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„Wenn die Legende zur Tatsache geworden ist, druck die Legende.“ “Unless it’s Super Paper, hop out the Studebaker.” January 2018 N°XCIX

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„Wenn die Legende zur

Tatsache geworden ist,

druck die Legende.“

“Unless it’s Super Paper, hop out the Studebaker.”January 2018

N°XCIX

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SUPER PAPER ImPRInt HerausgeberHubertus [email protected]

ChefredaktionHubertus Beckermirko HecktorSonja Steppan

Art Directionmirko BorscheBureau Borsche

GrafikLéa michaudBureau Borsche

CVDnoémie Stegmüller

Lektoratmarvena Siegelmann

Arttimothy Schaumburgtimothyschaumburg.com

III mKO

KOLUmnE

III-V mKO KOLUmnE

VI ARt Seid Angriffsfläche! Relax!

VII ARtWem nichts mehr einfällt kann

sich einen Fussballschal einfallen lassen

IX-XV VILLAGE VOICE XIV

XVIII tHE BEttER PLACES

XIX COULtUREWHAt ELSE EUROPE

XX tRAVELAuf den Spuren von Elfen

und Björk

XXIII mUSIC Lagué Loop

XXII-XXIV PROGRAmm

XXV-XXXI PORtFOLIOtimothy Schaumburg

Redaktionmirko Hecktortino RoccaSonja Steppannatasha BinarAnna meineckeEuropa FrohweinAndreas Schmidtniklas BarthHelena Schoeller Jessie Schoeller Gloria von Bro-newski

mitarbeiter Village VoiceLukas KubinaChristian GottwaltWolfgang tillWilly michlmartin FengelJonas KönigRadoslava Palukova

Super Paper erscheintmonatlichAuflage 15.000 Kostenlos. www.superpaper.de

Im neuen Jahr sollte man als münchner bereits langsam wieder daran denken die Wiesn-Box 2018 zu reservieren. Bis märz ist noch Zeit. Warum nicht mal ins

Winzerer Fähndl?

Falls euch allerdings diese feudalistisch geprägte Erkennungs-techne, der trach-tenbrauch verständlicherweise gehörig nervt…

Erinnerung: Bis vor circa 15 Jahren war es unter bayerischen Eingeborenen ver-pönt in tracht auf das Volksfest der Volksfeste zu gehen.

… hier nun als kleine trachten-Alternative ein Vorschlag der charmant eine Brücke zwischen den Vergangenheiten spannt.

Die nachfolgende Fotostrecke in unserer Super Paper Januar Ausgabe 2018 zeigt einen teil der HVALA ILIJA 2018 t-Shirt Kollektion des Wiener modemachers

Illja milicic, die er im Rahmen des 48 Hours Paulaner Projekts realisierte.

Quizfrage: Weshalb war es zwischen den 1970er bis in die frühen 2000er Jahren bei münchner Jugendlichen unchic in tracht das Oktoberfest zu besuchen?

Bier her,oder ich fall’ um!

Schickt eure Antworten samt Kontaktdaten bis

zum 31. Januar 2018 an: [email protected]

Unter den richtigsten Einsendungen bzgl. unseres “Bier her” Rätsels wird ein Unisex-Objekt der Begierde aus der HVALA

ILIJA t-Shirt Kollektion verlost.

Der nächste 48 Hours Paulaner Zwickl Apartment Abend im Lovelace Hotel am Donnerstag den 25. Januar 2018 präsen-

tiert den amerikanischen Künstler Everett Glenn. Die musik dazu kommt von Ali Schwarz von den

tiefschwarz Brüdern.

RSVP [email protected]

Zwickl Apartment at the Lovelace HotelKardinal Faulhaber Str. 1

80333 münchen

Credits HVALA ILIJA:Photos: maša Stanić

model: Enis tIAD/ tomorrow is another dayStyling: max märzinger / Hvala Ilija

Creative Direction: Hvala Ilija

Suita Sofa Developed by Vitra in Switzerland, Design: Antonio Citterio

Barer Straße 38 80333 München 089 954 40 404 Di - Fr 11.00 h - 19.00 h Sa 11.00 h - 15.00 h www.koton.de

KOTON

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Als täte man sich zu Zeiten des Weihnachtsgeschäfts nicht eh schon schwer, die finanziellen Betätigungen halbwegs ver-nünftig zu deckeln, kommen im Advent auch stets noch die deutschen Kunstvereine daher, und drängen sich einem gera-dezu auf mit einer Gebärde, die optimales Preis-Leistungs-Ver-hältnis oder gar exponentielle Wertsteigerung signalisiert.Die Jahresgaben arrangieren sowohl junge, vielversprechende, als auch bereits erwachsen-etablierte Gemälde, Skulpturen, möbel- und Schmuckstücke sowie Fotografien und handeln sie zu triftigen Preisen. Und so schnell kann man gar nicht schauen, da steht man bereits im Gedränge des Kunstver-ein-Vorhofs und nickt verbindlich bekannten Gesichtern zu, als hätte man am Vorabend gemeinsame Biere getrunken. Im Eingang stehen ein paar Aussteller und weitere Künstler, die eine Aura von Substanz und Seriosität umgibt. man wird von grellem Licht befunzelt und trinkt und findet es mit jedem Schluck schöner, dass die Szene so beschaulich ist.  „Ayzit Bostan kann also nicht nur Pullis mit Herzausstechern und Arabisch!“, raunt jemand und deutet auf deren blauschwar-zes metallgestell mit Fusingglasfläche. Es scheint ohnehin, die Erhabenheit der Selektion entstünde durch Überraschun-gen. Nicht nur in der Produktion und materialienkunde, wie etwa der Schmuckdesignerin und Danner-Preisträgerin Rike Bartels, die Schmucksilber geschwärzt und auf Karton mon-tiert als „animalism“-Serie präsentiert. Auch der eloquenten Werktitel: Bedeutungsschwanger und lustig wie immer, Stefa-nie Hamann und maria von mier: „SEID ANGRIFFSFLÄCHE! RELAX!“ Glitzernd wie Justin Liebermann: „An Emancipatory Effect Does Not Follow“, die „Battle management Drawings“ von Franz Wanner, „Unhappy map“ von Anna mcCarthy oder einfach „Humanity is overrated“ (Andreas Neumeister). „Baum-freaks“ von Abel Auer, nicht zu verwechseln mit Florian Auer, dessen Werke im letzten Jahr auf der  ART Basel Hong Kong bei der Galerie Kraupa-Tuskany-Zeidler und in der Ausstellung ‚Paint on. Dimensionen des malerischen‘ in der Pinakothek der moderne zu sehen waren.Wo andernorts Kunstvereine stets

mit der Reputation „Achtung! Alte Leute mit schwierigem Verhältnis zur Gegenwart!“ drohen, dominieren hier in mün-chen heuer Humor und Leichtigkeit. Kitty & Joy haben „Power Towels“ aus bestickten Handtüchern und „Fabulous Famous Lycra Legs“ (Lycraleggings) mitgebracht. Hank van der Beek kombiniert in seinen Collagen man Ray mit Tick, Trick und Track oder Twiggy mit den Schlümpfen. michaela melián hat für „mycelium“ schwerelos Tusche, Tinte und Faden auf Papier gebracht;  Claudia Barcheri zeigt träumerische Siebdru-cke samt Waschpaste auf Papier. Eine Zahnbürste, komplett mit Zahnpasta bestrichen, wird von yutie Lee als „Gut drauf“ gezeigt; das, was wie ein Lampenschirm scheint, hat Alexan-der Laner als Gespenst verkleidet. Fumie Ogura kombiniert einen magnet mit metalplatte und fluoreszierendes Plexiglas; eingangs kündigt Zita Schlüpferling an, dass unter den Be-suchern welche angewiesen worden seien, aufdringlich mit anderen zu flirten. Das könnte man gegebenenfalls gar nicht mitbekommen, es gibt viel Eitempera auf Bütten („Blu colom-ba“, mojé Assefjah), Sprühlack, Stickereien und Leinwand („Euro Dog“, Niko Abramidis &NE) und glasierte Keramik („pullboy/pull buoy“, Judith Adelmann) und Nessel, Ölfarbe und Holz

(„Hallo Zukunft!“, Boban Andjelkovic) zu bestaunen.What Remains Gallery, #exhibitionleaks, 2017 zeigt Ins-tagram-Accounts mit Kunstaufnahmen, und in Sachen Vi-deo-Format zeigt der Kunstverein gleich mehrere spannende Frauen: unter anderem Werke von Rosanna Graf, Bianca Kenne-dy & Fabian Vogler, Paulina Nolte, Jovana Reisinger und Sa-rah Doerfel wurden in täglichen Screenings gezeigt.Wer die Jahresabgaben zwecks süffiger Office-XmAS-Party, betrüblichem Grippeinfekt oder Plätzchenbacken mit den Nichten verpassen musste, kann die Arbeiten auf der Website des Kunstvereins

auch jetzt noch einsehen.

Text: Sonja Steppan

WEm NICHTS

mEHR EIN-FÄLLT

KANN SICH EINEN

FUSSBALL-SCHAL

EINFALLEN LASSEN

ART VIIART VI

SEID ANGRIFFS-FLÄCHE! RELAX!

