehört in Deutschland der Malteser Hilfsdienst.

Auch in der neueren Zeit haben sich die Malteser ihrer auf Tradition begrün-deten Verantwortung gestellt, ob 1956 beim Aufstand in Ungarn oder 20 Jahre später beim Öffnen der Grenzen dort in den freien Westen.

In Baden-Württemberg haben sich vor rund 50 Jahren Ordensritter und Ver-antwortliche des Caritasverbandes zusammengefunden, um den Malteser Hilfsdienst aufzubauen, der zunächst vor allem Vorkehrungen zum Schutz der Bevölkerung getroffen hat. Zu groß war die Angst vor einem dritten Weltkrieg, ausgelöst durch die Koreakrise und das beginnende Wettrüsten zwischen Ost und West. Und heute – kurz nach dem Beginn des dritten Jahrtausends?

Das Weltgeschehen gibt Anlass zur Sorge, Naturkatastrophen sind unvermeid-bar und immer wieder werden Malteser gebraucht. Malteser, die helfen und bei denen der Mensch als Geschöpf Gottes im Mittelpunkt stand und steht. Mal-teser, die Kraft aus ihrem Glauben schöpfen und die Erfüllung ihres Auftrages als Bekenntnis zum christlichen Glauben sehen.

Sicherlich können heute Dienstleistungen für den Menschen und am Menschen auch ohne eine solche Einstellung bestens durchgeführt werden. Doch viel zu oft bleibt zu wenig Raum für menschliche Nähe.

Deswegen richten die Malteser ihre Dienste an den Bedürfnissen der Menschen aus.

Hospizdienste für Erwachsene, Kinder und Jugendliche, Besuchsdienste, Mal-teser Migranten Medizin, Betreuungsdienste und andere bilden dazu die Grundlage. Selbstverständlich sind es auch die klassischen Aufgaben wie Ret-tungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz und Erste Hilfe-Ausbildung, die nicht vernachlässigt werden, denn sie sind die Voraussetzung dafür, dass junge Menschen den Weg zu den Maltesern finden, wo sie Sozial kompetenz lernen und Teamfähigkeit erproben können.

Die Zukunft gestalten – dies wird gelingen, wenn wir uns wieder darauf be-sinnen, welche Werte unser Leben lebenswert gestalten. Noch beklagen wir nur den Werteverfall, haben aber nicht den Mut, die Gründe hierfür zu benennen. Die Malteser geben die Antwort: „Wahrung des Glaubens und Hilfe den Be-dürftigen“.

Karl-Eugen Erbgraf zu Neipperg Diözesanleiter

Editorial

Page 4: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

4 | Der Malteser Hilfsdienst in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

■ „Meine Malteser, schön, dass ihr da seid!“

| Papst Benedikt XVI. während seines Besuchs in Bayern 2006

■ „Christen haben es beim Helfen besser als andere, wissen sie doch, wem sie ihr Leben verdanken. Dieses Wissen befähigt Christen, die Welt wärmer zu machen – gerade im Ehrenamt.“

| Johannes Rau, Bundespräsident von 1994 bis 2004

■ „Gesundheit setzt nicht nur professionelle Betreuung voraus, sondern auch menschliche Nähe: Bei den Maltesern kann man beides erfahren!“

| Andrea Fischer, Bundesgesundheitsministerin a. D.

■ „Ich fühle mich den Maltesern sehr verbunden: Durch meine Familie und meine aktive Zeit in der Malteser Jugend. Bei den Malte-sern kann man gut lernen, wie wichtig Gemeinschaft ist, das Dasein für andere, menschliche Nähe. Für mich sind die Malteser einfach unschlagbar!“

| Regina Halmich, Boxweltmeisterin

»

Page 5: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Der Malteser Hilfsdienst in der Diözese Rottenburg-Stuttgart | 5

■ „Dass die Malteser bei großen Festen und Liturgien da sind, ist für alle gut, weil die Besucher dann beschützt sind. Damit erfüllen die Malteser eine wunderbare Aufgabe.“

| Exzellenz Dr. Gebhard Fürst, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart

■ „Bei vielen Menschen gibt es Momente im Le-ben – da fallen alle Sicherheiten weg, auch Freunde und Bekannte sind sprachlos. Ich glaube, in solchen Momenten ist es gut, die Nähe der Malteser zu erfahren. Eine Nähe, die über den Moment hinaus hilft!“

| Ulrike Kriener, Schauspielerin

■ „Den Maltesern fühle ich mich schon seit vie-len Jahren verbunden: Nicht nur, weil sie bei vielen Sportveranstaltungen einen wichtigen Dienst tun, sondern weil sie überall den Menschen nah sind, wo Hilfe nötig ist.“

| Dieter Kürten, Sportmoderator

■ „Weil sie die Menschen einander näher brin-gen, ehrenamtliche Helfer ermutigen, vielfältige Hilfsdienste einrichten, kurz – sich für Menschen engagieren, unterstütze ich die Malteser gerne.“

| Mariele Millowitsch, Schauspielerin

■ „Seit 900 Jahren beherzigen die Malteser welt-weit genau das, was ihre Kampagne jetzt hervor-hebt, nämlich ,Nähe‘ zu den Menschen, die Hilfe brauchen. ,Den Armen und Kranken zu dienen‘, haben die Malteser sich verpflichtet – dieser Auftrag

ist heute noch so aktuell wie zu ihrer Gründungs-zeit. Und ohne diese Nähe zum Nächsten, die die Malteser Tag für Tag im Rahmen ihres Hilfs-einsatzes praktizieren, wäre der Ordensleitsatz ,Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürf-tigen‘ gar nicht mit Leben zu füllen.“

| Jürgen Rüttgers, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen

■ „Jedes Jahr wird eine neue Generation erfunden: Generation ‚X‘, Generation ‚Golf ‘, Genera tion ‚Praktikum‘. Mir ist die Generation ‚Malteser‘ am liebsten. Eine Generation, die un-abhängig vom Alter für die Menschen da ist und Nähe schenkt. Und das seit 900 Jahren!“

| Philipp Mißfelder, Bundesvorsitzender der Jungen Union

■ „Soziale Verantwortung bewahren, Eigeniniti-ative fördern, Versorgungsmentalität überwinden – das ist auch für soziale Projekte in Deutschland wichtig. Schön, dass die Malteser mit dieser Ein-stellung engagiert sind. Damit schaffen sie eine Nähe, die sich für uns alle auszahlt.“

| Guido Westerwelle, Parteivorsitzender der FDP

■ „Ich schätze an den Maltesern besonders, dass sie in Deutschland und im Ausland auf die genauen Bedürfnisse der Menschen einge-hen. Die Malteser helfen Jungen wie Alten, den Einsamen, Kranken und Bedürftigen. All diesen Menschen sind die Malteser nah: einfühlsam und kompetent.“

| Peter Scholl-Latour, Journalist und Publizist

Page 6: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

6 | Der Malteser Hilfsdienst in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Die Malteser in Deutschland

■ Aus Tradition modern

Immer wieder waren der Malteser - orden und seine Werke in ihrer 900- jährigen Geschichte Vorreiter neuer Entwicklungen und neuer Struktu-ren. Wer den Ordensleitsatz „Bezeu-gung des Glaubens und Hilfe den Be dürf tigen“ zeitgemäß verwirklichen wollte, musste sich weiterentwickeln, Altes aufgeben und Neues schaffen. Heute, wo sich die Rahmenbedin-gungen für Hilfsorganisationen und Sozialdienstleister grundlegend än-dern, ist das nicht anders.

So werden nun unter dem Dach der gemeinnützigen Deutschen Malteser gGmbH die unternehmerisch gepräg-ten Dienste des Malteser Hifsdienstes mit ihren vorwiegend hauptamtli-chen Mitarbeitern in einer ebenfalls gemeinnützigen Gesellschaft mit be-schränkter Haftung marktorientiert geführt und schlank verwaltet. Un-ter dem gleichen Dach verantworten die MTG Malteser Trägergesellschaft

gGmbH und die Malteser Werke den gesamten Bereich der Krankenhäuser, der Einrichtungen der Altenhilfe und der stationären Hospize.

Die nach wie vor im Malteser Hilfs-dienst als eingetragenem Verein orga-nisierten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gewinnen durch diese Ent-flechtung wertvolle Freiräume für ihr Engagement beispielsweise in den eh-renamtlichen Diensten wie Sanitäts-dienst, Betreuungsdienst oder in der Hospizarbeit.

Mit einem bundesweit vernetzten Info-Controlling-System, einem mo-dernen Personalwesen und nicht zu-letzt einem differenzierten Qualitäts-management sind die Malteser für die Aufgaben der Zukunft gerüstet. So können sie aus ihrer langen Traditi-on heraus auch morgen die wirksame Hilfe für den Nächsten in den Mittel-punkt ihrer Arbeit stellen. |

Kaufleute aus Amalfi gründen ein Hospiz in Jerusalem. Daraus entwi-ckelt sich …

… der Hospital-orden vom Heiligen Jo-hannes von Jerusalem.

Päpstliche Bestätigung des Ordens.

Offizieller Sitz des Ordens auf Rhodos und Aufbau eines Hospital- und Sanitäts-wesens. Die medizinische Erfahrung hilft, Epidemien im Umkreis von Messina zu bekämpfen. Begründung der völkerrechtlichen Souverä-nität.

Offizieller Sitz auf Malta. Aufbau eines Sanitätswesens auf Malta. Einrichtung von Krankenhäusern. Unterhal-tung einer medizinischen Fakultät. Haus für Waisen-kinder. Universität Malta, Forschungsstätte moderner Medizin.

■ Der Malteserorden

ca. 1048 1099 1113 1310 – 1523 1530 – 1798

Page 7: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Der Malteser Hilfsdienst in der Diözese Rottenburg-Stuttgart | 7

Offizieller Ordenssitz wird Rom.

Gründung Nationaler Assozia-tionen in Deutsch-land und anderen Ländern.

Lazarettdienste der Malteser Assoziation in verschiedenen Kriegen und Gründung erster Krankenhäuser in Deutschland.

Wiederaufbauarbeiten, Grün-dung neuer Assoziationen, Krankenhäuser und Hilfswer-ke, darunter in Deutschland der Malteser Hilfsdienst (1953 als Fachverband der Cari tas), die Malteser Schwesternschaft und die Malteser Werke.

