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Außerdem in dieser Ausgabe Kunden-Anforderungen in der Zukunft Unternehmenskultur bei Drozak Consulting Frühstücksdialog Klarer Blick nach vorn Drozak Consulting feiert seinen 20-jährigen Geburtstag: Rück- und Ausblicke Ihr Magazin für Einkauf & Logistik Ausgabe 01 / 2018

Klarer Blick nach vorn - Drozak Consulting...Agile Beschaffung: Erfolgreich durch Disruption Führendes Zusammentreffen der globalen Einkaufsverantwortlichen OKTOBER 17. – 19.10.2018

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Außerdem in dieser AusgabeKunden-Anforderungen in der

ZukunftUnternehmenskultur bei

Drozak ConsultingFrühstücksdialog

Klarer Blick nach vorn Drozak Consulting feiert

seinen 20-jährigen Geburtstag: Rück- und Ausblicke

Ihr Magazin für Einkauf & Logistik

Ausgabe 01 / 2018

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Drozak vor Ort

Drozak vor Ort Save the dates:

Veranstaltungskalender für das Jahr 2018

MAI 16. - 17.05.2018

» World Procurement Congress in London « Agile Beschaffung: Erfolgreich durch Disruption

Führendes Zusammentreffen der globalen Einkaufsverantwortlichen

OKTOBER 17. – 19.10.2018

» BVL-Logistikkongress in Berlin » Branchentreff im Bereich Logistik und Supply Chain

NOVEMBER 14. - 16.11.2018

» BME-Symposium in Berlin « Größter Einkaufskongress in Europa für Einkaufsverantwortliche

und Supply Manager

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Editorial

eigentlich hatten wir für Q1 das Thema „Einkauf 4.0“ geplant. Die letzten Wochen waren jedoch geprägt von einer mitreißenden Dynamik, die Rahmen bedingungen positiv verändert hat.

Einerseits platzt das nächste Heft „Einkauf 4.0“ förmlich aus allen Nähten, denn es kommen immer mehr Interviews und neue Artikel herein. Es fällt schwer, auf sie zu verzichten. Die Interviews werden sehr spannend sein, zum Beispiel mit Thilo Pfleghar, dem Supply Chain-Betreuer der IBM-KI-Lösung Watson.

Andererseits hat uns alle die Jubiläumsfeier des 20-jährigen Firmen bestehens, die kurz vor Weihnachten stattfand, emotional sehr bewegt. Trotz sorgfältiger Vor-bereitung, haben wir das Thema unterschätzt.

Somit haben wir ein salomonisches Urteil gefällt: Diese Ausgabe widmen wir unserem im Dezember gefeierten Jubiläum. Die Entscheidung „intern vor extern“ ist eine kleine Ausnahme in der Firmengeschichte. Das gab es bisher noch nie.

In dieser Ausgabe wollen wir uns Ihnen möglichst authentisch präsen-tieren, „einen Blick in unsere Küche“ gewähren und Sie damit unterhalten. Sie ist unser Dankeschön an unsere Kunden für ihre Treue und Vertrauen in den letzten zwei Dekaden.

Dafür werden wir den Umfang des nächsten trend-Heftes „Einkauf 4.0“ ausbauen. Auch das ist eine Ausnahme. Damit geben wir der Be-deutung und dem Stellenwert dieser Thematik die notwendige Breite und wollen Sie mit zahlreichen Beiträgen inspirieren. An dieser Stelle verspre-che ich Ihnen jetzt schon ein Feuer-werk an Ideen, Lösungen, Tipps und Benchmarks aus dem Bereich der digitalen Transformation.

Die Entstehung eines jeden trend- Heftes beginnt normalerweise mit der Festlegung des Themas durch Patrick Strobel, dem Chef unseres Business Developments. Über die Zuteilung der redaktionellen Funktion des Heft- Coaches und die interne Aufteilung der Artikel entscheidet die höchste Themenkompatibilität.

Dieses Heft ist anders. Unsere Mit-arbeiter haben sich freiwillig um die Artikel beworben. Ich habe darum ge-beten ausnahmsweise den Leit artikel zu schreiben. Genießen Sie diese „andere“ trend-Ausgabe, viel Spaß beim Lesen!