„Kieck ma da, den Tunnel jibts ja gar nich mehr, und da drüben, das Stell-werk, och schon wech.“ Arthur war glücklich, er befand sich in einem Berliner S - Bahnwagen, der im Verkehrszentrum des Deutschen museums stand, dort war ein Simulator, man konnte an einem sonnigen Tag durch Berlin fahren. Und er hatte das Glück, daß ein Berliner S-Bahn Lokführer im Ruhestand das jetzt tat, seine Frau war auch dabei. „mensch Ramona, den Bahnsteig da, weeste noch?“ Arthur spazierte durch die Hallen des Verkehrszentrums und betrat einen münchner S-Bahn Wagon. Das hätte er auch gerne vor 2 Tagen gemacht, gemeinsam mit wohl 400 anderen menschen stand er in eisigem Wind am moosacher Bahnhof, doch es kam kein Zug. Es kam ab und zu eine unverständliche Durchsage, die Anzeigetafeln verrieten gar nichts. Er wartete eine Stunde, da waren auch menschen, die zum Flughafen mussten, die münchener Verkehrsbetriebe waren unfähig ihre Kunden zu informieren, geschweige denn sich zu entschuldigen, wahrscheinlich war es auch egal, er dachte an ekelhafte Bahnmanager. Inzwischen war es normal zu lügen, irgend etwas zu be-haupten, so fuhr er später an einer riesigen Werbetafel vorbei, dort stand „mVG ganz einfach mobil“ Unfassbar hässliche Figuren mit debilem Dauergrinsen bevölkerten die Kommunikation der Verkehrsbetriebe, er dachte an die lustigen Zeichnungen von Hürlimann, „aus dem Walkman tönt es grell - den Nachbarn juckts im Trommelfell“ - was für geistreiche und charmante Figuren das waren, jetzt sah das aus wie aus der Apotheken Umschau. Charakterlose langweilige Wesen, lieblos gezeichnet, woher kam diese Abwesenheit von Charme, gepaart mit unendlicher Dummheit? Wo waren die lustigen Damen, die umhergeschleudert wurden, weil sie zu viel eingekauft hatten, und dann keine Hand mehr zum Festhalten frei war? Was tun? Sich auf facebook beschweren? Einen Leserbrief schrei-ben? mVG Angestellte beschimpfen? Zu Fuß gehen? Arthur suchte Trost im Lenbachhaus. Dort war eine Ausstellung mit Werken von Beuys, die der Herr Schirmer gesammelt hatte. Eine sehr schöne Ausstellung. Auf der Einladungskarte waren ein roter Hirsch und ein Stempel - die Kom-bination existierte so nicht im Werk Beuys, da hatten die Grafiker sich gedacht, das ist doch so viel hübscher, so war der Umgang mit dem großen Künstler, noch viel dümmer war es schon am Eingang. Jemandem, der anscheinend gar keinen Respekt mehr vor dem Werk anderer hatte, war die Idee gekommen, Teile der Gemälde Gabriele münters auszuschneiden und an die Außenwand des museums zu kleben, das waren Hüte, neben denen immer wieder das Wort „selfie“ geschrieben war. Nannte sich so etwas jetzt Ausstellungskommunikation? War das „lustig“? Oder war es inzwischen einfach egal. Was ging in den Köpfen dieser „Kreativen“ vor, wohl eher gar nichts. Und warum spielte das museum da mit? War die Idee, jetzt stelle ich mich vor den ausgeschnittenen Hut und tue so als ob ich ihn aufhabe und dann mache ich ein Foto von mir. Und dann stelle ich das Foto ins Internet, bekomme ein paar Emoij-Symbole dafür und andere menschen denken, toll, das Lenbachhaus, da will ich auch mal ein Foto machen, wo ich so einen lustigen Hut aufhabe. Oh weh - das

war die Realität. Und es war an anderer Stelle noch viel schlimmer. Was faszinierte Art-hur so am Lesen von widerlichen Internetkommentaren, er erzählte mir anderntags von den Kommentaren der Welt Leser. Was waren das denn für menschen? Warum schrieben so viele seiner Bekannten für diese schlimme Zeitung? Oder die Zeitung mit den sehr rechten Lesern. Was war eigentlich mit Ulf Poschard passiert? War das alles jetzt egal? Waren das nur „meinungen“ ? War das jetzt plötzlich in Ordnung wenn man „Neger“ schrieb? Wie dumm waren all diese Leute, dachten sie wirklich wenn man alle Flüchtlinge wieder wegschickt und die Grenzen dichtmacht sind alle glücklich? Haben alle Arbeit? Dann ist alles wieder „gut“? All die widerlichen „ichlachmichtot“ Emojis, wie gesagt….Arthur….je mehr du dich damit beschäftigst umso trauriger wirst du werden. Arthur sagte, er wolle wissen wie die Gegner denken, es wären auch so viele, schau mal auf die Seiten der AFD Politiker, wer die Kommentare liest, bekommt Angst, es sind ja auch nicht wenige, die Art wie dort gedacht wird, oder eben nicht gedacht wird, war eine Katastrophe, ich dachte, es gibt in der Bildung, im Verständnis, in dem wie wir uns um einander kümmern genauso Fort-schritte, wie in…sagen wir der medizin oder der Naturwissenschaft. Aber es ist nicht so. Es sind wohl Wellen und grade sind wir auf einer Welle die nach unten geht. Und was dagegen tun? Fühlst du dich noch wohl in deiner Unterhose aus Bangladesh? mit deinen von Kinderhand gefer-tigten Turnschuhen? mit deinem Computer? mit dem Schnitzel für 3,99? mit deinem günstigen Einkauf bei H&m? mit deinem Job? Hilfst du mit deiner Lebenszeit diesem System? Arthur war verzweifelt, man konnte gar nicht mehr alles richtig machen, vor allem, wenn es für sehr viele andere ein ganz anderes „richtig“ gab. Wir verabschiedeten uns, Arthur setzte sich in den Bus, ihm gegenüber saß ein mann mit einer Schere, er schnitt kleine Stücke eines Fisches ab, der in einer Plastikverpackung

hing auf der „Ja“ stand, die Fischstücke steckte er sich in den mund.

Text: Tino Rocca

Jahresgaben 2017 im Kunstverein

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Number 14

Wenn

die

Legende

zur

Tatsache

geworden

ist,

druck

die Legende.

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Munich

Wild

West

Inspiriert wurden sie durch das Wild-West-Fieber, das nach 1890 entstand, als Buffalo Bill seine Europatournee auf der Theresienwiese startete. 200 Cowboys und Indianer, 170 Pferde, einige Maulesel und knapp 20 Bisons nahmen damals an der Show teil. Fun fact: Hier soll die Kunstschützin Annie Oakley dem späteren Kaiser Wilhelm II die Zigarre aus dem Mundwinkel geschossen haben.

Die ehemaligen Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel sowie Christian Ude alias „Häupt-ling Rote Feder“ sind Ehrenmitglieder des CCM. Wann steigt Dieter Reiter in den Sattel?

Das CCM Mitglied Fred Schneider wurde in Las Vegas dreimal in Folge Weltmeister mit Lasso und Peitsche (1996 bis 1998).

Als Ida Krone (Zirkus Krone) 1961 verstarb, musste der CCM das Vereinsgelände am Nockherberg verlassen und die Ranch fand an der Floßlände ein neues Zuhause. Mit Unterstützung der GIs aus der McGraw Kaserne wurden die Bombenkrater und der Urwald planiert. Eine Pionierleistung der deutsch-amerika-nischen Freundschaft, die ein Paradies in der „Wildnis“ geschaffen hat (Saloon, Pferdestall, Tipis, Green River Station, Feuerstelle und Museum). Nur im Sommer wird man von fröhlichen Absolventen der Floßfahrten daran erinnert wird, dass ihre Prärie im Isartal liegt.

Impressum:

HerausgeberHubertus [email protected]

ChefredaktionLukas [email protected]

GastredaktionJonas König

Art DirectionBureau Borsche

Mitarbeiter der AusgabeWolfgang TillWilly MichlLukas KubinaJonas KönigRadoslava Palukova

Illustrationen und FotografieMartin Fengel

Gracias: Cindy Drexl, Gerhard Lack und Henri Bourdillon (Munich Cowboy Club)

Village Voice erscheint als Heft im Heft im Super Paper. Mo-natlich in einer Auflage von 15.000 Exemplaren. Kostenlos. Villagevoice.cc

DER COWBOy CLUB MüNCHEN wurde im April 1913 von den Brüdern Fred und Hermann Sommer und Martin Fromberger gegründet. By the way: Fred Sommer, alias „Fred Black“ oder „Häuptling Abendwind“ ist der Vater von Sigi Sommer. Vermutlich schlich Spaziergänger Sigi deswegen wie ein Indianer durch München.

Ursprünglich hatte der CCM als Losverein das Ziel, mit den Lotteriegewinnen in die Vereinigten Staaten auszuwandern. Die bescheidenen Einnahmen reichte nicht, um nach Westen zu gehen, also blieb man daheim und kultivierte die Sehnsucht „made in Munich“.

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Die Leute von der Nussbaum-Ranch Kasimir brennt durch

Schauplatz: Gleich hinter dem Dorf der Lip-pennegerinnen. Links ein Eismann mit türki-schem Honig und Luftballons. Rechts neben dem Galgen ein Haut-den-Lukas. Es ist bereits spät am Nachmittag und jetzt fliegt gerade der Zeppelin in einer ganz geringen Höhe über die Prärie – in der Ferne Coyoten-Geheul.

1.SZENE

Karoline erblickt Kasimir; lächelt. Du, Kasimir. Jetzt werden wir bald alle fliegen.

Kasimir Geh so lasse mich doch aus. Er wen-det sich dem Lukas zu und haut ihn vor stumm interessierten Desperados – aber erst beim drittenmal knallt es, und dann zahlt der Kasimir und wird mit einem Orden dekoriert.

Karoline Ich gratuliere.Kasimir Zu was denn?Karoline Zu deiner Auszeichnung da.Kasimir Frechheit! Dein zynischer Glück-

wunsch kann mir gestohlen bleiben wie die Sheriffs vom Glasscherbenbeach.

Karoline Der Zeppelin, der fliegt jetzt nach Ber-ghaslbach, aber dann kommt er wieder zurück und wird einige Schleifen über uns beschreiben.

Kasimir Das ist mir wurscht! Da fliegen dro-ben zwanzig Wirtschaftskapitäne und herunten verhungern derweil einige Mil-lionen! Die Zeiten fordern Jesse James, Matthias Klostermeyer, Billy The Kid, keinen, feinen Herrn von Zeppelin, Trutscherl -

2. SZENE

Der Buffalo Bill erscheint; er hatte sich drüben zwei Paar Schweinswürstel gekauft und ver-zehrt nun selbe mit Appetit.Buffalo Bill deutet fressend auf Karoline, die

am Galgen lehnt und schmollt. Was hat’s denn, das Fräulein?

Kasimir Ach, die Karoline, immer dasselbe Geschiss. Schwärmt da drunten von den Großkopferten da droben. Bald glaubt sie, ihr gehört die Eisenbahn.