Nationale Organisationen in 57 Ländern, weltweit über 13.000 Mitglieder. Als katho-lischer Ritterorden vom Vati-kan anerkannt, unterhält der Souverän diplomatische Bezie-hungen zu 103 Staaten und ist als offizieller Beobachter bei den Vereinten Nationen akkreditiert.

Malteser Hilfsdienst e.V.

Ehrenamtlich geprägte Dienste:

| Erste Hilfe- Ausbildung

| Katastrophenschutz/ Sanitätsdienst

| Ehrenamtliche Sozial-dienste/Hospizarbeit

| Auslandsarbeit| Jugendarbeit| Schulsanitätsdienst| Malteser

Interna tional

Sozialunter- nehmerische Dienste:

| Rettungsdienst | Rückholdienst| Fahrdienste| Soziale Dienste| Menüservice

| Pflegedienst

| Hausnotruf

| Sorglos Wohnen

Malteser Hilfsdienst

gGmbH

| Betriebsträger-gesellschaft für Krankenhäuser und Alten ein-richtungen mit regionalen Tochter-gesellschaften

MTG Malteser Träger-

gesellschaft gGmbH

| Betreuungs-einrichtungen für Aussiedler und Asylbewerber

| Natürliche Familienplanung (NFP)

| Malteser Migranten Medizin (MMM)

Malteser Werke

gGmbH

Deutsche Malteser gGmbH

1834 ab 1859 1864 – 1918 seit 1945 2000

Malteser Akademie

Geistliches Zentrum

Deutsche Assoziation des Souveränen Malteser Ritterordens

Page 8: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

8 | Der Malteser Hilfsdienst in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

■ Das Leitbild„Tuitio fidei et obsequium pauperum – Be-zeugung des Glaubens und Hilfe den Be-dürftigen“ – so lautet der Leitsatz des Mal-teserordens und all seiner Gemeinschaften.In den mittlerweile 900 Jahren der Ordens-geschichte hat sich der Leitsatz nicht ver-ändert. Die Umsetzung in die Praxis und der Dienst am Nächsten hat sich lediglich den zeitlichen Erfordernissen angepasst. Wir leben heute in einer Zeit von Kriegen, Katastrophen, vielfältigem Leid, Krankheit und vielen weiteren Problemen – dies lässt keinen Malteser unberührt. So ist es dem Malteser, der aus der christlichen Tradition handelt, ein Anliegen, Gottes- und Nächs-tenliebe in guter Weise zu verbinden.Das Ziel: sich für sozial Benachteiligte, Alte, Schwache, Kranke und Menschen mit Behinderungen einzusetzen – Hil-fe den Bedürftigen eben, und das völlig losgelöst von Religionszugehörigkeit und Glaube oder Nicht-Glaube.Gemeinsame Gottesdienste zu Malteser Veranstaltungen und vor großen Einsätzen gehören ebenso zu den geistig-religiösen Elementen wie der Aufbau eines geistli-chen Zentrums im Kloster Bad Wimpfen.

■ Diözesanwallfahrt nach Ave MariaDie Diözesanwallfahrten finden einmal jährlich in Verbindung zu einem biblischen Ereignis statt, worunter die Wallfahrt the-matisch gestellt wird. Wie zum Beispiel der Weg der beiden Jünger nach Emmaus. Das Gehen eines solchen Pilgerweges ist ein Er-lebnis, das alle Sinne des Körpers und die Seele anspricht. Es ist eine Erfahrung, die junge und ältere Menschen miteinander teilen können.Der Weg der Malteser Familie zur Wall-fahrtskirche Ave Maria bei Deggingen soll nicht nur für die Teilnehmer direkt eine spirituelle Wirkung haben, sondern wird auch stellvertretend für die Kranken und Schwachen gegangen.

■ Krankenwoche auf dem Schönenberg bei Ellwangen

Wie ein „Urlaub von Krankheit und Ge-brechlichkeit“ empfinden viele Teilnehmer die Krankenwoche, bei der jährlich bis zu 100 Senioren, Kranke und Menschen mit Behinderung dabei sind. Im Haus Schö-nenberg werden sie eine Woche lang von Ehrenamtlichen versorgt und gepflegt.Den Menschen bedeuten diese Gemein-schaft, die Gespräche und die Gottesdiens-te viel. Neue Kraft für den Alltag, positive Gedanken und Lebensmut nehmen die Senioren und Kranken immer wieder neu mit nach Hause. Die Krankenwoche steht jedes Jahr unter einem anderen Motto.Zu dieser Exerzitienwoche, die seit 1960 veranstaltet wird, gehören neben Gesprä-chen und Gottesdiensten ebenso Andach-ten, Vorträge, Ausflüge und das heilige Sa-krament der Krankensalbung.

■ Romwallfahrt„Die Arbeit der Malteser für und mit den behinderten Menschen ist unglaublich wert voll und wichtig“, sagte Papst Bene-dikt XVI. bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz bei der Romwallfahrt 2008. Für die 50 Teilnehmer aus der Diözese, die in Rom waren, sind diese Sternwallfahrt so-wie die Audienz ein „einfach wunderschö-nes Erlebnis“.Spirituell viel erleben, den Glauben stär-ken und auch neue Motivation finden – für die Sternfahrer die schönsten und vor allem die wichtigsten Eindrücke, die sie mit nach Hause nehmen. Während der Wallfahrt echte communio, echte kirchli-che Gemeinschaft zu spüren hilft, gestärkt in den Alltag zurückzukehren, in dem die Pilger oft nicht mehr aus ihren eigenen vier Wänden herauskommen.Mit rund 1.000 Teilnehmern und nahezu 30 Reisebussen aus dem gesamten Bundes-gebiet zählt diese Sternwallfahrt zu einer der größten ihrer Art überhaupt. |

Geistig-religiöse Grundlagen

Page 9: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Neben der Ausbildung zur Schwesternhelferin oder zum Pflegediensthelfer bieten die Malteser auch Fortbildungen für Pflegende und speziel-le Zertifikatslehrgänge an. Als neuer Abschluss wurde bundesweit die Qualifika-tion „Be treuungsassistent“ für Pflegehilfskräfte eingeführt, die neben der Schwesternhel-ferinnen-Ausbildung auch die Module „Hauswirtschaft und Ernährung“ sowie „Demenz-kranke verstehen und beglei-ten“ beinhaltet.

Im ehrenamtlich geführten Rettungs-/Sanitäts- und Be-treuungsdienst stehen verschiedene Ausbildungen zur Aus-wahl, um als Sanitäter im Rettungs- und Sanitätsdienst sowie im Katastrophenschutz aktiv zu sein. Nach den theo-retischen Anforderungen gehören umfangreiche Praxisein-heiten in Rettungswachen und Kliniken zu den jeweiligen Ausbildungsstandards. Die Qualifikation zum Ausbilder schließt entsprechende Kenntnisse und Übung in Didaktik mit ein. |

Ausbildung■ Kernkompetenz: Helfen lehren

Kranken und Bedürftigen zu helfen ist traditionell der Kern-auftrag des Malteser Hilfsdienstes als katholischer Hilfsorga-nisation. Und Menschen die dazu nötigen Fähigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln gehört folglich zum zentralen An-liegen der Malteser. In der Diözese Rottenburg-Stuttgart bil-den die Malteser seit ihrer Gründung im Jahr 1959 in Erster Hilfe aus. Heute sind sie darüber hinaus ein erfahrener und moderner Dienstleister im Bildungssystem der deutschen Gesundheitspflege und Notfallhilfe. Im Mittelpunkt des er-folgreichen Konzepts stand von Anfang an die Praxisnähe.

Die meisten Unfälle passieren zu Hause, in der Freizeit und am Arbeitsplatz. Daher liegt den Maltesern die Brei-tenausbildung in Erster Hilfe besonders am Herzen. Denn es ist für jeden ein gutes Gefühl zu wissen, dass er in einer Notsituation kompetent helfen kann. Besonders wenn diese Kompetenz in erster Linie einem Menschen zugute kommt, der einem nahesteht. Aktuell haben die Malteser ihre Erste Hilfe-Ausbildung um die Schulung an Defibrillatoren bei Herzrhythmusstörungen erweitert und damit bundesweit Maßstäbe gesetzt.

Zu den Angeboten im Bereich Breitenausbildung zählen:| Lebensrettende Sofortmaßnahmen (LSM) für Führer-

scheinbewerber,| Erste Hilfe-Kurse,| Erste Hilfe-Training,| Kurse für Betriebshelfer,| Erste Hilfe bei Kindernotfällen,| Erste Hilfe bei Sport und Freizeit.

Für Vereine und Gruppen werden Kurse nach speziellem Wunsch und Bedarf konzipiert.

Aber auch im professionellen Bereich sind die Malteser ge-fragte Ausbilder: | in der Pflege zur Schwes-

ternhelferin oder zum Pfle-gediensthelfer sowie bei ent-sprechenden Fortbildungen,

| zum Einsatzsanitäter,| zum Rettungshelfer,| zum Rettungssanitäter,| zum Rettungsassistenten,| zum Ausbilder.

Jahr ausgebildete Personen

2008 18.581

2005 13.909

2000 17.854

1995 11.584

1990 3.912

In Erster Hilfe ausgebildete Personen in der Diözese

Die Malteser Dienste in der DIözese Rottenburg-Stuttgart | 9

Page 10: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

10 | Die Malteser Dienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Auslandsarbeit■ Engagement über Grenzen hinaus

Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus in Mittel- und Osteuropa vor nunmehr 20 Jahren begannen die Aus-landsaktivitäten der Malteser in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Sie lösten in den Folgejahren bei ihnen eine Welle der Hilfsbereitschaft aus, die bis heute ungebrochen anhält. Allein in den Jahren 2007 und 2008 waren vier Gliederungen aus der Diözese in der Ukraine, in Russ-land, Rumänien, Ungarn und Polen aktiv. 96 Helfer leis-teten über 2.000 Dienststunden im Ausland.

