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KRAVENS LETZTE JAGD

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Page 1: KRAVENS LETZTE JAGD

K R A V E N SLETZTE JAGD

www.paninicomics.dewww.paninicomics.de

DMAPB002

a 14,95

a 15,80

DAS ULTIMATIVE RACHE-

Page 2: KRAVENS LETZTE JAGD

K R A V E N SLETZTE JAGD

Page 3: KRAVENS LETZTE JAGD

AUTOR

J. M. DEMATTEIS

ZEICHNER

MIKE ZECK

TUSCHE

BOB McLEOD

FARBEN

MIKE ZECK

IAN TETRAULT

ÜBERSETZUNG

REINHARD SCHWEIZER

LETTERING

RAM

REDAKTION USA

JIM SALICRUP

MARK D. BEAZLEY

MICHAEL SHORT

JENNIFER GRÜNWALD

JEFF YOUNGQUIST

JOE QUESADA

HERAUSGEBER

DAN BUCKLEY

SPIDER-MAN: KRAVENS LETZTE JAGD erscheint bei PANINI COMICS, Ravensstraße 48, D-41334 Nettetal-Kaldenkirchen. Marvel Comics werden unter Lizenz in Deutschland von PANINIVerlags-GmbH veröffentlicht. Geschäftsführer Frank Zomerdijk, Publishing Director Europe Marco M. Lupoi, Editorial Director Tony Verdini, Redaktion Christian Grass, Luigi Mutti,Pia Oddo, Lisa Pancaldi, Thomas Witzler, Finanzen & Beratung Axel Drews, Marketing DirectorMax Müller, Marketing Thorsten Kleinheinz, Vertrieb Alexander Bubenheimer,Logistik Ilja Jennes, Lektoren Michael Leimer, Anja Seiffert, Übersetzer Reinhard Schweizer, grafische Gestaltung Rudy Remitti, Nicola Spano, Art Director Mario Corticelli,Redaktion Panini Comics Annie Dauphin, Beatrice Doti, Produktion Panini Comics Francesca Aiello, Andrea Bisi, Alessandra Gozzi, Lorenzo Raggioli, Lorena Rubbiani.Copyright: © 1987, 2006 Marvel Characters, Inc. Zur deutschen Ausgabe: © 2007 PANINI Verlags-GmbH. The characters included in this issue (Spider-Man: Kravens letzte Jagd) and thedistinctive likenesses thereof are properties of Marvel Characters, Inc. and this publication is under license from Marvel Characters, Inc. Für die digitale Ausgabe: Supervision Carlo DelGrande, Grafik und Layout Andrea Lusoli.

Digitale Ausgaben: ISBN 978-3-7367-2709-0 (.pdf) / ISBN 978-3-7367-2708-3 (.epub)

5DER SARGThe Coffin Web of Spider-Man 31Oktober 1987

28KRABBELTIERECrawling Amazing Spider-Man 293Oktober 1987

51NIEDERGANGDescent Spectacular Spider-Man 131Oktober 1987

74AUFERSTEHUNGResurrection Web of Spider-Man 32November 1987

97DONNERThunder Amazing Spider-Man 294November 1987

122AUFERSTEHUNGAscending Spectacular Spider-Man 132November 1987

Page 4: KRAVENS LETZTE JAGD

Nun, zumindest nicht so, wie ihr denkt.

Autoren glauben gerne, ihr Werk vollkommen im Griff zuhaben. Aber damit trösten sie sich nur selbst. Nachdem ichnun seit mehr als 25 Jahren meinen Lebensunterhalt alsSchriftsteller verdiene, wurde mir sehr bewusst – mitunterschmerzlich –, dass ich nur das Medium bin. Ein Mittel fürdie Story, um nach außen zu gelangen. Doch die Geschichteerzählt sich stets selbst.

Will ich damit behaupten, Geschichten führen ein Eigenle-ben? Ja… genau das will ich. Es entspricht meiner Überzeu-gung, dass Erzählungen lebendige Wesen sind: Sie bewegensich, sie denken, sie atmen. Vielleicht nicht, wie Menschenaus Fleisch und Blut es tun. Aber auf irgendeine unergründ-liche Art, in irgendeiner unergründlichen Dimension exis -tieren diese Kreaturen, die wir Storys nennen. Und mit ihnenauch die Charaktere, die sie bevölkern. Und es sind nicht dieAutoren, Künstler oder Redakteure, sondern stets dieGeschichten, die das Ruder in der Hand halten. Manche die-ser imaginären Welten beschließen, völlig ausgebildet ineinem gleißenden Strahl kreativer Energie zu erscheinen.Andere bevorzugen es, sich Zeit zu nehmen.

