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Fachhochschule Ostfalia Fakultät Gesundheitswesen Klinische Ergebnisse nach Refraktiver Laser-Chirurgie (Lasik): Aberrationen, Erreichung der Zielrefraktion und Visusverlauf Diplomarbeit Zur Erlangung des Grades „Diplom-Ingenieurin Augenoptik (FH)” Prüfer: Prof. Dr. med. Nicole Stübiger Zweitprüfer: Prof. Dr. rer. nat. Kay-Rüdiger Harms Friedrich, Katja Matrikelnummer: 30780206 Karl-Hintze-Weg 76A 38104 Braunschweig Braunschweig, 13.12.2011

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Fachhochschule OstfaliaFakultät Gesundheitswesen

Klinische Ergebnisse nachRefraktiver Laser-Chirurgie

(Lasik): Aberrationen, Erreichungder Zielrefraktion und Visusverlauf

Diplomarbeit

Zur Erlangung des Grades

„Diplom-Ingenieurin Augenoptik (FH)”

Prüfer: Prof. Dr. med. Nicole Stübiger

Zweitprüfer: Prof. Dr. rer. nat. Kay-Rüdiger Harms

Friedrich, KatjaMatrikelnummer: 30780206Karl-Hintze-Weg 76A38104 BraunschweigBraunschweig, 13.12.2011

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Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis VI

Tabellenverzeichnis VII

1. Einleitung 1

1.1. Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

1.2. Ziele und Aufbau der vorliegenden Arbeit . . . . . . . . . . 2

2. Theoretische Grundlagen 4

2.1. Aufbau des Auges und Ametropien . . . . . . . . . . . . . . 4

2.1.1. Aufbau und Eigenschaften des menschlichen Auges 4

2.1.1.1. Das optische System Auge . . . . . . . . . 4

2.1.1.2. Das Akkommodationverhalten des mensch-

lichen Auges . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

2.1.1.3. Refraktion und Ametropien . . . . . . . . . 6

2.1.2. Myopie und deren Auswirkungen auf das Sehen . . 7

2.1.2.1. Beschreibung der sphärischen Fehlsich-

tigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

2.1.2.2. Erscheinungsformen der Myopie . . . . . . 8

2.1.2.3. Korrekturmöglichkeiten der Myopie . . . . 9

2.1.3. Astigmatische Ametropie . . . . . . . . . . . . . . . 9

2.1.3.1. Grundlagen der astigmatischen Ametropie 9

2.1.3.2. Astigmatismusformen . . . . . . . . . . . . 10

2.2. Die Kornea . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

2.2.1. Aufbau der Kornea . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

2.2.2. Maße und Eigenschaften der Kornea . . . . . . . . . 14

2.2.3. Die Wundheilung der Kornea . . . . . . . . . . . . . 15

2.3. Aberrationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

2.3.1. Beschreibung und Einteilung von Aberrationen . . . 16

2.3.2. Sphärische Aberration . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

I

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2.3.3. Die Koma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

3. Material und Methoden 19

3.1. Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie . . . 19

3.1.1. Objektive Refraktionsbestimmung . . . . . . . . . . 19

3.1.1.1. Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

3.1.1.2. Funktionsweise des Autorefraktormeters . 19

3.1.1.3. Vor- und Nachteile der objektiven Refrak-

tionsbestimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20

3.1.1.4. Die objektive Refraktionsbestimmung als

Grundlage der subjektiven Refraktionsbe-

stimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

3.1.2. Subjektive Refraktionsbestimmung . . . . . . . . . . 21

3.1.2.1. Grundlagen der subjektiven Refraktions-

bestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

3.1.2.2. Ablauf einer subjektiven Refraktionsbestim-

mung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

3.1.2.3. Durchführung mit Hilfe von Messbrillen und/oder

Phoroptern . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

3.1.3. Bestimmung des Visus . . . . . . . . . . . . . . . . 24

3.1.3.1. Definition der Begriffe Sehschärfe und Vi-

sus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

3.1.3.2. Vorgehensweise und Ermittlung des Visus

im Verlauf einer Refraktionsbestimmung . 25

3.1.3.3. Kennzeichnende Merkmale des Visus und

Einflusskriterien auf die Qualität den Visus 26

3.1.4. Pupillometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

3.1.5. Messmethoden zur Bestimmung der Korneatopo-

graphie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

3.1.5.1. Messprinzipien und deren Funktionsbeschrei-

bung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

3.1.5.2. Darstellung der kornealen topographischen

Messung und deren Interpretation . . . . . 29

II

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3.1.6. Bestimmung und Darstellung von Aberrationen (Zer-

nikeanalyse) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

3.1.6.1. Grundlagen der Wellenfront . . . . . . . . 31

3.1.6.2. Grundlagen der Zernike-Analyse . . . . . . 32

3.1.6.3. Merkmale der Zernike Polynome und de-

ren mathematische Zerlegung . . . . . . . 33

3.1.6.4. Darstellung der Zernike Polynome und de-

ren Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . 34

3.1.6.5. Einflusskriterien auf die Messergebnisse

bei der Wellenfrontanalyse . . . . . . . . . 36

3.2. Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) . . . . . . . . . . . . . . 37

3.2.1. Methoden in der Refraktiven Chirurgie . . . . . . . . 37

3.2.2. Grundlagen der Laser-in-situ-Keratomileusis (Lasik) 39

3.2.3. Geschichte und Entwicklung der Lasik . . . . . . . . 39

3.2.4. Beschreibung der Methode . . . . . . . . . . . . . . 40

3.2.4.1. Vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

3.2.4.2. Eye-Tracking-System . . . . . . . . . . . . 41

3.2.4.3. Beschreibung der Durchführung . . . . . . 42

3.2.4.4. Entwicklung und Funktionsweise der Ex-

cimerlaser Technik . . . . . . . . . . . . . . 44

3.2.5. Indikationen und Kontraindikationen für die Durch-

führung einer Lasik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

3.2.5.1. Indikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

3.2.5.2. Patientenauswahl . . . . . . . . . . . . . . 46

3.2.5.3. Kontraindikationen . . . . . . . . . . . . . . 47

3.2.6. Mögliche Komplikationen . . . . . . . . . . . . . . . 48

3.2.6.1. Intraoperative Komplikationen . . . . . . . 48

3.2.6.2. Frühpostoperative Komplikationen . . . . . 50

3.2.6.3. Spätpostoperative Komplikationen . . . . . 51

3.2.7. Klinische Studien und Publikationen im Bereich der

Refraktiven Chirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

3.2.7.1. Vorteile der Lasik gegenüber anderen re-

fraktiven Eingriffen . . . . . . . . . . . . . . 52

III

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3.2.7.2. Topographie gestützte Laserbehandlungen 52

3.2.7.3. Optische Qualität nach refraktiven Eingriffen 53

3.2.7.4. Langzeiterfahrungen nach Lasik . . . . . . 54

3.2.7.5. Ergebnisse von Wellenfrontmessungen nach

Refraktiven Eingriffen . . . . . . . . . . . . 54

3.2.7.6. Zusammenfassung der vorgestellten Stu-

dien und Anwendung der Ergebnisse auf

die vorliegende Arbeit . . . . . . . . . . . . 55

3.3. Vorstellung der Studie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

3.3.1. Demographische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . 57

3.3.2. Datenanalyse und Statistik . . . . . . . . . . . . . . 59

4. Ergebnisse 63

4.1. Aberrationen der Korneavorderfläche . . . . . . . . . . . . . 63

4.1.1. Einfluss der Lasik auf die Sphärische Aberration

der Korneavorderfläche . . . . . . . . . . . . . . . . 63

4.1.2. Veränderung des Komas der Korneavorderfläche

durch die Lasik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

4.2. Erreichung der Zielrefraktion . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

4.2.1. Ergebnisse nach dem ersten Lasereingriff . . . . . . 70

4.2.2. Postoperative Dioptriewerte der Restametropie nach

dem zweiten Lasereingriff . . . . . . . . . . . . . . . 73

4.3. Visusverlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

4.3.1. postoperative Visusverlauf nach dem ersten Laserein-

griff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

4.3.2. Betrachtung des postoperativen Visusverlauf nach

den RE-Lasiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

5. Diskussion der Ergebnisse 84

6. Fazit und Ausblick 89

Literatur 92

A. Anhang 96

A.1. Patientendaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

IV

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A.1.1. Operationsdatum, Alter . . . . . . . . . . . . . . . . 96

A.1.2. Korneadicke (Pachy), Pupillendurchmesser . . . . . 97

A.1.3. Präoperative Aberrationen der Korneavorderfläche . 98

A.1.4. Postoperative Aberrationen der Korneavorderfläche 99

A.1.5. Dioptriewerte der Ametropie . . . . . . . . . . . . . 100

A.1.6. Visus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102

A.1.7. Zeitpunkt (Uhrzeit) der Messung der kornealen Ab-

errationen mit dem Allegro Oculyzer . . . . . . . . . 103

A.2. Aufklärungsbogen Lasik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104

V

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Abbildungsverzeichnis

1. Schematischer Aufbau des menschlichen Auges . . . . . . 4

2. Akkommodationmechanismus des menschlichen Auges . . 5

3. Myopes Auge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

4. Astigmatische Ametropie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

5. Astigmatismusformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

6. Histologischer Schnitt der Kornea . . . . . . . . . . . . . . . 13

7. Sphärische Aberration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

8. Koma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

9. Abhängigkeit des Visus vom Netzhautort . . . . . . . . . . 26

10. Darstellung der Korneatopographie bei Scheimpflug-basierten

Topographiesystemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

11. Zusammenhang zwischen einem Lichtstrahl und der Wel-

lenfront . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

12. Lichtstrahlen und Wellenfront bei Ametropien . . . . . . . . 32

13. Zernike-Pyramide bei kornealer Topographie . . . . . . . . 35

14. Übersicht der Methoden in der Refraktiven Chirurgie . . . . 37

15. Zentrierung des Mikrokeratoms . . . . . . . . . . . . . . . . 42

16. Zurückklappen des Flaps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

17. Repositionierung des Flaps . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

18. Mittelwerte der prä- und postopertiven Sphärischen Aber-

ration der Korneavorderfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

19. Mittelwerte des prä- und postoperativen Komas der Kor-

neavorderfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

20. Restametropie postoperativ nach sechs Wochen im Ver-

gleich zu den Ausgangswerten . . . . . . . . . . . . . . . . 71

21. Zylinder postoperativ nach sechs Wochen im Vergleich zu

den Ausgangswerten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

22. Sphäre postoperativ sechs Wochen nach dem zweiten La-

sereingriff im Vergleich zu den Ausgangswerten (RE-Lasiken

mit einbezogen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

23. Höhe des Dioptiewertes der Sphäre postoperativ nach ei-

ner und nach sechs Wochen (RE-Lasiken mit einbezogen) 75

VI

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24. Zylinder postoperativ nach sechs Wochen im Vergleich zu

den Ausgangswerten (RE-Lasik mit einbezogen) . . . . . . 76

25. Höhe des zylindrischen Dioptiewertes postoperativ nach

einer und nach sechs Wochen (RE-Lasiken mit einbezogen) 77

26. Visusverlust und Visusgewinn einen Tag postoperativ . . . 79

27. Visusverlust und Visusgewinn eine Woche postoperativ . . 79

28. Visusverlust und Visusgewinn sechs Wochen postoperativ . 80

29. Gewinn bzw. Verlust an Visusstufen (RE-Lasik) . . . . . . . 82

Tabellenverzeichnis

1. Mathematische Zerlegung der Zernike-Polynome . . . . . . 34

2. Demographische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

3. Kontrolluntersuchungen nach dem Refraktiven Eingriff . . . 60

4. Sphärische Aberrationen der Korneavorderfläche . . . . . . 64

5. Koma der Korneavorderfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

6. Objektiv gemessene Dioptriewerte der Restametropien nach

dem ersten Lasereingriff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

7. Vorhandene Restametropie nach dem zweiten Lasereingriff 73

8. Verlauf Visuswerte (ohne RE-Lasik) . . . . . . . . . . . . . 78

9. postoperative Verlauf der Visuswerte (RE-Lasik) . . . . . . 81

VII

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1

1. Einleitung

1.1. Hintergrund

Die Lebensqualität der Menschen wird durch viele Faktoren beeinflusst.

Das Sehen, als eines der fünf Hauptsinne, dient dazu seine Umgebung

visuell wahrzunehmen und mit ihr zu interagieren. Fehlsichtigkeiten des

Auges (Ametropien) beeinflussen die Lebensqualität der Menschen. Ist

eine Ametropie bei einem Menschen vorhanden, hat das den Verlust

von Lebensqualität zur Folge. Je höher die Ametropie ist desto größer

ist die Einschränkung der Lebensqualität. Aufgrund dessen haben be-

reits die Menschen im Mittelalter versucht die Ametropien zu korrigie-

ren. Zunächst wurden dafür Brillen und seit Mitte des 19. Jahrhunderts

Kontaktlinsen verwendet. In den Vergangen Jahrzehnten etablierten sich

klassische chirurgische Methoden zur Korrektur von Ametropien. Seit den

1990er Jahren kann die Korrektur von Ametropien mit moderner Laser-

technologie erfolgen.1

Die Myopie ist die Ametropie die am häufigsten in der Gesamtpopulati-

on vorkommt. Die Prävalenz liegt dabei zwischen 25 % und 30 %. Die

Myopie stellt somit ein epidemiologisches Problem dar. Die Anzahl der

Menschen bei denen eine Myopie vorhanden ist wächst ständig. Mit der

Myopie gehen meist individuelle Probleme einher. Zu diesen Problemen

zählen eine negative Auswirkung auf die Lebensqualität und auf die per-

sönliche Entwicklung, sowie auf das Selbstbewusstsein und die Gesund-

heit der Augen.2 Die Untersuchung von Ursachen der Myopie sind Be-

standteil aktueller Forschungen. Publikationen zeigen, dass für die Ent-

stehung einer Myopie genetische Prädispositionen erforderlich sind. Des

Weiteren zeigen die Untersuchungen das Umweltreize einen wesentli-

chen Einfluss auf die Entwicklung einer Myopie darstellen.3

In der vorliegenden Arbeit soll die Qualität der Ergebnisse eines Verfah-1Vgl. Kulp, W. u.a., Verwendung des Excimer Lasers in der refraktiven Augenchirurgie,

2003, S. 11.2Vgl. Leydolt, C., Findl, O., Myopie: Prävention und Progressionshemmung, 2007, S.

294.3Vgl. Ohlendorf, A., Schaeffel, F., Aktuelles aus der Myopieforschung, S. 5.

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1.2 Ziele und Aufbau der vorliegenden Arbeit 2

rens der Refraktiven Laserchirurgie beschrieben werden. Bei der Laser-

in-situ-Keratomileusis (Lasik) handelt es sich um eine funktionelle Be-

handlung, bei der beim optimalem Ergebnis auf Korrektionhilfen verzich-

tet werden kann. Dies geschieht durch die Veränderung der Korneab-

rechkraft. Dieses Verfahren bietet dabei die Möglichkeit, durch einen schnel-

len Eingriff, Normalsichtigkeit (Emmetropie) zu erreichen. Dies hat zur

Folge, dass die individuellen Probleme, die mit dem Vorhandensein einer

Myopie einher gehen und somit den Verlust an Lebensqualität bedeute-

ten, minimiert bzw. beseitigt werden können.4

Aufgrund der hohen Prävalenz der Myopie an der Gesamtbevölkerung

gibt es in Deutschland etwa 20 Millionen Menschen die für einen La-

sereingriff in Frage kommen. Am Häufigsten erfolgt die Korrektur der My-

opie durch Brillen und Kontaktlinsen. Nur etwa 0,05 % aller Menschen bei

denen eine Myopie vorliegt erfolgt die Korrektur derzeit durch Refrakti-

ve Laserchirurgie.5 Die vorliegende Arbeit befasst sich ausschließlich mit

den klinischen Ergebnissen nach Lasik bei Myopie und myopen Astigma-

tismus.

1.2. Ziele und Aufbau der vorliegenden Arbeit

Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung und Auswertung kli-

nischer Ergebnisse nach Laser-in-situ-Keratomileusis. Dabei wird unter-

sucht welchen Einfluss ein Lasereingriff auf die Abbildungsfehler (Aberra-

tionen) der Korneavorderfläche besitzt. Es soll untersucht werden ob die

Aberrationen durch Lasik verringert oder verstärkt werden oder gleich-

bleibend sind. Des Weiteren wird die Erreichung der Zielrefraktion sowie

der Visusverlauf nach dem Lasereingriff dokumentiert und untersucht.

Zu Beginn der Arbeit, im zweiten Abschnitt, erfolgt eine Einführung in die

dazu erforderlichen theorethischen Grundlagen. In diesem Abschnitt wird

zunächst der Aufbau des Auges und die möglichen Ametropien beschrie-

ben. Da die Refraktive Laser-Chirurgie eine Veränderung der Kornea be-4Vgl. Kulp, W. u.a., Verwendung des Excimer Lasers in der refraktiven Augenchirurgie,

2003, S. 5.5Vgl. Ebd., S. 8.

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1.2 Ziele und Aufbau der vorliegenden Arbeit 3

dingt wird im Anschluss der Aufbau der Kornea und deren Eigenschaften

beschrieben. Zum Abschluss des zweiten Abschnitts werden die Aberra-

tionen des Auges erläutert.

Im folgenden Abschnitt drei werden das Material, die Methoden und die

Patientenauswahl vorgestellt. Einführend werden zunächst die Basisun-

tersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie vorgestellt. Zu diesen Un-

tersuchungen zählen die objektive und subjektive Refraktionsbestimmung,

sowie die Bestimmung des Visus. Des Weiteren werden die Untersuchun-

gen der Pupillometrie und der kornealen Topographie näher betrachtet.

Im Anschluss wird die Darstellung und Bestimmung von Aberrationen be-

schrieben. Danach erfolgt eine Einführung in die Refraktive Chirurgie.

Hauptaugenmerk wird dabei auf das Refraktive Laserchirurgische Verfah-

ren der Lasik gelegt. Dabei werden die Methode, Indikationen und Kon-

traindikationen, sowie eventuell auftretende Komplikationen beschrieben.

In den einzelnen Teilabschnitten wird die Funktionsweise der für die Stu-

die verwendeten Geräte näher beschrieben. Des Weiteren erfolgt die Be-

nennung des Herstellers und des Modells des jeweiligen Gerätes für die

Studie. Abschließend wird im dritten Abschnitt die Studie selbst vorge-

stellt. Dabei werden die Demographischen Daten und die statistischen

Auswertungsmethoden benannt und erläutert.

Der vierte Abschnitt stellt die Ergebnisse der Studie vor. Es erfolgt zu-

nächst die Auswertung der kornealen Aberrationen. Hierbei werden die

Sphärische Aberration und des Koma betrachtet. Dannach wird die Errei-

chung der Zielrefraktion dargestellt. Abschließend wird der Visusverlauf

der gelaserten Augen ausgewertet und präsentiert.

Im fünften Abschnitt der Arbeit erfolgt eine Bewertung und die Diskussi-

on der im vierten Abschnitt vorgestellten Ergebnisse. Dabei werden die

Ergebnisse in Bezug zu anderen Publikationen bewertet. Des Weiteren

erfolgt eine Bewertung der Ergebnisse in Bezug auf die im zweiten und

dritten Abschnitt beschrieben Problematiken bei den Voruntersuchungen

und im Verlauf des Lasereingriffs. Abschließend wird ein Fazit gezogen

und ein Ausblick auf eventuell weiterführende Studien und Untersuchun-

gen im Bereich der Lasikbehandlungen gegeben.

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4

2. Theoretische Grundlagen

2.1. Aufbau des Auges und Ametropien

2.1.1. Aufbau und Eigenschaften des menschlichen Auges

2.1.1.1. Das optische System Auge

Das menschliche Auge ist ein System, dass zum Einen eine nach Mög-

lichkeit hochwertige optische Abbildung ermöglichen soll und anderseits

muss das Auge fähig sein Helligkeitsinformationen aufzunehmen, vorzu-

verarbeiten und diese an das Gehirn zu übermitteln.6 In Abbildung 1 ist

der schematische Aufbau des menschlichen Auges dargestellt.

Abbildung 1: Schematischer Aufbau des menschlichen Auges7

Das optische System des Auges besteht aus der Kornea (Hornhaut), dem

Kammerwasser und der Augenlinse. Das Licht gelangt durch die Kornea

in das Auge und wird durch das optische System des Auges auf die licht-

empfindliche Netzhaut abgebildet. Liegt keine Ametropie (Ametropie) vor

entsteht, unter Berücksichtigung das Akkommodationsruhestand vorliegt

und eine fernes Objekt betrachtet wird, ein scharfes Bild auf der Netz-

haut. Die einzelnen Bestandteile des optischen Systems Auge besitzen

unterschiedliche Brechzahlen. Die Kornea hat eine Brechzahl n von 1,37,

das Kammerwasser von 1,336 und die Augenlinse von 1,37.8 Das opti-

sche System wird in zwei Funktionsgruppen unterteilen. Dies umfasst6Vgl. Zinth, W., Zinth, U., Optik, 2011, S. 121.7Zeitz, J., Dokumentierte Patientenaufklärung Refraktive Operationen, 2007, S. 2.8Vgl. Zinth, W., Zinth, U., Optik, 2011, S. 121.

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2.1 Aufbau des Auges und Ametropien 5

zum Einen das Hornhautsystem und zum Anderen das Linsensystem.

Dabei weist das Hornhautsystem einen weitaus höheren Brechwert (et-

wa 40 - 50 dpt) als das Linsensystem auf. Dieses besitzt einen Brechwert

von etwa 15 - 25 dpt.9

2.1.1.2. Das Akkommodationverhalten des menschlichen Auges

Die Scharfstellung von betrachteten Objekten erfolgt, wie in Abbildung 2

dargestellt, durch die Augenlinse mittels Akkommodation. Dabei wird die

Augenlinse durch die Muskeln des Ziliarkörpers entsprechend der be-

trachteten Objekte in die notwendige Form gebracht. Werden Objekte im

Unendlichen betrachtet, entspannt sich der Ziliarmuskel und die Zonu-

lafasern, an denen die Augenlinse befestigt ist, spannen sich an. Somit

wird die Augenlinse in ihre flachste Form gezogen und der Brechwert der

Augenlinse minimiert sich. Auf diese Weise können weit entfernte Objek-

te scharf auf der Netzhaut abgebildet werden. Bei Fernakkommodation

besitzt die Augenlinse den geringsten Brechwert. Dieser beträgt etwa 19

dpt. Werden Objekte im nahen Bereich betrachtet, spannt sich der Zili-

armuskel an und die Zonulafasern entspannen sich. Dadurch kann die

Augenlinse ihrem Bestreben nachgehen eine Kugelform anzunehmen.

Dabei erhöht sich der Brechwert der Augenlinse und betrachtete Objekte

in der Nähe können scharf auf der Netzhaut abgebildet werden.10

Abbildung 2: Akkommodationmechanismus des menschlichen Auges11

Im Alter verringert sich die Elastizität der Augenlinse, auf Grund der zu-

nehmenden starre des Linsenkerns. Dadurch kann sich die Augenlinse

9Vgl. Kohnen, T. u.a., Basiswissen refraktive Chirurgie, 2008, S. 164.10Vgl. Grehn, F., Augenheilkunde, 2006, S. 390.11Dietze, H., Die optometrische Untersuchung, 2006, S. 109.

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2.1 Aufbau des Auges und Ametropien 6

nicht mehr so stark vorwölben und die Akkommodationsfähigkeit der Au-

genlinse nimmt ab. Dies beginnt bei einem emmetropen Patienten etwa

im 45. Lebensjahr und der Patient bemerkt es, wenn die Akkommoda-

tionsfähigkeit auf drei Dioptrien gesunken ist. Dies wird als Presbyopie

bzw. Altersichtigkeit bezeichnet. Um angeblickte Objekte im Nahbereich

scharf auf der Netzhaut abzubilden wird dabei eine zusätzliche Korrektur

nötig.12

2.1.1.3. Refraktion und Ametropien

Als Refraktion wird das auf die objektseitige Hauptebene des Auges um-

gerechnete Korrektionsglas bezeichnet. Kennzeichnend dafür ist das be-

trachtete Objekt durch das optische System des Auges, ohne Akkommo-

dation aufzubringen, scharf auf der Netzhaut abzubilden. Der Fernpunkt

des Auges und der bildseitige Brennpunkt des Auges müssen dabei in

einem Punkt zusammenfallen. Der Fernpunkt des rechtsichtigen Auges

liegt im Unendlichen. Beträgt die Refraktion Null, wird dies als Emmetro-

pie (Rechtsichtigkeit) bezeichnet. Wird ein Korrektionsglas benötigt um

Objekte scharf auf der Netzhaut abzubilden, dass heißt weicht die Refrak-

tion von dem Wert Null ab, spricht man von Ametropie (Fehlsichtigkeit).

Weicht die Refraktion in Richtung Minuswerte ab, spricht man von My-

opie. Das heißt, dass die Brechkraft des Auges ist zu hoch. Dies wird mit

negativen Dioptrien korrigiert. Wenn die Refraktion in Richtung Pluswer-

te abweicht, wird dies als Hyperopie bezeichnet. Dabei ist die Brechkraft

des Auges ist zu gering. Es erfolgt eine Korrektion mit positiven Dioptri-

en. Die Abweichung der Brechkraft des Auges vom Standartauge wird

als Refraktionsdefizit bezeichnet. Der Brechwert des Refraktionsdefizit

ist dabei gleich der Fernpunktrefraktion des ametropen Auges mit umge-

kehrten Vorzeichen. Die Refraktionsdefizite können durch Kontaktlinsen,

Brillengläser und durch refraktive Chirurgie ausgeglichen werden.13

Die optische Qualität des Auges wird durch Ametropien minimiert.14 Ame-

tropien werden dabei in achsensymmetrische, astigmatische Ametropien12Vgl. Grehn, F., Augenheilkunde, 2006, S. 390.13Vgl. Kampik, A., Grehn, F., Augenärztliche Therapie, 2002, S. 3.14Vgl. Zinth, W., Zinth, U., Optik, 2011, S.120.

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2.1 Aufbau des Auges und Ametropien 7

sowie der Presbyopie untergliedert. Zu den achsensymmetrischen Ame-

tropien zählen die Myopie und die Hyperopie. Die astigmatische Ametro-

pie wird auch durch den Begriff Astigmatismus beschrieben. Die Presby-

opie ist ein normaler Alterungsprozess des menschlichen Auges. Dieser

wurde im vorherigen Abschnitt bereits näher erläutert.15

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den klinischen Ergebnissen

nach refraktiver Chirurgie bei Myopie und myopen Astigmatismus. Des-

halb werden im Folgenden die Ametropien Myopie und Astigmatismus

näher betrachtet.

2.1.2. Myopie und deren Auswirkungen auf das Sehen

2.1.2.1. Beschreibung der sphärischen Fehlsichtigkeit

Synonym für Myopie steht der Begriff Kurzsichtigkeit. Die Myopie wird in

zwei Arten unterteilt. Zum Einen in die Brechungsmyopie und zum Ande-

ren in die Achsenmyopie. Am häufigsten tritt dabei die Achsenmyopie auf.

Bei der Achsenmyopie ist das Auge, in Relation zur normalen Brechkraft

des Auges, zu lang gebaut. Ist die Brechkraft des Auges, bezogen auf die

normale Baulänge, zu hoch wird dies als Brechungsmyopie bezeichnet.16

Abbildung 3: Myopes Auge17

Wie in Abbildung 3 dargestellt, werden die parallel einfallenden Licht-

strahlen vor der Netzhaut gebrochen. Das auf der Netzhaut entstehen-

de Bild ist unscharf. Der Fernpunkt des Auges verlagert sich, aufgrund15Vgl. Kohnen, T. u.a., Basiswissen refraktive Chirurgie, 2008, S. 163.16Vgl. Behrends, J. u.a., Physiologie, 2009, S. 630.17Zeitz, J., Dokumentierte Patientenaufklärung Refraktive Operationen, 2007, S. 2.

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2.1 Aufbau des Auges und Ametropien 8

der höheren Brechkraft des Auges, vom Unendlichen näher an das Au-

ge heran. Die Objekte, die sich zwischen dem Auge und dem Fernpunkt

des Auges befinden, können auch ohne Ausgleich des vorhandenen Re-

fraktionsdefizit, scharf auf der Netzhaut abgebildet werden. Angeblickte

Objekte die sich nicht innerhalb dieses Bereiches befinden, werden auf

der Netzhaut in Zerstreuungskreisen abgebildet. Dadurch werden diese

angeblickten Objekte vom myopen Menschen unscharf gesehen.18

Der Begriff Myopie kommt aus dem griechischen myein und bedeutet

blinzeln, die Augen schließen. Wenn ein myoper Mensch blinzelt, erzeugt

er damit eine stenopäische Lücke. Beim Anblick weit entfernter Objekte

verbessert sich dadurch das Sehen für einen kleinen Moment.19

2.1.2.2. Erscheinungsformen der Myopie

Die Myopie kann in in zwei verschiedenen Formen auftreten. Zum Einen

als Myopie simplex und zum Anderen als maligne Myopie. Die Myopie

simplex wird auch als Schulmyopie bezeichnet, deren Anlage angebo-

ren ist. Diese tritt in den Jahren des Wachstums, also in den Jahren des

Schulbesuches, auf. Daher stammt auch der Name der Schulmyopie. Die

Anfänge der Myopie ergeben sich dabei in einem Lebensalter zwischen

10 und 12 Jahren. Nach dem 25. Lebensjahr nimmt diese Myopie in den

meisten Fällen nicht mehr zu. Es handelt sich dann um eine stationäre

Myopie. Im Gegenteil zur Myopie simplex ist die maligne Myopie eine

Krankheit. Unabhängig von externen Begebenheiten schreitet die Krank-

heit immer weiter fort. Veränderungen wie Conus temporalis, Conus cir-

cumpapillires, Fuchs-Fleck, hintere Glaskörperabhebung und Ablatio reti-

nae treten dabei vor allem im hinteren Bulbusbereich auf. Ursache für die-

se Veränderungen ist Dehnung aber auch eine Pigmentepithel- und Ader-

hautatrophie. Erfolgt eine Visusverschlechterung oder treten Gesichts-

felddefekte auf, werden diese meist in Verbindung mit den eben beschrie-

benen Veränderungen des hinteren Augenabschnittes gebracht. Ursache

dafür könnte allerdings auch ein Glaukom sein. Um dieses auszuschlie-

18Vgl. Behrends, J. u.a., Physiologie, 2009, S. 630.19Vgl. Grehn, F., Augenheilkunde, 2006, S. 370.

