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Rund ums Thema „Jugend“ – zu kontroversen Fragen Stellung nehmen (Kl. 9/G8) Claudia Spieler (Gießen) 2011 1 Phasen des Unterrichts (orientiert am Prozessmodell) 1. Lernen vorbereiten (Vorüberlegungen) Reihenthema: Rund ums Thema „Jugend“ – zu kontroversen Themen Stellung nehmen Bezug zum Kerncurriculum: „Die Lernenden können Texte im Rahmen einer kommunikativen Schreibkultur dem Zweck und Thema entsprechend adressatengerecht gestalten und reflektieren.“ Vgl. S. 48/49 detaillierte Kompetenzbeschreibungen zum Schreiben Intentionen/Ziele: (für SuS formuliert) Am Ende der Unterrichtseinheit kannst du... in schriftlicher Form wirkungsvoll deine Meinung vertreten, d.h. im Einzelnen: eine interessante Einleitung verfassen den Hauptteil deiner Erörterung überzeugend gestalten, indem du Gegenargumente vorwegnimmst und systematisch entkräftest Thesen (= Behauptungen, Empfehlungen, Bewertungen) formulieren und diese mit Argumenten begründen deinen Gedankengang im Schlussteil abrunden, indem du deine Meinung klar vertrittst deine Erörterung auf zwei unterschiedliche Weisen klar gliedern („Sanduhr-“ und „Pingpong-Prinzip“) flüssig schreiben, indem du bewusst Konjunktionen einsetzt sinnvolle Absätze machen Textvorlagen in deine Argumentation mit einbeziehen ...und initiieren Gestaltung der Anfangssituation (Einstieg): Die UR wurde im Anschluss an das Betriebspraktikum der SuS durchgeführt, deshalb wurde zum Einstieg die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Praktika aufgegriffen (was in eine Sammlung von Argumenten pro/contra Praktikum mündete, s.u.) Herstellung von Zieltransparenz , indem die o.g. Intentionen/Ziele auf einem Plakat visualisiert und den SuS vorgestellt werden. Das Plakat blieb während der Dauer der UE im Klassenraum hängen, damit immer wieder Bezug darauf genommen werden konnte. Erhebung des Vorwissens bzw. der Voreinstellungen (z.B. durch UG, Assoziogramm, Mind-Map, Fragebogen, Sonstiges): Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im mündlichen und schriftlichen Argumentieren waren bereits im vorangegangenen Unterricht mittels Beobachtung und Schreibproben diagnostiziert worden. Da eine längere Beschäftigung mit dem Thema „Mode“ folgte (vgl. Deutschbuch 9, Neue Ausgabe, Cornelsen), wurden die Voreinstellungen dazu erhoben: Unterrichtsgespräch und Assoziogramm zum Thema Mode, ausgehend von S. 29 im Deutschbuch. 2. Lernwege eröffnen und gestalten Deutschbuch 9 Neue Ausgabe (Cornelsen), S. 29-51 UE zum Thema „Mode, ein tierisches Vergnügen? – Argumentieren und Erörtern“

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Rund ums Thema „Jugend“ – zu kontroversen Fragen Stellung nehmen (Kl. 9/G8)

Claudia Spieler (Gießen) 2011 1

Phasen des Unterrichts (orientiert am Prozessmodell)

1. Lernen vorbereiten (Vorüberlegungen) • Reihenthema: Rund ums Thema „Jugend“ – zu kontroversen Themen Stellung nehmen • Bezug zum Kerncurriculum: „Die Lernenden können Texte im Rahmen einer kommunikativen Schreibkultur dem Zweck und Thema entsprechend adressatengerecht gestalten und reflektieren.“ Vgl. S. 48/49 detaillierte Kompetenzbeschreibungen zum Schreiben • Intentionen/Ziele: (für SuS formuliert) Am Ende der Unterrichtseinheit kannst du... in schriftlicher Form wirkungsvoll deine Meinung vertreten, d.h. im Einzelnen:

eine interessante Einleitung verfassen den Hauptteil deiner Erörterung überzeugend gestalten, indem du

Gegenargumente vorwegnimmst und systematisch entkräftest Thesen (= Behauptungen, Empfehlungen, Bewertungen) formulieren und diese

mit Argumenten begründen deinen Gedankengang im Schlussteil abrunden, indem du deine Meinung klar

vertrittst deine Erörterung auf zwei unterschiedliche Weisen klar gliedern („Sanduhr-“

und „Pingpong-Prinzip“) flüssig schreiben, indem du bewusst Konjunktionen einsetzt sinnvolle Absätze machen Textvorlagen in deine Argumentation mit einbeziehen

...und initiieren

• Gestaltung der Anfangssituation (Einstieg): Die UR wurde im Anschluss an das Betriebspraktikum der SuS durchgeführt, deshalb wurde zum Einstieg die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Praktika aufgegriffen (was in eine Sammlung von Argumenten pro/contra Praktikum mündete, s.u.)

• Herstellung von Zieltransparenz, indem die o.g. Intentionen/Ziele auf einem

Plakat visualisiert und den SuS vorgestellt werden. Das Plakat blieb während der Dauer der UE im Klassenraum hängen, damit immer wieder Bezug darauf genommen werden konnte.

• Erhebung des Vorwissens bzw. der Voreinstellungen (z.B. durch UG,

Assoziogramm, Mind-Map, Fragebogen, Sonstiges): Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im mündlichen und schriftlichen Argumentieren waren bereits im vorangegangenen Unterricht mittels Beobachtung und Schreibproben diagnostiziert worden. Da eine längere Beschäftigung mit dem Thema „Mode“ folgte (vgl. Deutschbuch 9, Neue Ausgabe, Cornelsen), wurden die Voreinstellungen dazu erhoben: Unterrichtsgespräch und Assoziogramm zum Thema Mode, ausgehend von S. 29 im Deutschbuch.

2. Lernwege eröffnen und gestalten • Deutschbuch 9 Neue Ausgabe (Cornelsen), S. 29-51 UE zum Thema „Mode,

ein tierisches Vergnügen? – Argumentieren und Erörtern“

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• Arbeitsheft zum Deutschbuch, S. 9-19

3.

Orientierung geben und erhalten Mit Hilfe der folgenden Checkliste bekamen die SuS im Verlauf der UR immer wieder Rückmeldungen zu ihren Erörterungen (peer correction, Selbstcheck, Feedback durch die Lehrkraft). Vor Beginn der differenzierenden Arbeitsphase wurde der Bogen eingesetzt, um den SuS Orientierung für die Auswahl der Übungsmaterialien aus der Lerntheke zu geben.

ja

über-wie-gend

an-satz-weise

nein

Sind deine Notizen zweckdienlich? Ist die Einleitung gelungen? Berücksichtigt der Hauptteil beide Sichtweisen? Belegst du deine Thesen mit Argumenten oder Beispielen? Sind deine Argumente schlüssig angeordnet? Machst du sinnvolle Absätze? Verwendest du Konjunktionen und Überleitungen? Ist dein Fazit klar? Ergibt es sich schlüssig aus dem vorher Dargelegten? Beachtest du die Rechtschreibungs-/Zeichensetzungsregeln?