So war es auch mit dem sechsteiligen Abenteuer, das nungesammelt vor euch liegt. Zwischen dem ersten FunkenInspiration, irgendwann 1984 oder 1985, und dem veröf-fentlichten Werk lag ein weiter Weg. Wenn ich hätte ent-scheiden dürfen, was Gott sei Dank nicht der Fall war, dannwäre die ursprüngliche Idee in Druck gegangen – eineWonder Man-Miniserie! Simon Williams, von seinem Bru-der, dem Grim Reaper, im Kampf bezwungen, erwacht ineinem Sarg, gräbt sich nach draußen und entdeckt, dass erüber Monate lebendig begraben war. Doch die Story wusstees besser. Sie wusste, dass sie noch Zeit benötigte, um inmeinem Unterbewusstsein zur angemessenen Form zu rei-fen. Tom De Falco, damals Chefredakteur bei Marvel, gabihr recht. Als ich ihm meine Wonder Man-Version vorstellte,hat er sofort abgelehnt.

Aber irgendwas an diesem Konzept “Rückkehr aus demGrab” ließ mich nicht los.

Einige Monate später bei DC Comics. Ich unterbreitete demdort für die Batman-Titel verantwortlichen Redakteur LenWein, was ich für einen Geniestreich hielt: Der Joker killtBatman. Zumindest glaubt er das. Und nun, da seine primäreExistenzberechtigung ausgelöscht ist, schnappt der Erz-schurke über. Nur ist der Joker natürlich schon verrückt. Alsowird er geistig wieder gesund, nachdem er durchdreht.Unterdessen wird Batman beerdigt und als er Wochen späteraus dem Grab aufersteht, nimmt das fragile, neue Lebendes Joker eine tragische Wendung. Doch Len hatte schoneine andere Joker-Story auf dem Tisch liegen. Etwas, dassich The Killing Joke nannte, geschrieben von einem briti-schen Newcomer namens Alan Moore (was ist eigentlichaus ihm geworden?), und Len war der Meinung, dass sichdie Joker-Elemente meiner Geschichte mit gewissen Passa-gen von Alan überschnitten.

Abgelehnt. Erneut. (Ich habe es geschafft, den Aspekt der“geistigen Genesung” nahezu eine Dekade später zu ver-wenden. Aber das ist ein anderes Thema… für einen anderenSammelband… bei einem anderen Verlag!)

Ich war enttäuscht – aber ich vermutete, die Geschichte warnicht unglücklich über die Umstände. Sie wusste, dass derZeitpunkt noch nicht gekommen war. Wusste, welche Fein-heiten noch fehlten, bevor sie ins Rampenlicht treten würde.Und so wartete sie geduldig, während ich…

Na ja… ich hab sie wieder umgeschrieben. Als Spider-Man-Story? Nein. Als eine weitere Batman-Story. Den Joker ließ

ich fallen und ersetzte ihn durch Hugo Strange. Ein Klassikervon Steve Englehart und Marshall Rogers schwebte mirvor Augen, wo Strange für ganze zwei Seiten – glaube ich– Batmans Kostüm trägt. Wäre es nicht interessant, wennHugo Strange derjenige ist, der Batman letztlich tötet? Undder in seiner Arroganz beschließt, Batman zu werden, dasKostüm anzuziehen und dessen Rolle zu übernehmen, nurum seine Überlegenheit zu beweisen? Ich war sicher, dieseStory kann kein Redakteur abweisen.

Zu jener Zeit hatte sich Len Wein selbstständig gemachtund Denny O’Neil hatte ihn als Batman-Redakteur ersetzt.Doch wisst ihr was?

Denny winkte ab.

Da saß ich also. Dreimal wurde meine Idee verschmäht. Vondrei der besten Redakteure der Branche. Vielleicht bin ichbesessen, dachte ich. Vielleicht sollte ich es aufgeben undweiterziehen.

Aber die Geschichte ließ mich nicht.

Ich war frustriert, gelinde ausgedrückt. Über all die Türen,die mir vor der Nase zugeschlagen wurden. Aber die Saatdes Gedankens hatte sich inzwischen aus dem feuchtenGrund emporgearbeitet und ihre Zweige und Blätter spros-sen. Sie gediehen immer weiter. Entwickelten sich in ihremeigenen Tempo, ihrer eigenen Zeit. Und auch wenn ich nochkeine Ahnung hatte, war der Story bereits klar, dass sie balddie Gestalt und vor allem die Charaktere finden würde, diesie stets gesucht hatte.

