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Kraut & Rüben Kraut & Rüben Gärtnern mit Rosa und Kurti Liesbeth Engelbrecht

Kraut und Rüben

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Broschüre zur Sonderausstellung

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Kraut & RübenKraut & RübenGärtnern mit Rosa und Kurti

Liesbeth Engelbrecht

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Literaturverzeichnis

Buchter-Weisbrodt, H. (2006): Tomaten für den Hausgarten. Wien: Österreichischer Agrarverlag.

De Sairigné, C. (1996): Wo die Schokolade wächst. Ravensburg: Ravensburger Buchverlag.

Greiner, K., Weber, A., Michaeli-Achmühle, P. (1993): Gartenjahr. Erlebnis Garten im Jahreslauf. Niederhausen: Falken-Verlag GmbH.

Hédelin, P. (2008): Alles über Obst und Gemüse. Esslingen: Esslinger Verlag.

Heistinger, A., Arche Noah, Pro Specie Rara (Hrsg.) (2004): Handbuch Samengärtnerei. Innsbruck: loewenzahn.

Koller, B., Steiner, E. (2011): Kraut & Rüben. Menschen und ihre Kulturpflanzen. Ausstellungskatalog des Landesmuseum Niederösterreich, St. Pölten.

Pellisier, V.: Natur- & Pflanzen-ABC. Königswinter: Tandem Verlag GmbH.

Impressum

Diese Publikation für junge Leserinnen und Leser erscheint anlässlich der Ausstellung „Kraut & Rüben – Menschen und ihre Kulturpflanzen“ 20.03.2011 – 12.02.2012

Ausstellungsveranstalter Niederösterreichische Museum Betriebs GmbHDirektion Carl Aigner, Erich SteinerGeschäftsführung Brigitte Schlögl, Peter WeissKuratoren Beate Koller (Arche Noah), Erich Steiner

Autorin Liesbeth Engelbrecht unter redaktioneller Mitarbeit von Heidrun-Ulrike WenzelIllustration Maskottchen „Rosa & Kurti“ Baschnegger & GolubIllustration Maskottchen „Poldi“ Lisa-Iruna Bruckner

Grafische Gestaltung schultz+schultz-Mediengestaltung, 1040 WienDruck Janetschek GmbH, 3860 Heidenreichstein

Medieninhaber Niederösterreichische Museum Betriebs GmbH, St. Pöltenwww.landesmuseum.net

Mit freundlicher Unterstützung durch das Land Niederösterreich und die Aktion „Natur im Garten“ www.naturimgarten.at

© 2011 für die Broschüre bei den Medieninhabern© 2011 für die Fotografien: Arche Noah; Austria Research Centers GmbH.; L. Engelbrecht; Foto-archiv Landesmuseum Niederösterreich; B. Kaar; H. Lackinger; Natur im Garten (M. Benes-Oller, J. Brocks, A. Haiden, B. Haidler); pixelio (B. Klack, R. Kaute, G. Schoenemann, K. Schwarz, O. Wen-ninger); G. Scharmayr; wikimedia commons; shutterstock.com; photos.com; clipart.com

Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Abdrucks und das der Reproduktion einer Abbildung, sind vorbehalten. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, Mikroverfilmung, Übersetzung und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme.Änderungen vorbehalten.

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Kraut & RübenKraut & RübenGärtnern mit Rosa und Kurti

Hallo! Ich bin Poldi, das Maskottchen vom Lan-desmuseum. Wie ich sehe, hast du schon unsere neue Ausstellung entdeckt. Es geht um Kraut & Rüben. Ich bin ja eigentlich eine ordentliche Eule, die selten Kraut & Rüben durcheinander bringt. Darum habe ich Rosa, die Rübe und Kurti, das Kraut eingeladen. Gemeinsam werden sie dich durch die Vielfalt der Kulturpflanzen führen. Ich wünsch dir viel Spaß und zahlreiche neue Entde-ckungen!

PflanzenfreundIn aufgepasst! Wir haben gehört, du begleitest uns heute auf unserer Gartenreise. Das ist toll. Weißt du, in so einem Garten ist über das Jahr gesehen ganz schön viel los! Neben vielem Wissenswerten und verborgenen Geheimnissen aus unserer wunderbaren Pflanzenwelt haben wir auch einige Gartentipps und köstliche Rezepte vorberei-tet. Bist du bereit für eine Reise durch die Vielfalt unserer Pflanzbeete?

Tipp: Unser Museumsgarten mit Hochbeeten und Nützlingshotel; Rätselauflösung auf Seite 51

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Kräuter- und

Gemüsegärten zum

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Natur im Garten steht ganz im Zeichen des Kräuter-, Obst- und Gemüsegartens

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Jetzt das NÖ Gartentelefon unter 02742/74333 anrufen und die Broschüre gratis bestellen.

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VorwortKULTURPFLANZEN – Jeder kennt sie, jeder verwendet sie. Doch seit wann gibt es das Obst, Gemüse und die Kräuter, die wir heute so schätzen? Wie haben diese Köst-lichkeiten den Weg in unser Leben gefunden?

Unsere Naturgärten sind der ideale Ort für eine Entdeckungsreise zu den Schätzen des Nutzgartens und diese Broschüre soll dich dabei begleiten. Dazu wünsche ich dir viel Spaß und ein fröhliches Naschen.

Wolfgang SobotkaLandeshauptmann-Stellvertreter

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Auf in den Garten!Auf in den Garten!

Eine Pflanze ist eine Pflanze!? 6

Was ist eine Pflanze? 6

Was ist eine Kulturpflanze? – Geht diese ins Theater? 6

Von der Wildpflanze zur Kulturpflanze – Ein langer Weg! 6

Die Qual der Wahl – Darf ich eine Kulturpflanze sein? 7

Warum braucht der Mensch die Pflanzen? 8

Die tollen Eigenschaften einer Kulturpflanze 9

Entdeckungsreise im Naturgarten 10

Vom Samen zur Pflanze 11

Was brauchen die Pflanzen zum Wachsen? 12

Gartenhelfer gesucht! 13

Mit Rosa und Kurti quer durchs Beet 14

Blüten, Stiel und viele Blätter 15Steckbrief: Kraut 15Da haben wir den Salat 17

Zwiebel, Wurzeln und tolle Knollen 19Steckbrief: Rote Rübe 19Wir lieben dich, Miss Tolle Knolle! 22

Ab ins Feld – Rein ins Getreide! 24

Fruchtgemüse – Die ganze Vielfalt 25Tomate oder Paradeiser? 25Zucchini – Die Meisterin der Vielseitigkeit 26Über‘n Zaun g‘schaut: Halloween und der Kürbis 27

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Alles Gurke oder was? 28Paprika, Pfefferoni & Co. 29

Eine Bohne kommt selten allein – Willkommen bei den Hülsenfrüchten! 31Fisole oder Bohne? 31Soja, wo versteckst du dich? 32Ach du dicke Erbse! 33

Ein Stückchen Natur 34

Über‘n Zaun g‘schaut: Wo kommt die Schokolade her? 35

Die süßesten Früchte aus der Obst- und Beeren-Welt 36Mit dem Apfelbaum durchs Jahr! 36Willkommen im Beerenreich 38

Forschungsstation Hecke 42

Ölpflanzen – Jetzt wird‘s fettig! 43

Färberpflanzen – Jetzt wird‘s bunt! 45

Von der Kulturpflanze zum Einheitsbrei… 46

Wer hat‘s erfunden – Wo ist‘s hin verschwunden? 46

Arche Noah – Für die Vielfalt! 48

Und wie sieht deine Zukunft aus? 49

Rätselauflösung 51

Hast du eine Lieblingsfrucht? Oder be-vorzugst du leckeres Gemüse? Oder gar Sonnenblumenkerne? Du findest an die 100 verschiedene Pflanzen in der Aus-stellung, und manche werden auch in dieser Broschüre näher vorgestellt!

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Eine Pflanze ist eine Pflanze!?Eine Pflanze ist eine Pflanze!?Gleich tauchen wir in die bunte Pflanzenwelt ein. Doch zuvor gibt es noch ein paar grundlegende Dinge zu klären…

Was ist eine Pflanze?Pflanzen sind Lebewesen. Es gibt sie schon seit 3 Milliarden Jahren auf der Erde. Die Algen waren die Ersten, dann kamen vor 600 Mil-lionen Jahren die Tierchen dazu. Einige Millionen Jahre später gab es bereits Blütenpflanzen und Fruchtpflanzen. Der Mensch gesellte sich aber erst vor 3 Millionen Jahren dazu.

Die Pflanzen sind somit die ältesten Lebewesen auf der Erde. Ge-nauso wie Mensch und Tier müssen Pflanzen Nahrung aufnehmen und sich vermehren um weiter zu bestehen.

Was ist eine Kulturpflanze? – Geht diese ins Theater? Kulturpflanzen sind aus wildwachsenden Arten gezüchtete Pflanzen, die als Nutz-pflanzen oder Zierpflanzen angebaut werden.

Kulturpflanzen sind also jene Pflanzen, die vom Menschen in Kultur genommen wur-den. Der Mensch hat vor langer Zeit begonnen, wildwachsende Pflanzen auf seinem Land anzubauen. Das Wort ‚Kultur‘ stammt nämlich vom lateinischen Wort ‚colere‘ ab, was ‚Acker bestellen‘ bedeutet.

Von der Wildpflanze zur Kulturpflanze – Ein langer Weg! Vor rund 13.000 Jahren wurden die Menschen sesshaft. Bis dahin zogen sie als No-maden, als Jäger und Sammler, durchs Land. Mehr als 10.000 Jahre liegt es zurück, da begannen die Menschen Pflanzen und Tiere zu züchten. Die durch die Landwirtschaft gewonnenen Nahrungsmittel wurden zur Lebensquelle der Bevölkerung. Mit den

vor 300 Milliarden Jahren – erste Pflanzen (Algen)

vor 600 Millionen Jahren – erste Tierchen (Weichtiere,

z.B. Furchenfüßer)

vor 350 Millionen Jahren – erste Blüten- und Fruchtpflanzen

(z.B. Koniferen)

vor 3 Millionen Jahren – erster Mensch

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Menschen wurden auch die Wildpflanzen sesshaft. Aus den wildwachsenden Pflan-zen wurden Nutzpflanzen oder Zierpflanzen, die nun von der Pflege der Menschen abhängig sind.

