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Diözese Linz vergibt zum zweiten Mal Missionspreise Blick über die Grenzen macht lebendig Die Verleihung der Missionspreise machte wiederum deutlich, dass die Hilfe aus Ober- österreichs Pfarren in die Länder des Südens und Ostens keine Einbahnstraße ist. Die Gebenden werden ebenso beschenkt wie die Empfänger der Spenden. Es ist vor allem die Lebensfreude und die schier unverwüstli- che Hoffnung, die von den Menschen im Sü- den ausgeht, und die zurück bis nach Europa strahlt. Diese Art von Dank ist kostbar und wirkt nicht selten ansteckend. Die Brücke in fremde Kontinente weitet auch den Horizont und lässt manche Probleme Österreichs in ei- nem anderen Licht erscheinen. In diesen Tagen stehen die ehemals kommu- nistischen Länder im Blickfeld der Diözese Linz. Seite 4 und 27 4 Diözese. Christian Pichler leitet das Bildungswerk. 12 Thema. Sparen – aber wie? 15 Hildegard Burjan. Gott hat mich an sich gezogen. 19 Bewusst leben. Vorsorge gegen Krebs. 21 Jugend. 72 Stunden ohne Kompromiss. 29 Kultur. Gustav Schörghofer im Gespräch. 22 Impressum. Der Verein Eine Welt der Pfarre Linz-St. Magdalena ist einer der fünf Missionspreisträger 2012 der Diözese Linz. Die Vereinsmitglieder haben herzliche Kontakte zu ihren Projektpartnern in Kolumbien. VEREIN EINE WELT Nr. 5 I 2. Februar 2012 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,90 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 67

KirchenZeitung 05/2012

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KirchenZeitung der Diözese Linz

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Page 1: KirchenZeitung 05/2012

Diözese Linz vergibt zum zweiten Mal Missionspreise

Blick über die Grenzen macht lebendigDie Verleihung der Missionspreise machte wiederum deutlich, dass die Hilfe aus Ober-österreichs Pfarren in die Länder des Südens und Ostens keine Einbahnstraße ist.

Die Gebenden werden ebenso beschenkt wie die Empfänger der Spenden. Es ist vor allem die Lebensfreude und die schier unverwüstli-che Hoffnung, die von den Menschen im Sü-

den ausgeht, und die zurück bis nach Europa strahlt. Diese Art von Dank ist kostbar und wirkt nicht selten ansteckend. Die Brücke in fremde Kontinente weitet auch den Horizont und lässt manche Probleme Österreichs in ei-nem anderen Licht erscheinen. In diesen Tagen stehen die ehemals kommu-nistischen Länder im Blickfeld der Diözese Linz. Seite 4 und 27

4 Diözese. Christian Pichler leitet das Bildungswerk.

12 Thema. Sparen – aber wie?

15 Hildegard Burjan. Gott hat mich an sich gezogen.

19 Bewusst leben. Vorsorge gegen Krebs.

21 Jugend. 72 Stunden ohne Kompromiss.

29 Kultur. Gustav Schörghofer im Gespräch.

22 Impressum.

Der Verein Eine Welt der Pfarre Linz-St. Magdalena ist einer der fünf Missionspreisträger 2012 der Diözese Linz. Die Vereinsmitglieder haben herzliche Kontakte zu ihren Projektpartnern in Kolumbien. VEREIN EINE WELT

Nr. 5 I 2. Februar 2012 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.atEinzelpreis: € 0,90 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 67

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2 Meinung 2. Februar 2012 KirchenZeitung Diözese Linz

KOMMENTAR

Ein Wahlkampfgag – na und!Er will sie auch im Alleingang in Frankreich einführen, sagt Nicolas Sarkozy – die Finanz-transaktionssteuer. Manche, die dagegen sind, meinen ab-schätzig, das sei nur ein Wahl-kampfgag. Und damit verraten sie sich selber. Denn das Wahl-volk glaubt schon lange, dass der ungebremste Finanzkapi-talismus nicht die „Mutter“ einer gerechten, am Gemein-wohl orientierten Wirtschaft ist. Im Gegenteil, er führt dazu, dass die Schere zwischen Reichen und Armen (aber auch dem Mittelstand) immer weiter auseinander geht. Eine geringe Abgabe auf Finanz-transaktionen würde die Spe-kulation dämpfen und dafür sorgen, dass die Verursacher der Krise an den Reparatur- kosten mitzahlen. Das wäre nur gerecht. HANS BAUMGARTNER

Akuter Krisenherd NigeriaSie sind gefürchtet, verüben einen blutigen Anschlag nach dem anderen und sind nicht bereit zu verhandeln: Die ra-dikalislamistische Sekte Boko Haram hat Nigeria ganz offen-sichtlich den Kampf angesagt und allen westlichen Ein�üs-sen den Krieg erklärt. Nicht nur Christen sind betroffen, auch gemäßigte Muslime, Sicher-heitskräfte, öffentliche Ein-richtungen. Mehrere hundert Menschen wurden seit Weih-nachten bereits getötet. Hil�os und ohnmächtig erscheint der nigerianische Staat gegenüber dem Terror durch Boko Haram, die mit dem Terrornetzwerk al-Qaida in Verbindung stehen soll. Dabei wären wirksame Strategien, um Boko Haram zu zerschlagen, dringend nötig. Auch, weil die Gefahr, dass sich die Gewalt auf die Nach-barstaaten ausbreitet, groß ist. SUSANNE HUBER

KOPF DER WOCHE: DANIEL LANDAU, OBMANN VON „ZUKUNFT.BILDUNG“

Jedes Kind mitnehmen

„Ich finde es erschreckend,

dass wir so viele Kinder auf

dem Bildungsweg zurücklassen. Deshalb

engagiere ich mich.Darin bestärkt mich

auch mein Glaube. Denn hier geht es um Menschen

und ihr Schicksal.“ MAG. DANIEL

LANDAU

„Wir wollen endlich vom Reden zum Tun kommen, damit nicht noch mehr Kinder auf dem Bildungsweg verloren gehen“, sagt Da-niel Landau, Obmann von „Zukunft.Bildung“.

HANS BAUMGARTNER

Wirtschaft, Caritas, Armutskonferenz und vie-le andere haben sich zusammengeschlossen,

um für notwendige Maß- nahmen im Bildungs-

bereich Druck zu ma-chen. „Wir sind eine

Allianz, die sich um Durchsetzung

bemüht, geredet ist schon genug worden“, sagt der Obmann der Plattform „Zukunft.Bil-dung“, Daniel Landau. „Wir können es uns nicht leisten, dass so viele Talente zu wenig oder gar nicht gefördert werden“, meint Landau. Das sei auch eine Frage für den Wirt-schaftsstandort Österreich, „aber mir geht es vor allem um die pädagogische und mensch-liche Seite. Denn Bildung bedeutet Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen und kultu-rellen Leben, Bildung vermittelt Selbstwert- gefühl und Lebenschancen.“ Erstes Aktions-feld der Plattform ist die Elementarbildung (Kindergarten und Volksschule), „weil die-ser Bereich ganz entscheidend dafür ist, wie spätere Bildungsverläufe aussehen“, sagt Landau. Und weil man sich momentan poli- tisch um diesen zentralen Bereich zu wenig kümmere.

Spannend. Daniel Landau ist der jüngere Bruder des Wiener Caritasdirektors Michael und er �ndet es „sehr spannend, dass wir erst-mals so eng gesellschaftspolitisch miteinan-der arbeiten“. Studiert hat Landau u. a. Wirt-schaft, Musik (Dirigieren) und Mathematik. Nach mehreren Jahren bei den Wiener Sän-gerknaben wechselte er an das Evangelische Gymnasium und Werkschulheim. Außerdem ist er in der künstlerischen Leitung des Kon-servatoriums Prayner tätig. In der Plattform arbeitet er ehrenamtlich.

KIZ

/PRI

VAT

MATTHÄUS FELLINGERCHEFREDAKTEUR [email protected]

Ein Regal an Möglichkeiten

An den Kochbüchern merkt man das Dilem-ma. Stand früher eines im Schrank, so sind es heute Dutzende, nach Kontinenten und Ländern, nach Diäten und Autor/innen sortiert. Und – zumindest in den Städten – sind auch die Zutaten aus aller Welt jeder-zeit zu haben. Was einst teuer war, bekommt man billig im Supermarkt. Doch die Fülle an Möglichkeiten stellt nicht zufrieden. Manche sehnen sich nach der Einfachheit von früher – und auch diesem Trend entsprechend, gibt es eigene Bücher – fürs Kochen, wie es früher war.

Wie mit den Kochbüchern ergeht es man-chen auch sonst im Leben. Das Regal an Möglichkeiten ist vollgestellt. Reisen in alle Welt, Sport- und Freizeitangebote in hunder-ten Varianten, Bildungsmöglichkeiten

sonder Zahl. Je mehr Türen offen stehen, um so besser das Lebensgefühl. Und dann, die Erkenntnis. Wo alles möglich scheint, geht die Freude am Konkreten ver- loren, es steht immer im Schatten dessen, was es sonst noch gäbe. Das Leben ebnet sich ein, das Glück wird schal. Weniger – aber dafür ganz. Das ist ein Lebensrezept, das nicht nur für eine ein- gegrenzte Fastenzeit Geltung haben sollte.

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Im Gespräch 3 KirchenZeitung Diözese Linz 2. Februar 2012

„Pflicht zum Widerstand“ hieß eine Tagung in Erinnerung an Prof. Kammerstätter, den großen oö. Widerstandskämpfer

Den aufrechten Gang gehen„Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“, zitierte Univ.Prof. Dr. Josef Wei-denholzer bei einer Widerstands-Tagung Friedrich Hölderlin. Auf Nachfrage präzisier-te er: Das Rettende sind wir. Wir können Widerstand leisten.