Herbst, 1986. Als ich eines Tages Marvel besuchte, wurdeich von Jim Owsley, Redakteur der Spider-Man-Titel, undTom De Falco (was? Er schon wieder?) zum Essen eingeladen.Sie boten mir an, Spectacular Spider-Man zu schreiben. Dochich schreckte davor zurück, mich einer weiteren monatlichenSerie zu widmen. Owsley und De Falco blieben hartnäckig.Ich wurde schwächer. Sie drängten mich vehement. Ich gabnach.

Und als ich nach Hause kam, dämmerte mir erst, was für einGlück mich ereilt hatte: Ich erhielt eine weitere Chance, wahr-scheinlich die letzte, um es nochmals mit meiner Idee “Rück-kehr aus dem Grab” zu versuchen. Und noch wichtiger:Während ich an meinem Exposé arbeitete, bemerkte ich,dass Spider-Man, der jüngst Mary Jane geheiratet hatte,eine weit bessere Wahl war als Wonder Man oder Batman.Peter Parker ist wohl der auf emotionaler und psychologi-scher Ebene authentischste aller Superhelden. Unter seinerMaske ist er genauso verwirrt, fehlbar und rührend mensch-lich wie all die Leute, die über ihn lesen oder schreiben: derdefinitive Jedermann. Und die Liebe dieses Durchschnitts-bürgers für seine Frau, für das neue Leben, das sie sich auf-bauten, bildete den emotionalen Treibstoff, der die Storyentzündete. Es waren Mary Janes Präsenz, ihre Liebe undihre Seele, die Peter tief im Innersten seines Herzens berühr-ten und ihn nach oben zwangen, raus aus dem Sarg, ausdem Grab… in das Licht.

Und das war die Geburtsstunde von KRAVENS LETZTE JAGD.

Na… nicht ganz.

Denn Kraven hatte ich noch gar nicht auf der Rechnung.Genial wie ich bin, dachte ich: Okay, Hugo Strange kommtalso nicht in Frage. Warum schaffe ich mir nicht meineneigenen, neuen Schurken, der seine Rolle übernimmt?Und das hab ich getan. (Fragt mich nicht nach dem Namendieser brillanten Neukreation oder allem anderen überihn, weil ich mich ehrlich an nichts erinnern kann!) Rausging’s mit dem Grobkonzept. Owsley liebte es. “Das

Geständnis: KRAVENS LETZTE JAGD ist nicht von mir.

Page 5: KRAVENS LETZTE JAGD

machen wir”, sagte er. Ich war euphorisch. Die Reise waram Ende angelangt.

Für mich – aber nicht für die Story. Sie benötigte noch einigewenige Elemente, um sich selbst zu vervollständigen.

Eines Mittags saß ich in meinem Büro und tat, was alle Auto-ren am besten können: sich vor der Arbeit drücken, Zeit tot-schlagen. Das war noch vor dem Internet, dem ultimativenMittel zur Zeitverschwendung in der Historie der Menschheit.Also blätterte ich durch einige Stapel Comics, die vor mirauf dem Boden lagen. Ich griff mir ein Handbuch über dasMarvel-Universum. Ohne bestimmten Grund fiel mein Blickauf den Eintrag zu Kraven dem Jäger.

Ihr müsst bedenken, dass mich Kraven null interessierte.Eigentlich betrachtete ich ihn immer als einen der langwei-ligsten, gewöhnlichsten Gegner in Spider-Mans Schurken-galerie. Gegen Doc Ock oder den Grünen Kobold sah erkein Land.

Aber unter all den Informationen zu seiner Person gab eseine verblüffende Eigenschaft: Kraven war Russe. (Bis zumheutigen Tag rätsle ich: Wurde dies einst in der Comic-Kontinuität eingeführt oder hat es der Autor des Kapitelsaus einer Laune heraus hinzugefügt?)

Russe?

Russe!

Was mich daran derart faszinierte? Ein Wort: Dostojewski.Als ich an der Highschool Schuld und Sühne und Die BrüderKaramasow las, fesselten diese Werke meine Gedanken,bohrten sich in mein Nervensystem… und rissen mich ent-zwei. Kein anderer Dramatiker hat je brillanter die wankendeZwiespältigkeit des Seins erforscht, die geheimnisvollenHöhen und verabscheuungswürdigen Tiefen des mensch-lichen Herzens beleuchtet als Dostojewski. Die russischeSeele, wie in diesen Romanen geschildert, entsprach wahr-haftig der universellen Seele. Meiner Seele.

Und Kraven war Russe.

Auf der Stelle stand mir Sergei Kravinoff ganz nah. Auf derStelle wechselte die Story ihren Fokus. Auf der Stelle rief ichOwsley an und erzählte ihm, den neuen Schurken zu ver-gessen. Dies war Kravens Geschichte.