In Niederösterreich ließen sich die ersten Menschen um 5.600 v. Chr. nieder. Der Lössboden, den sie hier fanden, eignete sich ganz besonders für die Landwirtschaft. Viele Kulturpflanzen waren aber früher nicht heimisch bei uns. Sie wurden von Erobe-rern, Weltumseglern oder Einwanderern mitgebracht.

Die Qual der Wahl – Darf ich eine Kulturpflanze sein? Es gibt auf der Erde ungefähr 250.000 höher entwickelte Pflanzen. 4.000 davon wurden in Kultur genommen. Um eine Kulturpflanze zu sein, braucht es mehr als ei-nen Stängel und ein paar Blätter. Vielmehr muss die Pflanze so gebaut sein, dass ihr schmackhafte und nährstoffreiche Früchte, Blätter, Wurzeln oder Knollen wachsen.

vor 13.000 Jahren – Menschen werden sesshaft

vor 10.000 Jahren – Menschen beginnen Pflanzen zu kultivieren

vor 600 Jahren – erste Eroberer entdecken neue Länder und

verteilen die Kulturpflanzen rund um den Globus

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Warum braucht der Mensch die Pflanzen? Was würde der Mensch ohne Pflanzen machen? Vielleicht denkst du: „Hurra,

ich muss keinen Salat mehr essen.“ Aber was ist mit Erdbeereis? Oder Chips? Von Schokolade gar nicht zu sprechen. Es gibt aber viel wichtigere Gründe,

warum Pflanzen für uns lebensnotwendig sind!

Pflanzen geben uns Luft zum Atmen.Grüne Pflanzen können mit Hilfe des Sonnenlichtes Sauerstoff produzieren. Diesen Vorgang nennt man Fotosynthese.

Pflanzen liefern uns Nahrung.Obst, Gemüse und Getreide füllen uns immer herrlich die Mägen.

Pflanzen kleiden uns.Viele Pullis, T-Shirts und Hosen bestehen aus Baumwolle. Diese Wolle wird aus der Frucht der Baumwollpflanze gewonnen.

Pflanzen geben uns ein Zuhause.Tisch, Bett und Kasten sind aus Holz gemacht. Die Bäume dafür fin-den wir in den Wäldern dieser Erde.

Pflanzen machen uns gesund.Viele Pflanzen haben eine heilende Wirkung. Heilpflanzen werden oft zur Herstellung von Medikamenten verwendet.

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Die tollen Eigenschaften einer Kulturpflanze Vergleiche die Wildpflanze mit der Mega-Kulturpflanze. Schau dir genau an, welche Vorteile eine Kulturpflanze gegenüber der Wildpflanze hat.

Ähren zerbrechen, Hülsen platzen: Samen werden leicht ausgestreut

Zeitige Blüte, kleine Früchte, viele Samen: rasche Vermehrung

Rote Früchte locken Vögel an, die die Samen fressen, aber nicht verdauen: groß-räumige Verbreitung

Scharfe, bittere, giftige Früchte: Abschreckung gegen Säugetiere

Stachelige Blätter, bitterer Milchsaft: Fraß-Schutz

Große Speicherorgane: langsames Wachstum, späte Blüte

Leicht zu ernten: keine brüchigen Ähren oder aufspringende Schoten

Gut lagerbare, nährstoffreiche Samen

Große, nährstoffreiche Früchte

Wohlschmeckend, nicht zu scharf und bitter

Große Blattmasse ohne Stacheln oder viel Milchsaft

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Entdeckungsreise im NaturgartenIn einem Naturgarten ist immer was los! Hier kann man jede Menge Tiere und Pflan-zen entdecken und erforschen. Wusstest du z.B. dass unter 1m3 Erde bis zu 700 Wür-mer leben?

Ganz besonders toll an Naturgärten ist, dass man hier köstliches Obst und Gemüse ernten kann. Es wird nämlich ganz ohne giftige Spritzmittel und chemische Dünger angebaut. Deshalb kann man es völlig bedenkenlos essen.

Im Kreislauf der NaturDamit die Pflanzen optimal wachsen können, ist ein gesunder Boden die wichtigste Voraussetzung. Kompost, den natürlichsten Gartendünger, kannst du ganz einfach selbst herstellen:

Zutaten: Küchenabfälle wie z.B. Salatblätter oder Obst-

reste. Jedoch keine gesalzenen Speisereste! Gartenabfälle wie z. B. Laub, Rasenschnitt,

Zweige oder Erntereste Etwas Gartenerde und Steinmehl Heu oder Stroh

So wird‘s gemacht:Schichte an einer halbschattigen Stelle im Garten zuerst die Zweige auf. Gib darauf abwechselnd eine ca. 20 cm hohe Schicht gemischter Gartenabfälle und eine dünne Schichte Erde oder Steinmehl, bis ein schöner Haufen entsteht. Decke ihn mit etwas Heu oder Stroh ab, damit der nicht austrocknet.

Beobachtungstipp: Im Komposthaufen kannst du bald jede Menge Würmer, As-seln und Tausendfüßer beob-achten, die aus den Abfällen wieder fruchtbare Erde erzeu-gen. Mit einer (Becher)lupe kannst du sie besonders gut betrachten.

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Vom Samen zur PflanzeDie Pflanzenvermehrung ist gar keine einfache Sache. Pflanzen können sich mit Sa-men vermehren oder mit Pflanzteilen. Manche Gewächse lassen sich auch auf bei-de Arten vermehren, wie zum Beispiel die Erdbeere. Du kannst sie säen und warten bis sie wächst, oder du nimmst einen Ausläufer von einer bestehenden Pflanze und steckst ihn in die Erde.

Es hängt von der Pflanze ab, wie die Vermehrung funktioniert. Die meisten Früchte des Gartens lassen sich aber ganz einfach aus Samen großziehen.

Gärtnern mit dem Grünen DaumenLektion 1 – Wie säe ich richtig

Fülle Erde in ein Pflanzgefäß (Blumentopf, Joghurtbecher, etc.)Streue einige Samen auf die ErdeBedecke die Samen leicht mit ErdeGieße deine Saat

Samen gibt es zu kaufen. Auf der Rückseite eines Samensackerls ist immer beschrie-ben, wann, wo, wie und in welchem Abstand die Samen gesät werden müssen. Be-ginne mit etwas Einfachem: Kresse. Schon nach wenigen Tagen werden die Samen keimen.

Auf dieselbe Weise kannst du auch Samen am Fensterbrett vorziehen und sie dann als Pflänzchen in den Garten setzen, sobald es draußen wärmer ist.

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Probier’s zuhaus mal aus! Saatgutgewinnung für Anfänger

Was brauchst du dazu:1 reifen Paprika1 Blatt Küchenrolle1 Messer

Der Paprika lässt sich sehr einfach vermehren. Nimm einen reifen Paprika, schneide ihn in der Mitte auseinander und brich das Kerngehäuse vorsichtig heraus. Falte die Küchenrolle in der Mitte, sodass eine schöne Linie entsteht. Lege auf diese Linie im Abstand von 2 cm Paprikasamen. Lass es an einem warmen Ort trocknen. Falte die Küchenrolle zusammen und bewahre sie bis zum Frühling auf. Setze dann den ganzen Küchenrollenstreifen ins Beet, oder verwende nur einzelne Samen davon.

Was brauchen die Pflanzen zum Wachsen? Eine Pflanze braucht Nahrung! Diese besteht aus 3 wichtigen Dingen. Nur wenn sie diese hat, kann sich aus einem kleinen Samen eine starke, schöne Pflanze entwi-ckeln.

Weißt du, welche drei Dinge die Pflanzen zum Leben brauchen?

Die Pflanze braucht Ist es dunkel, so kann sich das Chlorophyll (Blattgrün) nicht bilden. Das Blattgrün ist aber für die Fotosynthese nötig. Durch die Fotosynthese produziert die Pflanze Nähr-stoffe, die sie zum Leben braucht, aber auch Sauerstoff für uns Menschen.

Die Pflanze braucht Ist es kalt, versteckt sich die Pflanze lieber unter der Erde. Dieses Verbergen schützt die Pflanze auch vor Frost, sodass sie im nächsten Frühjahr wieder austreiben kann.

Die Pflanze braucht Sie muss ihren Durst stillen, genauso wie wir Menschen. Die Pflanze braucht diese Flüssigkeit um die Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen und weitere Nährstoffe pro-duzieren zu können. Im Sommer brauchen unsere Pflanzen besonders viel davon.

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Gartenhelfer gesucht!Damit im Garten Äpfel, Birnen, Zwetschken und andere Früchte gedeihen können, müssen die Blüten von Insekten bestäubt werden. Das übernimmt meistens die Ho-nigbiene. In den letzten Jahren sind die Bienenvölker durch Parasiten, Krankheiten und Umweltgifte arg geschrumpft. Deshalb müssen ihre wilden Verwandten, die Wildbienen einspringen. Du brauchst vor Ihnen aber keine Angst haben. Sie sind völlig friedfertig und die meisten Arten sind so klein, dass ihr Stachel unsere Haut gar nicht durchdringen könnte. Du kannst diese nützlichen Tiere mit ganz einfachen Mitteln im Garten ansiedeln:

So wird‘s gemacht:Bohre ca. 10 cm dicke Astscheiben von Harthölzern (Buche, Eiche…) 5 bis 8 cm tief an (Bohrergröße 2-8mm). Du kannst auch hohle Staudenstängel oder Schilf bündeln oder in eine Konservendose stecken. Hänge deine „Nützlingshotels“ an sonnigen, regen-geschützten Stellen auf.