Außerdem wünsche ich Ihnen wie immer gute Geschäfte im neuen Jahr,

Dr. Jacek Drozak

„ In dieser Ausgabe wollen wir uns Ihnen möglichst authentisch präsentieren,

„einen Blick in unsere Küche“ gewähren und Sie damit unterhalten.“

Dr. Jacek Drozak, Gründer und Geschäftsführer von Drozak Consulting

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Years

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Zeiten ändern sich, Werte nicht Drozak Consulting feiert sein

20 jähriges Bestehen

20 Jahre Drozak Consulting

Vor 20 Jahren noch war Strategie- Beratung angesagt. Nach Projekt-abschlüssen wurden Kunden „dicke Ordner“ hinterlassen, die Umsetzung stand dabei nicht im Vordergrund. Der Einkauf war für die Berater nicht inter-essant, denn er hatte in dieser Zeit ein operatives Image, galt als „ebenerdig“, nicht sexy genug und zu einfach. Au-ßerdem wurden in den Einkaufsabtei-lungen auch hochrangige Mitarbeiter „geparkt“, für die es woanders gerade keinen Platz gab. Es galt das Motto „Einkaufen kann jeder“.

Firmenausrichtung

Für Drozak Consulting war das eine klare Marktlücke im Beratungs-business. Bei der Firmengründung erschien es deshalb vorteilhafter die-se existierende Lücke zu füllen an-statt sich dem Wettkampf und dem

Verdrängungswettbewerb in der Stra-tegie-Beratung zu stellen. Diese Ent-scheidung war nicht opportunistisch sondern unternehmerisch.

So wurde zunächst der Einkauf zum Firmen mittelpunkt, umgeben ei-nerseits von Design to Cost und Target Costing und andererseits von Benchmarking und Reverse Enginee-ring. Die Mixtur dieser Schwerpunkte entsprach dem Marktbedarf, war in sich konsistent und bot zahlreiche Synergie effekte an den Schnittstellen.

Strategisch logisch ausgerichtet und gut positioniert, stießen wir sofort auf Unterstützungsbedarf und gleichzeitig wenig Wettbewerb sowie ein großes Zukunftspotenzial.

Im Laufe der folgenden 20 Jahre blieb die Hauptlinie erkennbar konstant, ihre Umgebung veränderte sich jedoch kontinuierlich. So nahm die Anzahl der Benchmarking-Projekte ab. Dafür gab es mehrere Gründe, insbesondere die Wirtschaftskrise, Internet-Transpa-renz und Bedeutung von Compliance. Design to Cost-Projekte wurden durch Data Cost Analysis eingeschränkt und Global Sourcing verschwand von der Agenda, denn die meisten unserer Kunden haben Ihr SCM-Netzwerk weltweit etabliert. Die Beratungen, die solche Entwicklungen nicht voraus-sahen um darauf zu reagieren verab-schiedeten sich vom Markt.

Strategisch, logisch ausgerichtet und gut

positioniert, stie­ßen wir auf Unter­stützungsbedarf

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20 Jahre Drozak Consulting

Wichtig, um am Markt zu beste-hen, ist nicht nur auf Veränderungen im Voraus und richtig zu reagieren, sondern auch sich vor verlockenden, strategisch jedoch nicht sinnvollen Verkäufen zu schützen. Werte und Profil eines Unternehmens aufzubau-en dauert nämlich sehr lange. Sie zu begraben, geht dafür blitzschnell.

Traditionell haben inhabergeführte mittelständische Unternehmen eine höhere Überlebenschance; sie über-stehen Krisen nachweislich besser. Gleichzeitig ist es für sie auch schwie-riger Sprünge zu vollziehen.

Ein anderer wichtiger Faktor für die Widerstandsfähigkeit einer Unterneh-mensberatung ist die Diversifizierung. Diese beginnt bei der Partnerstruktur, geht über Branchen- und Kunden-vielfalt bis hin zu Methoden- und Mit-arbeiterstruktur. Hierbei gilt es, eine Balance zwischen Homogenität und Heterogenität zu finden: Einerseits soll das Firmenprofil erkennbar bleiben, auf der anderen Seite müssen Risiken abgefedert werden können.