Buffalo Bill Soll die Amsel doch vom eisernen Pferd träumen. Komm, wir gehen zur Vroni, da findest du, wonach deinem Herz begehrt, kaltes Bier, Musik und feiste Weiber von links nach rechts.

Kasimir Einverstanden, Buffalo. Arm in Arm gehen sie ab. Karoline wie zuvor am Galgen.

3. SZENE

Neuer Schauplatz: Bei Vroni. Zigarren- und Steckerlfischrauch qualmt unterm Zeltdach. Die Kapelle spielt auf dem Fischerkarren. Eine Eta-ge tiefer liegt die Schnapstheke. Buffalo Bill, der findige Hund, macht zwei Plätze an einem Biertisch aus. Der Rest der Gesellschaft: diver-se Weibsbilder, heiter bis wolkig, mit Brüsten, die ans Freie gedrückt werden. Buffalo Bill quetscht sich zwischen zwei Exemplare.Kasimir sich setzend. Ist da noch frei? Mades-

moiselles, ihr seid mir ja eine prächtige Bagage, Kurven habt ihr, schöner wie Brezen. Zum Kellner. Zwei Maß bitte und einen Steckerlfisch, Makrele, Bei-lagen sitzen hier schon genug.

Buffalo Bill grabschend. Die bayrischen Hendl haben die saftigsten Schenkel.

Die Weibsbilder (im Chor) Sauberne Faki seids ihr, ihr greisligen Faschingskrapfen, ihr saubandigen Prothesen, ihr ausgscham-ten. Die Weibsbilder geben fluchend ihren Tisch frei und donnern davon.

Kasimir den Weibsbildern nachrufend. Man sagt ja nix, man redet ja nur -

Nun zu Buffalo Bill. Du, Buffalo, grabschen tut man in Bayern erst, wenn man ein, zwei Worte gewechselt hat. Vergelts Gott, besser zwei Ringe unter den Augen, als einen am Finger -

4. SZENE

Der Kellner, eine Rothaut, kommt an den Tisch zurück. Er serviert zwei Maßkrüge und Ste-ckerlfisch, abkassierend. Wenn du mit den Tieren sprichst, lernst du sie kennen. Wenn du nicht mit ihnen sprichst, lernst du sie nicht kennen. Was du nicht kennst, davor fürch-test du dich. Was du fürchtest, das zerstörst du. Großer Geist, bewahre mich davor, über Menschen zu urteilen, ehe ich zwei Monde in ihren Mokassins gelaufen bin. Aber, bleich-gesichtige Brüder, wenn ihr entdeckt, dass ihr tote Pferde reitet, steigt ab. Er ignoriert das Trinkgeld und geht ab.Kasimir nachdenklich. Der Ander - 5. SZENE

Alles, außer Kasimir und Buffalo Bill, singt zur Blechmusik:Ich schieß den Hirsch im wilden Forst Im dunklen Wald das Reh Den Adler auf der Klippe Horst Das Bison auf der Prärie Kein Ort der Schutz gewähren kann Wenn meine Büchse knallt – Und dennoch hab ich harter Mann die Liebe schon gespürt.

6. SZENE

Neuer Schauplatz: Beim Tobogan. Am Ende der Rinne, in welcher die Toboganbesucher am Hintern herunterrutschen. Wenn dabei die zuschauenden Herren Glück haben, dann können sie den rutschenden Damen unter die Röcke sehen. Auch Buffalo Bill und Kasimir sehen zu.Kasimir deutet auf Elli, Zigarillo rauchend: Was

die dort für einen drallen Hintern hat.Buffalo Bill Sehr nett.Kasimir Ein Mädchen ohne Hintern ist kein

Mädchen.Buffalo Bill Sehr richtig.

7. SZENE

Kasimir zwinkert Elli und ihrer Freundin Ma-ria zu, die wo sich mit ihren Büstenhaltern beschäftigen, welche sich durch das Herab-rutschen verschoben haben.Elli Ist das aber ein alter Hirsch.Maria Reichlich.Elli Ein Saubär, ein ganz bremsiger.Maria Ich glaub, daß der andere ein Vieh-

dieb ist.Elli Wieso weswegen?Maria Das kenn ich am Hut. Und an die Schuh.

Kasimir grinst noch immer.Elli blickt ihn freundlich an – aber so, dass er

es nicht hören kann. Schnallentreiber dreckiger.

Kasimir grüßt geschmeichelt.Elli (Wie zuvor). Guten Abend, Herr Nachttopf!Kasimir läuft das Wasser im Munde zusam-

men.Elli (Wie zuvor). Das tät dir so passen, altes

Scheißhaus – Denk lieber ans Sterben als wie an das Gegenteil! Fröhlich la-chend ab mit Maria.

ENDE

Nach einem meilenweiten Ritt durch den Perlacher Forst, auf einer kerzengeraden und stinklangweiligen Straße, erscheint dem ermüdeten Radfahrer urplötzlich, wie eine Fata Morgana – die Nußbaum-Ranch. Einer Oase am Rande der Wüste Takla Makam gleicht dieser Ort, einer Karawanserei am Ende der Welt.Woher dieser Kiosk, oder besser sagt man Standl, den Namen hat, kann man nur ver-muten. Sicher nicht vom bekannten Münchner Chirurgen Johann Nepomuk von Nussbaum, denn nach dem sind schon eine Straße und ein Krankenhaus benannt. Eher schon könnten die paar Bäume neben dem Standl vielleicht Nussbäume sein. Wenn’s denn so ist, dann bin ich mir sicher, dass der Name entstanden ist, als in den 1960/70er Jahren zwei amerikanische TV-Westernserien auch bei uns Furore machten. Da kamen zuerst „Die Leute von der Shiloh-Ranch“, und dann die Cartwrights von der Ponderosa-Ranch in der Bonanza-Serie. Die Ponderosa ist eine Kiefernsorte, wie sie im Südwesten der Vereinigten Staaten wächst. Nach diesem Muster wäre der Name der Nussbaum-Ranch wohl gestrickt worden.Das Angebot dort ist klassisch einfach und konzentriert auf die durchziehenden Radler ausgelegt:

Weißwürste

und Brezen,

Leberkäs mit

Kartoffelsalat,

Steckerleis,

Bier und

natürlich

das Radler.

Man braucht schon einige Besuche, aber dann wird einem angesichts eines Biotops seltener Menschen mit höchst eigenartigen Gebräuchen schnell klar, dass die Nussbaum-Ranch der ideale Rahmen für eine Fernsehserie ist. Darum werden hier sechs Episoden einer allerersten Staffel skizziert.

Episode 1: Giftige SchwammerlPilzsammler aus dem Perlacher Forst bringen ihre Funde zur Nussbaum-Ranch. Dort war-ten bereits als Abnehmer diverse Vertreter der gehobenen Münchner Gastronomie. Leider hat sich bei der letzten Lieferung ein Knollenblätterpilz eingeschlichen. Es kommt zu heftigen Auseinandersetzungen...

Episode 2: Gary zieht gen ItalienGary hat seiner Frau erzählt, dass er mit sei-nen Spezln eine Radtour nach Italien macht. Sie starten auch wirklich in München, aber in Wirklichkeit wartet in der Nussbaum-Ranch die Geliebte mit Freundin, um die Crew in Autos zu verfrachten. Die Frau bekommt Wind von der Geschichte, und sticht allen in der Ranch geparkten Rädern die Reifen auf. Der Wirt stellt einen Schwalbe-Auto-maten mit Ersatzschläuchen auf.

Episode 3: TierlebenEines Tages erreicht ein ortsfremder Reiter samt Pferd die Ranch. Zwar findet er nicht ganz das, was er sich unter einer Ranch vorstellt, aber der Wirt holt Wasser und Heu. Um die Szene zu toppen, kommt eine Truppe der real existierenden Klages` Bayern-Kamele vorbei. Eines der Kamele hat Durchfall, worauf der Kiosk einen Tag geschlossen bleibt.

Episode 4: DenkmalschutzDer Wirt möchte erweitern. Das ruft den Denkmalschutz auf den Plan. Das Standl wird vermessen, genauestens dokumentiert. Stimmen werden laut und rufen nach der Anerkennung als Weltkulturerbe. Der Wirt reißt in einer Nachtaktion den Stand ab.

Episode 5: Adel auf´m RadlAls Gäste der Ranch meldet sich die noble Vereinigung „Adel auf dem Radl“ an. Der Wirt schwitzt und überlegt, wie er zu die-sem Anlaß sein gastronomisches Angebot verbessern kann. Beim Eintreffen der leger gekleideten Gruppe gibt es getrüffelte Weißwürste, Schubeck hat einen besonders gewürzten Leberkäs vorbereitet, und die Getränke kommen nur von herrschaftlichen Herstellern: Thurn und Taxis, Graf Moy und ein Ludwig-II-Bier aus Kaltenberg.

Episode 6: Gib Gummi oder Quäl dich, du SauKrönender Abschluß der Saison ist ein Rad-rennen „gegen die Uhr“, Start und Ziel ist die Nussbaum-Ranch. Diverse Mannschaften treten an: „80+“, „Die Raucher“, „Paulaner“ und die „Kugler-Alm“. Nach spannendem Verlauf gewinnen die Raucher, werden aber disqualifiziert, weil sie heimlich e-Bikes benutzt haben. Es gewinnen die „80+“. Und erhalten einen Kranz aus Weißwürsten umgehängt.