Beobachtungstipp:An sonnigen Tagen im Frühling und Frühsommer flie-gen Bienen in die Löcher, um Blütenstaub und ihre Eier in die Löcher zu tragen. Dann verschließen sie die Löcher. Im Inneren entwickeln sich ihre Larven.

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Mit Rosa und Kurti quer durchs BeetMit Rosa und Kurti quer durchs BeetWillkommen im Schlaraffenland! Der Garten ist voller knackiger, bunter, schmackhafter Früchte. Was gibt es Herrlicheres, als einfach hinaus in die Natur zu gehen und von jedem Strauch, Baum oder Pflänzchen zu kosten?

Welche Frucht gehört zu welchem Begriff?Gemüse wird in Zwiebelgemüse, Wurzelgemüse, Knollengemüse, Stangengemüse, Blattgemüse, Blütengemüse und Fruchtgemüse eingeteilt. Daneben gibt es noch Obst, Beeren, Getreide, Ölpflanzen.

Weißt du, welche Frucht zu welchem Begriff gehört? Es ist ganz einfach – überlege, welcher Teil der Pflanze gegessen wird! Verbinde die Paare mit einer Linie.

Zwiebelgemüse

Wurzelgemüse

Knollengemüse

Stangengemüse

Blattgemüse

Blütengemüse

Fruchtgemüse

Obst

Beeren

Getreide

Ölpflanze

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Blüten , Stiele und viele BlätterBlüten , Stiele und viele Blätter Sieh dich um. Alles ist grün. Wir sind hier im Reich der essbaren Blätter, Stiele und Blüten: Kohlgemüse, Salate, Spinat, Artischocke, Lauch… Zuerst möchte ich mich aber selber vorstellen. Immerhin darf ich dich durch die Ausstellung begleiten!

Steckbrief: Kraut Name: Weißkohl (in Österreich bekannt als Weißkraut)Spitzname: Kraut, Krautkopf, KrauthäuptelPflanzenfamilie: KreuzblütlerName der Art: GemüsekohlGeschwister: Rotkraut, Wirsing, Kohlrabi, Karfiol, Brokkoli, Kohlsprossen, Krauskohl, MarkstammkohlGemüsefamilie: Blattgemüse

Ich vermehre mich: mit SamenIch wachse: Ab März im Frühbeet. Von April bis Mitte Juni direkt im Garten. Jung-pflänzchen können im April ins Freie gesetzt werden. Pflanz‘ mich in einem Abstand von 40 cm zum nächsten Pflänzchen.Liebste Erntezeit: Frühe Sorten von Juli bis August (müssen frisch gegessen werden). Lagersorten bis Mitte November im Garten lassen (solange es nicht gefroren hat). Lagersorten können bis zum Frühling im Keller aufbewahrt werden.

Am liebsten gegessen als: Krautsalat, Sauerkraut Mein wichtigster Inhaltsstoff: Vitamin CKörperbau: rund, wie ein KopfIch komme aus: EuropaFamiliengeschichte: Mein Vorfahre, der Wilde Kohl, war vor allem im Mittelmeerraum und an den Westküsten von England, Frankreich und Spanien zu finden.

Mein schrägster Verwandter: Spazierstockkohl Dieser Kohl ist ein Futterkohl der bis zu 3,5 m hoch wird. Er wächst auf der Insel Jersey im Ärmelkanal zwischen Frankreich und Großbritannien. Die Menschen verwenden die Blätter als Futterpflanze und verarbeiten den trockenen Stiel zu Spazier-stöcken. Davon hat der Spazierstockkohl auch seinen Namen!

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Das Kraut ist also ein Kreuzblütler! Kreuzblütler haben ihren Namen von den vier Kronblättern der Blüte. Diese sind nämlich kreuzartig angeordnet.

Niederösterreich – Zuhause in der Region Von rund 1850 bis 1950 war das Tullnerfeld ein wichtiges Anbaugebiet für Kraut. Heute ist das ‚Tullner Kraut‘ kaum mehr zu finden. Dieser flache und lockere Krautkopf wurde durch moderne Sorten mit kleinen, kom-pakten und lagerfähigen Köpfen ersetzt. Die Sorte ‚Tullner Kraut‘ besteht nur noch in geringem Maße. Es konnte überleben, da es sich für Sauerkraut ganz besonders eignet.

„Tullner Kraut“Findest du heraus, warum sich das ‚Tullner Kraut‘ so gut zu Sauerkraut verarbeiten lässt?

Ist das wirklich wahr?

Spinat hat einen sehr hohen Eisenanteil. Der Mensch sollte daher viel Spinat essen!

NEIN Der Irrglaube, Spinat habe ei-nen außergewöhnlichen Eisenanteil, entstand durch einen Abschreibfehler. Unser Körper braucht aber Eisen um Sauer-

stoff transportieren zu können. Leidet man unter Eisenmangel, so fühlt man sich schlapp, müde und kann sich schwer konzentrieren. Iss daher viele Lin-sen, denn sie haben wirklich einen hohen Eisengehalt.

Sieh dir dazu das Fotobuch in der Ausstellung an. Hier erfährst du mehr über dieses ‚junge Grün‘, welches schon ganz zeitig im Früh-ling im Garten zu finden ist! Vielleicht kannst du auch die Fragen

zum ‚jungen Grün‘ beantworten.

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Da haben wir den Salat! Die Vorläufer unserer Salate sind Wilde Lattiche. Schon die alten Ägypter ernteten den Lattich. Die Griechen wiederum verwendeten den weißen milchartigen Saft der Pflanzenstängel als Schlafmittel. Dann verschwand der Salat von der Bildfläche. Erst 800 n. Chr. wurde er in Mitteleuropa wiederentdeckt.

Heute gibt es eine bunte Vielfalt an Salaten. Sie wachsen ganz unterschiedlich. Man-che Blattsalate haben feste, knackige Köpfe. Wieder andere sind Pflücksalate und werden blätterweise geerntet. Die Blätter sind glatt oder gekraust, rundlich oder länglich, grün oder rot, einfarbig oder gescheckt.

Ordne die Namen der Salate den Bildern zu!Manche der Blattsalate sind auch in der Ausstellung abgebildet.

ChinakohlGelbgrüne Blätter mit einem dicken weißen

Stunk. Ovaler bis länglicher Kopf.

Pak ChoiVerwandter des Chinakohls, nur dunkler und viel kleiner.

VogerlsalatHeißt auch Feldsalat. Kein Kopf, kein Blatt, sondern eine Blattrosette wird geerntet.

EissalatRund wie ein Kopf. Dichte, feste Blätter.

Sie krachen beim Hineinbeißen.

KopfsalatDer Klassiker, ein richtiges Salathäuptel eben.

Sieht aus wie eine große grüne Rose.

EndiviensalatLoser Kopf aus lockeren aber ein wenig gewellten Blättern.

RadicchioEine Zichorieart. Farbe sehr verräterisch: Rot.

RucolaPflücksalat. Längliche, gezackte Blätter.

Schmeckt ein wenig nussig.

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Auch die Blätter, Stiele und Blüten anderer, vielleicht nicht als Gemüse bekannter, Pflanzen können verspeist werden: Winterpostelein, Sauerampfer, Rapunzelglocken-blume, Guter Heinrich, Löwenzahn, Eiskraut, und noch einige andere.

Gärtnern mit dem Grünen DaumenLektion 2 – So bekommst du schöne Zeilen im Garten

Stecke einen Teil der Pflanzschnur in die ErdeSpanne die SchnurStecke auch das zweite Stöckchen in den BodenZiehe mit einem Stock entlang der Schnur eine Furche in die Erde

Samen säen: Lege die Samen in die Furche und bedecke sie leicht mit Erde.Jungpflanzen einsetzen: Bohre Löcher entlang der Furche, gib die Wurzel der Pflanzen in die Erde und drücke sie rundherum gut fest.Gieße die angebauten Samen oder Jungpflanzen.

Das ist eine Pflanzschnur. Du kannst sie aber leicht selber ma-chen: Nimm einfach zwei kleine Steckerl und verbinde diese mit Spagat.

Das ist ein Pflanzer. Er bohrt kleine Löcher in den Boden. Du brauchst ihn, wenn du ein junges Pflänzchen ein-setzt.

In einem Hochbeet funk-tioniert das Zeilenziehen genauso. Besuche doch das Hochbeet im Museums-garten. Du wirst staunen, was dort alles wächst!

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Zwiebel, Wurzeln und tolle KnollenZwiebel, Wurzeln und tolle Knollen So, jetzt darf ich mich vorstellen. Glaube mir, unter der Erde sieht alles ganz anders aus. Hier wohnen Zwiebel, Knoblauch, Karotte, Radieschen, Rettich, Kren, Sellerie, Kartoffel und alle möglichen Rüben.

Steckbrief: Rote Rübe Name: Rote RübePflanzenfamilie: Gänsefußgewächse*Name der Art: RübeGeschwister: Mangold, Futterrübe, Zu-ckerrübeGemüsefamilie: Wurzelgemüse

*Die Blätter der Gänsefußgewächse sind den Schwimmfüßen von Gänsen sehr ähn-lich. Viele Pflanzen dieser Familie sind mit einem kräftigen dunklen Rot eingefärbt,

wie die Rote Rübe oder die Stiele des

Mangolds.

Meine „schrägsten“ Geschwister:

Der Mangold Er ist ein komplizierter Zeitgenosse. Er hat wie die Rübe eine Wurzel, nur kleiner. Aber gegessen wird diese nicht. Verspeist werden die Blätter und Stiele. Der Man-gold zählt daher zum Blattgemüse. Aber Vorsicht: Mangold ist kein Spinat!

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Die ZuckerrübeUnglaublich, dass daraus Zucker wird! Zuerst wird die Zuckerrübe gewaschen und in Streifen geschnitten. Mit heißem Wasser wird aus den Streifen der Zu-cker gelöst. Der Zuckersaft wird gefiltert und eingedickt, bis der Saft kristallisiert. Presst man diesen Kristallzucker, erhält man Würfelzucker. Mahlt man ihn, ent-steht Staubzucker. Und die übrig geblie-benen Zuckerrübenstreifen werden als Tierfutter verwendet.