4. Kompetenzen stärken und erweitern Differenzierende Lernangebote (Lerntheke), siehe unten.

5. Lernen bilanzieren... (Klassenarbeit/Testaufgaben) Erörterung zu einem Thema (aus einem Themenpool), siehe unten

...und reflektieren Reflexion des individuellen Lernprozesses und Feedback zur Unterrichtseinheit mittel „Fünf-Finger-Feedback“, Impulse siehe unten

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M A T E R I A L A N H A N G : Impuls für Phase 1 („Lernen initiieren“) Betriebspraktika in 9. Gymnasialklassen – (k)eine Zeitvergeudung?

Die Weihnachtsferien sind vorüber und die Schülerinnen und Schüler starten gut erholt ins neue Jahr – denkt man jedenfalls. Tatsächlich herrscht in den Klassenräumen der 9. Klassen gähnende Leere, denn die Schülerinnen und Schüler sind im Praktikum. Betriebspraktika sind mittlerweile in allen Schulformen ein fester Bestandteil des Unterrichts. Dass die Schülerinnen und Schüler in Berufe hineinschnuppern, ist mit Blick auf Haupt- und Realschulen mit Sicherheit sinnvoll. Doch mag sich manch einer fragen, ob die zwei Wochen „Auszeit von der Schule“ im Gymnasium nicht einfach Zeitvergeudung sind. Ergebnisse der Sammelphase: Argumente pro/contra Betriebspraktikum: + einen kleinen Einblick in die Berufswelt bekommen (“real life“ kennen lernen); erste Erfahrung im "Berufsleben" machen + seinen Wunschberuf kennen lernen und sehen, ob der Beruf einem gefällt + persönliche Zukunftsentwicklung abwägen: weiter machen mit Schule oder lieber doch Ausbildung? + Pluspunkt bei einer Bewerbung später + mit Älteren zusammenarbeiten + Umgangsformen kennen lernen + Ausbildungsberufe als Alternativen zum noch jahrelangen Schulbesuch kennen lernen + viele Schüler/innen machen nach der 12. Klasse erst eine Ausbildung und wollen eventuell danach erst studieren + Man lernt, was das Wort "Teamfähigkeit" für eine Bedeutung hat + Berichtshefte schreiben wie in einer Ausbildung + macht beim Bewerbungsgespräch guten Eindruck + Verantwortung übernehmen (Praktikumsplatz suchen, alleine hingehen...) + erfahren, wie anstrengend ein Arbeitstag sein kann. + hilft dabei, andere Menschen zu verstehen (Eltern, die abends müde die Füße hochlegen) + Praktikum wird meistens von den Schülern gern gesehen (Abwechslung von der Schule) - Betriebe nutzen Praktikanten gerne aus (billige Arbeitskraft) - Praktikumsbericht ist unnötig und sowieso halb gelogen - Neuntklässler sind zu jung und haben noch jahrelang Schule vor sich; die meisten haben noch nicht die geringste Vorstellung davon, welchen Beruf sie einmal anstreben - Unterrichtsaufall - keine Zeit zum Lernen (Unterrichtsvor- oder -nachbereitung) - kostet Freizeit

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Materialien für die Differenzierungsphase (Kompetenzen stärken und erweitern) Lerntheke, Lösungen wurden zur Selbstkontrolle in der Klasse ausgelegt

Übung 1 Thesen mit Argumenten füllen oder mit Beispielen illustrieren

Überarbeite die folgende Erörterung, indem du die Thesen weiter ausführst, d.h. indem du sie mit Argumenten füllst, sie näher erläuterst oder mit Beispielen illustrierst (evtl. aus der eigenen Erfahrung)! Markiere dir die Stellen, an denen du etwas einfügen würdest, mit einer kleinen Hochzahl und notiere deine Ergänzungen auf einem auf einem Extrablatt. Betriebspraktika in 9. Gymnasialklassen – (k)eine Zeitvergeudung?

Die Weihnachtsferien sind vorüber und die Schülerinnen und Schüler starten gut erholt ins neue Jahr – denkt man jedenfalls. Tatsächlich herrscht in den Klassenräumen der 9. Klassen gähnende Leere, denn die Schülerinnen und Schüler sind im Praktikum. Betriebspraktika sind mittlerweile in allen Schulformen ein fester Bestandteil des Unterrichts. Dass die Schülerinnen und Schüler in Berufe hineinschnuppern, ist mit Blick auf Haupt- und Realschulen mit Sicherheit sinnvoll. Doch mag sich manch einer fragen, ob die zwei Wochen „Auszeit von der Schule“ im Gymnasium nicht einfach Zeitvergeudung sind. Praktika sind eine tolle Einführung in das Berufsleben, jedoch besteht die Gefahr, von den Kollegen als billige Arbeitskraft ausgenutzt zu werden. Wenn einem das Praktikum Spaß macht, bekommt man ein Ziel vor Augen. Es gibt aber auch Praktikumserfahrungen, die abschreckend wirken können. Durch das Praktikum lernt man, selbstständiger zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Es gibt auch Praktika, bei denen man nichts zu tun hat und das bringt dann nicht viel. Ich finde Praktika sehr sinnvoll. Man lernt sehr viel dabei. Wenn du eigene Ideen entwickelt hast, klappe die Lösungshinweise auf und kontrolliere, ob du die Fragen in Klammern alle beantwortet hast. Wenn nicht, ergänze ggf. weitere Argumente, Beispiele usw.!

Übung 1: Lösungshinweise („Hilfezettel“) Thesen mit Argumenten füllen oder mit Beispielen illustrieren

Praktika sind eine tolle Einführung in das Berufsleben (inwiefern?), jedoch besteht die Gefahr, von den Kollegen als billige Arbeitskraft ausgenutzt zu werden. (Für welche Tätigkeiten zum Beispiel?) Wenn einem das Praktikum Spaß macht, bekommt man ein Ziel vor Augen. (Wie könnte dieses Ziel aussehen? Beispiel geben!) Es gibt aber auch Praktikumserfahrungen, die abschreckend wirken können. (Beispiel? Welche? Warum?) Durch das Praktikum lernt man, selbstständiger zu werden und Verantwortung zu übernehmen. (Inwiefern?) Es gibt auch Praktika, bei denen man nichts zu tun hat und das bringt dann nicht viel. (Wie verläuft ein Praktikumstag in diesem Fall? Beispiel?) Ich finde Praktika sehr sinnvoll. Man lernt sehr viel dabei. (Führe dein Fazit weiter aus, indem du deine Pro-Argumente von oben noch einmal aufgreifst!)