© Martina Borsche, BOSTAN RODEO

Text Wolfgang Till

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war der Experte für Sicherheit. Schon möglich, dass so einer anderes gewohnt ist. Wo ge-hobelt wird, fallen Späne, weiß er. Und die Schwarzen Sheriffs hobelten. Sie langten gut hin. Dass der Student ein paar fängt? Hätte er doch geschwiegen. Eine Faust in den Nacken; der Jugoslawe frisst Blei. Legende: angeblich gar ein Toter Ire, in der U2. Schon bald sind die Sheriffs selber gefürchtet, die Herrscher des Stachus-Untergeschoss’. Doch oben drü-ber, Gringo, herrscht immer noch Sturm. In den späten 80er Jahren dann neue Ver-änderungen. Die Mauer fällt, hindurch bricht das Chaos. Banditen und Gefahren überall. Locker sitzen etwa bulgarische Messer. Carl Wiedmeier weiß das; neue Kräfte braucht er. So macht er Ex-Grenter der DDR zum Sheriff. Gut ausgebildet und willig sind die. Schon bald waren 90 Prozent der Sheriffs von „drüben“. Doch auch die helfen nicht, wenn der Feind von hinten angreift. Ein paar Obdachlose verdienen sich Prügel, und der rote Bürgermeister verbannt die Sheriffs aus der Stadt! Dort draußen entfacht der Sturm seine letzten Böen. Carl Wiedmeier (+2013) weiß das und reitet voraus, Gringo.

Lola MontezLola Montez verursachte als spanische Tänze-rin Skandale in ganz Europa. Die gebürtige Irin war Grund für Duelle, Eifersuchtsszenen, Scheidungsverfahren und Revolution. Sie rauchte in aller Öffentlichkeit Zigarre, ließ sich in Begleitung junger Männer blicken und schlug mit ihrer Reitpeitsche zu. Am 5. Oktober 1846 tauchte sie in München auf und verdrehte König Ludwig I den Kopf. Das Verhältnis der beiden wurde rasch Sta-gespräch. Lola war beim Volk, na ja, unbe-liebt. Erst spottete man in Karikaturen, dann flogen Steine gegen ihr Fenster. Nachdem der Volkszorn die neu ernannte Gräfin Landsfeld aus Bayern verjagte, trat ihr Lover zurück. Die bayrische Version der „März-Revolution“. Trotzdem kein Teer und keine Federn.Lola marodierte fortan durch Europa, bis sie gen Westen ging und in die USA auswander-te. Nachdem sie mit ihrem Programm „Lola Montez in Bavaria“ getingelt war, kam sie an einem heißen Julitag 1853 in einer Concord Kutsche in Grass Valley an. Hier wollte sie sich zur Ruhe setzen und den Goldgräbern ein paar lockere Nuggets aus der Hosenta-sche ziehen.Grass Valley beheimatete zu dieser Zeit 3000 Einwohner und war damit die sechstgrößte Stadt in Kalifornien. Die Goldgräbermetropo-

le hatte eine Kegelbahn, eine Bank, an die 50 Saloons (ein Saloon pro 60 Einwohner!), denen auch ein Bordell sowie andere Ver-gnügungsräume für Box- und Hundekämpfe angegliedert waren. Lolas erste Vorstellung fand im oberen Stockwerk eines Spielsaloons statt. Ihr Auftritt soll derartig bejubelt worden sein, dass der Lärm der Quarzhämmer über-tönt wurde. Großen Anteil daran könnte der „Spinnentanz“ gehabt haben, bei dem sie sich den Rocksaum hochzog, die Sicht auf fleischfarbene Strümpfe freigab und sich von imaginären Spinnen befreite. In Grass Valley erwarb sie sich ein Haus – ihren ersten festen Wohnsitz - und hielt sich einen Grizzlybären. Nachdem der Bär sie in die Hand gebissen hatte, verkaufte sie ihn an einen Schausteller für Tierkämpfe. Anders als im wilden Land der bayerischen Urviecher, war die „Gräfin“ im Westen Liebling aller Schichten, vom rohen Bergmann bis zu den reichsten Persönlichkeiten Eldorados. Heute erinnert ein Berg in der kalifornischen Sierra Nevada an sie. Mount Lola liegt zwi-schen dem Donnerpass und der Interstate 80. Sein Gipfel ist der höchste Punkt in Nevada County. In der Gegend kommt es im Winter zu heftigen Schneefällen.

nicht, ob Du das verstehst. Unter dem Begriff ‚der Westen’ habe ich intuitiv eher an die USA gedacht. VV: Wenn München schon nicht DER Westen war, war es dann wenigstens wild?RP: Naja, eigentlich nicht.VV: Nicht einmal ein einziger Wild-West-Mo-ment?RP: München war immer der gepflegte, ge-ordnete Westen. Bulgarien dagegen hat für mich viel mit dem Wilden Westen zu tun. Ma-fiagangs, Schießereien, fette Autos, die keine Verkehrsregeln beachten, korrupte Polizisten, eine wildere und unbesiedelte Landschaft. Der Wilde Westen liegt für mich eher im Südosten auf den Balkan. München ist alles andere als wild, aber das muss es auch nicht sein, um interessant zu sein.

© Freiham Google Street View

München, sagt er, ist eigentlich keine Stadt. Munich ain’t no city. Ein, zwei Bars. Jeder kennt jeden: everyone knows your name. Viel los sei da nicht. Aber wenn Du rausfährst, auf die 84th Avenue NE, auf den North Dakota Highway 20, aufs Gas drückst, dann ist sie da noch, die große Freiheit. 200 Meilen nach Fargo, 130 nach Grand Forks. Rockin’ very loose pants.Weil auch raue Kerle gelegentlich sentimental sind, nannten sie ihre neue nach der alten Heimat: Munich, North Dakota. Tin-horn gam-blers, baudy women, thieves, drunkards, and dope-heads, sagt man, waren die ersten Ein-wohner der Stadt. Oder eher der Ansammlung von Spielhöhlen und Schnapsbuden, direkt an der Great Northern Railway. Gegründet 1904. Gut 110 Jahre später ist folgendes los: letztes Jahr brannte ein Getreidesilo, 2008 wurde Gretchen Dawley zur State Miss Teen. Und im August sorgte der Abwurf eines Sand-wiches auch international für Schlagzeilen: „A North Dakota man flying his small plane helped out a hungry friend by air-dropping a Subway sandwich to the farmer‘s field.“ Nice shot, buddy.Eine Liste sämtlicher Straßen von Munich, North Dakota: Pacific Avenue, 1st Avenue, 2nd Avenue, 3rd Avenue, 4th Avenue, 5th Avenue, 6th Avenue, 7th Avenue, Ryan Street, Jenks Street, Main Street, Griffin Street, Ward Street, Perry Street, 84th Avenue NE, 87th Street NE.

© Munich North Dakota Google Street View

Münchens wildester Westen lag im Osten. Ständige Schießereien und Prügeleien! Immer der Teufel los im Golden Saloon! Gefängnis-

ausbrüche! Messerwürfe! Zwei Banküberfälle täglich, um 11:30 und 15:30, Main Street! Kommen Sie pünktlich! In Poing, gleich hinter dem Gewerbegebiet lag No Name City. Ge-gründet 1984, Ausflugsort für ganze Familien und wunderliche Gestalten in einer Zeit, es West noch gab und Amerika great war. Rund vierzig originalgetreue Häuser bildeten die Kulisse für den perfekten Westerntag. Gold-schürfen, Steaks essen, Nuggets auf den Tisch hauen. Schlichte Vergnügen. Die Mädchen gehen Pferde kucken, Vater bestellt ein Feu-erwasser, Mutter will zur Indianer-Show, bei der Buffalo Child große Erfolge feierte. Wie aus einem Film auch die Namen der anderen dauerhaften Bewohner von No Name City: Long John, Hilfssheriff Rattlesnake Joe, Wil-lie Roy Bean, Annie Oakey, Juan Tabasco, Wunderdoktor Aaaron McClint. 1995 wurde No Name City aufgrund von Besuchermangel geschlossen. Wo No Name City war, ist heute ein Technologiepark. Ufta.

© Munich North Dakota Google Street View

Es müssen die späten 60er Jahre gewesen sein, Gringo, als der Geist der Unordnung durch die Stadt wehte. Langsam erst, doch dann immer stärker, fast schon ein Sturm. Nie zuvor gesehene Gestalten, Gammler, Gesetzlose. Plötzlich waren sie überall, in den Parks, den Saloons, bei den Pferdeställen. Manch einer traute sich kaum noch aus dem Haus, ausge-storben waren die Straßen, verlassen auch die neuen U-Bahnhöfe. München: Stadt in Angst. Doch Zeiten der Angst, Gringo, sind Zeiten für raue Männer. Und gute Zeiten, eine Hand voll Dollar zu verdienen. Carl Wiedmeier wusste das. Er rief seine Gefährten zusammen und gründete den Zivilen Sicherheitsdienst. ZSD. Genannt: die Schwarzen Sheriffs. „Jeder normal empfindende Mann möchte gern eine Waffe haben“, wusste Carl Wie-dmeier. Und so gab er seinen Gefährten welche: Smith & Wesson. Trommelrevolver. Sechs Schuss. 38 mm. Dazu: Schwarze Schildmützen, Lederjacken, einen silbernen Stern auf der Brust. Die Sheriffs fuhren Opel Commodore. Keinen Ordinären: GS/E, 200 km/h schnell, Einspritzung Bosch D-Jetronic. Schwarz lackiert, natürlich. Klar, dass da manch Polizisten vor Neid die Trapper-Uni-form platzte. In der kannst Du auch gleich mit einem Pekinesen auf Streife gehen, Grin-go. Doch Aussehen ist nicht alles, wusste Carl Wiedmeier. Was zählt, ist Philosophie. Honor et iustita. ‚Ehre und Gerechtigkeit’ stand auf den Sternen der Sheriffs, und jeder der ihri-gen erhielt eine Code-Nummer als Zeichen ihres Miteinander-Verschworen-Seins. Carl Wiedmeier, 010. Und die 010 stellte sich dem Sturm der Unordnung entgegen. Wanted: Bewachung der Münchener U-Bahn und des Olympiadorfs. Carl Wiedmeier war lang in den Staaten, wo ein ganz anderer Wind wehte. „Einschlägige“ Erfahrungen sammelte er dort. Carl Wiedmei-er war, sagt man, beim FBI. Außerdem: Meis-ter aller Kampfsportarten. Carl Wiedmeier

New Aubing, New Frontier? Immer weiter in den Westen. Plötzlich offener Horizont, Wei-te, Nichts. Und trotzdem ein Bahnstopp, Linie S8. Neben den Gleisen staubiges Brachland, Stromleitungen, im Hintergrund ein Motel. Ba-varia. Einzelne Häuser, Reklametafeln. Zwei Meilen weiter soll Burgerking sein. Drive-in? Drive-by! Der Boden ist karg, weitgehend Schotter. Aber irgendwann wird es auch hier einen Goldrausch geben. Hochhäuser, eines 16, ein anderes 14 Stock, sind schon geplant. Bis es so weit ist, nur wenige Bewohner. Pi-oniere auf der Suche nach einem besseren Leben. In Freiham ist die Freiheit.

© Freiham Google Street View

überall die Touristenmassen. Und dann ist da noch einer. Oder 2 oder 3. Die letzten Mohikaner? Gerötete Haut, am Kopf den Federschmuck. Oder der Bart eines Tieres? Angestammte, Urbewohner. Unbeweglich sit-zen sie da, während die Touristen an ihnen vorbeischieben. Wie Mount Lola hocken sie, majestätisch, regungslos. Große Häuptlinge, ein jeder für sich. Nur ab und an, wie auf ein geheimes Zeichen hin, stehen sie auf und prosten sich zu, über die Köpfe der Touristen hinweg: „Ich bin immer noch da.“ „Und ich auch.“ Die Krüge hoch. In München steht ein Hofbräuhaus. Die große Freiheit.

© Freiham Google Street View

Radoslava Palukova, Architektin in Zürich, Legende in München. Sie kommt aus Sofia und zog dann für einige Jahre an die Isar. Ein Track in den Westen? VV: Radoslava, welche Rolle haben Erzählun-gen von Cowboys und Indianern in Deiner Jugend gespielt?RP: Mit Cowboys und Indianern habe ich als Kind eher weniger zu tun gehabt. Vielleicht weil ich ein Mädchen bin, oder vielleicht weil das damals in Bulgarien nicht wirklich präsent war. Ich kann mich aber gut an die ersten Marlboro-Werbungen in den 90ies im bul-garischen Fernsehen erinnern. Das fand ich natürlich sehr cool, aber auch sehr weit weg. Ich glaube, das war das erste Mal, dass ich einen Cowboy im Fernsehen gesehen habe.VV: Der Westen ist ein Klischee. Welche Rolle hat es für Dich gespielt, bevor Du nach Mün-chen gekommen bist?RP: Der Westen ist ein Klischee. Das stimmt. Ich habe aber immer zwischen dem englischspra-chigen Westen und Deutschland unterschie-den. Das Bild vom Deutschland war genauso klischeebeladen, aber mit anderen Klischees als die von der USA, zum Beispiel. Ich weiß

If I had a Dollar Bill… Münchens Top4 Western Locations: Es muss nicht immer Westkurve sein.

Munich Cowboys Cheerleader!! Dantestraße 14.

Barbecue, Line-Dance, Live-Music! Rattlesnake Saloon.

Schneeglöckchenstraße 91. The Greatest Gambling-Hall in Europe

(früher). Las Vegas City. Bayerstr. 7a.

Cowboy-Stiefel zu Deinen weißen Socken? Westernstore München.

Färbergraben 5.

No City for Old Men

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Aktuell blickt die Pinakothek der moderne weit über die Pinselstriche Anselm Kiefers und Designtheorien der Niederländerin-nen Hella Jongerius & Louise Schouwenberg hinaus und positioniert sich bereits im Foyer mit dem existenziellen Sujet: „DOES PERmANENCE mATTER?“b Eine Sonderaus-stellung in Kollaboration mit dem Archi-tekturmuseum der TU beschäftigt sich aus-führlich mit dem globalen Phänomen des ephemeralem Städtebaus, und temporärer Urbanität im Hinblick auf Bergbaustädte, religiöse und kulturelle Feste, sowie Flücht-

lings- und militärlager.Der münchner Thomas mandl ist zwar an dieser hochaktuellen und signifikan-ten Exhibition nicht beteiligt, stellt jedoch ähnliche Fragen: Was bedeutet sozial rele-vante Stadtstruktur? Wie können Kultur-schaffende die innerstädtischen Vorgänge beeinflussen? Auf welche Weise kann kreati-ve Vernetzung eine Form von Einheit schaf-fen, die Nachhaltigkeit und Internationa-lismus prägt?  mit WHAT ELSE EUROPE organisiert er aus diesem Grund ein jährlich über Silvester stattfindendes, einwöchiges Inspirationsprojekt in jeweils einer europäi-schen Stadt, das junge Kreative miteinander in Verbindung bringen und in Form von Studio-Begehungen, Workshops und Inputs für die künstlerischen Herausforderungen des kommenden Jahres ausrüsten möchte.Heuer geht es als würdiger Nachfolger Portos und Venedigs nach Antwerpen; eine Klein-stadt, die nicht (!) in Holland liegt (*zwin-ker*), deren Ruf sich durch die Royal Aca-demy of Fine Arts manifestiert und nicht nur die glorreichen „Antwerp Six“ – Dries Van Noten, Dirk Van Saene, Ann Demeule-meester, Walter Van Beirendonck, marina yes und maison martin marginal – hervorge-bracht hat. Insgesamt 24 Teilnehmer mit 20 Nationalitäten werden also die Stadt und ihre Co-Workingspaces, Karaoke-Bars und museen erkunden, sich miteinander austauschen und sind vor allem deswegen für das Superpaper interessant, weil sie –

nebst dem Creative Director Thomas mandl – nicht gerade schüchtern aus münchen vertreten werden: Ke-vin Beaulier ist Digital Strategist bei EIGHTyDOTS, einer interaktive Agentur, bei der er in Sachen Bran-ding beispielsweise NEFF, mini und BmW berät. „I‘m a creative with big passion for people, design and digi-tal media. I’m fascinated by human behaviour – how we relate to one another and what makes us who we are, and I’m in awe of the digital; its capabilities as a storytelling plat-form and the way in which it gives a face and voice to objects, brands, and businesses. I’m inspired by the de-tails; the cut, form and finish that take something simple and make it

stand out.“Fasziniert vom menschlichen Ver-halten ist auch Oliver Tippl. Er rief vergangenes Jahr das WUNDER maga-zin ins Leben, das mit „The Timeless Issue“ seine erste Ausgabe präsentiert: mit Kontributionen und Features un-ter anderem von Journalist Chris-toph Amend, Produzent maximilian Bungarten, Bildhauerin Ana Saraiva, Balletttänzer Enno Kleinehanding, Solotänzerin marina Kanno, Sänge-rin Larissa Sirah Herden oder dem Fotografen Christopher Schaller bie-tet er eine Steilvorlage und hat sich für das erste Cocktail-Event während dem Gallery Weekend in Berlin be-reits mit VIU Eyewear zusammen-

geschlossen.mit Christoph Bauer ergänzt sich das Team um einen Städteplaner. Entgegen der eingangs genannten Beschäftigung der Pinakothek der moderne mit temporären Bauten und Planungen, hat er eigentlich seinen master über das doch eher dauerhafte Urgestein Berlin Westkreuz geschrie-ben. Auch wenn er sich nach eige-

nen Angaben seither gerne auch mal in der Hauptstadt der Bundesrepublik aufhält, ist der studierte Soziologe mit Schwerpunkt Urbanism in münchen garantiert gut auf-gehoben.  Der Copywriter Tobias Fleck bringt nicht nur Texter-Qualitäten und Bundesli-ga-Kenntnisse in den Ring, sondern auch musikalische Fähigkeiten und hat nach ei-genen Angaben bereits in pubertärem Alter Thomas mandl das Bassspiel beigebracht. Für die jüngst gegründete Technologie-Firma HyPERGANIC nimmt Director of Design, Duy Anh Pham, teil. In den vergangenen sechs Jahren prägte er mit seinem Team nicht nur die Digitalisierung der Filmindu-strie, sondern als Senior Experience Designer bei Adobe Systems auch die Entwicklung von SpeedGrade CC oder Premiere Pro CC. Die Software von Hyperganic ist eine logische Schlussfolgerung und Hinwendung zu Desig-nprozessen in der Natur; sie formt die Welt des 3D-Druck und somit vielschichtige Desig-nprojekte auf allen Ebenen des manufactu-ring. Der Fokus der Projekttage liegt auf dem, was Thomas mandl „respect, equality and integration of minorities“ nennt und mit den Werten der Europäischen Union gleich-setzt. Keine Überraschung also, dass er sich den EU-Enthusiasten Wolfgang Tillmanns als heimlichen Schirmherren wählte und heuer den vielfach ausgezeichneten Kurator, Publizisten und Werber Erik Kessels mit auf die Reise durch Antwerpen nimmt. bUnd schließlich kann auf die Frage, ob Perma-nenz einen Wert hat, durchaus schlüssig beantwortet werden: Ja! Die Permanenz von allumfassender menschlichkeit, von klu-gem Fortschritt und von emphatischer Kre-ativität ist vor allem dann essentiell, wenn weltweite migration, Pop-Up-Strukturen und

temporäre Baustrukturen vorherrschen.

WANN: 29. Dezember 2017 - 5 Januar 2018WO: Antwerpen

WAS: whatelseeurope.com Text:Sonja Steppan

XIX COULTURE

RELAXEN Im STADTBAD ODERBERGERIm Prenzlauer Berg gibt es das Oderberger: ein Hotel, das zugleich ein Stadtbad ist. Beziehungsweise ist es eine Neorenaissan-ce-Schwimmhalle, in der man jetzt auch übernachten kann. Ein wunderschönes Gewölbe, türkisblauen Kacheln, Sauna und ein Pool mit zwanzig metern zum ausgiebigen Bahnenschwim-men. Ein historischer Platz für eine Auszeit und etwas Ruhe

mitten in der Hauptstadt. Hotel Stadtbad Oderberger, Oderberger Straße 57,

Berlin-Prenzlauer Berg 

AyURVEDA ESSEN Im mANAFOODIn Schöneberg gibt es seit ein paar Wochen das manafood. Ein Restaurant, das sich ausschließlich auf vegane und glutenfreie Gerichte spezialisiert hat - aber abseits von der Einöde der ty-pisch geräucherten Tofuscheiben. Die Rezepte stammen aus der ayurvedischen Küche und auf dem menü stehen gesunde Bowls mit regionalen und saisonalen Zutaten. Und wer ein Fan von

Brunch ist: Jeden Sonntag gibt es ein vielfältiges Buffet.mana Food, merseburger Str. 15,

10823 Berlin

THE BETTER PLACES

Auf ein frohes Neues. Denn 2018 wird großartiger als alle anderen Jahre. Nicht zuletzt, weil man die letzten Tage des vergangenen Jahres nur liegend, über das Leben reflektierend und auf viel Essen kauend verbracht hat. Und sich daraufhin denkt, dass ab nach Silvester alles - und vor allem man selbst - gesünder und wieder ein bisschen schöner werden sollte. Grund genug also, diesen monat die Editors vom Travel-Blog www.thebetterplaces.com ihre Lieblingsorte in münchen, Hamburg und Berlin vorstellen zu

lassen, die dafür gemacht sind.