Früher lag der Fokus auf Umsetzung und pragmatischem Vorgehen war ein Unterscheidungsmerkmal. Bera-tung mit dem Fokus auf Realisierung war ein Sonderling. Heute gilt das als Standard, der von einem Berater erwartet wird. Genauso gehören in den meisten Firmen die Härtegrad- Systematik, Maßnahmentracking und professionelles Projekt-Management

zu den etablierten Merkmalen. Der Be-rater muss einen besonderen Mehr-wert durch geziel-te Spezialisierung gewährleisten.

Deshalb treiben uns seit 20 Jahren

täglich dieselben Fragen an: Was kommt demnächst? Was werden un-sere Kunden zukünftig benötigen? Wie können wir die Anforderungen erfüllen – und zwar besser als unser Wettbewerb?

Um der Marktentwicklung gerecht zu werden, sind wir vor 10 Jahren einem T-Ansatz gefolgt.

» Wir sind „in die Breite gegangen“: und haben unsere Kompetenz in Supply Chain Management durch Integration der Logistik ganz-heitlich ausgebaut. So sind wir in diesem Bereich heute in der Lage, jede Methode auf der Basis zahlreicher Projekte in mehreren

Branchen anzubieten. Man sollte dabei die Methoden erwähnen, die zwischen dem Einkauf und der Logistik liegen, wie zum Beispiel Net Working Capital- oder Make or Buy-Optimierung

» In die Tiefe: Gleichzeitig haben wir mit der Spezialisierung (zum Beispiel mit dem Einsatz der Spieltheorie) innerhalb unseres Beratungsportfolios „die Tiefe gesucht“.

In der letzten Zeit kamen noch aktuelle Zukunftsthemen hinzu, wie beispiels-weise die gigantische Bedeutung der digitalen Transformation, die vernach-lässigte Schnittstelle Einkauf-Vertrieb und die Nutzung der Supply Chain zur radikalen Vereinfachung und Be-schleunigung der Entwicklung.

Vor allem beim 4.0-Thema erwarten wir riesige Veränderungen, in ex-ponentiellem Tempo bei Predictive Analytics, Datafizierung, Cognitive Computing, Mensch-Maschine- Konvergenz, künstlicher Intelligenz u.a. Wir wollen unsere Kunden bei der Mobilisierung mit der Empfehlung rele-vanter Lösungen unterstützen. Zudem sind wir dabei, auch unser eigenes Methoden spektrum zu digitalisieren.

Seit 20 Jahren treiben uns täglich dieselben Fragen an:

Was kommt demnächst? Was werden unsere Kunden

zukünftig benötigen?

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Kunden

Besonders direkt nach Unterneh-mensgründung ist eine große Ab-hängigkeit von wenigen Kunden häu-fig nicht zu vermeiden – so auch in unserem Falle. Entscheidend für den langfristigen Erfolg ist jedoch, sich aus dieser Abhängigkeit gezielt zu lösen. Mittlerweile haben wir aber seit Jah-ren ein sehr diversifiziertes Kunden-portfolio. Innerhalb der letzten 5 Jahre fielen auf die Top 5 unserer Kunden ca. 2/3 unseres Umsatzes, auf keinen von Ihnen jedoch mehr als 20 %. Das macht uns unabhängig von individuel-len Veränderungen in einem Konzern, den wir intensiv beraten.

Noch vor 20 Jahren hatten die Werke unserer Kunden häufig 2.000 Mitar-beiter, darunter viel Produktion, deren Umsatz lag nicht selten bei 250 bis

500 Mio. DM. Heute sind in den Wer-ken meistens bis zu 500 Mitarbeiter beschäftigt, demgegenüber steht aber wenig Wertschöpfung. Dafür liegt der Firmenumsatz häufig im Mil-liarden €-Bereich. Wir erwarten, dass sich diese Entwicklung in der Zukunft fortsetzt, die europäischen Stand orte werden sich zu großen Ingenieur-büros wandeln, die den globalen Big Data-Fluss und ihre Wertschöpfungs-struktur abhängig von der Auftrags-struktur flexibel anpassen müssen.

Der Strukturwandel wird sich fort-setzen. Viele Jobs werden entfallen, ganze Berufe durch Roboter über-nommen werden, neue, bisher nicht bekannte Lösungen werden uns über-raschen. Willkommen in der Welt von „Minority Report“. Es ist eine Illusion zu glauben, dass wir in 10 – 15 Jahren immer noch dasselbe machen werden

wie jetzt. Sowohl für unsere Kunden als auch für uns gilt es, sich den An-forderungen zu stellen und sich auf kreative und innovative Tätigkeiten zu konzentrieren. Die Verlagerung der Wert schöpfung in der produzierenden Industrie oder der Wegfall von Sour-cing bei den SCM-Beratungen sind die besten Beispiele des bereits statt-gefundenen Wandels.

Wettbewerb

Häufig beantworte ich die Frage nach dem Wettbewerb ironisch mit dem Satz „Wir haben keinen Wettbewerb“.

Eigentlich haben wir je nach der Aufgabenstellung unterschiedliche Wettbewerber. Manchmal müssen wir um den Auftrag mit den Gigan-ten kämpfen, manchmal mit Firmen

20 Jahre Drozak Consulting

Unsere Assets sind keine Anlagen, Gebäude oder Patente, sondern vor allem

unsere Mitarbeiter

Feier zum 20-jährigen Jubiläum, Drozak Consulting, Berlin, 15.12.2017

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20 Jahre Drozak Consulting

unserer Größe, teilweise aus anderen Branchen.

Natürlich treiben uns der Gewinn von Aufträgen und das Vertrauen unserer Kunden in der täglichen Zusammen-arbeit an. Gleichzeitig zollen wir unseren Wettbewerbern Respekt. Dabei handeln wir nach dem Prinzip „Das, was wir ihnen entgegenbringen, bekommen wir zurück“. So haben sich in den letzten 20 Jahren zum Teil auch freundschaftliche Beziehungen entwickelt.

Berater

Unsere Assets sind keine Anlagen, Gebäude oder Patente, sondern neben unseren Kundenbeziehungen und Methodenpool vor allem unsere Mitarbeiter mit ihren Kompetenzen und ihrer Erfahrung.

Aus der Start Up-Mentalität in unserer Entstehungsphase entwickelten sich unkonventionelle Aktionen, in der ständigen Überzeugung, alles errei-chen zu können. Mit dem Spaß- Faktor im Vordergrund war das eine unver-gessliche Zeit – schön, aber auch anstrengend.

Nach nunmehr 20 Jahren haben wir aber das Wichtigste verstanden: Um unseren Kunden Experten zur Seite zu stellen, müssen wir gute Mitarbei-ter an uns binden. Wir tun alles, damit sie sich bei uns wohlfühlen und keine 2-3 Jahre, sondern 10, 15 Jahre oder länger bleiben. Das ist anders als bei anderen Beratungen. Wir freuen uns daher besonders über eine dauerhaft niedrige Mitarbeiterfluktuation.

Fazit

Unsere letzten 20 Jahre waren geprägt von Wandel und sich stän-dig verändernden Anforderungen. Im Zuge der Digitalisierung wird sich dieser Trend nicht nur fortsetzen, sondern nach unserer Auffassung noch exponentiell verstärken.

Es wird aber auch Konstanten geben. Wir werden weiterhin mit viel Spaß und Engagement gemeinsam mit un-seren Kunden an den Herausforde-rungen der Zukunft arbeiten. Unsere Kunden werden dabei nach wie vor im Zentrum stehen.

Wir freuen uns schon auf die nächs-ten 20 Jahre mit vielen spannenden Projekten und Kundenkontakten, aus denen sich über die Jahre mehr als „Projektbeziehungen“ entwickelt haben – intensive Beziehungen sind entstanden. Das wird uns weiter antreiben.

Dr. Jacek Drozak, Gründer und Geschäftsführer

Drozak Consulting

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Kundenanforderungen

Treiber für einen rasanten Wandel

Mit dem Grad des technologischen Fortschritts und der Möglichkeit, in-dividuelle Lösungen in immer kürze-ren Zyklen zur Verfügung stellen zu können, hat sich auch das Kunden-verhalten geändert. Die beiden Treiber „Technologie“ und „Umsetzungs-geschwindigkeit“ werden auch 2018 weiter dazu beitragen, dass sich der rasante Wandel in fast allen Branchen weiter vollzieht. Allerdings wird sich das technologische Umfeld exponen-tiell verändern.