Jim zeigte sich nicht begeistert. Er mochte den neuen Schur-ken. Aber Gott segne ihn, er ließ mich gewähren.

Jetzt war die Story komplett, richtig?

Fast.

Denn Owsley hatte Mike Zecküberredet, Spectacular Spider-Man zu zeichnen. Mike und ich hatten mehrere Jahre zusam-men an Captain America gearbeitet. Und mir kommen nureine Handvoll Superhelden-Zeichner in den Sinn, die so gutsind wie Zeck, aber nicht ein einziger, der besser ist. MikesZeichenstil ist fließend, energiegeladen, äußerst gefühlsbe-tont und er erzählt die Story mit solcher Leichtigkeit, dassauch das Schreiben für diese Seiten genauso leicht wird.Mike hatte die Cap-Serie verlassen (um sich den originalenSecret Wars zu widmen), gerade als wir den Zenit unseresgemeinsamen Wirkens erreichten. Und ich war heiß darauf,dort anzuknüpfen, wo wir aufgehört hatten.

Ich bin lange genug in diesem Beruf tätig, um zu wissen,dass sich die Chemie zwischen Illustrator und Autor nicht

heraufbeschwören oder erzwingen lässt: Entweder sie istvorhanden oder nicht. Mit Mike war sie vorhanden… undweit mehr als das. Mit keinem anderen Zeichner hätte meineStory die Leser derart berührt oder dieselbe enthusiastischeResonanz erzeugt, die ihr heute noch, fast 20 Jahre nachihrer Schöpfung zuteilwird. Es wäre nicht KRAVENS LETZTEJAGD gewesen. (Nebenbei erwähnt, auch nicht mein Titel.Ich nannte sie Fearful Symmetry – eine Hommage an WilliamBlake, einen weiteren meiner literarischen Helden. JimSalicrup kam auf KLJ, nachdem er die redaktionelle Verant-wortung übernommen und Jim Owsley das Team verlassenhatte. Salicrup war es auch, der eine geniale Idee einbrachte,die seither ständig kopiert wird: den Sechsteiler in allen dreiSpidey-Titeln über einen Zeitraum von zwei Monaten zuveröffentlichen. Heute sind wir so etwas gewohnt. 1987 wares revolutionär.)

Weil Zeck mit an Bord war, beschloss ich, einen Gegner Cap-tain Americas beizusteuern, den wir beide erschaffen hatten– die Menschenratte namens Vermin. Eine beiläufige Ent-scheidung (zumindest erschien es mir so; aber ich schätze,die Story wusste warum), die sich als elementar erwies. Ver-min entwickelte sich zum entscheidenden Faktor, der denKontrast zwischen Peter Parkers Vision von Spider-Man undKravens verzerrtem Spiegelbild erst zum Tragen brachte.

Und jetzt kommt der seltsamste Part von allen.

In den Jahren, die seit der ursprünglichen Wonder Man-Ideevergangen waren, hatte sich mein Privatleben in einen Höl-lentrip verwandelt. Ich erspare euch die traurigen Details.Nur so viel: Ich befand mich in einer Phase meiner Existenz,wo jeder Tag eine gewaltige Anstrengung erforderte. Ichfühlte mich lebendig begraben wie Peter Parker. Ein Wan-derer im Dunkeln wie Vermin. So verloren, verzweifelt undgebrochen wie Sergei Kravinoff.

Kurz, es war ein elender Lebensabschnitt für mich – aberder perfekte Zeitpunkt, um die Story zu schreiben. Wäre dasGanze ein paar Jahre zuvor oder danach (als sich mein Lebenauf wundersame Weise selbst heilte) meinem Geist ent-sprungen, es wäre niemals dasselbe gewesen. Ich bin über-zeugt, meine persönlichen Konflikte, die sich in denProblemen unserer drei Hauptprotagonisten widerspiegeln,verliehen meiner Feder erst solch eine Intensität und Auf-richtigkeit. (Keine Ahnung, was Mike Zeck zu seiner begna-deten Arbeit inspirierte. Aber ich hoffe, es war nichtannähernd so grauenvoll.)

Und nun verratet mir: Wer genau hat hier das letzte Wort?Wer hat die Story, die ihr gleich lest, wirklich geschrieben?Ich glaubte, das wäre ich gewesen – aber da wuchs etwasin mir heran, entwickelte sich fort und entsprang exakt zuder Zeit, als die kreativen Voraussetzungen ideal waren.