ENERGy CLINIC Im ATLANTIC KEmPINSKIEs muss ja nicht gleich die Betty Ford sein. Wer dem Gefühls- und Körperkater entgegenhelfen will, der bucht sich am bes-ten in die Energy Clinic im Atlantic Kempinski Hotel eines der E-Recharge Treatments: Gesichtsmassage mit Akupressur, eine feuchtigkeitsspendende maske, Nacken-, Schulter und Fußmassage sowie leichte meditationsübungen. Danke, wir

kommen wieder!Energy Clinic im Atlantic Kempinski, An der Alster 72-79,

20099 Hamburg, energyclinic.de 

KÜSTENPERLE IN BÜSUmHamburger mögen es ja bekanntlich gerne rau. Deshalb scheut man auch in dieser Jahreszeit keinen Ausflug an die eisig windige Nordsee. Durchaus einen Wochenendtrip wert ist das Strandhotel- & SPA Küstenperle. Hier kann man nach einem ausgedehnten Spaziergang in Gummistiefeln direkt in die Badelatschen treten und sich verwöhnen lassen. Zum Beispiel mit einem Algen oder groben meersalz Peeling und anschlie-

ßender Entschlackungspackung.Strandhotel & Spa Küstenperle, Dithmarscher Straße 39,

25761 Büsum, hotel-kuestenperle.de

1001-NACHT-SAUNAWarum in die Ferne schweifen? münchen hat nicht nur

klassische Saunen im Prinzenbad oder im müllerschen Volks-bad zu bieten, sondern auch das großartige Hamam mathilden in

der Innenstadt. Ganz traditionell bekommt man im Dampfbad das Leinentuch Pestemal gereicht und türkischen Kräutertee, Kaffee und Ay-

ran angeboten. Entspannt wird dann auf dem warmen marmorboden, zu lan-destypischer musik und bei einer Rubbelmassage. Unbedingt ausprobieren!

Hamam mathilden, mathildenstrasse 5, 80336 münchen

GESICHTSPFLEGE AUS KOREA Im mIIN STOREBesser als jedes Spa-Treatment sind die Produkte aus Südkorea, die in dem kleinen, niedlichen Store in der münchner Altstadt verkauft werden. Bei der Auswahl wird hier vor allem auf natürliche Inhaltsstoffe geachtet. Das heißt, man wird nicht nur schöner mit der Gesichtspflege, sondern tut auch ein bisschen was für die Nach-haltigkeit: Es gibt hier nur marken zu kaufen, die umweltbewusst arbeiten. Bei miiN findet man nur Produkte aus Südkorea, z.B. eco-zertifizierte Naturkosme-

tik und auch einen Großteil an veganer Kosmetik, die immer ohne Tier-versuche hergestellt wird. Unser Favorit: Die feuchtigkeitsspendenden

Sheetmasken (bester Tipp gegen Hangover-Haut) mit Tiermotiven von Panda bis Tiger.

miiN Korean Cosmetics, Westenriederstraße 8, 80331 münchen

 Text: Helena Schoeller, Jessie Schoeller und Gloria von Bronewski

WHAT ELSE EUROPE

münchen

HamburgBerlin

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TRAVEL XX

Wussten Sie etwa, dass auf Island die schönsten menschen leben? Und, dass die Anzahl der großen, rothaarigen männer und Frauen, deren Vorfahren aus Irland kamen und von Wikingern auf die Insel gebracht wurden, pro Capita deutlich höher  ist, als wo anders auf der Welt? 

Den berühmten Vulkan Eyjafjallajökull habe ich nur aus der Ferne gesehen. Die Rauchwolke, die von ihm hochstieg, sah aus der Entfernung nicht sonderlich spektakulär aus. Isländer sehen die ganze Sache gelassen. mit aktiven Vulkanen weiß man umzugehen. Weit mehr Eindruck hat Reykjavik, die Hauptstadt, gemacht. Davon kann man sich

jeden Abend überzeugen, wenn man an der Bankasträti und der Langavegur, den beiden Straßen mit der größten Lokaldichte, von Bar zu Bar und von Club zu Club zieht. Es wird einen dann nicht mehr überraschen, wenn man erfährt, dass das kleine Island mit seinen gerade mal etwas mehr als 350.000 Einwohnern vier miss-World Gewinnerinnen hervorgebracht hat.

Wie Island überhaupt – vor allem in Verhältnis zu seiner Größe – in vielen Bereichen Weltmeister ist. Da genügt ein Nobelpreisträger (der Schriftsteller Halldór Laxness), um Island das Land mit der höchsten Dichte an Nobelpreisträgern zu machen. Und, dass der Inselstaat eine Welt- macht in Sachen zeitgenössischer Kunst und Kultur ist, ist bekannt. Wir nennen bloß zwei Namen:

die Sängerin Björk und den Künstler Olafur Eliasson. Es gibt auch kein Land, in dem so viele Filme pro Einwohner produziert werden wie hier. Einige davon, wie etwa „101 Reykjavik“, waren gar richtige Erfolge. Island hatte weltweit das erste Parlament und das erste weibliche Staatsoberhaupt. Als vor einigen Jahren die UN jenes Land suchte, in dem es sich am besten leben lässt, fand sie es in Island.

Seitdem ist wohl viel heißes Wasser in die Blaue Lagune geflossen, dennoch: In Island fühlt man sich einfach unglaublich wohl. Und außerdem gilt Reykjavik als die Party-metropole der Welt. Und das bei knappen 120.000 Einwohnern! Und eins kann man im Ernst glauben: dass es hier tatsächlich Elfen und Trolle gibt. Isländer können einen richtig überzeugen.

Die Isländer sind ein lustiges Volk. Sie haben einen Vornamen sowie den Vornamen des Vaters, der ergänzt wird mit der Silbe ‘–son’ bei Söhnen und ‘–dottir’ bei Töchtern; Frauen behalten ihren Namen, wenn sie heiraten. Wenn wir uns also eine vierköpfige Familie vorstellen mit Tochter und Sohn, dann heißen alle vier komplett anders. Erfreulich ist auch, dass die Isländer ein pazifistisches Volk sind. Seit die Nato-Trup-

pen, die lange hier stationiert waren, abgezogen sind, gibt es auf Island keine Armee mehr. Fast keine. O doch, sagen die Isländer dann, wir haben doch eine Armee - die Heilsarmee in Reykjavik. Nirgendwo ist Island hipper als in 101 Reykjavik.101 ist die Postleitzahl des Stadtkerns. Hier ist auch das passend benannte 101

Hotel, das schickste Hotel der Stadt. Zu den Gästen, die jüngst hier abgestiegen sind, so hört man, zählen Leonardo DiCaprio, der den Gletscher Vatnajölull und die heißen Bäder bei Jökulsarlon besuchte, und Jude Law, der alle seine vielen Kinder mitbrachte. Dass die Bar und die Lounge des Hotels Hot Spots nicht nur für durchreisende Gäste, sondern auch für die Hipster der Stadt sind, versteht sich von selbst. Und hier kommen wir mit Baldur 

ins Gespräch, unserem charmanten Reiseführer, der das gemacht hat, was so ziemlich alle Isländer, mit denen ich gesprochen habe, gemacht haben: Er hat einige Jahre im Ausland verbracht, in Seattle und in der Schweiz. Andere waren in London, in Dänemark oder in New york. Und wer selbstständig ist oder Künstler, der hat immer noch einen Zweitwohnsitz woanders. Irgendwann kommen sie aber dann alle zurück. So auch Baldur. Warum ist ausgerechnet das kleine und so abseits gelegene Reykjavik eine Partymetropole, frage ich ihn. Und Baldur’s Antwort ist einfach: „Im Winter ist es immer dunkel, was kann man da anderes machen, als Partys zu feiern, um die Stimmung aufzuhellen. Und im Sommer ist es rund um die Uhr hell, da kann man schlecht schlafen, also wird gefeiert“. Vor einem der Lokale an der Langevegur steht ein älterer mann und blickt auf die Range Rovers, die hier am Straßenrand geparkt sind. „Die sind noch aus einer Zeit, als Island mit seinen wenigen Einwohnern mehr von diesen Wagen importiert hat, als Schweden und Dänemark zusammen“. Jaja, die wirtschaftlichen Boom Zeiten, als so viele an der Börse schwer reichwurden, die sind vorbei. „Heute nennt man diese Autos nicht mehr Range Rover“, sagt

er dann trocken. Sondern? „Game Over“. Island im Sommer und Herbst ist ein Traum. „Der isländische Sommer ist wie ein Kühlschrank, den man sechs Wochen offen lässt“, schreibt der isländische Schriftsteller Hallgrimus Helgason, der mit „101 Reykjavik“, dem definitiven Island Szene-Roman (die literarische Vorlage zu dem oben genannten Film), bekannt geworden ist, in seinem Buch, dem recht unterhaltsamen Krimi „Zehn Tipps, das morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen“: „Das Licht ist die ganze Zeit an und das Gefrierfach taut, aber richtig warm wird es nie.“ So kann man es auch sagen. man kann es auch so sagen: Der isländische Sommer ist ziemlich erfrischend, eine Insel der Coolness und der Gelassenheit am Rande Europas. So toll die Szene von Reykjavik auch ist: das ganz Tolle an Island ist natürlich die Landschaft, die Weite, die Gletscher, die Vulkane, die Wale, die Papagei Taucher, die ganze