Automobilindustrie

Besonders deutlich lässt sich die-se Tendenz am Beispiel des Auto-mobils zeigen. Mit der Einführung und dem konsequenten Ausbau der Produktions systeme haben die OEMs die Möglichkeit geschaffen, viel schnel-ler auf Kundenwünsche einzugehen und im Zuge dessen sind nicht nur die Fahrzeugvarianten gestiegen. Kunden haben über Konfiguratoren mittler-weile die Möglichkeit, sich ihr Wunsch-fahrzeug so zu gestalten, dass keine zwei identischen Fahrzeuge mehr vom Band rollen. Beratungsprojekte waren gekennzeichnet von „Steige-rung der Effizienz“, „ Reduzierung der Durchlaufzeiten“ und „Change hin zum

Produktions system“. Ausgehend von der Fabrik haben sich diese Themen und damit auch die Beratungsansätze und -leistungen auf die indirekten und Verwaltungsbereiche ausgedehnt.

Alles wird „smart“ – Beratung auch

Wie werden hier zukünftige Kunden-anforderungen aussehen? Wieder am Beispiel der Automobilindustrie, spezi-ell auf den Triade-Märkten USA, West-europa und Japan, wo bereits eine hohe Sättigung mit Neufahrzeugen besteht: Wesentliche technologische

Treiber für zukünftige Kundenanfor-derungen werden Vernetzung der Fahrzeuge, weitere Digitalisierung, Elektrifizierung und autonomes Fahren sein. Darüber hinausgehend zeigt sich auf diesen Märkten auch eine hohe Umwelt dynamik, gekoppelt mit dem Trend zu „smart cities“. Eine noch höhere Umweltdynamik im Übergang von der konventionellen Verbren-nungstechnik hin zu Elektroantrieben wird in China – dem Mobility-Markt Nr. 1 – zu erwarten sein. Um dem smogbedingten Umweltkollaps zu entgehen, werden die Chinesen uns auf dem Weg zur Elektromobilität und dem autonomen Fahren überholen.

Alles in allem werden speziell die An-forderungen jüngerer Käufer, der „Ge-neration Facebook“, und neue Wettbe-werber wie Tesla die gesamte Branche vor einen Paradigmen wechsel stellen – der bereits in vollem Gange ist – und die genannten Themen über die nächsten Jahre weiter antreiben.

Integrative Lösungen

Ein Trend lässt sich für fast sämtli-che Branchen konstatieren: Kunden erwarten in zunehmendem Maße in-tegrierte Gesamtlösungen mit Mehr-wert-Dienstleistungskomponenten, die über die „Stand-Alone-Einzel-produkte“ weit hinausgehen. Dies gilt

Kundenanforderungen in der Zukunft Technologischer Fortschritt verändert auch

Kundenanforderungen fundamental

Steigende Umwelt dynamik,

gekoppelt mit dem Trend zu „smart

cities“ sind wesent­liche Treiber in der Automobilbranche

Mit dem Jahr 2018 werden wir weiterhin volatile Märkte und in vielen Branchen neue und global agierende Marktteilneh­mer sehen. Diese Tendenz hat sich bereits über die letzten Jahre gezeigt und auch der Wunsch nach kundenspezifischen

Produkten in sehr schnelllebigen Absatzmärkten wird sich weiter fortsetzen.

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Kundenanforderungen

beispielsweise für klassische Auto-motive-OEMs, die sich zu „Mehr-wert-Mobilitätsdienstleistern“ im wei-teren Sinne weiterentwickeln ebenso wie für Telekommunikations anbieter, die nicht mehr nur Zugang und Hardware, sondern darüberhinaus-gehend integrierte Data-, Media- oder Security- Lösungen bereitstellen.