Ich vermehre mich: mit SamenIch wachse: Ab März im Frühbeet. Von April bis Mitte Juli direkt im Garten. Jung-pflänzchen können ab Mitte April ins Freie gesetzt werden. Pflanze mich in einem Abstand von 10 cm.Liebste Erntezeit: Frische Knollen ab Juli (aber bitte gleich essen). Lagerrüben müs-sen erst kurz vor dem ersten Frost aus der Erde raus. Diese können bis zu 6 Monate in einem kalten Keller aufbewahrt werden. Wichtig ist dabei, dass die Rüben während der Lagerung in Sand eingeschlagen sind.

Am liebsten gegessen als: Rote Rüben-Salat, Rote Rüben-Suppe Meine wichtigsten Inhaltsstoffe: Vitamin C, B3, B6 und FolsäureKörperbau: je nach Sorte, rund, länglich oder kegelförmigIch komme aus: EuropaFamiliengeschichte: Meine Urahnin ist die Wildrübe. Zu finden ist sie an der europäi-schen Atlantikküste sowie am Mittelmeer. Von dort wurde sie von den Römern nach Nordeuropa gebracht, wo die Germanen und Kelten begannen, die wilde Rübe zu kultivieren.

Niederösterreich – Zuhause in der RegionAuch die Zuckerrübe ist in Niederösterreich beheimatet. Sie wird hauptsächlich im Weinviertel und im Tullner Becken angebaut. In Tulln gibt es sogar eine Zuckerfabrik, wo die Rüben zu Zucker verarbeitet werden.

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Einfach zum Nachkochen!Rote Rüben-Suppe

Zutaten:1 kleine Zwiebel, 1 kleines Stück Butter, 3 Rote Rüben, 1 Liter WasserSalz, Pfeffer, gemahlener Kümmel, Peter-silie, Liebstöckl,… oder 1 SuppenwürfelNur wenn du magst: Kren

Zwiebel klein schneiden. Rote Rüben schälen (mit einem Gummihandschuh) und in Stücke schneiden. Butter im Topf schmelzen lassen und Zwiebel darin leicht anrösten. Rote Rüben-Stücke und Gewür-ze dazugeben und mit Wasser aufgießen.Kochen lassen, bis die Rübenstücke weich sind. Suppe pürieren und vielleicht ein bisschen nachwürzen. Kren dazugeben und auf Tellern anrichten.

Der Kren passt sehr gut zu der Roten Rübe. Wenn er dir aber zu scharf ist, kannst du ihn ruhig weglassen. Kren findest du auch in der Ausstellung. Riech einmal daran!

Vielfalt in der Küche! Nimm statt Rote Rüben einfach Zucchini, Kürbis, Karotten, Karfiol, Brokkoli oder Erb-sen. Mit diesem Gemüse kannst du genauso eine cremige Gemüsesuppe kochen.

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Wir lieben dich, Miss Tolle Knolle! Knödel, Kroketten, Püree, Pommes, Sterz, Salat, Bratkartoffel, Kartoffelpuffer, Erdäp-felsuppe, Erdäpfelgulasch, Ofenkartoffel, Pellkartoffel oder Chips. Kaum ein Tag ver-geht, an dem nicht Kartoffeln, alias Erdäpfel, gegessen werden. Aktuell ist die Kartof-fel die drittwichtigste Nahrungspflanze auf der Welt. Es gibt ungefähr 4.000 Sorten in verschiedenen Farben, Formen und Größen.

Seit über 8.000 Jahren ist die Kartoffel ein Grundnahrungsmittel in Südamerika. Als sie vor 500 Jahren nach Europa kam, war sie nicht beliebt. Die Blüten und Blätter wa-ren ungenießbar und die tolle unterirdisch versteckte Knolle noch nicht entdeckt. Es dauerte fast 200 Jahre, bis der Erdapfel seinen Durchbruch schaffte.

In Österreich ordnete Maria Theresia im Jahr 1767 den Anbau der Erdäpfel per De-kret an. Doch die Leute hielten sich nicht an dieses Gesetz. Erst der Bayerische Erbfolgekrieg (1778 bis 1779) zwischen Österreich und Preußen verhalf der Kar-toffel zu Ruhm. Dieser Krieg ging sogar als Erdäpfelkrieg in die Geschichte ein, da die Soldaten hauptsächlich mit Erdäpfeln ernährt wurden.

Von der Knolle zur Knolle

TippDie Kartoffel enthält sehr viel Vitamin C. Koche daher die Kartoffeln immer mit der Schale, damit ihre guten Inhaltsstoffe nicht verloren gehen!

Diese Punkte nennt man Augen. Daraus wachsen Keime die später zu Trieben werden.

Aus den Trieben wächst eine neue Kar-toffelpflanze mit vielen neuen Knollen heran.

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Die gesunden und ungesunden Seiten des Erdapfels

Welche Wurzeln, Knollen und Zwiebeln werden hier gesucht?

Mich gibt es in zwei Formen: unterirdisch als Knolle und oberirdisch als stangenartiges Grün.

Mit dem ersten Teil meines Namens kann man herumfahren, wenn man kräftig in die Pedale tritt.

Ich trage eigentlich den Namen eines Obstes, aber das ist nicht mein ganzer Name.

Viele Menschen fangen zu weinen an, wenn sie mich schneiden.

Ich bin eine unscheinbare Wurzel, doch wenn du mich erst schälst und reibst, dann wird dir mein Duft gehörig in die Nase steigen.

Ein gekochter Erdapfel enthält so gut wie kein Fett, sondern besteht aus fast 80 % Wasser.

Erdäpfel in frittierter Form sind wahre Fettbomben. Mehr als 30 % Fett stecken in diesen Pommes.

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Ab ins Feld – Rein ins Getreide! Ab ins Feld – Rein ins Getreide! Getreide ist die Basis für unser wichtigstes Grundnahrungsmittel, das Brot. Getrei-de ist ein Sammelbegriff für körnertragende Süßgräser. Erntet man diese Körner und mahlt sie, so erhält man Mehl, welches Klebereiweiß (Gluten) enthält. Diese Gluten bestimmen die Backfähigkeit eines Getreides. Aus Mehl mit einem hohen Glutenan-teil können Brotlaibe geformt werden. Mehl mit einem niedrigen Anteil an Kleberei-weiß verarbeitet man besser zu Fladen.

In Österreich wachsen jede Menge Getreidearten. Hier siehst du wie die Felder und die Körner dieser Getreide aussehen.

Ist das wirklich wahr?Hafer macht stark!

JA Hafer ist ein riesiger Energielieferant. Er hilft beim Muskelaufbau und fördert die Verdauung. Hafer ent-hält eine Menge Proteine (Eiweiß) und die für den Körper wichtigen ungesättigten Fettsäuren. Es stimmt also wenn jemand sagt: „Du musst Hafer essen, dann wirst du stark wie ein Pferd!“ Die Haferpflanze wird

übrigens auch an Pferde verfüttert. Für die Menschen werden aber die Haferkörner geschält und zu Haferflocken gepresst. Sportler schwören darauf!

TippWas tun bei Gluten-Unverträglichkeit: Buchweizen und Hirse essen!Diese beiden Getreide zählen zum sogenannten Pseudo-Getreide, da sie kein Kle-bereiweiß besitzen. Sie sind daher zum Brotbacken eher ungeeignet. Amarant und Quinoa sind ebenfalls Pseudo-Getreide.

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Fruchtgemüse – Die ganze Vielfalt Fruchtgemüse – Die ganze Vielfalt Frucht ist nicht gleich Obst! Auch Gemüsepflanzen tragen Früchte! Fruchtgemüse umfasst die am häufigsten gegessenen Gemüsesorten: Paradeiser, Gurke, Paprika, Zucchini und Kürbis.

Tomate oder Paradeiser? Der Name ‚Tomate‘ ist vom ursprünglichen Namen dieses Gemüses abgeleitet. In Süd- und Mittelamerika, wo die Tomate schon vor rund 1.500 Jahren kultiviert wurde, hieß sie nämlich ‚Xitomatl‘.

Als die Tomate vor ca. 500 Jahren nach Europa kam, wurde sie nur als Zierpflanze angebaut. Die roten und gelben Früchte sahen schön und sinnlich aus. Angeblich soll-ten diese Früchte eine besondere Wirkung bei Liebesangelegenheiten haben. Daher nannte man die Früchte kurzerhand Liebesäpfel oder Paradiesäpfel. Und von Paradies zu Paradeis‘ ist es dann nicht mehr weit…

In Österreich haben sich die Paradeiser erst um 1950 durchgesetzt. Heute sind diese leckeren Früchte das beliebteste Gemüse der Österreicher. Im Durch-schnitt isst jede Person 25 kg Paradeiser im Jahr!

Egal ob Fleischtomate, Cocktailtomate oder Rispentomate, diese Frucht besteht fast nur aus Wasser. Dafür enthält sie jede Menge wertvoller Mineralstoffe. Kali-um hilft beim Entwässern des Körpers, Zink hält uns wach und unterstützt die Konzentration. Die Tomate ist also ein perfekter Lernbegleiter!

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Die mehr als 1.000 Paradeisersorten können die sonderbarsten Bezeichnungen haben. Was glaubst du, welcher Name passt zu welchem Bild?

„White Beauty“ „Black Cherry“ „Ochsenherz“ „Green Zebra“ „Orange Fleischtomate“

Zucchini – Die Meisterin der Vielseitigkeit Obwohl die Zucchini aus Europa stammt, wurde sie erst sehr spät in Österreich be-kannt. Nun findet man sie in fast jedem Garten. Eine Zucchinipflanze bringt in der Regel sehr viele Früchte hervor. Gibt es einen Zucchiniüberschuss, so kann man sich in der Küche austoben. Von Vor-speise bis Nachspeise – alles ist möglich und vor allem lecker: Zucchinisuppe, ge-füllte Zucchini, Letscho mit Zucchini und Tomaten, Zucchinisalat und ein saftiger Zucchinikuchen als Dessert.