Von den zahlreichen Engagements der Malteser im Aus-land seien beispielhaft folgende Aktionen diözesaner Gliederungen genannt:| 1981: Der erste Hilfstransport nach Polen startet in

Schwäbisch Gmünd mit dem Ziel Hirschberg.| 1990: Die Gliederung Ravensburg startet ihr langjähriges

Engagement für die psychiatrische Klinik für chronisch Langzeitkranke in Beclean in Rumänien.

| 1992: Die Malteser Kirchheim führen zum zweiten Mal nach 1991 einen Hilfsgütertransport nach Rumänien durch. Ihr ausrangierter Malteser Krankenwagen ersetzt dort das Pferdegespann, das bisher Verletzte ins Kran-kenhaus transportiert hat.

| 1994: Ein Hilfstransport bringt im Dezember über 9.000 Geschenke von Ellwangen nach Bosnien-Herzego-wina im Rahmen der Aktion „Hoffnungszeichen 1994“.

| 1996: Der erste Einsatz der ECOM-Gruppe Göppin-gen zur Trinkwasseraufbereitung in Ruanda erfolgt.

| 1997: Die Biberacher Malteser beginnen ihre Unter -stüt zung zweier Kinderheime durch jährliche Hilfstrans-porte.

| 2000: Die Malteser in Ehingen initiieren den Bau eines Waisen- und Jugendhauses in Rasdolnoe in Weißruss-land. |

Besuchs-dienst■ Einsamkeit und Isolation überwin-den

Viele alte, schwerkranke oder behinderte Menschen leiden unter Einsamkeit und Isolation – sei es in den eigenen vier Wänden oder auch in den Einrichtungen, in denen sie leben. Sie können nicht mehr aus eigener Kraft die Beziehung zu Verwandten und Freunden pflegen und ver-einsamen. Hier wird der Malteser Besuchs- und Begleitungsdienst aktiv: Die Ehrenamtli-chen nehmen Kontakt auf und bieten regel - mä ßige Besuche an.

Bei einem Spaziergang, einem guten Gespräch bei Kaffee und Kuchen oder einem kleinen Ausflug kön-nen Vertrauen und Freundschaft aufgebaut werden. So kann ohne großen Aufwand viel bewirkt werden: | Nöte und Bedürfnisse werden wahrgenommen,| soziale Kontakte und Mobilität werden gefördert und

damit Einsamkeit und Isolation aufgebrochen,| die Angehörigen werden entlastet.

Unterstützt wird dieses Angebot durch die Faber-Stiftung, die von Margarete und Fritz Faber gegründet wurde. |

Jahr Anzahl Helfer

2008 13 151

2005 6 104

2000 1 4

Besuchsdienste in der Diözese

»Als mein Mann starb, war ich sehr einsam – aber die Besuche der Mal-teser geben mir wieder Lebens-freude.«

Page 11: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Besuchshunde■ Malteser Hunde öffnen die Herzen

Hunde akzeptieren Menschen so, wie sie sind, und bringen allen, unabhängig von Alter oder Handicaps, bedingungslos Nähe, Wärme und Freundlichkeit entge-gen. Damit öffnen die Vierbeiner die Herzen auch von ängstlichen, aggressiven oder verwirrten Menschen und ermöglichen so den Zugang zu diesen Personen. Beson-ders Kinder oder Menschen mit Behinderungen reagieren mit Begeisterung auf die schnüffelnden, weichen Besu-cher, die hier Teil gezielter Therapien sind. Aber auch in

vielen Alten- oder Pflegeheimen sind die Besuchshunde für die Bewohner eine willkommene und liebgewonnene Abwechslung ihres Alltags geworden.

Gegründet wurde der Besuchshunde-Dienst der Diözese Rottenburg-Stuttgart 2004 in Böblingen mit Unterstüt-zung der Veronika-Stiftung. Zurzeit gibt es diözesanweit 45 Besuchshunde-Teams – also ausgebildete Hunde und Hundeführer: in Böblingen, Stuttgart, Fellbach, Esslin-gen, Tübingen, Freudenstadt und in Ellwangen. 40 weite-re Teams befinden sich in der Ausbildung.

Und die ist umfangreich und langwierig: Die Hunde werden speziellen Eignungstests unterzogen und müssen ein ausgeglichenes, ruhiges und freundliches Wesen mit einem guten Sozial- und Toleranzverhalten zeigen. Das Verhältnis zwischen Hund und Hundehalter muss sehr gut sein, denn beide treten nach der Ausbildung als Team auf. Bundesweite Ausbildungsstandards sind hier das Ziel der Malteser. |

Fahrdienst■ Lebensfreude durch Mobilität

Unterwegs zu sein, soziale Kontakte zu pflegen und am gesellschaftlichen Le-ben aktiv teilzunehmen ist gerade im Alter oder bei einer Behinderung ein besonders wichtiger Teil des Lebens. Mobili-tät trägt ganz wesentlich zu Unabhängigkeit, per-sönlicher Freiheit und Lebensfreude bei.

Die Fahrdienste der Mal-teser erfüllen diese Be-dürfnisse ganz unkompliziert. Ob Arztbesuch, Behörden-gang, Ausflug oder der Besuch bei Freunden – sie bringen ihre Kunden an das gewünschte Ziel. Dabei sind die Mal-teser Fahrdienste sowohl im Auftrag von Schulen, Tages-stätten und anderen Einrichtungen unterwegs als auch individuell für einzelne Fahrgäste.

Die Fahrzeuge sind spe-ziell auf die Bedürfnisse der Fahrgäste zugeschnit-ten. Für Menschen mit Behinderungen ermög-lichen besonders ausge-stattete Spezialfahrzeuge eine sichere und beque-me Beförderung. Auch eine umfassende Betreu-ung der Fahrgäste ist vor, während und nach der Fahrt gewährleistet.

Über 300 Fahrzeuge ste-hen in der Diözese Rot-tenburg-Stuttgart zur Verfügung. Und über die reine Per-sonenbeförderung hinaus unterstützen die Malteser ihre Kunden gerne auch bei der Antragstellung auf Kosten-übernahme durch die Krankenkasse oder das Sozialamt.

Als erster Fahrdienst in Baden-Württemberg erhielten die Malteser aus Heilbronn im Jahr 2008 das DEKRA-Zertifi-kat „Sichere Personenbeförderung“. |

Jahr gefahrene Kilometer

2008 6.620.000

2005 5.620.000

2000 4.300.000

1995 2.860.000

1990 1.460.000

1985 470.000

Kilometerleistung des Fahrdienstes in der Diözese

Die Malteser Dienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart | 11

Page 12: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

12 | Die Malteser Dienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Fahrradstaffel■ Erste Hilfe „by bike“

Die Fahrradstaffel stellt einen noch recht jungen Dienst der Malteser in der Diözese Rottenburg-Stuttgart dar: Die ersten Zweiräder gingen 2005 in Göppingen an den Start, um auch in unwegsamem Gelände schnell und wendig Verletzte und andere Hilfsbedürftige zu erreichen.

Die Erfahrung hatte gelehrt, dass bei Sport- oder Freizeit-veranstaltungen mit vielen Menschen in der Natur die Ersthelfer oft Schwierigkeiten haben, Verletzten schnell zu Hilfe zu eilen. Mit dem Auto sind diese Gebiete oft nicht zu befahren, zu Fuß dauert es viel zu lang. Also wur-de die Idee geboren, Ersthelfer per pedalo in den Einsatz zu schicken.

Diese „Rescuebiker“ stehen nun bei Mountainbike-Ren-nen, Marathon- oder Duathlonläufen oder an Volkswan-dertagen mit ihren technisch gut ausgerüsteten Fahrrädern bereit, um Erste Hilfe zu leisten. Dazu sind sie regulär als Sanitäts- oder Notfallhelfer, als Einsatz- oder auch Ret-tungssanitäter ausgebildet und verfügen zudem über eine spezielle Schulung zum Beispiel in Sachen Funk, Orien-tierung im Gelände und Fahrradtechnik. Und natürlich zeichnen sich diese Helfer durch eine besonders gute sportliche Konstitution und reichlich Ausdauer aus. |

Hausnotruf■ Sorglos alleine wohnen

In der vertrauten Umgebung alleine bis ins hohe Alter oder auch bei schwerer Erkrankung leben zu können, ist oft unser tiefster Wunsch. Aber was geschieht, wenn wir zum Beispiel stürzen und aus eigener Kraft nicht mehr auf die Beine kommen?

Die Malteser bieten mit dem Hausnotruf in solchen Fällen Sicherheit – und das rund um die Uhr. Sie stellen ihren

Kunden ein Hausnotrufgerät zur Verfügung, mit dem sie auf Knopfdruck Sprechkon-takt mit den Maltesern aufnehmen können – wie beim Telefonieren, nur ohne Hörer. Und das unabhängig da-von, wo man sich in seiner Wohnung gerade aufhält.

Die Technik ist denkbar einfach. Zu dem Hausnot-rufgerät gehört ein kleiner „Funkfinger“, der um das Handgelenk oder den Hals getragen wird. Wird dieser „Funkfinger“ gedrückt, so übermittelt er via Telefonlei-tung ein Signal zur Malteser Notrufzentrale. Dort mel-det sich ein Mitarbeiter, der die Situation erfragt und zu-dem alle relevanten Daten des Kunden auf dem Monitor abruft. Er leitet dann entsprechende Hilfsmaßnahmen ein – vom Hintergrund- oder Pflegedienst bis hin zum Ret-tungsdienst und Notarzt bei schweren Notfällen. Zudem steht er mit dem Kunden die ganze Zeit über in Kontakt. Erweitert werden kann dieses System mit Zusatzgeräten wie Rauch-, Bewegungs- und Wasserstandsmeldern. |

Jahr Teilnehmer

2008 3.273

2005 1.708

2000 1.644

1995 25

Hausnotrufteilnehmer in der Diözese

»So einfach und sicher habe ich mir den Hausnotruf nicht vorgestellt!«

Page 13: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Die Malteser Dienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart | 13

Höhlenrettung■ Rettung unter Extremanforderungen

Die einzige Malteser Höhlenrettungsstaffel in Deutsch-land hat ihren Sitz in Göppingen. Ihr Einsatzgebiet ist so selten wie brisant: Es erstreckt sich über die 3.000 Karst-höhlen auf der Schwäbischen Alb. In ihren unterirdischen Hohlräumen herrschen Temperaturen von 8 bis 10° C bei fast 100 Prozent Luftfeuchtigkeit vor. Hier kann bereits die Rettung eines Patienten mit einer leichten Verletzung, wie beispielsweise einem verstauchten Knöchel, ungeahn-te Herausforderungen an das Team stellen.

