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# 6 MAGAZIN DEZEMBER 2014 – MÄRZ 2015 MAGAZIN Seite 6: Capitol & Staatsphilharmonie BRÜCKENSCHLÄGE FÜR FORTGESCHRITTENE Seite10: Willkommen – Tervetuloa! LEIF SEGERSTAM IST ZURÜCK Seite 11: Nicht zu stoppen REBELLION MIT MANNHEIMER & KARLSRUHER SCHULE Waltraud Meier Mit Mahlers Rückert-Liedern durch den Kosmos menschlicher Gefühle

Magazin #6 Dez14 - Mrz15

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Page 1: Magazin #6 Dez14 - Mrz15

#6MAGAZIN DEZEMBER 2014 – MÄRZ 2015

MAGAZIN

Seite 6: Capitol & Staatsphilharmonie

BRÜCKENSCHLÄGE FÜR FORTGESCHRITTENESeite10: Willkommen – Tervetuloa!

LEIF SEGERSTAM IST ZURÜCKSeite 11: Nicht zu stoppen

REBELLION MIT MANNHEIMER & KARLSRUHER SCHULE

Waltraud MeierMit Mahlers Rückert-Liedern durch den Kosmos menschlicher Gefühle

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als ich vor wenigen Tagen nach einem sehr in-spirierenden Gespräch die Musikhochschule in Karlsruhe verließ, gab mir Hartmut Höll, Rek-tor der Hochschule, das Buch „Karlsruher Reden“ in die Hand; ein Sammelband von Vorträgen, gehalten jeweils zu Semesterbeginn: Reden zur Musik und über die Musik hinaus – gehalten zur Weitung des Horizonts, wie Hartmut Höll es beschreibt. Unter anderem findet sich darin ein Text des Schriftstellers Peter Härtling, von dem ich Ihnen gern erzäh-len möchte, auch wenn das für meine Gruß-worte an Sie eher ungewöhnlich ist, denn übli-cherweise würdige ich an dieser Stelle ja unsere Künstler, die großartigen Solisten und Diri-genten, die vielfältigen Programme und auch unser Orchester. Stattdessen schaue ich, wenn Sie so wollen, als eine Art vorweihnachtliche Betrachtung auf „Der langsame Satz“ von Peter Härtling und hoffe, dass unser MAGAZIN Sie auch ohne meine Lobpreisungen zu den schönen und hochkarätigen Konzerten der Staatsphilharmonie führt.

„Ich habe eine Schwäche für langsame Sätze,“ beginnt Peter Härtling, „in der Musik und in der Literatur. Sie halten die Zeit nicht an. Sie halten sie auf. Ein Adagio nimmt die Zeit wahr und jenen, der es hört, in seine Zeit auf.“ Es sind beredte und eingängige Beispiele, die Peter Härtling wählt, wenn er Lieder von Franz Schubert oder auch den ‚Langsamen Satz für Streichquartett‘ von Anton Webern beschreibt – und doch geht es um viel mehr als um die Langsamkeit allein: Es geht um den Verlust, den wir durch Hetze, Zeitdruck und den unbe-dachten Umgang mit uns und anderen erlei-den, wenn wir nicht ins rechte Zeitmaß finden. „Uns erschreckt eine Schnelligkeit, ein Kom-paktwerden von Zeit, das wir selbst hergestellt haben. Zeit, die wir nicht mehr haben, das heißt bestimmen; Zeit, die uns bestimmt.“

Editorial

LIEBE FREUNDE DERSTAATSPHILHARMONIE,

Impressum

Herausgeber V.i.S.d.P.: Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Heinigstraße 40 67059 Ludwigshafen

Telefon 0621 - 599090 Telefax 0621 - 5990950 [email protected] www.staatsphilharmonie.de

Intendant: Prof. Michael Kaufmann

Generalmusikdirektor: Karl-Heinz Steffens

Redaktion: Petra Singer, Corinna Treffer, Philipp Krechlak

Originalbeiträge: Dr. Rainer Aschemeier, Guido Fischer, Alexander Graf, Gabor Halasz, Prof. Dr. Matthias Henke, Elisa Reznicek, Petra Singer

Fotos: Nomi Baumgartl (Titel, S. 5, Foto Waltraud Meier), Ulrich Oberst (S. 2/3, 8/9, 20), Frank Vinken (S. 5, Foto Karl-Heinz Steffens), René van der Voorden (S. 6/7), Capitol Mannheim (S. 6), Maarit Kytöharju, Leif Kasvoth (S. 10), Evangelische Kirche in Mannheim (S. 11), Marco Borggreve (S. 11), Friedrun Reinhold (S. 11), Thomas Henne (S. 14), BVMI/Brauer Photos (S. 16), Jan Hildner, ADW Mainz (S. 16) www.baunetzwissen.de, Stadt Karlsruhe, Karlsruhe Tourismus (S. 18/19)

Gestaltung: DesignKultur, Wiesbaden Druck: Druckerei Schwörer GmbH & Co. KG, Mannheim

Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten

Die Bilder, mit denen Peter Härtling sein Plädoyer für einen besseren Umgang mit der Zeit hält, sprechen den Zuhörer direkt an. Wie etwa, dass es „den Elektronikern gelungen ist, Zeit und Raum zu verändern. Um es einfach zu erklären: Aus dem Brief ist eine E-Mail ge-worden. Sie braucht nicht ein oder zwei Tage wie ein Brief, sie braucht Sekunden. Der Zeit-Raum, in dem sich der Brief bewegte, schrumpft auf eine Abstraktion.“ Wenn man sich Härtling vorstellt, wie er in der Hochschule spricht, sieht man fast greifbar die Studenten sitzen, wie sie zuhören und zugleich auf ihren iPhones tippen, doch sind wohl nicht nur sie gemeint.

Natürlich bleibt es bei Härtling nicht eindi-mensional, ist sein Rezept nicht die Vereinfa-chung auf das Langsame: „Ich setze jedoch darauf, dass auf den langsamen Satz der rasche folgt, auf das Adagio das Allegro. Ein Atem-wechsel, auch ein Schrittwechsel. Es ist das Gemäße.“ Seine Botschaft zielt darauf ab, sich gegen die „Engführung der Gedanken, der Le-benshaltung“ zu stellen. Und wenn ich über diese Ermunterung nachdenke, dann bin ich doch wieder ganz bei der Staatsphilharmonie und den Konzerten, die wir für Sie vorbereitet haben. Dann bin ich bei den kostbaren Momenten, die vor uns liegen, bin bei Mozart und Mahler, Schubert und Weill, Bruckner und Bartók und natürlich auch bei Humperdinck – ob für die kleinen oder großen Musik-freunde.

Prof. Michael KaufmannIntendant der Deutschen StaatsphilharmonieRheinland-Pfalz

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Inhalt

INHALTSVERZEICHNIS

Seite 4 Titelgeschichte: Waltraud Meier Seelenmusik

Seite 6 Grenzüberschreitung(en): Die Kooperation der Staatsphilharmonie mit dem Capitol

Seite 8 Metropolregion: Rainer Kern Intendant von Enjoy Jazz

Seite 10 Porträt: Leif Segerstam

Seite 11 Das besondere Konzert: REBELLION IM QUADRAT

Seite 12 KONZERTKALENDER: DEZEMBER 2014 BIS MÄRZ 2015

Seite 14 Porträt: Clemens Keller Neuer Verwaltungsleiter

Seite 16 Neuigkeiten und Meldungen

Seite 18 Spielstättenporträt Karlsruhe: Kulturelle Highlights in der Fächerstadt

Seite 20 Staatsphilharmonie auf Tour: „Heimspiele“ in Dessau und Reise nach Erlangen

Seite 21 Education: Kinderkonzerte und Patenschaft mit der Erich Kästner-Schule

Seite 22 Kolumne: Prof. Dr. Matthias Henke Komponierende Ehepaare

S. 15

S. 16

S. 20

S. 10

S. 20

S. 6

BEETHOVENFEST SPEYER 2. - 5. JULI 2015

Kartentelefon 0621 - 3367333 www.reservix.de www.staatsphilharmonie.de

Zum zweiten Mal schlägt die

Deutsche Staatsphilharmonie

Rheinland-Pfalz mit ihrem

Chefdirigenten Karl-Heinz Steffens

ihre Sommerresidenz in Speyer

auf. Inspiriert vom südlichen Flair

der Stadt laden sie dazu ein,

im Alten Stadtsaal, unter freiem

Himmel und in der wunderbaren

Gedächtniskirche ausgewählte

Werke Ludwig van Beethovens

frisch und neu zu erleben.

SO Ä 28. Juni 2015 Ä 17:00 UhrSpeyer, Stadthalle

VORKONZERT ZUM BEETHOVENFEST SPEYERKooperationskonzert „Musikschulen der Region & Staatsphilharmonie“

DO Ä 2. Juli 2015 Ä 19:30 UhrSpeyer, Gedächtniskirche

ERÖFFNUNGSKONZERTKarl-Heinz Steffens, DirigentTrio Franz Schubert

Ludwig van Beethoven Ouvertüre zu „Coriolan“, op.62Tripelkonzert C-Dur, op. 65Sinfonie Nr. 5 c-Moll, op. 67

FR Ä 3. Juli 2015 Ä 19:30 UhrSpeyer, Open Air Rathausinnenhof

ENSEMBLEKONZERTMitglieder der Deutschen Staats-philharmonie Rheinland-Pfalz

Ludwig van Beethoven Rondo Es-Dur (Rondino)Septett Es-Dur, op. 20Oktett Es-Dur, op. 103

SA Ä 4. Juli 2015 Ä 19:30 UhrSpeyer, Open Air Rathausinnenhof

ENSEMBLEKONZERTMitglieder der Deutschen Staats-philharmonie Rheinland-Pfalz

Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Luis Spohr

SO Ä 5. Juli 2015 Ä 11:00 UhrSpeyer, Alter Stadtsaal

KAMMERMUSIK-MATINEEKarl-Heinz Steffens, Klarinette Michal Friedlander, Klavier Mitglieder der Deutschen Staats-philharmonie Rheinland-Pfalz

Werke von Ludwig van Beethoven

SO Ä 5. Juli 2015 Ä 18:00 UhrSpeyer, Gedächtniskirche

ABSCHLUSSKONZERTKarl-Heinz Steffens, DirigentIsabelle Faust, Violine

Ludwig van Beethoven Konzert für Violine und Orchester D-Dur, op. 61 Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, op. 55 „Eroica“

S. 4

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Titelgeschichte

Waltraud Meier

SEELENMUSIK

Seit der Saison 2013/14 widmet sich

die Staatsphilharmonie Rheinland-

Pfalz unter der Leitung ihres

Chefdirigenten Karl-Heinz Steffens

dem Sinfoniker Franz Schubert. Nun

wird dieser Zyklus nicht nur mit der

großen C-Dur-Sinfonie fortgesetzt. In

den Konzerten stehen erneut Lieder

des Schubert-Bewunderers Gustav

Mahler im Mittelpunkt. Und bei den

„Rückert-Liedern“ ist mit Waltraud

Meier eine der überragendsten

Mezzosopranistinnen und zugleich

eine der bedeutendsten Mahler-

Sängerinnen unserer Zeit zu erleben.

Im letzten Jahr konnte die Wagner-Welt ein kleines Jubiläum feiern. 1983 und damit

vor genau 30 Jahren hatte Waltraud Meier in „Parsifal“ ihr Bayreuth-Debüt gegeben. Und in der Partie der „Kundry“, die vielleicht die aufregendste und in allen Belangen anspruchsvollste Frauenfigur Wagners ist, sorgte die Mezzosopranistin für Begeiste-rungsstürme. Ab sofort galt Waltraud Meier als der neue Stern am Wagner-Firmament. Sämtliche großen Opernhäuser rissen sich um sie. Und überall, wo sie die großen Wagner-Partien sang, waren die Reaktionen bei Publikum und Kritik einhellig über-schwänglich. „Hier ist jemand, der wirklich singt“, stellte etwa die „New York Times“ 1988 nach Meiers Kundry an der MET fest. Denn schon damals verkörperte sie jenen seltenen Typus von Sängerin, der die Musik bewältigt und zugleich aus ihr alles an Lei-denschaften und Emotionen schöpft.

Nach tausenden Vorstellungen und Kon-zerten, in denen sie sogar oftmals ins dra-matische Sopranfach gewechselt ist, gehört die Opern- und Liedsängerin Meier weiter-hin zur absoluten Weltklasse. Und mit ihrer atemberaubenden Kunst setzte sie nicht nur bei Wagner Maßstäbe, sondern u.a. als Bizets „Carmen“, als „Marie“ in Bergs „Wozzeck“ oder „Didon“ in Berlioz´ „Les Troyens“. Dass die gebürtige Würzburgerin dieses Niveau über die Jahre und Jahrzehnte halten konnte, liegt aber nicht nur an ihrer

umsichtigen Karriereplanung, bei der sie nicht auf jedes Opernrollenangebot ange-sprungen ist. Schon zu Beginn, als sie die ersten wichtigen Schritte auf den Opern-bühnen von Mannheim und Dortmund absolvierte, legte sie Wert auf die notwenige körperliche Fitness. Deshalb achtet sie bis heute darauf, dass sie täglich Sport treiben kann. Ob am Heimtrainer oder im Fitness-raum des Hotels.