TippPflücke die Zucchini solange sie noch kleiner sind (bis ca. 20 cm). Junge Zuc-chini haben noch eine weiche Schale und weiche unauffällige Kerne, die du einfach mitkochen kannst. Je größer und dicker die Zucchini ist, umso härter ist auch die Schale. Diese muss genauso wie die hart gewordenen Kerne vor dem Kochen entfernt werden.

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Ist das wirklich wahr?Zucchini = Kürbis

JA Ist dir schon einmal aufgefallen, dass Zucchini und Kürbisse ganz ähnliche Kerne haben? Das liegt daran, dass die Zucchini eine Kürbisart ist. Sie zählt neben dem Öl-kürbis, Zierkürbis und Spaghettikürbis zu den Sommerkürbissen. Die meisten Speise-kürbisse sind eine Unterart der Winter- oder Riesenkürbisse. Übrigens: auch Gurken und Melonen gehören zur großen Familie der Kürbisgewächse!

Über‘n Zaun g‘schautHalloween und der Kürbis‚Alles Schlechte kommt aus Amerika. Und Halloween gehört definitiv dazu.‘ So oder so ähnlich, hast du sicherlich schon einmal Leute reden gehört. Und jetzt kommt‘s: Halloween ist durch und durch europäisch. Dieser Brauch stammt näm-lich aus Irland!

Halloween ist ein Totenfest, welches die Kelten (die Vorfahren der Iren) zum Somme-rende feierten. Sie entzündeten große Feuer und vertrieben so die bösen Geister.

Auch der Kürbis geht auf die Kelten zurück. Der Sage nach gab es einen Bösewicht, der mit dem Teufel Spielchen trieb. Er durfte daher nach seinem Tod weder in den Himmel noch in die Unterwelt. Der Teufel brachte ihm stattdessen eine glühende Kohle direkt aus der Hölle. Der Bösewicht legte diese in eine ausgehöhlte Rübe. So wanderte er durch die Finsternis in der Hoffnung seinen Frieden zu finden.

Statt einer Rübe bürgerte sich mit der Zeit der Kürbis ein. Und die ausgeschnittenen Gesichter vertreiben hoffentlich noch heute die bösen Geister...

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Alles Gurke oder was? Wann hast du das letzte Mal in ein Melonenstück gebissen? Kannst du dich an ihren süßen Saft erinnern? Und wie war das beim letzten Gurkenstück?

Zugegeben, die Gurke ist etwas fester als die Melone, aber dennoch sind die beiden direkte Verwandte. Am engsten ist die Gurke mit der Zucker- und Honigmelone ver-wandt. Man glaubt es kaum, aber eine nicht ganz reife Melone schmeckt ganz schön sauer, fast wie eine Gurke. Die Süße kommt erst mit der Reifung. In vielen südostasia-tischen Ländern wird die Melone überhaupt unreif geerntet und verspeist.

Botanisch betrachtet ist die Melone eine Panzerbeere. Den Namen hat diese Beerengattung von der harten Schale der Früchte. So gehören auch Kürbis und Gurke zu den Panzerbeeren.

Fruchtiges buntes Gemüse-Rätsel

Wer ist die Gurke und wer die Melone? Wer ist die Tomate und wer die Zitrone?

Wer ist die Tomate und wer der Kürbis? Wer ist der Paprika und wer die Melanzani?

Wer ist die Tomate und wer der Paprika?

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Paprika, Pfefferoni & Co. Beim Paprika wird grob zwischen Gemüsepaprika und Gewürzpaprika unterschieden. Gewürzpaprika, noch nie gehört? Kein Wunder, in Österreich schaut die Einteilung etwas anders aus. Hier heißen diese Gar-ten- und Küchenlieblinge Pfefferoni, Chili oder einfach Paprika.

Paprika Pfefferoni Chili mild mild, scharf scharf, sehr scharf

Eigentlich gibt es keinen grünen Paprika. Solange die Frucht grün ist, ist sie unreif. Da sie aber auch schon in diesem Zustand lecker schmeckt, kann man sie ruhig grün ernten. Die reifen Paprika, Pfefferoni und Chili sind je nach Sorte rot, orange oder gelb.

Ist das wirklich wahr?Hui, den Mund verbrannt? Brände löscht man mit Wasser!

NEIN Hast du wirklich eine zu scharfe Chili gegessen, so solltest du kein Wasser nach-trinken, da sich so die ganze Schärfe noch mehr im Mund verteilt. Zum Löschen ver-wendest du besser ein Stück Butter, Schmalzbrot oder Milch.

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Gärtnern mit dem Grünen DaumenLektion 3 – Hilfe, ich habe nur ein Fensterbrett!

Kein Problem, solange das Fenster Richtung Sonne schaut! Für das Anbauen am Fensterbrett eignen sich nicht zu buschig wachsende Pflanzen wie Paradeiser, Paprika, Erdbeeren und Kräuter.

Du pflanzt sie ganz normal in Pflanztöpfe. Sobald die Pflanzen größer werden, musst du sie umtopfen (in einen größeren Topf mit mehr Erde geben). Paradeiser brauchen außerdem eine Stütze, damit sie nicht umkippen. Nimm ein Bambusrohr, stecke es neben die Paradeiserpflanze in die Erde und binde die Pflanze daran fest.

Einfach zum Nachkochen!Italienische GemüsepfanneGenossen am besten mit Reis oder Buchweizen!

Zutaten:1 Zwiebel, 2 Paprika, 6 Paradeiser, 1 kleine Zucchini, ein wenig Öl, ¼ Liter Wasser, Salz, Pfeffer, Majoran, Oregano

Gemüse in Streifen oder Scheiben schneiden.Öl erhitzen und Gemüse darin anrösten.Mit Wasser aufgießen und würzen.Gemüse zugedeckt dünsten lassen. (Es soll noch bissfest sein).

Zum Schluss mit Gewürzen abschmecken und genießen.

Vielfalt in der Küche! Asien statt Italien?Brokkoli statt Paradeiser, Kokosmilch statt Wasser, Zitronengras und Kreuz-kümmel statt Majoran und Oregano.Fertig ist die Asiatische Gemüsepfanne!

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Eine Bohne kommt selten allein…Eine Bohne kommt selten allein…Willkommen bei den Hülsenfrüchten!Hülsenfrüchtler sind weit verbreitet. Man findet sie auf der ganzen Erde verstreut. Kein Wunder, es gibt ja auch über 17.000 Arten: Fisolen, Erbsen, Linsen, Kichererbsen und alle möglichen Bohnenarten wie die Feuerbohne, die Käferbohne oder die Soja-bohne.

Ist das wirklich wahr?Erben, Linsen und Co. – Fleischersatz für Vegetarier?

JA Hülsenfrüchte sind wichtige Eiweiß-lieferanten. Eiweiß ist ein wichtiger Be-standteil der Nahrung, den der Mensch vor allem zum Muskelaufbau braucht. Für alle die nicht so gerne tierisches Eiweiß, also Fisch, Fleisch, Milchprodukte oder Eier, essen, sind Bohnen, Linsen und Soja-produkte ein perfekter Ersatz.

Fisole oder Bohne? Die Fisole wächst als Stangenbohne oder Buschbohne. Im Grunde sind Bohnen die Früchte der Fisole, doch die Fisole erntet man, solange die Bohnenhülse noch ganz glatt und dünn ist.

Möchte man hingegen Bohnen ernten, so wartet man, bis die Bohnenhülse deutlich hügelig ist und leicht geöffnet werden kann. Dann ist es einfach, die Samen, also die Bohnen, zu entnehmen.

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Soja, wo versteckst du dich? Sojamilch, Sojaschnetzel, Sojagranulat, Sojasprossen, Tofu…alles Sojaprodukte. Doch steckt auch im Fleisch Soja? Du schmeckst es wahrscheinlich nicht, doch österreichi-sche Rinder essen jede Menge Soja als Kraftfutter. Dafür wird Soja mit riesigen Schif-fen aus anderen Ländern importiert, häufig auch aus Ländern, wo Menschen Hunger leiden müssen. Leider sind auch sehr viele der weltweit angebauten Sojasorten gen-technisch verändert.

Die Sojabohne war ursprünglich in Russland, Korea, Japan und China zuhause. Im 18. Jahrhundert schaff-te es diese Bohne von Asien sogar nach Europa, wo aber Soja nur in kleinen Mengen angebaut wurde. Die großen Mengen werden heute in den USA und Brasilien geerntet und in die Welt verschifft.

Probier’s zuhaus mal aus!Frisch sind Bohnen wunderbar als Salat, Linsen als Eintopf und Erbsen als Suppe, Bei-lage oder Risipisi zu verspeisen. Doch was tun mit alten, eingetrockneten Samen? Bleiben dir welche über, so kannst du daraus ein buntes Bohnenbild machen!

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Ach du dicke Erbse! Die Erbse ist eine der ältesten Kultur-pflanzen. Diese tollen Kügelchen sind die Samen und zugleich die Früchte von einer der ersten Pflanzen, die jemals von Men-schen angebaut wurden. Noch nicht ganz so alt ist ein Märchen von Hans Christi-an Andersen, wo die Erbse eine wichtige Rolle spielt:

Es war einmal ein Prinz, der lebte glücklich im Schloss seiner Eltern. Das einzige was ihm noch fehlte, war eine Frau. Der Prinz wollte unbedingt eine richtige Prinzessin. Daher ritt er durch das ganze Königreich, um eine Prinzessin für sich zu finden. Doch leider war die Richtige nie dabei.

Eines Abends war ein schreckliches Gewitter. Plötzlich klopfte es an das Schlosstor. Drau-ßen stand ein von Wind und Regen zerzaustes Mädchen. Nachdem sie ein Bad genommen hatte, sagten die Kammerfrauen: „Wie hübsch sie ist. Sie sieht aus wie eine wirkliche Prin-zessin“. Und das Mädchen antwortete: „Das bin ich auch!“

Dem Prinzen gefiel die Prinzessin. Sie war genau so, wie er sich seine zukünftige Frau immer vorgestellt hatte. Jetzt musste er nur noch herausfinden, ob sie auch eine wirkliche Prinzessin war.