Entsprechend spezifisch sind Ausbildung und Ausrüs-tung der Ersthelfer: Neben dem Grundwissen in Höhlen-forschung werden Kenntnisse in der Einseiltechnik, der Kommunika tion in Höhlen, beim Tragentransport und Seilbahnbau sowie die medizinische Grundausbildung in Erster Hilfe mit Know-how zur Wärmeversorgung von Verletzten gefordert. Die Spezialausrüstung wird wasserdicht in spezielle Schleifsäcke verpackt. Sie umfasst zwei Hartschalentragen, eine von den Maltesern selbst entwickelte flexible Trage, Rettungsdecken, Kopfhaube, Wärmezelt sowie Materiali-en zur Wundversorgung und Gerätschaften zur Ruhigstel-lung und Überwachung des Patienten. Zum technischen Teil der Ausrüstung gehören Zubehör für den Schachtein-bau, Flaschenzüge und Seilbahnsysteme, Gerätschaften zur Gesteinsbearbeitung und Engstellenrettung sowie spe-zielle Grubentelefone für die Kommunikation innerhalb der Höhle.

Bereits 1986 gründeten Mitglieder von Höhlenforscherver-einen die Höhlenrettungsgruppe Ostalb/Filstal. Zwei Jah-re später fanden sie Aufnahme bei den Maltesern. Heute stellt die Höhlenrettungsstaffel eine hochqualifizierte Ein-satzeinheit für diese spezielle Rettungssituation dar. |

Hospizarbeit und Palliativmedizin■ Lebensqualität bis zum Tod

Hospizarbeit und Palliativmedizin haben in den vergan-genen Jahren eine bahnbrechende Arbeit geleistet und das Tabu „Tod und würdevolles Sterben“ wieder ins öffentli-che Bewusstsein gebracht. Für die Malteser ist dies ein Kernauftrag, der aus ihren historischen Anfängen als Hos-pitalitätsorden und ihren christlichen Wurzeln herrührt.

In der Hospizarbeit steht der Sterbende mit seinen Be-schwerden, Bedürfnissen und Wünschen im Mittelpunkt. Die Zuwendung und der Beistand durch ausgebildete Hospizhelfer sollen ihm ein möglichst schmerz- und angstfreies Lebensende ermöglichen, und zwar an dem ge-wünschten Ort, der oft das Zuhause ist. Angehörige sol-len unterstützt und in ihrem Abschied und ihrer Trauer begleitet werden.

In der Diözese Rottenburg-Stuttgart gründete sich der erste ambulante Hospizdienst 1995. Heute zählt er diö-zesanweit 20 hauptamtliche Mitarbeiter im Bereich Pallia-tivpflege und 70 ehrenamtliche in der Hospizarbeit.

Der Malteser Hospizdienst wirkt in der Diözese zudem bei der Schulung von Schwesternhelferinnen und ambu-lanten Pflegekräften mit. In den vergangen zwei Jahren beteiligte er sich auch am Aufbau der pal -lativpflegerischen Spezialisierung der Malteser Pflegedienste.

Die Faber-Stiftung för-dert die Ausbildung von Malteser Fachkräften in ambulanter Palliativpfle-ge und ermöglicht den weiteren Ausbau dieses Diens-tes. |

Page 14: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

14 | Die Malteser Dienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Malteser Jugend■ Mit Spaß und Kompetenz engagiert

Seit ihrer Gründung 1983 kann sich die Malteser Jugend in der Diözese Rottenburg-Stuttgart über einen festen und stattlichen Stamm an Mitgliedern freuen. Etwa 600 Kinder und Jugendliche treffen sich regelmäßig in Gruppen bei den Maltesern, um zu spielen, zu lernen und sich zu engagie-ren.

Die Arbeit und Angebote der Malteser Jugend fußen auf vier Säulen: Bildungsarbeit, aktive Freizeitgestaltung, malteserspe-zifische Ausbildung und soziales Engagement. Das Fundament ist der gelebte christliche Glau-be, der sich wie ein roter Faden durch die Aktivitäten der Malte-ser Jugend zieht. Von ihm leiten sich Werte wie Verantwortungs-bewusstsein, Hilfsbereitschaft, Toleranz, Achtung und Res-pekt ab, an die die Kinder und Jugendlichen herange-führt werden und die sie er-

proben und leben lernen: sei es beim Besuch von Senioren in einem Altenheim, bei der Erste Hilfe-Ausbildung in der Gruppenstunde oder in der Gemeinschaft auf einem der vielen Zeltlager. Die Gruppenleiter entstammen den eige-nen Reihen und werden in speziellen Kursen ausgebildet.

In ihren Aktivitäten erleben sich die Malteser Kinder und Jugendlichen als einen Teil des Gesamtverbandes. Sie lernen verschiedene Malteser Dienste spielerisch kennen und da-mit auch Möglichkeiten für ein späteres Engagement. Und sie werden mit ihren erworbenen Kompetenzen eingebun-den: als begleitende Helfer beim „Sonnenzug“, einer Aus-flugsfahrt der Malteser der Diözese Rottenburg-Stuttgart

für Senioren und Menschen mit Behinderung, oder auf Ka-tholikentagen sowie als „Co-Aussteller“ auf Fachmessen mit einer eigenen Präsentation ihrer Jugendorganisation.

Zu den zentralen Angeboten der Malteser Jugend gehören: | das Streitschlichterprogramm,| die Teilnahme an der „72-Stunden-Aktion“ des Bundes der

katholischen Jugend (BDKJ),| das Programm „Abenteuer Helfen“.

■ „Abenteuer Helfen“

Um schon Kinder für die Erste Hilfe zu begeistern, hat die Malteser Jugend das Programm „Abenteuer Helfen“ entwi-ckelt. Ritter Malte – eine freundliche Handpuppe – besucht gemeinsam mit Malteser Jugendlichen und Erwachsenen Kindergärten und Schulen. In Schnupperstunden oder Ta-gesprojekten geht es kindgerecht um das Thema „Helfen“: Wie sieht ein Mensch aus, der Hilfe braucht? Wie versorge ich eine kleine Wunde? Wie setze ich einen Notruf ab? – Schon Kindergartenkinder können so soziale Kompetenzen und Selbstvertrauen entwickeln. Je nach Altersstufe und In-teressen stellt „Abenteuer Helfen“ verschiedene Module für den Einsatz zur Verfügung.

„Abenteuer Helfen“ ist ein einmaliges Konzept, mit dem die Malteser Jugend eine umfangreiche Ideen-

sammlung für die Arbeit mit Kin-dern und Jugend lichen bietet. |

Jahr Mitglieder

2008 597

2005 586

2000 608

1995 505

1990 261

1985 107

Malteser Jugendliche in der Diözese

Page 15: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Die Malteser Dienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart | 15

Ambulanter Kinderkranken-pflegedienst■ Entlastung für Familien mit

schwerkranken Kindern

Ein schwerkrankes Kind Tag und Nacht zu umsorgen und zu pflegen kann eine Familie an den Rand ihrer Kräfte bringen. Eltern und Geschwister brauchen hier eine pro-fessionelle und einfühlsame Hilfe, die Sicherheit gibt, Freiräume schafft und die Lebensqualität erhalten hilft.

Im Jahr 1994 wurde der Kinder-pflegedienst Esslingen und im Januar 2003 der Kinderkranken-pflegedienst „Ambulant Inten-siv“ im Ostalbkreis gegründet. Rund 45 Kinderkrankenschwes-tern versorgen hier etwa 30 Kinder im häuslichen Umfeld. In schweren Fällen auch 24 Stunden lang – die Kinderkran-kenschwestern kommen dann auch nachts, um die Familien

zu entlasten. Die Eltern und Geschwister werden in der Pflege angeleitet und in die Versorgung miteinbezo-gen.

Für die pflegerischen und sozialpsychologischen Anforderungen sind die Kinder-krankenschwestern speziell ausgebildet. Ihre Unterstüt-zung reicht von der Grund- und Behandlungspflege über intensivpflegerische Aufgaben wie künstliche Ernährung, Katheter- und Stomaversorgung bis hin zur Pflege und Überwachung beatmeter Kinder. Zu ihren Patienten ge-hören| Frühgeborene,| Kinder mit Behinderungen oder chronischen

Erkrankungen,| Kinder, die zu Hause beatmet werden,| Kinder nach einer Operation und| sonstige schwer und schwerst erkrankte Kinder

und Jugendliche. |

Kinderhospizdienst■ Nicht jeder Schmetterling lernt fliegen

Die Patinnen und Paten der Kinderhospizdienste in den Kreisen Esslingen, Göppingen und Ostalb sind für einen ganz besonderen Einsatz ausgebildet: Sie kümmern sich um Familien mit Kindern und Jugendlichen, die an einer lebensverkürzenden Krankheit leiden. Das Leid abnehmen können die Paten nicht, aber sie hören zu, helfen und un-terstützen. Das gilt auch für Kinder und Jugendliche, von denen ein Elternteil oder ein Geschwisterkind im Sterben liegt oder gestorben ist. Als Ansprechpartner und Tröster bieten sie spezielle Geschwister- oder Trauergruppen an. Zudem beraten sie in allen Fragen der Palliativversorgung.

1999 gründeten die Malteser zusammen mit der Katholi-schen Gesamtkirchengemein-de in Kirchheim unter Teck den ersten ambulanten Kinder-hospizdienst in Süddeutsch-land. Es waren die Nöte der Familien mit sterbenskranken Kindern, die für die Schwes-tern der Kinderkrankenpflege den Anstoß zu diesem Dienst gaben. Daraufhin wurden Ehrenamtliche geschult, die bereit waren, Familien in die-ser schweren Zeit, manchmal über Jahre hinweg, zu begleiten.

2004 folgten Gliederungen im Ostalbkreis und riefen einen Kinder- und Jugendhospizdienst ins Leben. 2009 kam es zur Gründung gleicher Dienste im Landkreis Göppingen, in Bad Mergentheim und in Oberschwaben, dort in ge-meinsamer Trägerschaft mit der Stiftung Liebenau, sowie in Stuttgart zusammen mit dem katholischen Stadtdekanat.

Bis 2008 begleiteten in den Gliederungen 120 ehrenamtli-che Paten und Patinnen circa 130 Familien. Allein im Jahr 2008 leisteten 60 Paten 1.900 Stunden ehrenamtliche Ar-beit – mit steigender Tendenz.

Die Dienste in Kirchheim und im Ostalbkreis sind Mitver-anstalter des Weiterbildungskurses „Palliative Care Kind“ für Pflegekräfte, Ärzte, Seelsorger und psychosoziale Be-rufsgruppen. In Kirchheim gibt es zudem eine ehrenamtli-che Clowngruppe, die kranke Kinder zu Hause besucht. |

»Wir waren wirklich mit unseren Kräften am Ende – und können nun dank der Malteser wieder etwas aufatmen.«

Page 16: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre
Page 17: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre
Page 18: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Menüservice■ Jeden Tag frisch auf den Tisch

Viele Menschen genießen gerne einmal am Tag eine schmackhafte und gesunde warme Mahlzeit, möchten oder können diese aber nicht mehr selbst zubereiten. Dann ist der Malteser Menüservice die perfekte Lösung!

Seit 1987 liefern die Malteser in der Diözese Rottenburg-Stuttgart täglich ihre Menüs direkt auf den Tisch ihrer Kun-den. Wie begehrt die Mahlzei-ten mittlerweile sind, zeigt die große Nachfrage: 2008 wurden 488.600 Essen ausgeteilt.

Die Kunden können jeden Tag unter sechs Menüs auswählen, so dass jeder etwas für seinen Geschmack und seine Bedürf-nisse findet. Dabei ist der Spei-

seplan abwechslungsreich und die Zutaten werden frisch verkocht. Zudem bieten die Malteser zahlreiche Sonder-zubereitungen wie diabetikergeeignete oder natriumarme, cholesterinarme oder glutenfreie Kost.

Auch im Bereich der Schul- und Kindergartenverpflegung ist der Malteser Menüservice seit Einführung der Ganzta-gesschulen und -kindergär-ten aktiv. Die Malteser bieten hier individu-elle Speisepläne mit gesundem, schmack-haftem und – auf Wunsch auch – „Bio“-Essen. |

Motorradstaffel■ Wendig und schnell:

ein klarer Vorteil

Sie sind einfach schneller und wendiger: Ersthelfer auf Motorrädern im Stau auf einer Autobahn – zum Beispiel zu Beginn der Sommerferien. An stehenden Autoschlan-gen vorbei finden sie in Kürze den Weg zur Unfallstelle, können dort Erste Hilfe leisten und Angehörige betreuen, bis Rettungsdienst und Notarzt eintreffen.

Seit 1986 schließen Malteser „First Responder“ auf Mo-torrädern so eine Lücke in der Notfallversorgung. Damals machten die Aalener Malteser mit einer ersten Maschi-ne den Anfang. Heute gibt es an den Standorten Aalen, Stuttgart und Göppingen insgesamt sechs Motorräder für den Einsatz.

In Beschleunigung und Wendigkeit sind die Motorräder allen anderen Rettungsmitteln überlegen. Sie bieten den Ersthelfern erhebliche Vorteile bei starkem Verkehrsauf-kommen, bei großen Menschenmengen, in engen Gassen oder in unwegsamem Gelände. Ein weiterer Nutzen: Bei längeren Staus können Verkehrsteilnehmer so leichter be-treut und gegebenenfalls verpflegt werden.

Entsprechend sind die motorisierten Rettungsassistenten ausgestattet: Neben notfallmedizinischem Material mit Beatmungsbeutel, Defibrillator sowie Infusions- und Ver-bandmaterial haben sie auch Mineralwasser und kleines Kinderspielzeug in den Seitenkoffern verstaut – als Mun-termacher für staugeplagte Ferienkinder. |

18 | Die Malteser Dienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Jahr verteilte Essen

2008 488.600

2005 439.700

2000 307.600

1995 245.300

1990 21.700

Menüservice in der Diözese

Page 19: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Malteser Migranten Medizin■ Medizinische Hilfe auch ohne Krankenschein

MMM – so das Kürzel – bedeutet: kostenfreie Erstunter-suchung und Notfallversorgung bei Schmerzen, plötzlicher Erkrankung, Verletzung oder Schwangerschaft für Menschen ohne gültigen Aufenthaltsstatus oder ohne Krankenversiche-rung. Denn leider steigt die Zahl der Menschen, die nicht im medizinischen Netz unseres Staates aufgefangen werden: Darunter sind Selbstständige, deren Einkommen für eine dauerhafte Krankenversicherung nicht ausreicht, Studie-rende und Touristen aus dem Ausland sowie Straßenkinder. Viele dieser Menschen können oder wollen aufgrund ihres Status keine Praxis oder kein Krankenhaus aufsuchen.

Die Malteser sehen sich mit diesem Angebot ihrem Leitsatz „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“ ver-pflichtet. Sie garantieren ihren Patienten direkte medizini-sche Hilfe und Anonymität.

In Stuttgart gibt es seit Oktober 2008 einmal pro Woche eine Praxissprechstunde, in der| eine primäre medizinische Versorgung stattfindet,| die Betreuung und Behandlung mit Hilfe eines Netzwerkes

koordiniert wird.

Dieses Netzwerk besteht aus Gebiets-, Haus- und Zahn-ärzten sowie Krankenhäusern, Beratungsstellen und sozia-

len Diensten, die sich zur Kooperation bereiterklärt haben und ihre Leistungen kostenlos anbieten. Medikamente aus Beständen werden unentgeltlich weitergegeben; nur nicht vorgehaltene Arzneimittel müssen von den Patienten selbst bezahlt werden.

Schwerpunkte der Stuttgarter Malteser Migranten Medizin sind bisher:| Innere Medizin,| Gynäkologie,| die Unterstützung von Schwangeren – von der Beratung

bis zur Geburt.

Den bedürftigen Menschen soll aber auch sozial geholfen werden. Durch eine gezielte Beratung kann die Wiederein-bindung in das soziale System gelingen.

Trotz der vielen Ehrenamtlichen braucht die MMM Geld. Zum Beispiel muss ein Behandlungsraum mit Gerätschaf-ten bereitstehen. Unterstützung erfahren die Malteser durch Geld- und Sachspenden, vor allem der Veronika-Stiftung. Und sofern möglich, kommen auch die behandelten Pati-enten für die entstandenen Kosten auf oder leisten ei-nen Eigenanteil. |

Die Malteser Dienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart | 19

Patienten 120

Behandlungsfälle 200

Entbindungen 10

(Die Zahlen gelten für die ersten

10 Monate Tätigkeit der MMM.)

MMM – seit Oktober 2008 in der Diözese

Page 20: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Pflegedienst■ Der Mensch steht im Mittelpunkt

Seit Einführung der Pflegeversicherung kommt den am-bulanten Pflegediensten als wichtiger Bestandteil des Gesundheitswesens ein besonderer Stellenwert zu. Die qualifizierten Malteser Pflegekräfte leisten Grund- und Behandlungspflege, bieten eine hauswirtschaftliche Ver-sorgung an und vermitteln weitere Hilfsangebote.

Wichtig sind den Maltesern darüber hinaus kompetente Beratung und menschliche Zuwendung – unbürokratisch und zuverlässig. Damit tragen sie zum Erhalt der Selbst-ständigkeit bei und helfen, Lebensqualität zu bewahren. Pflege ist Vertrauenssache – und bei den Maltesern steht der Mensch im Mittelpunkt.

In den ambulanten Pflege-diensten der Malteser wurde in den Jahren 2007 und 2008 ein Qualitätsmanagement-System eingeführt, das sich an den Vor-gaben der DIN ISO 9001:2000 und den Vorgaben des Medizi-nischen Dienstes der Kranken-kassen (MDK) orientiert. |

Schulsanitätsdienst■ Erste Hilfe macht Schule

Ein Malteser Schulsanitätsdienst hat ein klares Profil und unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von anderen Schulsanitätsdiensten: Malteser Schulsanitätsdienste sind Teil der Malteser Gemeinschaft und in der örtlichen Mal-teser Gliederung verankert. Sie werden von ihr betreut, in Aktivitäten eingebunden und haben einen festen An-sprechpartner.

Unabhängig davon sind die Malteser Schulsanitätsdienste selbstverständlich Teil der Gemeinschaft an der Schule. Die Malteser arbeiten mit der Schule eng zusammen und stimmen sich mit ihr in allen wichtigen Punkten ab.

Schulsanitätsdienste dienen dazu | die sanitätsdienstliche Betreuung der Schüler und Lehrer

sicherzustellen – dies beinhaltet die Erstversorgung bei Unfällen und Verletzungen und reicht von Verbänden anlegen bis hin zu Lebensrettenden Sofortmaßnahmen während des Schulalltags;

| bei schulischen Veranstaltungen die sanitätsdienstliche Versorgung zu gewährleisten.

Schon lange widmen sich die Malteser dem Aufbau und der Be-treuung von Schulsanitäts-diensten und der Erste Hil-fe-Ausbildung für Schüler. Unter dem Ti-tel „Abenteuer Helfen“ bieten sie vielfältige Projekte in

Kindergärten und Schulen sowie in der offenen Jugend-arbeit an.

Bis Ende 2008 gab es diözesanweit 23 Schulsanitätsdiens-te. Das Engagement der Malteser an Schulen wird ständig weiter intensiviert und ausgebaut. |

20 | Die Malteser Dienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Jahr Dienst- stunden

2008 228.700

2005 188.000

2000 127.900

1995 81.000

1990 25.900

Pflegeleistungen in der Diözese

Page 21: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Notfallvorsorge und Katastrophenschutz■ Eine Säule unserer Gesellschaft

Auch unsere hoch technisierte Gesellschaft bleibt von Ka-tastrophen und Notfällen nicht verschont. Da ist die Hilfe kompetenter Freiwilliger gefragt. Die Malteser bereiten diese umfassend und qualifiziert auf ihre Aufgabe als Sanitäter, Betreuer, Verpflegungshelfer oder Fernmelder im Katastro-phenschutz vor.