Aus dem Moment gestaltenAuch vor dem anberaumten Inter viewter-min in ihrer Wahlheimat München war Waltraud Meier selbstverständlich schon joggen. Mit der von GMD Karl-Heinz Stef-fens geleiteten Staatsphilharmonie Rhein-land-Pfalz wird sie nun im Januar gleich drei Mal mit den „Rückert-Liedern“ von Gustav Mahler auftreten. Diesen Zyklus hat sie – wie überhaupt sämtliche Lieder Mah-lers – natürlich schon oft gesungen. Aber jede Wiederbegegnung mit diesen Liedern ist für sie eine neue Herausforderung. „Man muss Mahlers Lieder stets aus dem Moment heraus gestalten, sie neu erfühlen. Das gilt für den musikalischen Text genauso wie für den geschriebenen. Wenn er mir über die Lippen kommt, ist es so, als würde ich ihn in diesem Moment selber denken, neu denken.“

Caspar David Friedrich, Der Sommer (Landschaft mit Liebespaar),1807

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Titelgeschichte

Seit ihrem Mahler-Debüt 1986, bei dem sie von Klaus Tennstedt am Pult begleitet wurde, hat Waltraud Meier mit den bedeu-tendsten Mahler-Dirigenten zusammenge-arbeitet. Dazu zählten Lorin Maazel und Claudio Abbado. Und mit Daniel Baren-boim hat sie gar einmal in Chicago die „Rückert-Lieder“ in der Orchester- sowie auch in der Klavierfassung aufgeführt. Doch am nachhaltigsten wurde ihr Mahler-Bild von dem italienischen Maestro Giuseppe Sinopoli geprägt: „Er hat mich wohl am meisten beeinflusst, was die Expressivität angeht, aber auch diese für Mahler typische Bandbreite zwischen Naivität und den total existenziellen Gefühlen. Und dies trifft be-sonders auf die Rückert-Lieder zu. Den Anfang macht da mit ‚Blicke mir nicht in die Lieder’ ein leichtes, unbeschwertes Lied-chen. Mit ‚Ich atmet einen linden Duft’ wird es poetisch. Und dann plötzlich – wuusssch: ‚Ich bin der Welt abhanden gekommen’ und „Um Mitternacht’. Man fällt da in ein ganz tiefes Loch. Zum Schluss, mit ‚Liebst du um Schönheit’, gelangt man wieder ins Leben zurück. Die fünf Lieder sind wie ein Weg durch eine ganze Existenz.“

Diesen Weg beschreitet und gestaltet die begnadete Stimmschauspielerin Waltraud Meier ungemein ergreifend und mitreißend, anrührend und empfindsam. Auch mit ihren Mahler-Interpretationen ist sie somit

zu einer Instanz in der Welt des Kunstliedes geworden. „Lieder sind im Gegensatz zur Oper zwar viel intimer, aber auch viel er-füllender“, findet Meier und fügt hinzu, dass ein Lied im Gegensatz zur bewegenden Kunstform Oper oftmals eine wesentlich tiefere Intensität vermittelt. Und wie faszi-niert sie von den Licht- und Schattenseiten ist, die da in den Liedern besungen werden, unterstrich sie 2004 mit der Entscheidung, sich eine Auszeit vom Musiktheater zu nehmen und sich ausschließlich dem Lied-repertoire der Romantik und des frühen 20. Jahrhunderts zu widmen.

Einfache ErfolgsgeheimnisseSeit einigen Jahren ist sie wieder auf alle großen Opernbühnen zurückgekehrt und feiert von der Mailänder Scala über Paris und Berlin bis zur New Yorker MET Tri-umph um Triumph. Dabei fällt das Erfolgs-geheimnis der Opern- und Liedsängerin er-staunlich einfach aus: „Man hofft, dass man gut geschlafen hat. Dann singt man sich ein und reitet schließlich mit dem Dirigenten auf einer Welle.“ Genau dieses Ideal wird sich jetzt bei ihrem Mahler-Gastspiel bei der Staatsphilharmonie einstellen, das Chefdi-rigent Karl-Heinz Steffens mit zwei Werken von Franz Schubert einrahmen wird. Ein-geläutet wird das Programm mit Schuberts Ouvertüre und Zwischenaktmusik zu „Ro-samunde“. Im Finale ist sodann seine große Sinfonie in C-Dur, D 944 zu hören.

Mit diesem sinfonischen Schwanengesang des Österreichers setzen Steffens und die Staatsphilharmonie ihren spielzeitüber-greifenden Schubert-Zyklus fort. Und wie bereits in der Spielzeit 2013/14 kommt es erneut zu einer Begegnung mit dem Lieder-komponisten Mahler. „Für mich markieren diese beiden Komponisten die Eckpunkte einer romantischen Innerlichkeit“, so Karl-Heinz Steffens zur Programmklammer. „Schubert war der erste und wichtigste Pro-tagonist einer Seelenmusik, die untrennbar mit der eigenen biographischen Befindlich-keit einhergeht. Er sucht das Jenseitige, die Erlösung aus der eigenen Seelenqual. Es ist die Flucht vor der kalten Welt ins Innere der eigenen Gefühle. Und Mahler ist der Vollen-der dieser Sehnsuchts- und Gebrochenheits-trunkenheit der romantischen Epoche.“

Text: Guido Fischer

Die Weltklasse-Mezzosopranistin Waltraud Meier und Chefdirigent Karl-Heinz Steffens

19. Januar 2015Ludwigshafen, Konzertsaal im Pfalzbau2. PHILHARMONISCHES KONZERTSCHUBERT-ZYKLUS

20. Januar 2015Neustadt an der Weinstraße, Saalbau

21. Januar 2015Worms, Das Wormser

Karl-Heinz Steffens, DirigentWaltraud Meier, Mezzosopran

Franz Schubert Ouvertüre und Zwischenaktmusik zu „Rosamunde“

Gustav Mahler Rückert-Lieder

Franz Schubert Sinfonie C-Dur, D 944 „Große C-Dur“

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Kaufmann und Riehle sehen sich bei dieser als langfris-tige und strategische Partnerschaft gedachten Koope-ration also vor eine komplexe Aufgabe gestellt. Denn zum einen gilt es, unterschiedlichste Zuhörerschaften anzusprechen und Neugierde auf Ungewohntes und Ungehörtes zu wecken. Andererseits soll es jedoch nicht darum gehen, Zugänglichkeit auf Kosten der Qualität zu erreichen. „Wir möchten eine wirkliche Synergie beider Welten erzeugen. Dabei ist es wichtig, dass sich das Orchester auch wirklich einbringt und sein Können nicht einfach zu Hause lässt“, betont Kaufmann. Eine standardisierte Veranstaltung unter dem typischen Motto „Classic meets Rock“ könne daher nicht das Ziel sein.

Es ist den beiden wichtig, die Veranstaltungsstätte nicht einfach zu bespielen, sondern auch in die Programm-gestaltung einfließen zu lassen. Denn wer im weiten Rund des Capitols steht, das 1927 als damals größtes

Wenn der Dirigent eines Sinfonieorchesters sich mal eben während eines einzigen Konzerts in den Klarinettisten einer Jazz-

band verwandelt und das Publikum einem Cemba-listen ganz selbstverständlich Szenenapplaus spendet, dann ist man entweder im falschen Film oder bei einer äußerst gelungenen Kooperationsveranstaltung der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz mit

Was mit einem mitreißenden Konzert im Rahmen des

MODERN-TIMES-Festivals begann, findet nun mit drei weiteren

spannenden Veranstaltungen seine Fortsetzung: Bei der Koopera-

tion der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz mit dem Mann-

heimer Capitol werden nicht nur Ländergrenzen überschritten.

kalischen Alltag noch birgt. „Sicherlich gibt es immer noch E und U“, erklärt Kaufmann. „Ich glaube aller-dings nicht, dass sich diese Grenze auch in den Hörge-wohnheiten des Publikums widerspiegelt. In den pri-vaten CD-Regalen steht Beethoven mittlerweile oftmals neben den Beatles.“ Ähnlich sieht das auch Thorsten Riehle, der als Geschäftsführer des Capitols gemeinsam mit Kaufmann für die Reihe verantwortlich ist: „Es kommt nicht darauf an, ob ich Klassik, Jazz, Pop oder Rock höre, sondern ob ich gute Musik angeboten be-komme und dieses Angebot annehme.“

Grenzüberschreitung(en)

1927 als Kino erbaut, konnte sich das Capitol durch die Zeiten retten

und seinen Charme bewahren. Die Leiden -schaft und das Engage-

ment zahlreicher Künstler, der Bürger sowie

Stiftungen Mannheims ermöglichten sein

Fortbestehen.

dem in der Popkultur verankerten Mannheimer Ver-anstaltungshaus Capitol. Denn was wie ein gewagtes Experiment klingen mag, ist in Wahrheit Ergebnis eines durchdachten Konzepts, das sich im doppelten Sinne daran macht, bestehende Grenzen zu überschreiten. „Die Staatsphilharmonie hat sich schon immer als Orchester der ganzen Region verstanden“, erklärt Intendant Prof. Michael Kaufmann. „Wenn hier nun zwei Institutionen von beiden Seiten des Rheins zusammenkommen, ist das ein deutliches Zeichen, wie eine gemeinsame Kulturregi-on Rhein-Neckar konkret gestaltet werden kann.“

Gleichzeitig wird in der Zusammenarbeit deutlich, wie wenig Aussagekraft die überkommene Aufteilung in E(-rnste)-Musik und U(-nterhaltungs)-Musik im musi-

GMD Karl-Heinz Steffens jazzt mit Kollegen „seiner“ Combo.

Die Kooperation der Staatsphilharmonie mit dem Capitol

KEINE ANGST VOR GRENZÜBERSCHREITUNG(EN)

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Lichtspielhaus Deutschlands erbaut wurde, spürt den Geist vergangener, goldener Zeiten der Filmgeschichte. Was läge also näher, als den Kuppelbau mit Musik aus den Werken eines der ganz großen Meister zum Klin-gen zu bringen? Im Mai wird die Staatsphilharmonie unter der Leitung Frank Strobels von der Europäischen Filmphilharmonie daher ausgewählte Stücke aus der Zusammenarbeit des Komponisten Nino Rota mit Federico Fellini präsentieren.

Der Regisseur Federico Fellini steht wie kaum ein anderer für die Hochphase des italienischen Films während der 50er und 60er Jahre, in der das römische Produktions-studio „Cinecittà“ noch als echter Konkurrent Holly-woods gelten durfte. Fellinis Filme sind oftmals in

Obwohl alle Veranstaltungen der Kooperation für Michael Kaufmann persönliche Highlights darstellen, freut sich der Intendant auf ein Konzert doch ganz be-sonders. Das gibt es im März zu hören, wenn die Staats-philharmonie unter dem Titel „Mondlieder“ Werke von Schulhoff, Debussy und Kurt Weill präsentiert.

Denn zu Weill hat Kaufmann eine ganz besondere Beziehung: „Mich fasziniert seine persönliche und künstlerische Entwicklung, die sich vor allem auch nach seiner Vertreibung aus Deutschland und in den Jahren seiner Emigration abspielte. Dazu kommt sein un-glaubliches kompositorisches Niveau. Er war außerdem immer jemand, für den es keine Trennung zwischen E- und U-Musik gab und allein deshalb passt er ganz wunderbar in unser Programm.“ Tatsächlich ließ sich der in Dessau geborene Künstler schon früh von Jazz und anderen Strömungen der Avantgarde beeinflussen und entwickelte diese maßgeblich mit. Kein Wunder also, dass seine Kompositionen von zahlreichen nam-haften Künstlern der Populärkultur wie The Doors oder Frank Sinatra immer wieder in anderen Kontexten inter-pretiert wurden, ohne dabei ihre Gültigkeit zu verlieren.

Thorsten Riehle hat hingegen schon einen anderen Hö-hepunkt für sich herausgesucht: „Ganz klar das Kinder-konzert zur Faschingszeit. Kinder halten einem ganz unmittelbar den Spiegel vor. Daher wird das sicherlich eine spannende Aufgabe.“ Das Motto des Konzerts lautet dabei „Von Märchen, Mythen und Helden“ und umspannt mit Stücken von Wolfgang Amadeus Mozart, Paul Dukas und John Williams Musik aus drei ganz unterschiedlichen Generationen von Komponisten. Ge-rade Williams dürfte unter den jungen Zuhörern jedoch zahlreiche unbewusste Fans haben: Die mittlerweile weltberühmte Filmmusik zu den ersten Teilen der er-folgreichen Harry Potter-Reihe stammt schließlich aus seiner Feder.

Es ist auch dieses Konzert, das auf eine ganz natürliche Weise das Anliegen des Programms verdeutlicht: Für Kinderohren und ihre ganz intuitiven Geschmacks- urteile gibt es bekanntlich noch keine künstliche Eintei-lung von Musik. Hier zählt nur, was gut klingt.

Text: Alexander Graf

Grenzüberschreitung(en)

17. März 2015Mannheim, Capitol

KURT WEILL „MONDLIEDER – OH MOON OF ALABAMA“Ernst Theis, DirigentInternationale Gesangssolisten

Kurt Weill Kleine Dreigroschenmusik, op. 9

Erwin Schulhoff La Somnam- bule (Die Mondsüchtige), Tanzgroteske in einem Aufzug, op. 54

Claude Debussy Clair de lune aus „Suite bergamasque“ (Orchesterfassung) Erwin Schulhoff Orinoco (Carioca-Fox)

Kurt Weill Mahagonny Songspiel(Doris Sophia Heinrichsen, Regie)

8. Februar 2015Mannheim, Capitol

KINDERKONZERT ZUR FASCHINGSZEIT –VON MÄRCHEN, MYTHEN UND HELDENMarkus Huber, Dirigent Hans Gröning, Bariton

Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Paul Dukas, John Williams u. a.