ERNST GANSINGER

Josef Weidenholzer, Neo-EU-Parlamen tarier, Präsident der Volkshilfe Österreich und Pro-fessor für Sozial- und Gesellschaftspoltik an der Uni Linz, sprach am 26. Jänner im Wis-sensturm Linz über die P�icht zum Wi-derstand. Anlass war eine Tagung zum Ge-denken an den Widerstandskämpfer Peter Kammerstätter, der im Dezember 100 Jahre alt geworden wäre.

Damals und heute. Weidenholzer zeigte Parallelen von heute zu gestern auf: Die Ge-ringschätzung der Demokratie nehme zu. Die Folgen von Finanzspekulationen samt inter-nationalem Spardiktat höhlen den Sozial-staat aus, damals wie heute, mahnt Weiden-holzer. Peter Kammerstätter, der sich in der Zeit des Austrofaschismus von den Sozialde-mokraten ab- und den Kommunisten zuge-wandt hat, lebte immer die Aufmerksamkeit gegen Demokratie-Gefährdung. Wegen sei-ner Überzeugung war er 1939/1940 im KZ Bu-chenwald.

Mit allen reden. „Die Diskussion suchen“, vor allem auch mit jenen reden, die ganz an-

dere politische Ideen vertreten, lautete eine der Antworten Weidenholzers auf die Fragen des Publikums, wie seinen düsteren Progno-sen zu entkommen sei. Weidenholzer mein-te nämlich, dass wir keiner Dritten Republik entgegengehen, sondern auf dem Weg zurück zur Ersten Republik sind.

Wehrhafte Demokratie. Es gibt eine P�icht zum Widerstand, nicht nur ein Recht. Das deutsche Bundesland Hessen hat diese P�icht sogar in der Verfassung verankert, betont Weidenholzer. Artikel 147 der hessischen Ver-fassung formuliert. „Wer von einem Verfas-sungsbruch oder einem auf Verfassungsbruch gerichteten Unternehmen Kenntnis erhält, hat die P�icht, die Strafverfolgung des Schul-digen durch Anrufung des Staatsgerichtsho-fes zu erzwingen.“ Auch Österreich wurde durch die Moskauer Deklaration (1943) nach der Befreiung aus der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft von den Siegermächten da-ran gemessen, wie viel das Land selbst zu sei-ner Befreiung beigetragen hat. Die wehrhafte Demokratie ist eine schwierige Aufgabe, hat doch der große österreichische Rechtswissen-schaftler Hans Kelsen die Wehrlosigkeit der Demokratie bedauert: „Demokratie ist dieje-nige Staatsform, die sich am wenigsten gegen ihre Gegner wehrt. Es scheint ihr tragisches Schicksal zu sein, dass sie auch ihren ärgsten Feind an ihrer eigenen Brust nähren muss.“

Sozialstaat und Demokratie gehören zu-sammen. Weidenholzer wies darauf hin,

dass die quer durch die demokratischen Par-teien gemachte Erfahrung des Widerstands während der NS-Zeit ab 1945 den Wiederauf-bau Österreichs getragen hat. Das Bewusstsein war stark, dass Demokratie eine notwendige so zialstaatliche Ausformung braucht. Die kon-servativen Parteien etwa sprachen von der so-zialen Bindung des Eigentums. 1945/1946 kam es zum einstimmigen Beschluss der Verstaat-lichungs-Gesetze. Erst in den Siebziger-Jahren seien – ausgehend von den USA – „die Märk-te zur angebeteten Gottheit“ geworden. – Ein „Gebet“, das zur Entstaatlichung, Deregulie-rung und Privatisierung drängte. Auf der an-deren Seite wuchs und wächst die Zahl der so-zialen Verlierer. Fremdenfeindlichkeit taucht wieder auf. Demokratische Institutionen wer-den in Frage gestellt. Der „direkten Demokra-tie“ wird das Wort geredet, um den repräsen-tativen Parlamentarismus schwachzureden. „Das Aushandeln von Kompromissen, das täg-liche Brot der Demokratie“, so Weidenholzer, „wird als Mauschelei verunglimpft.“

Zunehmender Rechtsradikalismus. In ganz Europa nimmt der Rechtsradikalismus zu. Die demokratische Antwort heißt Wider-stand, P�icht zum Widerstand. Das gelte auch für die Diktatur der ökonomischen Sachzwän-ge, die jetzt umbaut, was nach 1945 gemein-sam aufgebaut worden sei. Der Weg dorthin heiße, auch in Umsetzung von Peter Kam-merstätters Vermächtnis: richtig analysieren, mutig und klug sein, aufrecht gehen und die kleinen Leute achten.

Weltweit wächst die Protestbewe-gung Occupy. Das Bild links wurde vor der Europäischen Zentralbank in Frankfurt aufgenommen: „Ihr spielt, wir zahlen“, steht auf dem Transparent. Oben: Prof. Weiden-holzer im Gespräch mit Wissen-schaftskollegen Prof. Gerhard Botz.OKAPIA/IMAGEBROKER/UWE KRAFT; KIZ/EG

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4 Oberösterreich 2. Februar 2012 KirchenZeitung Diözese Linz

Christian Pichler hat die Leitung des Katholischen Bildungswerkes übernommen

Ein Stück politischerDas Katholische Bildungswerk sollte in den Pfarren in den nächsten Jahren ein Stück weit politischer werden, meint der neue Leiter des Katholischen Bildungswerkes Dr. Christian Pichler.

„Mein Traum wäre, dass jedes Bildungswerk an jedem Ort zumindest eine Veranstaltung zu einem für diesen Ort wichtigen Thema organisiert“, plädierte Pichler bei einer Pres-sekonferenz am 30. Jänner für verstärktes gesellschaftspolitisches Engagement des Bil-dungswerkes. „Das Ziel unserer Gesellschaft wird in Zukunft nicht Wachstum, sondern sozialer Zusammenhalt sein“, meinte er. Die Themen Integration und Umgang mit Frem-den bedeuteten auch für das Bildungswerk eine Aufgabe. Innerkirchlich will sich das Bil-dungswerk auch gegen einen aufkeimenden Fundamentalismus engagieren.

Qualität vor Zahlen. Maßstab des Erfolgs würden nicht nur möglichst hohe Zah-len sein, sondern die Qualität der Bildungs-werk-Angebote. Die Welt sollte dadurch „ein Stück weit wärmer, heller und freundlicher“ werden. Weil das Bildungswerk-Engagement auch von politischer Seite geschätzt wird, sieht Pichler Sparmaßnahmen im Förde-rungsbereich relativ gelassen entgegen. Insge-samt kann Pichler, der das Amt mit 1. Jänner

übernahm, auf eine sehr positive Entwick-lung verweisen. Die Eckdaten etwa im Be-reich Eltern-Arbeit sprechen für sich. Allein in 183 SPIEGEL-Treffpunkten arbeiten 900 Ehrenamtliche in Oberösterreichs Pfarren – mit 600 Gruppen wöchentlich. Am „SelbA“-Programm (Selbstständig im Alter) haben in Oberösterreich bereits 15.000 Senior/innen teilgenommen. Rund 190.000 Teilnehmer/-innen erreicht das Bildungswerk jährlich bei Veranstaltungen. MATTHÄUS FELLINGER

DDr. Helmut Krätzl plädiert für mehr Kollegialität in Kirchenleitung. HAIJES

AUF EINEN BLICK

Bischöfe sollen mitentscheidenDie Möglichkeiten des Zweiten Vatikanischen Konzils sind bei Weitem noch nicht erschöpft, betonte der ehemalige Wiener Weihbischof Dr. Helmut Krätzl bei der diesjährigen Thomasaka-demie der Kath.-Theol. Privat-universität und des Priestersemi-nares am 25. Jänner in Linz. Vor allem unterstrich Krätzl das „sy-nodale“ Wesen der Leitung der Kirche. Bischöfe und Bischofs-konferenzen hätten die Ver-p�ichtung, in Rom die Anliegen der Ortskirchen mit Nachdruck zu vertreten und zu zeigen, was notwendig ist. „Es kann nicht alles in Rom entschieden wer-den“, auch im Blick auf die gro-ßen Unterschiede in den Kultur-kreisen.

Ökumene heißt Verwandlung

Evangelisch-Methodistische Kirche. Zum Abschluss der Weltgebetswoche für die Ein-heit der Christen am 26. Jänner 2011, feier-ten Vertreter/innen der neun in Oberöster-reich ansässigen christlichen Kirchen einen ökumenischen Gottesdienst. Das Motto der diesjährigen Gebetswoche lautete: „Wir wer-den alle verwandelt durch den Glauben an Christus“. „Wenn wir Ökumene bedenken, dann müssen wir das Geheimnis der Ver-wandlung bedenken. Wo Gott uns zu Neu-em ruft, müssen wir bereit sein für den Prozess der Verwandlung“, so Ökumenerefe-rentin Helga Schwarzinger. Gastgeberin des Gottesdienstes war die evangelisch-metho-distische Gemeinde, deren Kirche sich in der Wiener Straße 260 be�ndet. Die Gemeinde ist nach dem 2. Weltkrieg im Flüchtlingsla-ger entstanden, erklärt Superintendent Lo-thar Pöll, der zurzeit Pfarrer der Linzer Ge-meinde ist. Die Pfarre zeichnet bis heute ein großes soziales Engagement aus.

Plädiert für ein „menschennahes“ Bil-dungswerk. DDr. Christian Pichler. KIZ/MF

Immer gut besucht: Der Sozialstammtisch

Eine Tankstelle

Vor 15 Jahren begann eine kleine Gruppe eine Veranstaltungskooperation zu sozialen Fragen, „Sozialstammtisch“ genannt. Man traf sich im damaligen „Betriebsseminar“. Die Initiative lud nun am 30. Jänner zum 100. Sozialstammtisch ein.