Die theoretische und praktische Schulung in den Gruppen befähigt die Einsatzkräfte, auch unter schwierigen Einsatz-bedingungen kompetent zu helfen. Die Kenntnis und Be-herrschung der technischen Möglichkeiten ist dabei ebenso wichtig wie die Bereitschaft zum persönlichen Einsatz.

■ SanitätsdiensteDie sanitätsdienstliche Versorgung der Besucher und die Prä-senz von Einsatzkräften bei Veranstaltungen wie Konzerten, Sportfesten und Großevents gehört zu den festen Aufgaben der Malteser. Der Malteser Sanitätsdienst leistet wirksame Hilfe im Gesamtsystem der Notfallvorsorge, insbesondere in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst.

■ Zivil- und Katastrophenschutz, Sanitäts- und Betreuungsdienste

In den Landkreisen der Diözese stehen derzeit in sechs Kreisen 322 Einsatzkräfte in Einsatzeinheiten in Bereit-schaft, die bei größeren Schadenslagen zum Schutz der

Bevölkerung eingesetzt werden können. Hinzu kommen weitere Einsatzkräfte, die sich in maltesereigenen Einheiten zur Verfügung stellen:| Schnelleinsatzgruppen (SEG): Als Nahtstelle zwischen

dem Rettungsdienst und dem Katastrophenschutz sind sie innerhalb von wenigen Minuten auf dem Weg zum Scha-densort und unterstützen den Rettungsdienst bei der Ver-sorgung von Patienten.

| First Responder: Sie werden vom Wohnort oder Arbeits-platz aus über den Rettungsdienst alarmiert, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu verkürzen. |

Die Malteser Dienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart | 21

Sanitätseinsätze der Malteser in der Diözese Rottenburg-Stuttgart von 2004 bis 2009

Jahr Einsatz Malteser Einsatzkräfte Einsatzdauer / Teilnehmer

2004 Katholikentag in Ulm 62 5 Tage / 30.000 Teilnehmer

2005 Weltjugendtag in Köln 58 6 Tage / 1.200.000 Teilnehmer

2006 Katholikentag in Saarbrücken 60 5 Tage / 27.000 Teilnehmer

Fußball-Weltmeisterschaft 220 4 Wochen

Papstbesuch in Bayern 25 6 Tage / 300.000 Teilnehmer

2007 Jugendwallfahrt des BDKJ der Diözese nach Assisi 8 6 Tage / 500 Teilnehmer

2008 Katholikentag in Osnabrück 12 5 Tage / 60.000 Teilnehmer

Fußball-Europameisterschaft in Österreich / Schweiz 17 8 Tage

Summer-Breeze-Festival in Dinkelsbühl 160 6 Tage / 27.000 Teilnehmer

2009 Amoklauf in Winnenden 70 14 Tage

Summer-Breeze-Festival in Dinkelsbühl 180 5 Tage / 30.000 Teilnehmer

Page 22: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Psychosoziale Unterstützung■ Seelischer Beistand im Notfall

Als anerkannte Experten für den psychosozialen Bereich der Notfallversorgung bieten die Malteser eine qualifizier-te und auf den Fundamenten ihres Glaubens beruhende Betreuung und Begleitung von Menschen in akuten Kri-sensituationen an.

Die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) der Malte-ser umfasst die beiden großen Bereiche:| Hilfe für Helfer: Einsatzkräfte werden hier psychisch un-

terstützt und betreut.| Krisenintervention/Notfallseelsorge: Von Not- oder Un-

fällen Betroffene und deren Angehörige erhalten psychi-schen Beistand.

Die Ausbildungs-angebote der PSNV vermitteln die dafür notwendigen Fähig-keiten. Vorrangig ist immer, den Men-schen in seiner Not wahr und ernst zu nehmen. Deshalb haben die Malteser hier einen hohen Kompetenz- und

Qualitätsanspruch an ihre ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter.

Generelle Alarmierungsgründe sind zum Beispiel:| Verkehrsunfälle und Schadensereignisse,| ein Suizid,| der Tod oder der Unfall eines Kindes,| der Massenanfall an Verletzten bei einer Katastrophe,| ein außergewöhnlich langer Rettungseinsatz mit beson-

derer Belastung von Angehörigen.

Das PSNV-Team der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist in Ravensburg ansässig. Die sieben Mitarbeiter dieser Einheit leisteten 2008 33 Einsätze. Dabei wurde deutlich, dass die Psychosoziale Notfallversorgung als Fachdienst der Not-fallvorsorge in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. |

Rettungshunde■ Vier Pfoten und ein

hervorragender Geruchssinn

Seit 1991 sind Rettungshundestaffeln in der Diözese Rot-tenburg-Stuttgart erfolgreich im Einsatz. Sie werden vor allem in folgenden Fällen angefordert: | Flächensuche: Ein Hund sucht ein großes Gebiet ab, für

das sonst eine sehr große Anzahl von Menschen not-wendig wäre.

| Trümmersuche: Hunde können zum Beispiel nach ei-nem Erdbeben in eingestürzten Gebäuden riechen, ob sich noch ein Mensch darin befindet.

| Mantrailing: Der Hund folgt der Spur eines Menschen mit Hilfe dessen spezifischen Geruchs.

Alle Bereiche stellen eine hohe Herausforderung an das Team aus Mensch und Hund dar, weshalb die Ausbildung sehr intensiv ist. Oft werden die Rettungshunde auch ein-gesetzt um sicherzustellen, dass sich eine Person nicht an einem bestimmten Ort aufgehalten hat. |

22 | Die Malteser Dienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Jahr Rettungs- Einsätze eingesetzte hundestaffeln Kräfte

2008 7 88 1.056

2007 6 57 513

Rettungshunde in der Diözese

Page 23: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Rettungs- und Rückholdienst■ Qualität als Markenzeichen

Der Rettungsdienst einer Hilfsorganisation stellt ihre stän-dige Präsenz in der Öffentlichkeit sicher und trägt so zu ih-rer Wahrnehmung und Bekanntheit bei. So wurde 1970 mit dem ersten Malteser Rettungsdienst ein wichtiger Schritt in der Geschichte des katholischen Hilfsdienstes in der Diözese Rottenburg-Stuttgart unternommen. Ausgestattet waren die ersten Fahrzeuge des mobilen Dienstes mit von der Björn-Steiger-Stiftung finanzierten Funkgeräten.

Heute ist der Rettungsdienst für viele Gliederungen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart von existenzieller Bedeutung. Die Leistungsfähigkeit der Malteser als Hilfsorganisation hängt, insbesondere im Katastrophenschutz, maßgeblich von der Mitwirkung im Rettungsdienst ab. Die Verbesserung der Hilfsfrist in Baden-Württemberg von 15 auf zehn Minu-ten ist das Ziel in den nächsten Jahren.

Ende 2008 sind die Malteser in der Diözese an sechs Stand-orten im Rettungsdienst und an weiteren drei Standorten im Krankentransport aktiv. Ohne das beachtliche Engagement von ehrenamtlichen Mitarbeitern im Rettungsdienst und Krankentransport wäre diese Präsenz nicht möglich.

Dabei wird bei den Maltesern Qualität groß geschrieben. Sie sind die einzige Hilfsorganisation, deren Rettungsdienst – bereits seit 1998 – bundesweit nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert ist. Und diese Position gilt es, kontinuierlich zu si-chern und auszubauen: Jährlich werden sämtliche Rettungs-wachen im Rahmen interner Audits überprüft, regelmäßig geschieht das auch durch einen externen Auditor. So zählt der Malteser Rettungsdienst heute zu den Marktführern im deutschsprachigen Raum hinsichtlich seines Qualitätsma-nagementsystems und arbeitet auf europäischer Ebene mit führenden Hilfsorganisationen im „EMS Quality Network“ zusammen.

■ In den Urlaub mit sicherem Gefühl

Etwa 400.000 Bundesbürger erkranken oder verunglücken jedes Jahr während eines Urlaubsaufenthaltes. Nicht immer ist die medizinische Versorgung im Ausland sichergestellt. Oft wird die ärztliche Behandlung durch Sprachprobleme erschwert. Eine nicht selten lange Trennung von Familie und Freun-den belastet zusätzlich.

Seit 1987 sind die Mal-teser aus der Diözese im Rückholdienst tätig. Hierbei werden Menschen, die im In- oder Ausland medizinische Hilfe benötigen, nach Hause oder in ein wohnortnahes Krankenhaus gebracht. Der Rück-transport kann in einem Krankenwagen, einem Pkw oder einem Flugzeug erfolgen.

An den Standorten Stuttgart, Aalen und Nürtingen wur - den 2007 und 2008 jeweils rund 1.100 Einsätze mit Krankenwagen und als Flugbegleiter durchgeführt. Auslän-dische Haupteinsatzländer waren Frankreich, die Schweiz und Österreich.

Bundesweit arbeiten die Malteser im Auftrag des ADAC, aber sie sind auch für Versicherungen und natürlich für die Mitglieder der Malteser im Einsatz.