Flexible und indivuidualisierbare Lieferketten

All diese Entwicklungen werden eine nachhaltige Auswirkung auf Kunden-beziehungen über die gesamte Supply Chain haben, um die oben beschrie-benen Endkunden bedürfnisse be-dienen zu können. Firmen erwarten von ihren Zulieferern immer höhere Flexibilität in der Versorgung ihrer ei-genen Produktion. Der mit der Ein-führung der Produktions systeme

gestartete Trend in den Fabriken wird nun im Zuge der Digitalisierung auf die gesamte Supply Chain aus-gedehnt. Hohe Lager bestände und lange Vorplanungszeiten werden der Vergangen heit angehören. Kunden wollen von ihren Zulieferern genau das bestellte Produkt zu einer bestimmten Zeit erhalten.

Kryptowährungen

Blicken wir weiter in die Zukunft, werden Kunden auch weniger bereit sein, für Dienstleitungen von „ Dritten“ – z. B. Banken – zu bezahlen, wenn es denn mit der Blockchain eine Technologie gibt, die Transaktionen ohne „Mittler“ durchführen lässt. Wir mögen an dieser Stelle noch keine abschließende Prognose dazu tref-fen, aber sicher ist, dass technische Möglich keiten auch an dieser Stelle das Kunden- Lieferanten-Verhältnis verändern werden. Und damit wird sich auch das Beratungsportfolio

ändern bzw. erweitern. Es wird darum gehen, im Zuge der technologischen Entwicklung ganz neue Geschäfts-modelle mit Kunden zu entwickeln. Dies lässt sich gut am Beispiel von Versorgern zeigen.

Energieversorger

Kunden von Energieversorgern wer-den beispielsweise stärker die Be-reitstellung von energienahen Dienst-leistungen einfordern, wie zum Beispiel Dienstleistungen zur Gebäudeeffizienz oder auch sogenannte „Smart Home Applikationen“. Somit werden auch hier die Treiber „Technologie“ und „Umsetzungsgeschwindigkeit“ einen wesentlichen Einfluss haben. Nicht zuletzt wird sich in diesem Bereich die

traditionell lange Kundenbindung nicht mehr halten und Energieversorger müssen sich in Zukunft noch stärker an den veränderten Kundenwünschen ausrichten. Die diffizilen Prozesse und komplexen Versorgungsketten erfor-dern nicht nur sehr flexible Produkti-onssysteme, sondern auch entspre-chend ausgebildete Mitarbeiter und ein reaktionsfähiges Risikomanage-ment. Auch hier müssen Beratungs-projekte ansetzen.

Einkauf 4.0

Ein Projekt „Entwicklung des Ein-kaufs 4.0“ zum Beispiel wird eine starke „Change-Komponente“ haben müssen. Alle relevanten Einkaufs-prozesse werden auf ihren „Digitiali-sierungsgrad“ überprüft und werden sich dramatisch ändern – im Vergleich zu den traditionellen „KVP-Projekten“

geht es jetzt eher um Revolution – ohne Change-Management wird das nicht zu bewerkstelligen sein.

Risikomanagement

Auch bezüglich des Risiko-Manage-ments werden sich die Kunden-anforderungen ändern. Der Einkauf der Zukunft braucht den transparen-ten Blick auf die Supply Chain, und sowohl Systeme als auch Prozesse müssen in der Lage sein, die aktuellen Lieferungen stets auf ihr Risiko hin zu bewerten.

Also, das Tempo der Veränderung wird exponentiell zunehmen, wir wer-den überrascht sein, wie schnell das gehen wird. Betroffen werden nicht nur die Automobil-Branche oder der Einkauf sein, sondern unser gesamtes Umfeld und Leben. Auf diese Heraus-forderungen müssen wir uns jetzt alle schnellstens vorbereiten.

Michael Thon, Partner bei Drozak Consulting

Hohe Lager bestände und lange Vorplanungszeiten

werden der Vergangen heit angehören

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Unternehmenskultur bei Drozak Consulting Ein Wandel mit Ankerpunkten

In den vergangenen 20 Jahren hat sich einiges in unserer Welt ge ändert. Das betrifft nicht nur technolo-gische Entwicklungen, sondern auch die Fokus themen in der Unter nehmensberatungsbranche und nicht zuletzt unsere ganz privaten Schwerpunktthemen.