21. Mai 2015Mannheim, Capitol

FILMMUSIKKONZERTFEDERICO FELLINI & NINO ROTAFrank Strobel, DirigentManfred Callsen, Moderator

v.l.n.r. Thorsten Riehle (Geschäftsführer Capitol), Albrecht Hornbach (Vorsitzender Stiftung Deutsche Staatsphilharmonie), Generalmusikdirektor Karl-Heinz Steffens und Intendant Prof. Michael Kaufmann

fiebrigem Rhythmus inszenierte Reisen durch die Welt der menschlichen Leidenschaften, die er bisweilen bis ins Bizarre und Absurde überspitzte. In Rota fand er einen kongenialen Partner, der diese Trips in fesselnde, und doch beschwingte Musik zu übersetzen vermochte. Als Wunderkind gefeiert, galt Rota bis zu seinem Tod im Jahr 1979 als einer der größten Filmmusikkomponisten des 20. Jahrhunderts, was ihm einen Oscar für die Musik zu Coppolas „Der Pate“ einbrachte. Wenn daher im Mai mit der Staatsphilharmonie eines der renommiertesten Filmmusikorchester in einem der schönsten Filmtheater Deutschlands die Musik Nino Rotas interpretiert, darf man sich auf außergewöhnliche cineastische und musi-kalische Momente freuen.

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Von der Metropolregion zur Musik-

region – Prof. Michael Kaufmann

spricht mit Rainer Kern, Intendant

von „Enjoy Jazz“, über Kultur als Motor

für die Region, über Grenzüber-

schreitungen und die Bewerbung

zur UNESCO City of Music.

Metropolregion

Michael Kaufmann: Herr Kern, auch wenn unsere Leser Sie vielleicht nicht persönlich kennen, so sind Sie ja im besten Sinn ein „Mr. Music“ der Region, denn viele Aktivitäten links und rechts des Rheins leben von Ihrer Initiati-ve und Ihrem Einsatz: ob „Enjoy Jazz“, die vor-läufig zurückgestellte Kulturhauptstadt-Bewer-bung und jetzt die Bewerbung zur UNESCO City of Music – Sie sind einer der wichtigen Akteure und Motor dieser Aktivitäten. Ist Ihnen die Musik in die Wiege gelegt? Rainer Kern: Die Musik ist mir zwar nicht in die Wiege gelegt, war aber ab meiner frühen Jugend ein wichtiger Sozialisationspunkt. Durch meinen zehn Jahre älteren Bruder kam ich schon sehr früh in Berührung mit Musik und besonders mit Live-Musik. Diese „ästhetische Schulung“ hat tiefgehende Spu-ren in mir hinterlassen. Mannheim war da-mals schon ein Zentrum des Jazz. In der Stadt – meistens im Capitol – konnte man alle wichtigen Künstler und Künstlerinnen der damaligen Zeit live erleben. Schnell sind in meiner Jugend dann andere Kunstformen, wie Literatur, Bildende Kunst und Theater hinzugekommen. Sehr wichtig war dabei die Stadtbibliothek in Mannheim, die mich mit Büchern und Schallplatten versorgt hat, und das kostenfrei. Aus diesem frühen Erleben ist meine Leidenschaft für die Kunst allgemein und die Musik im Speziellen entstanden.

MK: Vielleicht beginnen wir bei „Enjoy Jazz“, dem großen Festival, für das Sie seit über 15 Jahren Programme entwickeln und das im Untertitel mit „Festival für Jazz und Anderes“ bewusst Genres überschreitet. War das nicht hin und wieder schwer zu erklären, neben inhaltlichen Schwerpunkten auch offen für Grenzüberschreitungen zu sein?RK: Das war nie schwer zu erklären, viel-leicht wurde es aber ab und zu schwer ver-standen (lacht). Wenn das Thema „Jazz“ ist, dann gibt es dazu viel zu sagen. Diese Kunst-form hat seit ihrer Entstehung vor ungefähr 100 Jahren vieles beeinflusst, war verboten, wurde unterdrückt, hat sich immer wieder neu definiert und auch neu erfunden. Dieses Thema kann ich nur mehrdimensional ab-bilden. Im Jazz geht es ja im Grunde stets direkt um Freiheit und darum, den Blick und den Horizont zu erweitern. Das geht aber nur über Grenzüberschreitungen. Das Publi-kum von „Enjoy Jazz“ sieht das auch so und schätzt die Möglichkeit, „Anderes“ kennen lernen zu können.

MK: Dann haben Sie von Heidelberg aus die Region einbezogen, machten das Festival zu einem der ersten regionalen kulturellen Er-eignisse. Das Publikum muss sich nicht auf einen Veranstaltungsort zubewegen, sondern die Veranstaltungen kommen zu den Men-schen. Träumten Sie schon um das Jahr 2000

von einer Kultur-Region Rhein-Neckar? Der aktuelle Staatsvertrag zur Metropolregion kam immerhin erst 2005 und in einem Artikel von ZEIT ONLINE war zu lesen, dass Sie dazu beitragen, das Wortungetüm von der Rhein-Neckar-Region in eine verdauliche Vokabel zu verwandeln.RK: Wenn ich diesen Beitrag leisten konnte, dann freue ich mich sehr. Ich bin in Mann-heim geboren, habe in Heidelberg studiert, immer in einer der beiden Städte gewohnt und mich stets in der gesamten Region be-wegt. Kurzum, ich habe das Naheliegende getan. Für mich hatten sich die Grenzen in der Region irgendwann aufgelöst, alles war erreichbar und nutzbar und gerade in den Unterschieden lag (und liegt immer noch) das Besondere. Ich wollte deshalb vom zwei-ten Jahr des Festivals an, dass dieses mehr Orte bespielt. Das war einerseits ein strate-gisches Ziel und gleichzeitig entsprach es schon damals meiner Wahrnehmung der Region als Kulturregion. Im „Zusammen“ und „Miteinander“ liegt der Reiz und Erfolg in unserer Zeit, nicht im Gegeneinander. Deshalb habe ich auch – initiiert von der BASF und positiv getrieben durch Dr. Peter Kurz, dem jetzigen Oberbürgermeister Mannheims, – aus voller Überzeugung die Festivalregion mitentwickelt und von Anfang an das Projekt „Metropolregion“ unterstützt und befördert.

„IM ‚ZUSAMMEN‘ UND ‚MITEINANDER‘ LIEGT DER REIZ UND ERFOLG IN UNSERER ZEIT“

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Metropolregion

MK: Sicher ist es erst einmal schwieriger, über Grenzen hinweg gemeinsame Chancen zu entwickeln, aber im Bereich der Musik bietet zum Beispiel die weltberühmte „Mannheimer Schule“, die am Hof des Pfalzgrafen und Kur-fürsten Karl Theodor entstand, eine große Chance. Musik hat sich noch selten an Lan-des- und Flussgrenzen aufhalten lassen und die innere Botschaft der „Mannheimer Schu-le“ ist ja doch der Aufbruch in ein Neues und nicht nur die Pflege einer Tradition, was wir mit REBELLION IM QUADRAT versuchen. RK: Mannheim stand immer und steht auch heute noch für den Aufbruch in ein Neues – ganz generell und in der Musik im Spezi-ellen. Denken Sie nur an die Popakademie, die Musikförderung und Unterstützung der Musikbranche – kurz, an das sogenannte „Mannheimer Modell“ und jetzt auch noch die Erweiterung um das erste Weltmusik Institut Baden-Württembergs – die Orienta-lische Musikakademie, was Sie alles zusam-men genommen auch als „Neue Mannheimer Schule“ betrachten könnten. Tradition und Fortschritt gingen dabei immer eine gute und befruchtende Partnerschaft ein und da sind die neuen Aktivitäten der Staatsphilharmo-nie sehr willkommen. Und wenn die Begeg-nung der Mannheimer Schule mit Wolfgang Rihm eine Verbindung zwischen der Metro-polregion und Karlsruhe knüpft, kann ich Sie nur dazu ermuntern.

MK: Mich beeindruckt, wie vermeintlich selbstverständlich Sie sich zwischen Kunst, Kultur und Politik bewegen. Und wenn es um „Enjoy Jazz“ geht, sprechen Sie hin und wieder auch von einem Produkt, das Sie an-

bieten, das zum Beispiel die Städte für ihr Marketing einsetzen können. Verstört das nicht hin und wieder Ihre Gesprächspartner? Wie schafft man den Spagat zwischen Kunst und Präsentation/Vermarktung von Kunst?RK: Kunst, Kultur und Politik bedingen sich gegenseitig – ich kann nicht das eine sagen, ohne das andere mitzudenken. Die Kunst steht ja nicht in einem luftleeren Raum, son-dern sie interagiert mit ihrer Umgebung, ist möglicherweise oder sogar im besten Falle von gesellschaftlicher Relevanz. Und natür-lich ist Kunst ein Produkt. Und das kann ich anbieten. Wie und wem entscheide dann übrigens bei meiner Kunst ich – der Künstler.Das Produkt „Enjoy Jazz“ kann für das Mar-keting der Städte oder der Region eingesetzt werden. Diese Idee gefällt mir, das will ich so. Der entscheidende Punkt ist doch, dass diese Möglichkeit zum Marketing nicht meine Kunst bestimmt, sondern dass das die mir wichtigen Inhalte tun. Wenn sich dann die in einem künstlerisch freien Prozess ent-standene Kunst als Produkt zum Marketing für ihre Umgebung eignet, ist das doch wun-derbar.

MK: Können wir noch einmal konkreter da-rauf zurückkommen, was Sie bewegt, in der Kultur einen Motor für die Entwicklung der Region zu sehen? Begriffe wie Kultur-Touris-mus und kreative Industrie haben in den letzten Jahren ein Stück weit an Glanz einge-büßt, viele kulturelle Aktivitäten sind nicht wirklich auskömmlich finanziert, auch größere Kultureinrichtungen müssen sehen, wie sie in die Zukunft kommen. RK: Kultur, oder genauer Kunst, ist einer der wichtigsten Motoren für die Entwicklung der Region und der Städte, unter anderen neben

einer stabilen und starken Wirtschaft und einem funktionierenden Sozialwesen. Dass die Kunst diesen Effekt hat, ist ausführlich untersucht und valide nachgewiesen, daran zweifelt heute niemand mehr. Was jedoch dringend ansteht und überfällig ist in Deutschland, ist eine Kulturdiskussion und Neuorientierung. Die deutsche Gesellschaft hat sich verändert in der Zusammensetzung – ethnisch, demografisch und sozial. Wir müssen uns fragen: Wie wollen wir in Zukunft zusammen leben, was ist uns wich-tig? Eine sichtbare und fruchtbare Kultur-diskussion findet parallel dazu aber nicht statt. Stattdessen wird die Kultur wenig reflektiert fortgeschrieben unter Berufung auf eine Tradition, die aber nicht mehr für alle gilt, womöglich nur für eine Minderheit. Diese Gesellschaft ist sehr divers geworden, was ein Glücksfall ist, denn wir wissen, dass Diversität eine große Chance ist. Ein Land, das sich selbst – zurecht – als Kulturland versteht, muss der Kunst die Möglichkeit zur Entwicklung geben und dafür den Rahmen bereitstellen.

MK: Sie sprachen einmal davon, dass es ein Fehler ist, sich vom Markt leiten zu lassen und zu viele Kompromisse einzugehen; bes-ser sei es, den Markt selbst zu schaffen. Woher nehmen Sie die Kraft, sich dieser nicht leichten Aufgabe immer wieder aufs Neue auszuliefern?RK: Sie haben recht, keine Kompromisse bei den Inhalten, das Publikum nicht unter-schätzen und ihm ruhig auch mal etwas zumuten. Außerdem habe ich die Kunst auf meiner Seite und die lässt mich nie im Stich.

Schöne Beispiele für die metropolregionalen Vorlieben von Rainer Kern: das barocke Gartenhaus in Freinsheim, in den 60er Jahren gerettet vom Maler und Bildhauer Franz Lind, und der zu Hotel, Bar und Restaurant umgenutzte Speicher 7 am Mannheimer Hafen.

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Porträt

DER SINFONISCHE WELTREKORDHALTER

Es werden Erinnerungen wach an eine außerordentlich glückliche Periode in der Geschichte der Staatsphil-harmonie: die Ära des finnischen Spitzenmusikers von 1983 bis 1990. Am Qualitätssprung, der sich in dieser Zeit beim spielerischen Niveau des Orchesters feststellen ließ, hatte das staunenswerte Können dieses Ausnahmetalents entscheidenden Anteil.

Der Dirigent erweiterte das Repertoire der Staatsphilhar-monie um skandinavische und russische Sinfonik und Moderne. Er setzte Akzente mit Mahlers „Sinfonie der Tausend“ und Messiaens „Turangalila“-Sinfonie und die Staatsphilharmonie feierte unter ihm große Erfolge bei Tourneen im Ausland. Heute wirkt Segerstam als Musikchef beim Philharmonischen Orchester in Turku (Finnland) und am Opernhaus von Malmö, er ist Ehren-dirigent des Dänischen Radio-Sinfonieorchesters (Kopen-hagen), des Philharmonischen Orchesters Helsinki und war bis zu seiner Emeritierung Professor für Dirigieren an der Sibelius-Akademie in Helsinki. Als Gastdirigent ist er weltweit gefragt. Zahlreich sind seine Auszeichnungen („wohl auf Grund meiner musikalischen Weisheit“, so der Maestro schmunzelnd). Erwähnt seien der Nordic Council Music Price für sein Wirken als „unermüdlicher Vorkämpfer (tireless champion) der skandinavischen Musik“ und die Sibelius Medaille.

Das Ludwigshafener Doppelkonzert wird ein rein finnisches Programm haben: Sibelius‘ siebte Sinfo-nie sowie „Cantus Arcticus“ (polarer Gesang), in dem Einojuhani Rautavaara – einer der großen Altmeister der finnischen Musik – Aufzeichnungen von Vogelstim-men in der Nähe des Polarkreises zu einer aparten Syn-these mit dem Orchesterklang geführt hat. Den Höhe-punkt bildet dann Segerstams 253. Sinfonie, gefolgt von Sibelius‘ Karelia-Suite.