Der Ort des Treffpunkts, nicht aber der Name ist gleich geblieben. Er heißt nun „Cardijn-Haus“. Die Personen der Träger-gruppe haben andere Gesichter, aber die Veranstaltungsgemeinschaft mit kirchli-chen bzw. gewerkschaftlichen Bezügen und ihre Intention ist gleich geblieben: Informa-tionspool und Tankstelle zu sein für das En-gagement für soziale Gerechtigkeit. Bisher zählte man 4500 Teilnehmer/innen.

Prominente Stammtisch-Gäste. Der erste Gast vor 15 Jahren war LH-Stv. Josef Ackerl, damals Soziallandesrat. Er kam auch zum Jubiläums-Stammtisch, ebenso der oö. Ge-werkschafts-Chef Dr. Johann Kalliauer und Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz. Wirt-schaftsforscher Markus Marterbauer hielt den Festvortrag. Die prominenten Gäste wünschten dem Stammtisch weiterhin Aus-dauer im Tankstellen-Dasein.

Zum 100. Sozialstammtisch kamen u. a. Stammtisch-Mitbegründerin Edeltraud Artner-Papelitzky, Johann Kalliauer, Bischof Ludwig und LH-Stv. Josef Ackerl (1. Reihe, v. l. n. r.). KIZ/EG

Page 5: KirchenZeitung 05/2012

Oberösterreich 5 KirchenZeitung Diözese Linz 2. Februar 2012

POLITIK

Asylwerber/innen

In Reichersberg soll ein Quartier für 20 bis 25 Asylwerber/innen errichtet werden. Das haben Ca-ritas und Land OÖ vereinbart. Zum von Bürgermeister Bern-hard Öttl am 26. Jänner einbe-rufenen Informationsabend sind viele Reichersberger/innen ge-kommen. Land und Caritas stell-ten dort das Projekt vor. Die Ab-lehnung der Bevölkerung aber war massiv. Der Gemeinderat hat sich einstimmig negativ zum Projekt geäußert. Solche Erfahrungen machen das Land OÖ und Asylbetreu-ungs-Einrichtungen auf der Su-che nach Asyl-Quartieren immer wieder. Das Land OÖ weist da-rauf hin, dass der Quartier-Be-darf jüngst wieder gestiegen ist. Wenn die Au�agen erfüllt wer-den, will Oberösterreich seine Zusage, die Quote zu 100 % zu erfüllen, einhalten.

Gerichtspräsident Dr. Johannes Payrhuber will sparen und Kleingerichte zusammen legen

Sind Gerichte Nahversorger? Der neue Präsident des Oberlandesgerichtes, Dr. Johannes Payrhuber-Wolfesberger, will einen schon seit Längerem diskutierten Ein-sparungsplan in die Tat umsetzen: Bezirksge-richte außerhalb von Bezirksstädten sollten zusammen gelegt werden. Etwa ein Dutzend Gerichte wären davon betroffen.

ERNST GANSINGER

Dr. Johannes Payrhuber nennt Kosten, die der Staat bei Gerichtszusammenlegungen einspa-ren könnte, nicht nur Mietkosten. Payrhuber führt vor allem die hohen Sicherheitskosten ins Treffen, ebenso die Ausstattungskosten der Arbeitsplätze. Alle Gerichte brauchen Ein-gangskontrollen. Jährlich werden dort mehr als 350 Schusswaffen sowie Tausende andere Waffen abgenommen.

50 Kilometer bis zum nächsten Gericht. Viele betroffene Gerichte – die Rede ist vor al-lem von Bad Ischl, Frankenmarkt, Lambach, Leonfelden, Mauthausen, Peuerbach, Pregar-ten, Weyer und Windischgarsten – argumen-tieren gegen die Sparpläne und für den Wei-terbestand. So weist etwa der Vorsteher und alleinige Richter des Bezirksgerichtes Win-dischgarsten, Dr. Reinhard Füßl, darauf hin, dass er in diesem Gericht zu 140 Prozent aus-gelastet ist. Füßl arbeitet, weil das BG Win-dischgarsten zu klein ist, zusätzlich im BG Kirchdorf. Durch die Kleinheit des Gerichtes gelinge es, viele Verfahren kurz zu gestalten. Würde das kleine Gericht schließen, hieße das für manche Leute, bis zu 50 Kilometer fah-ren zu müssen, um zum Gericht zu kommen. Einmal im Leben. Durchschnittlich hat ein Oberösterreicher bzw. eine Oberösterreiche-rin einmal im Leben etwas bei Gericht zu

tun, hält es Präsident Payrhuber für keine große Belastung, wegen Gerichts-Sachen wei-ter fahren zu müssen. Bei den Bezirkshaupt-mannschaften, wohin die Bürger öfter müss-ten, werde das ja auch in Kauf genommen. Es gebe aber Personen, die viel häu�ger bei Gericht zu tun haben und die eher zu den weniger mobilen Menschen im Land gehö-ren, hält dem Dr. Füßl entgegen. Er nennt die Rechtsfragen Scheidung, Obsorge und Sach-walterschaft. Sachwalter von älteren Men-schen etwa sind häu�g deren Ehepartner/in-nen. Auf Anfrage der KirchenZeitung sagt die Geschäftsführerin der Caritas für Menschen in Not, Mag. Alexandra Riegler-Klinger, dass bei den Caritas-Klienten die Frage „Zugang zu den Gerichten“ kein vorrangiges Thema sei.

Spezialisierung als Vorteil. Zusammen ge-legte Bezirksgerichte sollten mit etwa drei Richter/innen und den weiteren Mitarbei-ter/innen besetzt sein. Die Gesetze würden rasch novelliert, das EU-Recht ist zu berück-sichtigen. Die Rechtssprechung werde kom-plizierter, da sei es gut, wenn sich Richter spe-zialisieren können, meint Payrhuber, der die Aussage von Dr. Füßl bestätigt: Auch viele kleine Gerichte leisten Hervorragendes. Das sei aber nicht eine Folge der Kleinheit, son-dern der dort tätigen Menschen. Mag. Herbert Ratzenböck war bis 2010 Vor-steher des BG Leonfelden und ist seither am Landesgericht Linz. Er gibt zu bedenken, dass im Koordinierungsaufwand bei plötzlich auf-tretenden Ausfällen ein Nachteil kleiner Ge-richte bestehe – bei Krankheit zum Beispiel. Kosten entstünden auch durch Reisegebüh-ren der Richter, die an mehreren Gerichten zu tun haben. Aber wo dann die Gerichte zu-sammengelegt werden, sei eine andere Frage, sagt Ratzenböck; eine Frage der Politik.

Im Zeugenstand

Bewegend – auch im Hinblick auf das auf Seite 3 dieser Ausgabe beschrie-bene Anliegen „Widerstand“ – war die Buch- und DVD-Präsentation „Im Zeugenstand“ am 28. Jänner im Linzer Landhaus. Landeshauptmann Dr. Jo-sef Pühringer konnte sechs der neun Holocaust- und NS-Überlebenden be-grüßen (Bild rechts), die Bernhard Rammerstorfer für sein Buch- und DVD-Projekt interviewte. Er sammelte in 30 Ländern Fragen junger Menschen, die er dann den neun Zeitzeugen stellte – Menschen, die die Nationalsozia-listen wegen ihrer Religionszugehörigkeit (Zeugen Jehovas) oder aus rassis-tischen Gründen (Sinti, Juden, Kärntner Slowenen) verfolgt haben. Im Zeugenstand, 392 Seiten, € 29,80, ISBN 978-3-9502462-3-0.

Richter am Wort: OLG-Präsident Dr. Johannes Payrhuber-Wolfesberger (o. li.), Dr. Reinhard Füßl (o. re.) und Mag. Herbert Rat-zenböck (li.). PRIVAT (3)

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Autor Bernhard Rammerstor-fer (Mitte) mit Zeitzeugen im Landhaus. LAND OÖ/CERPNJAK

Page 6: KirchenZeitung 05/2012

„Ich hoffe, dass man uns nicht vergisst. Viele denken:

Rumänien ist ein EU-Land, in Wahrheit sind wir nach

wie vor ein Entwicklungsland!“ – Der Direktor der Cari-

tas Alba Julia in Rumänien, Dr. Andras Marton, hofft wie

viele andere osteuropäische Diözesen und die Caritas

Sibirien auf Hilfe aus Österreich.

ERNST GANSINGER

„Bitte, vergesst uns nicht!“

Mit der Caritas-Osthilfesammlung 2012 wird ein wichti-ger Beitrag zum Nicht-Vergessen geleistet. Denn die Men-schen in Osteuropa und Sibirien sind von der Finanz- und Wirtschaftskrise schwer getroffen, die Verelendung zieht weite Kreise. Das gilt für Rumänien, Weißrussland, Bos-nien, Serbien und Sibirien, wo die Caritas Oberösterreich mit den dortigen Caritas-Organisationen Partnerschaften gebildet hat.

Die Kinder-armut in

Osteuropa nimmt erschre-

ckend zu, macht die Caritas

aufmerksam.CARITAS

Nicht vergessen sein, bedeutet zum Beispiel für Irina in der sibirischen Stadt Angarsk, dass sie weiterhin das von der Caritas unterstützte Straßenkinderzentrum besuchen kann. Die elfjährige Irina hat ihren Vater nie kennenge-lernt, ihre Mutter ist arbeitslos und alkoholkrank. Vor diesem Elend und der häuslichen Gewalt �üchtete das Mädchen in ein Leben auf der Straße. Die Ordensschwes-tern des Caritaszentrums haben es geschafft, dass Irina erst einmal wieder Vertrauen zu Erwachsenen aufbauen konnte. Jetzt besucht sie sogar die Schule und lernt tüch-tig. Sie möchte Stewardess werden.