Hat sich seitdem aber tatsächlich alles geändert, oder gibt es Werte bzw. Ankerpunkte, die für uns im Vor-dergrund stehen und diesen aktiven Anpassungsprozess an die ge-änderten Anforderungen der Umwelt, unserer Kollegen und Klienten erst ermöglich(t)en? Beratungsbranche ist „People business“ und somit stehen die Mitarbeiter bei uns im Vordergrund.

Für unseren Arbeitsalltag halten wir uns an 5 Kernwerte – für ein koope-ratives Miteinander, gegenseitige Rücksicht nahme in der Zusammen-arbeit und einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Ebenfalls le-gen wir Wert auf soziales Engagement und unterstützen im Rahmen unseres Mottos „Charity fängt vor der Tür an“ karitative Einrichtungen in Deutsch-land. Über gemeinsame interne Veranstaltungen wie bspw. Oktober-festbesuche, Fußball- und Volleyball-turniere sowie Social Areas in den Offices fördern wir den Austausch un-tereinander, stärken unser WIR-Gefühl und schaffen ein innovatives Arbeits-umfeld, das Raum für Ideen lässt.

Respekt

Ein respektvoller Umgang und eine direkte Feedbackkultur stehen bei Drozak Consulting seit 1997 im Vordergrund. Das zeigt sich bei uns insbesondere in einem offe-nen und konstruktiven Arbeitsklima. Hierbei haben sich zwar die Metho-den geändert – insbesondere durch eine vorangetriebene Globalisierung – der Kerngedanke ist jedoch gleich geblieben.

”Nach jedem Projekt erhalte ich ein offenes Feedback, das mich in meiner gezielten Weiter-entwicklung unterstützt. Auch über das interne Mentoren-programm erhalte ich wertvolle Anregungen.

Christian Behrendt Project Manager, Office München

Vielfalt

Auch wir kochen nur mit Wasser, aber: Manchmal trifft die „scharfe mexikani-sche Küche“ auf die „nüchterne nor-deuropäische Küche“, angereichert um asiatische Elemente und zaubert ein 5-Gänge-Menü. Daran wird deut-lich, dass die Verschiedenartigkeit der Kollegen und die individuellen Cha-raktere (z.B. unterschiedliche Aus-bildungshintergründe (beispielsweise Ingenieure, Kaufleute, Volkswirte), Nationalitäten und Generationen) zu einem spannenden Mix führen.

”Seit Anfang an kann ich jeden Kollegen um Rat fragen, auch meine Vorgesetzten. Ich finde es gut, dass wir uns jederzeit gegenseitig unterstützen.

David Schäfer Consultant, Office Berlin

Unternehmenskultur

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Frühstück bei Drozak

Ralf, ich höre gerade, Du bist seit 20 Jahren bei Drozak? Wow, was hat sich bis jetzt alles verändert?

Wir waren damals eine eingeschworene Gemeinschaft, hatten den Eindruck, wir werden

die Welt verändern. Heute würdest Du sagen: „Cool, eine echte Start-up-Truppe.“ Und einiges davon ist noch geblieben: An der Motivation hat

es uns nie gefehlt.

Ja, das stimmt! Eine starke interne Community unter den Kollegen gibt es nach wie vor.

Ja, ja, aber Eure Anforderungen sind heute höher. Es muss alles stimmig sein, von der Firmenvision,

Image, Positionierung und Strategie bis hin zum Wohlfühlen und Spaß an der Arbeit.

Stimmt, das muss alles schon passen. Wie hat sich denn die Projektarbeit verändert?

Die Projekte wurden immer anspruchsvoller und vorausschauender. Aber, damals wie

auch heute geht es darum, möglichst schnell umzusetzen.

Und was veränderte sich firmenintern?

Schon einiges… Einen Dienstwagen braucht inzwischen niemand mehr, Sixt und DriveNow

reichen aus.

Man ist jetzt auch viel unabhängiger und flexibler.

Klar, heute können wir auch viel einfacher auf zahlreiche digitale Tools und Apps zugreifen.

Ja, stimmt, ich liebe dieses Tempo. Alle Prozesse sind standardisiert, verknüpft und viel effizienter. Das Beraterleben hat sich auch grundlegend verändert, wir arbeiten immer öfter remote und optimieren dabei auch die Reisekosten.

Es hat sich wirklich einiges verändert und sicherlich noch mehr als wir jetzt besprechen

können.