Die schöpferische Inspiration des Vollblutmusikers scheint nie versiegend. Wer nämlich annimmt, Nr. 253

wäre sein bislang letzter Beitrag zur Gattung, irrt sich gewaltig. Segerstams Sinfonie-Produktion ist derzeit bei 285 angelangt, einer Zahl, die bis heute außer ihm nie-mand erreicht hat. Quantitativ gesehen darf er auf jeden Fall als Weltmeister aller Zeiten im Sinfonieschreiben gelten. Ein Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde wäre fällig, meint er. 14 Sinfonien sind während des letzten Sommers entstanden, in seiner Datscha, mitten in der von ihm heiß geliebten finnischen Landschaft.

Er verwahrt sich ausdrücklich gegen die Einordnung als Komponist und versteht sich stattdessen als „Tonwäh-ler“. „Ich bin eine Naturkraft, höre die Töne und wähle aus, was gut klingt und verwerfe, was mir nicht zusagt“, erklärt der Maestro. Von Tüfteln und Kalkül will er da-gegen offenbar nichts wissen und hält die zweite Wiener Schule und ihre Zwölftontechnik für eine Sackgasse der Moderne, „einen Vorwand oder eine Ausrede“.

Die eigene Musik definiert er als „komplex tonal“. Ihren Abläufen liege das Prinzip der frei pulsierenden Nota-tion zugrunde, eine persönliche Spielart der Aleatorik, bei der die Klangereignisse miteinander zeitlich flexi-bel interagieren. Entscheidend bei der Musik sei aber nach Segerstams Ansicht nicht, was klingt, sondern zu erfassen, warum sie so klingt, wie sie klingt und dies im Moment des Erlebens zu spüren. Daher gelte es, sich der Gewalt der Klänge hinzugeben, sich von ihnen berauschen zu lassen.

Segerstam sieht sich zugleich als Botschafter des Kom-ponisten und als Repräsentant des genießenden Zu-hörers, auf dem besten Platz stehend, nämlich am „Jetztpunkt“ oder „Herzpunkt“ des Geschehens. Es gehe um „ehrliche Erlebnismomente“, sagt er. „Vieles entspringt dabei dem Unterbewusstsein, und intensive menschlich-musikalische Konzentration gehört unbe-dingt dazu.“

Text: Gabor Halasz

Willkommen, Maestro! Beim dritten Doppelabend der BASF-Sinfoniekonzertreihe am

28. und 29. Januar wird es im Ludwigshafener Feierabendhaus nach gut zehn Jahren eine

Wiederbegegnung mit Leif Segerstam geben, dem früheren Musikchef und heutigen

Ehrendirigenten der Staatsphilharmonie.

28. Januar 201529. Januar 2015

Ludwigshafen, BASF-Feierabendhaus

KONZERTREIHE DERSTADT LUDWIGSHAFEN

UND DER BASF SE

Leif Segerstam, Dirigent

Einojuhani RautavaaraCantus Arcticus,

Concerto for Birds and Orchestra

Jean Sibelius Sinfonie Nr. 7 C-Dur,

op. 105

Leif Segerstam Sinfonie Nr. 253

„Crazily alone at Christmas, but in

the family of universes of sounds”

(Uraufführung)

Jean Sibelius Karelia-Suite, op. 11

Leif Segerstam

Leif Segerstam

Jean Sibelius

Einojuhani Rautavaara

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Zu der Musik Wolfgang Rihms hat sie eine beson-ders innige Beziehung – nicht nur, weil sie im Um-feld des Komponisten in Karlsruhe studierte. „Seine Musik spricht mich emoti-onal unmittelbar an“, ver-riet die Deutsch-Chinesin in einem Interview, und weiter: „Ich fühle darin so eine Verletzlichkeit. Das hat mich von Anfang an un-glaublich gepackt, da bekomme ich Gänsehaut.“

Während Rihms „Gesungene Zeit“ für Violine und Orchester im Konzert also für Gänsehaut sorgt, wird es durch Werke der Mannheimer-Schule-Komponisten Georg Joseph Vogler und Carl Stamitz ergänzt – beide Pioniere der klassischen Sinfonie. Mit Carl Maria von Webers Sinfonie Nr. 2, einem seiner Frühwerke, kann man danach auf spannende Weise musikalische Entwick-lung nachvollziehen: Weber war nämlich ein Schüler Voglers. Mit dem Stück „Zum Andenken und zur Erinne-rung... Grave II für Kammerorchester“ des Komponisten Eugen Werner Velte verhält sich die Situation umgekehrt: Velte war Lehrer Wolfgang Rihms.

Kurz und gut: Querbezüge der denkbar interessantesten Art stehen auf dem Programm! Die Staatsphilharmo-nie wird unter der Leitung Christoph-Mathias Muellers spielen. Mueller ist einerseits studierter Experte für historische Aufführungspraxis und hat andererseits frü-her schon mit Wolfgang Rihm zusammengearbeitet. Lässt sich also ein besserer „Schulleiter“ denken, wenn am 27.3. die Musiker zeigen, wie entdeckungs- und ab-wechslungsreich es in der Mannheimer und Karlsruher Schule zugehen kann?

Text: Dr. Rainer Aschemeier

Das besondere Konzert

REBELLION IM QUADRAT

Die Staatsphilharmonie geht „zur Schule“! Damit ist aber natürlich nicht das klassische Büffeln

gemeint. Vielmehr ist es das Zugehen auf Schulen, genauer gesagt auf die Mannheimer und

die „Karlsruher“ Schule um Wolfgang Rihm. Am 27. März 2015 gibt es das zweite Konzert

der Reihe REBELLION IM QUADRAT in der Mannheimer Christuskirche, bei dem Alt und Neu

einen spannenden Dialog führen

Es gibt eine Menge „Schulen“ in der klassischen Musik, z.B. die Wiener Schule um Haydn und Mozart und deren zweite, spätere Ausprägung um Schönberg, Berg und Webern. Es gibt noch andere Entwicklungsphasen, die wegen ihrer Konsistenz und ihres großen Einflusses auf die nachfolgende Musikgeschichte als „Schule“ betrach-tet werden. Allem voran steht da die Mannheimer Schule um Komponisten wie Johann und Carl Stamitz oder Christian Cannabich. Während die Mannheimer Schule schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel hat, ist die Karlsruher Schule ein noch junger Begriff. Sie gruppiert sich um den derzeit wohl bekanntesten Nestor zeitgenös-sischer Musik in Deutschland: Wolfgang Rihm.

In der neuen Konzertreihe REBELLION IM QUADRAT werden die regional so nah, zeitlich so fern liegenden Mannheimer und Karlsruher „Schulen“ einander gegen-übergestellt. Dabei ist die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz sowohl mit ihrer langjährigen Expertise in Belangen der Mannheimer Schule als auch mit ihrem derzeitigen Composer in Residence Wolfgang Rihm das optimale Ensemble, um beide Epochen adäquat abzu-bilden. Das legten auch die begeisterten Presseberichte über das erste Konzert der Reihe nahe: Von „absoluten Entdeckungen“ (Die Rheinpfalz) und „innovativer Kraft“ (Mannheimer Morgen) war da die Rede.

Für das nächste Konzert der Reihe wird das Orchester erstmals in der akustisch hervorragenden Mannheimer Christuskirche musizieren und erschließt sich somit eine neue Spielstätte. Am 27. März 2015 werden die Ludwigshafener zudem von einer Solistin unterstützt, die 2014 mit dem Nachwuchspreis des ECHO Klassik ausge-zeichnet wurde. Dabei hat Violinistin Tianwa Yang, die von der Zeitschrift Fono Forum begeistert als „Wunder“ gefeiert wurde, schon viele Jahre Erfahrung und gilt als herausragende Ausnahmekünstlerin.

Die Christuskirche – ein Jugendstilbau – wurde um die Jahrhundertwende außerhalb des seit dem 17. Jh. gültigen schachbrett artigen Grundriss Mannheims erbaut.

27. März 2015 Mannheim, Christuskirche

REBELLION IM QUADRATChristoph-Mathias Mueller, DirigentTianwa Yang, Violine

Abbé Georg Joseph Vogler Sinfonie in d-Moll

Wolfgang Rihm Gesungene Zeit für Violine und Orchester

Carl Maria von Weber Sinfonie Nr. 2 C-Dur

Eugen Werner Velte Zum Andenken und zur Erinnerung ... Grave II für Kammerorchester

Carl Stamitz Sinfonie d-Moll, op. 15/3

Karten gibt es unter Telefon 01805 - 700 733, unter www.reservix.de sowie an allen ReserviX-Vorverkaufsstellen.

Tianwa YangChristoph-Mathias Mueller

VON LEHRERN, SCHÜLERN UND „WUNDERGEIGERINNEN“

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MO Ä 19. JANUAR 2015 Ä 19:30 Ludwigshafen, Konzertsaal im Pfalzbau

2. PHILHARMONISCHES KONZERTSchubert-Zyklus

DI Ä 20. JANUAR 2015 Ä 20:00Neustadt an der Weinstraße, Saalbau

MI Ä 21. JANUAR 2015 Ä 20:00Worms, Das Wormser

Karl-Heinz Steffens, DirigentWaltraud Meier, Mezzosopran

Franz Schubert Ouvertüre und Zwischenaktmusik zu „Rosamunde“Gustav Mahler Rückert-LiederFranz Schubert Sinfonie C-Dur, D 944 „Große C-Dur“

SA Ä 24. JANUAR 2015 Ä 15:00 Ludwigshafen, BASF-Feierabendhaus

KINDERKONZERT DER BASF SEMax & Moritz Cosima Sophia Osthoff, DirigentinMalte Arkona, SprecherKinderchor und Ballett der Städtischen Musikschule Ludwigshafen

Wilhelm Buschs Abenteuer von Max und Moritz neu erzählt und vertont von Martin Bärenz

DO Ä 1. JANUAR 2015 Ä 17:00 Ludwigshafen, BASF-Feierabendhaus

Neujahrskonzert der BASF SE

FR Ä 2. JANUAR 2015 Ä 20:00 Pirmasens, Festhalle

Neujahrskonzert Pirmasens

SO Ä 4. JANUAR 2015 Ä 18:00Zweibrücken, Festhalle

Neujahrskonzert Zweibrücken

Von Wien nach St. Petersburg – Wiener Charme & Russische Seele

Andreas Fellner, DirigentIzabela Matula, Sopran Arthur Shen, Tenor

Werke von Franz Lehár, Joseph & Johann Strauß, Albert Lortzing, Peter Tschaikowsky, Michail Glinka und Dmitri Schostakowitsch

Konzertkalender

ALLE TERMINE: DEZEMBER 2014 BIS MÄRZ 2015

FR Ä 12. DEZEMBER 2014 Ä 20:00 Mannheim, Rosengarten, Musensaal

MANNHEIMER MEISTERKONZERTE, CHORKONZERT

SA Ä 13. DEZEMBER 2014 Ä 20:00 Speyer, Dreifaltigkeitskirche

CHORKONZERT

Markus Melchiori, Dirigent Simone Schwark, Sopran Ä Judith Mayer, Mezzosopran Ä Bettina Ranch, Alt Ä Andreas Post, Tenor Ä Thilo Dahlmann, Bass Ä Mädchenchor am Dom zu Speyer Ä Speyerer Domsingknaben Ä Domchor Speyer

Camille Saint-Saëns Oratorio de Noël (Weihnachtsoratorium)Felix Mendelssohn Bartholdy Vom Himmel hoch, MWV A 10John Rutter Magnificat

DO Ä 18. DEZEMBER 2014 Ä 19:30 Ludwigshafen, Konzertsaal im Pfalzbau

Benefiz-Weihnachtskonzert der Bürgerstiftung Ludwigshafen

FR Ä 19. DEZEMBER 2014 Ä 19:30 Karlsruhe, Konzerthaus

KARLSRUHER MEISTERKONZERTE

Winterträume

SA Ä 20. DEZEMBER 2014 Ä 19:30 Mainz, Rheingoldhalle

MAINZER MEISTERKONZERTE

Andreas Henning, DirigentOlga Scheps, Klavier

Engelbert Humperdinck Ouvertüre zu „Hänsel und Gretel“Wolfgang Amadeus Mozart Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll, KV 466Peter Tschaikowsky Sinfonie Nr. 1 g-Moll, op. 13 „Winterträume“

SO Ä 28. DEZEMBER 2014 Ä 18:00Worms, Das Wormser

MO Ä 29. DEZEMBER 2014 Ä 11:00 und 20:00 Neustadt an der Weinstraße, Saalbau

SilvesterkonzertVon Wien nach St. Petersburg – Wiener Charme & Russische Seele Preisträgerkonzert Andreas Fellner, DirigentPreisträger des Internationalen Meistersinger-wettbewerbs Neustadt an der Weinstraße:Jina Oh, Mezzosopran (1. Preis)Lingyuan Gao, Sopran (2. Preis)Akiko Nishiguchi, Sopran (3. Preis und Publikumspreis)Alexey Egorov, Tenor (Preisträger 2012) Arien von Tschaikowsky, Rossini, Delibes, Léhar u.a. In Neustadt zusätzlich im Programm: Preisträger des Internationalen Meistergeiger-wettbewerbs Neustadt an der Weinstraße: Johanna Röhrig, ViolineSang Eun Ju, Violine Pablo Sarasate Carmen FantasieNikolai Rimsky-Korsakov Fantasie über russische Themen für Violine und Orchester, op. 33

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DO Ä 4. DEZEMBER 2014 Ä 10:00

SO Ä 7. DEZEMBER 2014 Ä 11:00

MO Ä 8. DEZEMBER 2014 Ä 10:00

DI Ä 9. DEZEMBER 2014 Ä 10:00 Ludwigshafen, Philharmonie

2. KIKO KINDERKONZERT„Hänsel und Gretel“

Cosima Sophia Osthoff, DirigentinChristiane Palmen, ErzählerinBlechbläser und Schlagzeuger der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz

Engelbert Humperdinck, Hänsel und Gretel (in einer Bearbeitung für Blechbläser-ensemble und Schlagzeug)

MI Ä 3. DEZEMBER 2014 Ä 20:00

DO Ä 4. DEZEMBER 2014 Ä 20:00 Ludwigshafen, BASF-Feierabendhaus

KONZERTREIHE DER STADT LUDWIGSHAFEN UND DER BASF SE

FR Ä 5. DEZEMBER 2014 Ä 20:00 Kaiserslautern, Fruchthalle

Karl-Heinz Steffens, DirigentAntti Siirala, Klavier

Béla Bartók Der holzgeschnitzte Prinz, Suite op. 13, Sz 60 Ä Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur, Sz 95Igor Strawinsky Petruschka, Burleske in vier Szenen

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MI Ä 28. JANUAR 2015 Ä 20:00

DO Ä 29. JANUAR 2015 Ä 20:00 Ludwigshafen, BASF-Feierabendhaus

KONZERTREIHE DER STADT LUDWIGSHAFEN UND DER BASF SE

Leif Segerstam, Dirigent

Einojuhani Rautavaara Cantus Arcticus, Concerto for Birds and OrchestraJean Sibelius Sinfonie Nr. 7 C-Dur, op. 105Leif Segerstam Sinfonie Nr. 253 „Crazily alone at Christmas, but in the family of universes of sounds” (Uraufführung)Jean Sibelius Karelia-Suite, op. 11

Das Konzert wird von SWR2, dem Kulturkanal des Südwestrundfunks, aufgezeichnet.