Auch seiner Mutter, der Königin, gefiel die Mädchen. Sie holte eine Erbse aus der Speise-kammer und legte sie ganz unten in das Bett der Prinzessin. Darauf legte sie viele weiche Decken. Die Prinzessin war sehr müde von dem anstrengenden Tag, trotzdem konnte sie nicht schlafen. Die Erbse, die unter all den vielen Decken lag, drückte die Prinzessin so entsetzlich, dass ihr Rücken am Morgen grün und blau war. Der Prinz wusste nun: Das muss eine richtige Prinzessin sein. Er hielt sofort um ihre Hand an und schon bald wurde eine prächtige Hochzeit gefeiert!

Weißt du wie dieses Märchen heißt?

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Ein Stückchen NaturEin „Wildes Eck“ im Naturgarten ist wich-tig für viele Tiere. Hier greifen die Men-schen nicht ein und lassen der Natur ihren Freiraum. Hier kommt häufig die Brennnessel vor. Ohne die gäbe es z.B. viele bunte Schmetterlinge wie den Klei-nen Fuchs, das Tagpfauenauge oder den Admiral nicht. Ihre Raupen brauchen die Brennnessel nämlich als Futterpflanze!

Aus Brennnesseln kann man aber auch eine köstliche Suppe kochen:

So wird‘s gemacht:Lasse eine fein gehackte Zwiebel und Knoblauch in Butter anschwitzen.Gib ca. 100 Gramm gewaschene und fein geschnittene Brennnesselblätter dazu und erhitze sie kurz.Gieße mit 750 ml Gemüsebrühe auf und lasse das Ganze drei Minuten aufkochen.Fein pürieren.Mische einen Becher Obers, einen Eidotter und zwei Esslöffel Mehl, gieße das in die Suppe und verrühre sie. Salzen und pfeffern.

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Über‘n Zaun g‘schautWo kommt die Schokolade her?Wächst Schokolade auf dem Baum, oder doch im Super-markt? Keines von beiden! Diese Süßigkeit verdanken wir einer tropischen Pflanze, die vor allem in Mittel- und Süd-amerika wächst. Diese Pflanze hat besondere Bohnen als Früchte. Schon erraten? Es ist die Kakaopflanze.

Die Kakaopflanze ist ein Baum, der mehr-mals im Jahr Blüten ausbildet und Früch-te heranreifen lässt. Diese Früchte, die Kakaoschoten, bieten Platz für 30 bis 40 Kakaobohnen, die in einem weißen Fruchtfleisch eingebettet sind. Diese Bohnen schmecken aber nach gar nichts. Erst durch Gärung werden sie braun und erhalten ein gutes Aroma. Die getrockne-ten Kakaobohnen werden später in der Schokoladefabrik geröstet, geschält und zermahlen.

Das reine Kakaopulver ist ganz bitter. Daher gibt man Zucker und Milch dazu, verrührt das Ganze und füllt diese Kakaomasse in Formen. Kühlt diese süße, flüssige Schoko-masse ab, ist die Schokoladentafel fertig!

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Die süßesten Früchte aus der Obst- und Beeren-WeltDie süßesten Früchte aus der Obst- und Beeren-Welt In luftigen Höhen oder doch ganz nah – Äpfel, Birnen, Marillen, Kirschen, Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren. Von hoch oben bis ganz unten beim Boden ist bei Obst und Beeren alles möglich.

Mit dem Apfelbaum durchs Jahr! Ein Baum ist schon etwas Spannendes. Er bleibt stehen das ganze Jahr über stehen und verschwindet nicht, sobald die letzte Frucht geerntet ist.

Ein Obstbaum kann überhaupt super beobachtet werden. Zu jeder Jahreszeit sieht dieser anders aus: Einmal trägt er die schönsten Blüten, dann die vollkommensten Früchte, später herrlich bunte Blätter und schließlich lässt er sich vom Frost einhüllen und steht als Skulptur im kargen Garten.

Kraut & Rüben-Forscher aufgepasst!Beobachte einen Apfelbaum oder irgendeinen anderen Baum über einen längeren Zeitraum. Vielleicht schaffst du es sogar ein ganzes Jahr lang. Zeichne auf wie sich der Baum verändert und mache dir Notizen über spannende Entwicklungen! Beobachte die Baumform, Blätterform, Astlänge und entdecke viele andere Dinge!

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In Mitteleuropa gibt es 1.000 verschiedene Apfelsorten. Möchte man eine bestimmte Apfelsorte im Garten haben, so kann entweder ein junger Apfelbaum gekauft werden, oder man veredelt einen bestehenden Baum. Dabei wird ein Trieb eines Obstbaumes auf einen anderen Baum aufgepfropft. Das bedeutet, dass ein junger Trieb mit einem bestehenden Ast des Baumes verbunden wird.

Sieh dir diesen Apfel von innen an! Kennst du alle seine Bestandteile?Blüte, Fruchtfleisch, Kern, Kerngehäuse, Schale, Stiel

Niederösterreich – Zuhause in der RegionMan darf Äpfel und Birnen nicht durcheinan-der bringen, aber es ist schon wichtig, dass die Birne hier erwähnt wird. Sie gibt in gepresster Form einem niederösterreichischen Viertel seinen Namen und ist nicht nur auf unzähli-gen Bäumen, sondern als überdimensionale Skulpturen neben Straßen und auf Plätzen zu finden. Die Birne, aus der Birnensaft und vergorener Most gewonnen wird, ist saftig, süß und wirkt entwässernd. Darum ist dieses Juwel aus dem Mostviertel in der gesunden Küche als Schlankmacher angepriesen.

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Willkommen im Beerenreich! Einige Beeren haben uns ein Geheimnis verraten. Hast du das schon gewusst?

Die Erdbeere ist keine Beere, sondern eine Sammelnussfrucht. Die kleinen Samen, die auf der Erdbeere sitzen, heißen nämlich Nüsschen und sind die eigentlichen Früchte der Erdbeere. Anfangs sind die Nüsschen auf dem Blütenboden eng aneinanderge-drängt. Nach der Befruchtung beginnt der Blütenboden zu wachsen und zu reifen, bis die Frucht weich, rot und lecker ist.

Hast du eine Himbeere schon einmal betrachtet? Sie besteht aus vielen kleinen Kü-gelchen und streng genommen ist jede der Kugeln eine Frucht. Gemeinsam platzieren sie sich als Beere auf dem weißen kegelförmigen Samen der Himbeere. Ebenso ist es bei der Brombeere, daher zählen auch beide zu den Sammelsteinfrüchten.

Jostabeere – schon einmal gehört? Diese Beere ist eine Mischkultur aus Schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere. Von der Johannisbeere hat sie ihre Farbe, von der Stachelbeere die Art des Fruchtfleisches. Und der Geschmack – der ist eine gelungene Komposition aus beiden Früchten. Probieren zahlt sich auf jeden Fall aus!

Ist das wirklich wahr?Bären lieben Beeren.

JA Wie der Mensch, ist auch der Braunbär ein Allesfresser. Allerdings ernährt er sich hauptsächlich von Pflanzen: Gräsern, Pilzen, Wurzeln, Nüssen und auch Beeren. Na-türlich gibt es Beeren nicht das ganze Jahr über, doch im Sommer und bis in den Herbst hinein freut sich der Braunbär über diese Nahrung!

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Niederösterreich – Zuhause in der RegionAuch wenn Wein den Erwachsenen vorbehalten ist, so ist doch klar, dass überall wo es Weintrau-ben gibt auch süßer Traubensaft angeboten wird.

Die Weinbautradition ist ein wichtiger Teil der niederösterreichischen Kultur. Immerhin hat Nie-derösterreich eine Weinanbaufläche (=Rebfläche) von 30.000 Hektar. Das sind 42.000 Fußballfelder. Außerdem liegen 60 % der österreichischen Reb-fläche in Niederösterreich.

Welch herrliche Früchte dieser bunte Obstbaum trägt. Ernte die Früchte und lege sie in den richtigen Korb!

3 Kernobst

4 Steinobst 3 Beerenobst

2 Schalenobst

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Niederösterreich – Zuhause in der RegionMaryln und Dirndl – Zwei fesche NiederösterreicherinnenMaryln ist der älteste bekannte Ausdruck für die Marille. Neben Zwetschke, Kirsche, Pfirsich und Nektarine gehört sie zur Gattung der Steinfrüchte. Ursprünglich kommt die Marille aus China, wo diese süße Frucht schon vor 4.000 Jahren bekannt war. Als die Reblaus Ende des 19. Jahrhunderts in der Wachau eine Weinernte verhinderte, wurde die Marille auch bei uns immer beliebter. Viele Weinbauern stiegen zu dieser Zeit auf Marillenanbau um. Heute ist die ‚Wachauer Qualitätsmarille‘ eine in der EU geschützte Bezeichnung.

Dirndl gibt nicht nur der Tracht einen Namen, sondern auch der Kornelkirsche! Diese Frucht ist eine Wildobstart, nach der sogar eine niederösterreichische Region benannt ist: Das Pielachtal trägt den Beinamen Dirndltal, weil dort besonders viele Dirndl-sträucher wachsen. Warum die Kornelkirsche im Volksmund Dirndl heißt, ist aller-dings nicht bekannt.

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Einfach zum Nachkochen!Saftiger Obstkuchen – je nach Jahreszeit

Zutaten:4 Eier, 20 dag Staubzucker, 10 Esslöffel Öl, 5 Esslöffel Wasser, 30 dag Mehl, ½ Packerl Backpulver, ein bisschen Salz, Saft von ei-ner halben Zitrone, Obst der Saison – was gerade im Garten wächst!

Alle Zutaten (außer Obst) in eine Rührschüssel geben und schaumig mixen.Backblech mit Backpapier auslegen und den Teig darauf verteilen.Teig mit Obst belegen und im Backrohr bei 160°C (Heißluft) ca. 25 Minuten backen.