Leben im Stall. Nicht vergessen sein, hilft auch jenem Kind, das erst vor wenigen Tagen in eines der Caritas-Häuser in der Diözese Alba Julia gekommen ist. Es hat bis-her mit seiner Mutter in einem Stall gelebt. Die Mutter ist dort zur Betreuung der Tiere beschäftigt, einen anderen Wohnplatz gab es für sie und das Kind nicht. Für das Kind ist es nun besser geworden; die Mutter haust nach wie vor im Stall. Caritas-Direktor Marton erzählt noch von ande-

Page 7: KirchenZeitung 05/2012

Thema 7 KirchenZeitung Diözese Linz 2. Februar 2012

„Bitte, vergesst uns nicht!“

Dieser KirchenZeitung liegt eine Caritas-Information zur Osthilfe-Sammlung bei.

ren, die nicht vergessen werden sollten: Ein 14-jähriger Bub zum Beispiel, der sehr krank war und den die Cari-tas medizinisch betreute. Seine Eltern arbeiten auf dem Land und können nicht für ihn sorgen. Er lebt bei sei-ner Großmutter. Auch ihre Armut ist groß und sie muss-te für zwei Monate ins Krankenhaus. In Rumänien gilt es, all jene Kinder nicht zu vergessen, deren Eltern (oder ein Elternteil) im Ausland arbeiten – 350.000 Kinder sind da-von betroffen!

Arm und arbeitslos. Die Straßenkinder gibt es zwar nicht mehr in der Zahl wie noch vor zehn Jahren. Damals kamen 60 Prozent der Bukarester Straßenkinder aus dem Schiltal, wo die Industrie zusammengebrochen ist. Zent-rale Stadt in dem an sich schönen Naturgebiet ist Petros-ani, es gehört zur Diözese Alba Julia. Groß ist die Armut, bedrängend die Arbeitsosigkeit. Für die Straßenkinder ge-schah einiges. Dank auch des Nicht-Vergessens durch Part-ner-Organisationen wie die Caritas Oberösterreich hat sich die Lage gebessert. Insgesamt aber ist noch viel zu tun.

Kinder auf der Straße

Die Straßenkinder sind in Rumänien nicht mehr so das Thema wie früher, sagt Dir. Andras Marton von der Caritas Alba Julia in Rumänien. Daher hat seine Caritas die Nachtasyle in sozialpädagogische Zentren umgewandelt. Nach wie vor aber leben viele Kinder tagsüber auf der Straße, besuchen kei-ne Schule. Die Caritas in Rumänien macht sich zur zur Aufgabe , ihnen Anknüpfungs-Angebote für eine sinnvolle Entwicklung zu geben. Sie führt Tageszentren und berät auch die Familie – Mütter, Väter und Geschwister – von betroffenen Kindern.

Kinderheime

Ein wichtiger Schritt der rumänischen Re-gierung war, dass sie Nicht-Regierungs-Or-ganisationen, darunter auch der Caritas, das Management staatlicher Kinderheime überant-wortete. Die großen Heime sind im Wesentli-chen Geschichte. Mit dem organisatorischen Umbau hält der Wandel im Fürsorge-Denken allerdings nicht Schritt. Die Caritas ist gefragt mit ihren Familien-Unterstützungen. In Ru-mänien, so Marton, ist das Bild von Familie ziemlich desolat. Die Kirche bemüht sich, zum Beispiel durch Gespräche in den Schulen, das Bild von Familie zu verbessern.

Gerade auf dem Land ist die Armut groß. Mehr als 40.000 Kinder brechen die Schu-le ab, vor allem auch im ländlichen Raum. Nachmittagsbetreuung ist daher ein wich-tiges Angebot der Caritas. Alles in allem be-treut die Caritas Alba Julia 3500 Kinder pro Jahr. Dazu gehören auch die 200 Kinder ei-nes Roma-Ghettos, die seit 15 Jahren Schul-unterricht bekommen.

Schutzengerl

Ein besonderes Projekt ist das „Schutzengel“-Programm in der Region Harghita: 500 Ju-gendliche, die meisten Schüler/innen vor dem Abitur, betreuen je ein Kind.

JÜRG. CHRISTANDL

Dir. Andras Marton von der Caritas Alba Julia in Rumänien. CARITAS ALBA JULIA

In den Ländern Mittel- und Osteuropas wachsen nach Angaben der UNICEF etwa 1,3 Millionen Kinder ohne elterli-che Fürsorge auf.

Page 8: KirchenZeitung 05/2012

8 Aus Oberösterreichs Pfarren 2. Februar 2012 KirchenZeitung Diözese Linz

MOMENTE

�� Tag des geweihten Lebens. An die 200 Ordensangehörige der Diözese Linz und Mitglieder von Säkularinstituten haben sich mit Bischof Ludwig Schwarz bei den Karmeliten getroffen, um gemeinsam den Tag des geweih-ten Lebens zu feiern. In seinem Referat hat Univ.Prof. Dr. Ewald Volgger den Kern des Ordensle-bens mit dem Thema „Eucha-ristie im Alltag leben“ in beein-druckender Weise erschlossen. Die tägliche Eucharistiefeier gibt wertvolle Impulse für die konk-rete Gestaltung des Alltags. Eu-charistie feiern formt Kräfte und Werte aus, die für den Gottes-dienst und das konkrete Leben wichtig sind, so Volgger. Er ver-weist dabei beispielhaft auf ge-meinsames Tun, Grüßen, Hören, Antworten und Danken. In der Art und Weise wie gefeiert wird, ergibt sich auch ein klares Bild des Kirchenverständnisses und der sich gestaltenden Kirche.

�� Jungschar. Peter Feigl wurde am 29. Jänner als neuer ehren-amtlicher Vorsitzender gewählt. Er löst Martin Dobretsberger ab, der sein langjähriges En-gagement in der Katholischen Jungschar beendet. Gemein-sam mit Norbert Niklas und Eli-sabeth Greil wird Peter Feigl im kommenden Jahr die Katholi-sche Jungschar OÖ. leiten. Als langjähriger Gruppenleiter in Bad Ischl bringt er viel Erfah-rung für diese Tätigkeit mit.

Missionsstelle der Diözese Linz überreicht Missionspreise

Kirche muss missionarisch sein„Der Einsatz so vieler Pfarren für die Länder des Südens garantiert, dass die universelle Aufgabe der Kirche nicht vergessen wird. Kirche ist ihrem Wesen nach missionarisch“, betonte Bischof Ludwig Schwarz bei der Verleihung der Missionspreise am 27. Jänner 2012 im Bischofshof.

JOSEF WALLNER

Bei der Festansprache wies Bischof Schwarz auf seine Begegnungen bei den Pfarrvisitatio-nen hin. Fast in jeder Pfarre trifft er auf Grup-pen, die über den eigenen Tellerrand hinaus-schauen und helfen, die weltweite Spirale des Elends zu durchbrechen. Er dankte allen für diesen Einsatz. Unter den vielen Engagierten wurden fünf Gruppen mit dem Missionspreis 2012 ausgezeichnet.

Die Preisträger. Der Fachausschuss Mis-sion der Pfarre Bad Hall verdankt seine Ent-stehung dem Kontakt mit Franz Windischho-fer, der in Peru Pfarrer ist. Seither unterstützt die Gruppe Missionare aus Oberösterreich

und hält auch Kontakt mit ihnen. In Garsten treffen sich seit 55 Jahren Frauen mittwochs nach dem Frauengottesdienst zum Basteln. Die Arbeiten werden beim Adventmarkt ver-kauft. Der Erlös – von 2002 an waren das 78.000 Euro – kommt der Missions arbeit in aller Welt zugute. Das Pfarrcafé Traun hat seit 30 Jahren jeden Sonntag geöffnet. Neben der Möglichkeit zur Kommunikation der Kir-chenbesucher/innen untereinander stellt das Pfarrcafé eine wichtige Verbindung zu den Menschen in den Ländern des Südens her. Die Einnahmen des Pfarrcafés gehen in Hilfs-projekte. Unter den Aktionen für Menschen in Not der Pfarre St. Marien ragen die Kon-takte zu P. Günther Ecklbauer in Pakistan her-vor, der aus der Pfarre stammt, und zur Part-nerpfarre Caplijna in der Herzegowina. Der Verein Eine Welt – St. Magdalena konnte seit seiner Gründung vor 22 Jahren, kräftig un-terstützt vom Land Oberösterreich, 500.000 Euro nach Kolumbien überweisen. Sr. Elfride Jagersberger aus Gmunden ist die kompeten-te Ansprechpartnerin vor Ort.

X Anerkennungspreise siehe Seite 27.

Diözesanbischof Ludwig Schwarz und der Leiter des Missionsstelle Andreas Reumayr (rechts) gratulieren dem Team des Pfarrcafés Traun zum Missionspreis. Die Pfarre St. Marien (rechtes Bild) war ein weiterer Preisträger. KIZ/JW

Preisverleihung an die Mitglieder der KFB-Bastelrunde der Pfarre Garsten (linkes Bild) und an die Pfarre Bad Hall.Vorsitz: Elisabeth Greil, Peter Feigl (Mitte) und Norbert Niklas. PRIVAT

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Aus Oberösterreichs Pfarren 9 KirchenZeitung Diözese Linz 2. Februar 2012

PFARRIMPULSE

�� Pfarrgemeinderats-Wahlen. Das Kabarettistenduo Günther Lainer (rechts) und Ernst Aigner hat im Auftrag der katholischen Kirche in OÖ drei kurze humor-volle Videospots zum Thema „Kirche und Pfarrgemeinderat“ produziert. Die jeweils zweimi-nütigen Filme thematisieren auf humorvolle Weise die vielen Leistungen der Kirche, das En-gagement der Frauen sowie den Aufruf zum Mitbestimmen. Sie �nden sich auf www.dioezese-linz.at und auf Youtube.