Klar, ich löse die Schecks ein. Und ich nehme sogar das Loban. Aber tief in meinem Herzen weiß ich, dass da draußenetwas Größeres ist. Etwas Magisches, das in mir steckt… wiein allen von uns, die sich als Autoren bezeichnen.

Storys haben ein Eigenleben.

Und das ist gut so.

J. M. DeMatteis

Juni 2006

Page 6: KRAVENS LETZTE JAGD

Ich bin Kraven--

Page 7: KRAVENS LETZTE JAGD

-- die Bestie.

Page 8: KRAVENS LETZTE JAGD

Mein Geist ist Wut und Pracht.

Mein Herz ist Feuer und Stolz.

Mein Körper ist Anmut und Kraft.

Ich bin Kravinov--

Page 9: KRAVENS LETZTE JAGD

-- der Mensch.

Ein alter Mensch-- obwohl das kaum einer weiß.

Als Kind kam ich in dieses Land,

kurz nach dem Sturz des Zaren-- vor über 70 Jahren.

In Russland war kein Platz mehr für den Adel.

Für Anstand.

Für Ehre.

Doch diese Dinge wurden mir mitgegeben, lange bevor ein Lenin meine Heimat ruinierte.

Ehre? Würde? Wo sind sie heute? Die Welt, so scheint es, ist Russlands traurigem

Beispiel gefolgt.

Lebten meine Eltern noch, sie würden dieses verwundete

Tier namens Zivilisation nicht

mehr erkennen. Sie würden es fürchten.

Und verachten.

Ich bin Kraven--

Page 10: KRAVENS LETZTE JAGD

-- der Jäger. Ich habe Würde gefunden.Aber nicht in den Städten.

Ich habe Ehre gefunden.Im Herzen des Dschungels.

Ich habe Sinn gefunden-- inder Jagd.

Doch den Jahren kann ich nicht ewig entfliehen. Mein Geist ist müde-- mein Herz erdrückt vom Gewicht einer unseligen Zeit.

Ich werde sterben.Ich muss sterben. Schon bald.

Page 11: KRAVENS LETZTE JAGD

Joe Faceist tot.

kümmert mich das?

er war einer dieser armseligen strassengangster.

ein versager. hab ihn ein dutzend mal erwischt.

jetzt ist er tot.

kümmert mich das?

wie viele joe faces habeich all die jahre gekannt?unzählige. für mich keine

menschen. nur hindernisse.oder mittel zum zweck.

wenn sie sterben...

armer, dummer junge.

... kümmert mich das?

starb ohne einen cent. keine

verwandten.

joey hatte nur uns.

ist alles, was wir tun

können.

Page 12: KRAVENS LETZTE JAGD

wir haben für dich gesammelt, joey. für

diese kiste, für ein anständiges grab.

und vielleicht...tut einer mal das

gleiche für...

... uns.

oh mann.

es ist--

sie bringen den namen nicht über die lippen.

haben zu grosse angst.

fliehenvor

jemandem,den esnichtgibt.

auch joe hatte angst. er hat vor

mir gezittert-- istweggerannt, wie sie

jetzt rennen.

es gibt keinen spider-man.er ist eine maske. eine--

halt!ich

macheeuch

keinenärger!

lüge. natürlich. es wäre grossartig, wennmein kostüm den menschen darunterverwandeln könnte. ist aber nicht

so. ich bin nicht spider-man.

spider-man.

GEÖFFNETGEÖFFNET

Page 13: KRAVENS LETZTE JAGD

ich bin... peter parker. ich will mich verab-schieden.

und... ja, es kümmert

mich.

sie werden das nie verstehen. nein, niemand. wie auch?

harry,nein!

ich wollte, ichkönnte mit ihrenaugen sehen... wiesie mich sehen.

ich niete denspinnen-freak um und bin hier der könig!

uh... vielleichtlieber nicht.

harry.

lass es

bleiben.

braver junge.verkriecht sichin der nächsten

ecke.

willst dem “spinnen-freak“ nicht zu nahe kommen, hmm?

dabei ist er ebenso“menschlich“ wie du.ebenso--

für einen sarg und ein grab.

-- zer-brechlich.

Page 14: KRAVENS LETZTE JAGD

und er hatebenso angst--

-- vor demsterben.nur darumgeht es.

gestern ned leeds.heute joe face.

morgen...

tante may?mary jane?

ich?

seltsam. da setze ichjeden tag mein leben

aufs spiel. doch an dentod denke ich nie.

und ja...auch ich--

onkel ben, captain stacy, gwen--jetzt ned... viel zu früh sind siegestorben...

-- werde sterben.

aber nicht so

bald.

Page 15: KRAVENS LETZTE JAGD

Heute Nacht.