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2.1 Aufbau des Auges und Ametropien 9

ßen ist eine gewissenhafte Augeninnendruckmessung notwendig.20

2.1.2.3. Korrekturmöglichkeiten der Myopie

Da der Brechwert des Auges zu stark oder das Auge zu lang gebaut ist,

erfolgt die Korrektion mittels Brillengläser oder Kontaktlinsen mit einem

negativen Brechwert oder mit Hilfe der refraktiven Chirurgie. Bei einer

Korrektur der Myopie durch das refraktiv chirurgische Verfahren der Lasik

wird zentral in der Kornea ein zirkulär Lentikel entfernt. Das Brillenglas

oder die Kontaktlinse mit negativen Brechwert, also mit einer konkaven

Form, wird direkt in die Kornea eingearbeitet. Der Anwendungsbereich

der Lasik umfasst eine Korrektur bis etwa - 8 dpt. Für höhere Myopien

verringern sich die Erfolgsaussichten der Lasik und die Patienten sind

mit dem Ergebnis nicht mehr zufrieden zu stellen. Bei diesen Patienten

kann trotz dessen eine Korrektur durch refraktive Chirurgie erfolgen. Eine

phake Intraokularlinse wird diesen Patienten zusätzlich zu ihrer eigenen

Augenlinse eingepflanzt. Diese besitzt den benötigten Korrekturwert um

das vorhandene Refraktionsdefizit auszugleichen.21

2.1.3. Astigmatische Ametropie

2.1.3.1. Grundlagen der astigmatischen Ametropie

Bei der zuvor beschriebenen achsensymmetrischen Fehlsichtigkeit, My-

opie, ist die Kornea des fehlsichtigen Auges sphärisch gekrümmt. Das

heißt, die Kornea besitzt bei den achsensymmetrischen Fehlsichtigkei-

ten eine Kugelform. Bei dem Astigmatismus, ist die Kornea nicht sphä-

risch gekrümmt. Die Kornea besitzt zwei senkrecht aufeinander stehen-

de Hauptschnitte mit unterschiedlichen Brechwerten. Als Folge dessen

werden die Lichtstrahlen, wie in Abbildung 4 dargestellt, von den zwei

Hauptschnitten unterschiedlich gebrochen und nicht punktförmig auf der

Netzhaut abgebildet. Auf der Netzhaut entsteht ein verschobenes oder

verzerrtes Bild.22

20Vgl. Grehn, F., Augenheilkunde, 2006, S. 370 f.21Vgl. Kohnen, T. u.a., Basiswissen refraktive Chirurgie, 2008, S. 165 ff.22Vgl. Grehn, F., Augenheilkunde, 2006, S. 373.

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2.1 Aufbau des Auges und Ametropien 10

Abbildung 4: Astigmatische Ametropie23

Die astigmatische Fehlsichtigkeit kommt sehr häufig vor. Liegt ein Astig-

matismus bis zu einer Dioptrie wird dies als physiologisch angesehen.

Etwa 15% der Erwachsenen weisen einen Astigmatismus von mehr als

einer Dioptrie auf, wobei nur etwa 2% einen Astigmatismus aufweisen

der mehr als drei Dioptrien beträgt. Nicht selten tritt ein hoher Astigma-

tismus in Kombination mit einer hohen Myopie oder als Auswirkung eines

Intraokularer Eingriffs auf.24

2.1.3.2. Astigmatismusformen

Eine Unterteilung des Astigmatismus erfolgt auf Grundlage, der Positi-

on des stärker brechenden- und des schwächer berechnenden Haupt-

schnittes des Auges. Diese Position bestimmt die Lage der in der Verord-

nung angegeben Korrekturachse. Wenn der vertikale Meridian der stär-

ker brechende Hauptschnitt des Auges ist, wird dies als Astigmatismus

rectus (Astigmatismus nach der Regel) bezeichnet. Als Ursache dafür

wird der andauernde Oberliddruck des Auges auf die Kornea definiert.

Als Folge entsteht eine Verformung der Kornea in diese Richtung. Die

Achse des korrigierten Zylinders in Minusschreibweise liegt beim Astig-

matismus rectus nahezu waagerecht. Ist der waagerechte Meridian der

stärker brechende Hauptschnitt und somit der vertikale Hauptschnitt der

schwächer brechende Hauptschnitt, wird dies als Astigmatismus inver-

sus, das heißt als Astigmatismus gegen die Regel, bezeichnet. Die Achse

des korrigierenden Minuszylinders liegt in diesem Fall in vertikaler Rich-

tung. Wenn kein Astigmatismus rectus und kein Astigmatismus inversus23Vgl. o.V., Ciba Vision GmbH (Hrsg.), Stand: 06.12.2011 (Internet)24Vgl. Auffarth, G., Aktuelle Laseranwendungen in der refraktiven Chirurgie, 2004, S.

21.

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2.1 Aufbau des Auges und Ametropien 11

vorliegt, das heißt weder der waagerechte noch der senkrechte Meridian

der stärkerbrechende Hauptschnitt des Auges ist, wird dies als Astigma-

tismus obliquus, das heißt als schiefer Astigmatismus bezeichnet. In die-

sem Fall liegt die Achse des korrigierenden Minuszylinders schräg (45°

oder 135°).25

(a) Astigmatismus myopicus simplex (b) Astigmatismus myopicus compositus

Abbildung 5: (a) – (b) Astigmatismusformen26

Der Astigmatismus wird anhand der resultierten Ametropie in verschie-

dene Formen unterteilt. In Abbildung 5 sind die Astigmatismusformen

myopicus compositus (a) und der Astigmatismus myopicus simplex (b)

dargestellt. Wie unter a dargestellt werden beim Astigmatismus myopicus

compositus die Lichtstrahlen in beiden Hauptschnitten vor der Netzhaut

gebrochen. Beiden Hauptschnitte des Auges sind myop. Ist ein Haupt-

schnitt des Auges emmetrop und der andere ist myop, so wird dies als

Astigmatismus myopicus simplex bezeichnet. Dies ist der Abbildung 5

unter b dargestellt Die beiden eben beschriebenen Astigmatismusformen

sind Bestandteil der vorliegenden Studie. Weitere Formen sind der Astig-

matismus mixtus, der Astigmatismus hyperopicus simplex und der Astig-

matismus hyperopicus compositus.27

Des Weiteren wird zwischen einem regelmäßigen und einem unregel-

mäßigen Astigmatismus differenziert. Bei dem regelmäßigen Astigmatis-

mus, der nicht zu verwechseln ist mit dem Astigmatismus regularis, lie-

gen beide Hauptschnitt des Auges senkrecht aufeinander. Liegt ein unre-

gelmäßiger Astigmatismus vor, besitzen unterschiedliche Hornhautstel-

len voneinander abweichende Brechwerte, das heißt die Hornhaut weist

mehr als zwei verschieden brechende Hauptschnitte auf. Ursache dafür

25Vgl. Grehn, F., Augenheilkunde, 2006, S. 373 f.26Lachenmayr, B. u.a., Auge-Brille-Refraktion, 2006, S. 53.27Vgl. Grehn, F., Augenheilkunde, 2006, S. 374.

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2.1 Aufbau des Auges und Ametropien 12

können zum Einen unregelmäßige Hornhautnarben und zum Anderen

das Vorhandensein eines Keratokonus sein. Bei unregelmäßigen Astig-

matismen kann keine Versorgung durch Brillengläser und durch refrakti-

ve Chirurgie erfolgen. Voraussetzung für die Korrektur eines Astigmatis-

mus durch die Lasik ist dem zufolge das Vorliegen eines regelmäßigen

Astigmatismus. Die Versorgung eines unregelmäßigen Astigmatismus er-

folgt durch formstabile Kontaktlinsen oder wenn diese keine ausreichen-

de Stabilisierung bedingt durch eine Hornhauttransplantation.28

Eine wichtige Voraussetzung für die Lasik ist, die Kenntnis des Hornhau-

tastigmatismus und des Linsenastigmatismus. Der Linsenastigmatismus,

der auch als innerer Astigmatismus bezeichnet wird, beruht auf einer un-

regelmäßigen Wölbung der Augenlinse. Der Hornhautastigmatismus, der

auch als äußerer Astigmatismus betitelt wird, bildet zusammen mit dem

Linsenastigmatismus den gesamten Astigmatismus. Der Gesamtastig-

matismus wird bei einer objektiven und subjektiven Refraktion bestimmt.

Ohne Kenntnis spezieller Hornhauttopographiedaten kann der in einer

Refraktion bestimmte Astigmatismus nicht auf einen Hornhaut- oder Lin-

senastigmatismus zurückgeführt werden.29 Bei der Korrektur eines Astig-

matismus durch Lasik wird die Brechkraft der Hornhaut exakt in dem Be-

reich des stärkerbrechenden Meridian so verändert, dass der Astigma-

tismus minimiert wird.30 Der Anwendungsbereich für Lasik bei Astigma-

tismus liegt bei ±5 Dioptrien. Eine Korrektur darüber hinaus, kann durch

eine torische Intraokularlinse erfolgen. Die Grenze des Anwendungsbe-

reiches liegt dabei bei ±7 Dioptrien. 31

28Vgl. Grehn, F., Augenheilkunde, 2006, S. 374.29Vgl. Ebd., S. 374.30Vgl. Huber, I., Lackner W., Augenlaser, 2005, S. 58.31Vgl. Kohnen, T. u.a., Basiswissen refraktive Chirurgie, 2008, S. 168.

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2.2 Die Kornea 13

2.2. Die Kornea

2.2.1. Aufbau der Kornea

Abbildung 6: Histologischer Schnitt der Kornea32

Wie in Abbildung 6 dargestellt besteht die Kornea, von außen nach in-

nen, aus dem Hornhautepithel, der Bowman-Membran, dem Stroma, der

Descement-Membran und dem Hornhautendothel. Das Hornhautepithel

besteht aus einem mehrschichtigen Plattenepithel, welches nicht ver-

hornt ist und sich selbst regenerieren kann. Ursprung des Hornhautepi-

thel ist das Ektoderm. Abschluss des Hornhautepithels ist die Basalmem-

bran. Die nachfolgende Schicht ist die homogene Bowman-Membran,

die aus kollagenem Bindegewebe besteht. Da diese Schicht keine Zell-

kerne enthält kann sie sich selbst nicht regenerieren. Der größte Teil

der Hornhaut ist das Stroma. Das Hornhautstroma besteht aus regel-

mäßig angeordneten kollagenen Bindehautfasern und entstammt dem

Mesoderm. Die Descement-Membran hat die gleiche Struktur, wie die

Bowman-Membran. Sie besteht aus elastischen Fasern und ist deshalb

sehr widerstandsfähig gegenüber Infektionen, chemischen Substanzen,

32Grehn, F., Augenheilkunde, 2006, S. 105.

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2.2 Die Kornea 14

sowie gegenüber Verletzungen. Der innere Abschluss der Hornhaut stellt

das Hornhautendothel dar. Dieses besteht aus einer Lage Epithelzel-

len.33

Grundlage der refraktiven Laser-Chirurgie ist die Veränderung des vor-

deren Abschnitts der Kornea. Je nach angewendeten Verfahren erfolgt

dabei eine Ablation des Hornhautepithels oder des Hornhautstromas.34

2.2.2. Maße und Eigenschaften der Kornea

Die Kornea ist der durchsichtige Teil der Bindehaut und hat auf Grund ih-

rer Krümmung lichtbrechende Wirkung. Die Kornea weist zentral und pe-

ripher unterschiedliche Dicken auf. Zentral ist die Kornea etwa 0,55 mm

und peripher etwa 0,70 mm dick. Der Korneadurchmesser des mensch-

lichen Auges ist von Vorn betrachtet horizontal größer als der Vertikale.

Von hinten betrachtet ist der Korneadurchmesser in vertikaler und hori-

zontaler Richtung gleich. Der durchschnittliche Korneadurchmesser bei

einem Erwachsenen beträgt 11,5 mm. Beträgt der Korneadurchmesser

weniger als 10 mm, wird diese als Mikrokornea bezeichnet. Ist der Kor-

neadurchmesser größer als 13 mm, bezeichnet man dies als Makrokor-

nea.35

Als optische Zone der Kornea wird das zentrale Drittel bezeichnet. Die

Krümmung der Kornea ist nicht an allen Stellen gleich. Zum Rand hin

flacht die Kornea ab. Im nasalen und temporalen Bereich ist die Abfla-

chung am Größten. Der durchschnittliche Radius der Vorderfläche be-

trägt 7,8 mm und der durchschnittliche Rückflächenradius beträgt 6,5

mm.36 Die Kornea ist von zwei verschiedenen Brechungsmedien umge-

ben. Einerseits ist sie nach außen vom Brechungsmedien Luft und zum

Anderen nach innen vom Brechnungsmedien Kammerwasser umgeben.

Die sich daraus ergebende Brechkraft der Kornea beträgt im Standardla-

ge etwa + 43 dpt.37

33Vgl. Grehn, F., Augenheilkunde, 2006, S. 105.34Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S.15.35Vgl. Grehn, F., Augenheilkunde, 2006, S. 105.36Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 15.37Vgl. Seiler, T. u.a., Refraktive Chirurgie der Hornhaut, 2000, S. 13.

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2.2 Die Kornea 15

Die Eigenschaften und Aufgaben der Kornea sind vielfältig. Zum Einen ist

die Kornea das Eintrittsorgan des optischen Systems Auge und zum An-

deren stellt sie gleichzeitig eine widerstandsfähige, undurchlässige und

mechanische Barriere gegenüber äußerlichen Substanzen dar. Grund-

lage für diese Widerstandsfähigkeit ist die Struktur der Kollagenfasern

innerhalb der Kornea. Da die Kornea ein avaskuläres Gewebe ist, er-

folgt die Sauerstoffversorgung der Kornea über den Tränenfilm und das

Kammerwasser. Die hydrophobe Kornea wird erst durch die Benetzung

mit der Muzinschicht des Tränenfilms hydrophil. Die Transparenz der Kor-

nea wird über das Endothel geregelt. Dieses ist für die Aufrechterhaltung

des konstanten Wassergehaltes mittels Hydratation zuständig. Die Kor-

nea wird durch viele Nervenfasern versorgt und stellt somit ein schmerz-

empfindliches Gewebe dar.38

2.2.3. Die Wundheilung der Kornea

Nach einer Verletzung des Hornhautepithels erfolgt die Heilung meist

schnell und verläuft ohne Komplikationen. Es kommt zu einer vollständi-

gen Regeneration des Hornhautepithels. Die Stammzellen des Hornhau-

tepithels befinden sich im limbalen Bereich der Basalmembran. Diese bil-

den Reservezellen, die sich immer dann teilen, wenn Zellerneuerungen

erfolgen müssen. Nach einer Verletzung der Kornea gehen aus diesen

Stammzellen so genannte Teilungszellen hervor. Diese weisen eine ho-

he Zahl von Zellteilungen auf und werden nach einer begrenzten Anzahl

von Mitosen zu postmitotischen Zellen. Im Anschluss durchlaufen diese

die terminale Differenzierung. Das heißt aus den Teilungszellen werden

die Korneaepithelzellen gebildet. Diese wandern anschließend durch das

Epithel an die Oberfläche und verschließen somit den durch die Verlet-

zung entstanden Epitheldefekt.39

38Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 15 f.39Vgl. Rohrbach, J.-M. u.a., Ophthalmologische Traumatologie, 2002, S. 296 f.

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2.3 Aberrationen 16

2.3. Aberrationen

2.3.1. Beschreibung und Einteilung von Aberrationen

Das optische System des menschliche Auges setzt sich wie bereits im

Teilabschnitt 2.1.1 beschrieben, aus unterschiedlichen Elementen zusam-

men. Diese Elemente können Aberrationen (Abbildungsfehler) aufweisen

und somit die Bildqualität auf der Netzhaut beeinflussen.40

Die Abbildungsfehler des Auges werden in Abbildungsfehler niedriger

Ordnung und in Abbildungsfehler höherer Ordnung unterteilt. Zu den Ab-

bildungsfehlern niedriger Ordnung zählen der Defokus (Sphäre) und der

Astigmatismus, die auch als Ametropien bezeichnet werden. Eine Kor-

rektion dieser Abbildungsfehler ist durch Brillengläser, Kontaktlinsen und

refraktive Chirurgie möglich. Abbildungsfehler höherer Ordnung hinge-

gen können durch Brillengläser oder Kontaktlinsen nicht korrigiert wer-

den. Zu diesen Abbildungsfehlern zählen die Koma, die sphärische Ab-

erration und Trefiol (Dreiblattfehler). In Studien wurde nachgewiesen das

Aberrationen höherer Ordnung die Kontrastempfindlichkeit und den Visus

beeinflussen.41

Abbildungsfehler die bei monochromatischem Licht auftreten werden als

monochromatische Aberrationen bezeichnet. Wenn die Einschränkung

auf das monochromatische Licht aufgehoben wird, werden die dabei ent-

stehenden Abbildungsfehler als chromatische Aberrationen bezeichnet.

Die chromatischen Aberrationen finden in der vorliegenden Arbeit jedoch

keine Anwendung und werden somit nicht näher betrachtet. Zu den opti-

schen monochromatischen Aberrationen zählen die eben beschriebenen

Aberrationen niedriger und höherer Ordnung.42

Die vorliegende Arbeit untersucht die Veränderung der monochroma-

tischer Aberrationen basierend auf der Analyse der Zernike-Polynome

nach der Laser-in-situ-Keratomileusis.

40Vgl. Bill, J., Schlegel, W., Medizinische Physik, 2005, S. 9.41Vgl. Bühren, J., Kohnen T., Anwendung der Wellenfrontanalyse in Klink und Wissen-

schaft, Teil I, 2007, S. 916.42Vgl. Kampik, A., Grehn, F., Augenärztliche Diagnostik, 2003, S. 55.

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2.3 Aberrationen 17

2.3.2. Sphärische Aberration

Die sphärische Aberration wird auch als Öffnungsfehler bezeichnet und

zählt zu den Aberrationen höherer Ordnung. Der Ort des Bildpunktes ist

bei sphärischen Flächen abhängig vom Öffnungswinkel des ausgehen-

den Objektpunktes. Je größer der Öffnungswinkel ist, desto näher liegt

der entstandene Bildpunkt an der brechenden Fläche. Die Bildpunkte

achsnaher Lichtstrahlen liegen hingegen weiter entfernt von der brechen-

den Fläche. Somit werden achsferne Lichtstrahlen stärker gebrochen als

achsnahe Lichtstrahlen. Die Lichtstrahlen verschiedener Öffnungswinkel

treffen sich nicht mehr in einem Fokus auf der optischen Achse.43

Bei dieser Aberration handelt es sich um eine rotationssymmetrische ver-

teilte Abweichung der Brechkraft von der Peripherie zur zentralen Pupil-

le. Dabei kann die Peripherie hyperoper oder myoper als das Zentrum

sein. Optisch wird dies als unscharfes Bild über dem eigentlichen Bild

wahrgenommen. Die Abbildung 7 zeigt den Verlauf der Lichtstrahlen und

der Wellenfront. Dabei sind die aberrierten Lichtstrahlen rot eingezeich-

net. Die sphärische Aberration ist im menschlichen Auge die dominantere

Aberration.44

Abbildung 7: Sphärische Aberration45

Die sphärische Aberration des gesamten Auges entsteht durch die Kom-

bination der sphärischen Aberration der Kornea und der Augenlinse. Im

gesunden Auge wird die sphärische Aberration der Kornea durch die der

Augenlinse kompensiert und hat einen geringen Einfluss auf die Seh-

schärfe des Auges.46

43Vgl. Seiler, T. u.a., Refraktive Chirurgie der Hornhaut, 2000, S. 39.44Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 28 f.45Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 28.46Vgl. Seiler, T. u.a., Refraktive Chirurgie der Hornhaut, 2000, S. 39.

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2.3 Aberrationen 18

Die Pupille verringert durch Ausblenden von Randstrahlen physiologisch

die Auswirkung der sphärischen Ablation. Das heißt je kleiner der Pu-

pillendurchmesser ist desto geringer ist die sphärische Aberration. Ein

großer Pupillendurchmesser geht demzufolge mit einer Sehverschlech-

terung einher.47

2.3.3. Die Koma

Die Aberration Koma ist ebenso wie die sphärische Aberration ein Abbil-

dungsfehler höherer Ordnung. Bei dieser Aberration erfolgt eine asym-

metrische Verteilung des Brechwertes entlang einer durch das Pupil-

lenzentrum verlaufenden Achse. Die Wellenfront hat dem entsprechend

ebenfalls eine asymmetrische Krümmung. Der Pupillendurchmesser hat

dabei den gleichen Einfluss, wie eben bei der sphärischen Aberration be-

schrieben. Die Koma erzeugt, wie in Abbildung 8 dargestellt, eine asym-

metrische Verzeichnung des Bildes.48

Abbildung 8: Koma49

Beim Anblick einer punktförmigen Lichtquelle, erzeugt die Koma einen

Seheindruck der sich wie ein Komet mit Schweif beschreiben lassen kann

(Punktbildverwaschungsfunktion). Die rot dargestellten Lichtstrahlen in

der Abbildung 8 zeigen die aberrierten Lichtstrahlen wie sie bei dieser

Aberration entstehen.50

47Vgl. Bill, J., Schlegel, W., Medizinische Physik, 2005, S. 9.48Vgl. Bühren, J., Kohnen, T., Anwendung der Wellenfrontanalyse in Klinik und Wissen-

schaft, Teil I, 2007, S. 911 f.49Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 28.50Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 28.

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19

3. Material und Methoden

3.1. Basisuntersuchungen vor Refraktiver

Laser-Chirurgie

3.1.1. Objektive Refraktionsbestimmung

3.1.1.1. Grundlagen

Das Refraktionsverfahren dient zur Bestimmung der sphärozylindischen

Kombination die dem optischen Apparat Auge fehlen, um einen Gegen-

stand aus dem Unendlichen deutlich auf der Netzhaut abzubilden. Zu

den objektiv durchgeführten Verfahren zählen unter anderem die Skias-

kopie und der Autorefraktormeter.51 Die Bestimmung der Fernpunktre-

fraktion erfolgt bei der objektiven Refraktionsbestimmung mit geeigneten

optischen Geräten und ohne die aktive Beteiligung des Patienten.52

3.1.1.2. Funktionsweise des Autorefraktormeters

Da die objektive Refraktionsbestimmung in der vorliegenden Arbeit mit-

tels der Autorefraktormeter erfolgt, wird ausschließlich dieses Verfahren

kurz beschrieben. Dabei wird der Autorefraktormeter der Firma Topcon

verwendet. Die Autorefraktormeter projizieren eine Testfigur auf die Netz-

haut im Makulabereich. Dabei wird die Abbildungsqualität der Testfigur

durch den Autorefraktormeter analysiert. Tritt dabei eine Abweichung vom

Sollwert auf, erfolgt solange eine Neueinstellung über Korrektionslinsen

bis das Testbild auf der Netzhaut scharf abgebildet wird. Diese Linsen-

kombination ergibt die zu ermittelnde Refraktion.53

Die objektive Refraktionsbestimmung mittels Autorefraktormetern erfolgt

in wenigen Sekunden und wird mehrmals hintereinander pro Auge durch-

geführt. Daraus ermittelt die integrierte Software der Autorefraktormeter

51Vgl. Seiler, T.u.a., Refraktive Chirurgie der Hornhaut, 2000, S. 44.52Vgl, Diepes, H., Refraktionsbestimmung, 2004, S. 135.53Vgl. Augustin, Albert J., Augenheilkunde, 2007, S. 584.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 20

einen Mittelwert, der dann auf dem Monitor anzeigt wird und ausgedruckt

werden kann.54

Voraussetzung für die Durchführung der Messung ist, dass die Augen

auf die Ferne eingestellt sind. Dies wird durch die Darbietung der Test-

figur gewährleistet. Die Messung wird meist im Sitzen durchgeführt und

kann nach verschiedenen Methoden durchgeführt werden. Das Foucault-

sche Schneideverfahren, das Scheiner Prinzip und das Bildmessverfah-

ren sind Methoden die dabei angewandt werden.55

3.1.1.3. Vor- und Nachteile der objektiven Refraktionsbestimmung

Neben der einfachen Bedienbarkeit, der schnellen Durchführung und der

daraus resultierten guten fortlaufenden Dokumentierbarkeit durch den

Autorefraktormeter, ergeben sich jedoch auch Nachteile bei der Durch-

führung und Auswertung der Daten. Die Durchführung der Messung mit

den Autorefraktormetern setzt eine Mitarbeit der Patienten voraus. Der

Patient muss das Testbild richtig fixieren, da ansonsten, auf Grund des

unscharf gesehenen Bildes, eine Myopisierung der gemessenen Wer-

te durch die fehlerhafte Einstellung der Korrektionslinsen erfolgt.56 Somit

kann das Messergebnis durch unvollkommene Kontrolle der Akkommo-

dation in negativer Richtung abweichen. Darüber hinaus ist es nicht mög-

lich eine binokulare Vollkorrektion durch eine objektive Refraktionsmes-

sung zu bestimmen.57

Des Weiteren muss der Patient während der Messung ruhig sitzen. Dies

hat zur Folge, dass die Messung an Autorefraktormetern nicht bei Säug-

lingen, Kleinkindern und Behinderten Menschen durchgeführt werden

kann.58

Ein weiterer Nachteil ist das jede Veränderung der brechenden Medien,

wie zum Beispiel bei Hornhautnarben, Keratokonus, nach Keratoplastik

oder nach Kataraktoperationen fehlerhafte Ergebnissen liefern können.59

54Vgl. Augustin, Albert J., Augenheilkunde, 2007, S. 584.55Vgl. Kramme, R., Medizintechnik, 2011, S. 276.56Vgl. Augustin, Albert J., Augenheilkunde, 2007, S. 584.57Vgl. Diepes, H., Refraktionsbestimmung, 2004, S. 135.58Vgl. Augustin, Albert J., Augenheilkunde, 2007, S. 584.59Vgl. Ebd., S. 584.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 21

Bei nicht vorhandenem Astigmatismus oder bei sehr kleinem Astigmatis-

mus können Messfehler bis 0,5 dpt entstehen.60

3.1.1.4. Die objektive Refraktionsbestimmung als Grundlage der sub-

jektiven Refraktionsbestimmung

Die objektiv gemessenen Refraktionswerte des Autorefraktormetersr die-

nen zur ersten Orientierung bei der Ermittlung von Ametropien. Auf Grund

der eben beschriebenen Nachteile werden die Messdaten der objektiven

Refraktionsbestimmung nicht für Sehhilfenverordnungen verwendet. Es

erfolgt im Anschluss meist eine subjektive Refraktionsbestimmung um

die mit eventuell fehlerbehafteten Messwerte der objektiven Refraktion

zu korrigieren und die Werte für eine Verordnung zu bestimmen.61

Die objektiv gemessen Werte sollten nur für eine Verordnung verwendet

werden, wenn keine oder nur eine eingeschränkte Verständigung mit dem

Patienten möglich ist. Erfolgt die subjektive Refraktionsbestimmung auf

Grundlage der in der objektiven Refraktionsmessung bestimmten Werte,

verringert sich der Zeitaufwand dieser erheblich.62

3.1.2. Subjektive Refraktionsbestimmung

3.1.2.1. Grundlagen der subjektiven Refraktionsbestimmung

Während der subjektiven Refraktionsbestimmung werden die Korrekti-

onswerte für eine Sehhilfenverordung bestimmt. Vorraussetzung dafür

ist eine aktive Mitwirkung des Patienten. Dieser muss seine subjektiven

Seheindrücke dem Refraktionisten mitteilen. Auf Basis der Erläuterun-

gen des Patienten handelt der Refraktionist und bestimmt die optimale

Korrektur. Komponenten der subjektiven Refraktionsbestimmung sind die

Bestimmung des Visus ohne Sehhilfe (sine correctione, sc), des Visus mit

vorhandener Korrektion (cum correctione, cc), die Bestimmung der sphä-

rischen und der astigmatischen Komponente der Ametropie, der sphä-

rische Feinabgleich, sowie der binokulare Abgleich und zum Abschluss60Vgl. Kramme, R., Medizintechnik, 2011, S. 276.61Vgl. Diepes, H., Refraktionsbestimmung, 2004, S. 136.62Vgl. Ebd., S. 136.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 22

die Bestimmung des Visus mit neuer Korrektion.63 Das Vorgehen zur Be-

stimmung des Visus wird im folgenden Teilabschnitt 3.1.3 näher erläutert.

Zunächst werden die subjektiven Refraktionsverfahren dargestellt.

Grundlage der subjektiven Refraktionsbestimmung sollten die zuvor er-

mittelten Daten der objektiven Refraktionsbestimmung sein. Somit ist die

Refraktionsdauer wesentlich geringer als bei einer subjektiven Refrakti-

on ohne vorher bekannte Werte. Aus der Praxis heraus zeigt sich, dass

die so ermittelten Daten eine größere Genauigkeit aufweisen, da die An-

zahl der gestellten Fragen und die Anzahl der durchzuführenden Verglei-

che zwischen zwei oder mehreren Seheindrücken grundsätzlich verrin-

gert wird. Je länger die subjektive Refraktionsbestimmung dauert, desto

eher werden die Aussagen des Patienten unsicher und ungenauer und

desto schneller treten Fehler auf, die dann zu einer Unverträglichkeit der

Korrektion führen können.64

3.1.2.2. Ablauf einer subjektiven Refraktionsbestimmung

Zunächst erfolgt die subjektive Refraktionsbestimmung für die Ferne mo-

nokular für das rechte Auge und anschließend monokular für das linke

Auge. Im Anschluss wird ein binokularer Abgleich durchgeführt, um ein

Refraktionsgleichgewicht zwischen dem rechten und linken Auge herzu-

stellen. Falls erforderlich, erfolgt im Anschluss die subjektive Refraktions-

bestimmung für die Nähe.65

Die monokulare subjektive Refraktionsbestimmung erfolgt in drei Schrit-

ten. Zuerst erfolgt die Bestimmung des besten sphärischen Glases. Dan-

nach wird der Zylinder in Achse und Stärke bestimmt und zum Abschluss

wird ein monokularer Feinabgleich durchgeführt. Zwei Verfahren werden

bei der subjektiven Refraktionsbestimmung angewandt. Am häufigsten

wird zur Bestimmung der Achse und Stärke des Zylinders die Kreuz-

zylindermethode angewandt. Diese folgt bestimmten schematischen Ab-

läufen. Bei Schwierigkeiten in der Umsetzung der Kreuzzylindermethode

63Vgl. Dietze, H. u.a., Die optometrische Untersuchung, 2008, S. 80.64Vgl. Lachenmayr, B. u.a., Auge-Brille-Refraktion, 2006. S. 56.65Vgl. Ebd., S. 57.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 23

oder bei hohen Astigmatismen wird die Zylindernebelmethode bevorzugt

angewandt.66

3.1.2.3. Durchführung mit Hilfe von Messbrillen und/oder Phoroptern

Die Durchführung der subjektiven Refraktionbestimmung erfolgt mit einer

Messbrille und Messgläsern oder mit einem manuellen oder automati-

schen Phoropter. Bei der Verwendung der Messbrille oder des Phoro-

pters bestehen jeweils Vor- und Nachteile.

Bei Verwendung der Messbrille und den Messgläsern kann eine habitu-

elle Kopf- und Körperhaltung eingehalten werden, vor allem bei der Be-

stimmung der Nahrefraktionswerte, was bei der Verwendung eines Pho-

ropters nicht gegeben ist. In die Messbrille können bis zu fünf Messglä-

ser gesteckt werden. Dies hat den Vorteil das sehr hohe sphärische und

astigmatische Fehlsichtigkeiten ausgeglichen werden können. Dabei wird

das Gewicht der Messbrille allerdings sehr hoch, was zum Verrutschen

der Messbrille und somit zum nicht Einhalten des benötigten Hornhaut-

scheitelabstandes führen kann. Phoropter können astigmatische Fehl-

sichtigkeiten meist nur bis zu einem Zylinderwert von sechs Dioptrien

ausgleichen. Jedoch kann im Verlauf der Messung ein konstanter Horn-

hautscheitelabstand eingehalten werden. Dies ist unabhängig davon wie

hoch die Fehlsichtigkeit des Patienten ist.67

Der Glaswechsel bei Verwendung der Messbrille ist meist sehr müh-

sam. Dies wird bei Verwendung eines Phoropters wesentlich vereinfacht.

