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23.11.2011 Nr. 1 Manfred Stock, PotsdamInstitut für Klimafolgenforschung Klimawandel in Deutschland Prof. Dr. Manfred Stock, PotsdamInstitut für Klimafolgenforschung Klimabereiche Deutschlands (Quelle: PIK) Dialoge zur Klimaanpassung Berufliche Aus- & Weiterbildung BMU Berlin, 23. November 2011 Themen Vom Globalen zum regionalen Klimawandel Klimaänderungen in Europa und Unsicherheiten Regionale Klimaänderungen in Deutschland (A1B-Szen.) Zukünftige Entwicklungen bei Sturm, Hagel & Hochwasser Auswirkungen & Anpassung

Klimawandel in Deutschland - umweltbundesamt.de · Manfred Stock, Potsdam‐Institut für Klimafolgenforschung 23.11.2011 Nr. 2 Vom Globalen zum regionalen Klimawandel A1B-Szenarium

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23.11.2011    Nr. 1Manfred Stock, Potsdam‐Institut für Klimafolgenforschung

Klimawandel in DeutschlandProf. Dr. Manfred Stock, Potsdam‐Institut für Klimafolgenforschung

Klimabereiche Deutschlands (Quelle: PIK)

Dialoge zur KlimaanpassungBerufliche Aus- & WeiterbildungBMU Berlin, 23. November 2011

Themen• Vom Globalen zum

regionalen Klimawandel• Klimaänderungen in Europa

und Unsicherheiten• Regionale Klimaänderungen

in Deutschland (A1B-Szen.)• Zukünftige Entwicklungen bei

Sturm, Hagel & Hochwasser• Auswirkungen & Anpassung

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23.11.2011    Nr. 2Manfred Stock, Potsdam‐Institut für Klimafolgenforschung

Vom Globalen zum regionalen Klimawandel

A1B-Szenarium

Globale Szenarien Temperaturanstieg

Klimaschutz 2°-Ziel

Business as usual

T100 km

Niederschlag ~ 500 km

Maß für Unsicherheit: dN/dT

Klimabereiche Deutschlands (Quelle: PIK)

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23.11.2011    Nr. 3Manfred Stock, Potsdam‐Institut für Klimafolgenforschung

Vom Globalen zum regionalen Klimawandel

A1B-Szenarium

GlobalerTemperatur-

anstieg

Klimaschutz 2°-Ziel

Business as usual Regionale

Klimamodelle:• STAR• WETTREG• REMO• CCLM

Regionale Klimamodelle:• STAR• WETTREG• REMO• CCLM

4. Lokaler Bezug durch Kopplung mit Modellen für Abflüsse, Wasser-haushalt & Landnutzung

4. Lokaler Bezug durch Kopplung mit Modellen für Abflüsse, Wasser-haushalt & Landnutzung

2. Vergleich Messung & Simulation in der Vergangenheit

2. Vergleich Messung & Simulation in der Vergangenheit

3. VerschiedeneZukunftsverläufe→ Statistik

3. VerschiedeneZukunftsverläufe→ Statistik

1. bessereräumliche

Genauigkeit

1. bessereräumliche

Genauigkeit

Niederschlag < 50 km

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23.11.2011    Nr. 4Manfred Stock, Potsdam‐Institut für Klimafolgenforschung

Klimaänderungen in Europa und UnsicherheitenA1B Szenario, 21 ModelleÄnderungen im Mittel1980-1999 zu 2080-2099,

Temperatur-differenz °C

Niederschlags-änderung %

Anzahl der Modelle, die eine Erhöhung des Niederschlagsberechnen

Quelle: IPCC 2007, WG1;Christensen et al. 2007

Jahr Winter (DJF) Sommer (JJA)

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23.11.2011    Nr. 5Manfred Stock, Potsdam‐Institut für Klimafolgenforschung

Regionale Klimaprojektionen (A1B‐Szenarium)Änderung Jahrestemperatur gegenüber 1971‐2000

2071

-210

0

20

21 -2

050

2021-2050Anstieg um 0,5 K bis 2 K (WETTREG mit geringster, STAR mit höchster Erwärmung)

2071-2100Anstieg um 2 K bis 4 K (Numerische Modelle mit Nord- Süd-Gradient)

Quelle: J. Hessel et al., DWD 2011

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23.11.2011    Nr. 6Manfred Stock, Potsdam‐Institut für Klimafolgenforschung

Regionale Klimaprojektionen (A1B‐Szenarium)Änderungen in Deutschland gegenüber 1971‐2000• Zunahme der mittleren Lufttemperatur im Jahr:

2021 – 2050: 0,5 K bis 2 K 2071 – 2100: 2 K bis 4 K(numerische Modelle zeigen stärkste Erwärmung in der Mitte und im Süden)

• Abnahme der mittleren Niederschlagssummen im Sommer:2021 – 2050: Abnahme je nach Modell ca. 15% bis lokal 25% 2071 – 2100: weitere Abnahme von ca. 25% und regional vor allem im Südwesten bis zu >40%