�� Kirchenkabarett. Am 27. Jänner erlebten 350 Zuschauer/innen in der Bindermichler Kir-che einen Kabarett-Abend un-ter dem Titel: „Dechant for-dert Konzil!“ Die Originaltexte des Zweiten Vatikanischen Kon-zils dienten für Pfarradministra-tor Martin Schrems und Pfarr-assistent Franz Pamminger als Ausgangspunkt, um sich auf hu-morvolle Weise in einem Zwie-gespräch zwischen Pfarrer und Laie über die Zukunft der Kirche Gedanken zu machen.

Die musikalischen Zäsuren (Mat-thias List – Gesang, Manfred Mollnhuber – Piano) sollten mit ihren Texten und Melodien an die Realität erinnern, in der statt Freude und Hoffnung oft Selbst-mitleid und Frustration vorherr-schen.

Franz Pamminger und Martin Schrems (rechts) gestalteten einen humorvollen Abend. OPPENAUER

Neuer Trend: Firmvorbereitung, die Pfarrgrenzen überwindet

„Der Gewinn ist ungleich größer als der Mehraufwand“ Mit Februar beginnt in den meisten Pfarren die Saison der Firmvorbereitung. Ein Trend ist, dass immer mehr Gemeinden dabei ver-suchen, die Pfarrgrenzen zu überschreiten. Gegen das Einzelkämpfertum haben sich etwa die Ennstal-Pfarren Gaflenz und Weyer für ein Kooperationsmodell entschieden.

PAUL STÜTZ

Letztes Jahr haben Weyer und Ga�enz zum ersten Mal bei der Firmvorbereitung gemein-same Sache gemacht. Konkretes Beispiel dafür war ein von den Jugendlichen organisiertes großes Bene�zkonzert für schwerstbehinder-te Kinder in der Region, bei dem man 7.000 Euro einnehmen konnte. „Eine Pfarre alleine schafft das nicht“, sagt Dekanatsjugendleite-rin Anita Buchberger. „Wenn zwei Pfarren bei der Firmung zusammenarbeiten, können sie den Jugendlichen deutlich mehr bieten“, sagt Buchberger. Sie betont, dass die Kooperation nicht aus einer Notsituation heraus entstan-den ist. Aufgrund der vielen verschiedenen Kontaktmöglichkeiten mit den Firmbeglei-ter/innen könne man auf Jugendliche dif-ferenzierter eingehen und ihnen auch viele unterschiedliche Zugänge zum Glauben ver-mitteln.

Keine Einzelkämpfer. Vorteilhaft für die Zusammenarbeit ist in Ga�enz und Weyer, dass die Mehrheit der Jugendlichen sich so-wieso durch den gemeinsamen Besuch der Hauptschule in Weyer kennt. Ressourcen und Finanzen würden durch die Kooperation optimal gebündelt, betont Ani-ta Buchberger: „Die Begleiter sehen, dass sie keine Einzelkämpfer in ihrer Pfarre sind.“ Für

die Firmlinge wiederum sei es toll, in einer so großen Gruppe zu sein. So kommen Weyer und Ga�enz auf insgesamt 60 Jugendliche bei der Firmung. Ähnlich gute Erfahrungen bei der Zusam-menarbeit in der Firmvorbereitung hat man im Dekanat Linz-Nord. Seit fünf Jahren wan-dern Firmprojekte aus den insgesamt acht Pfarren in einen gemeinsamen Pool. Die Firmlinge können in der Folge aus einem gro-ßen Topf auswählen. „Jugendliche sind in der Stadt selten auf eine Pfarre �xiert, sind mobi-ler“, erzählt Pfarrassistent Matthias List und ergänzt: „Die Arbeit wird auf mehrere Schul-tern verteilt.“ Als Modell der Zukunft be-zeichnet Stefan Schöttl vom Firmarbeitskreis der Diözese Linz pfarrübergreifende Firmvor-bereitung. „Die Koordination bedeutet zwar einerseits Mehrarbeit, aber der Gewinn ist ungleich größer“, betont er.

Den Zusammenhalt üben. Gaflenz und Weyer gehen seit 2011 gemeinsame Wege in der Firmvorbereitung. PFARRE (2)

Horizonterweiterung für die Jugendlichen. Das Modell Gaflenz und Weyer soll Schule machen.

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2. Februar 2012 KirchenZeitung Diözese Linz10 Thema

ZUR SACHE

Erneut Anschläge durch Boko Haram In Nigeria sind bei neuen An-schlägen auf Polizeistationen und andere öffentliche Einrich-tungen laut of�ziellen Polizei-angaben 186 Menschen getötet worden. Auch in zwei christ-lichen Kirchen explodierten Sprengkörper. Verletzt wurde jedoch niemand. Wie nigeria-nische Medien berichten, be-kannte sich die radikalislamis-tische Sekte Boko Haram am vergangenen Wochenende zu den Bombenanschlägen vom 20. Jänner in der Stadt Kano im Norden Nigerias. Die verantwortlichen Attentä-ter der Sekte Boko Haram hat-ten sich zum Teil als Polizisten verkleidet. Das sagte der katho-lische Bischof von Kano, John Namanze Niyiring, dem vati-kanischen Pressedienst „Fides“. Zudem habe es sich bei einem großen Teil der Terroristen um Ausländer gehandelt, vor allem aus Niger und dem Tschad. Sie hätten Tarnuniformen getra-gen, die jenen der „Mobile Po-lice Force“ geglichen hätten, so der Bischof. Als sich daraufhin einige Zivilisten an sie gewandt hätten, seien diese kaltblütig erschossen worden. Nigerias Präsident Jonathan Goodluck verurteilte die An-schläge und kündigte an, mit aller Härte des Gesetzes gegen die Verantwortlichen vorge-hen zu wollen. Die Täter seien „Feinde“ der Demokratie. Nach Angaben der nigeriani-schen Zeitung „Daily Trust“ er-klärte Boko Haram, die Angrif-fe seien eine Vergeltungsaktion für die Weigerung der Regie-rung, inhaftierte Mitglieder der Gruppe freizulassen. Mit rund 160 Millionen Ein-wohnern ist Nigeria das bevöl-kerungsreichste Land Afrikas. Im Norden des Landes leben überwiegend Muslime, im Süden vor allem Christen. Ins- gesamt bekennen sich etwa 50 Prozent der Bevölkerung zum Islam und zwischen 45 und 48 Prozent zum Christentum.

Nigeria: Terror durch die Sekte Boko Haram

Boko Haram verbreitet Angst und Schrecken

Seit einem Jahr kommt es in Nigeria immer wieder zu blutigen Anschlägen durch die radikalislamistische Sekte Boko Haram. Ingeborg Grau, Afrikawissenschafterin, ver-folgt seit vielen Jahren mit Anteilnahme die Ereignisse in Nigeria und nimmt dazu Stellung.

INTERVIEW: SUSANNE HUBER

Die islamistische Sekte Boko Haram ist verantwortlich für den Terror in Nigeria. Wird hier Religion für andere Zwecke missbraucht?Ingeborg Grau: Führende, angesehene Leute, die dem Islam angehören, haben Boko Haram kritisiert und klargestellt, dass die Sekte nicht den Islam repräsentiert. Der Gouverneur Mu’azu Babangida Aliyu vom Niger State, einem Bundesstaat Nigerias, in dem ebenfalls Anschläge stattfanden, hat festgestellt, „der Is-lam ist eine Religion des Friedens, die Gewalt und Verbrechen in keiner Form unterstützt“. Er hat sich ganz klar von Boko Haram distan-ziert. Auch der Sultan von Sokoto, Muhamma-du Sa’ad Abubakar III, ein sehr prominen-ter Vertreter des Islam, von vielen Muslimen und Musliminnen in Nigeria als spirituelles Oberhaupt angesehen, hat die Sekte als „anti- islamisch“ und als „eine schlimme Heraus-forderung für den Islam“ bezeichnet. Die isla-mistische Sekte Boko Haram beruft sich zwar auf den Islam, es handelt sich aber offenbar um Terroristen

Es heißt, Boko Haram will einen muslimischen Gottesstaat errichten ... Ingeborg Grau: Ja, das war das ursprünglich deklarierte Ziel, einen muslimischen Staat zu errichten und die sogenannte „volle Scharia“, also das islamische Recht auch im Strafrecht, wie es bereits in elf nördlichen Bundesstaaten gilt, in ganz Nigeria einzuführen. In der Zwi-schenzeit scheint es aber ein Rundumschlag zu sein, der sich auch gegen Muslime richtet, die innerhalb dieses Staates operieren und die laut Boko Haram „unislamisches“ Verhalten an den Tag legen. Zum Teil wurden auch Mus-limgelehrte angegriffen, die den Anhängern von Boko Haram als zu „liberal“ galten. In letzter Zeit waren vorwiegend Christen und christliche Kirchen Ziele der Anschläge durch Boko Haram. Die Anschläge in Kano vom 20. Jänner richteten sich allerdings vor allem gegen Polizei- und Regierungsstellen.

Es werden sozusagen westliche Einflüsse bekämpft ...Ingeborg Grau: Übersetzt steht „Boko“ für Wissen und Bildung im westlichen Sinne und „Haram“ für alles, das „unislamisch“ und in diesem Sinne „tabu“ ist. Das bedeutet, für die Sekte sind westliches Wissen und westliche Lehren verboten. Boko Haram kritisiert, der heutige Staat Nigeria sei als Nachfolgestaat des britischen Kolonialismus „unislamisch“.

Die Sekte hat unlängst den Christen ein Ultima-tum gestellt, den überwiegend muslimischen Norden des Landes zu verlassen ...Ingeborg Grau: Nicht nur den Christen. Dieses Ultimatum haben sie allen gestellt, die im Norden nicht „heimisch“ sind. Das trifft nicht nur Christinnen und Christen. Infolge-dessen kam es auch zu Massen�uchten in den Süden. Generell ist es in Nigeria so, dass eth-nische Bevölkerungsgruppen, die in einem Bundesstaat leben, aus dem sie ursprüng-lich nicht stammen, als „Nicht-Indigene“ be-zeichnet werden und immer wieder Diskrimi-nierungen ausgesetzt sind. Das heißt jenen, die in einer Region in diesem Sinne „Fremde“ sind, werden gewisse Rechte verwehrt oder nur widerwillig zugestanden.