Durch schnelles Eindrehen von Rändelschrauben kann ein sphärischer

Abgleich, sowie die Bestimmung der Achse und Stärke des Zylinders

schnell und ohne aufwendigen Gläserwechsel erfolgen.68

Bei beiden Anwendungen ist auf eine richtige Zentrierung zu achten. Bei

Verwendung der Messbrille ist darauf zu achten, dass diese fest sitzt

und nicht Verrutschen kann. Bei Verwendung eines Phoropters ist darauf

zu achten, dass der Patient während der gesamten Refraktionbestim-

66Vgl. Lachenmayr, B. u.a., Auge-Brille-Refraktion, 2006. S. 57.67Vgl. Ebd., S. 57 ff.68Vgl. Ebd., S. 57 ff.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 24

mung die zuvor eingestellten Parameter, wie die Pupillendistanz und den

Hornhautscheitelabstand konstant einhält und nicht durch Veränderung

der Kopf- und Körperhaltung die Messergebnisse verfälscht. Das setzt

vorraus, dass der Patient zuvor eine bequeme und einwandfreie Position

eingenommen hat.69

3.1.3. Bestimmung des Visus

3.1.3.1. Definition der Begriffe Sehschärfe und Visus

„Unter Sehschärfe versteht man üblicherweise das Auflösungsvermögen

des Auges (Minimum separabile) für kleine Objekte oder kleine Details

bei hohem Kontrast. Aus praktischer Sicht ist nur die anguläre Sehschär-

fe relevant.”70 Die anguläre Sehschärfe ρ [´] ist definiert als kleinster Win-

kel (in Winkelminuten), unter dem zwei Objektpunktpunkte von der Mitte

der Eintrittspupille des Auges erscheinen dürfen, damit sie gerade noch

getrennt wahrgenommen werden. Der Kehrwert der in Bogenminuten ge-

messenen angulären Sehschärfe ergibt, wie in Formel 1 dargestellt, den

Visus.71

V isus =1

ρ[‘](1)

„Die Sehschärfe beruht auf der Ermittlung von Schwellenwerten, wobei

letztere sich auf verschiedene Kriterien beziehen können. Folgende fünf

Kriterien sind dabei von Bedeutung:

• Erkennbarkeit schwacher Lichtreize (Minimum perceptibile),

• Erkennbarkeit kleiner Objekte (Minimum visibile),

• Trennung dicht benachbarter Lichtpunkte (Minimum separabile),

• Erkennung von bekannten Strukturen (Minimum cognobile),

• Erkennbarkeit des Sinns einer Struktur aus mehreren bekanntenEinzelobjekten (Minimum legibile).”72

69Vgl. Lachenmayr, B. u.a., Auge-Brille-Refraktion, 2006. S. 57 ff.70Augustin, Albert A., Augenheilkunde, 2007, S. 579.71Vgl. Diepes, H., Refraktionsbestimmung, 2004, S. 57 ff.72Seiler, T. u.a., Refraktive Chirurgie der Hornhaut, 2000, S. 29.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 25

3.1.3.2. Vorgehensweise und Ermittlung des Visus im Verlauf einer

Refraktionsbestimmung

Der Visus ist kennzeichnend für die Funktionstüchtigkeit des menschli-

chen Auges. Durch Fehlsichtigkeiten wird der Visus maßgeblich beein-

flusst und ist somit ein gutes Kontrollkriterium während der Refraktions-

bestimmung. Vor der subjektiven Refraktionsbestimmung erfolgt zunächst

die Bestimmung des Visus ohne Korrektion (Vsc) und anschließend die

Bestimmung des Visus mit vorhandener Korrektion (Vcc). Die Bestim-

mung erfolgt zunächst monokular für jedes Auge und im Anschluss bin-

okular. Nach der Refraktionbestimmung wird der Visus mit den neu er-

mittelten Refraktionswerten bestimmt. Daraus wird abgelesen, ob eine

Neuverordnung von visuellem Nutzen ist und somit erfolgen muss.73

Nach Ermittlung des Visus ohne Korrektion kann man auf die Höhe der

Fehlsichtigkeit schließen. Maßstab dafür ist die Faustformel, dass der Vi-

sus pro 0,5 dpt Fehlsichtigkeit um die Hälfte verringert wird. Daraus folgt,

je höher die Fehlsichtigkeit ist, desto geringer ist der Visus ohne Korrek-

tion. Diese Faustformel findet jedoch keine Anwendung bei jungen hy-

peropen Patienten, da diese ihre Fehlsichtigkeit durch Akkommodation

bis zu einem gewissen Maß ausgleichen können. Die Faustformel für die

Schätzung des Astigmatismus beinhaltet, das ein Astigmatismus von ei-

ner Dioptrie den Visus um die Hälfte verringert. Dies ist halb soviel wie

bei sphärischen Fehlsichtigkeiten. 74

Vor der Visusbestimmung sollten keine Untersuchungen durchgeführt wer-

den die zu kurzzeitigen Visusminderungen führen können. Diese kurzzei-

tigen Visusminderungen können durch Blendung und angeregten stärke-

ren Tränenfluss entstehen. Während der Bestimmung ist darauf zu ach-

ten, dass die Ergebnisse nicht durch Suggestivfragen des Untersuchers

oder Hilfestellungen des Untersuchers verfälscht werden. Des Weiteren

sollte die Darbietung der Sehzeichen in gleichmäßig, kurzen Intervallen

erfolgen. 75

73Vgl. Dietze, H. u.a., Die optometrische Untersuchung, 2008, S. 83.74Vgl. Ebd., S. 83.75Vgl. Augustin, Albert J., Augenheilkunde, 2007, S. 581.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 26

3.1.3.3. Kennzeichnende Merkmale des Visus und Einflusskriterien

auf die Qualität den Visus

Die Sehschärfe ist abhängig von externen Faktoren, wie Helligkeitsver-

hältnisse, Leuchtdichteunterschiede zwischen dargebotenen Sehzeichen

und dessen Umfeld, Objektbewegungen, sowie Faktoren und Beschaf-

fenheiten der Strukturen des Auges, wie die Qualität und Größe des Bil-

des auf der Netzhaut, der Dichte der Sinneszellen auf der Netzhaut und

deren funktionelle Vernetzung.76

Auf Grundlage der vorherrschenden Lichtverhältnisse wird zwischen pho-

topischem, mesopischen und skotopischen Sehen unterschieden. Pho-

topisches Sehen wird auch als Tagessehen bezeichnet und definiert den

photopischen Hochkontrast-Visus. Der mesopische Niedrigkontrast-Visus

wird durch das Dämmerungssehen, das mesopische Sehen, beschrie-

ben.77

Abbildung 9: Abhängigkeit des Visus vom Netzhautort78

In Abbildung 9 ist die Abhängigkeit des Visus vom Netzhautort darge-

stellt. Die höchste Sehschärfe bei Helladaptation besitzt das Auge nur in

einem kleinen Bereich in der Foveolamitte. Bereits bei einem Winkelab-

stand von 5 Grad vom Fixationszentrum, verringert sich die Sehschärfe

um 23. Ursache dafür ist die Abnahme der Zapfenanzahl zur Peripherie

76Vgl. Seiler, T. u.a., Refraktive Chirurgie der Hornhaut, 2000, S. 30.77Vgl. Bühren, J., Kohnen, T., Anwendung der Wellenfrontanalyse in Klinik und Wissen-

schaft, Teil 2, 2007, S. 992.78Dietze, H., Die optometrische Untersuchung, 2008, S. 61.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 27

und die gleichzeitige Zunahme der Stäbchenanzahl. Des Weiteren erfolgt

die Verschaltung der Zapfen, im Gegensatz zur Foveolamitte, in funktio-

nellen Gruppen.79

Die am häufigsten verwendeten Sehzeichen sind Buchstaben bzw. Zah-

len, da diese eine Reihe an Vorteilen bieten. Zum Einen erleichtern sie

die Kommunikation mit dem Patienten, da die meisten Menschen mit dem

Alphabet vertraut sind. Somit kann eine schnelle und zuverlässige Visus-

bestimmung durchgeführt werden. Zum Anderen wird der Buchstaben-

visus durch Ametropien oder Augenkrankheiten verringert. Dem Zufolge

beinhalten diese Sehzeichen einen hohen diagnostischen Wert.80

Zur Durchführung der vorliegenden Studie wird die objektive Refraktions-

bestimmung mit Autorefraktormetern und die subjektive Refraktionsbe-

stimmung mit der Kreuzzylindermethode und Verwendung von manuel-

len Phoroptern durchgeführt. Zahlen und Buchstaben werden dabei als

Sehzeichen verwendet.

79Vgl. Dietze, H. u.a., Die optometrische Untersuchung, 2008, S. 83.80Vgl. Ebd., S. 12.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 28

3.1.4. Pupillometrie

Die Pupillengröße reguliert den Lichteinfall, bestimmt den Einfluss opti-

scher Aberrationen (Vergleich Teilabschnitt 2.3) auf die Qualität des Netz-

hautbildes und die Größe der optischen Zone aller abbildenden Elemen-

te.81 Somit stellt die Pupillometrie, das heißt die Messung der Pupillen-

größe bei definierten Lichtverhältnissen, eine wichtige Messung in der

Refraktiven Laser-Chirurgie dar. Zur Wahl der optischen Zone beim Ex-

cimerverfahren sollten die ermittelten Daten der Pupillometrie zugrunde

gelegt werden.82

Die Pupillometrie erfolgt in der vorliegenden Arbeit mit dem Allegro Topo-

lyzer der Firma Wavelight. Die kontinuierliche Messung der Pupillengröße

erfolgt, bei dieser Geräteanordnung, über einen definierten Zeitraum und

wird anschließend als Zeitfunktion dargestellt. Die Messung wird mono-

kular durchgeführt, das heißt zunächst erfolgt die Messung des rechten

Auges und im Anschluss die Messung des linken Auges. Im Verlauf der

Messung wird die Pupille mit Infrarotlicht angestrahlt. In diesem Fall er-

folgt die Messung der Pupillengröße unter mesopischen Bedingungen (im

abgedunkelten Raum), sowie im Zustand der Anpassung an eine dunkle

Umgebung (Messung nach Anstrahlung mit Infrarotlicht).83

Die Messung der Pupillengröße erfolgt automatisch. Hierbei ist auf einem

Bildschirm ein aktuelles Kamerabild in Echtzeit zu sehen. Vor der Mes-

sung muss das Kamerabild möglichst scharf gestellt werden. Um diese

Einstellung zu erleichtern ist neben dem Bild ein blauer Balken zu sehen.

Je länger dieser Balken ist, umso schärfer ist das Kamerabild.84

Der Pupillendurchmesser ist wesentlich von internen und externen Fakto-

ren abhängig. Dabei sind die Beleuchtungsbedingungen von großer Be-

deutung. Daher ist während der Messung auf einheitliche Bedingungen

zu achten, da die Messergebnisse sonst verfälscht werden.85

81Vgl. Dietze, H. u.a., Die optometrische Untersuchung, 2008, S. 289.82Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 42.83Vgl. o.V., Allegro Topolyzer Gebrauchsanweisung, S. 93.84Vgl. Ebd., S. 9585Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 42.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 29

3.1.5. Messmethoden zur Bestimmung der Korneatopographie

3.1.5.1. Messprinzipien und deren Funktionsbeschreibung

Die korneale Topographie ermöglicht die Darstellung der Krümmungen

der Kornea als Funktion des Korneaortes. Auf Grundlage dieser Daten

erfolgt mathematisch eine Rekonstruktion der Abbildungsqualität der Kor-

nea. Die Aberrometrie ist die Weiterentwicklung und erfasst die optischen

Eigenschaften des gesamten Auges.86

Die korneale Topographie kann durch verschiedene Methoden erfolgen.

Dazu zählen die Methoden der manuellen Keratometrie, der Keratosko-

pie, Korneatopographen nach dem Placido-Prinzip und Scheimpflug- ba-

sierte Topographiesysteme. Die Bestimmung der Korneatopographie und

der Aberrationen in der vorliegenden Arbeit erfolgt durch eine rotieren-

de Scheimpflug Kamera. Bei diesem Verfahren werden optische Schnitte

der Kornea erstellt und so eine Darstellung der Korneavorder- und Rück-

fläche ermöglicht. Die Schnittbilder werden dabei aus unterschiedlichen

Winkeln aufgenommen. Daraus resultierend können korneale Höhenda-

ten berechnet und eine dreidimensionale Darstellung der Kornea rekon-

struiert werden. Durch die Scheimpflug-basierte Topographie können Hö-

hendaten, Korneabrechwerte der Vorder- und Rückfläche, sowie Kornea-

dicken ermittelt und dargestellt werden.87 Die komplette Aufnahme des

vorderen Augenabschnitts erfolgt in etwa zwei Sekunden. Eventuelle Au-

genbewegungen werden dabei erfasst und korrigiert.88

3.1.5.2. Darstellung der kornealen topographischen Messung und

deren Interpretation

Die Darstellung der kornealen Topographie beruht dabei auf bis zu 25.000

gemessenen, echten Höhendaten und wird in einem Bereich von Limbus

bis Limbus berechnet und dargestellt.89

In Abbildung 10 ist die vielseitige Darstellung der kornealen Topographie86Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 43.87Vgl. Ebd., 2011, S. 43 f.88Vgl. o.V., Allegro Oculyzer Gebrauchsanweisung, S. 17.89Vgl. Ebd., S. 17.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 30

bei Scheimpflug-basierten Topographiesystemen zu sehen. Auf der rech-

ten Seite sind die ermittelten Korneadaten ersichtlich. Auf der linken Seite

erfolgt die farbkodierte Darstellung der Korneatopographie. Dabei werden

die quantitativen Rohdaten in eine intuitiv interpretierbare Form gebracht.

Die einzelnen Darstellungen, wie zum Beispiel der Korneadicke, der Kor-

neabrechkraft und der Korneakrümmung, zeichnen sich dabei durch ei-

ne spezifische Charakteristik aus. Zur Darstellung wird dabei meist ein

Farbspektrum verwendet. Durch die Anzahl der verwendeten Farben, die

untere und obere Grenze der Skala und durch die Skalierung wird die Ge-

stalt der dargestellten Topographiekarte beeinflusst. Es erfolgt eine Ein-

heitliche Skalierung innerhalb eines kornealen Topograhiesystems. Somit

wird eine Vergleichbarkeit von Messungen und eine einfache Interpreta-

tion der aufgenommen Topographiedaten sichergestellt.90

Abbildung 10: Darstellung der Korneatopographie bei Scheimpflug-basierten Topographiesystemen91

Die Darstellung der Kornakrümmung erfolgt durch die Angabe in Diop-

trien. Dabei gibt es unterschiedliche Methoden die Korneakrümmung zu

berechnen und darzustellen. Dazu zählen die sagitale (axiale), die tan-

gentiale (meridional) und die refraktive Darstellung.92

90Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 44.91o.V., Allegro Oculyzer Gebrauchsanweisung, S. 90.92Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 44.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 31

3.1.6. Bestimmung und Darstellung von Aberrationen

(Zernikeanalyse)

3.1.6.1. Grundlagen der Wellenfront

Betrachtet man das Licht als elektromagnetische Wellen und verbindet

man die von einem unendlich weit entfernten Objekt ausgehenden Wel-

len gleicher Phasen alle in einem Punkt, so erhält man objektseitig eine

ebene Fläche, die als Wellenfront bezeichnet wird. Erfolgen Abweichun-

gen von der idealen optischen Abbildung sind diese durch Abweichungen

in der Wellenfront gekennzeichnet. Die Gesamtheit dieser Abweichungen

wird dabei als Wellenfrontfehler bezeichnet. Als Wellenfrontaberrationen

wird hingegen jeder einzelne kennzeichnende Abbildungsfehler bezeich-

net.93 In der folgenden Abbildung 11 ist der Zusammenhang zwischen

einem Lichtstrahl und der Wellenfront dargestellt.

(a) paralell eintreffendeLichtstrahlen auf das Auge

(b) Verlauf der Wellenfrontim gleichen Auge

(c) Kombination der ein-fallenden Lichtstrahlen undder Wellenfront

Abbildung 11: (a) – (c) Zusammenhang zwischen einem Lichtstrahl undder Wellenfront94

Unter a), der Abbildung 11, ist der Verlauf der Lichtstrahlen, die von ei-

nem unendlich weit entfernten Objekt auf das Auge treffen, dargestellt.

Die Lichtstrahlen treffen sich in einen Punkt auf der Netzhaut. Den Ver-

lauf der Wellenfrontfront im gleichen Auge ist unter b) dargestellt. Dabei

ist die Wellenfront plan, wenn parallele Lichtstrahlen auf das Auge tref-

93Vgl. Bühren, J., Kohnen, T., Anwendung der Wellenfrontanalyse in Klinik und Wissen-schaft, Teil I, 2007, S. 910.

94Bühren, J., Kohnen, T., Anwendung der Wellenfrontanalyse in Klinik und Wissen-schaft,Teil I, 2007, S. 911.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 32

fen. Im Auge hingegen ist die Wellenfront sphärisch gekrümmt, da die

Lichtstrahlen zunehmend stärker gekrümmt werden. Unter c) ist darge-

stellt, dass die Wellenfront Lichtstrahlen gleicher Phasen in einem Punkt

verbindet. Die Wellenfront steht dabei immer senkrecht zum jeweiligen

Lichtstrahl. In Abbildung 12 ist dargestellt, dass die Wellenfront eines my-

open Auges ist, im Gegensatz zum idealen Auge, stärker gekrümmt ist.

Dies ist durch ein stärkeres konvergieren der Lichtstrahlen begründet.95

(a) Verlauf von Lichtstrahlenund Wellenfront im emmetropenAugen

(b) Verlauf von Lichtstrahlenund Wellenfront im myopen Au-gen

Abbildung 12: (a) – (b) Lichtstrahlen und Wellenfront bei Ametropien96

Die Wellenfront ist als funktionelle Einheit anzusehen, da sich die Aber-

rationen niedriger und höherer Ordnung gegenseitig beeinflussen kön-

nen. Es besteht somit eine Interaktion zwischen den einzelnen Aberra-

tionen. Die Erhöhung des Zernike Koeffizienten einer bestimmten Aber-

ration führt nicht automatisch zu einer Bildverschlechterung. Ebenfalls

werden die Aberrationen niedriger Ordnung nach einer subjektiven Re-

fraktion nicht gleich Null.97

3.1.6.2. Grundlagen der Zernike-Analyse

Das menschliche Auge erzeugt, wie jede reale Optik, Abweichungen in

der Wellenfront. Dies hat zur Folge das nicht alle Teilstrahlen im Brenn-

punkt des Auges zusammen fallen. In den 1930er Jahren entwickelte Fritz

Zernike ein Funktionssystem für die Beschreibung der entstehenden Wel-

lenfrontabweichnungen im Auge. Diese werden als Zernike-Polynome

95Vgl.Bühren, J., Kohnen, T., Anwendung der Wellenfrontanalyse in Klinik und Wissen-schaft,Teil I, 2007, S. 911.

96Ebd., S. 911.97Vgl. Ebd., S. 917.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 33

bezeichnet. Jedes dieser komplexen Polynome beschreibt dabei die cha-

rakteristischen Merkmale eines Abbildungsfehlers. Neben den Abbildungs-

fehlern niedriger Ordnung lassen sich mit Hilfe der Zernike-Polynome

ebenfalls die Abbildungsfehler höherer Ordnung bestimmen und syste-

matisieren.98

3.1.6.3. Merkmale der Zernike Polynome und deren mathematische

Zerlegung

Grundlage der Zernike-Serien sind polynomische Terme, deren Summe

eine z-Koordinate über einem zweidimensionalen xy-Koordinatensystem

ergibt. Mit steigender Ordnungszahl der Terme nimmt die Gruppenzahl

zu. Aberrationen können umso genauer beschrieben, wenn eine hohe

Anzahl von Zernike-Polynomen zur Auswertung herangezogen werden.

Das heißt je mehr Zernike-Terme zur Rekonstruktion der Fläche heran-

gezogen werden, desto besser ist die detailgetreue Darstellung und Aus-

wertung. Meist erfolgt eine Begrenzung der Anzahl der Zernike-Terme

auf etwa 36, dies entspricht sieben Ordnungen. Andernfalls steigt auf

Grund der sinkenden Anzahl von benötigten Messpunkten die Fehler-

quote während der Messung. Die Zernike-Koeffizienten sind bei der Aus-

wertung der Wellenfrontanalyse am aussagekräftigsten. Sie geben dabei

an, wie hoch der Anteil jedes einzelnen Terms der Zernike-Reihe an der

gesamten Wellenfrontaberration ist und können dabei einen negativen

oder positiven Wert annehmen.99

Die Zernike-Polynome sind Gleichungen, die die Abweichung der reellen

Lichtwelle von der idealen an jedem Punkt innerhalb der Pupille mathe-

matisch beschreiben. Dabei setzt sich der Gesamtfehler des Auges aus

der Summe der einzelnen Aberrationen niedriger und höherer Ordnung

zusammen.100 In Tabelle 1 ist die mathematische Zerlegung einzelner

Zernike-Polynome in Polarkoordinaten dargestellt.

98Vgl. Kampik, A., Grehn, F., Augenärztliche Diagnostik, 2003, S. 55.99Vgl. Dietze, H. u.a., Die optometrische Untersuchung, 2008, S. 287.

100Vgl. Wesemann, W., Wellenfrontaberrationen höherer Ordnung mit Kontaktlinsen, Teil1, 2007, S. 72.

101eigene Darstellung. In Anlehnung an Wesemann, W., Mathematische Anmerkung,2005, S. 42.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 34

Tabelle 1: Mathematische Zerlegung der Zernike-Polynome101

ZernikePolynom Aberration Mathematische Darstellung

C−22

Zylindrischer Fehler mitAchse in 45°oder 135°

C−22 (r, θ) =

√6r2 · sin 2θ

C02 Sphärischer Fehler C0

2(r, θ) =√

3(2r2 − 1)

C22

Zylindrischer Fehler mitAchse in 0° oder 90°

Z22(r, θ) =

√6r2 · cos 2θ

C13 Koma C1

3(r, θ) =√

8(3r3 − 2r) · cos θ

C04 Sphärische Aberration C0

4(r, θ) =√

5(6r4 − 6r2 + 1)

Zur Veranschaulichung wurden einzelnen Zernike Polynome in ihrer ma-

thematischen Schreibweise dargestellt. Die formelmäßige Darstellung der

Zernike Polynome ist hierbei durch Polarkoordinaten (r, θ) definiert. r ist

dabei die Koordinate eines zwischen 0 und 1 befindlichen radialen Po-

lynoms und θ einer von 0 bis 2π verlaufenden azimuthalen Sinusfunkti-

on.102

3.1.6.4. Darstellung der Zernike Polynome und deren Auswertung

Die Ermittlung der Zernike-Polynome erfolgt in der vorliegenden Arbeit

mittels eines Scheimpflug-basierten Topographiesystems (Allegro Ocu-

lyzer von Wavelight). Die Zernike-Analyse der Korneavorderfläche und

Kornearückfläche wird auf Grundlage der ermittelten Höhendaten durch-

geführt. Dabei wird für jedes Zernike-Polynom ein Koeffizient berechnet,

welcher den Anteil dieses Polynoms an den Höhendaten beschreibt. Ein

rotationssymetrischer Ellipsiod mit einer Exzentrizität von 0,75, zur Dar-

stellung der Höhendaten, ist fest voreingestellt und dient als Referenzkör-

per. Somit können rotationsymetrische Polynome dann als Abweichung

zum Referenzkörper interpretiert werden.103

Die Zernike-Polynome werden dabei durch ein zweifaches Indexschema

beschrieben. Die untere Zahl n gibt dabei die radikale Ordnung, dass

heißt die polynomische Komponente an und die obere Zahl m beschreibt

die Winkelfrequenz, das heißt die Sinus- oder Kosinuskomponente. Je

102Vgl. Bühren, T., Vorlesung Optische und optometrische Geräte, FH Ostfalia SS 2010.103Vgl. o.V., Allegro Oculyzer Gebrauchsanweisung, S. 116 f.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 35

höher die Ordnung eines Zernike-Polynoms ist, desto komplexer und hoch-

frequenter ist die dargestellte Aberration.104 Dabei entspricht m dem Ko-

sinusanteil und -m dem Sinusanteil der Winkelfrequenz.105 Die Darstel-

lung der Zernike-Koeffizienten erfolgt bei dem Allegro Oculyzer über die

Zernike-Pyramide und ist in Abbildung 13 dargestellt.

Abbildung 13: Zernike-Pyramide bei kornealer Topographie106

In der Zernike-Pyramide steht dabei jeder Zernike-Koeffizient für einen

bestimmten Typ der Teilaberration. Teilaberrationen bis zur zweiten Ord-

nung, das heißt der Defokus und der Astigmatismus, können durch Bril-

lengläser oder Kontaktlinsen korrigiert werden. Die Aberrationen höhe-

rer Ordnung können nicht mehr durch Brillengläser oder Kontaktlinsen

ausgeglichen werden. Die Teilaberrationen höherer Ordnung werden in

symmetrische und asymmetrische Aberrationen untergliedert.107

Eine Visualisierung der komplexen mathematischen Gleichungen erfolgt

durch die zweidimensionale farbige Darstellung. Durch jeden farbigen

Kreis in Abbildung 13 wird jede Aberration veranschaulicht. Rot bedeu-

tet dabei das die Wellenfront an dieser Stelle früher erreicht wird als die

104Vgl. Bühren, J., Kohnen T., Anwendung der Wellenfrontanalyse in Klinik und Wissen-schaft, Teil I, 2007, S. 915 f.

105Vgl. o.V., Allegro Oculyzer Gebrauchsanweisung, S. 122.106Ebd., S. 122.107Vgl. Dietze, H. et al, Die optometrische Untersuchung, 2008, S. 287 f.

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3.1 Basisuntersuchungen vor Refraktiver Laser-Chirurgie 36

Referenzebene. Blau bedeutet das die Wellenfront gegenüber dem Refe-

renzkörper verzögert wird. Stellen an denen keine Wellenfrontfehler vor-

liegt werden mit Grün gekennzeichnet. Dabei gibt die Farbsättigung die

Stärke der Aberration an.108

3.1.6.5. Einflusskriterien auf die Messergebnisse bei der Wellenfron-

tanalyse

Die Ergebnisse der Wellenfrontanalyse sind Momentaufnahmen und wer-

den unter anderem von der Qualität des Tränenfilms beeinflusst, da die-

ser die äußerste Grenzschicht des optischen Systems Auge darstellt. Die

Messung sollte zeitnah nach dem Lidschlag erfolgen, da es ansonsten

durch das Aufreißen des Tränenfilms zu verfälschten Messwerten kom-

men kann. Die Aberrationen höherer Ordnung steigen nach dem Aufriss

des Tränenfilms an und somit werden zu hohe Messwerte ermittelt. Des

Weiteren werden die Messergebnisse durch pathologische Veränderung,

wie zum Beispiel durch Katarakt, Keratokonus, Pterygium oder Sicca-

Syndrom, beeinflusst.109

Mit zunehmendem Alter erhöhen sich die Abbildungsfehler höherer Ord-

nung. Grund dafür ist die Steigerung der lentikulären Aberration, wo-

bei eine abnehmende Kompensation der kornealen positiven Aberration

durch die negative Linsenaberration erfolgt.110

Weitere Einflussgrößen auf die Höhe der Aberrationen sind die Akkom-

modation und die Schwankungen im Tagesverlauf. Durch die Akkommo-

dation des Auges verändern sich die Aberrationen höherer Ordnung. Dar-

aus folgt, dass eine Korrektur von Aberrationen nur für einen konkreten

Akkommodationszustand erfolgen könnte. Des Weiteren hat sich gezeigt,

dass Aberrationen höherer Ordnungen Schwankungen im Tagesverlauf

unterliegen und somit nur für einen bestimmten Zeitpunkt korrigiert wer-

den könnten.111

108Vgl. Wesemann, W., Wellenfrontaberrationen höherer Ordnung mit Kontaktlinsen, Teil1, 2007, S. 72.

109Vgl. Bühren, J., Kohnen T., Anwendung der Wellenfrontanalyse in Klinik und Wissen-schaft, Teil II, 2007, S. 995.

110Vgl. Ebd., S. 995.111Vgl. Wesemann, W., Wellenfrontgeführte Hornhautchirurgie, Teil 2, 2005, S. 44.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 37

3.2. Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik)

3.2.1. Methoden in der Refraktiven Chirurgie

Die Refraktive Chirurgie beinhaltet die Korrektur von Ametropien durch

Veränderungen im optischen System Auge. In der Abbildung 14 sind die

Methoden die in der refraktiven Chirurgie angewendet wurden und derzeit

angewendet werden zusammengefasst dargestellt.

! Lasik

! PRK

! Lasek

! EpiLasik

! Femto-Lasik

Refraktive Chirurgie

Laser-gestützteVerfahren

Linsen-chirurgischeMaßnahmen

! Phake IOL

! Refraktiver Linsen- austusch (PRELEX, CLE, RLE)

InzisionaleTechniken

! Radiäre Keratotomie

! Astigmatische Keratotomie

IntrastromaleRingsegmente

! INTACS

! ICRS

Hornhaut-chirurgischeMaßnahmen

Abbildung 14: Übersicht der Methoden in der Refraktiven Chirurgie 112

Die Methoden in der Refraktiven Chirurgie werden in zwei große Berei-

che untergliedert. Zum Einen in die Hornhautchirurgie, zu denen die La-

sergestützten Verfahren, die Intrastromalen Ringsegmente und die Inzi-

sionalen Techniken zählen und zum Anderen in die Linsenchirurgie un-

terteilt. Die Lasergestützten Verfahren werden dabei weiter in Oberflä-

chenbehandlungen, dass heißt die Abtragung durch einen Laser erfolgt

direkt unter dem Hornhautepithel und in Techniken bei dem das vorde-

re Hornhautstroma abgetragen wird, untergliedert. Zu den Oberflächen-

behandlungen zählen die Photorefraktive Keratotomie (PRK), die Laser-

supepitheliale Keratomelieus (Lasek) und die EpiLasik. Die Laser-in-situ-

Keratomileusis (Lasik) und die Femtolasik zählen zu den Verfahren bei

denen eine Ablation in der Tiefe (im Hornhautstroma) erfolgt.113

112eigene Abbildung.113Vgl. Kohnen, T. u.a., Basiswissen refraktive Chirurgie, 2008, S. 164.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 38

Die Inzisionalen Verfahren dienen zur Korrektur eines Korneaastigmatis-

mus. Bei diesen Verfahren werden mit einem Femtosekundenlaser oder

einem Diamantmesser kleine Schnitte senkrecht zum steilen Meridian in

der Hornhaut angelegt. Dadurch wird der auf der Hornhaut bestehende

Astigmatismus beseitigt. Allerdings ist das Ergebnis des Verfahrens ein-

geschränkt gut vorhersagbar.114 Einige der aufgeführten Verfahren wer-

den heutzutage, auf Grund ihrer hohen Komplikationsrate und Weiterent-

wicklungen, nicht mehr angewandt. Zu diesen Verfahren zählt die radi-

äre Keratotomie (RK), die durch die Photorrefraktive radiäre Keratotomie

(PRK) abgelöst wurde.115

Die Intrastromalen Ringsegmente spezifischer Dicke werden in die Kor-

nea implantiert, um diese in die gewünschte Form zu bringen und somit

Fehlsichtigkeiten auszugleichen. Bei diesem additiven Verfahren werden

PMMA-Ringe verwendet. Allerdings können mit diesem Verfahren nur ge-

ringe Fehlsichtigkeiten korrigiert werden. Der Vorteil dieses Verfahrens ist

es, dass die positive Asphärizität der Kornea erhalten bleibt.116

Bei den Linsenchirurgischen Verfahren wird entweder die eigene Augen-

linse durch eine künstliche Linse ersetzt oder es wird zusätzlich zur ei-

genen Augenlinse, eine so genannte phake Intraocularlinsen, eingesetzt.

Diese Verfahren werden vor allem bei sehr hohen Fehlsichtigkeiten an-

gewandt und wenn keine Hornhautchirurgie, auf Grund von Kontraindika-

tionen, durchgeführt werden kann. Bei den phaken Intraocularlinse (PI-

OL) wird, je nach dem Ort der Platzierung, zwischen Vorder- und Hin-

terkammerlinse unterschieden. Bei Unverträglichkeit können diese jeder

Zeit wieder entfernt werden. Bei einem refraktiven Linsenaustausch kann

die eigene Augenlinse sowohl durch monofokale Linsen (CLE = clear

lens extraction, RLE = refractive lens extraction), als auch durch multi-

fokale Linsen (PRELEX = presbyopic lens extraction) ersetzt werden. Die

eingesetzten Linsen können dabei sphärische oder torische Wirkung ha-

ben.117

114Vgl. Kohnen, T. u.a., Basiswissen refraktive Chirurgie, 2008, S. 166.115Vgl. Kampik, A., Grehn, F., Augenärztliche Therapie, 2002, S. 38 ff.116Vgl. Ebd., S. 39 f.117Vgl. Kohnen, T. u.a., Basiswissen refraktive Chirurgie, 2008, S. 166.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 39

3.2.2. Grundlagen der Laser-in-situ-Keratomileusis (Lasik)

Lasik ist die Abkürzung für „Laser-in-situ-Keratomileusis”. Dieses Verfah-

ren ist eine Kombination aus der Photorefraktiven Keratektomie und der

Keratomileusis-in-situ.118

Bei der Photorefraktiven Keratektomie (PRK) wird das Gewebe der Horn-

hautoberfläche mittels eines Laserimpuls in den gasförmigen oder Plas-

mazustand überführt. Diese entweicht nachfolgend als heißes Gas von

der mit dem Laser bestrahlten Hornhautstelle. Die dabei auftretende Lich-

tenergie wird zur Spaltung des Molekühlverbandes der Hornhaut benö-

tigt. Voraussetzung dafür ist eine notwendige Energiedichte des Laser-

lichtes. Dabei wird der vordere Teil der Hornhautstromas abtragen.119

Der Begriff Keratomileusis entstammt dem altgriechischen und beinhaltet

die Begriffe Hornhaut und Schleifen. Dies umfasst die Veränderung der

Hornhautbrechkraft durch einen chirurgisch-refraktiven Eingriff.120

3.2.3. Geschichte und Entwicklung der Lasik

Die Keratoplasik lamellierend durchzuführen ist ein Verfahren, das be-

reits seit 150 Jahren durchgeführt wird. Allerdings hatten diese Verfah-

ren schlechte Prognosen. Dabei betrugen die Durchmesser bei der Ke-

ratoplasik nur 5 mm und der Motor bestand aus einem Uhrwerk, wel-

ches vom Operateur aufgezogen werden musste. Die meisten lamellären

Hornhautchirurgischen Techniken die heutzutage als Diskussionsgrund-

lage dienen entwickelte Barraquer. Zu diesen Verfahren zählen die Kera-

tomileusis in situ, die Keratophakie, sowie intrakorneale Linsen (Implan-

tate).121

Barraquer entwickelte ab den 1950er Jahren eine Vielzahl von verschie-

denen Verfahren. Ein Verfahren ist die Freeze-Keratomileusis. Dabei wird

eine Hornhautlamelle entfernt und im Anschluss bei -30° Celsius einge-

118Vgl. Augustin, Albert J., Augenheilkunde, 2007, S. 832.119Vgl. Seiler, T. u.a., Refraktive Chirurgie der Hornhaut, 2000, S. 150.120Vgl. Ebd., S. 96.121Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 44.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 40

froren. Die entfernte Hornhautlamelle wird dann auf einer Drehbank bear-

beitet und im Folgenden wieder auf der Hornhaut platziert. Des Weiteren

entwickelte Barraquer die Keratomileusis bei Myopie, die Keratophakie

und die Keratomileusis bei Hyperopie. Die bis dahin entwickelten Verfah-

ren stellten einen hohen Anspruch an die Geschicklichkeit des Opera-

teurs. Ruiz entwickelte die Automatische Lamelläre Keratoplastik (ALK).

Dies ist das grundlegende Verfahren der heutzutage angewandten Laser-

in-situ-Keratomileusis (Lasik). Die Technik der Lasik wurde von Pallikaris

und Burrato entwickelt. Dabei wird eine Lamelle von geringer Dicke er-

stellt, jedoch nicht komplett von der Hornhaut entfernt. Im Anschluss wird

eine stromale Keratektomie durchgeführt und die Hornhautlamelle wird

wieder zurück geklappt.122

Die neuste Technik mit der ein Flap erzeugt werden kann ist mittels eines

Femtosekundenlasers. Diese Technik bietet ein geringes Schnittfehler-

verhalten und somit eine höhere Sicherheit gegenüber dem Mirkrokera-

tokom. Die Laser die dazu verwendet werden arbeiten mit 60 kHz.123

3.2.4. Beschreibung der Methode

3.2.4.1. Vorbereitung

Die grundsätzliche Vorbereitung beginnt lange vor dem eigentlichen Ein-

griff mit den Untersuchungen und Messungen, die bereits im Abschnitt

3.1 ausführlich beschrieben wurden. Der operative Teil der Lasik beginnt

mit der Programmierung des Lasers. Dazu werden die spezifischen Pa-

tientendaten in das Laserprogramm eingegeben. Zu diesen Daten zäh-

len unter anderem die Korneabrechkraft, die Korneadicke, der Kornea-

durchmesser, sowie das Ergebnis der subjektiven Refraktion und die ge-

wünschte Zielrefraktion. Der Mikrokeratom wird auf der Basis der Kornea-

radien ausgewählt. Nachdem alle notwendigen Berechnungen zur Durch-

führung des Eingriffs erfolgt sind, beginnt die Lasik.124

122Vgl. Auffarth, G., Aktuelle Laseranwendungen in der refraktiven Chirurgie, 2004, S.14f.

123Vgl. Kohnen, T. u.a., Basiswissen refraktive Chirurgie, 2008, S. 165.124Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 138 f.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 41

Zunächst wird der Patient auf den Eingriff vorbereitet. Dazu kann die Ga-

be eines leichten Hypnotikum/ Sedativums erfolgen. Im nächsten Schritt

wird dem Patienten die Operationskleidung (Kittel, Kopfhaube, Schuh-

überzieher) angelegt. Dann wird das Auge ausgespült und es erfolgt eine

Desinfektion des Augenbereiches mit Hautdesinfektionslösung. Anschlie-

ßend erfolgt die Gabe eines Lokalanästhetikums und die Achsmarkierung

beim sitzenden Patienten. Danach wird der Patient am Lasersystem po-

sitioniert und es erfolgt eine weitere Gabe des Lokalanästhetikums. Die

sterile Abdeckung des Patientenauges und das Einsetzen des Lidsper-

rers sind die letzten Schritte, bevor der Eingriff beginnt.125

3.2.4.2. Eye-Tracking-System

Zu Beginn des Eingriffs wird ein so genanntes Eye-Tracking-System jus-

tiert, da der Patient unwillkürliche Augenbewegungen nicht vermeiden

kann. Der Patient muss während des gesamten Lasereingriff das Auge

ruhig in einer Position halten. Um dies zu ermöglichen und unwillkürliche

Augenbewegungen zu vermeiden, fixiert er während des Lasereingriff ein

rotes Fixierlicht. Dieses so genannte Blickverfolgungssystem nimmt jede

kleine Bewegung des Auges wahr und steuert somit zeit genau den La-

ser auf die abzutragende Hornhautstelle. Der Laser ist dabei mit einer

Infrarotkamera verbunden. Die Infrarotkamera nimmt dabei jede Augen-

bewgung wahr. Bei kleinen Abweichungen korrigiert der Computer nach.

Erfolgen jedoch zu große Blickbewegungen wird der Laservorgang aus

Sicherheitsgründen unterbrochen. Dies dient zur Verhinderung der De-

zentrationen des Ablationsmusters.126

Die Geschwindigkeit des Eye-Tracking-Systems bei der Erkennung von

Augenbewegungen ist dabei von entscheidender Bedeutung. Die Erken-

nungssrate (in Hz) sollte dabei höher liegen als die Schussfrequenz des

Lasers. Des Weiteren hat die Latenzzeit großen Einfluss auf das post-

operative Ergebnis. Die Latenzzeit beschreibt die benötigte Zeit des La-

serssystems bei Bewegungen des Patientenauges eine Umlenkung des

125Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 139.126Vgl. Huber, I., Lackner, W., Augenlaser, 2005, S. 57.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 42

Laserstrahls durchzuführen.127

Das Eye-Tracking, welches im Excimerlaser der Firma Waveliht integriert

ist, ist ein multitasking System mit einer Reaktionszeit von weniger als

6 ms. Dabei kontrolliert das Eye-Tracking-System vor jeder Pulsfrequenz

die richtige Postion des Patientenauges. Dieses gewährleistet, dass jeder

Laserimpuls die richtige Stelle auf der Kornea bearbeitet.128

3.2.4.3. Beschreibung der Durchführung

Bei diesem invasiven Eingriff wird zunächst, wie unter a in Abbildung 15

zusehen, der Saugring des Mikrokeratoms zentriert aufgesetzt. Wie in

Abbildung 15 unter b zusehen wird im Anschluss der Mikrokeratomkopf

aufgesetzt. Anschließend erfolgt der Schnitt mit dem Messer des Mikro-

keratoms. Damit ein glatter Schnitt erfolgen kann, muss ein Intraokularer

Druck von 60 mmHg im Auge vorherrschen.129

(a) Zentrierung des Saurings des Mikro-keratoms auf dem Auge

(b) Aufsetzen des Mikrokeratomkopfes

Abbildung 15: (a) – (b) Zentrierung des Mikrokeratoms130

Anschließend wird eine 110 µm bis 180 µm dicke Hornhautlamelle ent-

fernt, die zuvor mit dem Messer des Mikrokeratom geschnitten wurde. Die

entfernte Hornhautlamelle nennt man Flap. Dabei wird nicht die komplet-

te Hornhautlamelle entfernt. Wie in Abbildung 16 dargestellt bleibt eine

kleine Gewebebrücke (hinge) bestehen.131

127Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 140.128Vgl. o.V., Alcon Laboratories, Inc. (Hrsg), Stand: 09.12.2011 (Internet).129Vgl. Augustin, Albert J., Augenheilkunde, 2007, S. 832.130Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 144.131Vgl. Augustin, Albert J., Augenheilkunde, 2007, S. 832.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 43

Die Flapdicke sollte dabei so gering wie möglich und so dick wie nötig

gewählt werden. Wenn der Flap zu dünn gewählt wird, kann es aufgrund

der schlechteren Vorhersagbarkeit der Schnitttiefe zu einer ungewollten

Perforation der Bowmanschen-Membran kommen. Ein zu dicker Flap er-

zeugt eine stärkere Schwächung der strukturellen Integrität der Kornea.

Der Durchmesser des Flaps richtet sich nach dem Durchmesser der op-

tischen Zone und sollte diese überschreiten.132

Abbildung 16: Zurückklappen des Flaps133

Anschließend erfolgt die Ablation des Hornhautstromas durch den Exci-

merlaser. Diese wird durch eine Betätigung eines Fußschalters reguliert.

Dabei ist auf eine saubere Oberfläche des stromalen Bettes und auf die

richtige Zentrierung des Auges zu achten. Der zurückgeklappe Flap soll-

te vom Ort des Ablationslasers ferngehalten werden.134 Dieser Vorgang

dauert nur wenige Sekunden, je nach Menge des abzutragenden Horn-

hautstromagewebes und der Geschwindigkeit des Lasers .135 Der Exci-

merlaser der Firma Wavelight entfernt hierbei etwa eine Dioptrie in zwei

Sekunden (dpt2s

).136

Im nächsten Schritt erfolgt, wie in Abbildung 17 unter a) zu sehen die

Spülung des Interfaces und das Ausstreichen der Flüssigkeit aus dem

Interface (Vgl. b) unter Abbildung 17). Anschließend wird der Flap unter

Spülung wieder auf die Hornhaut zurückgelegt. Der Flap ist bereits nach

1-2 Minuten wieder fest.137

132Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 141.133Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 144.134Vgl. Ebd., S. 144 ff.135Vgl. Augustin ,Albert J., Augenheilkunde, 2007, S.832.136Vgl. o.V., Alcon Laboratories, Inc. (Hrsg), Stand: 09.12.2011 (Internet).137Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 140.138Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 144.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 44

(a) Zurückklappen des Flaps (b) Ausstreichen der Flüssigkeit aus demInterface

Abbildung 17: (a) – (b) Repositionierung des Flaps138

In den meisten Fällen wird zum Schutz der Hornhaut eine Kontaktlin-

se, die als Verbandslinse dient, aufgesetzt. Diese wird am folgenden Tag

wieder vom Auge entfernt.139

3.2.4.4. Entwicklung und Funktionsweise der Excimerlaser Technik

Im Jahr 1983 wurden die ersten Keratektomien an Kadaveraugen mit dem

Excimerlaser durchgeführt. Die dabei entstandenen Schnittränder wa-

ren mikroskopisch sauber und wiesen keine thermischen Schäden auf.

In den folgenden Jahren erfolgten weitere klinische Tests und eine Wei-

terentwicklung der Technik. 1986 wurden dann die ersten Behandlungen

an Menschen durchgeführt. 1990 wurden erste Pilotstudien zur myopen

PRK vorgestellt und ab dem Jahr 1994 galt die Technik der PRK zur My-

opiekorrektur als wissenschaftlich anerkannt.140

Die Lasik wird mit Excimerlaser Geräten durchgeführt. Laser bedeutet

Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation, dass heißt Licht-

verstärkung durch stimulierte Strahlenaussendung. Excimer bedeutet exi-

ted dimer und heißt übersetzt angeregte Dimer.141

Der Excimerlaser ist ein Argonfluoridlaser (Gaslaser). Der Einsatzbereich

des Excimerlaser ist bei einer Wellenlänge von etwa 193 ns. Die Pulswel-

len der dabei abgesandten Stoßwellen betragen etwa 20 ns. Durch eine

photochemische und photothermische Wirkung erfolgt die Substanzab-

139Vgl. Augustin ,Albert J., Augenheilkunde, 2007, S. 832.140Vgl. Seiler, T. u.a., Refrakive Chirurgie der Hornhaut, 2000, S. 10.141Vgl. Rasik, B. u.a., Step by Step Lasik surgery, 2003, S.31.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 45

tragung. Bei der photochemischen Wirkung erfolgt die Degradierung der

Molekühlverbindungen. Die Excimerlaser besitzen einen 0,7 bis 1,0 mm

großen Laserstrahl. Die Repititionsrate liegt zwischen 100 Hz und 500

Hz.142

Die Wellenlänge von 193 ns liegt im gefährlichen Bereich der Wellenlän-

gen, durch die Strahlungsschäden im Gewebe des menschlichen Auges

auftreten können. Die Eindringtiefe in das wässrige biologische Medium

beträgt weniger als 1 µm. Somit dringt die Strahlung (193 ns) normaler-

weise nicht bis zum Zellkern, da sie bereits im Zellplasma oder der Zell-

wand absorbiert wird. Die betroffene Zelle selbst wird in der Regel photo-

abladiert. Dies geht mit einer Degression der Zellwand und des Zellkerns

einher. Somit kann man davon ausgehen das von der Primärstrahlung

des Excimerlaser keine Mutationsgefahr ausgeht, da zum Einen die be-

troffene Zelle untergeht und die Zellkerne der nicht betroffenen Zellen, auf

Grund der geringen Eindringtiefe, geschützt sind. Während der Photoa-

blation kann jedoch eine Sekundärstrahlung auftreten. Diese Strahlung

hat eine Intensität von weniger als 5 µWcm2 und kann prinzipiell Punktmuta-

tionen in der menschlichen DNS hervorrufen. Diese Strahlungsschäden

die durch die Sekundärstrahlung hervorgerufen werden können, kann der

menschliche Körper jedoch selbst wieder sofort reparieren. Die Aufnah-

mefähigkeit der Reparationmechanismen liegt bei einer Strahlungsinten-

sität von etwa bei 10 µWcm2 . Zusammenfassend ist davon auszugehen, dass

das Risiko einer Mutation durch die Excimerlaserstrahlung, sowohl durch

die Primärstrahlung als auch durch die Sekundärstrahlung, sehr gering

ist.143

Der verwendete Excimerlaser ist von der Firma Wavelight (Allegreto Wa-

ve Eye-Q). Die Pulsdauer beträgt 10 ns und die Pulswiederholungsfre-

quenz beträgt bis zu 400 Hz. Auf Grund der hohen Frequenz des La-

sers, ist die Zeit die für den Laserabetrag benötigt wird sehr gering (dpt2s

).

Ein weitere Vorteil der kurzen Laserabtragung ist eine kürze Regenerati-

onszeit des Auges nach dem Eingriff. Der Strahldurchmesser des Laser

142Vgl. Augustin, Albert J., Augenheilkunde, 2007, S. 826 f.143Vgl. Seiler, T. u.a., Refraktive Chirurgie der Hornhaut, 2000, S. 155 f.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 46

beträgt 0,95 mm. Damit ist es einer der kleinsten Durchmesser des La-

sersstrahls auf dem derzeitigen Markt. Der geringe Durchmesser hat den

Vorteil das die optische Zone groß gewählt werden kann und optimale

Überganszonen erreicht werden. Dies trägt zu einer besseren Nachtsicht

bei.144

3.2.5. Indikationen und Kontraindikationen für die Durchführung

einer Lasik

3.2.5.1. Indikationen

Indikationen für die Durchführung einer Lasik sind das Vorliegen einer

Ametropie, wie

• Myopie und Hyperopie,

• Astigmatismus

• und/oder Presbyopie

sowie bei induzierten refraktiven Fehlern nach chirurgischen Eingriffen

• Hornhauttransplantation,

• radikaler Keratektomie

• Kataraktoperationen.145

Ungeachtet davon muss der Patient bestimmte Voraussetzungen erfül-

len, die im folgenden Teilabschnitt näher beschreiben werden.146

3.2.5.2. Patientenauswahl

Ein idealer Patient ist 18 Jahre (oder vorzugsweise 21 Jahre) alt und be-

vorzugt eine Operation anstelle des Tragens einer Brille oder Kontakt-

linsen. Die Fehlsichtigkeit sollte in den letzten Jahren nahezu konstant

gewesen sein und das Auge sollte keine Erkrankungen der Kornea und

144Vgl. o.V., Alcon Laboratories, Inc. (Hrsg), Stand: 09.12.2011 (Internet).145Vgl. Rasik B. u.a., Step by Step Lasik surgery, 2003, S.7.146Vgl. Ebd., S. 7.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 47

des hinteren Augenlides, sowie keine Krankheiten am anderen Auge auf-

weisen. Es darf keine Schwangerschaft vorliegen und die Laserbehand-

lung darf nicht während der Stillzeit durchgeführt werden, da es während

dieser Zeiten zu Schwankungen innerhalb der Refraktion kommen kann.

Des Weiteren sollten keine Auto-immun-Krankheiten vorliegen. Der Pati-

ent sollte realistische Vorstellungen vom Ergebnis der Behandlung haben

und sollte die möglichen Komplikationen der Behandlung kennen.147

3.2.5.3. Kontraindikationen

Um die möglichen Komplikationen während und nach der Laserbehand-

lung möglichst gering zu halten, sollten die Kontraindikationen zuvor un-

tersucht und ausgeschlossen werden. Dabei wird zwischen absoluten

und relativen Kontraindikationen unterschieden. Zu den absoluten Kon-

traindikationen zählen refraktive Instabilität, da der Patient im Nachhinein

damit unzufrieden wäre nicht auf das ständige Tragen einer Korrektion

verzichten zu können. Ektatische Hornhauterkrankungen, wie Keratoko-

nus, sowie bestehende Augenerkrankungen sind Kontraindikationen für

eine Lasik. Eine zu dünne Hornhaut, die eine Abtragung von 250 µm

(besser 300 µm) nicht zulässt um somit die Fehlsichtigkeit auszugleichen,

ist ebenfalls ein Ausschlusskriterium zur Durchführung der Lasik. Abso-

lute Kontraindikation ist des Weiteren ein Anzeichen für oder ein bereits

bestehendes Glaukom, da der Augeninnendruck im Verlauf der Laserbe-

handlung auf bis zu 60 mm Hg ansteigt und somit den Sehnerv zusätzlich

schädigen kann.148

Relative Kontraindikationen sind unter anderem die Durchführung einer

Hormontherapie oder Störungen wie Diabetes, da die refraktiven Werte

über einen längeren Zeitraum meist nicht stabil verlaufen. Herpes simplex

Viren und Herpes zoster Viren am Auge und Augeninfektionen, wie Con-

junctivitis sind ebenfalls relative Ausschlusskriterium zur Durchführung

der Laserbehandlung. Komplikationen können auch bei einer zu schma-

len Lidspalte auftreten, da die Zentrierung des Mirkokeratoms in diesem

147Vgl. Rasik B. u.a., Step by Step Lasik surgery, 2003, S. 8.148Vgl. Ebd., S. 9 ff..

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 48

Fall sehr schwierig ist. Weitere relative Kontraindikationen sind trockene

Augen, Neovaskularisationen die einen Millimeter auf die Abtragungszo-

nen vorgewachsen sind, große Pupillen die größer sind als die optische

Zone des Abtragungsbereiches, sowie Patienten die lediglich über mono-

kulares Sehen verfügen.149

3.2.6. Mögliche Komplikationen

3.2.6.1. Intraoperative Komplikationen

Lasik ist ein chirurgischer Eingriff und somit nicht frei von möglichen

Komplikationen während des Eingriffes, sowie Komplikationen die post-

operativ entstehen können. Eventuell auftretende Komplikationen kön-

nen durch die Einhaltung der bereits beschriebenen Indikationskriterien,

durch sterile Operationsbedingungen, durch einen hohen technischen

Standard, sowie durch die stetig zunehmende Erfahrung des Operateurs,

minimiert werden. Die Komplikationen werden nach dem Zeitpunkt in

dem sie auftreten können unterschieden. Die Unterscheidung erfolgt in

intra-, frühpost- und spätpostoperative Komplikationen.150

Komplikationen die während der Laserbehandlung auftreten können ent-

stehen meist durch die Verwendung des Mikrokeratoms. Wenn der Mi-

krokeratom stoppt bevor der Schnitt vollständig erfolgt ist, führt dies dazu,

dass nicht ausreichend Platz für die Abtragung mit dem Laser vorhanden

ist. Alternativ kann der Schnitt per Hand weitergeführt werden. Dieser

Vorgang führt jedoch meist zu einer herabgesetzten Qualität. Bei der Er-

stellung eines Flaps während der Laserbehandlung, kann der Flap sich

zentral oder in der mittleren Peripherie in ein Loch senken. Dies wird als

Buttonhole bezeichnet. Ein solcher Buttonhole entsteht, wenn der Laser

die Abtragung in der gewünschten Tiefe des Stromas beginnt, im Epi-

thel der Hornhaut im Bereich des Flaps stoppt und dann zum Stroma

zurückkehrt. Gründe dafür können eine zu steile präoperative Hornhaut

(steiler als 46 Dioptrie) oder die fehlende Ansaugung des Mikrokeratoms

149Vgl. Rasik B. u.a., Step by Step Lasik surgery, 2003, S. 9 ff.150Vgl. Kohnen, T. u.a., Basiswissen refraktive Chirurgie, 2008, S. 168.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 49

während der Durchführung des Schnitts sein. Beim Auftreten dieser Kom-

plikation sollte keine Abtragung durch den Laser erfolgen. Das Hornhau-

tepithel sollte von den intakten Hornhautinsel entfernt werden und repo-

sitioniert werden.151

Eine weitere Komplikation die auftreten kann, ist ein so genannter Free

Flap. Dieser tritt vor allem bei zu flachen Hornhäuten oder bei bereits

voroperierten Augen auf, bei denen eine stabile Ansaugung des Mikro-

keratoms aufgrund von Bindehautverwachsungen oder Tenorvernarbun-

gen erschwert wird. Gründe dafür können eine schlechte Markierung der

Referenzlinien sein. Aufgrund dessen ist eine präoperative exzentrische

Farbstoffmarkierung von großer Bedeutung. Somit kann der Flap nach

Abtragung durch den Laser exakt readaptiert werden. Zur Sicherstel-

lung der korrekten Adhäsion des Flaps, kann eine therapeutische Kon-

taktlinse aufgesetzt werden oder der Flap durch eine vorlaufende Naht

gesichert werden. Weitere Komplikationen können durch einen verdreh-

ten reposierten Flap entstehen, sowie durch einen unvollständigen Flap-

Schnitt.152

Beim Auftreten von Schnittfehlern durch ein Mikrokeratom sollte die La-

serbehandlung abgebrochen werden und zu einem späteren Zeitpunkt

durchgeführt werden. Nach mindestens drei Monaten kann ein erneuter

Schnitt erfolgen. Dieser sollte allerdings tiefer erfolgen als der zuvor. In-

traoperativ können nicht nur Schnittfehler erfolgen, es können auch bei

der eigentlichen Abtragung durch den Laser Komplikationen auftreten.

Hauptsächlich kann es, durch Dezentration des Lasers bzw. des Pati-

entenauges, zur Abtragung des Hornhautstromas an der falschen Stel-

len führen. Ursache dafür kann eine ungenaue Konditionierung des Eye-

Tracker-Systems oder das Verschieben bzw. das Verdrehen des Patien-

tenkopfes während der Behandlung sein. Zur Vermeidung dieser Kompli-

kation sollte eine andauernde Kontrolle des Eye-Tracker-System und des

Patientenkopfes erfolgen.153

151Vgl. Alió, J.- L., Azar, D.-T., Management of Complication in Refraktive Surgery, 2008,S. 15 ff.

152Vgl. Ebd., S. 15 ff.153Vgl. Auffarth, G., Aktuelle Laseranwendungen in der refraktiven Chirurgie, 2004, S.

100.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 50

In einer Studie von H. Peterson und T. Seiler wurde gezeigt das die Kom-

plikationen eines Keratomschnittfehlers nur in 4,8 % aller Fällen auftre-

ten.154

3.2.6.2. Frühpostoperative Komplikationen

Komplikationen die nach dem Eingriff entstehen können werden in frühpost-

und spätpostoperative Komplikationen untergliedert. Infektionen nach La-

siken treten nur in sehr wenigen Fällen auf. Die diffuse lamelläre Keratitis

(DLK) ist eine Komplikation die 12 bis 24 Stunden nach der Laserbehand-

lung auftreten kann. Dies ist eine unspezifische immunologische Reak-

tion die in vier verschiedene Stadien unterteilt wird. Die ersten beiden

Stadien können durch stündliches Tropfen von Kortision behandelt wer-

den. Die fortgeschrittenen Stadien drei und vier der DLK werden durch

das Anheben des Lentikel und Spülen des Interfaces behandelt. Die DLK

geht mit einer entzündlichen Reaktion der Hornhautlamelle einher. Das

Auftreten dieser Komplikation ist jedoch sehr gering und kann durch sorg-

fältige Reinigung der Operationstechnik, sowie durch Vermeidung von

Verschmutzungen minimiert werden.155

Des Weiteren kann es zur Ausbildung von Striae kommen. Wenn die Aus-

bildung der Striae zur Visusverschlechterung führt, ist es notwendig eine

Überprüfung des Flaps durchzuführen. Dies sollte zeitnah erfolgen, denn

je länger die Striae besteht, desto schwieriger wird es dies zu beseitigen.

Weitere frühpostoperative Komplikationen können geringfügige Hornhau-

tinfiltrate, Ptosis, sowie Verrutschen des Flaps sein.156 Die Studie von H.

Peterson und T. Seiler zeigt das in 39,2 % Striae entstehen, davon sind

36,8 % diskret/rückläufig und nur 2,4 % visusmindernd und müssen nach

operiert werden. Ein dislozierter Flap trat nur in 1,6 % der untersuchten

Patienten auf und steriles Infiltrat nur in 0,8 % der Fälle.157

154Vgl. Petersen, H., Seiler, T., Laser-in-situ-Keratomileusis, intra und postoperativeKomplikationen, 1999, S. 241.

155Vgl. Alió, J.- L., Azar, D.-T., Management of Complication in Refraktive Surgery, 2008,S.34 ff.

156Vgl. Ebd., S. 34 ff.157Vgl. Petersen, H., Seiler, T., Laser-in-situ-Keratomileusis, intra und postoperative

Komplikationen, 1999, S. 242.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 51

3.2.6.3. Spätpostoperative Komplikationen

Die am häufigsten auftretende früh- und spätpostoperative Komplikation

nach Lasik ist ein trockenes Auge. Diese tritt bei etwa 15 % bis 20 %

der Laserbehandlungen auf. Ursache dafür ist, dass beim Flapschnitt die

Hornhautnerven durchtrennt werden. Dies geht einher mit der Tränen-

filmsekretionsminimierung und einer neuroparalytischen Keratokonjunk-

tivitis sicca. Die Komplikation des trockenen Auges regeneriert sich in

nahezu allen Fällen nach etwa einem halben Jahr auf den präoperativen

Zustand.158

Nahe ausgeschlossen ist das Entstehen einer Keratektasie. Das Auftre-

ten dieser Komplikation ist aufgrund der technischen Weiterentwicklung,

der exakten Einhaltung der Indikationskriterien, sowie durch wachsende

Erfahrung in der Auswertung und Interpretation der präoperativen Patien-

tendaten, sehr gering geworden.159 Epitheleinwachsungen zählen eben-

falls zu den spätpostoperativen Komplikationen. Die Epitheleinwachsun-

gen werden nach etwa 6 Wochen nach der Laserbehandlung als weiß-

liche, grießähnliche Einlagerungen im Interface sichtbar. Je nach Lage

dieser Einwachsungen müssen diese revidiert werden. Zentral werden

die Einwachsungen manuell entfernt. Liegen sie jedoch peripher am Fla-

prand, so ist kein erneuter Eingriff notwendig.160

3.2.7. Klinische Studien und Publikationen im Bereich der

Refraktiven Chirurgie

In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Studien durchgeführt, die

die Erfolgsaussichten, die Sicherheit, die Wirksamkeit, die Vorhersagbar-

keit und die Zufriedenheit der Patienten nach Refraktiver Laser-Chirurgie

untersucht haben. Im Folgenden werden die Ergebnisse einiger Studien

vorgestellt. Diese Studien und Publikationen beziehen sich auf die Durch-

führung einer Laserbehandlung bei Myopie und myopen Astigmatismus.