• Zunahme der mittleren Niederschlagssummen im Winter:2021 – 2050: im Westen Zunahme um ca. 5% bis örtlich 20%, 2071 – 2100: Zunahme ca. 10% bis 30%, vor allem im Norden auch über 40%, im Westen regional je nach Modell bis zu ca. 70% mehr Niederschlag

• Änderung extremer Niederschlagsereignisse bis 2100:regional sehr unterschiedlich, teilweise deutliche Zunahme von Starkniederschlägen vor allem im Winter aber regional differenziert auch nur moderate Zunahme, Konstanz bis leichte Abnahme

Quelle: J. Hessel et al., DWD 2011

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23.11.2011    Nr. 7Manfred Stock, Potsdam‐Institut für Klimafolgenforschung

Ermittlung zukünftiger Schadensentwicklungen mit Regionalen Klimamodellen und Versicherungsdaten

1. Resimulation der bekannten Vergangenheit

2. Simulationen der veränderten Zukunft

Schadenmodell

Wiederkehrintervall

Scha

dens

satz

1970-2010Wiederkehrintervall

Scha

dens

satz

1970-2010

2011-2100

3. Kopplung von Klimadaten mit Schadensdaten

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23.11.2011    Nr. 8Manfred Stock, Potsdam‐Institut für Klimafolgenforschung

Abgeleitete Schadenprojektionenstatistisches Schadenmodell Sturm/‐Hagel des PIK

Quelle: F. Gerstengarbe (2011) / http://www.gdv.de/Sonderseiten/Klimawandel.html

Räumliche Verteilung der Schadensätze und deren Änderungen im A1B-Szenario gegenüber 1984-2008 (30-jährige-Mittelwerte)

Die Schäden durch Sturm&Hagel nehmen mit dem Klimawandel überproportional zu, durch Winterstürme vor allem im Südwesten, durch Sommergewitter/Hagel vor allem im Nordosten.

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23.11.2011    Nr. 9Manfred Stock, Potsdam‐Institut für Klimafolgenforschung

Abgeleitete Schadenprojektionendynamisches Sturmschadenmodell der FU Berlin

Dargestellt sind versicherte Jahresschäden der Referenzperiode und für die Zukunft bis 2100 unter dem A1B-Szenario.

Drastische Verkürzung der Wiederkehrperioden 1971-2000 vs. 2071-2100:

20-jährliche Schäden werden zu 6-jährlichen Schäden

50-jährliche Schäden werden zu 9-jährlichen Schäden

100-jährliche Schäden werden zu 12-jährlichen Schäden

Quelle: F. Gerstengarbe (2011) / http://www.gdv.de/Sonderseiten/Klimawandel.html

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23.11.2011    Nr. 10Manfred Stock, Potsdam‐Institut für Klimafolgenforschung

Überschwemmungen ‐ Hochwasserschadenmodell des PIK (Modelkette: ECHAM5 – CCLM/REMO – SWIM – HQ Kumul)

Hochwasser in Flusseinzugsgebieten

Abflussänderung

Quelle: F. Gerstengarbe (2011) / http://www.gdv.de/Sonderseiten/Klimawandel.html

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23.11.2011    Nr. 11Manfred Stock, Potsdam‐Institut für Klimafolgenforschung

Abgeleitete SchadenprojektionenHochwasserschadenmodell des PIK

Mittlerer Schaden pro Wiederkehrintervall: Mittelwerte aus mehreren hydrologischen Modellierungen. Werte in Millionen Euro.

Heute rechnen wir im Durchschnitt mit Schäden von 500 Millionen Euro pro Jahr durch Hochwasser. In Zukunft dürfte der zu erwartende Schaden deutlich steigen.

Hochwasserschäden, die heute alle 50 Jahre wiederkehren und einen Schaden von etwa 750 Mio. Euro verursachen, könnten in Zukunft mehr als doppelt so teuer werden

Quelle: F. Gerstengarbe (2011) / http://www.gdv.de/Sonderseiten/Klimawandel.html

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23.11.2011    Nr. 12Manfred Stock, Potsdam‐Institut für Klimafolgenforschung

klimasensitive Region

Zustand = f (Klima, Nichtklimafaktoren)

Klimawirkung

Anpassung

nichtklimatische Einflüsse

2 3

4

Auswirkungen des Klimawandels und Anpassung

Klimastimulus1

1. Klimastimulus: wirkungsrelevante Änderung der Klimaparameter(Ensemble) gegenüber dem Referenzklima (Klimaszenarium)→ Klimawirkung: primäre Zustandsänderung (z.B. Trockenheit, Hochwasser)

2. Nichtklimat. Einflüsse: lokale Sensitivität (z.B. Topographie, Landnutzung)3. Rückwirkungen: sekundäre Zustandsänderung (z.B. Erosion, Vorbelastung)4. Anpassung: proaktive Zustandsänderung (z.B. Erosions-, HW-schutz)→ Resultierende Klimawirkung = Δ f (Δ1, Δ2, Δ3, Δ4) = Verwundbarkeit

ΔN2051/60

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !