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J ah res thema «Lärm» Mit dem Jahresthema Lärm geht der Förder- verein Hegnerhof in die erste Programmsaison. Die Veranstaltungsreihe lädt dazu ein, sich jen- seits der gängigen Kontroversen mit dem Thema Lärm und der Verknüpfung von Emission und Emotion auseinanderzusetzen – um neu zu hören.

«Lärm» - Förderverein Hegnerhof · Kunstschaffende arbeiten vor Ort/Referat und Diskussion mit T. Gastberger, Fachstelle für Lärmschutz des Kantons Zürich, Mai/Juni 2012. 4

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Jahres

thema «Lärm»

Mit dem Jahresthema Lärm geht der Förder-verein Hegnerhof in die erste Programmsaison.

Die Veranstaltungsreihe lädt dazu ein, sich jen-seits der gängigen Kontroversen mit dem Thema

Lärm und der Verknüpfung von Emission und Emotion auseinanderzusetzen – um neu zu hören.

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Klotener Dorfstrasse

dg Die Veranstaltungsreihe beginnt mit dem Lärmdisplay, das in Kooperation mit dem Tief-bauamt Kanton Zürich an die Dorfstrasse 63 gestellt wird. Täglich fahren gegen 25‘000 mo-torbetriebene Fahrzeuge durch die Dorfstrasse. Am Tag ist jedes fünfte «schwerwiegend» (Last-wagen), in der Nacht jedes zwanzigste, so die Messungen des Tiefbauamtes. Der Lärm prägt die Dorfstrasse – eine der wichtigsten Haupt-strassen der Flughafenregion und ist als audio-visuelle Kulisse stehts Teil des Hegnerhofes.Nachts, wenn die Sender des Lärms ruhen, fällt die Kulisse und Stille breitet sich aus. Die nacht-aktiven Bewohner erwachen – wie schon im al-ten Klotener Bauerndorf – und nutzen die Dorf-strasse zur Jagt, ohne das Display zu aktivieren.

Im Rahmen der Lärm–Display Kampagne 2012 der Fachstelle Lärmschutz des Kantonalen Tiefbauamtes wird für zwei Wochen ein Lärmdisplay installiert.

Sensibilisierung vor Ort

eg Das interaktive Lärmdisplay und die Plakat-säule zeigen die enge Durchdringung des Thema Lärms mit unserem Alltag wie auch Aspekte ge-fühlter Empfindlichkeiten auf. Wann stört, wann inspiriert uns Lärm, wie viel Lärm ertragen wir, wie gehen wir damit um? Das Lärmdisplay ist Auslöser für unzählige Diskussionen, es ins-piriert besonders auch die Kinder und Jugend-lichen der Gestaltungsschule, welche in den Samstagskursen auditiv und gestalterisch zum selben Thema arbeiten.

Lärmdisplay an der Klotener Dorfstrasse vom Montag, 2.Mai – 4.Juni 2012

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Emissionen – Immissionen

eg Im Workshop bearbeiten sieben Personen aus den Bereichen Kunst, Film und Stadtforschung während einer Woche das Thema Emissionen-Immissionen, verstanden als Austausch und Wechselwirkung sozialer Interessen. Als Ein-stieg wird die Strecke Zürich – Kloten per Velo zurückgelegt, sowie der Flughafen umfahren. Dadurch wird eine Vorstellung vom städtebau-lichen Zusammenhang der Stadt Zürich zum Transitort (Zürich-)Kloten gewonnen. Die Grup-pe beobachtet Schnittstellen unterschiedlichster Welten, so z.B. die sich entlang des Flughafenge-ländes schlängelnde Freizeitanlage, wo Sportler-Innen zirkulieren und das sich unmittelbar da-neben befindende Ausschaffungsgefängnis, wo Personen eingesperrt sind.Am zweiten Tag findet ein Interview statt mit Marc Osterwalder, Leiter des Bereichs Raum + Umwelt der Stadt Kloten. Er spricht über aktuel-le raumplanerische Projekte der Stadt, über neue Methoden der Bevölkerungsbefragung, über Vi-sionen und Wünsche eines identitätsreicheren

Ortes. Konkrete Beispiele sind das geplante Grossprojekt «The Circle» des Architekten Riken Yamamoto, das «verdichtete Bauen» oder die Einschätzung des öffentlichen Raums durch die Soll – Atmosphäre, eine von Dieter Pfister entwi-ckelten Methode. Ein weiteres Gespräch findet mit Hans Hegner statt. Er spricht über die Ge-schichte von Kloten, die Beziehung des Bauern-dorfs zum Flughafen, Landabtausch und über die politische Vergangenheit. Die Prozesse, die Herr Osterwalder auch bereits erwähnte, können so besser verstanden werden.Zwischen den Gesprächen, Spaziergängen und Umfahrungen werden die Beobachtungen und Gedanken auf Plakaten kartiert, Fotos sortiert und im Ifahr aufgehängt. Schlusspunkt am vierten Tag ist eine öffentliche Veranstaltung mit einer Gesprächsrunde, an der die Kartierungen und Fotografien als Grundlage dienen. Am selben Anlass findet auch das Refe-rat der Fachstelle Lärmschutz des Kantons Zü-rich zu «Lärmschutz und Städtebau» statt.

Kunstschaffende arbeiten vor Ort/Referat und Diskussion mit T. Gastberger, Fachstelle für Lärmschutz des Kantons Zürich, Mai/Juni 2012

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Ohr, goldenes Tor

Stille sg An den städtischen Plakatstellen werden wäh-rend insgesamt 12 Wochen Plakate mit dem Wort «Stille» aufgehängt. Eine Intervention, die in aller Stille um die Laute der Umgebung wirbt. Es gingen keine Reklamati-onen ein.

Interventionen im öffentlichen Raum: Mai bis Dezember 2012

Eine Postkartenserie und ein Plakat der Sammlung sind im Hegnerhof erhältlich.

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Ohr Sein sg «Leihen Sie uns ein Ohr?» Mit dieser Frage be-ten wir die Menschen am Klotener Adventsmarkt und im Hegnerhof um ein Porträt ihrer Ohren. 75 Personen - vom halbjährigen Säugling über den Stadtpräsidenten bis zum Urgrossvater - ha-ben ein offenes Ohr dafür und zeigen die Schön-heit und Vielfalt dieses wunderbaren Organs.

Mittagsruhe

sg Während einer Septemberwoche werden je-weils über Mittag acht Liegeplätze zur Verfü-gung gestellt - für ein altbewährtes Mittags-schläfli. Wie man sich bettet, so liegt man: Auf einem Heubett, einer Hängematte, einem Sofa, einer Yogamatten oder Liegestühlen… Inmitten des Raumes baumelt ein kleines Segelschiff, und Lavendelduft füllt den Raum.Es sind nicht viele, die der Ruheduft dahinlockt - aber wer es wagt, findet Kraft für einen neuen Tag.

Liegeplätze im Kulturraum Ifahr, Hegnerhof: Eine Einladung zum klassischen Mittagsschläfli. 3. – 7. September 2012, 12.30 – 13.00 Uhr

Interventionen im öffentlichen Raum: Mai bis Dezember 2012

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Insomnia

eg An diesem warmen Juliabend werden Aussen- und Innenräume des Hegnerhofes durch Instal-lationen und Inszenierungen zum Thema Lärm bespielt. Musik – Klang – Lärm werden in Bewe-gung transformiert und umgekehrt. Kinder und Jugendliche der Gestaltungsschule Kloten erarbeiteten eine Radiosendung mit eige-nen Geräuscheaufnahmen rund um den Hegner-hof. Die Sendung wurde eine Woche zuvor aus-gestrahlt im Radio Lora. Eine Ausstrahlung der selbsterarbeiteten Radiosendung zum Thema ergänzt die Performances. Zu sehen gibt es das extra erstellte kleine Radiostudio aus Dachlatten und schallschluckenden, schwarzen Schaum-stoffelementen. Ergänzend dazu leuchten im Aussenraum grossformatige, „laute“ Spraybil-der. Im Innen- wie Aussenraum werden selbst hergestellte, einfache Zupf-, Klang- und Rhyth-musinstrumente vorgeführt.

Den Höhepunkt des Abends bildet eine zum Thema erarbeitete Szene des Musik- und Bewe-gungstheaters Penthesilea, bei welcher die Kin-der sich an einen festlich gedeckten Tisch mit kostbarem Geschirr setzen und – anstelle des er-warteten Essens – mit dem Geschirr beginnen zu spielen. Erst nur leise einzelne Teller schiebend, dann auch Gläser und Schüsseln immer stärker kreisend und bewegend, bis zum Eklat: Dem Fi-nale mit einem totalen Scherbenhaufen.

Performances im Hegnerhof; Musik - und Bewegungstheater Penthesilea / Gestaltungsschule Kloten, Sonntag, 8. Juli 2012, 18 Uhr

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Lärm- und Raumpflege

sg Katharina Zaugg, Ethnologin und Autorin von «Wellness beim Putzen», führte die Teilnehmen-den mit einer «Staubsammlung» ins Thema ein. Vom «Abstauben» bis zum «Sternenstaub» sam-melte sie Worte und Begriffe, die zur Reflexion ei-gener Wertungen einlud.Nach wechselnden Inputs zu einer entspannteren Putzhaltung, die zugleich stärkt und sauber macht, wurde im Treppenhaus gemeinsam ein Gesang zum Staubsauger erprobt. Der Lärm kann nicht gestillt werden, doch mit Gesang «neutralisiert»!

Arbeiten Gestaltungsschule Kloten

Schnur – Telefon

Lärm- und Raumpflege, Samstag, 3. November

BildquellenS.2 Fachstelle Lärmschutz des Kantonalen Tief-bauamtes | S.3 D.G. | S.4 S.G | S.5 M.L, Wikimedia | S.6, 7 Team Gestaltungsschule, B.C vom Zürcher Unterländer | S.8 I.H.

ImpressumProduktion im Eigenverlag

RedaktionFörderverein HegnerhofDorfstrasse 63, 8302 Kloten

8 Ohr - Safari; Musik - und Bewegungstheater Penthesilea / Gestaltungsschule Kloten, Samstag, 24. November 2012, 18.30 Uhr

Ohr – Safari

Die Ohr-Safari ist die Fortsetzung von «In-somnia». Es werden wiederum die Motive der Transformation von Lärm in Bewegung, Farbe und Formen oder von Bewegung in Geräusche, Klang, Lärm eingesetzt. Es entstanden Szenen, welche die Kinder zwingend – etwa wegen der inspirierenden Astlöcher in den Wänden - im Kulturraum spielen wollten. Die Kinder führen eine Performance auf und werden durch einen grossen Applaus belohnt.

Unmittelbar danach treten Kinder und Jugend-liche der Gestaltungsschule Kloten auf und füh-ren vor, was sie im vergangenen Semester an Ge-staltungsideen für zwei Kreisel der Stadt Kloten entworfen haben. Von den ca. 60 Ideen werden die besten vorgestellt mit der Option, dass letzt-lich zwei davon in die nähere Auswahl kommen und eine im Herbst 2013 im öffentlichen Raum realisiert werden kann. Wir sind gespannt!