158Vgl. Kohnen, T. u.a., Basiswissen refraktive Chirurgie, 2008, S. 169.159Vgl. Ebd., S. 169.160Vgl. Alió, J.- L., Azar, D.-T., Management of Complication in Refraktive Surgery, 2008,

S. 74 ff.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 52

3.2.7.1. Vorteile der Lasik gegenüber anderen refraktiven Eingriffen

In einer 1997 veröffentlichten Studie wurde die geringere Narbenbildung

und Regression der Lasik im Gegensatz zur PRK untersucht. In 7,1 % der

Fälle, der vorgestellten Studie, erfolgte eine RE-Lasik. Bei der Erreichung

der Zielrefraktion und Stabilität der Refraktionswerte ergaben sich dabei

Unterschiede zwischen der Höhe der präoperativ vorliegenden Ametro-

pie. Präoperativ Fehlsichtige zwischen -5 dpt und -9 dpt weisen dabei

eine genauere Präzision der Refraktionswerte und eine bessere Stabili-

tät der postoperativen Werte auf als präoperative Fehlsichtigkeiten zwi-

schen -15 dpt und -29 dpt auf. Erst bei Korrekturen von Fehlsichtigkeiten

von über -10 dpt trat eine Herabsetzung der Sehschärfe um 2 Snellen-

Linien auf. Zusammenfassend zeigt die Studie, dass die Korrektur von

sehr hohen Myopien nicht zufriedenstellende Ergebnisse aufweist, die

Erreichung der Zielrefraktion ist ungenau, es erfolgt eine starke Regres-

sion der Refraktionswerte innerhalb eines Jahres und die Kontrastseh-

schärfe wird herabgesetzt. Im Vergleich zur PRK zeigt sich bei der LASIK

eine geringe Narbenbildung und Regression.161

3.2.7.2. Topographie gestützte Laserbehandlungen

Im Jahr 2000 wurde eine Studie veröffentlicht bei der die Wirksamkeit

und die Sicherheit der Laserbehandlung bei Myopie- und Astigmatismus-

korrektur mittels topographiegestützter Methoden untersucht wurden. Er-

gebnisse der Studie zeigen, dass in dem untersuchten postoperativen

Zeitraum keine RE-Lasik erfolgen musste und keine intra- und postope-

rativen Komplikationen auftreten. Drei Monate postoperativ zeigten 84,4

% der Patienten mit einer präoperativ geringen Myopien (zwischen -1 dpt

und -6 dpt) und einem Astigmatismus zwischen 0 dpt und -4 dpt eine

Sehschärfe ohne Korrektur von 1,0 und besser. Bei den hohen Myopie

(zwischen -6,1 dpt und -12 dpt) und einen Astigmatismus zwischen 0 dpt

und -4 dpt erreichten 62,5 % der Patienten eine Sehschärfe von 1,0 und

besser. Zusammenfassend zeigt die Studie, dass nach topographiege-

161Vgl. Knorz, M. u.a., Laser-in-situ-Keratomileusis (Lasik) zur Myopiekorrektur, 1997, S.775 ff.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 53

stützter Lasik bei geringen Myopien eine signifikante Verbesserung der

Sehschärfe erreicht wird. Bei hohen Myopien zeigte sich jedoch keine

Verbesserung der Sehschärfe. Dies ist durch die verschlechtere Abbil-

dungsqualität der Hornhaut bedingt. Grund dafür ist die im Verhältnis zur

Pupille kleine Korrekturzone, sowie die starken Brechkraftunterschiede

zwischen prä- und postoperativer Hornhaut.162

3.2.7.3. Optische Qualität nach refraktiven Eingriffen

In einer Veröffentlichung aus dem Jahr 2006, wurde die optische Qualität

nach Refraktiver Hornhautchirurgie untersucht. Für den Begriff der opti-

schen Qualität gibt es keine einheitliche Definition. Die optische Qualität

setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen. Zum Einen aus der

Anatomie des Auges, welche die retinale Bildqualität bestimmt und deren

optische Eigenschaften. Diese bedingen ihrerseits die Funktionen, wie

den Visus und die Kontastempflindlichkeit. Zum Anderen aus der subjek-

tiven Wahrnehmung des einzelnen Patienten.163

Die Veränderungen, durch refraktive Eingriffe an der Kornea, entstehen

auf der anatomischen Ebene. Die postoperative optische Qualität wird

jedoch nur durch die subjektive Wahrnehmung des jeweiligen Patien-

ten beschrieben. Diese erfolgt meist durch den Vergleich der präopera-

tiven Seheindrücke mit Brille oder Kontaktlinse und der postoperativen

Seheindrücke ohne Sehhilfen. Dabei können gewohnte unwillkommene

Symptome auftreten, wie zum Beispiel Unschärfe durch übrig gebliebene

Refraktionfehler, sowie ungewohnte unerwünschte Symptome, wie zum

Beispiel Halos, Kontrastverlust oder Geisterbilder. Diese unerwünschten

Symptome werden durch die Patienten sehr individuell akzeptiert. Dabei

sind die Gewohnheiten und Erwartungen der Patienten von großer Be-

deutung. Daraus folgt, dass präoperativ eine gewissenhafte Anamnese

und Aufklärung essentiell wichtig ist. Bei geringen bis mittleren Myopien

und Hyperopien weisen die Ergebnisse der Laserbehandlung keine ne-

gativen Effekte auf. Bei hohen Myopien (> -5 dpt) und hohen Hyperopien162Vgl. Knorz, M., Neuhann, T., Myopie- und Astigmatismuskorrektur mittels topoge-

aphiegestützter Laser-in-situ-Keratomileusis, S. 827 ff.163Vgl. Kohnen, T. u.a., Optische Qualität nach refraktiver Chirurgie, 2006, S.184 ff.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 54

(> +3 dpt) reduziert sich die optische Qualität meist nach dem refraktiven

Eingriff. Darüber sollten die Patienten im Vorfeld unbedingt informiert wer-

den. Zusammenfassend lässt sich sagen das die optische Qualität post-

operativ auf Grund der subjektiven Wahrnehmung jedes Einzelnen, vom

Patienten selbst abhängig ist. Präoperativ geringere Ametropien weisen

dabei eine höhere Zufriedenheit über die postoperativ empfundene opti-

sche Qualität auf.164

3.2.7.4. Langzeiterfahrungen nach Lasik

2008 wurden in einer Studie Langzeiterfahrungen nach Lasikbehandlun-

gen vorgestellt. Die präoperative Myopie betrug dabei maximal -10 dpt.

Dabei erfolgte die letzte postoperative Untersuchung zehn Jahre nach

dem Lasereingriff. Es konnten jedoch nur 18 % der zuvor bestimmen Pa-

tienten in diesem Zeitraum postoperativ untersucht werden. Damit ist die

Aussagekraft dieser Studie eingeschränkt. Jeder fünfte musste sich in

diesem Zeitraum einer RE-Lasik unterziehen. Gründe dafür waren ein

sphärisches Äquivalent von -1 dpt oder mehr, eine unkorrigierte Seh-

schärfe von 0,5 oder weniger, sowie die Unzufriedenheit der Patienten.

Des Weiteren zeigt die Studie das etwa ein Viertel der Patienten postope-

rativ auf eine Sehhilfe angewiesen ist. Innerhalb der zehn Jahre erfolgte

eine Myopiesierung von -1,22 ± 1,44 dpt. Der Erfolg der Lasikbehand-

lung beträgt dabei 0,88. Der Erfolg der Lasikbehandlung ist dabei das

Verhältnis der präoperativen bestkorrigierten und der postoperativen un-

korrigierten Sehschärfe.165

3.2.7.5. Ergebnisse von Wellenfrontmessungen nach Refraktiven Ein-

griffen

Die Ergebnisse verschiedener Studien in diesem Bereich wurden in ei-

ner Metaanalyse, an der 2560 Augen untersucht wurden, zusammenge-

fasst. Ergebnis dieser Metaanalyse ist, dass der durchschnittliche Wert

164Vgl. Kohnen, T. u.a., Optische Qualität nach refraktiver Hornhautchirurgie, 2006, S.184 ff.

165Vgl. Berke, A., Langzeiterfahrungen mit Lasik, 2008, S. 18 ff.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 55

des Zernike-Koeffizienten bezogen auf die Gesamtbevölkerungs bei Null

liegt. Dies kann durch die interindividuellen Unterschiede der menschli-

chen Augen, sowie eine Zufallsbedingte Streuung der Werte um Null be-

gründet werden. Die absoluten Werte der Zernike-Koeffizienten weisen

einen Wert auf, der von dem Wert Null abweicht. Die dabei auftretenden

Abbildungsfehler höherer Ordnung sind die Koma, die sphärische Aber-

ration, sowie der Trefoil (Dreiblattfehler).166

Der vermutete Zusammenhang, dass Augen mit einem sehr guten Vi-

sus von 1,25 oder mehr geringere Abbildungsfehler höherer Ordnung

aufweisen, konnte in der Metaanalyse nicht nachgewiesen werden, da

diese Abbildungsfehler einen geringen Einfluss auf den am Tag vorherr-

schenden Hoch-Kontrastvisus beinhalten. Die Abbildungsfehler höherer

Ordnung haben jedoch einen großen Einfluss auf das Kontrastsehen und

den Niedrig-Kontrastvisus.167

Bei konventionellen Lasikverfahren (nicht Wellenfrontgesteuerte) wird die

Fehlsichtigkeit reduziert. Aberrationen höherer Ordnung werden bei die-

sen Verfahren jedoch induziert. Dazu zählen vor allem die sphärische

Aberration und Koma. Dabei ist die Höhe der induzierten Aberrationen

der Höhe des Sphärischen Äquivalents proportional. Bei der Korrektur

von Myopie erfolgt meist einen Induktion einer positiven primären sphäri-

schen Aberration (gekennzeichned durch den Zernike-Koeffizient C04).168

3.2.7.6. Zusammenfassung der vorgestellten Studien und Anwen-

dung der Ergebnisse auf die vorliegende Arbeit

Dies stellt nur eine kleine Auswahl an Studien die im Bereich der refrakti-

ven Chirurgie, speziell im Bereich der Lasik, durchgeführt wurden dar. In

allen beschriebenen Studien wird gezeigt das eine Lasikbehandlung bei

geringen und mittleren Myopien eine gute Prognose bezüglich der Zielre-

fraktion, eine gute Stabilität der Refraktionswerte, eine Verbesserung der

166Vgl. Bühren, J., Kohnen, T., Anwendung der Wellenfrontanalyse in Klinik und Wissen-schaft, Teil II, 2007, S. 993 f.

167Vgl. Ebd., S. 993 f.168Vgl. Ebd., S. 993 f.

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3.2 Refraktive Laser-Chirurgie (Lasik) 56

Sehschärfe, eine geringe Reoperationsrate, sowie eine positiv subjektiv

wahrgenomme optische Qualität erreicht wird.

In der vorliegenden Arbeit werden klinische Ergebnisse nach refraktiver

Chirurgie untersucht. Dabei wird untersucht welchen Einfluss eine Lasik

auf die Aberrationen höherer Ordnung der Korneavorderfläche besitzt.

Die eben darstellten Ergebnisse beziehen sich auf die Messung der Ab-

errationen des gesamten Auges. In der vorliegenden Studie werden aus-

schließlich die Aberrationen der Kornavorderfläche betrachtet. Des Wei-

teren wird die Erreichung der Zielrefraktion untersucht, sowie der präope-

rative vollkorriegierte Visus mit dem postoperativen Visus ohne Korrekti-

on verglichen. Die untersuchten Patienten wiesen dabei präoperativ eine

geringe bis mittlere Myopie, sowie myopen Astigmatismus auf.

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3.3 Vorstellung der Studie 57

3.3. Vorstellung der Studie

3.3.1. Demographische Daten

Die Korrektur der Ametropie erfolgte innerhalb der Studie durch eine La-

sik. Alle Patienten unterzogen sich einer ophthalmologischen Untersu-

chung um Kontraindikationen auszuschließen. Die ophthalmologischen

Untersuchungen wurden im Abschnitt 3.1 ausführlich beschrieben. Aus-

schlusskriterien waren das Alter ≥ 18 Jahren, chronische Erkrankungen

(Glaukom, Katarakt, Netzhauterkrankungen, Diabetes, Keratokonus), so-

wie eine zu dünne Kornea. Patienten bei denen aufgrund der Höhe ihrer

Ametropie oder der zu dünnen Kornea keine Lasik durchgeführt werden

konnte, wurde ein anderes Hornhautchirurgisches Verfahren oder ein Lin-

senchirurgisches Verfahren angewendet.

Indikationen für die Lasik waren in 100 % (n=62) der Fälle das Vorliegen

einer Ametropie (Myopie oder myoper Astigmatismus). In 3,125 % (n=2)

erfolgte die Lasik, aufgrund des Vorliegens einer Restametropie, nach ei-

nem Linsenchirurgischen Verfahren. Tabelle 2 zeigt die demographischen

Patientendaten der Studie.

Tabelle 2: Demographische Daten169

Anzahl der Augen 62Alter [Jahre] 38,55

SÄ [dpt] -4,93 (von -9,13 bis -1,25)Sphäre [dpt] -4,29 (von -8,75 bis 0)Zylinder [dpt] -1,29 +1,16 (von -4,75 bis 0)Vsc 0,07 (von 0,02 bis 0,5)Vcc 0,90 (von 0,6 bis 1,0)

SÄ: Sphärisches Äquivalent; präoperative Mittelwerte und StandardabweichungSphäre: präoperative Mittelwerte und StandardabweichungZylinder: präoperative Mittelwerte und StandardabweichungVsc: Visus ohne Korrektion (präoperativ)Vcc: Visus mit bestmöglicher Korrektion (präoperativ)

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie, beruhen auf den Daten von 62

gelaserten Augen (32 Patienten). Das Durchschnittsalter der 32 Patien-169eigene Darstellung. Die Patientendaten befinden sich im Anhang A 1.1. bis A 1.7.

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3.3 Vorstellung der Studie 58

ten liegt bei 38,55 ± 9,54 Jahren. Dabei hatte der jüngste Patient, der

gelasert wurde, ein Alter von 20,25 Jahren.

Die Ergebnisse der Lasik werden durch die durch Folgende Kenngrößen

beschrieben. Das Sphärische Äquivalent setzt sich aus der Summe des

Dioptriewertes der Sphäre und des halben Dioptriewertes des Zylinders

zusammen. Das Sphärische Äquivalent aller 62 gelaserten Augen be-

trug vor dem Lasereingriff -4,93 dpt. Die minimal und maximal ermittelten

Werte liegen dabei zwischen -1,25 dpt und -9,13 dpt. Die präoperative

sphärische Komponente der Amteropie der teilnehmenden Patienten liegt

zwischen 0,00 und -8,75 dpt. Ein Astigmatismus liegt bei 87,5 % (n=56)

der Patienten vor. Der Zylinderwert beträgt zwischen -0,25 dpt und -4,75

dpt.

Der präoperative Visus ohne Korrektion (Vsc) liegt zwischen 0,02 und 0,5.

Der Mittelwert lag bei 0,07. Der Visus mit der bestmöglichen Korrekti-

on (Vcc) liegt zwischen 0,63 und 1. Dabei beträgt der Mittelwert aller 62

Augen 0,89.

Die Zielrefraktion bei allen Patienten beträgt 0,00 dpt. Die Patienten wur-

den im Vorfeld darüber aufgeklärt, dass ein Wert von Null Dioptrien in den

seltensten Fällen erreicht wird und die postoperativ vorliegenden Werte

sich im Bereich von ± 0,50 dpt befinden.170 Es erfolgte keine Korrektion

einer eventuell vorhandenen Presbyopie (keine Monovisionversorgung).

Die präoperative Korneadicke der gelaserten Augen lag zwischen 499 µm

und 641 µm. Der verwendete Mikrokeratom ist von der Firma Schwind

(Mikrokeratom Carriazo Pendular). Der Flap bei allen gelaserten Augen,

hat eine Dicke von 130 µm. Die Optische Zone wurde zwischen 6 mm und

7 mm, unter Berücksichtigung der maximalen Pupillenweite (präoperativ

mit dem Pupillometer gemessen), gewählt. Der maximale Pupillendurch-

messer lag zwischen 4,1 mm und 8,6 mm.171

Die Lokalanästhesie erfolgte durch eine Tropfenanästhesie (Conjucain

Augentropfen). Im Verlauf des Lasereingriffs erfolgt die Gabe von Ent-

zündungshemmenden Augentropfen und Antibiotika in Form von Augen-170Aufklärungsbogen befindet sich im Anhang A.2.171Die Patientendaten sind im Anhang A.1.2 hinterlegt.

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3.3 Vorstellung der Studie 59

tropfen. Als Verbandslinse wird eine Eintageskontaktlinse (Acuvue-1-Day,

Radius 8,6, +0,5 dpt) nach dem Lasereingriff auf das Auge gesetzt. Wei-

terführend werden postoperativ über einen Zeitraum von einer Woche

entzündungshemmende Augentropfen und Antibiotika in Form von Au-

gentropfen angewendt (entspricht den Augentropfen die während des

operativen Eingriffs angewandt werden). Bis zu vier Monate postoperativ

müssen Benetzungstropfen angewandt werden.

Sechs der 62 (9,68 %, n=6) gelaserten Augen mussten sich einer RE-

Lasik unterziehen. Indikation dafür war in allen Fällen das vorhandene

sein einer Restametropie, die sich störend auf die Sehqualität ausgewirkt

hat.

3.3.2. Datenanalyse und Statistik

Die Untersuchungen der vorliegenden prospektiven Studie befassen sich

mit den klinischen Ergebnissen nach Refraktiver Laser-Chirurgie bei My-

opie und myopen Astigmatismus. Demzufolge wurden nur Patienten für

die Studie ausgewählt bei denen eine Myopie und / oder ein myoper

Astigmatismus vorlag. Des Weiteren mussten bei den Patienten postope-

rativ folgende Untersuchungen durchgeführt werden. Der Visus wurde

postoperativ einen Tag, eine Woche und sechs Wochen nach dem ope-

rativen Eingriff dokumentiert. Des Weiteren wurde die objektive Messung

der Ametropie postoperativ nach einer Woche und nach sechs Wochen

durchgeführt. Die Aberrationen der Korneavorderfläche wurden präope-

rativ und postoperativ mit dem Allegro Oculyzer gemessen und dokumen-

tiert. Resultierend ergaben sich 62 Augen (32 Patienten) die die Grundla-

ge für die klinischen Ergebnisse der vorliegenden Studie sind. Es erfolgte

somit keine statistische Zufallsauswahl der Patienten.

Bei sechs der 62 gelaserten Augen musste ein zweiter Lasereingriff durch-

geführt werden. Die Kontrolluntersuchungen nach dem zweiten Laserein-

griff sind analog zu denen nach dem ersten Lasereingriff, nur das post-

operativ nach sechs Wochen keine erneute korneale Topographie erfolg-

te. In der Folgenden Tabelle 3 sind die prä- und postoperativ durchge-

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3.3 Vorstellung der Studie 60

führten Untersuchungen zu dem jeweiligen Zeitpunkt zusammenfassend

dargestellt.

Tabelle 3: Kontrolluntersuchungen nach dem Refraktiven Eingriff172

nach einem Tag (1d) SpaltlampeVisus

nach einer Woche (1w) SpaltlampeVisusAutorefraktormeter

nach sechs Wochen (6w) SpaltlampeVisusAutorefraktormeterkorneale Topographie (Aberrationen)

Die präoperativ und postoperativ ermittelten Daten zur Bestimmung des

Visus, der eventuell vorliegenden Restametropie und der Spaltlampenun-

tersuchungen wurden elektronisch im Computersystem der Augenarzt-

praxis und Augenklinik im Schlosscarree Braunschweig hinterlegt und

gespeichert. Die Daten der kornealen Topographie und der Aberrationen

sind unter dem jeweiligen Patientennamen im Allegro Oculyzer gespei-

chert.

Die Lasereingriffe, die Grundlage für die Studie sind, wurden in einem

Zeitraum von November 2006 bis Mai 2011 in der Augenarztpraxis und

Augenklinik im Schlosscarree Braunschweig durchgeführt. Die Studie be-

ruht somit auf der Sekundärerhebung des Datenmaterials, da auf vorhan-

denes Datenmaterial zurückgegriffen wird. Die aufgenommenen Daten

dienten, bis zu dem Zeitpunkt der Durchführung der Studie, lediglich zur

Dokumentation der Patientendaten.

Zur Auswertung der einzelnen klinischen Ergebnisse wurden verschie-

dene Statistische Methoden angewandt. Zunächst erfolgt die Darstellung

und Auswertung der Ergebnisse der Aberrationen der Korneavorderflä-

che. Hierbei werden zuerst die absoluten prä- und postoperativen Werte

und deren Differenz dargestellt. Um zu bestimmen, ob ein signifikanter

Unterschied zwischen den post- und präoperativen Werten besteht und

172eigene Darstellung, es wurden nur die für die Studie relevanten Kontrolltermine auf-geführt.

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3.3 Vorstellung der Studie 61

die unterschiedlich dimensionierten Größen besser vergleichen zu kön-

nen, wird das Verhältnis zwischen diesen beiden Werten berechnet (Vgl.

Formel 2). Die logarithmischen Transformation dient dazu, die auftreten-

den asymmetrischen Verteilungen bei der Bildung von Verhältniszahlen

zu entzerren.173

log IF = log

(10 ·

(∣∣∣∣postpra

∣∣∣∣)) (2)

Erfolgt ein Zuwachs der postoperativen absoluten Werte in Bezug auf die

präoperativen absoluten Werte, so entspricht dies einem log IF-Wert >1.

Eine Abnahme der absoluten Werte entspricht einem log IF-Wert < 1.174

Die Auswertung der vorhandenen Restametropien beruht auf den Be-

trachtungen der absoluten Werte. Hierbei wird die Erreichung der Zielre-

fraktion bewertet. Der Vergleich der prä- und postoperativen Mittelwerte

(zum Beispiel durch den t-Test) würde einen signifikanten Unterschied

aufweisen, da die Lasik die Reduktion der Sphäre und des Zylinderwer-

tes zum Ziel hat. Die Darstellung der Ergebnisse beruht auf der Zylin-

derminusschreibweise der Ametropien. Die präoperative Ermittlung und

Darstellung der Dioptriewerte der Ametropie erfolgte ebenfalls auf der

Basis der Zylinderminusschreibweise.

Bei der Auswertung des Visus wurden zunächst die absoluten Werte be-

trachtet und im Anschluss wurde der t-Test angewandt. Der t-Test dient

dazu, die Mittelwerte zweier Stichproben miteinander zu vergleichen. Der

Mittelwert des bestkorrigierten Visus (Vcc) präoperativ aller 62 gelaserten

Augen wird dabei mit dem postoperativen Visus ohne Korrektion (Vsc) ver-

glichen. Hierbei soll gezeigt werden, dass die Mittelwerte des postopera-

tiven Visus ohne Korrektion und des präoperativen Visus mit bestmögli-

cher Korrektion statistisch gleich sind. Vorraussetzung für die Anwendung

des Tests ist dabei die Annahme der Normalverteilung der Stichproben.

Folgend sind die einzelnen Schritte des t-Test dargestellt. In der vorlie-

173Vgl., Bühren, J. u.a., Wellenfrontaberrationen und subjektive optische Qualität nachwellenfrontgeführter Lasik, in Ophthalmologe 2007, S. 690 f.

174Ebd., S. 691.

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3.3 Vorstellung der Studie 62

genden Arbeit wird der zweiseitige Test angewandt.175

Zweiseitiger Test176

1. Hypothesen: H0: µx = µy, H1: µx 6= µy

2. Irrtumswahrscheinlichkeit α festlegen

3. Testgröße: t = µx−µys· √n mit der Standardabweichung

s2 = 1n−1

n∑i=1

(xi − yi − µx − µy)2

4. Ablehnungsbereich: Kα = |t| > tm,1−α2

mit m = n− 1

5. Testentscheidung verbal formulieren.

175Die statistische Auswertung auf Grundlage des t-Test erfolgt in Anlehnung an diePubilkation: Knorz, M.C., Neuhann, T., Myopie und Astigmatismuskorrektur mittelstopographiegestützter Laser-in-situ-Keratomileusis, in Ophthalmologe 2000, S. 827-831.

176Vgl. Bartsch, H.-J., Taschenbuch Mathematischer Formeln, 2001, S. 610.

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63

4. Ergebnisse

4.1. Aberrationen der Korneavorderfläche

4.1.1. Einfluss der Lasik auf die Sphärische Aberration der

Korneavorderfläche

Zunächst erfolgt die Betrachtung der Aberrationen höherer Ordnung nach

Refraktiver Laser-Chirurgie (Lasik). Im Folgenden soll betrachtet werden

welchen Einfluss ein Lasikeingriff auf die Aberrationen höherer Ordnung

der Korneavorderfläche besitzen. Dabei wird vorerst die sphärische Ab-

erration betrachtet. Die Grundlagen dieser Aberration wurden im Teilab-

schnitt 2.3 näher erläutert.

Die sphärische Aberration der Korneavorderfläche ist durch die Zernike-

Koeffizienten C04, C0

6, sowie durch den Zernike-Koeffizient C08 gekenn-

zeichnet. Dabei gibt der Koeffizient C04 die sphärische Aberration vierten

Grades, der Koeffizient C06 die sphärische Aberration sechsten Grades

und der Koeffizient C08 die sphärische Aberration achten Grades an.

In der Tabelle 4 sind die prä- und postoperativen Werte der Sphärischen

Aberrationen, sowie die Differenz der absoluten Werte und log IF aufge-

listet. Die Aberrationen werden durch den Mittelwert (xmittel), den Mini-

malwert (xmin) und den Maximalwert (xmax) gekennzeichnet. Die Wellen-

frontfehler der Korneavorderfläche werden auf Grundlage von Höhenda-

ten berechnet. Die Angabe der Ergebnisse erfolgt daher einheitenlos und

nicht wie die durch die Aberrometrie bestimmten Wellenfrontfehler in µm.

Betrachtet man die präoperativen Werte der sphärischen Aberration der

Korneavorderfläche zeigt sich, dass der Zernike-Koefffizient C04 die höchs-

ten Werte aufweist und somit den größten Einfluss auf die Qualität des

retinalen Bildes hat. Dieser Zernike-Koeffizient C04 weist hierbei Zahlen-

werte zwischen 0,000967 und 0,002307 auf. Die Koeffizienten aller Pati-

enten zeigen einen positiven Wert. Die Zernike Koeffizienten C06 und C0

8

hingegen besitzen sowohl negative als auch positive Vorzeichen. Der re-

sultierende Mittelwert ist somit eher gering.

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4.1 Aberrationen der Korneavorderfläche 64

Tabelle 4: Sphärische Aberrationen der Korneavorderfläche177

Parameter xmittel xmin xmaxC0

4 präoperativ 0,001748 0,000967 0,002307C0

4 postoperativ 0,004056 0,001244 0,044630∆ C0

4 0,002308 0,000277 0,042323log IF C0

4 1,267775 0,989099 2,344276

C06 präoperativ -0,000029 -0,000790 0,000650

C06 postoperativ 0,000171 -0,000250 0,000726

∆ C06 0,000200 0,000540 0,000076

log IF C06 1,444278 -1,174641 3,465383

C08 präoperativ -0,000009 -0,000330 0,000057

C08 postoperativ -0,000069 -0,000310 0,000036

∆ C08 -0,000060 0,000020 -0,000021

log IF C08 1,421612 -0,021189 3,217484

C04: Sphärische Aberration 4. Grades,; C0

6: Sphärische Aberration 6. Grades; C08:

Sphärische Aberration 8. Grades; ∆: Differenz zwischen post- und präoperativenabsoluten Werten der Sphärischen Aberration; log IF: dekadischer Logarithmus desVerhältnisses zwischen post- und präoperativen Werten; xmittel: Mittelwerte aller gela-serten Augen; xmin: Minimalwert der Datengruppe; xmax: Maximalwert der Datengruppe

Zunächst werden die absoluten Werte, dass heißt die Differenz der post-

und präoperativen Werte, der Sphärischen Aberration näher betrachtet.

Die prä- und postoperativen Mittelwerte der 62 gelaserten Augen sind

ebenfalls in der Abbildung 18 graphisch dargestellt. Die Differenz der ab-

soluten Werte zeigt, dass sich der Mittelwert, der Minimalwert und der

Maximalwert des Zernike-Koeffizienten C04 der Datengruppe erhöht hat.

Der Koeffizient C06 hat sich in positive Richtung verschoben. Der postope-

rative Mittelwert weist dabei einen zahlenmäßig höheren Wert auf als prä-

operativ. Wird der minimal gemessene Wert betrachtet, wird ersichtlich

das dieser sich verringert hat, dass heißt er hat sich in positive Richtung

verschoben. Der maximal gemessene Wert hat sich jedoch erhöht. Ver-

gleicht man die postoperativen Mittel-, Minimal- und Maximalwerte des

Koeffizienten C08 mit den präoperativen Werten, so wird ersichtlich das

diese nur geringfügige Differenzen aufweisen.

177eigene Darstellung.

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4.1 Aberrationen der Korneavorderfläche 65

Abbildung 18: Mittelwerte der prä- und postopertiven Sphärischen Aber-ration der Korneavorderfläche178

Abschließend wird der Zuwachsfaktor (increase factor) bertrachtet. Der

increase factor des Zernike-Koeffizienten C04 von 1,267775 zeigt, dass

sich der Mittelwert aller 62 gelaserten Augen erhöht hat. Lediglich bei ei-

nem Auge (1,61 %) ist nach dem Lasereingriff ein geringerer Wert der

Sphärischen Aberration 4. Grades der Korneavoderfläche messbar (log

IF-Wert <1). Bei allen anderen 61 gelaserten Augen ergab sich ein Zu-

wachs der Sphärischen Aberration vierten Grades (log IF-Wert >1).

Der Zernike Koeffizient C06 weist einen increase factor von 1,444278 auf.

Somit zeigt sich ein Zuwachs des Zernike-Koeffizient C06. Bei 24,19 %

(n=15) weisen die Messwerte der Korneatopographie postoperativ einen

geringeren Wert des Zernike-Koeffizienten C06 als präoperativ (log IF-

Wert <1) auf. Die restlichen 75,81 % (n=47) weisen postoperativ einen

höheren Wert des Zernike-Koeffizienten C06 auf (log IF-Wert >1).

Der increase factor des Zernike Koeffizienten C08 von 1,421612 zeigt,

dass sich der Mittelwert der 62 gelaserten Augen erhöht hat. Bei dem

Zernike-Koeffizienten C08 weisen ebenfalls 75,81 % (n=47) postoperativ

einen höheren Wert (log IF-Wert >1) und 24,19 % (n=15) postoperativ

einen geringeren Wert (log IF-Wert <1 )als präoperativ auf.

Somit besteht ein signifikanter Unterschied zwischen den prä- und post-

operativen Werten der Zernike-Koeffizienten, die die Sphärische Aberra-178eigene Darstellung.