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Übung 2: Sinnvolle Absätze machen

Immer wenn ein neuer Gedankengang beginnt, solltest du einen Absatz machen. Überarbeite die folgende Erörterung, indem du markierst, an welchen Stellen du einen Absatz machen würdest. Betriebspraktika in 9. Gymnasialklassen – (k)eine Zeitvergeudung?

Die Weihnachtsferien sind vorüber und die Schülerinnen und Schüler starten gut erholt ins neue Jahr – denkt man jedenfalls. Tatsächlich herrscht in den Klassenräumen der 9. Klassen gähnende Leere, denn die Schülerinnen und Schüler sind im Praktikum. Betriebspraktika sind mittlerweile in allen Schulformen ein fester Bestandteil des Unterrichts. Dass die Schülerinnen und Schüler in Berufe hineinschnuppern, ist mit Blick auf Haupt- und Realschulen mit Sicherheit sinnvoll. Doch mag sich manch einer fragen, ob die zwei Wochen „Auszeit von der Schule“ im Gymnasium nicht einfach Zeitvergeudung sind. Ein starkes Argument gegen das Berufspraktikum in Klasse 9 ist, dass man in der neunten Klasse noch zu jung ist. Die Firmenleiter lassen den Praktikanten nicht viel machen, da sie ihm nicht viel zutrauen und denken, er macht etwas kaputt. Sie lassen ihn nur leichte Arbeiten verrichten, die er schon kann, zum Beispiel Regale einräumen, so lernt der Praktikant nichts dazu und erlebt nichts Spannendes oder Interessantes. Ein weiteres Argument ist, dass zwei Wochen zu wenig sind, um etwas richtig zu lernen und wirklich Routine zu bekommen. In den zwei Wochen kann man viele unterschiedliche Sachen erleben und es kommt einem auch spannend vor. Nur bemerkt man nicht, dass die Tätigkeit, wenn man sie längere Zeit ausübt, langweilig werden kann. Noch ein Grund gegen das zweiwöchige Betriebspraktikum ist, dass man während der Praktikumszeit nichts für die Schule lernt und nur wenig Freizeit hat. Ein Argument für das Praktikum ist, dass man sieht, wie ein Beruf einem gefällt, und darüber nachdenkt, ob es ein Wunschberuf ist und man ihn auch in Zukunft ausüben will oder ob er einem nicht gefällt und man genau weiß, dass man einen anderen Beruf haben will. Ein weiteres Argument ist, dass man bei einer Bewerbung ein dickes Plus hat, wenn man im Praktikum schon Berufserfahrung gesammelt hat. Dies ist in starkes Argument für das Berufspraktikum in Klasse 9. Man hat einen Blick in das Berufsleben geworfen und gesehen, wie es so ist. Man erfährt, wie anregend oder auch ermüdend es sein kann, längere Zeit zu arbeiten und wie es einen körperlich belasten kann. Obwohl man in Klasse 9 noch etwas zu jung für das Praktikum ist und man noch nicht alle Tätigkeiten, die ein Beruf verlangt, ausüben kann, ist das zweiwöchige Berufspraktikum sinnvoll, da man seine ersten Berufserfahrungen sammelt. Wenn du markiert hast, wo du Absätze machen würdest, hole dir das Lösungsblatt und kontrolliere deine Lösung!

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Übung 2: Sinnvolle Absätze machen

Betriebspraktika in 9. Gymnasialklassen – (k)eine Zeitvergeudung?

Die Weihnachtsferien sind vorüber und die Schülerinnen und Schüler starten gut erholt ins neue Jahr – denkt man jedenfalls. Tatsächlich herrscht in den Klassenräumen der 9. Klassen gähnende Leere, denn die Schülerinnen und Schüler sind im Praktikum. Betriebspraktika sind mittlerweile in allen Schulformen ein fester Bestandteil des Unterrichts. Dass die Schülerinnen und Schüler in Berufe hineinschnuppern, ist mit Blick auf Haupt- und Realschulen mit Sicherheit sinnvoll. Doch mag sich manch einer fragen, ob die zwei Wochen „Auszeit von der Schule“ im Gymnasium nicht einfach Zeitvergeudung sind. Ein starkes Argument gegen das Berufspraktikum in Klasse 9 ist, dass man in der neunten Klasse noch zu jung ist. Die Firmenleiter lassen den Praktikanten nicht viel machen, da sie ihm nicht viel zutrauen und denken, er macht etwas kaputt. Sie lassen ihn nur leichte Arbeiten verrichten, die er schon kann, zum Beispiel Regale einräumen, so lernt der Praktikant nichts dazu und erlebt nichts Spannendes oder Interessantes. Ein weiteres Argument ist, dass zwei Wochen zu wenig sind, um etwas richtig zu lernen und wirklich Routine zu bekommen. In den zwei Wochen kann man viele unterschiedliche Sachen erleben und es kommt einem auch spannend vor. Nur bemerkt man nicht, dass die Tätigkeit, wenn man sie längere Zeit ausübt, langweilig werden kann. Noch ein Grund gegen das zweiwöchige Betriebspraktikum ist, dass man während der Praktikumszeit nichts für die Schule lernt und nur wenig Freizeit hat.1 Ein Argument für das Praktikum ist, dass man sieht, wie ein Beruf einem gefällt, und darüber nachdenkt, ob es ein Wunschberuf ist und man ihn auch in Zukunft ausüben will oder ob er einem nicht gefällt und man genau weiß, dass man einen anderen Beruf haben will. Ein weiteres Argument ist, dass man bei einer Bewerbung ein dickes Plus hat, wenn man im Praktikum schon Berufserfahrung gesammelt hat. Dies ist in starkes Argument für das Berufspraktikum in Klasse 9. Man hat einen Blick in das Berufsleben geworfen und gesehen, wie es so ist. Man erfährt, wie anregend oder auch ermüdend es sein kann, längere Zeit zu arbeiten und wie es einen körperlich belasten kann. Obwohl man in Klasse 9 noch etwas zu jung für das Praktikum ist und man noch nicht alle Tätigkeiten, die ein Beruf verlangt, ausüben kann, ist das zweiwöchige Berufspraktikum sinnvoll, da man seine ersten Berufserfahrungen sammelt 1 Dieser Satz könnte auch den folgenden Absatz einleiten.

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Übung 3: Flüssiger Stil Konjunktionen und Überleitungen verwenden, um den eigenen Text

besser lesbar zu machen Alternative 1: Nimm dir eine Erörterung vor, die du selber geschrieben hast, z.B. zum Thema • Berufspraktikum in Klasse 9 – (k)eine Zeitvergeudung? • „Du“ oder „Sie“ in der Oberstufe? Füge an möglichst vielen Stellen einige der unten aufgeführten Überleitung bzw. Konjunk-tionen ein! Alternative 2: Schreibe eine Erörterung zu einem kontroversen Thema deiner Wahl. Achte darauf, möglichst viele der unten aufgeführten Überleitungen bzw. Konjunktionen zu verwenden! Das Thema/ein Argument einführen

• Zunächst einmal könnte man sagen, dass... • Das Hauptargument dafür/dagegen ist,... • Es ist allgemein bekannt, dass... • Ohne jeden Zweifel/Zweifellos ist...