Seit wann gibt es die Sekte Boko Haram? Ingeborg Grau: Boko Haram wurde vor etwa zehn Jahren gegründet, allerdings kam es bis

Dr. Ingeborg Grau ist Lehrbeauftragte am Institut für Afrikawissenschaften in Wien. Seit 1973 bereist sie immer wieder Nigeria – zu Studienzwecken, aber auch um Freunde zu besuchen, die sie seit Jahrzehnten kennt. INGEBORG GRAU

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KirchenZeitung Diözese Linz 2. Februar 2012 Thema 11

Sie beschützen sich gegenseitig – Musli-me schützen Christen und Christen schützen Muslime. Hier, in der nigerianischen Haupt-stadt Abuja, bilden Christen eine schützen-de Menschenkette um betende Muslime. REUTERS

Anfang 2010 zu keinen Anschlägen. Zur Ra-dikalisierung beigetragen hat möglicherweise unter anderem die Verhaftung des damaligen Anführers und Gründers von Boko Haram bei einer Polizeirazzia 2009 im Hauptquartier der Sekte in Maiduguri. Mohammed Yusuf – übri-gens ein „westlich“ hochgebildeter Muslim – ist in weiterer Folge in Polizeigewahrsam ver-storben. Die Anschläge haben sich zunächst aber kaum gegen Christen gerichtet; erst seit 2011 sind sie vermehrt ins Visier von Boko Haram geraten. Als planmäßige Christenver-folgung würde ich das aber nicht bezeichnen.

Der Erzbischof von Jos hat die derzeitige Lage in Nigeria als noch gefährlicher bezeichnet als zur Zeit des Bürgerkriegs. Wie schätzen Sie das ein? Ingeborg Grau: Es ist eine sehr kritische Situa- tion. Aber ich glaube, es gibt Zeichen der Hoff-nung. Freunde in Nigeria haben mir erzählt, dass da und dort muslimische und christ- liche Jugendliche gemeinsam in den bedroh-ten Gebieten den Schutz von Moscheen und christlichen Kirchen übernommen haben. Das sind einerseits junge Leute von der „Christian Association of Nigeria“ (CAN), ei-nem Dachverband verschiedener christlicher Kirchen und Organisationen in Nigeria; an-dererseits sind es muslimische Jugendliche. Seite an Seite versuchen sie, die angespannte Lage zu entschärfen. Auch schützen Gruppen muslimischer Jugendlicher Messebesucher in der Hauptstadt des Niger State, Minna. Gegenüber der lokalen Zeitung „Leadership“

erklärten sie: „Wir schützen unsere christ- lichen Brüder und Schwestern, um den Men-schen zu zeigen, dass Religion nicht dazu benützt werden kann, uns zu trennen.“ Der Erzbischof von Abuja, John Olurunfemi Onaiyekan, erklärte in einem Interview, dass nach den Anschlägen auf christliche Kirchen zu Weihnachten acht Imame zentraler Mo-scheen ihm persönlich kondoliert haben. Das sind Zeichen der Hoffnung auf Deeska-lierung, Zei-chen, die auf eine Isolierung dieser terroristi-schen Sekte hin orientiert sind.

Sie waren oft in Nigeria. Wie hat sich Ihrer Meinung nach das Land entwickelt? Ingeborg Grau: Ich kenne Nigeria seit 1973. Damals waren die Nachwirkungen des Biafra- krieges noch stark spürbar, der 1970 nach drei Jahren zu Ende gegangen war. Eine der schlimmsten Zeiten für die Menschen in Ni-geria waren nach dem Krieg die Jahre der brutalen Militärdiktatur unter Sani Abacha von 1993 bis 1998. Ich weiß noch, es war so eine Bedrücktheit unter den Menschen, die für mich körperlich spürbar war. Ich persön-lich habe mich in Nigeria aber immer sicher und beschützt gefühlt. Ich war immer gerne dort. Als nach vielen Jahren der Militärdikta-tur mit Präsident Olusegun Obasanjo ab 1999 wieder eine Zivilregierung an die Macht kam – er war von 1976 bis 1979 schon Präsident

einer Militärregierung – konnten die Menschen wirklich aufatmen. Jeder hat seine Unzufrieden- heit mit der Regierung wieder offen äußern dürfen. Natürlich sind auch viele Unruhen ausgebrochen. Obasanjo hatte das damals mit einem Druckkochtopf verglichen – nimmt man den Deckel ab, kommt alles, was dar- unter brodelt, heraus. Ich denke trotzdem, seit der Demokratiebewegung 1999 hat sich

in Nigeria vieles auch zum Besseren gewendet. Es ist zum Beispiel versucht worden die Lage im Niger-Delta zu entspannen; es ist versucht worden mehr an Infrastruktur für die Leute aufzubauen; es sind in manchen Bereichen, etwa bei der Exekutive, wieder Gehälter aus-bezahlt worden. Das heißt nicht, dass sie von heute auf morgen genügend Geld hatten für ihre Familien, aber es hat etwas von dem Druck weggenommen. Natürlich schwelen ethnische, religiöse und machtpolitische Kon�ikte aus der Vergangen- heit bis in die Gegenwart und stellen für die Menschen noch immer eine große Bedro-hung dar. Auch der Ölreichtum des Landes kommt nicht den Ärmsten zugute. Es bleibt noch viel zu tun. Dass jetzt die terroristische Gruppe Boko Haram durch ihre Berufung auf den Islam in Europa – auch in Österreich – bestehende antiislamische Gefühle schürt, schmerzt mich.

Die islamistische Sekte Boko Haram beruft sich zwar auf den Islam, es handelt sich aber offenbar um Terroristen.

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2. Februar 2012 KirchenZeitung Diözese Linz12 Thema

Zum „Regierungspoker“ um die Budgetsanierung

Sparen ja. Aber wie?

Österreichs Regierung verhandelt ein ehrgeiziges Sparpaket. Ist das wirklich notwendig?

Renoldner: Ja. Österreichs Budgetde�zit ist in Folge der Wirtschaftskrise von rund 60 Pro-zent der Jahreswirtschaftsleistung (Brutto- inlandsprodukt – BIP) auf über 70 Prozent – mit wachsender Tendenz – gestiegen. Maß-nahmen zur Bankenrettung, aber auch für Unternehmenskredite und für den Arbeits-markt (Kurzarbeitsprogramme etc.) sowie geringere Einnahmen haben dazu geführt. Das, so könnte man sagen, ist der Preis, dass Österreich halbwegs gut durch die Krise ge-kommen ist. Jetzt aber ist es an der Zeit, die Budgetprobleme wieder in Ordnung zu brin-gen. Denn noch haben wir, im Unterschied zu anderen Ländern, das Gebot des Handelns selbst in der Hand. Ich hoffe nur, dass die Po-litik ebenso verantwortlich vorgeht, wie sie das in der Krise getan hat.

Was ist in Ihren Augen verantwortlich?Renoldner: Dass jene, die vor allem auf Ein-sparungen setzen, und jene, die auch zusätz- liche neue Einnahmen erschließen wollen, einen vernünftigen Kompromiss �nden, etwa mit einer Quote von je 50 Prozent. Und wir brauchen einen intelligenten Mix, der sozi-al verträglich ist und der die Kaufkraft nicht dämpft und dadurch die produzierende Wirtschaft und den Handel schädigt. Zudem müsste man sehr darauf achten, dass der Staat seine Verantwortung, die er etwa im Bereich der Bildung, des öffentlichen Verkehrs oder im Hinblick auf die Schwächeren der Ge-sellschaft sowie bezüglich der Grundrisiko- absicherung (Alter, Gesundheit, Behinde-rung, Arbeitslosigkeit) hat, nicht einfach wegspart. Das Beispiel Griechenland zeigt, ra-dikale „Sparkuren“ bringen nicht nur viele Menschen in existentielle Nöte, sie schädigen auch die Wirtschaft, wodurch das nächste Budgetloch bereits vorprogrammiert ist. Wer nur kürzt und kürzt, verschärft die Krise.

Bisher wehrt sich vor allem die ÖVP gegen neue Steuern, weil sie fürchtet, dass dadurch notwendige Strukturreformen nicht ernsthaft angegangen werden. Wie sehen Sie das?

Renoldner: Ich bin sehr dafür, dass die Poli-tik die Strukturreformen ambitionierter an-geht – etwa bei der aufgeblähten Schulver-waltung (aber nicht in der Schule!) oder bei einer Flurbereinigung im Förderungs- und Kompentenzdschungel zwischen Bund, Län-dern und Gemeinden. Nur sollte man da-bei ehrlich sein. Wenn ich ein Bezirksgericht oder eine Spitalsabteilung au�öse, dann müs-sen die Leistungen eben wo anders erbracht werden. Dort braucht es dann mehr P�ege-personal, mehr Betten, mehr Rettungsfahrten. Das wird oft verschwiegen. Strukturreformen ja; aber sie sind keine Zaubertüte und sie bringen oft nur einen Bruchteil der behaup-teten Einsparpotentiale. Auch deshalb meine ich, dass man ohne zusätzliche Einnahmen nicht auskommen wird.