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4.1 Aberrationen der Korneavorderfläche 66

tion beschreiben. Durch die Lasik erfolgt ein Zuwachs der absoluten Be-

träge der Zernike-Koeffizienten C04, C0

6 und C08. Es erfolgt eine Induktion

der Sphärischen Aberration durch den Lasereingriff.

4.1.2. Veränderung des Komas der Korneavorderfläche durch die

Lasik

Des Weiteren wird der Einfluss der Lasik auf das Koma der Korneavor-

derfläche aufgezeigt. Das Koma ist durch die Zernike-Koeffizienten C−13 ,

C13, C−1

5 , C15, C−1

7 und C17 gekennzeichnet. Der Koeffizient C−1

3 gibt das Ko-

ma in vertikaler Richtung an und der Koeffizient C13 beschreibt das Koma

in horizontalen Richtung dritter Ordnung. Die Koeffizienten C−15 und C1

5

beschreiben das Koma der fünften Ordnung in vertikaler und horizonta-

ler Richtung. Das Koma siebenter Ordnung wird durch die Koeffizienten

C−17 und C1

7 beschrieben. Die theoretischen Grundlagen dieser Aberrati-

on wurden im Teilabschnitt 2.3 bereits näher erläutert. In der Tabelle 5

sind die prä- und postoperativen Mittel-, Minimal- und Maximalwerte des

Komas zusammenfassend dargestellt. Des Weiteren sind in Tabelle 5 die

Differenzen zwischen den absoluten prä- und postoperativen Werten, so-

wie der log IF dargestellt.

Werden die präoperativen Mittelwerte des Komas der Korneavorderflä-

che betrachtet, so wird ersichtlich dass die Zernike Koeffizienten jeweils

einen geringen Mittelwert aufweisen. Grund dafür ist die Streuung der

einzelnen Koeffizienten der Patienten um den Wert Null. Das vertikale

und horizontale Koma dritten Grades weisen dabei die größte Spannwei-

te der einzelnen Zernike Koeffizienten auf.

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4.1 Aberrationen der Korneavorderfläche 67

Tabelle 5: Koma der Korneavorderfläche179

Parameter xmittel xmin xmax

C−13 präoperativ -0,000072 -0,001234 0,000952

C−13 postoperativ 0,000077 -0,001254 0,002607

∆ C−13 0,000149 -0,000020 0,001655

log IF C−13 1,130380 -0,051153 2,865592

C13 präoperativ 0,000078 -0,001099 0,001057

C13 postoperativ -0,000086 -0,002524 0,002291

∆ C13 -0,000164 0,001425 0,001234

log IF C13 1,434810 -0,683819 2,832509

C−15 präoperativ -0,000027 -0,000580 0,000217

C−15 postoperativ -0,000037 -0,000530 0,000345

∆ C−15 -0,000010 0,000050 0,000128

log IF C−15 1,133846 -0,579784 2,612784

C15 präoperativ -0,000017 -0,000600 0,000235

C15 postoperativ -0,000015 -0,001125 0,000295

∆ C15 0,000002 -0,000525 0,000060

log IF C15 1,213582 -0,086360 2,934498

C−17 präoperativ 0,000000 -0,000101 0,000097

C−17 postoperativ -0,000004 -0,000327 0,000237

∆ C−17 -0,000004 -0,000226 0,000140

log IF C−17 1,236594 -0,384712 2,462398

C17 präoperativ -0,000028 -0,000410 0,000058

C17 postoperativ -0,000014 -0,000191 0,000273

∆ C17 0,000014 0,000219 0,000215

log IF C17 1,373951 -0,221849 3,281033

C−13 ,C1

3: Koma in vertikaler und horizonaler Richtung dritten Grades; C−15 ,C1

5: Komain vertikaler und horizonaler Richtung fünften Grades; C1

7,C−17 : Koma in vertikaler und

horizonaler Richtung siebten Grades; ∆: Differenz zwischen post- und präoperativenabsoluten Werten der Sphärischen Aberration; log IF: dekadischer Logarithmus desVerhältnisses zwischen post- und präoperativen Werten; xmittel: Mittelwerte aller gela-serten Augen; xmin: Minimalwert der Datengruppe; xmax: Maximalwert der Datengruppe

Zunächst werden die Differenzen der absoluten Werte des Komas der

Korneavorderfläche betrachtet. Die prä- und postoperativen Mittelwerte

sind ebenfalls in der Abbildung 19 dargestellt. Der Mittelwert des Koeffizi-

179eigene Darstellung.

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4.1 Aberrationen der Korneavorderfläche 68

enten C−13 hat sich in positive Richtung verschoben. Dabei gab es im Be-

reich des maximal gemessenen Wertes eine große Differenz. Der Mittel-

wert des Koffizienten C13 hat sich in negative Richtung verschoben. Hier-

bei gab es eine Erhöhung des Minimalwertes (in negative Richtung), so-

wie eine Erhöhung des Maximalwertes (in positive Richtung). Die Spann-

weite der postoperativ gemessenen Werte ist dabei groß, so dass der

Mittelwert um Null liegt. Betrachtet man die Werte der Koeffizienten C−15

und C15, so wird ersichtlich das die Mittelwerte aller gelaserten Augen an-

nähernd gleich geblieben sind. Beim Koeffizienten C15 hat sich jedoch die

Spannweite der gemessenen Werte vergrößert. Der Mittelwert des Koef-

fizieten C−17 hat sich nur geringfügig geändert. Lediglich die Spannweite

der gemssenen Werte hat sich erhöht und es ergab sich eine leichte

Verschiebung der gemessenen Werte in negative Richtung. Bei dem Mit-

telwert, Minimalwert und Maximalwert des Koeffizienten C17 erfolgte eine

Verschiebung in positive Richtung.

Abbildung 19: Mittelwerte der prä- und postoperativen Sphärischen Ab-erration der Korneavorderfläche180

Zum Abschluss wird ein Zuwachs bzw. eine Abnahme der Zernike- Ko-

effizieten, die das Koma beschreiben, durch den Zuwachsfaktor (increa-

se factor) beschrieben. Somit soll untersucht werden ob ein signifikanter

Unterschied zwischen den prä- und postoperativ gemessenen Werten

besteht. Die Zernike Koeffizienten C−13 und C1

3, die das Koma in vertika-180eigene Darstellung.

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4.1 Aberrationen der Korneavorderfläche 69

ler und horizontaler Richtung dritter Ordnung beschreiben, weisen bei-

de einen log IF-Wert > 1 (1,130380; 1,434810) auf. Somit erfolgte durch

die Lasik ein Zuwachs dieser Zernike-Koeffizienten. Bei dem Zernike-

Koeffizienten C−13 erfolgte in 41,94 % (n=26) eine Abnahme und in 58,06

% (n=36) ein Zuwachs der absoluten Werte. Die Korneatopograhie zeigt,

dass bei 15,13 % (n=10) ein Abnahme und bei 83,87 % (n=52) eine Zu-

nahme des Wertes des Zernike-Koeffizienten C13 erfolgte.

Bei den Zernike-Koeffizienten C−15 und C1

5 wies der increase factor eben-

falls einen Zuwachs der Mittelwerte auf (log IF-Wert >1). Hierbei zeigten

45,18 % (n=28) eine Abnahme und 54,84 % (n=34) der gelaserten Au-

gen eine Zunahme des Zernike-Koeffizienten C15. Der Zernike-Koeffizient

C−15 zeigt postoperativ in 40,32 % (n=25) eine Abnahme und in 59,58 %

(n=37) eine Zunahme des Wertes im Vergleich zum präoperativen Wert.

Abschließend wird der increase factor der Zernike-Koeffizienten C−17 und

C17, die das Koma der siebenten Ordnung beschreiben, näher betrachtet.

Wie bei allen bis jetzt betrachteten Zernike-Koeffizienten weisen diese

ebenfalls einen Zuwachs der Mittelwerte auf (log IF-Wert >1). Dabei wei-

sen 25,81 % (n=16) der gelaserten Augen eine Abnahme und 74,19 %

(n=46) einen Zuwachs des Wertes des Zerniker-Koeffizienten C−17 auf.

Bei 27,42 % (n=17) zeigen die postoperativen Messungen der Kornea-

topographie eine Abnahme und bei 72,58 % (n=45) einen Zuwachs des

Wertes des Zernike-Koeffizienten C17.

Durch die Lasik erfolgt eine Induktion der Aberration des Komas. Hierbei

zeigen die postoperativen Werte einen signifikanten Unterschied zu den

präoperativ ermittelten Werten. Bei allen betrachteten Zernike-Koeffizien-

ten, die das Koma beschreiben, ergab sich bei einem großen Anteil der

62 gelaserten Augen ein Zuwachs der Werte (log IF-Wert >1) und bei

einem geringeren Teil eine Abnahme der Werte (log IF-Wert <1).

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4.2 Erreichung der Zielrefraktion 70

4.2. Erreichung der Zielrefraktion

4.2.1. Ergebnisse nach dem ersten Lasereingriff

Im Weiteren soll die Erreichung der Zielrefraktion untersucht werden. Die

angestrebte Zielrefraktion bei allen gelaserten Augen (n=62) beträgt Null

Dioptrien (Emmetropie). In Tabelle 6 sind die erreichten Dioptriewerte,

gemessen mit dem Autorefraktormeter, dargestellt.

Tabelle 6: Objektiv gemessene Dioptriewerte der Restametropien nachdem ersten Lasereingriff181

Kontroll-zeitraum

n postoperativ eineWoche

n postoperativsechs Wochen

SÄ [dpt] 62 -0,16 ± 0,5 62 -0,35 ± 0,45Sphäre [dpt] 62 +0,16 ± 0,54 62 -0,06 ± 0,44Zyl. [dpt] 62 -0,64 ± 0,44 62 -0,58 ± 0,54Emmetropie[dpt] 8 0 17 0

Myopie [dpt] 19-0,45 ± 0,29(-0,25 bis -1,25) 25

-0,48 ± 0,27(-0,25 bis -1,0)

Hyperopie[dpt] 35 +0,54 ± 0,36

(+0,25 bis +1,25)20 +0,42 ± 0,24

(+0,25 bis +1,25)

SÄ: Sphärisches Äquivalent; Mittelwerte und Standardabweichung; Sphäre: Mittelwerteund Standardabweichung; Zyl.: Zylinderwert, Mittelwerte und Standardabweichung;Emmetropie: Mittelwerte und Standardabweichung; Myopie: Mittelwerte und Standard-abweichung; Hyperopie: Mittelwerte und Standardabweichung

Tabelle 6 stellt eine Übersicht der postoperativen Dioptriewerte der Ame-

tropien im Mittel dar. Basierend auf den in der Tabelle aufgeführten Para-

metern werden die Erfolgsaussichten der Lasik untersucht. Dazu werden

diese Parameter im Folgenden genauer betrachtet und auf Grundlage

von weiteren Abbildungen einzeln ausgewertet.

Der erste betrachtete Parameter ist das Sphärische Äquivalent. Postope-

rativ nach einer Woche beträgt der Mittelwert des Sphärischen Äquival-

ents -0,16 dpt, bei einer Standardabweichung von ± 0,5 dpt. Der Werte-

bereich liegt zwischen +1,13 dpt und -1,75 dpt. Sechs Wochen nach dem

181eigene Darstellung.

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4.2 Erreichung der Zielrefraktion 71

Eingriff ergab sich beim Sphärischen Äquivalent ein Mittelwert von -0,35

dpt. Die Werte liegen hierbei zwischen +0,50 dpt und -1,50 dpt.

Die Sphäre der Restametropie stellt die nächste betrachtete Kenngröße

dar. Hierbei werden die Dioptriewerte postoperativ nach sechs Wochen

(ohne RE-Lasik) betrachtet. Die Sphäre liegt postoperativ nach sechs

Wochen zwischen +1,25 dpt und -1,00 dpt. Der Mittelwert beträgt -0,06

dpt, bei einer Standardabweichung von ± 0,44 dpt. In Folgender Abbil-

dung 20 sind die Dioptriewerte der Sphäre der Restametropie im Ver-

gleich zu den präoperativen dioptrischen Werten dargestellt.

−8.5 −8 −7.5 −7 −6.5 −6 −5.5 −5 −4.5 −4 −3.5 −3 −2.5 −2 −1.5 −1 −0.5 0 0.5

−1

−0.5

0

0.5

1

1.5

2

1

1

1

2

1

1

1

1

1

1

1

2

1

1

12

1

1

1

1

1

1

1

1

2

1

1 2 1

1

1

1

3

12

2

2

1

1

12 12

1

1

1

1

1

1 1

Sph – praoperativ [dpt]

Sph

6w

–post

oper

ativ

[dpt

]

Die Kreuze repräsentieren die Änderung der sphärischen Dioptriewerte präoperativ imVergleich zu den postoperativen Werten nach sechs Wochen.Der Index (1-3) repräsentiert die Anzahl der Augen, auf die die Änderung zutrifft.

Abbildung 20: Restametropie postoperativ nach sechs Wochen im Ver-gleich zu den Ausgangswerten182

Das Diagramm zeigt die Höhe der vorhandenen sphärischen Restame-

tropie, ohne Berücksichtung des Zylinderwertes, postoperativ nach sechs

Wochen. Wird die sphärische Restametropie, in die Ametropieformen

Myopie, Hyperopie und Emmetropie aufgegliedert, so ergibt sich die fol-

gende Aufteilung (Vgl. auch Tabelle 6). Nach sechs Wochen wiesen 27,42

% (n=17) der gelaserten Augen eine Emmetropie auf. Eine Restmyopie

wiesen postoperativ nach sechs Wochen 40,32 % (n=25) der gelaserten

Augen auf. Der Mittelwert betrug dabei -0,48 dpt. Die gemessen Werte

ergaben, dass bei 72 % (n=18) der myopen Augen eine Restmyopie von

182eigene Darstellung.

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4.2 Erreichung der Zielrefraktion 72

≤ -0,5 dpt vorlag. Der höchste gemessene Dioptriewert der Restmyopie

betrug -1,00 dpt. Eine Resthyperopie nach sechs Wochen wiesen 21,61

% (n=20) der gelaserten Augen auf. Der Mittelwert der Resthyperopie

betrug +0,42 dpt. Davon wiesen 95 % (n=19) eine Resthyperopie die ≤+0,75 dpt auf. Der höchste gemessene Wert der Resthyperopie betrug

+1,25 dpt. Aus der Abbildung 20 wird ebenfalls ersichtlich, dass bei der

Korrektur von hohen Myopien (> -6,5 dpt) die erreichten Dioptriewerte die

größte Spannweite (zwischen + 1,25 dpt und -1,0 dpt) aufweisen.

Die nächste betrachtete Kenngröße stellt der Zylinderwert dar. Hierbei

wird die sphärischen Komponente der Fehlsichtigkeit nicht berücksichtigt

(umfasst alle Astigmatismusformen). Die Auswertung erfolgt ebenfalls auf

der Basis der postoperativ gemessenen Dioptriewerte nach sechs Wo-

chen. Der Mittelwert des Zylinders beträgt sechs Wochen nach dem La-

sereingriff -0,58 dpt, bei einer Spannweite von 0 dpt und -3,25 dpt. In der

folgenden Abbildung 21 sind die gemessenen Dioptriewerte des Zylin-

ders postoperativ nach sechs Wochen im Vergleich zu den präoperativen

dioptrischen Werten dargestellt.

−4.5 −4 −3.5 −3 −2.5 −2 −1.5 −1 −0.5 0

−3

−2.5

−2

−1.5

−1

−0.5

0

22

1

2

2

2

1

4

1 2

3

2

1

1

2

1

2

1

2

1

23

1

1

1

3

1

1

1

1 11

1

1

1

1

2

1

1

1

1

Zyl – praoperativ [dpt]

Zyl 6

w–

post

oper

ativ

[dpt

]

Die Kreuze repräsentieren die Änderung des zylindrischen Dioptriewertes präoperativim Vergleich zu den postoperativen Werten nach sechs Woche.Der Index (1-4) repräsentiert die Anzahl der Augen, auf die die Änderung zutrifft.

Abbildung 21: Zylinder postoperativ nach sechs Wochen im Vergleich zuden Ausgangswerten183

Abbildung 21 zeigt, dass 64,51 % (n=40) der gelaserten Augen postope-

183eigene Darstellung.

Page 81: Klinische Ergebnisse nach Refraktiver Laser-Chirurgie ... · Fachhochschule Ostfalia Fakultät Gesundheitswesen Klinische Ergebnisse nach Refraktiver Laser-Chirurgie (Lasik): Aberrationen,

4.2 Erreichung der Zielrefraktion 73

rativ nach sechs Wochen einen Zylinderwert aufweisen der ≤ ±0,5 dpt

ist. Der Zylinderwert liegt bei 24,19 % (n=15) im Bereich von > ± 0,5 dpt

und ≤±1.0 dpt. Lediglich bei 11,29 % (n=7) gibt die objektive Messung

mit dem Autorefraktormeter einen Wert an, der > ± 1,0 dpt ist. Des Wei-

teren wird aus der Abbildung ersichtlich, dass bei 20,97 % (n=13) der

postoperative Dioptriewert des Zylinders höher ist als der präoperative

dioptrische Zylinderwert. Bei den restlichen 79,03 % (n=49) hat sich der

dioptrische Wert des Zylinders verringert oder entspricht dem präoperat-

tiven Wert.

4.2.2. Postoperative Dioptriewerte der Restametropie nach dem

zweiten Lasereingriff

Die Auswertung der Restametropien erfolgte nach dem ersten Laserein-

griff. Sechs der 62 gelaserten Augen mussten sich einer RE-Lasik unter-

ziehen. Werden die Werte nach der RE-Lasik berücksichtigt, dass heißt

die Werte die nach Abschluss der Laserbehandlung vorlagen, ergeben

sich folgende Dioptriewerte der Restametropien (Vergleich Tabelle 7).

Tabelle 7: Vorhandene Restametropie nach dem zweiten Lasereingriff184

Kontroll-zeitraum

n eine Woche n sechs Wochen

SÄ [dpt] 62 -0,18 ± 0,49 62 -0,34 ± 0,46Sphäre [dpt] 62 0,12 ± 0,51 62 -0,09 ± 0,41Zyl. [dpt] 62 -0,60 ± 0,44 62 -0,51 ± 0,4Emmetropie[dpt] 9 0 17 0

Myopie [dpt] 22-0,41 ± 0,23(-0,25 bis -0,75) 27

-0,47 ± 0,24(-0,25 bis -1,0)

Hyperopie[dpt] 31 +0,52 ± 0,34

(+0,25 bis +1,75)20 +0,42 ± 0,17

(+0,25 bis +0,75)

SÄ: Sphärisches Äquivalent; Mittelwerte und Standardabweichung; Sphäre: Mittelwerteund Standardabweichung; Zyl.: Zylinderwert, Mittelwerte und Standardabweichung;Emmetropie: Mittelwerte und Standardabweichung; Myopie: Mittelwerte und Standard-abweichung; Hyperopie: Mittelwerte und Standardabweichung

184eigene Darstellung.

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4.2 Erreichung der Zielrefraktion 74

Tabelle 7 stellt eine Übersicht der postoperativen Ergebnisse nach dem

zweiten Lasereingriff dar. Somit stellen die aufgeführten Parameter das

Endergebnis der vorhandenen Restametropien sechs Wochen nach dem

Lasereingriff dar. Die einzelnen Parameter werden im Folgenden, durch

weitere Abbildungen, näher betrachtet.

Zunächst wird das Sphärische Äquivalent als Kenngröße, zur Auswer-

tung der erreichten postoperativen Dioptriewerte, betrachtet. Postopera-

tiv nach einer Woche liegt der Mittelwert des sphärischen Äquivalents bei

-0,18 dpt, mit einer Standardabweichung von 0,49 dpt. Das Sphärische

Äquivalent beträgt sechs Wochen nach dem zweiten Lasereingriff -0,34

dpt ± 0,46 dpt.

Die folgende Kenngröße, die betrachtet wird, ist die Sphäre der vorhan-

denen Restametropie. Der Mittelwert der Sphäre aller gelaserten Augen

beträgt -0,09 dpt, bei einer Spannweite von 0,41. In folgender Abbildung

22 sind die erreichten sphärischen Dioptriewerte nach den RE-Lasiken

postoperativ nach sechs Wochen im Vergleich zu den Ausgangswerten

dargestellt.

−8.5 −8 −7.5 −7 −6.5 −6 −5.5 −5 −4.5 −4 −3.5 −3 −2.5 −2 −1.5 −1 −0.5 0 0.5

−1

−0.5

0

0.5

1

1.5

2

1

1

1

2

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

11

1

1

1

11

1

1

1

1

2

1

1 2 1

1

1

1

3

12

2

2

1

1

12 12

1

1

1

1

1

1

1 1

Sph – praoperativ [dpt]

Sph

6w

–post

oper

ativ

(RE

-Lasi

k)

[dpt

]

Die Kreuze repräsentieren die Änderung der sphärischen Dioptriewerte präoperativ imVergleich zu den postoperativen Werten nach sechs Wochen.Der Index (1-3) repräsentiert die Anzahl der Augen, auf die die Änderung zutrifft.

Abbildung 22: Sphäre postoperativ sechs Wochen nach dem zweitenLasereingriff im Vergleich zu den Ausgangswerten (RE-Lasiken mit einbezogen)185

185eigene Darstellung.

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4.2 Erreichung der Zielrefraktion 75

Sechs Wochen postoperativ lag bei 27,42 % (n=17) der gelaserten Augen

eine Emmetropie vor. Eine Restmyopie lag bei 43,55 % (n=27) vor. Der

höchste gemessene Wert betrug -1,00 dpt. Bei 29,03 % (n=18) war eine

Resthyperopie messbar. Der höchste Wert lag dabei bei +0,75 dpt. Aus

der Abbildung wird ersichtlich, dass bei Korrekturen von hohen Myopien

(≥-6,0 dpt) die größte Spannweite der Restametropien (von +0,75 dpt bis

-1,00 dpt) vorhanden ist. Des Weiteren zeigt die Abbildung, dass bei einer

Korrektur einer Myopie in den meisten Fällen ein geringer Dioptriewert

der Myopie (Sphäre) zurückbleibt.

Das folgende Balkendiadramm 23 veranschaulicht nochmals die Höhe

des Dioptriewertes der Sphäre postoperativ nach einer und sechs Wo-

chen. Aus diesem Diagramm wird ersichlich,dass die vorhandenen Re-

stametropien gemessen mit dem Autorefraktormeter nur geringe Diopt-

triewerte aufweisen.

0

10

20

30

40

50

60

48

53

6 7

2

61 1

Sph – postoperativ RE-Lasik [dpt]

Anza

hlder

Auge

n

postoperativ – 1 Wochepostoperativ – 6 Wochen

−0.5 ≤ Sph ≤ 0.5−1.0 ≤ Sph < −0.5 1.0 < Sph ≤ 1.5 1.5 < Sph ≤ 2.00.5 < Sph ≤ 1.0

Abbildung 23: Höhe des Dioptiewertes der Sphäre postoperativ nach ei-ner und nach sechs Wochen (RE-Lasiken mit einbezo-gen)186

Aus diesem Diagramm wird ersichtlich, dass die erreichten Dioptriewer-

te von 77,42 % (n=48) der Patienten postoperativ nach einer Woche im

Bereich zwischen ±0,5 dpt liegen. Sechs Wochen postoperativ liegt der

Dioptriewert der Sphäre bei 85,48 % (n=53) der gelaserten Augen im Be-

reich von ±0,5 dpt. Eine Restmyopie von < -0,5 dpt liegt bei 11,29 %

186eigene Darstellung.

Page 84: Klinische Ergebnisse nach Refraktiver Laser-Chirurgie ... · Fachhochschule Ostfalia Fakultät Gesundheitswesen Klinische Ergebnisse nach Refraktiver Laser-Chirurgie (Lasik): Aberrationen,

4.2 Erreichung der Zielrefraktion 76

(n=7) und eine Resthyperopie von < 0,5 bei 12,9 % (n=8) der Patienten

vor.

Abschließend werden die Dioptriewerte des Zylinders (des Astigmatis-

mus) betrachtet. Die Ergebnisdarstellung erfolgt auf der Basis der objek-

tiv gemessenen zylindrischen Dioptriewerte postoperativ nach sechs Wo-

chen. In der folgenden Abbildung 24 ist die Höhe des zylindrischen Diop-

triewertes (RE-Lasik mit einbezogen) postoperativ nach sechs Wochen

im Vergleich zu den Ausgangswerten dargestellt. Die objektiven Messer-

gebnisse zeigen, dass bei 17,74 % (n=11), bei denen präoperativ ein Zy-

linderwert messbar war, nach dem Lasereingriff kein Zylinderwert mehr

vorhanden ist.

−4.5 −4 −3.5 −3 −2.5 −2 −1.5 −1 −0.5 0−3.5

−3

−2.5

−2

−1.5

−1

−0.5

0

22

1

2

2

2

1

4

1 212

1

1

2

1 2

2

1 2

2

23

21

3

1

1

1

1 1

1

1

1

2

1

1

1

1

1

Zyl – praoperativ [dpt]

Zyl 6

w–

post

oper

ativ

(RE

-Lasi

k)

[dpt

]

Die Kreuze repräsentieren die Änderung der sphärischen Dioptriewerte präoperativ imVergleich zu den postoperativen Werten nach sechs Wochen.Der Index (1-4) repräsentiert die Anzahl der Augen, auf die die Änderung zutrifft.

Abbildung 24: Zylinder postoperativ nach sechs Wochen im Vergleich zuden Ausgangswerten (RE-Lasik mit einbezogen)187

Der Maximalwert des Zylinders postoperativ nach sechs Wochen beträgt

-1,50 dpt. Nach dem zweiten Lasereingriff hat sich bei allen Augen der zy-

lindrische Dioptriewert verringert. Aus der Abbildung 24 wird ersichtlich,

dass bei 22,58 % (n=14) postoperativ ein höherer Zylinder vorhanden ist,

als präoperativ. Bei den restlichen 77,42 % (n=48) wurde der zylindrische

Dioptriewert durch den Lasereingriff verringert.

In dem Folgenden Balkendiagramm 25 ist die Höhe des zylindrischen

187eigene Darstellung.

Page 85: Klinische Ergebnisse nach Refraktiver Laser-Chirurgie ... · Fachhochschule Ostfalia Fakultät Gesundheitswesen Klinische Ergebnisse nach Refraktiver Laser-Chirurgie (Lasik): Aberrationen,

4.2 Erreichung der Zielrefraktion 77

Dioptriewertes nach dem zweiten Lasereingriff, also nach Abschluss der

Laserbehandlung, aufgeführt.

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

43

14

5

0

Zyl – postoperativ (RE-Lasik) [dpt]

Anza

hlder

Augen

35

43

21

14

45

20

postoperativ – 1 Woche

postoperativ – 6 Wochen

−0.5 ≤ Zyl ≤ 0.5−2.0 ≤ Zyl < −1.5 −1.0 ≤ Zyl < −0.5−1.5 ≤ Zyl < −1.0

Abbildung 25: Höhe des zylindrischen Dioptiewertes postoperativ nacheiner und nach sechs Wochen (RE-Lasiken mit einbezo-gen)188

Eine Woche postoperativ lag bei 56,45 % (n=35) ein Zylinderwert im Be-

reich von ±0,5 dpt vor. Bei 33,87 % (n=21) liegt der postoperativ zylindri-

sche Dioptriewert bei -0,75 dpt bzw. -1,0 dpt und bei 9,68 % (n=6) liegt

der Dioptriewert bei > -1,0 dpt. Bei 69,35 % (n=43) der gelaserten Augen

liegt sechs Wochen nach dem zweiten Lasereingriff der Zylinderwert zwi-

schen ±0,5 dpt. Sechs Wochen postoperativ lag bei 22,58 % (n=14) ein

Zylinderwert zwischen ±0,5 dpt und ±1,0 dpt vor. Bei 9,68 % (n=6) lag

ein zylindrischer Dioptriewert vor der größer ist als ±1,0 dpt vor.

188eigene Darstellung.

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4.3 Visusverlauf 78

4.3. Visusverlauf

4.3.1. postoperative Visusverlauf nach dem ersten Lasereingriff

Abschließend erfolgt die Betrachtung des Visusverlaufs innerhalb von

sechs Wochen postoperativ. Dazu wurden die Visuswerte einen Tag, eine

Woche und sechs Wochen nach dem Lasereingriff bestimmt. Postopera-

tiv erfolgte lediglich die Bestimmung des Visus ohne Korrektion, da man

davon ausgeht das nach der Laserbehandlung eine Korrektion durch Bril-

len oder Kontaktlinsen nicht mehr notwendig ist. In der Folgenden Tabelle

8 ist der Anteil der gelaserten Augen an den jeweiligen Visusstufen dar-

gestellt.

Tabelle 8: Verlauf Visuswerte (ohne RE-Lasik)189

Kontroll-zeitraum

1 Tag 1 Woche 6 Wochen

Vsc 1,0 oderbesser

11,29 % (n=7) 48,39 % (n=30) 50 % (n=31)

Vsc 0,8 oderbesser

46,77 % (n=29) 69,35 % (n=42) 77,42 % (n=48)

Vsc 0,5 oderbesser

75,80 % (n=47) 96,77 % (n=60) 91,93 % (n=57)

Vsc 0,3 oderbesser

100 % (n=62) 100 % (n=62) 100 % (n=62)

Vsc: Visus ohne Korrektion postoperativ

Einen Tag nach dem Lasereingriff wurde die Kontaktlinse, die als Ver-

bandslinse diente, vom Auge entfernt. Anschließend wurde der Visus oh-

ne Korrekktion bestimmt. Die Bestimmung des Visus ohne Korrektion er-

gab dabei Werte zwischen 0,3 und 1,0. Dabei erreichten 75,8 % (n=47)

der gelaserten Augen einen Visus der ≥ 0,5 und 46,77 % (n=29) einen

Visus der ≥0,8 ist. Einen Visus der ≥1,0 ist erreichten bereits 11,29 %

(n=7). In Abbildung 26 ist der postoperative Visus ohne Korrektion am Tag

nach dem Eingriff im Vergleich zum präoperativen Visus mit bestmögli-

cher Korrektion zu sehen. Aus dieser Abbildung 26 wird ersichtlich, dass

der postoperative Visus ohne Korrektion bei 33,87 % (n=21) im Vergleich189eigene Darstellung.

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4.3 Visusverlauf 79

zum präoperativen Visus mit bestmöglicher Korrektion gleich geblieben

ist oder sich verbessert hat. Bei den restlichen 66,13 % (n=41) zeigt sich

nach dem ersten Tag eine Visusverschlechterung.

0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1 1.1 1.2 1.30

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

1.1

1.2

1.3

6

7

5

7

5

12

2

1

4

4

3

2

1

2

1

2

3

1

1

1

1

Vcc – praoperativ

Vsc,

1d

–pos

toper

ativ

Die Kreuze repräsentieren den Vergleich des präoperativen Visus mit bestmöglicher Korrektion mit dempostoperativen Visus ohne Korrektion.Der Index (1-7) repräsentiert die Anzahl der Augen, auf die die Änderung zutrifft.

Abbildung 26: Visusverlust und Visusgewinn einen Tag postpoerativ190

Eine Woche nach dem Lasereingriff erfolgte die nächste Kontrollunter-

suchung. Die erreichten Visuswerte lagen dabei zwischen 0,4 und 1,25.