Einen weiteren Aspekt hinzufügen:

• Des Weiteren... • Darüber hinaus... • Ein weiterer Aspekt, den man bedenken sollte, ist... • Ein weiteres Argument dafür/dagegen ist... • Außerdem...

Ambivalenz (widersprüchliche Gefühle/Meinungen) ausdrücken:

• Es gibt unterschiedliche Meinungen/Ansichten zu diesem Thema. • Einerseits..., andererseits... • Befürworter denken,... Gegner wenden ein... • Auch wenn..., sollte man nicht vergessen, dass....

Das Fazit einleiten:

• Wenn ich all diese Argumente abwäge, komme ich zu dem Schluss, dass... • Insgesamt... • Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass... • Abschließend lässt sich sagen, dass..

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Lernen bilanzieren: die Deutscharbeit Kl. 9 Deutscharbeit [Datum] Schreibe eine Problemerörterung zu einem der folgenden Themen: 1. Computer im Kinderzimmer – einfach zeitgemäß oder schädlich?

2. Fußball-WM 2022 in Katar – ist ein Wüstenstaat der geeignete Austragungsort?

3. Handyverbot an unserer Schule?

4. Sollen Jungen und Mädchen in allen Fächern gemeinsam unterrichtet werden?

5. Sind gute Manieren heute noch wichtig?

6. Sollte es während der Ausstrahlung von TV-Programmen für Kinder von 4 bis 15 Jahren ein Werbeverbot für Fastfood, Schokoriegel und Chips geben?

(Ein solches Werbeverbot für ungesundes Essen und ungesunde Getränke gibt es zur Bekämpfung der Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen auch schon in anderen Ländern, z.B. seit 2008 in England, und wird EU-weit diskutiert.) Befolge folgende Arbeitsschritte:

1. Sammle deine Argumente stichpunktartig in einer Tabelle. 2. Ordne deine Stichpunkte sinnvoll (z.B. mit Pfeilen, durch Nummerieren etc.) 3. Beginne dann erst, deine Einleitung zu schreiben. 4. Vergiss das Korrekturlesen nicht und gib hier an, worauf du beim Korrektur-

lesen besonders geachtet hast: ____________________________

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Hilfe zur sprachlichen Unterstützung eines Schülers, dessen Muttersprache nicht Deutsch ist (er bekam keine Zeugnisnote)

Du kannst die folgenden Argumente verwenden, aber auch eigene finden. Du musst nicht alle der folgenden Argumente berücksichtigen! Such dir die Argumente aus, die du passend findest.

Fußball-WM 2022 in Katar – ist ein Wüstenstaat der geeignete Austragungsort?

+ - • Kurze Wege: Fans können sich bis zu

drei Spiele pro Tag ansehen • Nur eine Fanzone, in der sich alle treffen • Alle WM-Stadien werden klimatisiert sein

mit modernsten Kühlungstechnologien, die auf erneuerbaren Energien beruhen

• Warum sollte man von vornherein ausschließen, dass der Fußball in Länder kommt, die in der tropischen Klimazone liegen?

• Katar kann sich das leisten, Geld spielt für die Scheichs keine Rolle (voraussichtliche Kosten für den Bau der Stadien: 3 Milliarden Dollar)

• Die Region ist sehr interessiert an internationalem Topfußball. Menschen aus Abu Dhabi, Dubai und Riad werden in die Stadien strömen.

• Es war nicht nur eine Bewerbung Katars, sondern eine des mittleren Ostens.

• Temperaturen von 50° im Schatten • Kaum Fans • Sehr hohe Kosten, sehr hoher Aufwand • Fußball hat in Katar keine Tradition, es

sind keine Stadien vorhanden • Im Umkreis von 20 Kilometern sollen um

die Stadt Doha zwölf vollklimatisierte Stadien gebaut werden

• Die Stadien sollen nach der WM abgebaut, verschifft, und anderswo wieder aufgebaut werden

• Es ging bei der Entscheidung für Katar nur ums Geld: Katar hat der FIFA vor der Abstimmung Millionen-Gewinne in Aussicht gestellt

• Die Entscheidung für Katar macht die FIFA unglaubwürdig

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Name: _______________________________________ Deutscharbeit – Rückmeldung zu deiner Erörterung

ja über-wie-gend

an-satz-weise

nein

Sind deine Notizen zweckdienlich?

Ist die Einleitung gelungen?

Berücksichtigt der Hauptteil beide Sichtweisen?

Belegst du deine Thesen mit Argumenten oder Beispielen?

Sind deine Argumente schlüssig angeordnet?

Machst du sinnvolle Absätze?

Verwendest du Konjunktionen und Überleitungen?

Ist dein Fazit klar?

Ergibt es sich schlüssig aus dem vorher Dargelegten?

Beachtest du die Rechtschreibungs-/Zeichensetzungsregeln?

Kommentar / Anregungen für die Weiterarbeit: Note: [Datum]

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Claudia Spieler (Gießen) 2011 11

Lernen reflektieren mit „Fünf-Finger-Feedback“ Am Ende der Unterrichtseinheit, nach Rückgabe der Klassenarbeit erfolgten die Reflexion des eigenen Lernprozesses und ein Feedback an die Lehrkraft mittels der Methode „Fünf-Finger-Feedback“: 1. Reflexion des eigenen Lernprozesses: Die Schülerinnen und Schüler malen auf

einem Blatt mit einem Stift den Umriss der eigenen Hand nach. An die Fingerspitzen schreiben sie ihre Anmerkungen zu folgenden Impulsen:

• Daumen: Da halte ich den Daumen drauf, darauf will ich weiter achten. • Zeigefinger: Das kann ich jetzt besser, das habe ich gelernt. • Mittelfinger: Das fand ich verzichtbar, das hat mit vielleicht sogar gestunken. • Ringfinger: Das war für mich hilfreich. • Kleiner Finger: Das ist mir etwas zu kurz gekommen.

2. Danach wird als Feedback an die Lehrkraft in einem Plenumsgespräch

gesammelt, was aus Sicht der Lerngruppe insgesamt förderlich bzw. verzichtbar/hinderlich war. Alternative: Die Blätter werden im Klassenraum aufgehängt, von allen gesichtet und sie können vorgestellt und/oder kommentiert werden.