Woher sollen die zusätzlichen Einnahmen kommen? Renoldner: Nicht durch die Erhöhung so-genannter Massensteuern (Mehrwertsteuer, Lohnsteuer), denn diese würden nicht nur die sozial Schwächeren besonders stark treffen, sondern auch die Kaufkraft schwächen. Ich würde eine stärkere Besteuerung vor allem dort ansetzen, wo diese nicht auf die Realwirtschaft durchschlägt. Das ist z. B. bei größeren Vermögen oder Erbschaften der Fall. Das wäre auch ein Akt der Gerechtigkeit, weil die Vermögen in den vergangenen 20, 30 Jahren im Unterschied zu den Lohneinkom-men massiv gewachsen sind und weil dieses Geld vorwiegend in jenen Finanzbereichen verdient wurde, deren Überhitzung letztlich zur schweren Wirtschaftskrise beigetragen hat. Deshalb sollten auch diejenigen, die da gute Geschäfte gemacht haben, jetzt etwas beitragen, um die Folgen der Krise zu bewälti-gen. Zusätzlich ließen sich einige Milliarden hereinholen, wenn man die Steuerschlupf- löcher stopfen und den Steuermissbrauch eindämmen würde oder endlich zumindest im Euro-Raum die immer wieder geforder-te Spekulationssteuer einführen würde. Da-bei geht es nicht unbedingt nur um mehr Geld für den Staat. Man könnte zusätzliche Einnahmen auch für einen gerechteren Aus-gleich zwischen Abgaben auf Vermögen und auf Arbeit hernehmen. Das wäre vor allem ein Impuls für den Arbeitsmarkt.

Wo sehen Sie „absolute“ Spar-Tabus?Renoldner: Überall dort, wo jetzt schon Men-schen an der Existenzgrenze leben, bei der Mindestsicherung, bei der Notstandshilfe, bei kleinen Pensionen; auch bei der Ausbil-dung der Kinder und Jugendlichen darf es keine Abstriche geben, im Gegenteil, da sind weitere Investitionen notwendig. Letztlich, so denke ich, ist das auch eine Frage der Mo-ral, wie man in einer schwierigen Phase zu einem gerechten Ausgleich kommt, zu dem alle – je nach ihren Möglichkeiten – einen fai-ren Beitrag leisten. Wer Millionenvermögen für „tabu“ erklärt und jene, die in der Krise schon draufgezahlt haben, noch einmal abräumt, handelt unmoralisch.

Dr. Severin Renoldner. Der Theologe und Poli-tologe ist Sozialreferent der Diözese Linz. KIZ/A.

Aufgabe der Politik ist es, durch eine allen zugängliche Infrastruktur, durch eine aus- gleichende Steuer- und Sozialpolitik und durch rechtliche Regelung von Arbeit und Wirtschaft dafür zu sorgen, dass alle Menschen einen gerechten Anteil erhalten und menschenwürdig leben können. SOZIALWORT DER KIRCHEN (191)

In den Ministerien rauchen derzeit die Köpfe. Stundenlang wird jeden Tag verhandelt und gerechnet. Die Regierung will bis 2016 das

Budgetdefizit um insgesamt zehn Milliarden Euro abbauen. Bei manchen läuten bereits die Alarmglocken. Sie fürchten massive Einschnitte

bei den Schwächeren. Wie „gespart“ wird, ist auch eine moralische Frage, sagt Severin Renoldner. INTERVIEW: HANS BAUMGARTNER

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Panorama 13 KirchenZeitung Diözese Linz 2. Februar 2012

Norweger suchten Trost in Kirchen Nach dem Attentat in Norwegen (22. Juli 2011) haben zahlreiche Menschen Trost in Kirchen ge-sucht. Das ist das Ergebnis einer in norwegischen Medien veröffent-lichten Studie der norwegischen Stiftung für Kirchenforschung „KIFO“ in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut „TNS Gallup“. Demnach gaben zwölf Prozent der Befragten an, sie hätten nach den Anschlägen Got-tesdienste besucht oder Blumen vor einer Kirche niedergelegt. In Oslo und in der angrenzenden Provinz Akershus lag die Zahl so-gar bei 20 Prozent. Normalerweise besuchen in Norwegen etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung sonntags einen Gottesdienst.

Keinen Religionskrieg heraufbeschwörenDer Pfarrer der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Kairo hat davor gewarnt, einen Religions- krieg zwischen Muslimen und Christen heraufzubeschwören und die Gefahr durch Islamisten in Ägypten überzubewerten. „Man kann diesen Mix zwischen Revolution und einem plötzlichen Gegeneinanderstehen der Reli- gionen nicht herstellen“, sagte Jo-achim Schroedel gegenüber dem „Münchner Kirchenradio“. Religi-öse Spaltungen zwischen Christen und Muslimen würden eher von ausländischen Medien verbreitet. Im Land stünden „die Zeichen auf Optimismus“. Christen und Mus-lime würden an einem Strang ziehen wollen.

Guardini-Preis für Nikolaus HarnoncourtNikolaus Harnoncourt erhält den Romano-Guardini-Preis der Katholischen Akademie in Bayern. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird Mitte Mai in München verliehen.Mit dem Preis werde Harnoncourt nicht nur als Dirigent, sondern auch als „Denker und Deuter von Welt“ geehrt, erklärte Akademie-direktor Florian Schuller. Unter Musik ver-stehe Harnoncourt eine „Klangrede“, die sich

dem Unaussprechlichen zuwende. Diese Auf-fassung mache den Künstler und sein Werk einzigartig. Nach der Überzeugung des Mu-sikers ist Kunst „die Nabelschnur“, die den Menschen mit dem Göttlichen verbindet. Harnoncourt wurde am 6. Dezember 1929 in Berlin geboren und wuchs in Graz auf. Der Spross eines lothringischen Adelsgeschlech-tes studierte Cello in Wien und wurde als In-strumentalist 1952 bei den dortigen Sympho-

nikern aufgenommen. Kurz darauf gründete er mit seiner Frau und Orchesterkollegen den Concentus Musicus Wien. Das Ensemble ver-schrieb sich einer Aufführungspraxis, die auf Originalinstrumenten dem ursprünglichen Klang von Renaissance- und Barockmusik so nahe wie möglich kommen wollte. Mit diesem Ansatz gelangen Harnoncourt heraus-ragende Interpretationen bei Plattenauf- nahmen und Konzerten auf der ganzen Welt.

WELTKIRCHE

�� Ökumene. Der ökumenische Dialog zwischen den christlichen Kirchen benötigt nach Ansicht von Kardinal Walter Kasper neue Impulse und Ideen. Er sprach kürz-lich von einer zwiespältigen Situation: In der Ökumene wechsle „viel Licht“ mit „viel Schatten“.

�� Frankreich. Das französische Parlament hat das um-strittene Gesetz, mit dem u. a. die Leugnung des Völker-mords an den Armeniern von 1915 unter Strafe gestellt wird, endgültig beschlossen.

��Kardinal Angelo Bagnasco, Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz, hat den poli-tischen Parteien des Landes vor-geworfen, unfähig zu dringend notwendigen Reformen zu sein. So sei schließlich der Notfall für Italien eingetreten. KIZ/A

Dirigent Nikolaus Harnoncourt wird mit dem Romano-Guardini-Preis der Katholischen Akademie in Bayern ausgezeichnet. REUTERS

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14 Zu Gast 2. Februar 2012 KirchenZeitung Diözese Linz

Auszeichnung für Dr. Josef Kolmhofer

Banker und BauerDr. Josef Kolmhofer war einer der führen-den Bankleute in Oberösterreich – und er war und ist vielfach ehrenamtlich engagiert in der Kirche. Für sein Wirken wurde er nun mit dem Papst-Silvester-Orden ausgezeichnet.

MATTHÄUS FELLINGER

Sieht man seine Hände, so würde man nicht einen ehemaligen Bankdirektor vermuten. Es sind Hände, die Stallarbeit gewohnt sind, die sich aufs Obstklauben und Schnapsbren-nen verstehen, aber auch auf das Blättern in Büchern. Am 25. Jänner hat Bischof em. Dr. Maximilian Aichern Dr. Josef Kolmhofer im Rahmen der Thomasakademie den Päpstli-chen Silvester-Orden verliehen. Gewürdigt wurde damit Kolmhofers Einsatz für religiö-se Bildung, für theologische Forschung sowie das „nachdenklich offene Wort in der Aus-einandersetzung von Glauben im kritischen Dialog innerhalb der Kirche und mit der Ge-sellschaft“. So betonte es Generalvikar DDr. Severin Lederhilger in der Laudatio.

Als Banker geholt. Es war 1972, als der damalige Landeshauptmann Erwin Wenzl den Juristen Josef Kolmhofer nach Linz hol-te – als Generaldirektor der HYPO Oberös-terreich. Nach neun Jahren Pendlerleben zwischen Salzburg und Linz baute er mit sei-

ner Frau Germana und den vier Töchtern in Hartkirchen ein neues Zuhause auf. Die Nachbarn waren zunächst skeptisch, erin-nert sich Kolmhofer, als er mit seinem Fünf-zehner Steyr-Traktor die steilen Hänge hinauf zum Anwesen anrückte. Die kleine Landwirt-schaft ließ den Banker immer den festen Bo-den unter den Füßen spüren. Etwas zu haben, was einen auch Notzeiten bestehen ließe, das liegt im Blut dessen, der schon Notzeiten ken-nengelernt hat. Und Ausgleich war auch oft nötig, denn der Wind in der Politik und im Geschäft wehte nicht immer nur mild. Bank und Hof unter einen Hut zu bringen, war oft nicht einfach. Mehr als einmal sprangen die Nachbarn ein, wenn das schönste Heu drau-ßen lag und der Mann nicht wegkonnte von der Bank, erinnert sich Germana Kolmhofer.

Schlimme Entwicklung. „Ich könnte mir dieses Geschäft nicht mehr vorstellen“, meint Kolmhofer im Blick auf die heutige Banken-welt. „Dass es so schlimm kommen würde,

damit habe ich nicht gerechnet“, meint er 15 Jahre nach seinem beru�ichen Abschied. „Wo alles nur auf den Gewinn der Aktionä-re ausgerichtet ist, dort gehen die guten Sit-ten kaputt.“ „Eine eigene Meinung haben, diese auch ver-treten, im Rahmen des Möglichen bleiben und Loyalität.“ Das sind die Grundpfeiler eines beru�ichen Ethos, wie Kolmhofer es versteht.