SO Ä 1. FEBRUAR 2015 Ä 17:00 Ludwigshafen, Philharmonie

SO UM 5 – Kammermusik sonntags um fünf„Odyssée fatale“

Die Palastsirenen: Sandra Hartmann, Gesang Ä Christelle Hoffman, Querflöte Ä Janine Zillmann, Violine Ä Sophia Marie Schmidt, Harfe Ä Marta Waluga, Klavier Ä Katharina Strein, Kontrabass Ä Heidi Merz, Schlagzeug

Lieder von Georg Kreisler, Friedrich Hollaender, Johann Strauß, Ralph Benatzky u. a.

FR Ä 6. FEBRUAR 2015 Ä 9:30 Ä 11:00 Ludwigshafen, Philharmonie

SO Ä 8. FEBRUAR 2015 Ä 11:00 Mannheim, Capitol

3. KIKO KINDERKONZERT ZUR FASCHINGSZEITVon Märchen, Mythen und Helden Markus Huber, DirigentHans Gröning, Bariton

Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Paul Dukas, John Williams u. a.

FR Ä 20. FEBRUAR 2015 Ä 20:00Pirmasens, Festhalle

Karl-Heinz Steffens, DirigentNils Mönkemeyer, Viola

Hector Berlioz Ouvertüre zu „Benvenuto Cellini“, op. 23Hector Berlioz Harold en Italie, op. 16 (Sinfonie in vier Teilen mit konzertanter Viola)Franz Schubert Sinfonie C-Dur, D 944 „Große C-Dur“

SO Ä 22. FEBRUAR 2015 Ä 19:30 Mainz, Rheingoldhalle

MAINZER MEISTERKONZERTE

MO Ä 23. FEBRUAR 2015 Ä 20:00Erlangen, Heinrich-Lades-Halle Erlangen

Karl-Heinz Steffens, DirigentNikolaus Friedrich, Klarinette

Gabriel Fauré Pelléas et Mélisande Suite, op. 80Magnus Lindberg KlarinettenkonzertIgor Strawinsky „Der Feuervogel“, Suite (1919)

MI Ä 25. FEBRUAR 2015 Ä 20:00

DO Ä 26. FEBRUAR 2015 Ä 20:00 Ludwigshafen, BASF-Feierabendhaus

KONZERTREIHE DER STADT LUDWIGSHAFEN UND DER BASF SE

Karl-Heinz Steffens, DirigentAntoine Tamestit, Viola

Hector Berlioz Ouvertüre zu „Benvenuto Cellini“, op. 23Hector Berlioz Harold en Italie, op. 16 (Sinfonie in vier Teilen mit konzertanter Viola)Igor Strawinsky „Der Feuervogel“, Suite (1919)

Das Konzert wird von SWR2, dem Kulturkanal des Südwestrundfunks, aufgezeichnet.

SO Ä 1. MÄRZ 2015 Ä 17:00 Ludwigshafen, Philharmonie

SO UM 5 – Kammermusik sonntags um fünf„Gefühl & Kalkül“

Ensemble Phorminx: Carola Schlüter, Sopran Ä Angelika Bender, Flöten Ä Thomas Löffler, Klarinetten Ä Alwyn Westbrooke, Violine Ä Wolfgang Lessing, Violoncello Ä Markus Stange, Klavier Ä Bernd Mallasch, Schlagzeug

Yannis Xenakis „Plektó“ für Holzbläser, Streicher, Klavier und Schlagzeug Ä„Rebonds A“ für Schlagzeug soloVolker Blumenthaler „Rooms“

SA Ä 14. MÄRZ 2015 Ä 16:00Dessau, Anhaltisches Theater

Vom Lied zum Song: „Mond Lieder – Oh Moon of Alabama“

Ernst Theis, Dirigent Ä Doris Sophia Heinrichsen, Regie Ä Sara Hershkowitz, Paul Armin Edelmann, Rainer Trost, Peter Cismarescu, Jens Müller, Carl Rumstadt, Josephine Renelt, Andromahi Raptis

Lieder von Claude Debussy, Franz Schubert, Hans Pfitzner, Antonín Dvorák und Richard StraussErwin Schulhoff La Somnambule (Die Mondsüchtige), Tanzgroteske in einem Aufzug, op. 54Kurt Weill Mahagonny Songspiel(Regie: Doris Sophia Heinrichsen)

SO Ä 15. MÄRZ 2015 Ä 17:00Dessau, Anhaltisches Theater

FESTSPIEL-SCHLUSSKONZERT KURT WEILL FEST Vom Lied zum Song: „Musiktheater – heiter musikantisch“

Ernst Theis, Dirigent Ä Doris Sophia Heinrichsen, Regie Ä Sara Hershkowitz, Markus Raab, Jens Müller, Rainer Trost, Carl Rumstadt, Andromahi Raptis Ä Frauenchor Rodleben

Kurt Weill, „Royal Palace“, Oper in einem Akt Richard Strauss, Der Bürger als Edelmann, Suite, op. 60Richard Strauss, Mondscheinmusik und Monolog der Gräfin aus „Capriccio“, op. 85

DI Ä 17. MÄRZ 2015 Ä 20:00Mannheim, Capitol

Kurt Weill „Mond Lieder – Oh Moon of Alabama“

Ernst Theis, Dirigent Ä Doris Sophia Heinrichsen, Regie Ä Andromahi Raptis, Rainer Trost, Peter Cismarescu, Jens Müller, Carl Rumstadt, Josephine Renelt

Kurt Weill Kleine Dreigroschenmusik, op. 9Erwin Schulhoff La Somnambule (Die Mond- süchtige), Tanzgroteske in einem Aufzug, op. 54Claude Debussy Clair de lune aus „Suite bergamasque“ (Orchesterfassung)Erwin Schulhoff Orinoco (Carioca-Fox)Kurt Weill Mahagonny Songspiel(Regie: Doris Sophia Heinrichsen)

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SA Ä 21. MÄRZ 2015 Ä 19:30 Mainz, Rheingoldhalle

MAINZER MEISTERKONZERTE

SO Ä 22. MÄRZ 2015 Ä 20:00 Mannheim, Rosengarten, Musensaal

MANNHEIMER MEISTERKONZERTE, 3. SINFONIEKONZERT

Mario Venzago, Dirigent Stefan Jackiw, Violine

Wolfgang Amadeus Mozart Violinkonzert Nr. 5 A-Dur, KV 219Anton Bruckner Sinfonie Nr. 2 c-Moll, WAB 102

Das Konzert am 21. März wird von SWR2, dem Kulturkanal des Südwestrundfunks, aufgezeichnet.

FR Ä 27. MÄRZ 2015 Ä 20:00Mannheim, Christuskirche

REBELLION IM QUADRATMANNHEIMER UND KARLSRUHER SCHULE

Christoph-Mathias Mueller, DirigentTianwa Yang, Violine

Abbé Georg Joseph Vogler Sinfonie in d-MollWolfgang Rihm Gesungene Zeit für Violine und OrchesterCarl Maria von Weber Sinfonie Nr. 2 C-DurEugen Werner Velte Zum Andenken und zur Erinnerung ... Grave II für KammerorchesterCarl Stamitz Sinfonie d-Moll, op. 15/3

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Porträt

C lemens Keller wurde in eine musikalisch geprägte Familie hineingeboren. In seiner

Kinder- und Jugendzeit erlernte er gleich drei Instrumente: Klavier, Trompete und Jagdhorn. Noch heute ist er mit dem Jagdhorn aktiv, spielt in der Jagdhornbläsergruppe der Kol-pingfamilie seines Heimat- und Wohnortes Dudenhofen bei Hubertusmessen und ande-ren Anlässen mit. Ob er vielleicht auch im Orchester aushelfen könnte, wenn Not am Mann sei? „Neinnein, sicher nicht, da müsste ich mich zuerst in musikalische Fortbildung bei unseren Berufsmusikern begeben und öfter proben“, winkt er schmunzelnd ab. Musika-lisch und verwurzelt im Delta: zwei optimale Voraussetzungen also für seine Tätigkeit beim Sinfonieorchester von Pfalz und Metropolregi-on Rhein-Neckar.

Nach einer Verwaltungsausbildung bei der Kreisverwaltung Rhein-Pfalz-Kreis sowie am kommunalen Bildungsinstitut für Öffentliche Verwaltung in Ludwigshafen erwarb Keller an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in Mannheim das Verwaltungs-Akademie-Diplom. Verwaltungskompetenzen hat er sich durch seine früheren Beschäftigungen unter anderem in der Finanzkammer des Bischöflichen Ordi-nariates in Speyer erworben. Unmittelbar vor seinem Wechsel zur Staatsphilharmonie war Keller fünf Jahre als Geschäftsführer des Hauses am Dom, einem zentralen Bildungs-, Kultur- und Tagungszentrum in Frankfurt am Main und in Personalunion als Verwaltungsleiter bei der dortigen Katholischen Akademie tätig. Geprägt von seinen kirchlichen Arbeitgebern liegen dem 48-Jährigen Werte wie gegenseitige Wertschät-zung und das kooperative Miteinander sehr am Herzen. „Ich sehe mich als Dienstleister. Ser-vicequalität, gute fachliche Arbeit, effiziente Abläufe und die Zufriedenheit der Mitarbeiter

und Konzertbesucher sind sehr wichtig für mich“, betont Keller.

Übrigens: Sein „neuer“ Arbeitsort und die Stadt Ludwigshafen sind für ihn gar nicht so neu, denn von 1996 bis 2009 war er Geschäfts-führer im Heinrich-Pesch-Haus in Oggers-heim: „Seit meinem Dienstantritt begegnen mir häufig bekannte Gesichter, die ich aus meinem früheren Wirken hier in Ludwigsha-fen noch kenne; da fällt das Einleben und die Weiterentwicklung des bestehenden persön-lichen Netzwerkes nicht schwer“, so Keller. Eine Situation, die insbesondere Michael Kauf-mann schätzt: „Natürlich ist es wichtig, dass die Zahlen stimmen und wir intern gut aufge-stellt sind. Um uns aber über den Tag hinaus für die Entwicklung der Zukunft auch strate-gisch besser zu positionieren, ist ein erfolg-reiches Duo von Intendant und Verwaltungs-leiter von großer Bedeutung. Da halte ich Herrn Keller für einen großen Gewinn.“

Neben seinem Faible für Daten und Zahlen sind Keller auch Umwelt- und Nachhaltigkeits-themen ein großes Anliegen; herrührend von seiner früheren Funktion als Umweltmanage-mentbeauftragter möchte er auch bei der Staatsphilharmonie diese Themen künftig ver-stärkt in den Blick nehmen. Und sobald wie möglich möchte er die verschiedenen Spiel-stätten des Orchesters, die im Kulturbereich tätigen Akteure sowie Musiker und Orchester-vorstand besser kennenlernen. Entspannung findet Keller bei ausgeprägten Wanderungen im Pfälzer Wald; weitere Leidenschaft ist das Bergwandern in den Alpen und das Reisen in ferne Regionen. Musikalisch gesehen kann Keller vor allem beim Dritten Brandenbur-gischen Konzert von Johann Sebastian Bach die Seele baumeln lassen.

DIE STAATSPHILHARMONIE HAT EINEN NEUEN VERWALTUNGSLEITER: CLEMENS KELLER

Fast könnte man sagen:

Endlich! Über eineinhalb Jahre

dauerte die Vakanz, nun hat die

Deutsche Staatsphilharmonie

Rheinland-Pfalz wieder einen

Verwaltungsleiter – Personalver-

waltung, Finanz- und Wirt-

schaftsplanung haben ein

neues Gesicht. Und auch wenn

Erleichterung vor allem bei

Prof. Michael Kaufmann herrscht,

der neben seiner Tätigkeit als

Intendant diese Aufgaben mit

übernommen hatte, so über-

wiegt doch im gesamten Team

die Freude über Clemens

Keller, der neben seinen

ausgewiesenen Kompetenzen

als Verwaltungsfachmann über

ein gewinnendes Wesen

verfügt und mit seiner Familie

der Pfalz verbunden ist.

Führungsriege ist wieder komplett

Als neuer Verwaltungsleiter wird Clemens Keller zusammen mit Chefdirigent Karl-Heinz Steffens (links) und Intendant Prof. Michael Kaufmann (rechts) die Staatsphilharmonie auf dem Weg in die Zukunft unterstützen.