Dabei erreichten 96,77 % (n=60) der Augen einen Visus von ≥ 0,5 und

48,39 % (n=30) einen Visus der ≥ 1,0 ist. Abbildung 27 zeigt den post-

operativen Visus ohne Korrektion nach einer Woche im Vergleich zu den

Ausgangswerten (Vsc).

0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1 1.1 1.2 1.30

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

1.1

1.2

1.3

3

17

2

4

2

2

41 7

4

3

1 1

3

2

2

1

1

1

1

Vcc – praoperativ

Vsc,

1w

–pos

toper

ativ

Die Kreuze repräsentieren den Vergleich des präoperativen Visus mit bestmöglicher Korrektion mit dempostoperativen Visus ohne Korrektion.Der Index (1-17) repräsentiert die Anzahl der Augen, auf die die Änderung zutrifft.

Abbildung 27: Visusverlust und Visusgewinn eine Woche postoperativ191

190eigene Darstellung.191eigene Darstellung.

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4.3 Visusverlauf 80

Eine Woche nachdem die Augen gelasert wurden, zeigt sich das der

postoperative Visus ohne Korrektion bei 61,29 % (n=38) dem präopera-

tiven Visus mit bestmöglicher Korrektion entspricht oder sich verbessert

hat. Bei den restlichen 38,71 % (n=24) ist ein Visusverlust ermittelbar

(Vgl. Abbildung 27).

Sechs Wochen nach dem Lasereingriff erreichten die gelaserten Augen

in 91,93 % (n=57) einen Visus der ≥ 0,5 ist. Bei 50 % (n=31) ergab sich

ein Visus der ≥ 1,0 ist. Die erreichten Visuswerte lagen dabei zwischen

0,4 und 1,25. In Abbildung 28 ist der postoperative Visus ohne Korrektion

nach sechs Wochen im Vergleich zum präoperativen Visus mit bestmög-

licher Korrektion dargestellt.

0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1 1.1 1.2 1.30

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

1.1

1.2

1.3

4

3

5

4

16

2

1

1

4

2

32

7

1 1

1

11

1

1

1

Vcc – praoperativ

Vsc,

6w

–pos

toper

ativ

Die Kreuze repräsentieren den Vergleich des präoperativen Visus mit bestmöglicherKorrektion mit dem postoperativen Visus ohne Korrektion.Der Index (1-16) repräsentiert die Anzahl der Augen, auf die die Änderung zutrifft.

Abbildung 28: Visusverlust und Visusgewinn sechs Wochen postopera-tiv192

Die ermittelten Visuswerte nach sechs Wochen zeigen, dass sich bei

62,90 % (n=39) der postoperative Visus ohne Korrektion im Vergleich

zum präoperativen Visus mit bestmöglicher Korrektion verbessert hat oder

gleich geblieben ist. Bei 37,10 % (n=23) ergaben die Messungen einen

Visusverlust.

192eigene Darstellung.

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4.3 Visusverlauf 81

4.3.2. Betrachtung des postoperativen Visusverlauf nach den

RE-Lasiken

Die bisher aufgeführten Ergebnisse des Visusverlauf beinhalten die Vi-

suswerte aller gelaserten Augen, auch derer bei denen ein RE-Lasik not-

wendig war. Werden die Visuswerte der erneut gelaserten Augen einen

Tag, eine Woche und sechs Wochen postoperativ mit einbezogen, so er-

geben sich folgende Visuswerte (Vgl. Tabelle 9).

Tabelle 9: postoperative Verlauf der Visuswerte (RE-Lasik)193

Kontroll-zeitraum

1 Tag 1 Woche 6 Wochen

Vsc 1,0 oderbesser

12,9 % (n=8) 50 % (n=31) 53,22 % (n=33)

Vsc 0,8 oderbesser

51,61 % (n=32) 75,81 % (n=47) 85,48 % (n=53)

Vsc 0,5 oderbesser

96,77 % (n=60) 100 % (n=62) 98,39 % (n=61)

Vsc 0,3 oderbesser

100 % (n=62) 100 % (n=62) 100 % (n=62)

Vsc: Visus ohne Korrektion postoperativ

Die Tabelle 9 spiegelt somit die Visuswerte wieder, die bei den gelaser-

ten Augen nach Abschluss der Laserbehandlung vorlagen. Die Augen bei

denen eine RE-Lasik durchgeführt wurde, hatten nach dem zweiten La-

sereingriff einen höheren Visus als nach dem ersten Lasereingriff. Einen

Tag postoperativ zeigen 12,9 % (n=8) einen Visus der ≥1,0 und 51,61

% (n=32) einen Visus der ≥0,8 ist. Bei 96,77 % (n=60) ist der ermittelte

Visuswert ≥0,5. Nur zwei gelaserte Augen weisen einen Visus der ≤ 0,5

ist auf. Postoperativ nach einer Woche zeigen die ermittelten Visuswerte,

dass bei 50 % (n=31) ein Visus vorliegt der ≥ 1,0 ist. Bei 75,81 % (n=47)

liegt ein Visus vor der ≥ 0,8 und bei 100 % (n=62) ein Visus der ≥ 0,5

ist. Zur abschließenden Überprüfung des Visus für die vorliegende Studie

(sechs Wochen postoperativ) weisen 53,22 % (n=33) einen Visus der ≥1,0 ist auf. Bei 85,53 % (n=53) der gelaserten Augen ist der Visus ≥ 0,8

und bei 98,39 % (n=61) ist der Visus ≥ 0,5. Bei einem Auge liegt nach193eigene Darstellung.

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4.3 Visusverlauf 82

dem Lasereingriff ein Visus von 0,4 vor. Bei diesem Patienten war lag der

präoperative bestkorriegierte Visus bei 0,63.

In dem folgenden Balkendiagramm 29 ist der Gewinn bzw. Verlust an

Visusstufen, gemessen an den ermittelten Visuswerten nach den RE-

Lasiken, graphisch dargestellt. Entspricht der präoperative Visus mit best-

möglicher Korrektion dem postoperativen Visus ohne Korrektion, so hat

sich durch den Lasereingriff keine Visusveränderung ergeben. Dies ist

im folgenden Balkendiagramm mit Null gekennzeichnet. Ist der postope-

rative Visus ohne Korrektion höher als der präoperative Visus mit best-

möglicher Korrektion, so wird dies als Gewinn an Visusstufen definiert.

Dies ist im folgenden Diagramm mit dem Vorzeichen (+) gekennzeichnet.

Erreichten die gelaserten Augen nach dem Eingriff eine geringere Visus-

stufe, so wird dies als Visusverlust definiert und ist in folgender Abbildung

mit dem Vorzeichen (-) gekennzeichnet.

−6 −5 −4 −3 −2 −1 0 +1 +2 +3 +40

5

10

15

20

25

30

1

5 6

10

14

3

16

4 3

1 2

6 6 5

28

6 7

1 1

3

7 8

24

8

10

1

Visusstufen

Anza

hlder

Auge

n

postoperativ – 1Tag

postoperativ – 1 Woche

postoperativ – 6 Wochen

Abbildung 29: Gewinn bzw. Verlust an Visusstufen (RE-Lasik)194

Einen Tag nach dem Lasereingriff zeigten die ermittelten Visuswerte bei

11,29 % (n=7) einen Visusgewinn und bei 28,80 % (n=16) einen gleich-

bleibenden Visus. Ein Visusverlust zeigten die ermittelten Visuswerte bei

62,9 % (n=39). Postoperativ nach einer Woche zeigte sich bei 22,58 %

(n=14) ein Visusgewinn. Bei 45,16 % (n=28) entspricht die postoperativ

erreichte Visusstufe ohne Korrektion, der präoperativ erreichten Visus-

194eigene Darstellung. Die einzelnen Patientendaten befinden sich im Anhang A 1.6.

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4.3 Visusverlauf 83

stufe mit bestmöglicher Korrektion. Bei 32,25% zeigten die ermittelten

Visuswerte einen Visusverlust. Sechs Wochen nach dem Lasereingriff

zeigten die ermittelten Visuswerte bei über zweidrittel der gelaserten Au-

gen einen gleichbleibenden Visus bzw. einen Visusgewinn. Bei 30,64 %

(n=19) ergab sich ein Gewinn an Visusstufen und bei 38,71 % (n=24)

ein gleichbeiben des Visus. Die restlichen 30,64 % (n=19) zeigten im

Vergleich zu den Ausgangswerten einen Visusverlust von maximal vier

Stufen.

Der t-Test ergab, dass kein signifikanter Unterschied zwischen dem prä-

operativen Visus mit bestmöglicher (Vcc) und dem postoperativen Visus

ohne Korrektion (Vsc) besteht.195

195Ergenisse des t-Test: Die Differenz der Mittelwerte beträgt 0,044 und die Standardab-weichung 0,15865. Das Signifikanzniveau (α) wurde mit 1 % festgelegt. Der errech-nete t-Wert beträgt 0,21614.

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84

5. Diskussion der Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigen das durch korneale refraktiv chirurgische Verfah-

ren (Lasik) Aberrationen höherer Ordnung induziert werden. Hierbei wur-

den die Induktion der Sphärischen Aberration und des Komas betrachtet.

Die Ergebnisse zeigen, dass vorallem eine Induktion der Sphärischen

Aberration vierten Grades, beschrieben durch den Zernike-Koeffizient C04,

erfolgte. Dies entspricht den Ergebnissen aus der im Teilabschnitt 3.2.7.5

vorgestellten Studie Ergenbnisse von Wellenfrontmessungen nach Re-

fraktiven Eingriffen. Durch die Lasik wird des Weiteren vorallem das Ko-

ma dritter und siebenter Ordung in vertikaler und horizontaler Richtung

induziert.

Im Teilabschnitt 3.1.6.5 wurden Einflussgrößen auf die Messergebnisse

bei kornealer Topographie beschrieben. Dabei wurde unter anderem der

Einfluss der Tageszeit auf den Wert der gemessenen Größe beschrie-

ben. Um eventuell auftretende Messungenauigkeiten im Tagesverlauf zu

vermeiden, erfolgte die Aufnahme der Daten etwa zur gleichen Tages-

zeit. Bei 75,8 % (n=47) der Patienten beträgt die Differenz weniger als

drei Stunden zwischen dem präoperativen und postoperativen Zeitpunkt

der Messung.196

Die Induktionen von Aberrationen höherer Ordnung haben jedoch kei-

ne Auswirkung auf den Hoch-Kontrastvisus (der am Tag vorliegt) der in

der vorliegendenen Arbeit gemessen wurde. Der Gewinn bzw. Verlust

an Visusstufen hängt nicht von der Höhe der Induktion der Aberrationen

höherer Ordnungen ab. Einige Patienten zeigen bei einer hohen Indukti-

on der Sphärischen Aberration oder des Komas einen Gewinn an Visus-

stufen. Andere Patienten zeigten jedoch einen gleichbleiben Visus oder

einen Verlust an Visusstufen. Die Erhöhung hat jedoch Einfluss auf den

Niedrig-Kontrastvisus. Dies wurde in weiteren Studien untersucht.197 Die

Patienten weisen eine unterschiedliche Toleranz gegenüber den einzel-

196Im Anhang A.1.7 sind die Daten (Zeitpunkt der Messung) der Voruntersuchung undder Nachkontrolle aufgeführt.

197Vgl. Bühren, J., Kohnen, T., Anwendung der Wellenfrontanalyse in Klinik und Wissen-schaft, Teil II, 2007, S. 993 f.

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85

nen Aberrationen auf. Hierbei muss offenbar ein bestimmter kritischer

Schwellenwert, der individuell verschieden ist, überschritten werden, da-

mit eine einzelne Aberration einen signifikanten Einfuss auf die optische

Qualität besitzt. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass eine einzelne Aber-

rationen keinen gliechbleidenden Einfuss auf die retinale Bildqualität be-

sitzt, sondern von Interaktionen mit anderen Aberration abhängig ist.198

Des Weiteren können durch die Induktion von Aberrationen höherer Ord-

nung, bei der subjektiven Wahrnehmung des einzelnen Patienten, neu-

artige Symptome auftreten. Zu diesen Symptomen zählen Halos, Geis-

terbilder und Kontrasteinschränkungen. Die Individuelle Akzetanz hängt

hierbei von den Gewohnheiten und Erwartungen des einzelnen Patien-

ten ab. Einige Patienten geben an, dass dies nicht als störend empfun-

den wird und für andere stellt dies jedoch eine erhebliche Beeinträchti-

gung dar. Bei großen Pupillen wird die Induktion von Aberrationen höhe-

rer Ordnung meist als sehr störend wahrgenommen. Der Einfluss großer

Pupillendurchmesser, auf die Intensität der Aberrationen, wurde bereits

im Teilabschnitt 2.3 näher beschrieben.199

Des Weiteren wurden die Ergebnisse der Erreichung der Zielrefraktion

vorgestellt. Bei 27,42 % (n=17) wurde die Zielrefraktion von 0,00 dpt bei

der sphärischen Komponente der Ametropie erreicht. Bei 29,03 % (n=18)

liegt nach dem Lasereingriff eine Resthyperopie vor. Die Werte liegen

dabei zwischen +0,25 dpt und +0,75 dpt. Dass heißt es erfolgte eine

leichte Überkorrektion bei 18 der 62 gelaserten Augen. Das Vorliegen

einer Hyperopie wird von den meisten Menschen nicht so störend wahr-

genommen, da ferne Objekte deutlich auf der Netzhaut abgebildet wer-

den. Darüberhinaus können junge Menschen geringe Werte einer Hype-

ropie durch Akkommodation ausgleichen.200 Bei 43,55% (n=27) ist nach

dem Lasereingriff eine Unterkorrektion vorhanden, dass heißt die Myopie

wurde nicht vollständig korrigiert. Die Restmyopie beinhaltet dabei Werte

zwischen -0,25 dpt und -1,00 dpt. Das Vorliegen einer Myopie wird eher

198Vgl. Bühren, J. u.a., Wellenfrontaberrationen und subjektive optische Qualität nachWellenfrontgeführter Lasik, 2007, S. 695.

199Vgl. Kohnen, T. u.a., Optische Qualität nach refraktiver Hornhautchirurgie, 2006, S.184 f.

200Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 27.

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86

als störend wahrgenommen als das Vorliegen einer Hyperopie. Jedoch

wurden die Patienten im Laufe der Voruntersuchung darüber auf geklärt,

dass die erreichten Refraktionswerte im Bereich ± 0,5 dpt liegen wer-

den. Bei 85,48 % (n=53) lagen die objektiv gemessenen Werte innerhalb

dieses Intervalls. Hierbei zeigen Korrekturen von hohen Myopien ( > -6,5

dpt) eine größere Streuung der vorhandenen Restametropien. Bei der

Korrektur von geringern Myopien liegen die sphärischen erreichten Diop-

triewerte in einem engeren Bereich um Null Dioptrien. Dies zeigen auch

vergleichende Studien (Vgl. Teilabschnitt 3.2.7).

Werden die Zylinderwerte postoperativ sechs Wochen nach dem Laserein-

griff betrachtet wird ersichtlich das nur geringe zylindrische Dioptriewerte

vorliegen. Hierbei können alle Astigmatisformen vorliegen, da die sphäri-

sche Komponente nicht berücksichtig wird. Der höchste Dioptriewert liegt

bei -1,25 dpt. Bei 24,19 % (n=15) der gelaserten Augen lag postoperativ

ein höherer Zylinderwert als präoperativ. Dabei ist die Höhe des induzier-

ten Zylinderwertes bei 11 Patienten zwischen -0,25 dpt und -0,5 dpt. Bei

8,06 % (n=5) liegt postoperativ der gleiche Zylinderwert wie präoperativ

vor. Bei den restlichen 67,74 % (n=42) liegt nach dem Lasereingriff ein

geringer Zylinderwert vor als präoperativ. Bei den Zylinderwerten liegen

43 der Augen (69,35 %) innerhalb des Intervalls von ±0,5 dpt.

Bei den ermittelten Dioptriewerten muss berücksichtigt werden das die

gemessenen Werte objektiv, mit dem Autorefraktormeter, ermittelt wur-

den und nicht die exakt vorliegenden Refraktionswerte wiederspiegeln.

Die Problematiken bei der objektiven Ermittlung der Refraktionswerte mit

dem Autorefraktormeter wurden bereits im Teilabschnitt 3.1.1.3 näher be-

schrieben. Die Messergebnisse zeigen jedoch, dass nur geringe Resta-

metropien vorhanden sind. Daher ist davon ausgehen, dass nach dem

Lasereingriff keine hohen Dioptriewerte vorhanden sind. Untersuchungen

zeigen, dass Autorefraktormeter geringe systematische Abweichungen in

positive Richtung aufweisen.201

Der Erfolg der Durchführung einer Lasik bei Myopie und myopen Astig-

201Vgl. Wesemann, W., Funktionsprinzipien und Messgenauigkeit moderner Autorefrak-tormeter, 2004, S. 41 f.

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87

matismus gemessen an den vorhandenen Restametropien sind gut. Die

objektiv gemessenen Restametropien sind gering. Das Sphärische Äqui-

valent liegt in einem Bereich zwischen -1,5 dpt und 0,5 dpt. Hierbei wei-

sen 67,74 % (n=42) der gelaserten ein Sphärisches Äquivalent, dass im

Bereich von ± 0,5 liegt, auf. Die individuelle Akzeptanz der vorhandenen

Restametropien hängt dabei stark von der Erwartungshaltung an den La-

sereingriff und den individuellen Anspruch an das Sehen, des einzelnen

Patienten ab. Patienten mit einer zu großen Erwartungshaltung tolerieren

dabei das Vorhandensein von Restametropien weniger. Diese Patienten

werden eher unzufrieden sein und eventuell zusätzliche Korrekturhilfen,

wie Brillen oder Kontaktlinsen, verwenden. Ist der individuelle Anspruch

an das Sehen sehr hoch, so wird auch bei diesen Patienten die Akzep-

tanz einer vorhandenen Restametropie gering sein.202

Abschließend wurden die erreichten Visuswerte ausgewertet. Bei 38,71

% (n=24) ist der Visus gleichbleidend. Das heißt die gelaserten Augen er-

reichen postoperativ ohne Korrektion die gleiche Visusstufe wie präope-

rativ mit bestmöglicher Korrektion. Einen Gewinn an Visusstufen erlan-

gen 30,65 % (n=19) der gelaserten Augen. Der Gewinn beinhaltet dabei

minmal eine Visusstufe (12.9 %, n=8) und maximal drei Visusstufen (1,61

%, n=1). Bei 30,64 % (n=18) der gelaserten Augen ist nach dem Eingriff

ein geringer Visus messbar als präoperativ. Hierbei war bei jeweils 12,9

% (n=8) der Augen ein Visusverlust um eine Stufe und um zwei Stufen

ermittelbar. Der Verlust von drei Visusstufen war bei 4,84 % (n=3) mess-

bar.

Der Erfolg einer Lasikbehandlung gemessen an den Visusstufen ist gut.

Ein Zeilenverlust wird per Definitionen nicht als Visusverlust interpre-

tiert.203 Im alltäglichen Leben wird dies meist nicht bemerkt. Es könn-

te lediglich zu Einschränkungen bei schlechteren Lichtverhältnissen (bei

Nacht) kommen. Dies hat eventuell Auswirkungen auf den Niedrig- Kon-

trastvisus, sowie auf das Kontrastsehen. Jedoch sind diese Auswirkun-

202Vgl. Kohnen, T. u.a., Optische Qualität nach refraktiver Hornhautchirurgie, 2006, S.184 f.

203Vgl. Hammer,T. u.a., Ergebnisse der wellenfrontgestützen Lasik, in Ophthalmologe2004, S. 828.

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88

gen nicht Bestandteil der Untersuchung der vorliegenden Arbeit. Die in-

dividuelle Akzeptanz und Tolerierbarkeit hängt erneut vom Patienten ab.

Die Sicherheit eines Verfahrens in der Refraktiven Laser-Chirurgie wird

durch den Gewinn bzw. Verlust an Visusstufen beschrieben. Die statis-

tische Auswertung zeigt einen Erfolg der Lasikbehandlung. Dieser wird

wie bereits im Teilabschnitt 3.2.7 beschrieben, durch das Verhältnis des

präoperativ bestkorrigierten Visus und der postoperativen unkorrigierten

Sehschärfe beschrieben. Die Mittelwerte der 62 gelaserten Augen haben

prä- und postoperativ den gleichen Wert (0,9). Somit ist das Verhältnis

1. Daraus kann geschlossen werden, dass der postoperative Visus oh-

ne Korrektion dem präoperativen Visus mit bestmöglicher Korrektion ent-

spricht. Diese Aussage wird durch die Ergebnisse des t-Tests bestägtigt.

Der t-Test zeigt, dass kein signifikanter Unterschied zwischen dem prä-

operativen Visus mit bestmöglicher Korrektion und dem postoperativen

Visus ohne Korrektion besteht.

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89

6. Fazit und Ausblick

In der vorliegenden Arbeit erfolgte die Betrachtung der klinischen Er-

gebnisse nach Refraktiver Hornhaut-Chirurgie, speziell nach Lasik. Dazu

wurden zunächst die theoretischen Grundlagen des Auges und deren

Ametropien erläutert. Anschließend wurden die theorethischen Grundla-

gen der Kornea und der Aberrationen des Auges erläutert.

Im Anschluss wurde das Material und die Methoden, die relevant für

die vorliegende Arbeit sind, beschrieben. Zunächst wurden die Basis-

untersuchungen, die vor einem Refraktiven Eingriff durchgeführt werden,

vorgestellt. Zu diesen Verfahren zählen die subjektive und objektive Re-

fraktionsbestimmung, sowie die Ermittlung des Visus. Weitere Verfahren

der Voruntersuchungen sind die Pupillometrie und die korneale Topogra-

phie. Im Anschluss wurde das Refraktive Verfahren der Lasik näher be-

trachtet. Es wurden Indikationen, Kontraindikationen, eventuell auftreten-

de Komplikationen und das Verfahren selbst einschließlich der verwende-

ten Geräten beschrieben. Anschließend wurden Publikationen vorgestellt

die bereits im Bereich der Lasik durchgeführt wurden und für die vorlie-

gende Arbeit relevant sind. Für jede Basisuntersuchung wurde dabei das

verwendete Verfahren und das verwendete Gerät benannt und erläutert.

Abschließend für diesen Abschnitt erfolgte die Vorstellung der Studie, die

in Zusammenhang mit der vorliegenden Arbeit durchgeführt wurde. Das

heißt es wurden die Demographischen Daten vorgestellt und die statisti-

che Verfahrensweise (Patientenauswahl; statistische Teste) beschrieben.

Im Folgenden Abschnitt vier wurden die klinischen Ergebnisse vorge-

stellt. Die Veränderungen der Aberrationen höherer Ordnung (Sphäri-

sche Aberration; Koma) der Korneavorderfläche durch den Lasereingriff,

die Erreichung der Zielrefraktion und der Visusverlauf wurden vorgestellt

und ausgewertet. Im anschliessenden Kapitel fünf erfolgte eine Diskus-

sion der Ergebnisse in Bezug auf die im zweiten und dritten Abschnitt

beschriebenen Problematiken.

Die Ergebnisse zeigen, dass durch die Lasik Aberrationen höherer Ord-

nung induziert werden. Eine präoperative gewissenhafte Anamnese ist

Page 98: Klinische Ergebnisse nach Refraktiver Laser-Chirurgie ... · Fachhochschule Ostfalia Fakultät Gesundheitswesen Klinische Ergebnisse nach Refraktiver Laser-Chirurgie (Lasik): Aberrationen,

90

daher von großer Bedeutung. Patienten mit einem großen Pupillendurch-

messer oder die berufsbedingt in der Nacht viel Autofahren müssen, soll-

ten unbedingt darauf hingewiesen werden, dass es zu Kontrasteinschrän-

kungen, Halos oder Geisterbildern kommen kann. Die individuelle Akzep-

tanz und Tolerierbarkeit hängt hierbei von der Erwartungshaltung und den

Gewohnheiten jedes Einzelnen ab.204

Die Ergebnisse der Lasik in Bezug auf die Errreichung der Zielrefraktion

und des erzielten Visus sind vielversprechend. Hierbei zeigt das Verfah-

ren der Lasik eine hohe Sicherheit, Wirksamkeit und Vorhersagbarkeit.

Sechs der 62 (9,68%) gelaserten Augen mussten sich einer RE-Lasik

unterziehen, da die vorhandene Restametropie und der erreichte Visus

nicht Zufriedenstellend waren. Durch die RE-Lasik wurden die noch vor-

handenen Restametropien minimiert bzw. beseitigt, so dass der erreich-

te Visus ohne Korrektion und die Höhe der Restamatropien zufrieden-

stellend waren. Die vorhandenen Restametropien nach dem Laserein-

griff weisen geringe Dioptriewerte auf, so dass im alltäglichen Leben auf

Korrekturhilfen, wie Brillen und Kontaktlinsen, verzichtet werden kann.

Die Patienten wurden darüber aufgeklärt, dass in den meisten Fällen ei-

ne kleine Restametropie ±0,5 dpt zurückbleibt und das in etwa 10 %

der Augen ein zweiter Lasereingriff notwendig ist um das gewünschte Er-

gebnis zu erzielen.205 Die präoperative Aufklärung über die Resulate des

Lasereingriffs stimmen mit den in der vorliegenden Arbeit ermittelten kli-

nischen Ergebnissen überein. Bei etwa 10% (n=6 , 9,68 %) der Augen

musste ein zweiter Lasereingriff erfolgen und bei 67,74 % (n=42) lag das

Sphärische Äquivalent der objektiven Messung im Bereich ±0,5 dpt.

Weiterführende Studien könnten untersuchen in wiefern die Aberrationen

der Korneavorderfläche (gemessen mit kornealen Topgraphiesystemen)

und die Aberrationen des gesamten Auges (gemessen mit Aberrome-

tern) Einfluss auf klinische Ergebnisse nach Refraktiver Chirurgie liefern.

Das heißt wie sich die Veränderung eines einzelnen Faktors des opti-

204Vgl. Kohnen, T. u.a., Optische Qualität nach refraktiver Hornhautchirurgie, 2006, S.184 f.

205Informationsblatt, dass die Patienten vor dem Lasereingriff erhalten. Dies ist im An-hang A.2 angefürhrt.

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91

schen Sytems des Auges auf das ganze System auswirken. Des Wei-

teren könnten weitere Nachuntersuchungen bei den Patienten durchge-

führt werden, damit klinische Ergebnisse im Bereich des Kontrastsehens

und des Niedrig-Kontrastvisus bewertet werden können. Die vorliegende

Arbeit betrachtet die Ergebnisse des Lasereingriffs kurz nach dem Ein-

griff (postoperativ sechs Wochen). Um Langzeitergebnisse zu erhalten

könnten die klinischen Ergebnisse dieser Patienten zu einem späteren

Zeitpunkt erneut durchgeführt werden. Damit könnten Langzeitergebnis-

se dokumentiert werden und mit anderen Publikationen verglichen wer-

den.

Abschließend betrachtet, kann man sagen das die Lasik ein Verfahren

darstellt, wodurch mittels eines schnellen Eingriffs Normalsichtigkeit (Em-

metropie) erreicht werden kann. Aufgrund des hohen Anteils der myopen

Menschen an der Gesamtbevölkerung ist die Lasik ein Verfahren, wel-

ches die individuellen Probleme die mit dem Vorhandensein dieser Ame-

tropie einher gehen, minimiert beziehungsweise beseitigt. Somit wird die

Lebenqualität dieser Menschen nachdem Lasereingriff erhöht. Die sub-

jektive Zufriedenheit der Patienten nach Lasik ist, im Vergleich zu ande-

ren Refraktiven Verhahren, sehr hoch. In einer umfassenden Untersu-

chung, bestehend aus 19 Arbeiten, von Solomon u.a. aus dem Jahr 2009

zeigt, dass 95,3 % bzw. 96,3 % der Patienten mit den Ergebnissen der

Lasik zufrieden sind.206

206Vgl. Kohnen, T., Refraktive Chirurgie, 2011, S. 150.