Als erster Dienstleister im weltweiten Krankenrücktransport hat sich der Malteser Rückholdienst sein Qualitätsmanage-ment nach der DIN EN ISO 9001 zertifizieren lassen. |

Page 24: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

24 | Der Malteser Hilfsdienst in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

■ Die Geschäftsführer der Malteser in der Region Baden-Württemberg

■ Die Bezirksbeauftragten der Malteser in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Peter NeuhauserBezirks- geschäftsführer Neckar-Tauber

Sabine WürthBezirks- geschäftsführerin Nord- und Ost-württemberg

Jürgen RauppBezirks- geschäftsführer Bodensee

Markus BensmannStellvertretender Regionalgeschäftsführer und Bezirksgeschäfts-führer Schwarzwald-Oberrhein

Bezirk Donau-IllerPhilipp Graf Reuttner von Weyl-Mynett

Bezirk OberschwabenVitus Graf von Waldburg-Zeil-Hohenems

Bezirk StuttgartElisabeth Staudenmaier

Bezirk Nord- und OstwürttembergDr. Eugen Volz

Edmund BaurBezirks- geschäftsführer (e. a.) Göppingen

Klaus Weber Regional- und Diözesangeschäfts-führer

Page 25: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Der Malteser Hilfsdienst in der Diözese Rottenburg-Stuttgart | 25

■ Die Beauftragten der Malteser in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Freudenstadt

Isolde Eppler (Kreisbeauftragte)

Friedrichshafen

Ulrich Ackermann (Stadtbeauftragter)

Göppingen

Edmund Baur (Kreisbeauftragter)

Heilbronn

Hubertus Graf von Waldburg zu Wolf-egg und Waldsee (Kreisbeauftragter)

Heidenheim

Axel Eichler (Stadtbeauftragter)

Korntal-Münchingen

Mathias Maurmaier (Ortsbeauftragter)

Ludwigsburg

Helmut Eberhard (Stadtbeauftragter)

Nürtingen

Dr. Jochen Herkommer (Stadtbeauftragter)

Rainau-Dalkingen

Franz Schenk (Ortsbeauftragter)

Ravensburg

Norbert Scheffler (Stadtbeauftragter)

Reutlingen

Ralf-Peter Hülsemann (Stadtbeauftragter)

Rottenburg

Jürgen Haug (Stadtbeauftragter)

Schwäbisch-Gmünd

Andreas Pfeiffer (Stadtbeauftragter)

Stuttgart

Fritz Bender (Stadtbeauftragter)

Ulm

Brigitte Seil (Stadtbeauftragte)

Unterschneidheim

Gerhard Häußermann (stellvertretender Ortsbeauftragter)

Waiblingen

Ute Silvani (Stadtbeauftragte)

Winnenden

Florian Hambach (Stadtbeauftragter)

Wolfegg

Stefan Huber (Ortsbeauftragter)

Besigheim

Bad Wimpfen / Heilbronn

Winnenden

Waiblingen Ellwangen

Aalen

Göppingen

NürtingenEsslingenBöblingen

Freudenstadt

Rottenburg

ReutlingenEhingen

Biberach

Wolfegg

Ravensburg

Friedrichshafen

Stuttgart

Korntal-Münchingen

Kornwestheim

Heidenheim

Ulm

Schwäbisch- Gmünd

Rainau-Dalkingen

Unter-schneid-

heim

Aalen

Alexander Rettenmaier (Stadtbeauftragter)

Besigheim

Franjo Springob (Stadtbeauftragter)

Biberach

Albrecht Graf von Brandenstein-Zeppelin (Kreisbeauftragter)

Böblingen

Dieter Hamm (Kreisbeauftragter)

Ehingen

Paul Hermann Guter (Stadtbeauftragter)

Ellwangen

Jochen Trollmann (Stadtbeauftragter)

Esslingen

Dr. Carl-Ludwig Graf von Balle-strem (Kreisbeauf-tragter)

■ Diözese Rottenburg-Stuttgart■ Erzdiözese Freiburg

Page 26: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

1959 • • • • • • • • 1969 • • • • • • • • • 1979 • • • • • • • • • 1989 • • • • • • • • • 1999 • • • • • • • • • 2009

Malteser im Einsatz: Die Höhepunkte 1959–2009

26 | Der Malteser Hilfsdienst in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

■ 1960 | 1. Mai Erster Großeinsatz der Malteser: Es gilt, 30.000 Teilnehmer der Vertriebe-nenwallfahrt auf dem Schönenberg bei Ellwangen sanitätsdienstlich zu betreu-en. Bei einem abschließenden Empfang spricht sich Bischof Leiprecht in Anwe-senheit des Bundeskanzlers Dr. Konrad Adenauer und des Ministerpräsidenten Kurt-Georg Kiesinger lobend über den Einsatz des Malteser Hilfsdienstes aus.

■ 1964 | 2. bis 6. SeptemberSanitätsdienst beim 80. Deutschen Ka-tholikentag in Stuttgart. 221 Helfer und Helferinnen aus allen Diözesen sind im Einsatz.

■ 1970Beginn des Rettungsdienstes mit mo-bilen Rettungswachen. Ausstattung der Fahrzeuge mit Funkgeräten durch die Björn-Steiger-Stiftung.

■ 1974 | JuniBei den Spielen zur Fußballweltmeister-schaft leisten die Malteser den Sanitäts-dienst und stellen pro Spiel 100 ehren-amtliche Sanitäter und acht Ärzte zur Verfügung.

■ 1986 | 26. bis 31. AugustAnlässlich der Fußball-Europameister-schaft in Deutschland übernehmen die Malteser den Sanitätsdienst im Stutt-garter Neckarstadion.

■ 1988Die Malteser in Aalen beginnen mit dem Rückholdienst. Die Geschäftsstel-le ist heute die Kopfleitstelle für den Rückholdienst der Malteser in Baden-Württemberg.

■ 1991 | 13. bis 21. AugustPapstbesuch in Ungarn: Malteser aus der Diözese beteiligen sich an der Sa-nitätsbetreuung während des gesamten Papstbesuchs.

■ 1993 | 13. bis 22. AugustDie Malteser stellen gemeinsam mit anderen Organisationen den Sanitäts-dienst während der Leichtathletik-Welt-meisterschaften in Stuttgart.

■ 1996 | Dezember Erster Einsatz der ECOM-Gruppe Göp-pingen zur Trinkwasseraufbereitung in Ruanda (Mittelafrika).

■ 1998 | JuliDie Malteser aus Stuttgart betreuen erstmals die zehntägige Rad-Etappen-fahrt „Tour de Ländle“ mit bis zu 3000 Teilnehmern täglich. Im Sanitätsdienst sind auch zwei Motorräder im Einsatz, um den Notarzt so schnell wie möglich zum Einsatzort bringen zu können.

■ 1999 | 1. bis 4. NovemberErstes Europäisches Symposium für Höhlenretter in Göppingen. Teilneh-mer aus allen Teilen der Welt tauschen ihre Erfahrungen aus und vermitteln durch Vorträge und Schauübungen ei-nen Eindruck von den extremen Anfor-derungen, die bei Hilfeleistungen an sie gestellt werden.

■ 2004 | Katholikentag in UlmFünf Tage Einsatz beim 95. Katholi-kentag in der eigenen Diözese. Die 62 Einsatzkräfte sind verteilt auf Einsatz-leitung und Sanitätsdienst. Über 100 Mal müssen sie Besucher des Katholi-kentages medizinisch versorgen.

Page 27: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

1959 • • • • • • • • 1969 • • • • • • • • • 1979 • • • • • • • • • 1989 • • • • • • • • • 1999 • • • • • • • • • 2009

Malteser im Einsatz: Die Höhepunkte 1959–2009

Der Malteser Hilfsdienst in der Diözese Rottenburg-Stuttgart | 27

■ 2005 | 1. bis 6. Juni Weltjugendtag in Köln

Ein Sanitätsdienst der Superlative: fast 2.500 Helfer sind beim Weltjugendtag unter Federführung der Malteser im Einsatz. 58 stammen aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart und erleben die großartige Atmosphäre der ersten Aus-landsreise des neu gewählten Papstes Benedikt XVI. Mit über 1.000.000 Pil-gern aus der ganzen Welt erleben sie unter anderem die Abschlussmesse mit „Benedetto“ auf dem Marienfeld nahe Köln.

■ 2006 | 24. bis 28. Mai Katholikentag in Saarbrücken

Mit 60 Einsatzkräften stellt die Diöze-se den größten Anteil der bundesweit knapp 400 Helfer. Ein schöner Erfolg für die Helfer, denn nebenbei können die Malteser im Jahr 2006 auf 50 Jahre Einsatz bei Katholikentagen zurückbli-cken. Und gleichzeitig mit Erfolg die „Generalprobe“ für die FIFA-WM im eigenen Land bestehen.

■ 2006 | 9. Juni bis 9. Juli Fußballweltmeisterschaft in Deutschland

„Sommermärchen 2006“ – und die Diö-zese fiebert und feiert mit. Mit mehr als 200 Einsatzkräften sichern die Malteser die Fußball-Weltmeisterschaft rettungs- und sanitätsdienstlich ab. Eingesetzt werden sie im Bereich des Gottlieb-Daimler-Stadions und in den Einheiten des Katastrophenschutzes. Darüber hi-naus betreuen die Malteser Teams zahl-reiche public viewing-Veranstaltungen.

■ 2006 | 9. bis 14. September Papstbesuch in Bayern

Die Malteser übernehmen federführend den Sanitätseinsatz während des Besuchs des Heiligen Vaters Papst Benedikt XVI. in seiner Heimat Bayern. Sechs Tage lang sind 25 Helfer der Diözese als Teil der „Päpstlichen Sanitätsgarde“ im Ein-satz für Benedikt XVI. und die „Fans“ des deutschen Papstes.

■ 2008 | 13. bis 18. August Summer-Breeze-Festival

Knapp 200 Malteser Einsatzkräfte sind im Einsatz beim Summer-Breeze-Festi-val im bayerischen Dinkelsbühl. Es ist der größte Einsatz der diözesanen Mal-teser, bei dem die Einsatzleitung bei der eigenen Diözese lag, mit insgesamt 1.500 Hilfeleistungen.

■ 2009 | 11. März Amoklauf in Winnenden und Wendlingen

Der wohl tragischste Anlass für einen Einsatz. Am 11. März läuft ein Ju-gendlicher mit einer Schusswaffe in der Winnender Albertville-Realschule Amok. Schnelleinsatzgruppen (SEG) aus Kirchheim und Nürtingen werden in Wendlingen eingesetzt und stehen in Alarmbereitschaft. Am Abend, mit Beginn der Trauerfeiern, rückt die SEG Göppingen nach Winnenden aus, um die dortigen jungen Helfer, die zum Teil zum unmittelbaren Umfeld der Opfer gehören, zu unterstützen. Winnenden rückt für die kommenden Tage in den Mittelpunkt der weltweiten medialen und öffentlichen Aufmerksamkeit. Ins-gesamt 70 Malteser sind über 14 Tage im Bereich Sanitätsdienst, Betreuung und Psychosoziale Notfallversorgung im Dauereinsatz.