dramatische Natur. Was muss man gesehen haben? Natürlich die Blaue Lagune, wo man während des ganzen Jahres in heißem Wasser baden kann; die Geysire mit ihren oft meterhohen, zischenden Wasserfontänen; man sollte Thingvellir be-suchen, jenen mythischen Ort, an dem vor mehr als tausend Jahren das erste isländische Parlament tagte und von dem man einen großartigen Blick zum Langjökull-Gletscher hat. Wer länger als ein paar Tage auf Island verbringt, sollte weit raus aus Reykjavik. Es gibt genug Reiseveranstalter, die Ausflüge mit Flugzeugen, Hubschraubern, Bussen oder geländetüchtigen Autos anbieten. Wer will, kann über Gletscher wandern, im Snowmobil durch ewiges Eis sausen oder einige Tage auf einer entlegenen, spärlich bewohnten Insel wie Grimsey verbringen, er kann die Lagune bei Jökulsarlon mit einem Boot befahren, den schönen Ort Höfn mit seinem Lobs-

ter-Festival besuchen oder einen Tagesausflug nach Grönland machen. Ich besuche die Geysire bei Gullfoss. Sie haben den Vorteil, dass sie mit sehr großer Verlässlichkeit alle paar minuten riesige Fontänen in den knallig blauen Island-Himmel schießen und, dass sie nur etwas mehr

als eine Stunde mit dem Auto von Reykjavik entfernt sind. Baldur führt die Fremden herum. „Kommen Sie nicht zu nahe“, warnt er. „Und fallen Sie nicht in eines der Löcher hinein. Das Wasser ist100 Grad heiß. In drei minuten sind Sie gekocht“. mich beschäftigt aber ein anderes Thema. Wie ist das mit den Trollen und Elfen, die angeblich überall auf der Insel ihren Schabernack treiben? „Oh, die Trolle und

Elfen?!“ Baldur blickt sich vorsichtig um. „Vielleicht sind hier welche. Wir nennen sie Huldfölk, die versteckten menschen. Sie sind überall. Sie verstecken sich zwischen Felsen. manche sind gar selbst Steine. Vor allem so mancher Troll ist zu Stein erstarrt. man muss auf sie Rücksicht nehmen. „Glauben Sie tatsächlich an diese Fabelwesen, frage ich. „Sicher. Oft werden Bauarbeiten unterbrochen oder

Straßenplanungen abgeändert, um die Trolle und Elfen nicht zu verstören.” Kann ich sie auch sehen? „Vielleicht. Vielleicht besuchen sie Sie heute Nacht.” Habe ich von ihnen geträumt? Nein. Aber das liegt vermutlich nicht an den Trollen und Elfen, sondern daran, dass ich bloß ein großstadtverseuchter mensch bin. Schade.

Text: Natasha BinarEin besonderer Dank an

Aslaug Emma magnusson von Erlingsson Naturreisen, Ásta von IheartReykjavik.net, und Baldur von Gateway to Iceland, den besten Reiseführer, den ich je hatte.

Auf den Spuren von Elfen und

Björk

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mUSIC XXI

Lagué LoopNe u -

es Jahr, n e u e s

F o r m a t , neue Projek-

te: Am 5. Janu-ar spielen Iron

Curtis und Jo-hannes Albert mit

moon bei Lagué Loop in der Roten Sonne.

Zugegeben: So neu wie das Jahr sind das Format

Lagué Loop und das Projekt moon nicht, aber wir dach-

ten, eine kleine Vorstellung schade an dieser Stelle dennoch

nicht. Zur gepflegten Left-Field-schen Tanzmusik unserer Freunde

von Lagué moin haben die meisten von Euch bestimmt schon mit dem Popo

gewackelt – etwa bei Ihren Residencies in der Registratur Bar, im awi und im Unter

Deck oder bei einer ihrer zahlreichen Aus-wärtsfahrten in die Clubs und Festivals der

Republik. Egal ob zu zweit, zu dritt oder zu viert – wenn man den Sound des Digger Kollektivs hört,

scheint die Zusammenarbeit von mikey Gee, The Wolf und den Damnitsdisco Boys, aka Findus und

Acid Kajak, eigentlich unausweichlich gewesen zu sein. Zu augen- oder ohrenfällig ist die gemeinsame Vorliebe

für avancierte, immer extrem tanzbare und gut gelaunte Disco-Perlen, zu deren Beschaffung die vier bis zum Grund

jeder Plattenkiste tauchen, die ihren Weg kreuzt. „Los ging das nach einem gemeinsamen Abend mit mikeys intergalaktischer

Plattensammlung und dem ein oder anderen Erfrischungsge-tränk. Von da an war’s sozusagen um uns geschehen und wir haben

die Synergien gebündelt, wie man so schön sagt. Wir spielten also immer öfter gemeinsame Abende als B2B2B2B Kombo und dann war

auch schnell ein Name fällig“, erzählen uns Bernie und Hannes, aka Acid Kajak und Findus.

Seit Oktober läuft nun ihre Reihe Lagué Loop in der Roten Sonne: „Neben der Vorliebe für angestaubtes Vinyl haben wir natürlich auch immer ein

wenig auf die Tanzfläche geschielt und nach möglichkeiten gesucht, auch mal wieder etwas größere Acts in die Stadt zu holen. Als mirko und Ali von Stock

5 dann das Booking in der Sonne übernommen und uns angeboten haben, dort einen regelmäßigen Abend zu machen, waren wir natürlich sofort begeistert.” Nach

zwei tollen Auftaktveranstaltungen mit Perel und Albrecht Wassersleben und einer adventlichen Pause im Dezember starten die vier am 5. Januar mit Johannes Albert

und Johannes Paluka, besser bekannt als Iron Curtis, richtig durch.Die beiden Wahl-Berliner sind vor allem für ihre eklektisch-housigen DJ-Sets bekannt,

bespielen mit ihren Produktionen und mit den Releases auf Johannes Alberts Label Frank music aber die ganze Palette von Downbeat und Electro bis zu Deep House und Acid. Immer qua-

litativ hochwertig, soulful und mit feinem Gespür für Brüche und melodiösität. mit ihrer neuen musikalischen Liaison moon schlagen die beiden nun eher technoidere Töne an und sind in dieser

Kombination geradezu prädestinierte Gäste für Lagué Loop in der Roten Sonne: „Wir sind uns in den letzten Jahren immer mal wieder auf Partys begegnet, sei’s um da aufzulegen oder eben auch nur, um

zu ihrer musik zu tanzen und haben in der Vergangenheit schon öfter versucht das mal in münchen fortzusetzen. Als wir von dem neuen Projekt hörten, war dann eigentlich direkt klar, dass wir sie unbedingt

zusammen in die Sonne holen müssen – wir mögen ja Kollaborationen“, grinst Hannes. Erste Kostproben der Zusammenarbeit gab es bereits 2015 mit der ersten EP „Ze Power“, deren klassischer, sich zeitgeistig an die

90er anschmiegender Techno immer wieder auch die sphärischen Texturen durchschimmern ließ, mit denen sich die beiden zuvor einen Namen gemacht hatten. Auf der zweiten 12″ „Informed/Appeal“ traten diese alsdann

noch deutlicher in den Vordergrund und ihr jüngst erschienenes Debüt-Album „Industrie & Zärtlichkeit“ trägt die Symbiose stampfender maschinen, sanfter Flächen und tröstender Harmonien ja bereits im Titel.  

Als Aperitif für diese menüfolge empfehlen wir, am 4. Januar ab 22 Uhr Radio 80000 anzuschalten. Dort werden moon bei der monatlichen Lagué moin Show schon mal den Weg Richtung Sonne vorgeben. 

Text: Andreas Schmidt

DONNERSTAG, 25.01.18EINLASS: 20:00START: 21:00

crux.meLedererstr. 3 | München

TRETTMANN

live

JA N UA R

2018

MI 03.01. GARRY KLEIN N ATA N A EL MEG ER S A . S H O WA C T PAT T Y MC V IL L A IN . GOLDENCUT VJ DO 04.01. NXTOU SHOWCASE . JONAS WOEHL GENJI YOSHIDA . HAEPPY VAN MAZN . PE TERTEC VJ

FR 05.01. ELECTRONIC MONSTER MIMI LOVELOTTI AK A THE SORRY ENTERTAINERS E PA R É E S CHOT T B2B CHR IS MUE L L E R . CAMELION VJ SA 06.01. COMITÉ DE CURIOSITÉ

MARCUS MEINHARDT BE NN A . C A S IMIR . SERENDIPIT Y VJ MI 10.01. GARRY KLEIN D J NOÉ . S H O WA C T BOB A B ACH T Z EHNUHRDO 11.01. EIN HERZ FÜR MÜNCHNER KINDLALEKE . TOBIAS BALGHUBER . FELIX ADAMFR 12.01. MOSA ICS

CHRISTIAN LÖFFLER LIVE

S T E FA NIE R A S CHK E . ME L LO W F L E X S E PA R É E A L DE B A R A NSA 13.01. ALL NIGHT LONG

KAROTTE . S E PA R É E N ATA N A EL MEGER S AMI 17.01. GARRY KLEIN L EON H A L L E R . S H O WA C T M!C ADO 18.01. RANT & RAVEZIMMERMANN . AUTO BOYS STEPHAN KNOELL . TOBI_D_IN_1080P VJ

FR / SA 19. & 20.01. JEWEILS AB 21 H BIG HARRY PREMIERE: „LEMMA 4“BY

JAZZRAUSCH BIGBANDFR 19.01. AB 23 H PURPLE CL A IM

RE.YOU . JOH A NN A R E INHOL D . D AV ID C A S T IL LOSA 20.01. D ISCO MADNESS

RED ROBIN . PETER SCHUMANN . L E N A B A R TMI 24.01. GARRY KLEIN . A L K A L INO . S H O WA C T DE A N DE V IL L EDO 25.01. TABULA RECORDS SHOWCASEPHILIPP SCHURR . ALCHEMIST . ALEXANDROS BABOULISFR 26.01. ELECTRONIC MONSTER