Ha ha, stimmt! Und das Frühstück hat sich auch verändert, statt Mettbrötchen gibt es bio Goji-Beeren-Müsli…

Na dann lass uns doch mal schauen, welche Superfoods es heute gibt….

Verbindlichkeit

Gibt es das Drozak-Gen? Zumindest achten wir darauf, dass seit der Unter-nehmensgründung der Grundsatz gilt: Wir halten Zusagen gegenüber Kolle-gen und Kunden stets ein und haben den Anspruch, jederzeit positive Er-gebnisse zu erzielen. Da motiviert der eine Kollege den anderen und das seit 20 Jahren. Nur so konnten wir in der Vergangenheit, unabhängig von aktu-ellen Trends/Technologien eine nach-haltige Glaubwürdigkeit erreichen. Vielleicht gibt es ja doch so etwas wie ein Drozak-Gen…

”Mir gefällt, dass ich mich auf die Aussagen meiner Kollegen verlassen kann. Nur so kann ich bei meinen Kunden auch entsprechende Zusagen einhalten.

Katharina Weber, Senior Consultant, Office Berlin

Persönliche Entwicklung

Auch wenn unsere Kollegen teilweise sehr unterschiedlich sind, verfügen alle über ein gemeinsames Verständ-nis. Dies umfasst unsere Kenntnisse, Fähigkeiten sowie die von uns ein-gesetzten Methoden – ohne dabei unsere soziale und ökologische Ver-antwortung aus dem Blick zu ver-lieren. Da wir insbesondere in den vergangenen Jahren viele neue Bera-tungsansätze (z.B. Negotiation Power Concept) entwickelten und bewährte Methoden (z.B. Spieltheorie) überar-beiteten, ist die persönliche Entwick-lung der Mitarbeiter ein weiterer An-kerpunkt im stetigen Wandel.

”Bei Drozak Consulting wird Individualität großgeschrie-ben. Daher bieten wir maß-geschneiderte Trainings und zahlreiche Weiterentwicklungs-möglichkeiten an.

Stefanie Szambelanczyk HR-Manager, Office Berlin

Offenheit

In den vergangenen 20 Jahren haben sich neue Kommunikationstechniken etabliert. Bei Drozak Consulting blieb jedoch die Art und Weise unserer Kommunikation gleich: Wir kommuni-zieren offen miteinander, unterstützen uns gegenseitig und schaffen da-durch ein starkes Zusammengehö-rigkeitsgefühl. Da ist es weniger wich-tig, ob man Whatsapp-Nachrichten schreibt, Skype-Meetings veranstaltet oder einfach „old school telefoniert“.

”Aufgrund der engen Verbunden-heit zu meinen Kollegen an den anderen Standorten ist es egal, wo ich gerade arbeite. Ich freue mich Teil eines globalen Teams zu sein.

Justin Baraga, Head of US Office & Senior Project

Manager, Office Pittsburgh

Dr. Kai Dresch, Principal bei Drozak Consulting

und Sarah Anwander,

Project Manager bei Drozak Consulting

Unternehmenskultur

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Impressum

Drozak Consulting GmbHLeibnizstraße 5310629 [email protected]

DruckDahler Print, Wandlitz

V. i. S. d. P.Patrick StrobelRedaktion+49 (0)30 30 67 33 0

BildnachweisAdobe Stock Portraits: Drozak Consulting

Satz und LayoutSusanne Kwanka www.susannekwanka.de

Auflage / Erscheinungsweise 800 Exemplare / 4 × im Jahr

Die Zeitschrift und alle enthaltenen Texte und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme der Manuskripte gehen das Recht der Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, Vergabe von Nachdruckrechten, elektronischen Speicherung in Daten banken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien an den Herausgeber über. Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Herausgebers unzulässig. Keine Gewähr für unverlangt eingeschickte Beiträge und Fotos. Alle Nachrichten nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Das Magazin ist kostenlos.

Vorschau

In unserer nächsten Ausgabe:Revolution statt Evolution:

Die fundamentalen Veränderungen im Einkauf der Zukunft

Quo vadis Einkauf?Das ändert sich

Einkauf 4.0Jeder kennt es –

wer kann es?

FEBRUAR

MAI