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DIE DEUTSCHE STAATSPHILHARMONIE RHEINLAND-PFALZ AUF CD

Tipps

MODERN TIMES: LUIGI DALLAPICCOLAPartita für Sopran, Chor und Orchester (1930–1932)Due pezzi per Orchestra (1947) | Piccola musica notturna (1961) | Variazioni per Orchestra (1954) | Three questions with two answers für Orchester (1962)

Dirigent: Karl-Heinz SteffensSopran: Arantza EzenarroDeutsche Staatsphilharmonie Rheinland-PfalzCapriccio, Art. Nr. C5214

MODERN TIMES: BERND ALOIS ZIMMERMANNAlagoana (Caprichos brasileiros, 1955)Sinfonie in einem Satz (1953)Photoptosis (1968) Stille und Umkehr (1970)

Dirigent: Karl-Heinz SteffensDeutsche Staatsphilharmonie Rheinland-PfalzCapriccio, Art. Nr. C5213

MODERN TIMES: Es ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft und einer ambitionierten CD-Reihe. Zwei CDs der Staatsphilharmonie unter ihrem Chefdirigenten Karl-Heinz Steffens. Einspielungen von Werken Bernd Alois Zimmermanns und Luigi Dallapiccolas. Die Serie MODERN TIMES stellt - in Zusammenarbeit mit DeutschlandRadio Kultur - Porträts von Komponisten des 20. Jahrhunderts vor und lehnt sich thematisch an das gleichnamige, von der Staatsphilharmonie durchgeführte Musikfest an.

HARRIET KRIJGH: ELEGY Die ele-gischen Kompositionen europäischer Meister der Romantik und der frühen Moderne versammelt die neue CD „Elegy“ mit der jungen Cellistin Harriet Krijgh. Von der European Concert Hall Organisation (ECHO) wurde die 23-jährige Nieder länderin als „Rising Star“ für die Saison 2015/16 ausge-wählt. Einfühlsam und intensiv begleitet die Staatsphilharmonie unter der Leitung von Gustavo Gimeno. Musik zum Dahinschmelzen, perfekt für lange Winterabende!

WEI(H)NACHTSGESCHENKTIPP: DAS BESTE AUS DER PFALZ

2013er DC Pfalz Riesling trocken, 0,75 Ltr. für 7,00 €Weingut Bergdolt-Reif & Nett, Duttweiler

2012er DC Pfalz Pinot Noir, 0,75 Ltr. für 8,00 € Weingut Anselmann, Edesheim

Geschenkbox mit zwei Flaschen Ihrer Wahl für 16,00 €

Erhältlich sind die Weine:Telefonisch bei Pfalzwein e. V. unter Telefon 06321-912354 oder versandkostenfrei bei Abholung in der Philharmonie in Ludwigshafen, Heinigstraße 40 oder bei den Weingütern ab Hof.

Verschenken Sie zu Weihnachten die perfekte Verbindung von Wein und Musik! Unsere beiden herausragenden Philharmonieweine, die das Gütesiegel DC Pfalz tragen, machen das Fest der Feste zu einem wahren Genuss. Der unschlagbare, schlanke 2013er Riesling vom Weingut Bergdolt-Reif & Nett aus Duttweiler verführt mit seinem zarten Schmelz, Zitrusduft und nussigen Tönen. Der 2012er Pinot Noir – die Vorzeige-Rotweinsorte der Pfalz – des renommierten Weinguts Anselmann in Edesheim schmeichelt dem Gaumen mit seinem ausdrucksvollen Bukett aus roten Früchten. Die Weine sind auch in einer philharmonie-roten Geschenk- box erhältlich.

ELEGY: HARRIET KRIJGHWerke von Camille Saint-Saëns, Antonín Dvorák, Ernest Bloch, Max Bruch, Peter Tschaikowsky, Jules Massenet, Jacques Offenbach, Gabriel Fauré, Pablo Casals

Dirigent: Gustavo Gimeno Violoncello: Harriet Krijgh Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-PfalzCapriccio, Art. Nr. C5222

Webtipp: Alle drei CDs sind zum Preis von 16,95 Euro erhältlich über www.naxosdirekt.de oder im gut sortierten Fachhandel. Einblicke in die Entstehung der CDs gibt es auf unserer Website www.staatsphilharmonie.de

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Neuigkeiten und Meldungen

ECHO KLASSIK 2014 FÜR DIE STAATSPHILHARMONIE

Die Auszeichnung würdigt die zahlreichen, aufeinander aufbauenden Bausteine der Klas-

sik-Förderung des Nachwuchses von Seiten des rheinland-pfälzischen Landesorchesters. Bei der feierlichen Preisverleihung in der Philharmonie im Münchner Gasteig präsentierten sich die illustren Preisträger – von Anna Netrebko bis Jonas Kauf-mann – in bester Laune. Unser frisch gebackener Orchestervorstand und stellvertretender Solo-Kont-rabassist Wolfgang Güntner (im Bild) hatte die Ehre, die Trophäe für die Staatsphilharmonie ent-gegenzunehmen.

Die Begründung der ECHO-Klassik-Jury für die Auszeichnung: „Best Practice für das Engagement

eines Orchesters für eine lebenswerte Gesellschaft und für neues Publikum.”

Intendant Prof. Michael Kaufmann: „Musik ist ein Geschenk und ein bestmöglicher Lebensbegleiter für alle Menschen, unabhängig von nationaler oder sozialer Herkunft. Was liegt da näher, als sich besonders um Kinder und Jugendliche zu küm-mern, die häufig keinen selbstverständlichen Zugang zu klassischer Musik haben. Dass die Deut-sche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz mit ei-nem ECHO KLASSIK für die Nachwuchsförderung ausgezeichnet wird, verstehen wir als eine wichtige Ermunterung dazu, unsere Aktivitäten zur Musik-vermittlung mit Leidenschaft fortzusetzen.“

Am Sonntag, den 26. Oktober wurde die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz von der

Deutschen Phono-Akademie – dem Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI) –

für ihre Aktivitäten im Musikvermittlungs- und Education-Bereich mit dem ECHO Klassik 2014 in der

Kategorie Nachwuchsförderung ausgezeichnet.

Weitere Informationen zum ECHO Klas-sik und die Beschreibungen der Preis-träger und prämierten Projekte finden Sie im Onlinemagazin unter magazin.echoklassik.de/2014/. Unseren Bewer-bungsfilm „Leben mit Musik” mit den ausgezeichneten Education-Aktivitäten gibt es auf www.youtube.com.

Die Staatsphilharmonie gratuliert Wolfgang Rihm sehr herzlich zum Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik! Wir freuen uns mit dem bedeutenden Komponisten. Wolfgang Rihm erhielt die Urkunde des von der Strecker Stiftung gestifteten Preises aus den Händen von Gernot Wilhelm, dem Präsidenten der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz für sein überaus reiches Schaffen auf dem Gebiet der Dichtung und der Musik. Konzert-besucher der Staatsphilharmonie können Werken von Wolfgang Rihm in Konzerten in Ludwigshafen, Mannheim, Kaiserslautern, Worms, Mainz und Karlsruhe begegnen.

D IE AKADE MIE DER WISSE NSCH AFTE N UND DER L ITE RATUR | MAINZ

verleiht W O L F G A N G R I H M den Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik 2014

für sein Gesamtwerk. »Musik ist Energieweitergabe«. Die Musik der Gegenwart findet in Wolfgang Rihm,

dem Komponisten, der sich zur genuinen Unverständlichkeit und Unvereinbarkeit von

Kunst bekennt, einen ihrer subjektivsten Ausdruckston-Träger, einen Monomanen der

Mitteilung im unerschöpflichen Gespinst der Töne, Rhythmen und Klänge. Was, so

gesagt, paradox anmutet, wird in seiner Person und in seinem gewaltigen, alle Arten und

Gattungen von Musik einschließenden Œuvre beinahe selbstverständlich präsent: Nähe

und Fremdheit, fernstes Ich und nächstes Du, Kraft seelischer Entäußerung und

Verrätselung unentzifferbarer Chiffren. Musik ist für Rihm die menschenmögliche

Flucht aus der Bedingtheit, freilich ein Wegrennen, das stets scheitert. Doch allein die in

Tönen geborgene Chance, Pfade in die Unergründlichkeiten des Inneren zu betreten,

hält in Rihm eine unerschöpfliche Neugier wach. Seine Produktivität ist keine durch

Routine des virtuosen Vermögens bedingte Mechanik von Wollen und Vollbringen,

sondern Ergebnis des Nie-Ankommens am Ziel, Zustände von Musik auszudrücken.

Rihm glaubt fest daran, dass der Kosmos des Tonlebens unermesslich ist – offen für

unendliche Expeditionen in Grenzgebiete, nicht solche der fernsten Weiten, sondern der

nächsten Nähe. Bei der Tonvermessung seiner klingenden Welt verbündet er sich seit je

mit den Geistern der Sprache, mit Sophokles, Hölderlin, Büchner, Nietzsche, Artaud,

Heiner Müller, immer wieder Goethe (sie alle begleiten den Komponisten, als seien sie

Zeitgenossen) in Werken des großen Musiktheaters oder in der Intimität des Liedes –

und mit dem Geist seiner eigenen Sprachmacht. Rihm überführt den Strom seiner

Gedanken zuallererst in Musik, weiß aber auch auf unnachahmliche Weise, deren

Unaussprechliches im Sagen und Schreiben ahnbar zu machen. Rihm ist Schreibmusiker

und Musikschreiber, in der Synthese dieser beiden Daseinsformen der charakteris-

tischste Kopf unserer Zeit.

Mainz, den 6. November 2014

Prof. Dr. Dr. h.c. Gernot Wilhelm

PRÄSIDENT DER AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR | MAINZ

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, WOLFGANG RIHM!

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Neuigkeiten und Meldungen

„ODYSSÉE FATALE“

Unter der Regie von Ansgar Weigner präsen-tieren die Powerfrauen der Palast sirenen ein spritziges Programm über das Leben auf Tour und eine turbulente Reise durch die Republik. Mit viel Humor und originellen Arrangements beweisen die Vollblutmusike-rinnen um Sängerin Sandra Hartmann, Trägerin des Kleinkunstpreises Baden-Württemberg, wie aktuell die Lieder der 1920er und -30er Jahre nach wie vor klin-gen. Musikalisch erstklassig und frech inszeniert: Diesen Abend sollten Sie auf gar keinen Fall verpassen!

Mit Sonntagskaffee

und Konzerteinführung

SO UM 5 Kammermusik sonntags um fünf

Das SO UM 5-Team (v. l.n. r.): Gerd Thusek, Hildegard Boots, Anne Scheffel, Bernd Mallasch, Petra Fluhr und Gerhard Kraßnitzer

„GEFÜHL & KALKÜL“

Im Mittelpunkt dieses Konzertes stehen zwei sich aufeinander beziehende Werke des Komponisten und Architekten Yannis Xenakis, deren orchestrale Opulenz nicht vermuten lässt, dass ihnen mathematische Funktionen zugrunde liegen. Außerdem er-klingen die vier „Rooms“ des in Mannheim geborenen Komponisten Volker Blumentha-ler. Vier „Räume“, diesmal nicht architek-tonisch, sondern sozial ausgeleuchtet, prall gefüllt mit bildhafter Melodik und außer-gewöhnlichen Klängen: Wissen Sie, wie ein Handtuch klingt?

KIRA KOHLMANN studierte in der Klasse von Prof. Laurent Albrecht Breuninger an der staatlichen Hoch-schule für Musik Karlsruhe, wo sie ihr Solistenexamen 2014 mit Auszeich-nung abschloss. Sie ist Preisträgerin verschiedener nationaler und inter-nationaler Wettbewerbe, u.a. Finalistin im Brahmswettbewerb in Pörtschach am Wörthersee, erste Preisträgerin des Nachwuchswettbewerbs der Hochschule für Musik Karlsruhe, so-wie der „Lions International Music Competition”. Darüber hinaus konzer-tiert sie als Solistin und passionierte Kammermusikerin in den verschie-densten Konzertreihen und Festivals. Seit September 2014 ist Kira Kohl-mann Vorspielerin der 1. Violinen.

CORINNA TREFFER ist seit August als Trainee im Orchestermanagement tätig. Die gebürtige Österreicherin studierte nach ihrer schulischen Aus-bildung in einer Handelsakademie zunächst in Innsbruck und Wien Fagott und Querflöte. Nach dem Abschluss des Studiums bekam sie die Möglichkeit, im künstlerischen Betriebsbüro der Innsbrucker Fest-wochen der Alten Musik Erfahrungen im Kulturmanagement zu sammeln. Um ihrer Vorliebe für Orchestermusik nachzugehen, entschloss sie sich, eine Ausbildung im Orchesterma-nagement zu machen.

SO Ä 1. FEBRUAR 2015 Ä 17:00

Palastsirenen: Sandra Hartmann, GesangChristelle Hoffman, QuerflöteJanine Zillmann, ViolineSophia Marie Schmidt, HarfeMarta Waluga, KlavierKatharina Strein, KontrabassHeidi Merz, Schlagzeug

Lieder von Georg Kreisler, Friedrich Hollaender, Johann Strauß, Ralph Benatzky u.a.

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SO Ä 1. MÄRZ 2015 Ä 17:00

Ensemble Phorminx: Carola Schlüter, Sopran Ä Angelika Bender, Flöten Ä Thomas Löffler, Klarinetten Ä Alwyn Westbrooke, Violine Ä Wolfgang Lessing, Violoncello Ä Markus Stange, Klavier Ä Bernd Mallasch, Schlagzeug

Yannis Xenakis „Plektó“ für Holzbläser, Streicher, Klavier und Schlagzeug Yannis Xenakis „Rebonds A“ für Schlagzeug soloVolker Blumenthaler „Rooms“

Einlass und Kasse ist jeweils ab 16.00 Uhr. Zu jedem Konzert findet um 16.30 Uhr im Foyer eine Einführung von Dr. Nicole Vollweiler statt. Einlass in den Saal erfolgt 10 Minuten vor Konzertbeginn.

Falls Sie die Kinderbetreuung in Anspruch nehmen möchten, bitten wir Sie, uns eine Woche vorher telefonisch unter 0621 - 599090 Bescheid zu geben.

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Wie spannend dies klingt, konnte man unter anderem bereits in einer gemeinsamen Aufführung der Staatsphilharmonie mit der Hochschule für Musik Karlsruhe im November erleben. Die Veran-staltung legte den Grundstein für die Zusammenarbeit zwischen dem Orchester und der Hoch-schule, der beide Seiten positiv entgegenblicken, und ist neben der erfolgreichen Kooperation mit der Orchester-Akademie des Nati-onaltheaters und der Hochschule

für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim ein weiterer Meilenstein im Bereich Nachwuchs-förderung. Nicht mehr missen möchte man die Staatsphilharmonie zudem bei den Karlsruher Meisterkonzerten: Den Zuhörern bietet das Or-chester hier seit Jahren ausgesuchte Klassik-Pro-gramme, die zum großen Erfolg der Reihe ent-scheidend beitragen.

Spielort

„Kunst und Kultur werden in Karlsruhe seit der Stadtgründung intensiv gepflegt – Musik spielt dabei eine Hauptrolle“, erklärt Kul-turamtsleiterin Dr. Susanne Asche. Die Stadt ist unter anderem Heim-stätte der renommierten Händel-Festspiele, der Europäischen Kul-turtage und des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM). Auch die Karlsruher Mei-sterkonzerte, denen die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz bereits seit Beginn mit meh-reren Gastspielen in der Saison verbunden ist, bereichern das Konzertleben weit über die Stadtgrenzen hinaus, wie Asche betont. Schließ-lich bieten hier „die vier bedeutendsten Sinfonie-orchester Südwestdeutschlands Programme auf höchstem Niveau.“ Der Stellenwert des Orchesters für Karlsruhe geht aber noch weiter. „Innovative Kooperationen wie die der Hochschule für Musik Karlsruhe und der Deutschen Staatsphilharmo-nie Rheinland-Pfalz geben neue, zukunfts- weisende Impulse“, so ist sich die Vertreterin der Stadt sicher.

Einer der berühmtesten Söhne Karlsruhes ist Wolf-gang Rihm. Das Wirken des „international erfolg-reichsten und kreativsten zeitgenössischen Kom-ponisten“ (Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup) genießt weltweit Wertschätzung. Im Oktober hat Rihm das Große Verdienstkreuz mit Stern erhalten – eine außerordentliche Ehrung für einen außeror-dentlich kreativen Geist, dem in dieser Saison das Komponistenporträt der Staatsphilharmonie ge-widmet ist. Rihms Werke wollen entsprechend seines Leitgedankens „Ich will bewegen und be-wegt sein“ neue Denkanstöße liefern, Emotionen heraufbeschwören, vom Ohr ins Herz gehen und im ganzen Körper arbeiten.

Knapp 300 Jahre alt – und

doch kein bisschen leise!

So präsentiert sich die

Fächerstadt Karlsruhe, die

2015 mit einem groß

angelegten Festivalsom-

mer ihren runden Geburts-

tag feiert. Schließlich

gehören kulturelle High-

lights hier seit jeher zum

guten Ton.

19. Dezember 2014Karlsruhe, Konzerthaus

Karlsruher MeisterkonzerteWINTERTRÄUME

Andreas Henning, DirigentOlga Scheps, Klavier

Engelbert Humperdinck Ouvertüre zu

„Hänsel und Gretel“Wolfgang Amadeus Mozart

Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll, KV 466Peter Tschaikowsky Sinfonie Nr. 1 g-Moll,

op. 13 „Winterträume“

19. April 2015Karlsruhe, Konzerthaus

Karlsruher MeisterkonzerteTitus Engel, DirigentBaiba Skride, Violine

Antonín Dvorák Der Wassermann, op. 107,

sinfonische DichtungWolfgang Rihm

Lichtes Spiel – Ein Sommerstück für Violine

und OrchesterAlexander von Zemlinsky

Die Seejungfrau, Fantasie für Orchester

Dr. Susanne Asche, Leiterin des Kulturamts Karsruhe

In der Karlsruher Oststadt befindet sich das mehrfach wiederaufgebaute Renaissance-Schloss Gottesaue. Seit 1989 arbeiten und musizieren hier die Studenten und Professoren der Hochschule für Musik. Durch den Neubau eines moder-nen Multimediahauses hat die Hochschule für Musik in Karls-ruhe zusätzliche Attraktivität erhalten. Der Theatersaal erfüllt zudem alle Voraussetzungen für anspruchsvolle Konzerte.

Im Blickpunkt:

KARLSRUHE: PROGRAMME AUF HÖCHSTEM NIVEAU

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1919

Spielort

Karlsruhe steht für den modernen Rechtsstaat schlechthin: Hochburg des Liberalismus im deutschen Vormärz, heute Sitz des Bundesverfassungsgerichts. Eine Stadt ge schichte

ganz ohne Mittel al ter ro man tik, dafür mit einem fächer förmigen Stadt grund riss von barocker Rationalität, mit hochkarätiger Baukunst aus den letzten drei Jahrhun der ten und

einem beispiel haften Kultur le ben.

INTERVIEW

Ein Gespräch mit den Veranstaltern der Karlsruher Meisterkonzerte, Alexandra Hodapp und Michael Heintz

Die Karlsruher Meisterkonzerte sind aus den Europäischen Meisterkonzerten ent-standen, die über drei Jahrzehnte fest in der Stadt verwurzelt waren. Wie kam es dazu?Michael Heintz: Als wir erfahren haben, dass die Meisterkonzerte nicht fortgeführt werden sollten, haben wir uns zu sehr kon-struktiven Gesprächen mit SKS Russ getrof-fen. Im Rahmen des Umzugs vom Brahms-saal ins Konzerthaus haben wir zudem den Namen geändert. Dieser verdeutlicht am be-sten den Bezug zur Region. Die Staatsphil-harmonie hat uns sehr in unserem Vorhaben in Karlsruhe bestärkt.

Was können Sie über die Zusammenarbeit erzählen?Alexandra Hodapp: Die enge und sehr er-folgreiche Partnerschaft mit der Staatsphil-harmonie resultiert aus der Geschichte der Zusammenarbeit bei der Mainzer Veranstal-tungsreihe, die später auch nach Mannheim ausgeweitet wurde. Daher die Idee, das Or-chester auch nach Karlsruhe einzuladen und dies hier fortzuführen. Bei den Gastspielen des Orchesters im Rahmen der Karlsruher Meisterkonzerte gastierten bereits so tolle Künstler wie Sabine Meyer, Kit Armstrong,

Sie treten mit dem Slogan „Große Orche-ster. Internationale Solisten.“ selbstbe-wusst in Konkurrenz mit großen Häusern wie dem Festspielhaus Baden-Baden …MH: Wir müssen uns auch überhaupt nicht verstecken – im Gegenteil! Auf unserer Bühne steht die erste Liga international ge-fragter Musiker, Orchester und Dirigenten. Es gibt so viele, die man nennen könnte. In Karlsruhe spielten unter anderem schon Cellist Daniel Müller-Schott, Violinist Vadim Repin, François Leleux an der Oboe … Da-rauf sind wir stolz. Und wir bedanken uns bei unseren Partnern, besonders aber bei der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, die als Konzertorchester von internati-onalem Rang von Beginn an zwei hochkarä-tige Konzerte pro Saison eingebracht hat.

Text und Interview: Elisa Reznicek

Weiterführende Informationen:

Karlsruher Meisterkonzertewww.karlsruhe-klassik.de

Hochschule für Musik Karlsruhewww.hfm-karlsruhe.de

KA300 – Stadtgeburtstag 2015www.ka300.de

Offizielle Homepage der Stadtwww.karlsruhe.de

Viviane Hagner, Michala Petri oder auch Reinhold Friedrich im Konzerthaus.

Die Staatsphilharmonie ist diese Saison mit zwei Auftritten vertreten: mit einem klassischen Weihnachtskonzert (19.12.2014) und einem Konzert zum Saisonabschluss im April u. a. mit einem zeitgenössischen Werk von Wolfgang Rihm, das dieser 2009 für Anne-Sophie Mutter geschrieben hat. AH: Sehen Sie, so schließt sich der Bogen – Rihm macht sich doch auch mal gut bei den Karlsruher Meisterkonzerten! [lacht]

Was ist das Spannende an diesen Klassik-Abenden und worauf darf man sich freuen? MH: Das Spannende ist die Vielfältigkeit, die durch die beiden Auftritte der Staatsphilhar-monie besonders schön illustriert wird. Wir möchten, dass das Publikum die Konzertrei-he interessant und farbenreich findet, eben weil sie in sich abwechslungsreich ist.AH: Besonders freuen wir uns auf das fest-liche Weihnachtsprogramm „Winterträume“, für dessen Name Tschaikowskis 1. Sinfonie Pate gestanden hat. Der Abend, an dem die junge russische Pianistin Olga Scheps bei Mozarts Klavierkonzert den Solo-Part über-nehmen wird, steht in der Gunst des Publi-kums bereits jetzt an erster Stelle.

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Staatsphilharmonie auf Tour

Schlosspark Erlangen, Bauhaus Dessau

„Ich reise aus, meine Heimat zu entdecken“ (Ernst Krenek)

„HEIMSPIELE“ IN DESSAU UND REISE NACH ERLANGEN

Wohlklingende Visitenkarten aus der Pfalz an andere Regionen und (Bundes-)Länder zu

übergeben, dies ist die stolze Aufgabe eines „Reiseorchesters“ wie der Staatsphilharmonie. Wenn

eines der Reiseziele dann noch die Partnerstadt Ludwigshafens im fernen Sachsen-Anhalt ist,

dann gilt ein herzlicher Empfang als sicher. Ein „Heimspiel“ auch in anderer Hinsicht: Prof.

Michael Kaufmann lenkt als Intendant nicht nur die Geschicke der Staatsphilharmonie, sondern

zeichnet auch für das Kurt-Weill-Fest in Dessau verantwortlich.

Im Frühjahr 2015 erlebt das Kurt-Weill-Fest in Dessau seine

23. Auflage unter dem Titel „Vom Lied zum Song“. Die ganze Stadt ist auf den Beinen, um einen ihrer größten Söhne zu feiern und seine Werke in rund 60 Konzerten und einem vielfältigen Rahmen-programm aufleben zu lassen. Mit dabei sind Stars wie Schau-spielerin Katharina Thalbach, „Yello“-Sänger Dieter Meier oder Schauspielerin Cornelia Froboess (Artist in Residence). Die Staats-philharmonie ist inzwischen schon gerne gesehener Gast in der Bauhaus-Stadt und wird zwei Abende im Anhaltischen Thea-ter Dessau gestalten. Am Diri-gentenpult wird hierfür kein Ge-ringerer stehen als Ernst Theis, der langjährige Chefdirigent der Staatsoperette Dresden. Er und das Orchester sowie eine illustre Sängerschar servieren dem Fest-spielpublikum mit „Mahagon-ny Songspiel“ und dem selten zu hörenden „Royal Palace“ ein großes Festivalfinale. Die Regie der beiden halbszenischen Auf-

führungen liegt in beiden Fällen in den Händen der freien Regis-seurin Doris Sophia Heinrichsen. Die Werke des am 2. März 1900 geborenen Weill, der von einem der erfolgreichsten klassischen Komponisten Deutschlands zu einem der erfolgreichsten Kom-ponisten am legendären Broad-way avancierte, begegnen im festlichen Finale Opernauszügen und Orchesterliedern von Richard Strauss, Erwin Schulhoff, Clau-de Debussy, Hans Pfitzner, Franz Schubert und Antonin Dvořák.

Ein fast schon als Tagesausflug zu verbuchendes Gastspiel führt das Orchester bereits am 23. Fe-bruar nach Erlangen, wo regel-mäßig etwa die renommierten Bamberger Symphoniker konzer-tieren. Der Konzertabend in der Heinrich-Lades-Halle steht ganz im Zeichen der besonderen Klän-ge. Das 2002 entstandene Kla-rinettenkonzert des finnischen Komponisten Magnus Lindberg wird von dahin strömenden Kan-tilenen ebenso geprägt wie von Passagen, in denen der Solist mit neuen Spieltechniken ungewöhn-liche Effekte erzielt. Karl-Heinz Steffens, Chefdirigent und ausge-

23. Februar 2015Erlangen, Heinrich-Lades-Halle

Karl-Heinz Steffens, DirigentNikolaus Friedrich, Klarinette

G. Fauré Pelléas et Mélisande Suite, op. 80 Ä M. Lindberg Klarinetten-

konzert Ä I. Strawinsky „Der Feuervogel“, Suite (1919)

14. März 2015Dessau, Anhaltisches Theater

KURT WEILL FEST „Mond Lieder –

Oh Moon of Alabama“

Ernst Theis, DirigentMathias Hausmann, Rainer

Trost, Paul Armin Edelmann, Virgil Mischok, Jens Müller, Carl Rumstadt, Josephine

Renelt und Andromahi Raptis

Lieder von C. Debussy, F. Schubert, H. Pfitzner,

A. Dvorák und R. StraussE. Schulhoff La Somnambule Ä K. Weill Mahagonny Songspiel

15. März 2015Dessau, Anhaltisches Theater

KURT WEILL FEST Festspiel-Schlusskonzert „Musiktheater – heiter

musikantisch“

Ernst Theis, DirigentSara Hershkowitz, Markus Raab, Jens Müller, Rainer

Trost, Carl Rumstadt, Andromahi Raptis u.a.

K. Weill, „Royal Palace“, Oper in einem Akt

R. Strauss, Der Bürger als Edelmann, Suite,

op. 60 Ä Mondscheinmusik und Monolog der Gräfin aus „Capriccio“, op. 85

machter Klarinettenexperte, sowie Nikolaus Friedrich an der Solo-klarinette werden dieses Werk besonders farbenprächtig zum Leuchten bringen.

Ihre Lebensläufe könnten unterschiedlicher kaum sein, doch in der Musik ließ Kurt Weill keinen Zweifel an der Wertschätzung für Richard Strauss; klingend aufs Beste erlebbar mit der Staatsphilharmonie beim Kurt Weill Fest 2015.

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Education

2. KIKO KINDERKONZERT: HÄNSEL UND GRETEL MÄRCHENKONZERT

In den nächsten vier Monaten heißt es für

die Schülerinnen und Schüler der Erich Kästner-

Schule wieder „Hereinspaziert in die Phil-harmonie!“, denn dann wird im Rahmen des 2. und 3. Kinderkonzertes ein tolles Konzertprogramm speziell für Kinder zu

hören und zu erleben sein. Und nicht nur das,

kurz vor Weihnachten werden sich Musiker

der Staatsphilharmonie auf den Weg in die

Schule machen, um dort ihre Instrumente vor-

zustellen und anschließend die Weihnachts-feier festlich zu umrahmen.

Dass unsere Aktivitäten bei den Kindern viel

positive Resonanz erfahren, zeigt das große

Dankeschön-Plakat, das uns zu Beginn des

neuen Schuljahres von Schulleiterin Sabine

Wulf überreicht wurde.

EDUCATION: PATENSCHAFT MIT DER ERICH KÄSTNER-SCHULE

Kinder lieben Märchen und sie wollen sie immer wieder hören! „Hänsel und Gretel“ ist eine der populärsten Opern im Reper-toire, zudem die einzige der bekannteren Opern, die als aus-gesprochene Kinderoper gilt.

Christiane Palmen – eigentlich Solo-Flötistin der Deutschen Staatsphilharmonie – wechselt von Rolle zu Rolle und erzählt das Märchen von „Hänsel und Gretel“ zu Humperdincks groß-artiger Musik. Eine wunderbare

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Mit Unterstützung von Vogel-fänger Papageno werden Kinder in die wunderbare Welt der klassischen Musik entführt. Mozarts märchenhafte Oper „Die Zauberflöte“ bildet dabei den musikalischen Rahmen. Aber auch der berühmte „Zau-berlehrling“ aus Walt Disneys Film, in dem Micky Maus die Rolle des Zauberlehrlings spielt, wird zu hören sein. Freunde von Harry Potter kommen ebenfalls auf ihre Kosten, denn die Abenteuer dieses Zauber-

3. KIKO KINDERKONZERT ZUR FASCHINGSZEIT: VON MÄRCHEN, MYTHEN UND HELDEN

lehrlings sind ganz wunderbar hörenswert vertont.

6. Februar 2014 Ä 9: 30 u. 11:00 UhrLudwigshafen, PhilharmonieKartentelefon 0621 5042558

8. Februar 2014 Ä 11:00 UhrMannheim, CapitolKartentelefon 0621 3367333

3. KIKO Kinderkonzert zur Faschingszeit: Von Märchen, Mythen und HeldenMarkus Huber, Dirigent Hans Gröning, Bariton

Werke u. a. von W. A. Mozart, P. Dukas, J. Williams

Für alle Menschen von 6 bis 14 Jahren

Märchenstunde geeignet für die ganze Familie!

4. Dezember 2014 Ä 10: 00 Uhr7. Dezember 2014 Ä 11: 00 Uhr8. Dezember 2014 Ä 10: 00 Uhr9. Dezember 2014 Ä 10: 00 UhrLudwigshafen, PhilharmonieKartentelefon 0621 5042558

2. KIKO Kinderkonzert:Hänsel und GretelMärchenkonzertCosima Sophia Osthoff, DirigentinChristiane Palmen, Erzählerin

Engelbert Humperdinck „Hänsel und Gretel“ (in einer Bearbeitung für Blechbläserensemble und Schlagzeug)

Für alle Menschen ab 6 Jahren

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„Übrigens“, frotzelte einmal Kurt Weill, als er ein kurzes Porträt seiner Frau

Lotte Lenya entwarf, „übrigens kann mir jeder Komponist leid tun, dessen Frau Noten lesen kann.“ Allerdings fügte er ein lautes Aber hinzu. „Wenn sie singt“, schwärmte Weill, „dann hören die Leute zu wie bei Caruso.“ Wie auch immer: Weills Skepsis gegenüber Komponisten-Ehefrauen mit mu-siktheoretischem Sachverstand scheint kein Minderheitenvotum gewesen zu sein.

Gustav Mahler etwa knüpfte seine Hei-rat mit Alma Schindler an die Bedin-

gung, sie müsse mit dem Komponieren aufhören. Er brauche eine Ehefrau und keinen Kollegen, argumentierte der Di-rektor der Wiener Hofoper. „Glaubst Du“, fragte er Alma, „auf einen Dir unentbehr-lichen Höhepunkt des Seins verzichten zu müssen, wenn Du Deine Musik ganz auf-gibst, um die Meine zu besitzen […]?“ Die Antwort ist bekannt. Alma, die bei Alexander Zemlinsky Kompositionsunter-richt bekommen und schon Dutzende von Klavierliedern in dem ihr eigenen Idiom geschrieben hatte, gab das Komponieren mehr oder weniger völlig auf …

Dass es offenbar nicht leicht ist/war, als komponierende Eheleute durchs

Leben zu gehen, offenbart auch ein Blick in die weitere Musikgeschichte. Das erste Paar dieser Art dürften Clara und Robert Schumann gewesen sein – ein Dream-Team, wenn man eine so sportive Vokabel auf das 19. Jahrhundert anwenden darf. Die erst seit 1948 zugänglichen Ehetagebücher der Schumanns, kulturgeschichtliche Doku-

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Kurt Weill und Lotte Lenya (2. und 3. von rechts) verließen Europa 1935 auf dem Schiff Majestic. Das Bild zeigt sie bei ihrer Ankunft in New York.

Kolumne

Alma Mahler-Werfel, geb. Schindler und Gustav Mahler waren von 1902 bis zum Tod Gustav Mahlers 1911 verheiratet.

Prof. Dr. Matthias Henke

alles, was uns anrührtKomponierende Ehepaare

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Matthias Henke, Univ.-Prof. Dr., seit 2008 Professor für Musikwissenschaft an der Universität Siegen, seit 2013 Gastprofessor an der Donau-Universität Krems, Wissenschaft-licher Beirat der Ernst Krenek Institut Privatstiftung, Wis-senschaftlicher Beirat der Kurt-Weill-Gesell-schaft Dessau, Vor-standsmitglied der Eduard-Erdmann- Gesellschaft. Prof. Dr. Matthias Henke ist Autor zahl-reicher Bücher und Aufsätze zur Musik des 20. Jahrhunderts (Schwerpunkt Öster-reich); aktuelle Ver-öffentlichung: Schön-heit und Verfall –Thomas Mann und Ernst Krenek (i.V.)

Kolumne

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mente von höchstem Rang, verraten denn auch Erstaunliches, sprechen von einem wunderbaren Geben wie Nehmen. Clara und Robert studierten gemeinsam die Fugen des verehrten Johann Sebastian Bach. Sie führten gemeinsam ein sogenanntes Abschriften-buch, in dem sie jene Gedichte sammelten, die sie vertonen wollten. Ja, sie schrieben gemeinsam, so geschehen 1841, im zweiten Jahr ihrer Ehe, einen Liederkreis, der auf Friedrich Rückerts „Liebesfrühling“-Gedichten basierte.

Doch der (familiäre) Alltag trübte bald das harmonische Bild. Die Wohnverhältnisse brachten es mit sich, dass Clara Schumann, die gefeierte Pianistin, nicht üben konnte, wenn ihr Ehemann komponierte. Und wenn er sie auf ihren Konzertreisen begleitete, litt er nicht wenig unter dem Verhalten von Menschen, die der Virtuosin zujubelten und ihn ‚links liegen’ ließen. Zu den Verehrer-innen von Clara Schumann zählte auch die Pädagogin und Komponistin Elisabeth von Herzogenberg, wie ihr 1892 veröffentlichtes „Allegro appassionato“ für Klavier bezeugt, das sie der Interpretin widmete. Elisabeth von Herzogenberg zollte Clara aber nicht nur Bewunderung, sie teilte mit ihr auch die Entscheidung, als komponierende Frau einen Komponisten zu heiraten – eine Be-ziehung, die wie bei den Schumanns, auf Augenhöhe stattfand. Denn Heinrich von Herzogenberg und seine Frau waren beide Musikbesessene, die sich selbstlos auch für das Werk anderer einsetzten. So pflegte Johannes Brahms dem komponierenden Ehepaar seine Werke zu schicken (mit der

Bitte um Begutachtung), bevor er sie zum Druck freigab. Die brieflichen Antworten von Elisabeth und Heinrich sind beeindruckende Zeugnisse einer Künstlerfreundschaft. Sie belegen aber auch die innige Verbundenheit der beiden – mit sich und der Sache.

Kehren wir, den Kreis schließend, noch einmal ins 20. Jahrhundert zurück.

Auch die nunmehr 90-jährige Gladys Kre-nek bildete mit dem 1991 verstorbenen Ernst Krenek ein komponierendes Tandem. Allerdings ein sehr konträres. Während sie – unter dem Dach ihres gemeinsamen Hauses im kalifornischen Palm Springs – ihre Werke langsam entwickelte und einen eher kleinen Œuvrekatalog vorzuweisen hat, schleuderte er sozusagen Partitur um Partitur hinaus, un-gebrochen bis ins hohe Alter. Vielleicht sind solche Unterschiede nötig, wenn zwei, die in ehelicher Verbundenheit leben, ebenso selbstbewusst wie selbstständig komponie-ren wollen.

Gladys Nordenstrom (*23. Mai 1924) und Ernst Krenek (23. August 1900 - 22. Dezember 1991) lernten sich an der Hamline University, St. Paul, Minnesota, kennen, an der Krenek in den Jahren 1942 bis 1947 lehrte.

Clara Josephine Schumann, geb. Wieck (13. 9.1819 - 20. 5.1896) war Pianistin und Komponistin und ab1840 die Ehefrau Robert Schumanns.

alles, was uns anrührtDoch alles, was uns anrührt, dich und mich, nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich, der aus zwei Saiten eine Stimme zieht. (Rainer Maria Rilke, Neue Gedichte, 1907)

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HÖHEPUNKTEAPRIL – JULI 2015

Deutsche Staatsphilharmonie

Rheinland-PfalzHeinigstraße 40

67059 Ludwigshafen

Telefon 0621 - 59 90 90

Telefax 0621 - 59 90 950

[email protected]

www.staatsphilharmonie.de

In der Trägerschaft des Landes Rheinland-Pfalz

Ihr nächstes MAGAZIN erscheint

im MÄRZ 2015

1

#7MAGAZIN APRIL – JULI 2015

MAGAZINSeite 4: Endlich!

AMADEUS-QUARTETTSeite16: Ausgezeichnet!

ORDRE DES ARTS ET DES LETTRESSeite18: El Sistema in LU

JOSÉ ANTONIO ABREU BESUCHT LUDWIGSHAFEN

Beethovenfest SpeyerReihenweise Glücksgefühle bei der inspiriert-inspirierendenSommerresidenz der Staatsphilharmonie in Speyer

xDO Ä 9. APRIL 2015 Ä 19:30 Ä Ludwigshafen

3. PHILHARMONISCHES KONZERT

Clemens Schuldt, Dirigent Herbert Schuch, Klavier

Robert Schumann Ouvertüre zur Oper „Genoveva“, op. 81Wolfgang Amadeus Mozart Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll, KV 466Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, op. 55 „Eroica“

FR Ä 17 . APRIL 2015 Ä 20:00 Ä WormsSA Ä 18 . APRIL 2015 Ä 19:30 Ä MainzSO Ä 19 . APRIL 2015 Ä 19:30 Ä Karlsruhe

Titus Engel, Dirigent Ä Baiba Skride, Violine

Antonín Dvorák Der Wassermann, op. 107, sinfonische DichtungWolfgang Rihm Lichtes Spiel – Ein Sommerstück für Violine und OrchesterAlexander von Zemlinsky Die Seejungfrau, Fantasie für Orchester

DI Ä 26 . MAI 2015 Ä 10:00 Ä NeustadtMI Ä 27 . MAI 2015 Ä 10:00 Ä 11:30 LandauDO Ä 28 . MAI 2015 Ä 9:30 Ä 11:00 Ä Ludwigshafen

KINDERKONZERTVon Märchen, Mythen und Helden

Markus Huber, Dirigent Ä Hans Gröning, Bariton

Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Paul Dukas, John Williams u. a.

DO Ä 23. JULI 2015 Ä 19:30 Ä Worms

KATHEDRALKLÄNGE Bruckner in den Domen II Karl-Heinz Steffens, Dirigent Ä Dan Zerfaß, Dirigent Ä collegium vocale am Wormser Dom

Franz Liszt Missa choralis Anton Bruckner Sinfonie Nr. 3 d-Moll, WAB 103

SO Ä 26. JULI 2015 Ä 17:00 Ä Trier

KATHEDRALKLÄNGE Bruckner in den Domen III Karl-Heinz Steffens, Dirigent Ä Thomas Kiefer, Dirigent Ä Domorganist Josef Still, Orgel Trierer Domchor Ä Trierer Domsingknaben Mädchenchor am Trierer Dom

Maurice Duruflé Quatre motets sur des thèmes grégoriensAnton Bruckner Motette „Christus factus est“Felix Mendelssohn Bartholdy „Hör mein Bitten“, Hymne für Sopran, Chor und OrgelAnton Bruckner Sinfonie Nr. 4 Es-Dur, WAB 104