Vielfalt in der Küche!Marillenkuchen belegst du mit Marillenhälften, Beerenkuchen mit Himbeeren, Brom-beeren und Ribisel, Weintraubenkuchen mit Weinbeeren. Oder du mischt alles!

Gärtnern mit dem Grünen DaumenLektion 4 – Ein Minigarten für den Balkon

Du willst auch Salat und Kräuter anbauen und hast nicht viel Platz? Bau dir doch einen Schachtelgarten! Dazu benötigst du: 1 Holzkisterl, 1 Müllsack, ½ Kübel Kies oder kleine Steine, 1 Stück Jute oder Filz (so groß wie das Kisterl), 1 Kübel Erde, Samen oder Pflänzchen

Lege das Holzkisterl mit dem Müllsack aus. Dieser verhindert, dass das Wasser aus der Schachtel läuft. Du kannst ihn auch aufschneiden, damit er größer ist. Dann gib die Steine in die Kiste und decke sie mit Jute ab. Die Jute hält die Erde da-von ab, sich mit den Steinen zu mischen, lässt aber gleichzeitig das Wasser durch, damit die Pflanzen nicht im Wasser ste-hen müssen. Fülle schließlich die Kiste mit Erde auf und beginne mit dem Ein-pflanzen.

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Forschungsstation HeckeHecken sind besonders ergiebige Forschungsstandorte. Hier kannst du im Frühling viele Insekten an den Blüten beobachten. Vögel bauen ihre Nester gerne in stacheli-gen Sträuchern wie der Heckenrose oder der Schlehe weil sie hier optimal geschützt sind. Die Früchte von Dirndl, Hagebutte, Holler oder Himbeere sind außerdem Le-ckerbissen für Mensch und Tier! Wenn im Garten genug Platz ist, dann kann man im Herbst und Frühling Hecken kinderleicht selber anpflanzen!

Pflanz deine eigene Hecke! Suche bei einem Spaziergang junge,

bleistiftdicke Zweige von wild wach-senden Sträuchern aus.

Schneide die Zweige schräg unterhalb einer Knospe ab.

Schneide sie knapp oberhalb einer Knospe auf Bleistiftlänge zurecht. Lockere den Boden und bohre mit einem Stab ein Loch vor. Setze den „Steckling“ so ein, dass er nur einen cm herausragt. Lasse zwischen den Stecklingen 1,5 – 2 m Platz frei.

Heckenbewohner erforschen: Breite ein altes weißes Leintuch, das zuhause nicht mehr gebraucht wird,

unter einem Strauch aus. Schüttle die Zweige. Sammle die heruntergefallenen Tiere und gib sie in eine Becherlupe. Nach der Betrachtung wieder freilassen!

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Ölpflanzen – Jetzt wird’s fettig! Ölpflanzen – Jetzt wird’s fettig! Raps, Mohn, Lein und Sonnenblumen wachsen eher auf dem Feld als im Garten. Jede dieser Pflanzen hat unter-schiedliche Verwendungsmöglichkeiten, doch sie alle wer-den auch zu Öl verarbeitet. Diese 4 Ölpflanzen sind nur ein minimaler Bruchteil der 1.000 Arten die es weltweit gibt. Bekannt sind auch Olivenöl, Kürbiskernöl, Sesamöl, Erd-nussöl oder Walnussöl. Und aus Baumwolle, Kokosnuss, Mais, Weizen und Haselnuss wird ebenfalls Öl gewonnen.

Niederösterreich – Zuhause in der RegionMohnIm Waldviertel gibt es ein ‚Mohndorf‘! Warum wohl? Weil hier seit jeher Mohn ange-pflanzt wird. Die Sorte des ‚Waldviertler Graumohns‘ wird seit dem 13. Jahrhundert mitten im Waldviertel gesät und geerntet. Mohn blüht wunderschön. Es zahlt sich wirklich aus zur Mohnblüte Mitte Juli nach Armschlag und Umgebung zu fahren.

Die reifen Mohnkapseln werden, sobald der Samen daraus geerntet ist, für vielerlei dekorative Zwecke verwendet. Blumengestecke können damit geschmückt sein und geschickte Hände basteln sogar eine Mini-Weihnachtskrippe daraus. Die Mohnsamen selbst werden im Ganzen zum Bestreuen von Gebäck (Mohnweckerl) verwendet oder gemahlen für diverse Kuchen und Torten (Mohnstrudel). Die Samen können auch ge-presst werden. Das Mohnöl gibt dem Salat einen leicht nussigen Geschmack und ent-hält überdies viel Kalzium, Vitamin B und gesunde ungesättigte Fettsäuren.

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SonnenblumeGar nicht heimisch ist diese viel bewun-derte Pflanze. Sie stammt aus Amerika und wurde anfangs aufgrund ihrer riesi-gen Blüte nur als Zierpflanze angesehen. Im 19. Jahrhundert wurde in Russland erstmals entdeckt, dass die Sonnenblume eine tolle Ölpflanze ist. Es waren auch russische Einwanderer die das Sonnen-blumenöl nach Amerika brachten, von wo aus die wirtschaftliche Nutzbarkeit dieser Blume erst so richtig aufblühte.

LeinpflanzeEs wird zwischen Öl-Lein und Faser-Lein unterschieden. Durch pressen der Leinsamen, die auch einfach so gegessen werden können, erhält man ein hochwertiges Speiseöl. Leinöl wird aber auch zur Herstellung von Ölfarben verwendet. Gemalt wurde ebenfalls auf Lein(wänden).

Aus Leinfasern wird auch Kleidung hergestellt: Lei-nenhosen, Leinenkleider und Leinenhemden. Dieses Material ist besonders leicht und im Sommer ganz ange-nehm zu tragen. Noch heute wird in Teilen Ober- und Nie-derösterreichs Lein zur Herstel-lung von Leinstoffen angebaut. Übrigens, bei uns ist der Lein auch als Flachs bekannt!

Schau dir in der Ausstel-lung die tollen Bilder von den schön blühenden Feldern an. Findest du deinen Favo-riten?

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Färberpflanzen – Jetzt wird‘s bunt! Färberpflanzen – Jetzt wird‘s bunt! Seit der Steinzeit werden Pflanzenfarben zum Färben verwendet. Durch die Ver-wendung von Naturfarben entstanden mit der Zeit bunte Stoffe, Fasern und Wollen. Krapp, Weid, Wau und Saflor. Welch sonderbare Namen. So heißen die Pflanzen die auch in Österreich zum Färben verwendet wurden. Mit speziellen Methoden werden die Farbstoffe den unterschiedlichen Pflanzteilen entlockt. Von außen ist aber nicht erkennbar, welche Farbe dahinter steckt!

FärberkrappWurzeln. Beim Trocknen entwickelt sich ein toller zwischen Rosa, Rot-Orange und kräftigem Rot schwankender Farb-stoff.

FärberwaidBlätter. Ihnen kann durch Fermentati-on (ein spezieller Gärungsprozess) ein schönes Blau entlockt werden.

FärberwauBlätter und Stängel. Getrocknet, zer-kleinert und dann gekocht, so erhält man die Farbe Gelb.

Färberdistl (Saflor)Blütenblätter. Blütenköpfchen werden von den Hüllblättern befreit und ge-trocknet. Die Farbpalette reicht von Rosa über Kirschrot, Braunrot bis zu Braungelb.

Probier’s zuhaus mal aus!Um Bilder zu gestalten muss man nicht unbedingt Ölfarben verwenden. Schöne Far-ben erhältst du auch von geriebenen Karotten oder Roten Rüben, frischen grünen Blättern, gepressten Beeren, Sand, Erde, usw. Am besten ist, du gehst in den Garten und probierst einfach verschiedene Gewächse aus! Nimm aber zum Malen kein ganz glattes Papier, denn dort bleibt die Farbe nicht gut haften.

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Von der Kulturpflanze zum Einheitsbrei…Der Mensch hat vor über 10.000 Jahren begonnen, Wildpflanzen zu kultivieren. Durch unterschiedliche Vermehrungsversuche und Kreuzungsexperimente entstand eine riesige Zahl von Pflanzen. Von jeder Frucht gab es unzählige Sorten, jede von ihnen hatte besondere Vorzüge: Geschmack, Farbe, Form, Haltbarkeit, Reifezeit, Erntemen-ge oder Widerstandskraft gegen Schädlinge.

Wer hat‘s erfunden – Wo ist‘s hin verschwunden? Die Subsistenzwirtschaft hat dazu beigetragen, dass jede Menge Pflanzenarten in mehreren Sorten in den Gärten gewachsen sind. Subsistenzwirtschaft heißt nichts anderes als Selbstversorgung. Jeder Landwirt hat die Sorten angepflanzt, die für das Überleben der eigenen Familie notwendig waren.

Doch was ist passiert? Im Laufe der Zeit folgte ein Wandel von der Subsistenzwirt-schaft hin zur Marktwirtschaft. Die Menschen begannen, nicht mehr nur für sich selbst zu produzieren, sondern auch für andere Personen. Die Technik brachte Fortschritt, andere Berufe entstanden, und die übrig gebliebenen Bauern versorgten die restliche Bevölkerung mit Lebensmitteln, die sie am Markt zum Kauf anboten.

Von der Kulturpflanze zum Einheitsbrei…

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Aus dem Markt entstand der Supermarkt. Und was finden wir da heute? Meist nur mehr eine Sorte von jedem Obst oder Gemüse anstatt einer Auswahl aus der breiten Vielfalt.

In den letzten 1.000 Jahren sind etwa ¾ der landwirtschaftlichen Vielfalt verschwun-den. Was ist der Grund dafür? Wir Menschen sind Luxuswesen. Es reicht uns nicht, nur das zu essen, was jetzt gerade im Garten wachsen würde. Deshalb müssen wir verschiedene Produkte von anderen Ländern importieren, also einfliegen lassen.Damit diese Früchte die lange Reise überhaupt überstehen, sind sie meist künstlich behandelt oder gespritzt. Dadurch schafft es die Supermarkttomate drei Wochen lang prall zu bleiben!