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96

A. Anhang

A.1. Patientendaten

A.1.1. Operationsdatum, Alter

Pat. Geb-Datum OP-Datum Alter ReLasikAuge1 12.01.1978 29.10.2010 32.822 17.12.1988 29.10.2010 21.883 07.09.1976 10.12.2010 34.284 28.01.1959 25.04.2008 49.27 LA5 31.01.1968 05.06.2009 41.376 22.10.1979 23.03.2011 31.447 01.06.1965 09.07.2010 45.138 13.12.1963 25.04.2008 44.49 30.03.1985 01.07.2010 25.2710 03.03.1970 23.04.2010 40.1711 15.08.1965 23.02.2011 45.56 RA12 23.09.1971 13.06.2007 35.75 RA13 24.08.1961 27.07.2007 45.9514 19.06.1980 29.10.2010 30.3815 02.10.1957 13.11.2009 52.1516 25.04.1967 22.01.2010 42.7817 22.02.1965 13.11.2009 44.7518 10.10.1964 06.03.2009 44.4319 19.04.1978 10.11.2010 32.5820 29.07.1961 25.04.2008 46.77 RA21 07.12.1959 09.11.2006 46.9622 10.03.1973 29.10.2010 37.6623 01.01.1984 10.11.2010 26.8824 13.09.1950 22.01.2010 59.425 11.06.1968 22.01.2010 41.6426 15.11.1986 09.02.2007 20.2527 11.02.1980 14.09.2007 27.61 RA28 24.12.1974 18.05.2011 36.4229 30.10.1967 18.11.2009 40.08 RA30 03.08.1990 23.02.2011 20.5731 02.04.1965 06.03.2009 43.9632 20.04.1966 23.02.2011 44.88

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A.1 Patientendaten 97

A.1.2. Korneadicke (Pachy), Pupillendurchmesser

Pupminprä Pupmittelprä Pupmaxprä Pachyprä Pachypost Pachydiff PupMessprä PupMesspost4.2 5.6 6.4 577 463 -114 5.88 2.983.7 5.8 6.9 522 443 -79 3.14 2.982.5 3.8 4.3 557 507 -50 2.31 2.492.6 4.7 5.6 546 476 -70 2.64 3.102.4 5.1 5.7 513 441 -72 2.61 3.072.6 4.5 5.4 566 533 -33 2.31 2.692.8 4.3 5.4 535 481 -54 2.58 2.582.6 4.7 5.8 575 434 -141 2.39 2.605 6.2 6.8 542 438 -104 3.48 3.84

2.4 3.9 4.4 542 460 -82 2.53 2.723.4 4.9 5.4 617 556 -61 3.22 3.743.2 5.1 6.2 558 470 -88 3.52 2.772.7 6.1 6.8 554 484 -70 4.33 3.514.1 6 6.5 525 439 -86 3.21 3.822.1 4.2 4.8 559 523 -36 2.14 2.343.1 4.8 5.6 576 484 -92 2.46 2.753.5 5.3 6.1 516 412 -104 3.35 3.373 4.6 5.2 509 460 -49 2.53 3.13

3.8 5.6 6.2 562 498 -64 3.35 4.402.9 4.9 5.4 541 439 -102 3.40 4.002.3 4.2 4.9 544 502 -42 2.66 2.473.5 5.4 6.1 550 438 -112 2.77 3.224 4.6 5 592 497 -95 2.78 2.45

1.6 4.7 5.4 506 429 -77 3.05 2.923.4 5.3 6.3 554 514 -40 3.52 2.622.5 3.6 4.1 518 399 -119 2.24 2.332 4.1 4.7 560 435 -125 2.92 2.86

4.2 6 6.6 641 506 -135 3.48 3.093.5 6 6.9 562 468 -94 3.60 3.945.5 7.3 8.6 499 398 -101 5.01 4.894.3 5.2 6.2 564 502 -62 3.07 3.004.7 6.4 6.9 592 473 -119 6.60 2.920.6 5.9 6.7 526 465 -61 3.49 3.262.6 3.9 4.6 554 520 -34 2.33 2.331.3 5.1 6.1 543 474 -69 2.51 2.693.9 5.6 6.4 508 439 -69 2.70 2.802.8 5.1 5.8 564 489 -75 2.33 2.712.6 3.9 4.5 544 481 -63 2.55 2.522.7 4.5 5.3 584 440 -144 2.25 2.395.8 6.6 7 536 420 -116 3.24 3.622.6 4 4.7 519 454 -65 2.37 2.362.3 5.3 5.9 618 513 -105 3.06 3.510.7 5.1 6.2 563 461 -102 2.98 2.854.3 6.3 7.1 544 476 -68 4.07 3.294 6 6.7 522 422 -100 2.73 3.51

3.2 4.8 6 577 486 -91 2.35 2.722.2 5.1 6.3 521 447 -74 3.07 3.073 4.4 4.9 502 402 -100 2.50 2.62

2.2 5.9 6.6 554 459 -95 3.57 3.934 6 6.7 535 389 -146 3.66 4.40

2.7 4.8 5.6 548 497 -51 2.74 2.413.2 5.2 6 534 437 -97 2.64 2.833.6 4.1 4.4 593 495 -98 2.63 2.363 4.5 5.1 557 544 -13 3.35 3.09

1.2 4.5 5.1 512 409 -103 2.46 2.824.1 6.5 7.5 547 487 -60 3.15 2.630.8 4 4.5 518 396 -122 2.41 2.601.9 5.3 5.9 546 426 -120 2.77 2.684.5 6.3 6.7 638 495 -143 3.29 2.913.8 6.3 7.2 558 468 -90 3.26 3.805.6 7.8 8.4 505 390 -115 5.00 4.430.6 5 5.7 550 499 -51 2.88 2.91

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A.1 Patientendaten 98

A.1.3. Präoperative Aberrationen der Korneavorderfläche

C3-1

prä C31prä C4

0prä C5

-1prä C5

1prä C6

0prä C7

-1prä C7

1prä C8

0prä

0,000099 0,000012 0,001811 -0,000580 0,000012 0,000038 0,000020 -0,000049 -0,000015

0,000700 0,000544 0,001050 0,000037 0,000047 -0,000040 0,000005 -0,000054 -0,000013

0,000697 0,000025 0,001834 0,000164 -0,000039 -0,000003 -0,000056 -0,000066 0,000022

-0,000090 -0,000233 0,002120 -0,000002 0,000034 -0,000009 -0,000059 -0,000042 0,000008

0,000230 0,000052 0,002069 0,000026 -0,000199 0,000010 -0,000030 -0,000010 0,000016

0,000471 0,000306 0,001698 0,000013 0,000069 -0,000080 -0,000012 -0,000008 -0,000035

-0,000050 0,000782 0,002124 0,000042 -0,000034 0,000040 0,000043 -0,000030 -0,000024

0,000159 -0,000321 0,001932 0,000057 0,000040 -0,000001 -0,000024 -0,000072 0,000022

-0,000171 0,000532 0,002213 -0,000066 0,000101 0,000119 -0,000042 -0,000051 0,000030

-0,000254 0,001057 0,001440 0,000054 0,000157 -0,000182 -0,000026 -0,000150 -0,000330

0,000071 0,000750 0,002167 0,000006 0,000163 0,000042 -0,000002 0,000010 0,000031

-0,000393 -0,000024 0,001877 -0,000018 0,000169 -0,000064 -0,000041 -0,000058 0,000057

0,000060 0,000222 0,001586 0,000041 -0,000062 -0,000023 -0,000018 -0,000018 0,000011

0,000859 -0,000286 0,001551 0,000204 0,000078 0,000029 -0,000017 -0,000018 0,000008

0,000952 -0,000643 0,000967 0,000217 -0,000570 -0,000461 -0,000026 -0,000022 -0,000080

0,000422 -0,000136 0,001870 0,000160 -0,000087 -0,000029 0,000031 -0,000021 -0,000061

-0,000231 0,000394 0,001868 -0,000011 0,000061 -0,000054 -0,000029 -0,000025 0,000033

0,000801 -0,000452 0,001752 0,000203 -0,000127 -0,000161 -0,000023 -0,000060 -0,000034

-0,000135 -0,000014 0,001927 -0,000023 0,000003 0,000012 0,000074 -0,000033 -0,000012

0,000791 -0,000109 0,001544 0,000192 -0,000008 -0,000022 0,000030 -0,000106 -0,000014

-0,000166 -0,000116 0,001739 0,000030 -0,000193 -0,000197 -0,000025 -0,000004 0,000026

0,000081 -0,000722 0,001657 0,000107 -0,000001 -0,000008 0,000019 -0,000075 0,000019

-0,000098 0,000167 0,001792 -0,000093 -0,000115 0,000114 0,000034 0,000012 -0,000024

-0,000417 0,000058 0,001874 0,000081 -0,000006 -0,000001 -0,000008 -0,000013 -0,000042

0,000162 -0,000494 0,001699 0,000038 -0,000014 -0,000028 -0,000040 -0,000072 0,000000

0,000126 0,000020 0,001913 0,000007 0,000017 -0,000025 0,000025 -0,000008 0,000005

0,000375 0,000382 0,001890 -0,000016 0,000049 0,000045 0,000033 0,000032 -0,000013

0,000513 0,000070 0,001599 0,000076 -0,000046 0,000017 0,000043 0,000035 0,000003

0,000637 0,000465 0,001351 0,000026 0,000052 -0,000060 -0,000004 -0,000009 0,000012

0,000248 0,000005 0,001508 0,000031 -0,000054 -0,000790 0,000008 -0,000027 0,000023

0,000289 0,000149 0,001168 0,000088 -0,000071 -0,000200 0,000030 -0,000071 0,000001

0,000859 -0,000308 0,002020 0,000152 -0,000600 0,000043 0,000060 -0,000030 0,000001

-0,000785 0,000619 0,001032 -0,000095 0,000020 0,000650 -0,000029 0,000029 -0,000031

-0,000602 -0,000067 0,002196 -0,000204 -0,000061 0,000320 -0,000014 0,000001 0,000004

-0,000179 -0,000281 0,002048 -0,000022 0,000031 -0,000035 0,000011 -0,000005 0,000024

-0,000330 0,000083 0,002307 0,000006 -0,000146 0,000056 0,000037 0,000006 -0,000005

-0,000044 0,000202 0,001775 0,000029 0,000020 0,000013 0,000006 -0,000011 -0,000021

-0,000166 0,000087 0,002105 -0,000111 0,000027 0,000023 -0,000030 -0,000410 -0,000012

-0,000067 -0,000186 0,002019 -0,000028 0,000065 -0,000032 -0,000002 -0,000012 0,000029

-0,000164 0,000416 0,002259 0,000004 0,000046 0,000102 -0,000004 0,000029 -0,000008

0,000117 0,000219 0,001600 -0,000162 -0,000205 -0,000015 0,000038 0,000058 -0,000061

-0,000362 0,000727 0,002058 -0,000101 0,000091 -0,000060 -0,000001 -0,000009 -0,000040

-0,000343 0,000422 0,001909 -0,000062 0,000235 0,000035 0,000003 0,000053 -0,000018

-0,000014 0,000169 0,001476 -0,000085 0,000016 -0,000027 0,000010 0,000010 0,000019

-0,001060 0,000065 0,001484 -0,000115 -0,000006 0,000074 -0,000030 0,000005 -0,000020

-0,000721 0,000866 0,001675 -0,000276 0,000178 -0,000150 -0,000040 -0,000059 -0,000062

-0,000158 0,000742 0,001912 -0,000128 0,000017 0,000040 0,000035 0,000041 -0,000005

-0,000771 -0,001099 0,002082 -0,000120 0,000068 -0,000181 -0,000008 -0,000145 -0,000067

-0,000017 -0,000402 0,001911 -0,000019 0,000091 0,000039 0,000007 -0,000021 0,000020

-0,001149 0,000038 0,001655 -0,000163 -0,000126 -0,000117 -0,000101 -0,000041 -0,000009

-0,000246 -0,000352 0,001753 -0,000116 -0,000139 -0,000072 0,000025 0,000042 0,000020

-0,000225 -0,000665 0,001636 -0,000143 0,000046 -0,000012 0,000000 -0,000002 0,000009

-0,000022 0,000128 0,001816 -0,000026 0,000023 0,000065 0,000031 -0,000028 -0,000001

-0,001234 0,000338 0,001559 -0,000331 -0,000467 -0,000299 0,000097 -0,000034 0,000051

-0,000159 0,000014 0,001554 -0,000056 -0,000127 -0,000088 0,000028 -0,000068 0,000018

0,000194 -0,000349 0,001665 0,000005 0,000025 -0,000030 0,000032 -0,000052 0,000027

-0,000465 0,000180 0,002000 -0,000078 0,000059 -0,000038 -0,000033 -0,000025 -0,000020

-0,000292 0,000211 0,001778 -0,000069 0,000058 -0,000026 0,000004 0,000038 0,000026

-0,000763 0,000549 0,001679 -0,000045 0,000205 0,000123 -0,000039 -0,000001 -0,000020

-0,000879 0,000297 0,001324 -0,000091 0,000009 -0,000096 0,000002 -0,000029 0,000008

-0,000545 0,000143 0,001477 -0,000061 0,000028 -0,000047 -0,000037 0,000003 -0,000011

-0,000616 -0,000431 0,001019 -0,000151 0,000022 -0,000082 -0,000002 0,000013 -0,000027

Page 107: Klinische Ergebnisse nach Refraktiver Laser-Chirurgie ... · Fachhochschule Ostfalia Fakultät Gesundheitswesen Klinische Ergebnisse nach Refraktiver Laser-Chirurgie (Lasik): Aberrationen,

A.1 Patientendaten 99

A.1.4. Postoperative Aberrationen der Korneavorderfläche

C3-1post C3

1post C40post C5

-1post C51post C6

0post C7-1post C7

1post C80post

0.000378 -0.000357 0.004698 -0.000371 0.000046 0.000344 -0.000327 0.000041 -0.0001380.000743 0.000077 0.001387 0.000126 0.000012 0.000314 -0.000004 -0.000041 -0.0000460.001203 0.000325 0.002213 0.000261 -0.000170 0.000140 0.000004 -0.000041 -0.000030-0.000008 -0.002106 0.003177 -0.000012 -0.000193 0.000123 -0.000079 0.000151 -0.000030-0.000093 -0.000545 0.003338 -0.000080 -0.000151 0.000146 0.000071 0.000002 -0.0000660.000610 0.000827 0.001872 0.000111 0.000069 0.000155 0.000006 -0.000104 -0.000064-0.000047 0.001017 0.002943 0.000031 -0.000049 0.000120 0.000075 -0.000029 -0.0000400.000327 -0.001587 0.004513 -0.000055 0.000164 0.000161 -0.000034 0.000081 -0.000049-0.000100 0.001346 0.002829 0.000185 0.000029 0.000292 0.000003 -0.000051 -0.000019-0.000548 -0.000027 0.003087 -0.000032 -0.000199 -0.000004 0.000004 -0.000009 -0.0001270.000280 -0.000278 0.003166 0.000089 0.000110 0.000121 -0.000051 -0.000017 0.000014-0.000100 -0.000345 0.003409 -0.000036 -0.000018 0.000171 -0.000084 -0.000068 -0.000069-0.000431 0.001191 0.003380 0.000027 0.000033 0.000149 0.000013 -0.000149 -0.0001110.001033 -0.000877 0.001878 0.000039 -0.000055 0.000335 0.000002 0.000059 -0.0000370.000564 -0.000598 0.002038 0.000215 -0.000390 -0.000250 -0.000028 0.000057 -0.0000120.000289 0.000269 0.002922 0.000230 -0.000139 0.000113 0.000052 -0.000120 -0.000009-0.000399 0.000954 0.003913 -0.000026 0.000227 -0.000031 -0.000074 -0.000104 -0.0000210.000174 -0.000817 0.002676 0.000102 -0.000213 0.000042 0.000009 -0.000120 -0.000094-0.001115 -0.000658 0.002783 -0.000136 0.000258 0.000109 0.000171 -0.000009 -0.0000330.000759 -0.000339 0.002439 0.000037 -0.000267 0.000213 0.000013 -0.000031 -0.000042-0.000279 -0.000114 0.002700 0.000129 -0.000197 -0.000061 0.000058 -0.000112 -0.0000420.000013 -0.002524 0.003276 -0.000073 0.000065 0.000147 0.000007 0.000090 -0.0000150.000338 -0.000607 0.003105 -0.000112 0.000033 0.000291 -0.000105 0.000065 -0.000045-0.001099 -0.000463 0.003836 -0.000239 0.000290 0.000292 0.000014 -0.000043 -0.0001180.001007 -0.001143 0.003379 0.000001 0.000097 0.000213 -0.000250 -0.000091 -0.0000380.000664 0.001360 0.003719 -0.000108 -0.001125 0.000105 -0.000114 -0.000053 -0.0001220.000997 -0.000711 0.003653 -0.000031 -0.000008 0.000129 -0.000083 0.000160 -0.000016-0.000276 0.001380 0.004325 -0.000135 0.000137 0.000183 0.000131 -0.000060 -0.0001370.000702 -0.000700 0.003302 -0.000031 0.000266 0.000106 -0.000077 0.000158 -0.0001030.000309 -0.000137 0.003068 -0.000009 0.000041 0.000112 -0.000041 -0.000057 -0.0000530.000954 0.000196 0.002454 -0.000081 0.000049 0.000073 0.000012 -0.000050 -0.0001590.002607 -0.001391 0.044630 0.000345 -0.000073 0.000362 0.000070 0.000059 -0.000165-0.000774 0.000715 0.001244 -0.000530 0.000295 0.000190 0.000035 0.000033 0.000036-0.000132 0.000503 0.023590 -0.000150 -0.000005 0.000139 -0.000067 -0.000079 -0.000310-0.000741 -0.001122 0.003347 -0.000031 0.000009 0.000147 0.000079 0.000145 -0.000042-0.000215 0.000239 0.003303 -0.000061 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-0.000240-0.000839 -0.000749 0.002857 -0.000083 0.000009 0.000051 0.000040 0.000016 -0.0000360.000105 -0.000343 0.003274 -0.000084 0.000049 0.000111 -0.000061 0.000113 -0.000090-0.000261 -0.000702 0.001328 -0.000163 -0.000090 0.000014 -0.000010 0.000067 -0.000050

Page 108: Klinische Ergebnisse nach Refraktiver Laser-Chirurgie ... · Fachhochschule Ostfalia Fakultät Gesundheitswesen Klinische Ergebnisse nach Refraktiver Laser-Chirurgie (Lasik): Aberrationen,

A.1 Patientendaten 100

A.1.5. Dioptriewerte der Ametropie

sphprä cylprä SÄprä sphpost1 cylpost1 SÄpost1 sphpost1RE cylpost1RE SÄpost1RE-8.75 -0.25 -8.88 -0.25 0.00 -0.25 -0.25 0.00 -0.25-1.00 -3.50 -2.75 0.50 -1.00 0.00 0.50 -1.00 0.00-0.25 -2.50 -1.50 0.50 -1.00 0.00 0.50 -1.00 0.00-4.75 -0.50 -5.00 -0.25 -1.00 -0.75 -0.25 -1.00 -0.75-4.25 -1.25 -4.88 0.50 -0.25 0.38 0.50 -0.25 0.380.00 -3.00 -1.50 0.00 -1.00 -0.50 0.00 -1.00 -0.50-2.00 -1.25 -2.63 -0.25 -0.50 -0.50 -0.25 -0.50 -0.50-7.75 -1.00 -8.25 0.75 -0.50 0.50 0.75 -0.50 0.50-2.75 -3.75 -4.63 -0.75 -0.50 -1.00 -0.75 -0.50 -1.00-4.00 -0.50 -4.25 -0.50 -0.25 -0.63 -0.50 -0.25 -0.63-4.25 -1.00 -4.75 -1.25 -1.00 -1.75 -0.25 -0.25 -0.38-5.00 -1.50 -5.75 0.25 -0.75 -0.13 -0.25 -0.50 -0.50-5.75 0.00 -5.75 -0.25 0.00 -0.25 -0.25 0.00 -0.25-0.75 -4.00 -2.75 -0.25 -1.00 -0.75 -0.25 -1.00 -0.75-2.25 -0.50 -2.50 0.50 -0.75 0.13 0.50 -0.75 0.13-3.25 -2.75 -4.63 0.00 -0.50 -0.25 0.00 -0.50 -0.25-8.50 -1.00 -9.00 0.25 -0.25 0.13 0.25 -0.25 0.13-3.75 -0.25 -3.88 -0.75 0.00 -0.75 -0.75 0.00 -0.75-4.00 -0.75 -4.38 -0.25 0.00 -0.25 -0.25 0.00 -0.25-3.25 -2.50 -4.50 1.25 -1.50 0.50 -0.50 -0.25 -0.63-3.50 -0.50 -3.75 -0.25 -0.50 -0.50 -0.25 -0.50 -0.50-6.00 -1.00 -6.50 0.00 -1.00 -0.50 0.00 -1.00 -0.50-5.25 -0.25 -5.38 0.25 -0.25 0.13 0.25 -0.25 0.13-4.75 -0.50 -5.00 0.25 -0.25 0.13 0.25 -0.25 0.13-5.50 -0.25 -5.63 -0.25 0.00 -0.25 -0.25 0.00 -0.25-7.50 -1.00 -8.00 1.00 -1.50 0.25 -0.75 -1.75 -1.63-7.00 -1.00 -7.50 0.75 -1.00 0.25 0.75 -1.00 0.25-8.50 -1.25 -9.13 0.25 -1.25 -0.38 0.75 -1.00 0.25-5.50 -0.75 -5.88 0.25 -0.75 -0.13 0.25 -0.75 -0.13-4.25 0.00 -4.25 0.25 -0.75 -0.13 0.25 -0.75 -0.13-2.25 0.00 -2.25 0.25 -0.50 0.00 0.25 -0.50 0.00-7.25 -0.50 -7.50 0.25 -0.50 0.00 0.25 -0.50 0.00-0.50 -3.00 -2.00 0.50 -1.50 -0.25 0.50 -1.50 -0.25-0.25 -2.00 -1.25 0.50 -0.50 0.25 0.50 -0.50 0.25-4.50 -0.50 -4.75 0.25 -0.75 -0.13 0.25 -0.75 -0.13-4.50 -1.75 -5.38 0.00 -0.50 -0.25 0.00 -0.50 -0.25-0.50 -4.75 -2.88 -0.25 -0.50 -0.50 -0.25 -0.50 -0.50-2.50 -1.25 -3.13 -0.25 -0.50 -0.50 -0.25 -0.50 -0.50-7.50 -0.50 -7.75 1.25 -0.75 0.88 1.25 -0.75 0.88-3.00 -3.25 -4.63 -0.75 -0.75 -1.13 -0.75 -0.75 -1.13-3.25 -1.00 -3.75 0.25 -0.25 0.13 0.25 -0.25 0.13-5.00 -1.50 -5.75 -0.75 -0.50 -1.00 -0.75 -0.50 -1.00-3.50 -2.50 -4.75 0.25 0.00 0.25 0.25 0.00 0.25-5.00 0.00 -5.00 0.50 -1.25 -0.13 0.50 -1.25 -0.13-2.50 -2.75 -3.88 0.00 -1.25 -0.63 0.00 -1.25 -0.63-3.00 -3.50 -4.75 0.00 -0.75 -0.38 0.00 -0.75 -0.38-3.75 -0.75 -4.13 0.25 -0.50 0.00 0.25 -0.50 0.00-4.50 -0.75 -4.88 1.75 -1.25 1.13 1.75 -1.25 1.13-5.00 -1.25 -5.63 0.50 -0.25 0.38 0.50 -0.25 0.38-5.50 -2.75 -6.88 0.50 -1.75 -0.38 0.50 -1.75 -0.38-3.75 -0.50 -4.00 0.25 0.00 0.25 0.25 0.00 0.25-5.75 -0.50 -6.00 0.50 -0.25 0.38 0.50 -0.25 0.38-5.00 -0.50 -5.25 0.75 -0.50 0.50 0.75 -0.50 0.50-1.75 0.00 -1.75 0.50 -1.00 0.00 0.50 -1.00 0.00-4.25 -1.00 -4.75 1.00 -1.00 0.50 1.00 -1.00 0.50-4.50 0.00 -4.50 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00-7.50 -0.75 -7.88 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00-7.00 -1.00 -7.50 0.75 -0.75 0.38 0.75 -0.75 0.38-7.75 -1.50 -8.50 -0.25 -0.75 -0.63 -0.25 -0.75 -0.63-4.75 -0.25 -4.88 -0.75 0.00 -0.75 -0.75 0.00 -0.75-2.50 -1.25 -3.13 -0.25 -1.00 -0.75 -0.25 -1.00 -0.75-3.50 -0.50 -3.75 0.25 -0.75 -0.13 0.25 -0.75 -0.13

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A.1 Patientendaten 101

sphpost6 cylpost6 SÄpost6 sphpost6RE cylpost6RE SÄpost6RE-0.25 -0.50 -0.50 -0.25 -0.50 -0.500.00 -0.50 -0.25 0.00 -0.50 -0.250.75 -0.75 0.38 0.75 -0.75 0.38-0.50 -1.25 -1.13 -0.50 -1.25 -1.130.25 -0.25 0.13 0.25 -0.25 0.130.50 -1.50 -0.25 0.50 -1.50 -0.250.25 -0.75 -0.13 0.25 -0.75 -0.130.50 0.00 0.50 0.50 0.00 0.50-0.75 -0.25 -0.88 -0.75 -0.25 -0.88-0.50 -0.25 -0.63 -0.50 -0.25 -0.63-1.00 -0.50 -1.25 -0.25 -0.25 -0.380.50 -1.00 0.00 -0.50 -0.25 -0.63-0.75 0.00 -0.75 -0.75 0.00 -0.75-0.25 -0.75 -0.63 -0.25 -0.75 -0.630.25 -1.00 -0.25 0.25 -1.00 -0.250.25 -0.50 0.00 0.25 -0.50 0.00-0.50 -0.50 -0.75 -0.50 -0.50 -0.75-1.00 -0.50 -1.25 -1.00 -0.50 -1.25-0.25 -0.25 -0.38 -0.25 -0.25 -0.380.25 -1.00 -0.25 -0.50 -0.50 -0.75-0.50 -0.50 -0.75 -0.50 -0.50 -0.750.25 -1.00 -0.25 0.25 -1.00 -0.250.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00-0.50 0.00 -0.50 -0.50 0.00 -0.50-0.25 0.00 -0.25 -0.25 0.00 -0.251.25 -3.25 -0.38 -0.75 -1.00 -1.250.50 0.00 0.50 0.50 0.00 0.50-0.25 -1.50 -1.00 0.75 -0.50 0.500.00 -0.75 -0.38 0.00 -0.75 -0.380.00 -0.50 -0.25 0.00 -0.50 -0.250.00 -0.50 -0.25 0.00 -0.50 -0.25-0.50 -0.75 -0.88 -0.50 -0.75 -0.880.50 -1.50 -0.25 0.50 -1.50 -0.250.25 0.00 0.25 0.25 0.00 0.250.00 -1.25 -0.63 0.00 -1.25 -0.630.00 -0.25 -0.13 0.00 -0.25 -0.13-0.25 -0.50 -0.50 -0.25 -0.50 -0.50-0.25 -0.50 -0.50 -0.25 -0.50 -0.500.25 0.00 0.25 0.25 0.00 0.25-0.25 -0.50 -0.50 -0.25 -0.50 -0.500.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00-0.75 -0.25 -0.88 -0.75 -0.25 -0.880.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.000.00 -1.25 -0.63 0.00 -1.25 -0.630.00 -1.00 -0.50 0.00 -1.00 -0.50-0.25 -0.50 -0.50 -0.25 -0.50 -0.500.00 -0.50 -0.25 0.00 -0.50 -0.250.50 -0.50 0.25 0.50 -0.50 0.250.00 -0.25 -0.13 0.00 -0.25 -0.13-0.75 -0.75 -1.13 -0.75 -0.75 -1.130.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.000.00 -0.25 -0.13 0.00 -0.25 -0.130.50 -0.50 0.25 0.50 -0.50 0.250.25 -0.50 0.00 0.25 -0.50 0.000.00 -0.50 -0.25 0.00 -0.50 -0.250.00 -0.25 -0.13 0.00 -0.25 -0.130.25 -0.25 0.13 0.25 -0.25 0.130.50 0.00 0.50 0.50 0.00 0.50-1.00 -1.00 -1.50 -1.00 -1.00 -1.50-0.25 -0.75 -0.63 -0.25 -0.75 -0.63-0.25 -1.00 -0.75 -0.25 -1.00 -0.75-0.25 -1.00 -0.75 -0.25 -1.00 -0.75

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A.1 Patientendaten 102

A.1.6. Visus

Vscprä Vccprä Vscpost1d Vscpost1 Vscpost6 Vscpost1dRE Vscpost1RE Vscpost6RE0.05 1.00 0.50 0.90 0.90 0.50 0.90 0.900.16 1.00 0.80 1.00 1.25 0.80 1.00 1.250.16 1.00 0.63 0.63 0.80 0.63 0.63 0.800.05 0.80 0.80 0.80 0.70 0.80 0.80 0.700.05 1.00 1.00 1.00 1.00 1.00 1.00 1.000.50 1.00 0.63 0.90 1.00 0.63 0.90 1.000.15 0.80 0.80 0.63 0.50 0.80 0.63 0.500.05 0.80 0.80 0.80 0.90 0.80 0.80 0.900.10 0.60 0.70 0.50 0.40 0.70 0.50 0.400.20 0.90 0.70 1.00 1.00 0.70 1.00 1.000.05 1.00 0.50 0.90 0.70 0.80 0.80 0.800.04 0.80 0.63 0.63 0.80 0.80 0.80 1.000.02 0.60 0.80 1.00 0.80 0.80 1.00 0.800.05 0.80 0.50 1.00 1.00 0.50 1.00 1.000.15 1.00 0.80 1.00 1.00 0.80 1.00 1.000.15 1.00 0.70 1.00 1.00 0.70 1.00 1.000.03 0.80 0.90 1.00 1.00 0.90 1.00 1.000.07 1.00 0.70 0.70 0.70 0.70 0.70 0.700.05 1.00 0.50 1.00 1.00 0.50 1.00 1.000.07 0.80 0.50 0.50 0.50 0.63 0.63 0.800.12 0.80 1.00 1.00 1.00 1.00 1.00 1.000.04 1.00 0.80 1.00 1.00 0.80 1.00 1.000.02 1.00 0.63 1.00 1.00 0.63 1.00 1.000.03 1.00 0.70 0.70 0.80 0.70 0.70 0.800.03 1.00 1.00 1.00 1.25 1.00 1.00 1.250.04 0.80 0.32 0.40 0.40 0.63 0.80 0.800.05 0.80 0.90 0.80 1.00 0.90 0.80 1.000.03 1.00 0.40 0.40 0.40 1.00 1.00 1.000.05 0.90 0.50 1.00 1.00 0.50 1.00 1.000.05 1.00 1.00 0.80 1.00 1.00 0.80 1.000.05 1.00 0.40 1.00 1.00 0.40 1.00 1.000.05 0.90 0.63 0.90 0.90 0.63 0.90 0.900.32 1.00 0.63 0.63 0.63 0.63 0.63 0.630.32 1.00 0.90 0.80 0.90 0.90 0.80 0.900.05 0.80 0.70 0.70 0.70 0.50 0.80 0.800.05 1.00 0.90 1.00 1.00 0.90 1.00 1.000.12 0.63 0.63 0.63 0.80 0.63 0.63 0.800.15 0.80 0.80 1.00 1.00 0.80 1.00 1.000.04 1.00 0.90 1.00 0.90 0.90 1.00 0.900.10 1.00 0.80 0.70 0.80 0.80 0.70 0.800.15 0.90 0.70 1.00 1.00 0.70 1.00 1.000.05 1.00 0.50 1.00 1.00 0.50 1.00 1.000.05 0.80 0.80 1.00 0.80 0.80 1.00 0.800.30 0.80 0.63 0.70 0.70 0.63 0.70 0.700.04 0.80 0.50 0.90 1.00 0.50 0.90 1.000.10 1.00 0.70 1.00 1.00 0.70 1.00 1.000.15 0.90 0.90 1.00 1.00 0.90 1.00 1.000.07 1.00 0.80 0.70 0.80 0.80 0.70 0.800.05 1.00 0.80 1.00 1.00 0.80 1.00 1.000.05 0.80 0.50 0.50 0.60 0.50 0.50 0.600.12 0.80 1.00 1.00 1.25 1.00 1.00 1.250.05 1.00 1.00 1.00 0.90 1.00 1.00 0.900.02 1.00 0.63 1.00 1.00 0.63 1.00 1.000.50 0.63 0.40 0.50 0.60 0.40 0.50 0.600.03 1.00 0.80 0.80 1.00 0.80 0.80 1.000.07 1.00 1.00 1.25 1.25 1.00 1.25 1.250.05 0.80 0.80 0.80 0.80 0.80 0.80 0.800.05 0.80 0.80 1.00 1.00 0.80 1.00 1.000.03 1.00 0.50 0.50 0.80 0.50 0.50 0.800.05 0.90 0.60 0.90 0.80 0.60 0.90 0.800.05 0.80 0.90 0.50 0.70 0.90 0.50 0.700.05 1.00 0.50 1.00 1.00 0.50 1.00 1.00

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A.1 Patientendaten 103

A.1.7. Zeitpunkt (Uhrzeit) der Messung der kornealen Aberrationen

mit dem Allegro Oculyzer

Voruntersuchung Kontrolluntersuchung

postoperativ

18:34 10:19

15:52 16:06

17:03 17:14

17:11 18:22

10:56 15:42

16:48 16:10

16:10 10:00

17:48 18:24

13:34 17:20

16:25 15:51

16:55 17:36

17:19 17:49

16:59 17:32

16:53 16:25

17:50 8:27

18:42 17:24

18:58 17:49

18:34 17:10

17:18 16:54

17:47 14:27

17:15 14:17

17:47 16:55

16:56 11:43

15:39 16:01

15:26 17:37

17:17 17:27

17:16 11:40

15:50 15:46

18:57 17:22

16:16 14:35

18:07 19:21

16:37 15:19

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A.2 Aufklärungsbogen Lasik 104

A.2. Aufklärungsbogen Lasik

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Ehrenwörtliche Erklärung

”Hiermit erkläre ich an Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbst-

ständig und ohne unerlaubte Hilfe angefertigt habe, andere als die ange-

gebenen Quellen nicht benutzt und die den benutzten Quellen wörtlich

oder inhaltlich entnommen Stellen als solche kenntlich gemacht habe.”

Ort, Datum Unterschrift

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