Page 28: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

28 | Der Malteser Hilfsdienst in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Am 6. Juni 1971 begannen die Malteser mit einer Aktion, die bis heute Bestand hat und mittlerweile alle zwei Jahre zu einem der Höhepunkte der Diözese gehört: der Malteser Sonnenzug – ein eintägiger Ausflug mit Älteren und Kranken, Schwachen und Menschen mit Behinderungen an den Bodensee. Der erste Sonnenzug mit über 400 be-hinderten und alten Menschen brach 1971 zum „schwäbischen Meer“ auf. Der Ausflug fand damals zunächst ge-meinsam mit anderen Hilfsorganisatio-nen jährlich statt.

■ Viele Hände für einen reibungs losen Ablauf

Nach dem Ausstieg dieser Organisa-tionen 1993 übernahmen die Malteser die alleinige Durchführung und Finan-zierung des Sonnenzugs, der seitdem im zweijährigen Rhythmus stattfindet. Viel wird dafür getan, um Spenden zu bekommen, damit die Reise für die Teilnehmer finanziert werden kann. So gehört bis heute das Bischöfliche Or-dinariat zu den großen Unterstützern des Sonnenzuges. Aber auch die betei-ligten Gliederungen sind vor Ort enga-giert: Der Malteser Hilfsdienst in Heil-bronn beispielsweise organisierte 1999 einen „Neckarlauf“, um Mittel für den Sonnenzug zu sammeln – 7.000 Mark kamen damals zusammen. Zahlreiche Schulen unterstützen den Sonnenzug mit der Aktion „Schüler laufen für Se-nioren“, um so das Geld zur Deckung der Fahrtkosten zu bekommen. 2005 brach jedoch eine neue Ära an: Zum ersten Mal starteten die Gliede-rungen in der Heimat mit Reise- und Behindertentransportbussen – und nicht wie bisher in einem gemeinsa-men Sonderzug. Stuttgarter Hofbräu

stellte für diese Premiere kostenlos ih-ren „VIP-Bus“ zur Verfügung.Mittlerweile sind alle zwei Jahre gut 700 Teilnehmer dabei und 200 Malteser Helfer im Einsatz, um Menschen, die nur noch schwer aus ihren eigenen vier Wänden herauskommen, einen unbe-schwerten Tag zu ermöglichen.Die Gesamteinsatzleitung koordiniert die gesamte Veranstaltung direkt von Friedrichshafen aus. Die ehrenamt-lichen Helfer organisieren An- und Rückreise, Umsteigen und Betreuung während der Ausflugsfahrt. Für die Ver-pflegung sorgen Betreuungseinheiten mit Feldküchen und Lunchpaketen.

■ „Früh morgens raus“Früh aufstehen heißt es für alle Sonnen-zügler – denn bis spätestens 10.30 Uhr müssen die Helfer am Hafen in Fried-richshafen sein, um ihre Gäste auf die MS Schwaben und die MS Zeppelin zu begleiten. Direkt am Kai findet vor der Abfahrt eine Heilige Messe statt, die über Lautsprecher auch auf die Schiffe übertragen wird. Am Nachmittag legen die Schiffe wieder an, und man begibt sich auf die Heimreise.Der Sonnenzug ist für alle oft fest im Kalender eingetragen – und er wird be-liebter und schreibt seine Anekdoten. So konnte schon der Brötchenmangel beim Mittagessen auf der MS Schwa-ben durch eine Übergabe von „Bug zu Bug“ mitten auf dem Bodensee behoben werden. Und nicht einmal der 50. Hochzeitstag hielt ein Ehepaar davon ab, am Sonnenzug teilzuneh-men. Im Gegenteil: Sie sahen es als passenden Rahmen für ihren Festtag. So endet dieser Ausflug fast jedes Mal wie er beginnt: mit strahlenden Gesich-tern und Sonnenschein. |

Seit 1971: Der Sonne entgegen …Der Malteser Sonnenzug der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Sonnenzug 2009 und 1971: Viele helfende Hän-de ermöglichen den diözesanen Ausflug an den Bodensee und damit Freude und Unbeschwert-heit bei den Ausflüglern

Page 29: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Der Malteser Hilfsdienst in der Diözese Rottenburg-Stuttgart | 29

■ Finanzbericht

Ehrenamtliche Dienste (MHD e.V.)In der Diözese Rottenburg-Stuttgart sind die ehrenamtlichen Dienste mit den Orts-, Stadt- und Kreisgliederungen sowie die Diözesangeschäftsstelle zu-sammengefasst.Beim Jahresabschluss 2007 wurde die rechnerisch korrekte Konsolidierung der Buchungskreise von der Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft KPMG AG geprüft.Der Jahresabschluss 2008 der Diöze-sangliederung (einschließlich Unter-gliederungen) wurde komplett von der KPMG geprüft und erhielt den unein-geschränkten Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers. Die Vermögenslage der Malteser in der Diözese ist solide, die Bilanzstruktur ist gesund.

Hauptamtliche Dienste (MHD gGmbH)Die Region Baden-Württemberg wird aus den hauptamtlichen Diensten der beiden Diözesen Rottenburg-Stuttgart und Freiburg gebildet. Die größten hauptamtlichen Arbeitsfelder der Mal-teser in Baden-Württemberg sind die Sozialen Dienste (Pflege, Menüservice,

Hausnotruf), der Fahrdienst für behin-derte Menschen und der Rettungsdienst mit dem Rückholdienst.

Mitgliedsbeiträge sichern soziale ArbeitVon den Mitgliedsbeiträgen aus der Diö-zese Rottenburg-Stuttgart verbleiben 77 Prozent im ehrenamtlichen Verband.

In den Jahren 2007/2008 wurden jeweils rund 23 Prozent der Mitgliedsbeiträge (760.000 Euro) in Form von „Freiwilli-gen Zuwendungen“ für die hauptamtli-chen Dienste verwendet. Damit sichern die Mitgliedsbeiträge unsere Leistungen für kranke, behinderte und alte Men-schen. |

■ Mitgliederentwicklung

Über einen deutlichen Zuwachs können sich die Malteser in der Diözese sowohl bei den aktiven Mitgliedern, als auch bei den Fördermitgliedern freuen. In den letzten zwei Jahrzehnten erhöhte sich die Anzahl der aktiven Mitglieder in der Diözese Rottenburg-Stuttgart auf knapp 4.000 um mehr als das Doppelte. Die Summe aller Mitglieder verdreifach-te sich in dieser Zeit auf heute mehr als 67.700 Mitglieder.

Mitgliederentwicklung | Finanzbericht

Mitglieder in der Diözese Rottenburg-StuttgartJahr 1990 1995 2000 2005 2008

Ordentliche Mitglieder 5.008 5.595 5.397 6.318 6.700

davon aktive Mitglieder 1.852 2.272 2.707 3.408 3.988

Fördermitglieder 16.484 34.780 60.326 58.608 61.008

Gesamt 21.492 40.375 65.723 64.926 67.708

Entwicklung der Anzahl der aktiven Mitglieder in der Diözese

Betriebliche Erträge der Hauptamtlichen Dienste in Baden-Württemberg

1999 2002 2005 2008in Tausend €

Page 30: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Die Diözesanleitungen

30 | Der Malteser Hilfsdienst in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

■ Diözesanleiter

Ekhart Graf von Soden-Fraunhofen | 20. April 1960 bis 1. Mai 1965

Sigismund Graf Praschma | 2. Mai 1965 bis 1. Oktober 1966

Karl Graf von Arco-Zinneberg | 2. Oktober 1966 bis 31. Dezember 1980

Johannes Graf von Schönburg-Glauchau | 1. Januar 1981 bis 31. Dezember 1987

Joachim Triebsch | 1. Januar 1988 bis 28. Februar 1989

Ferdinand Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein | 1. März 1989 bis 16. Juli 2002

Karl-Eugen Erbgraf zu Neipperg | seit 17. Juli 2002

■ Diözesangeschäftsführer

Karl Schaal | 15. April 1961 bis 31. Dezember 1962

Matthäus Kopf | 1. Januar 1963 bis 31. März 1975

Werner Schulenburg | 16. September 1975 bis 14. April 1980

Rolf Hofmann | 15. April 1980 bis 30. September 1986

Bernhard Pammer | 1. Oktober 1986 bis 31. März 1995

Klaus Weber | seit 1. April 1995

Die Diözesanleitung im Jahr 2009 im Gespräch mit dem Großmeister des Souveränen Malteser Ritterordens, Fra’ Matthew Festing, bei seinem ersten offiziellen Deutschlandbesuch am 16. September 2009 im Kloster Bad Wimpfen. V. l. n. r.: Edmund Baur (Vizepräsident der Malteser in Deutschland), Dr. Erich Prinz von Lobkowicz ( Präsident der Deutschen Assoziation des Souveränen Malteser Ritterordens), Fra’ Matthew Festing (Großmeister des Souveränen Malteser Ritterordens), Klaus Weber (Regional- und Diözesangeschäftsführer), Karl-Eugen Erbgraf zu Neipperg (Diözesanleiter).

Tätigkeitsbeginn der Diözese Rottenburg-Stuttgart: 21. Juni 1959

Beginn der Geschäftstätigkeit durch den Diözesancaritasverband Rottenburg

Page 31: Malteser Rottenburg-Stuttgart Broschüre

Impressum

HerausgeberMalteser Hilfsdienst e. V.Diözese Rottenburg-Stuttgart

Karl-Eugen Erbgraf zu Neipperg, DiözesanleiterKlaus Weber, Diözesangeschäftsführer

Verantwortlich für den InhaltAlexander Baur, Leiter Kommunikation & Public Relations

KontaktMalteser Hilfsdienst e. V.Diözese Rottenburg-StuttgartUlmer Straße 23170327 StuttgartTelefon +49 (0) 711 925 82-0Telefax +49 (0) 711 925 82-33www.malteser.dewww.malteser-bw.de

GestaltungHackethal ProducingTelefon +49 (0)2683 938-224Telefax +49 (0)2683 938-223www.hackethal.de

Druck druck & mediencenter frechen gmbH, Frechen

BildnachweiseArchiv Malteser, Angelika Großmann, Wolf Lux, Alexander Baur, Nils Bräunig, Michael Engelhardt

SpendenkontoBaden-Württembergische Bank Bankleitzahl 600 501 01Kontonummer 12 70 688