Es gibt mittlerweile verschiedene Organisationen, die versuchen, die biologische Viel-falt zu erhalten. Dadurch können schon fast ausgestorbene, ehemals heimische Pflan-zen wieder kultiviert werden.

Niederösterreich – Zuhause in der RegionDer Wachauer SafranVom 12. bis zum 19. Jahrhundert war Safran in Niederösterreich beheimatet. Die An-bauorte waren entlang der Donau zwischen Melk und Krems und im Weinviertel rund um Maissau. Der Safran war die letzten 100 Jahre nicht mehr in unseren Breiten zu finden. Seit 2009 wird diese Gewürzpflanze aber wieder in der Wachau angepflanzt. Der Wachauer Safran lebt wieder! Also dann: Backe, backe Kuchen…

Es gibt mittlerweile verschiedene Organisationen, die versuchen, die biologische Viel-falt zu erhalten. Dadurch können schon fast ausgestorbene, ehemals heimische Pflan-zen wieder kultiviert werden.

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Arche Noah – Für die Vielfalt! In der ganzen Ausstellung findet man immer wieder das Logo der Ar-che Noah, doch was steckt dahinter? Wer oder was ist Arche Noah überhaupt?

Die Arche Noah ist eine Gesellschaft zur Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflan-zenvielfalt. Ihr Ziel ist es, gefährdete Gemüse-, Obst- und Getreidesorten zu bewah-ren und zu pflegen. Seit über 20 Jahren ist die Arche Noah tätig und hat mittlerweile um die 8.000 Mitglieder und Förderer.

Es sind etwa 6.000 Sorten an Gemüse, Getreide und Kräutern die im Arche Noah Sortenarchiv gesammelt werden. Es handelt sich dabei um Saatgut von Pflanzen die nirgends mehr zu finden sind. Vorsichtig werden die Pflanzen vermehrt. Dies erfolgt im Arche Noah Schaugarten in Schiltern und im Vermehrungsgarten in Langenlois. Viele Mitglieder haben auch Patenschaften für bestimmte Saatgüter übernommen und bauen diese nun in ihrem Hausgarten an – natürlich biologisch. Auch Biobauern aus dem Waldviertel helfen bei der Erhaltung.

Besuche den Arche Noah Schaugarten. Von Mai bis Oktober ist er geöffnet. Jeweils am ersten Sonntag im Monat wird eine bestimmte Pflanzenrarität vor-gestellt. Auch für Kinder gibt es immer ein tolles Programm.

Ich war schon dort – mir hat‘s gefallen!

Klick dich mal durch auf: www.arche-noah.at

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Und wie sieht deine Zukunft aus? Der Mensch hat mehrere Möglichkeiten um nachhaltig zu leben. Nachhaltigkeit geht Hand in Hand mit Vielfalt erhalten, Ausbeutung anderer Länder vermeiden, Schädlingsbekämpfungsmittel von der ei-genen Nahrung fernhalten und frisches, schmackhaftes Essen auf dem Tisch ha-ben.

Qualität steht an erster Stelle. Qualität bei Obst, Gemüse und Getreide bedeutet frische, bunte und duftende Früchte. Kei-ne Paradeiser, die mehr blass als rot sind, keine hellgelben Marillen und keine Wein-trauben, die nach Wasser schmecken.

Auch wenn Einkaufen nicht zu deinen Hauptaufgaben gehört, so bist du sicher des Öfteren dabei! Ein bewusster Einkauf trägt schon zur Vielfalt bei! Wirf einmal einen kritischen Blick in den Einkaufswagen!

Nachhaltig einkaufen heißt einkaufen mit Hirn!Kaufe Produkte aus der Region.Lebensmittel aus biologischem Anbau sind gesünder für dich und für die Umwelt.Achte auf das Gütesiegel.Fair Trade-Produkte sind gut für dich und unterstützen die Landwirte in den Entwicklungsländern.Kaufe nur soviel, wie du auch wirklich essen kannst!

Wenn jeder ein wenig zum Erhalt der Vielfalt beiträgt, so können die Men-schen auch noch in ein paar hundert Jahren Paradeiser, Erdäpfel und Bohnen in allen möglichen Farben verschmausen. Überlege, wie du am besten beitragen kannst!

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Egal ob am Balkon oder im Garten, selbst ein Fensterbrett reicht schon aus, um sich so manches Gemüse selber zu ziehen. Jedes Gemüse und Obst, das du selber anpflanzt, ist heimisch, (hoffentlich) ungespritzt und kommt total frisch auf den Teller – selbst-gemacht ist somit einfach am besten!

Es ist somit am idealsten, wenn du deinen Bedarf an Obst und Gemüse selber anbau-en kannst. Natürlich ist das nicht immer möglich. Doch vielleicht hast du auch einen Biobauern in der Nähe oder einen Wochenmarkt, wo du wirklich saisonale und regio-nale Produkte direkt vom Bauern kaufen kannst.

Hat dir unsere gemeinsame Entdeckungsreise Spaß gemacht? Hoffentlich ist dir nicht alles wie Kraut und Rüben vorgekommen. Übrigens, die Herkunft dieser Redensart ist genauso ungeklärt, wie die Her-kunft so mancher Kulturpflanze.

Viel wichtiger ist für uns, dass wir uns bald wiederse-hen. Wie wär‘s in deinem Garten?Und damit du uns bis dahin ja nicht vergisst, haben wir zum Abschluss noch ein tolles Rezept für dich! Lass es dir schmecken!

Fruchtig süße, knackige Grüße!Rosa & Kurti

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Einfach zum Nachkochen!Saftige rote Kraut&Rüben-PfanneGenossen am besten mit Erdäpfeln, Knödel und/oder einem Stück Fleisch! Zutaten:½ Krautkopf, 1 Karotte, ½ Rote Rübe, 1 Knoblauchzehe, 3 Esslöffel Öl, Wasser, Salz. Das Gemüse reinigen bzw. schälen und fein schneiden.Das Kraut im heißen Öl andünsten.Kraut salzen und mit wenig Wasser aufgießen (nur damit das Kraut nicht anbrennt!).Wenn das Kraut halbweich ist, das restliche Gemüse dazugeben.Alles gemeinsam weiterdünsten lassen, dabei immer wieder umrühren (und wenn nö-tig, nochmals mit Wasser aufgießen).Nach ca. 10 Minuten dünsten kann die Kraut&Rüben-Pfanne serviert werden!

Rätselauflösung

Seite 12 Licht, Wärme, WasserSeite 14 Zwiebelgemüse – Zwiebeln, Wurzelgemüse – Karotten,

Knollengemüse – Erdäpfel, Stangengemüse – Spargel, Blattgemüse – Vogerlsalat, Blütengemüse – Karfiol, Fruchtgemüse – Gurken, Obst – Zwetschken, Beeren – Brombeeren , Getreide – Weizen, Ölpflanze – Sonnenblumen

Seite 16 „Tullner Kraut“: Beim Einhobeln der Kräuterköpfe entstehen sehr lange und dünne Fäden, was für die Sauerkrautherstellung besonders gut ist.

Seite 17 1: Vogerlsalat, 2: Radicchio, 3: Chinakohl, 4: Endiviensalat, 5: Eissalat, 6: Kopfsalat, 7: Pak Choi, 8: Rucola

Seite 23 Sellerie, Radieschen, Erdapfel, Zwiebel, KrenSeite 26 1: Ochsenherz, 2: Black Cherry, 3: Green Zebra, 4: Orange Fleischtomate,

5: White BeautySeite 28 1: Melone – Gurke, 2: Tomate – Zitrone, 3: Tomate – Kürbis,

4: Melanzani – Paprika, 5: Paprika – TomateSeite 33 Die Prinzessin auf der ErbseSeite 37 Im Uhrzeigersinn, oben beginnend: Stiel, Kerngehäuse, Blüte, Fruchfleisch,

Kern, SchaleSeite 39 Kernobst: Apfel, Quitte, Birne / Steinobst: Pfirsch, Marille, Zwetschke,

Kirsche / Beerenobst: Himbeere, Erdbeere, Stachelbeere / Schalenobst: Haselnuss, Edelkastanie

Page 54: Kraut und Rüben

Der biologische ARCHE NOAH Schaugartenin Schiltern bei Langenlois beherbergt hunderte seltene Nutzpflanzen.

In den Garten, auf den Teller! Hunderte Mitglieder bewahren gefährdete Sorten und machen Produkte und Saatgut verfügbar.

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w w w . a r c h e - n o a h . a tObere Straße 40, 3553 Schiltern

T: +43-(0)2734-8626, F: -8627, E: [email protected] E S E L L S C H A F T F Ü R D I E E R H A L T U N G D E R K U L T U R P F L A N Z E N -

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Engagement seit über 20 Jahren, das Früchte trägt - Dank der Unterstützung von 8.000 engagierten Mitgliedern und Förderern.

Verlust 3/4 der Vielfalt sind bereits verloren gegangen. Aus gutem Grund wollen wir die Vielfalt als Grundlage der Ernährung wieder in die eigenen Hände nehmen.

Services für VielfaltRaritäten-Saatgut & Pflanzen, Obst-Sortenbestimmung, Bildung und Beratung, Bewusstseinsbildung und politische Arbeit ...

Erhalten & WeitergebenDas ARCHE NOAH Sortenarchiv ist eine der größten privaten Kultur-pflanzensammlungen Europas.

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Der biologische ARCHE NOAH Schaugartenin Schiltern bei Langenlois beherbergt hunderte seltene Nutzpflanzen.

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Page 56: Kraut und Rüben

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Landesmuseum Niederösterreich I Kulturbezirk 5 I 3100 St. Pölten

Kraut & Rüben Menschen und ihre

Kulturpflanzen

Detailinformationen ab 17. Juni 2011:E: [email protected] T: +43-2742 90 80 90-999www.landesmuseum.net

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