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© Claudia Spieler (Gießen) 2011 1

Phasen des Unterrichts (orientiert an der Förderschleife nach Fritz Zaugg)

1. Lernen vorbereiten (Vorüberlegungen) • Reihenthema: Rund ums Thema „Jugend“ – zu kontroversen Themen Stellung nehmen • Bezug zum Kerncurriculum: „Die Lernenden können Texte im Rahmen einer kommunikativen Schreibkultur dem Zweck und Thema entsprechend adressatengerecht gestalten und reflektieren.“ Vgl. S. 48/49 detaillierte Kompetenzbeschreibungen zum Schreiben • Intentionen/Ziele: (für SuS formuliert) Am Ende der Unterrichtseinheit kannst du... in schriftlicher Form wirkungsvoll deine Meinung vertreten, d.h. im Einzelnen:

eine interessante Einleitung verfassen den Hauptteil deiner Erörterung überzeugend gestalten, indem du

Gegenargumente vorwegnimmst und systematisch entkräftest Thesen (= Behauptungen, Empfehlungen, Bewertungen) formulieren und diese

mit Argumenten begründen deinen Gedankengang im Schlussteil abrunden, indem du deine Meinung klar

vertrittst deine Erörterung auf zwei unterschiedliche Weisen klar gliedern („Sanduhr-“

und „Pingpong-Prinzip“) flüssig schreiben, indem du bewusst Konjunktionen einsetzt sinnvolle Absätze machen Textvorlagen in deine Argumentation mit einbeziehen

...und initiieren

• Gestaltung der Anfangssituation (Einstieg): Die UR wurde im Anschluss an das Betriebspraktikum der SuS durchgeführt, deshalb wurde zum Einstieg die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Praktika aufgegriffen (was in eine Sammlung von Argumenten pro/contra Praktikum mündete, s.u.)

• Herstellung von Zieltransparenz, indem die o.g. Intentionen/Ziele auf einem

Plakat visualisiert und den SuS vorgestellt werden. Das Plakat blieb während der Dauer der UE im Klassenraum hängen, damit immer wieder Bezug darauf genommen werden konnte.

• Erhebung des Vorwissens bzw. der Voreinstellungen (z.B. durch UG,

Assoziogramm, Mind-Map, Fragebogen, Sonstiges): Es folgte eine längere Beschäftigung mit dem Thema „Mode“ (vgl. Deutschbuch 9), daher wurden die Voreinstellungen dazu erhoben: Unterrichtsgespräch und Assoziogramm zum Thema Mode, ausgehend von S. 29 im Deutschbuch 9

2. Lernwege eröffnen und gestalten • Deutschbuch 9 Neue Ausgabe (Cornelsen), S. 29-51 UE zum Thema „Mode,

ein tierisches Vergnügen? – Argumentieren und Erörtern“

• Arbeitsheft zum Deutschbuch, S. 9-19

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Rund ums Thema „Jugend“ – zu kontroversen Fragen Stellung nehmen (Kl. 9/G8)

© Claudia Spieler (Gießen) 2011 2

3.

Orientierung geben und erhalten Mit Hilfe der folgenden Checkliste bekamen die SuS im Verlauf der UR immer wieder Rückmeldungen zu ihren Erörterungen (peer correction, Selbstcheck, Feedback durch die Lehrkraft). Vor Beginn der differenzierenden Arbeitsphase wurde der Bogen eingesetzt, um den SuS Orientierung für die Auswahl der Übungsmaterialien aus der Lerntheke zu geben. Rückmeldung zu deiner Erörterung Sind deine Notizen zweckdienlich? ja teilweise nein Ist die Einleitung gelungen? ja teilweise nein Berücksichtigt der Hauptteil beide Sichtweisen? ja teilweise nein Belegst du deine Thesen mit Argumenten oder Beispielen? ja teilweise nein Sind deine Argumente sinnvoll angeordnet? ja teilweise nein Machst du sinnvolle Absätze? ja teilweise nein Verwendest du Konjunktionen und Überleitungen? ja, häufig gelegentlich nein Ist dein Fazit klar? ja teilweise nein Ergibt es sich schlüssig aus dem vorher Dargelegten? ja teilweise nein Beachtest du die Rechtschreibungs- und Zeichensetzungsregeln? ja, so gut wie immer ja, meistens teilweise nein

4. Kompetenzen stärken und erweitern Differenzierende Lernangebote (Lerntheke), siehe unten.

5. Lernen bilanzieren... (Klassenarbeit/Testaufgaben) Eröterung zu einem Thema (aus einem Themenpool), siehe unten

6. ...und reflektieren Feedback/Evaluation

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M A T E R I A L A N H A N G : Impuls für Phase 1 („Lernen initiieren“) Betriebspraktika in 9. Gymnasialklassen – (k)eine Zeitvergeudung?

Die Weihnachtsferien sind vorüber und die Schülerinnen und Schüler starten gut erholt ins neue Jahr – denkt man jedenfalls. Tatsächlich herrscht in den Klassenräumen der 9. Klassen gähnende Leere, denn die Schülerinnen und Schüler sind im Praktikum. Betriebspraktika sind mittlerweile in allen Schulformen ein fester Bestandteil des Unterrichts. Dass die Schülerinnen und Schüler in Berufe hineinschnuppern, ist mit Blick auf Haupt- und Realschulen mit Sicherheit sinnvoll. Doch mag sich manch einer fragen, ob die zwei Wochen „Auszeit von der Schule“ im Gymnasium nicht einfach Zeitvergeudung sind. Ergebnisse der Sammelphase: Argumente pro/contra Betriebspraktikum: + einen kleinen Einblick in die Berufswelt bekommen (“real life“ kennen lernen); erste Erfahrung im "Berufsleben" machen + seinen Wunschberuf kennen lernen und sehen, ob der Beruf einem gefällt + persönliche Zukunftsentwicklung abwägen: weiter machen mit Schule oder lieber doch Ausbildung? + Pluspunkt bei einer Bewerbung später + mit Älteren zusammenarbeiten + Umgangsformen kennen lernen + Ausbildungsberufe als Alternativen zum noch jahrelangen Schulbesuch kennen lernen + viele Schüler/innen machen nach der 12. Klasse erst eine Ausbildung und wollen eventuell danach erst studieren + Man lernt, was das Wort "Teamfähigkeit" für eine Bedeutung hat + Berichtshefte schreiben wie in einer Ausbildung + macht beim Bewerbungsgespräch guten Eindruck + Verantwortung übernehmen (Praktikumsplatz suchen, alleine hingehen...) + erfahren, wie anstrengend ein Arbeitstag sein kann. + hilft dabei, andere Menschen zu verstehen (Eltern, die abends müde die Füße hochlegen) + Praktikum wird meistens von den Schülern gern gesehen (Abwechslung von der Schule) - Betriebe nutzen Praktikanten gerne aus (billige Arbeitskraft) - Praktikumsbericht ist unnötig und sowieso halb gelogen - Neuntklässler sind zu jung und haben noch jahrelang Schule vor sich; die meisten haben noch nicht die geringste Vorstellung davon, welchen Beruf sie einmal anstreben - Unterrichtsaufall - keine Zeit zum Lernen (Unterrichtsvor- oder -nachbereitung) - kostet Freizeit

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Rund ums Thema „Jugend“ – zu kontroversen Fragen Stellung nehmen (Kl. 9/G8)

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Materialien für die Differenzierungsphase (Kompetenzen stärken und erweitern) Lerntheke, Lösungen wurden zur Selbstkontrolle in der Klasse ausgelegt

Übung 1 Thesen mit Argumenten füllen oder mit Beispielen illustrieren

Überarbeite die folgende Erörterung, indem du die Thesen weiter ausführst, d.h. indem du sie mit Argumenten füllst, sie näher erläuterst oder mit Beispielen illustrierst (evtl. aus der eigenen Erfahrung)! Markiere dir die Stellen, an denen du etwas einfügen würdest, mit einer kleinen Hochzahl und notiere deine Ergänzungen auf einem auf einem Extrablatt. Betriebspraktika in 9. Gymnasialklassen – (k)eine Zeitvergeudung?