SASCHA BRAEMERCHR IS MUE L L E R + O F F S E T / D IE R A K E T E N ÜR NB E R G S H O W C A S E IN- C OMMON . S E PA R É E B ATO SA 27.01. MORNING POEM

PATRICK CHARDRONNET LIVE

BEATAMINES . A L M AMI 31.01. GARRY KLEIN A NE T T E PA R T Y . S H O WA C T V I V IE NNE V IL L A IN

1801-AZ-HarryKlein-A6.indd 1 19.12.17 01:09

mi 03.01.2018CRUX: mIXWOCH HARRy KLEIN: GARRy KLEIN: NA-TANAEL mEGERSA, PATTy mCVIL-LAIN, BOBABACHTZEHNUHRPImPERNEL: ALEX GARCIA (murcia, Spain)

do 04.01.2018HARRy KLEIN: NXTOU SHOWCASE: JONAS WOEHL, GENJI yOSHIDA, HA-EPPy VAN mAZNPImPERNEL: ROmAN DROZD (Kandis Klub)

fr 05.01.2018CRUX WINTER JAm @ mUFFATWERK: DRUNKEN mASTERS (Crispy Crust Re-cords), CRUX PISTOLS, CUPSWITDAICE, CHELO, ALES, THE KUT, THE PRETTy BOy, SOLEmAFIA SOUNDSySTEm, DJ SHURE SHOT, DJ SUPERIOR HARRy KLEIN: ELECTRONIC mONS-TER: mImI LOVE, LOTTI AKA THE SORRy ENTERTAINER, SEPARéE: SCHOTT B2B CHRIS mUELLERPImPERNEL: STEVEN mOELLER (Trnd-msk, Seveneves)ROTE SONNE: LAGUÈ LOOP PRESENTS mOON, JOHANNES ALBERT & IRON CURTIS, LAGUé mOIN DJ TEAm: DAm-NITSDISCO /THE WOLF, mIKEy GEEVILLA STUCK: FRIDAy LATE

sa 06.01.2018CRUX: WAVEy: DJ SHURE SHOT & CAS-PAR HARRy KLEIN: COmITé DE CURIO-

SITé: mARCUS mEINHARDT, BENNA, CASImIRPImPERNEL: FRANCIS B. (U21, milla)ROTE SONNE: HEADLESS HORSEmAN(47, Counter Pulse/Berlin), KESSEL VALE(Tanstaafl Planets), ALIOUNE

mi 10.01.2018CRUX: mIXWOCHERES-STIFTUNG: THOmAS FEUER-STEIN – PROmETHEUS DELIVERED VERNISSAGEHARRy KLEIN: GARRy KLEIN: DJ NOé, BOBABACHTZEHNUHRPImPERNEL: mARTIN GIURATO (Ant-werkin, L&S, COT) & BEN FALB (House Running)ROTE SONNE: DIE LIGA DER GEWÖHN-LICHEN GENTLEmEN (Tapete Records/Hamburg), DJ BERND HARTWICH (Der Englische Garten, merricks/muc)

do 11.01.2018CRUX: ACTION JACKSON – PSyCHO EDITION: DJ SUCUK & mONACO BASS HARRy KLEIN: EIN HERZ FÜR mÜNCH-NER KINDL: ALEKE, TOBIAS BALGHU-BER, FELIX ADAmPImPERNEL: ALKALINO (Audaz, S.O.R.)

fr 12.01.2018CRUX: CHELO RUNNIN THRU THE CRUX: CHELO (THATBOII / CHImPERA-TOR), DJ mAXXX (HAFTBEFEHL / RLDB)HARRy KLEIN: CHRISTIAN LÖFF-LER LIVE, STEFANIE RASCHKE, mEL-LOWFLEX

PImPERNEL: AREL & SCHAEFER (Schüchtern & Zurückhaltend)ROTE SONNE: DANCE mANIA NIGHT: PAUL JOHNSON (Dance mania/Chicago)

sa 13.01.2018CRUX: STRAIGHT UP! CUPSWITDAICE AKA DJ HOTSAUCE & DJ SILENCE HARRy KLEIN: ALL NIGHT LONG KA-ROTTE, SEPARéE: NATANAEL mEGER-SAPImPERNEL: JESSE JAmES (Down’n’Dir-ty) & TOm SOLDA (Archiv)ROTE SONNE: HERRENSAUNA INVI-TES SyBIL JASON (Farcedl/New york), TAKEN LIVE! (Skudge Records/Berlin), CEm (Herrensauna/Berlin)

di 16.01.2018LOTHRINGER13 HALLE: DER KOm-FORT-KUPPEL-KOmPLEX KURATIERT VON SWANTJE GRUNDLER UND THO-mAS mAyFRIED. Vernissage KAmmERSPIELE: Gespräch: KASPER KÖNIG & LISA ENDRISS

JANUAR mmXVIII

Page 14: Legende zur Tatsache geworden ist, druck die Legende ...€¦ · „Wenn die Legende zur Tatsache geworden ist, druck die Legende.“ “Unless it’s Super Paper, hop out the Studebaker.”

mi 17.01.2018CRUX: mIXWOCHHARRy KLEIN: GARRy KLEIN: LEON HAL-LER, m!CA, BOBABACHTZEHNUHRVILLA STUCK: Vortrag und Gespräch: NAHUm TEVET Im FOKUS 19 Uhr

do 18.01.2018GALERIE JO VAN DE LOO: HENNING ROG-GE VernissageGALERIE BARBARA GROSS: SONIA LEI-mER VERNISSAGEGALERIE KLÜSER: JOSEPH BEUyS VER-NISSAGEHARRy KLEIN: RANT & RAVE: ZImmER-mANN, AUTO BOyS, STEPHAN KNOELLROTE SONNE: D I V PRESENTS BOGUS TRUmPER (INRS, Radio 80000/münchen), JONAS HAmmERER (No Problem Group/münchen,Wien)

fr 19.01.2018CRUX: TIP TOEIN’ SOLEmAFIA SOUND-SyTEm AKA DJ NOTORIAS (London), mO-NACO BASS, DJ SUCUK GALERIE JÖRG HEITSCH: NEW mASTERS 2018 Vernissage HARRy KLEIN: BIG HARRy PREmIERE: „LEmmA 4“ By JAZZRAUSCH BIGBAND; ab 23 Uhr: RE.yOU, JOHANNA REINHOLD, DA-VID CASTILLOPImPERNEL: PHILIPP WEINAST (089 Ar-tists, modern Stalking)ROTE SONNE: STOCK5: AATIS (Stock5/mu-nich), ESSIKA

sa 20.01.2018CRUX: CRUX PISTOLS QUALITy TURN UP

HARRy KLEIN: RED ROBIN, PETER SCHU-mANN, LENA BARTPImPERNEL: mDmE STOLL (stylebystoll)PINAKOTHEK DER mODERNE: mÜNCHE-NER KAmmERORCHESTER KONZERT ab 22 Uhrso 21.01.2018PImPERNEL: GENJI yOSHIDA (moonboo-tique | NXTOU)ROTE SONNE: PRES. POLEGROUP: LEWIS FAUTZI (PoleGroup/Portugal), KWARTZ (Po-leGroup/Spain), PHILIPP VON BERGmANN

mi 24.01.2018CRUX: mIXWOCHHARRy KLEIN: GARRy KLEIN: ALKALINO, DEAN DEVILLE, BOBABACHTZEHNUHRPImPERNEL: JESSE JAmES (Down’n’Dirty)PINAKOTHEK DER mODERNE: DISCO FU-TURO. SATELLIT 2 ab 17 Uhr

do 25.01.2018CRUX: TRETTmANN (SoulForceRecords) LIVE AT CRUXHARRy KLEIN: TABULA RECORDS SHOWCASE: PHILIPP SCHURR, ALCHE-mIST, ALEXANDROS BABOULISGALERIE JAHN UND JAHN: THE WAy yOU READ A BOOK IS DIFFERENT TO HOW I TELL yOU A STORy VernissageGALERIE mAX WEBER SIX FRIEDRICH: 55 - WOHNZImmER | GERT WEBER mIT ALTEN BEKANNTEN VernissageKAmmERSPIELE: Uraufführung 20 Uhr: ABOUT A SESSION, CHOREOGRAFIE: ANNA KONJETZKy / AUF ENGLISCHPImPERNEL: ORIANO (milk & Sugar Rec)STEFAN VOGDT - GALERIE DER mODERNE:

IVANA ŠRÁmKOVÁ VernissageROTE SONNE: QUEERSQUAD: mR TC (Op-timo music/Glasgow), JUDITH CRASSER (Pracht/Leipzig), HOUSCHyAR (Hardware/Prag), JULIA BOmSDORF (Female:pressure/münchen)

fr 26.01.2018CRUX: WAVEy: JOSI mILLER (Trettmann Tour dj)HARRy KLEIN: ELECTRONIC mONS-TER: SASCHA BRAEmER, CHRIS mUEL-LER + OFFSET / DIE RAKETE NÜRNBERG SHOWCASE: IN-COmmONPImPERNEL: LAUTERBACH (NachtEin.TagAus) & C4RITO (FRiENDS OF mUSEEK)ROTE SONNE: COUNTERWEIGHT: NX1 (Nexe Records/Barcelona,Spain), ANTN (Counterweight, TRTLNCK/Aarhus,Denmark), GONZO mDF, mARCO H

sa 27.01.2018HARRy KLEIN: PATRICK CHARDRONNET LIVE, BEATAmINES, ALmAPImPERNEL: ROmAN DROZD (Kandis Klub)ROTE SONNE: BASSWERKSTATT: mALA (Deep medi/London), BASSWERKSTATT DJ TEAm FEAT. RAS & DEmINT & SEAHORSE

mi 31.01.2018CRUX: mIXWOCHHARRy KLEIN: GARRy KLEIN: ANETTE PARTy, VIVIENNE VILLAIN, BOBABACHT-ZEHNUHRPImPERNEL: WALTER mARINELLI (Klun-kerkranich)JANUAR mmXVIII

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Portfolio

Timothy Schaumburg

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Ausgaben Super Paper PartyMittwoch 7. Februar 2018Goldene Bar / Haus der Kunst