Die Weihnachtsferien sind vorüber und die Schülerinnen und Schüler starten gut erholt ins neue Jahr – denkt man jedenfalls. Tatsächlich herrscht in den Klassenräumen der 9. Klassen gähnende Leere, denn die Schülerinnen und Schüler sind im Praktikum. Betriebspraktika sind mittlerweile in allen Schulformen ein fester Bestandteil des Unterrichts. Dass die Schülerinnen und Schüler in Berufe hineinschnuppern, ist mit Blick auf Haupt- und Realschulen mit Sicherheit sinnvoll. Doch mag sich manch einer fragen, ob die zwei Wochen „Auszeit von der Schule“ im Gymnasium nicht einfach Zeitvergeudung sind. Praktika sind eine tolle Einführung in das Berufsleben, jedoch besteht die Gefahr, von den Kollegen als billige Arbeitskraft ausgenutzt zu werden. Wenn einem das Praktikum Spaß macht, bekommt man ein Ziel vor Augen. Es gibt aber auch Praktikumserfahrungen, die abschreckend wirken können. Durch das Praktikum lernt man, selbstständiger zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Es gibt auch Praktika, bei denen man nichts zu tun hat und das bringt dann nicht viel. Ich finde Praktika sehr sinnvoll. Man lernt sehr viel dabei. Wenn du eigene Ideen entwickelt hast, klappe die Lösungshinweise auf und kontrolliere, ob du die Fragen in Klammern alle beantwortet hast. Wenn nicht, ergänze ggf. weitere Argumente, Beispiele usw.!

Übung 1: Lösungshinweise („Hilfezettel“) Thesen mit Argumenten füllen oder mit Beispielen illustrieren

Praktika sind eine tolle Einführung in das Berufsleben (inwiefern?), jedoch besteht die Gefahr, von den Kollegen als billige Arbeitskraft ausgenutzt zu werden. (Für welche Tätigkeiten zum Beispiel?) Wenn einem das Praktikum Spaß macht, bekommt man ein Ziel vor Augen. (Wie könnte dieses Ziel aussehen? Beispiel geben!) Es gibt aber auch Praktikumserfahrungen, die abschreckend wirken können. (Beispiel? Welche? Warum?) Durch das Praktikum lernt man, selbstständiger zu werden und Verantwortung zu übernehmen. (Inwiefern?) Es gibt auch Praktika, bei denen man nichts zu tun hat und das bringt dann nicht viel. (Wie verläuft ein Praktikumstag in diesem Fall? Beispiel?) Ich finde Praktika sehr sinnvoll. Man lernt sehr viel dabei. (Führe dein Fazit weiter aus, indem du deine Pro-Argumente von oben noch einmal aufgreifst!)

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Rund ums Thema „Jugend“ – zu kontroversen Fragen Stellung nehmen (Kl. 9/G8)

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Übung 2: Sinnvolle Absätze machen

Immer wenn ein neuer Gedankengang beginnt, solltest du einen Absatz machen. Überarbeite die folgende Erörterung, indem du markierst, an welchen Stellen du einen Absatz machen würdest. Betriebspraktika in 9. Gymnasialklassen – (k)eine Zeitvergeudung?

Die Weihnachtsferien sind vorüber und die Schülerinnen und Schüler starten gut erholt ins neue Jahr – denkt man jedenfalls. Tatsächlich herrscht in den Klassenräumen der 9. Klassen gähnende Leere, denn die Schülerinnen und Schüler sind im Praktikum. Betriebspraktika sind mittlerweile in allen Schulformen ein fester Bestandteil des Unterrichts. Dass die Schülerinnen und Schüler in Berufe hineinschnuppern, ist mit Blick auf Haupt- und Realschulen mit Sicherheit sinnvoll. Doch mag sich manch einer fragen, ob die zwei Wochen „Auszeit von der Schule“ im Gymnasium nicht einfach Zeitvergeudung sind. Ein starkes Argument gegen das Berufspraktikum in Klasse 9 ist, dass man in der neunten Klasse noch zu jung ist. Die Firmenleiter lassen den Praktikanten nicht viel machen, da sie ihm nicht viel zutrauen und denken, er macht etwas kaputt. Sie lassen ihn nur leichte Arbeiten verrichten, die er schon kann, zum Beispiel Regale einräumen, so lernt der Praktikant nichts dazu und erlebt nichts Spannendes oder Interessantes. Ein weiteres Argument ist, dass zwei Wochen zu wenig sind, um etwas richtig zu lernen und wirklich Routine zu bekommen. In den zwei Wochen kann man viele unterschiedliche Sachen erleben und es kommt einem auch spannend vor. Nur bemerkt man nicht, dass die Tätigkeit, wenn man sie längere Zeit ausübt, langweilig werden kann. Noch ein Grund gegen das zweiwöchige Betriebspraktikum ist, dass man während der Praktikumszeit nichts für die Schule lernt und nur wenig Freizeit hat. Ein Argument für das Praktikum ist, dass man sieht, wie ein Beruf einem gefällt, und darüber nachdenkt, ob es ein Wunschberuf ist und man ihn auch in Zukunft ausüben will oder ob er einem nicht gefällt und man genau weiß, dass man einen anderen Beruf haben will. Ein weiteres Argument ist, dass man bei einer Bewerbung ein dickes Plus hat, wenn man im Praktikum schon Berufserfahrung gesammelt hat. Dies ist in starkes Argument für das Berufspraktikum in Klasse 9. Man hat einen Blick in das Berufsleben geworfen und gesehen, wie es so ist. Man erfährt, wie anregend oder auch ermüdend es sein kann, längere Zeit zu arbeiten und wie es einen körperlich belasten kann. Obwohl man in Klasse 9 noch etwas zu jung für das Praktikum ist und man noch nicht alle Tätigkeiten, die ein Beruf verlangt, ausüben kann, ist das zweiwöchige Berufspraktikum sinnvoll, da man seine ersten Berufserfahrungen sammelt. Wenn du markiert hast, wo du Absätze machen würdest, hole dir das Lösungsblatt und kontrolliere deine Lösung!

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Übung 2: Sinnvolle Absätze machen

Betriebspraktika in 9. Gymnasialklassen – (k)eine Zeitvergeudung?

Die Weihnachtsferien sind vorüber und die Schülerinnen und Schüler starten gut erholt ins neue Jahr – denkt man jedenfalls. Tatsächlich herrscht in den Klassenräumen der 9. Klassen gähnende Leere, denn die Schülerinnen und Schüler sind im Praktikum. Betriebspraktika sind mittlerweile in allen Schulformen ein fester Bestandteil des Unterrichts. Dass die Schülerinnen und Schüler in Berufe hineinschnuppern, ist mit Blick auf Haupt- und Realschulen mit Sicherheit sinnvoll. Doch mag sich manch einer fragen, ob die zwei Wochen „Auszeit von der Schule“ im Gymnasium nicht einfach Zeitvergeudung sind. Ein starkes Argument gegen das Berufspraktikum in Klasse 9 ist, dass man in der neunten Klasse noch zu jung ist. Die Firmenleiter lassen den Praktikanten nicht viel machen, da sie ihm nicht viel zutrauen und denken, er macht etwas kaputt. Sie lassen ihn nur leichte Arbeiten verrichten, die er schon kann, zum Beispiel Regale einräumen, so lernt der Praktikant nichts dazu und erlebt nichts Spannendes oder Interessantes. Ein weiteres Argument ist, dass zwei Wochen zu wenig sind, um etwas richtig zu lernen und wirklich Routine zu bekommen. In den zwei Wochen kann man viele unterschiedliche Sachen erleben und es kommt einem auch spannend vor. Nur bemerkt man nicht, dass die Tätigkeit, wenn man sie längere Zeit ausübt, langweilig werden kann. Noch ein Grund gegen das zweiwöchige Betriebspraktikum ist, dass man während der Praktikumszeit nichts für die Schule lernt und nur wenig Freizeit hat.1 Ein Argument für das Praktikum ist, dass man sieht, wie ein Beruf einem gefällt, und darüber nachdenkt, ob es ein Wunschberuf ist und man ihn auch in Zukunft ausüben will oder ob er einem nicht gefällt und man genau weiß, dass man einen anderen Beruf haben will. Ein weiteres Argument ist, dass man bei einer Bewerbung ein dickes Plus hat, wenn man im Praktikum schon Berufserfahrung gesammelt hat. Dies ist in starkes Argument für das Berufspraktikum in Klasse 9. Man hat einen Blick in das Berufsleben geworfen und gesehen, wie es so ist. Man erfährt, wie anregend oder auch ermüdend es sein kann, längere Zeit zu arbeiten und wie es einen körperlich belasten kann. Obwohl man in Klasse 9 noch etwas zu jung für das Praktikum ist und man noch nicht alle Tätigkeiten, die ein Beruf verlangt, ausüben kann, ist das zweiwöchige Berufspraktikum sinnvoll, da man seine ersten Berufserfahrungen sammelt 1 Dieser Satz könnte auch den folgenden Absatz einleiten.

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Übung 3: Flüssiger Stil Konjunktionen und Überleitungen verwenden, um den eigenen Text

besser lesbar zu machen Alternative 1: Nimm dir eine Erörterung vor, die du selber geschrieben hast, z.B. zum Thema • Berufspraktikum in Klasse 9 – (k)eine Zeitvergeudung? • „Du“ oder „Sie“ in der Oberstufe? Füge an möglichst vielen Stellen einige der unten aufgeführten Überleitung bzw. Konjunk-tionen ein! Alternative 2: Schreibe eine Erörterung zu einem kontroversen Thema deiner Wahl. Achte darauf, möglichst viele der unten aufgeführten Überleitungen bzw. Konjunktionen zu verwenden! Das Thema/ein Argument einführen

• Zunächst einmal könnte man sagen, dass... • Das Hauptargument dafür/dagegen ist,... • Es ist allgemein bekannt, dass... • Ohne jeden Zweifel/Zweifellos ist...

Einen weiteren Aspekt hinzufügen:

• Des Weiteren... • Darüber hinaus... • Ein weiterer Aspekt, den man bedenken sollte, ist... • Ein weiteres Argument dafür/dagegen ist... • Außerdem...

Ambivalenz (widersprüchliche Gefühle/Meinungen) ausdrücken:

• Es gibt unterschiedliche Meinungen/Ansichten zu diesem Thema. • Einerseits..., andererseits... • Befürworter denken,... Gegner wenden ein... • Auch wenn..., sollte man nicht vergessen, dass....

Das Fazit einleiten:

• Wenn ich all diese Argumente abwäge, komme ich zu dem Schluss, dass... • Insgesamt... • Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass... • Abschließend lässt sich sagen, dass..

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Rund ums Thema „Jugend“ – zu kontroversen Fragen Stellung nehmen (Kl. 9/G8)

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Kl. 9e SPI Deutscharbeit Nr. 3 [Datum] Schreibe eine Problemerörterung zu einem der folgenden Themen: 1. Computer im Kinderzimmer – einfach zeitgemäß oder schädlich?

2. Fußball-WM 2022 in Katar – ist ein Wüstenstaat der geeignete Austragungsort?

3. Handyverbot in der Herderschule?

4. Sollte G8 wieder abgeschafft werden?

5. Sollten Ganztagsschulen eingeführt werden?

6. Sollte es während der Ausstrahlung von TV-Programmen für Kinder von 4 bis 15 Jahren ein Werbeverbot für Fastfood, Schokoriegel und Chips geben?

(Ein solches Werbeverbot für ungesundes Essen und ungesunde Getränke gibt es zur Bekämpfung der Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen auch schon in anderen Ländern, z.B. seit 2008 in England, und wird EU-weit diskutiert.) Befolge folgende Arbeitsschritte:

1. Sammle deine Argumente stichpunktartig in einer Tabelle. 2. Ordne deine Stichpunkte sinnvoll (z.B. mit Pfeilen, durch Nummerieren etc.) 3. Beginne dann erst, deine Einleitung zu schreiben. 4. Vergiss das Korrekturlesen nicht und gib hier an, worauf du beim Korrektur-

lesen besonders geachtet hast: ____________________________ Kl. 9e SPI Deutscharbeit Nr. 3 [Datum] Schreibe eine Problemerörterung zu einem der folgenden Themen: 1. Computer im Kinderzimmer – einfach zeitgemäß oder schädlich?

2. Fußball-WM 2022 in Katar – ist ein Wüstenstaat der geeignete Austragungsort?

3. Handyverbot in der Herderschule?

4. Sollte G8 wieder abgeschafft werden?

5. Sollten Ganztagsschulen eingeführt werden?

6. Sollte es während der Ausstrahlung von TV-Programmen für Kinder von 4 bis 15 Jahren ein Werbeverbot für Fastfood, Schokoriegel und Chips geben?

(Ein solches Werbeverbot für ungesundes Essen und ungesunde Getränke gibt es zur Bekämpfung der Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen auch schon in anderen Ländern, z.B. seit 2008 in England, und wird EU-weit diskutiert.) Befolge folgende Arbeitsschritte:

1. Sammle deine Argumente stichpunktartig in einer Tabelle. 2. Ordne deine Stichpunkte sinnvoll (z.B. mit Pfeilen, durch Nummerieren etc.) 3. Beginne dann erst, deine Einleitung zu schreiben. 4. Vergiss das Korrekturlesen nicht und gib hier an, worauf du beim Korrektur-

lesen besonders geachtet hast: ____________________________

Page 20: Lernen vorbereiten (Vorüberlegungen) · Assoziogramm, Mind-Map, Fragebogen, Sonstiges): Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im mündlichen und schriftlichen Argumentieren

Rund ums Thema „Jugend“ – zu kontroversen Fragen Stellung nehmen (Kl. 9/G8)

© Claudia Spieler (Gießen) 2011 9

Hilfe zur sprachlichen Unterstützung eines Schülers, dessen Muttersprache nicht Deutsch ist (er bekam noch keine Zeugnisnote) Omar, du kannst die folgenden Argumente verwenden, aber auch eigene finden. Du musst nicht alle der folgenden Argumente berücksichtigen! Such dir die Argumente aus, die du passend findest. Fußball-WM 2022 in Katar – ist ein Wüstenstaat der geeignete Austragungsort?

+ - • Kurze Wege: Fans können sich bis zu

drei Spiele pro Tag ansehen • Nur eine Fanzone, in der sich alle treffen • Alle WM-Stadien werden klimatisiert sein

mit modernsten Kühlungstechnologien, die auf erneuerbaren Energien beruhen

• Warum sollte man von vornherein ausschließen, dass der Fußball in Länder kommt, die in der tropischen Klimazone liegen?

• Katar kann sich das leisten, Geld spielt für die Scheichs keine Rolle (voraussichtliche Kosten für den Bau der Stadien: 3 Milliarden Dollar)

• Die Region ist sehr interessiert an internationalem Topfußball. Menschen aus Abu Dhabi, Dubai und Riad werden in die Stadien strömen.

• Es war nicht nur eine Bewerbung Katars, sondern eine des mittleren Ostens.

• Temperaturen von 50° im Schatten • Kaum Fans • Sehr hohe Kosten, sehr hoher Aufwand • Fußball hat in Katar keine Tradition, es

sind keine Stadien vorhanden • Im Umkreis von 20 Kilometern sollen um

die Stadt Doha zwölf vollklimatisierte Stadien gebaut werden

• Die Stadien sollen nach der WM abgebaut, verschifft, und anderswo wieder aufgebaut werden

• Es ging bei der Entscheidung für Katar nur ums Geld: Katar hat der FIFA vor der Abstimmung Millionen-Gewinne in Aussicht gestellt

• Die Entscheidung für Katar macht die FIFA unglaubwürdig

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Rund ums Thema „Jugend“ – zu kontroversen Fragen Stellung nehmen (Kl. 9/G8)

© Claudia Spieler (Gießen) 2011 10

Name: _______________________________________ Deutscharbeit Nr. 3 – Rückmeldung zu deiner Erörterung

Sind deine Notizen zweckdienlich? ja teilweise nein Ist die Einleitung gelungen? ja teilweise nein Berücksichtigt der Hauptteil beide Sichtweisen? ja teilweise nein Belegst du deine Thesen mit Argumenten oder Beispielen? ja teilweise nein Sind deine Argumente sinnvoll angeordnet? ja teilweise nein Machst du sinnvolle Absätze? ja teilweise nein Verwendest du Konjunktionen und Überleitungen? ja, häufig gelegentlich nein Ist dein Fazit klar? ja teilweise nein Ergibt es sich schlüssig aus dem vorher Dargelegten? ja teilweise nein Beachtest du die Rechtschreibungs- und Zeichensetzungsregeln?

Fehlerzahl x 100 = ______x100 = % Abzug: Wortzahl

Kommentar / Anregungen für die Weiterarbeit: Note: [Datum]

Name: _______________________________________ Deutscharbeit Nr. 3 – Rückmeldung zu deiner Erörterung

Sind deine Notizen zweckdienlich? ja teilweise nein Ist die Einleitung gelungen? ja teilweise nein Berücksichtigt der Hauptteil beide Sichtweisen? ja teilweise nein Belegst du deine Thesen mit Argumenten oder Beispielen? ja teilweise nein Sind deine Argumente sinnvoll angeordnet? ja teilweise nein Machst du sinnvolle Absätze? ja teilweise nein Verwendest du Konjunktionen und Überleitungen? ja, häufig gelegentlich nein Ist dein Fazit klar? ja teilweise nein Ergibt es sich schlüssig aus dem vorher Dargelegten? ja teilweise nein Beachtest du die Rechtschreibungs- und Zeichensetzungsregeln?

Fehlerzahl x 100 = ______x100 = % Abzug: Wortzahl

Kommentar / Anregungen für die Weiterarbeit: Note: [Datum]

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Rund ums Thema „Jugend“ – zu kontroversen Fragen Stellung nehmen (Kl. 9/G8)

© Claudia Spieler (Gießen) 2011 11

Kl. 9e SPI Deutscharbeit Nr. 3 (Nachschreibearbeit) [Datum] Schreibe eine Problemerörterung zu einem der folgenden Themen: 1. Jobben neben der Schule – wünschenswert oder nicht?

2. Sind gute Manieren heute noch wichtig?

3. Fernsehen im Kinderzimmer – informativ oder schädlich?

4. Sollen Jungen und Mädchen in allen Fächern gemeinsam unterrichtet werden?

Befolge folgende Arbeitsschritte: • Sammle deine Argumente stichpunktartig in einer Tabelle. • Ordne deine Stichpunkte sinnvoll (z.B. mit Pfeilen, durch Nummerieren etc.) • Beginne dann erst, deine Einleitung zu schreiben. • Vergiss das Korrekturlesen nicht!

Kl. 9e SPI Deutscharbeit Nr. 3 (Nachschreibearbeit) [Datum] Schreibe eine Problemerörterung zu einem der folgenden Themen: 1. Jobben neben der Schule – wünschenswert oder nicht?

2. Sind gute Manieren heute noch wichtig?

3. Fernsehen im Kinderzimmer – informativ oder schädlich?

4. Sollen Jungen und Mädchen in allen Fächern gemeinsam unterrichtet werden?

Befolge folgende Arbeitsschritte: • Sammle deine Argumente stichpunktartig in einer Tabelle. • Ordne deine Stichpunkte sinnvoll (z.B. mit Pfeilen, durch Nummerieren etc.) • Beginne dann erst, deine Einleitung zu schreiben. • Vergiss das Korrekturlesen nicht!