Viele Freundschaften. Auf seine Berufsjah-re blickt der rüstige 77-Jährige mit Dankbar-keit. Sie haben ihm Freundschaften gebracht, die bis heute halten. Mit der MIVA kam er schon 1973 in Kontakt – und engagiert sich bis heute für dieses Missionswerk. Bei den Fran-ziskanerinnen von Vöcklabruck ist er gern ge-sehener Gast. Vor allem die Katholisch-Theo-logische Privatuniversität in Linz hat es ihm angetan – als Unterstützer des Fördervereines und Leiter des Verwaltungsbeirates. Für die Diözese Linz war Kolmhofer so etwas wie ein Vertrauensmann in der Finanzwelt. Und trotz der beru�ichen Verp�ichtungen war er auch in der Pfarre Hartkirchen eine tragende Säule.Es steckt noch etwas vom Kind, das die Ar-mut gespürt hat, in Kolmhofer. Der Vater – ein Zollbeamter in Salzburg – hatte Gauver-bot, und die Familie musste nach Vorarlberg übersiedeln. Dass sein Bub an einem 9. No-vember geboren wurde – elf Jahre nach dem versuchten Hitler-Putsch in München und vier Jahre vor der Reichspogromnacht –, ge�el dem Vater gar nicht. Den Ungeist von damals hintanzuhalten ist ihm ein Anliegen – und wohl auch ein Grund für seine Liebe gerade für Geisteswissenschaften.

Prächtige Noriker-Pferde stehen heute im Stall. Jeden Morgen ist Kolmhofer bei den Tieren zu finden. Der Hof wird inzwischen von „den Jungen“ bewirtschaftet. KIZMF

Bischof em. Maxi-milian Aichern überreichte Dr. Josef Kolmhofer die Pästliche Auszeich-nung Komtur vom Orden des hl. Papstes Silvester. KIZ/MF

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Glaube 15 KirchenZeitung Diözese Linz 2. Februar 2012

Dr. Hildegard Burjan (1883–1933) – seit Sonntag ist sie die erste selige Parlamentarierin

Gott hat mich an sich gezogenVon den Ärzten war sie bereits aufgegeben. Doch dann geschah am Ostersonntag 1909 das Unerklärliche. Die dem Tod Geweihte war auf einmal fieberfrei: Hildegard Burjan. Die Heilung erlebte sie als Wunder. Für sie war klar: Jesus selbst war ihr Retter.

GILBERT ROSENKRANZ

Sie kam frisch von der Universität Zürich. Als eine der wenigen Frauen hatte die in Glaubens- fragen suchende Jüdin an der Universität Germanistik und Philosophie studiert. Ge-rade jung verheiratet liegt sie schon seit Mo-naten im Krankenhaus. Eine Zeit, die Burjan an die Grenzen bringt. Und sie erkennt: „So etwas wie diese Schwestern kann der natür-liche, sich selbst überlassene Mensch nicht vollbringen. Da habe ich die Wirkung der Gnade erlebt“, erzählt sie einmal Freunden. Das Zeugnis der Ordensschwestern, die sich um sie kümmern, sind der letzte Anstoß zur Hinwendung an den katholischen Glauben. Später, bereits getauft, formuliert Burjan ra-dikal: „Auf die Schulweisheit kommt es nur sehr wenig an, sondern einzig auf den Grad der Verbundenheit mit Christus.“

Vom Elend berührt. Kurz nach ihrer Entlas-sung aus dem Krankenhaus übersiedeln Hil-degard und ihr Mann Alexander Burjan nach Wien, der dort eine steile Karriere in der In-dustrie macht. Hildegard wird schwanger und gebiert gegen den Rat der Ärzte, die sie als Folge ihrer schweren Erkrankung zu einer Abtreibung drängen, ein Mädchen. Doch das soziale Elend, das sie in Wien erlebt, drängt sie über die Familie hinaus. Sie erlebt haut-nah kranke, behinderte, alte und arbeitslose Menschen. Und sie sieht deren Wohnverhält-nisse: In Zwei-Zimmer-Wohnungen leben bis zu zehn Personen. Dazu kommen noch die sogenannten „Bettgeher“, denen man stun-denweise Betten vermietete. Wer sich den Unterhalt nicht mehr leisten kann, landet in einem der gefürchteten Obdachlosenasylen. Für junge Mütter und Väter bedeutete das die Wegnahme der Kinder. Um diesem Schicksal zu entgehen, �üchteten Frauen in die Heim-arbeit. Bis zu 16 Stunden am Tag müssen sie arbeiten. Für einen Hungerlohn.

Wurzel des Übels. Hildegard Burjan will da nicht länger zuschauen. Sie schreibt: „Wie können wir zulassen, dass in unserem Jahr-hundert der Humanitätsduselei Tausende von kleinsten Kindern in ihren Räumen viel trauriger als Vieh in Schmutz und Elend ver-

kommen, mit hungerndem Magen, ... mit Schlägen zur Arbeit angetrieben?“ 1912 grün-det sie den „Verband der christlichen Heim-arbeiterinnen“, der Unterstützung in sozia-len Härtefällen bietet. Gegen viel Widerstand – auch von Heimarbeiterinnen selbst – ge-lingt es ihr, die Frauen zu organisieren. All-mählich fassen sie Mut, ihre soziale Situation �ndet Beachtung und es kommt zur gesetz-lichen Festlegung von Mindestlöhnen. Auch schriftstellerisch ist sie tätig. Eine Broschüre über „Kinderarbeit“ �ndet große Verbreitung und führt schließlich zum Verbot. In ihrem Vorgehen war sie angetrieben von der Idee, dass „wir von der momentanen Fürsorge zu-rückgehen müssen auf die Wurzel des Übels“.

Durch und durch politisch. Was viele kirch-liche Stellen misstrauisch betrachteten, wur-de 1918 Wirklichkeit: Die Frauen erhielten in Österreich das Wahlrecht. Unter dem Vorsitz Burjans kommt es zu einer ersten Versamm-lung christlicher Frauen, sie wird in die Par-

Hildegard Burjan wurde am Sonntag als erste Parlamentarierin im Wiener Stephansdom selig- gesprochen. Kardinal Angelo Amato verlas das Seligsprechungsdekret des Papstes, der sie als „Botin der helfenden Liebe Gottes“ würdigte. FJR.

teileitung gewählt und erste Frau im Wiener Gemeinderat. Kurze Zeit später wird sie Mit-glied der Nationalversammlung. Nach Ablauf der Funktionsperiode zieht sie sich zurück. Obwohl als Sozialministerin im Gespräch, will Burjan nicht mehr. Sie ist gesundheitlich angeschlagen und will neue Arbeitsschwer-punkte setzen. Und auch der Antisemitismus macht ihr zu schaffen. So meint ein Partei-kollege und späterer Minister, er wolle sich in seinem Wahlkreis „nicht von einer preußi-schen Sau-Jüdin“ vertreten lassen.

Neue Schwerpunkte. Burjan träumt von Schwestern, „die ähnlich wie Klosterfrauen leben, aber in der Welt draußen. Damit sie beweglich und einsatzbereit für jede Not sind, die auftaucht.“ 1919 war es schließlich so weit: Hildegard Burjan, verheiratet, wird Gründerin und Vorsteherin einer Gemein-schaft von ehelos lebenden Frauen, den Cari-tas-Socialis-Schwestern. Maßgeblichen Anteil daran hatte der Wiener Erzbischof Pif�, der von ihrem Werk begeistert gegen alle Wider-stände an Hildegard Burjan als Vorsteherin festhielt. Sein Nachfolger, Kardinal Innitzer, wollte einen Wechsel in der Leitung – wohl auch aus antisemitischen Gründen. Immer offener wurde die Jüdin Burjan Opfer von An-griffen. Für sie und ihre junge Gemeinschaft eine harte Zeit. Und zwar auch deshalb, weil sie sich auf Arbeit stürzten, die wenig oder keine Anerkennung fand. So kritisierten etwa einige Bischöfe ihr Mutter-Kind-Haus für le-dige Frauen, weil dies die Unmoral fördere.

Deo Gratias. Bei all der Arbeit – „Ruhen wer-de ich einst unter der Erde“ – bemüht sie sich sehr um ihre Ehe und Familie. Sie selbst erlebt die Ehe als sehr glücklich und auch ihr Mann meint: „Es war immer beglückend, an ihrer Seite sein zu dürfen.“ Tochter Lisa ist für Hil-degard wohl eine große Herausforderung zwi-schen zu wenig Zeit und den Ansprüchen ei-nes „Wohlstandskindes“. 1933, im Alter von 50 Jahren, stirbt Hildegard Burjan. Am Sterbe- bett sagt sie: „Mein Sterben ist ein einziges Deo Gratias! Vor 25 Jahren hat mich Gott aus einer Krankheit heraus an sich gezogen und berufen. Dann hat er mich 25 Jahre auf den Armen getragen wie ein Kind. Ich habe viel schlecht gemacht in meinem Leben, aber das eine weiß ich: Ich habe niemals etwas ande-res gesucht als den Willen Gottes.“

Buchtipp: Gisbert Greshake. Selig, die nach Gerechtigkeit dürsten. Hildegard Burjan. Leben. Werk. Spiritualität. Tyrolia, 2008.

Page 16: KirchenZeitung 05/2012

SONNTAG

5. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 5. Februar 2012

Wenn Jesus jetzt da wäre . . . Ein Spielplatz. Eine Mutter verbietet ihrer Tochter, mit den „Ausländerkindern“ zu spielen und sie schreit die Kinder an: „Geht dorthin, von wo ihr herkommt!“ Nichts wäre sehnlicher zu wünschen, als dass Jesus in Person da wäre und die Frau von ihrem Dämon „Die Angst vor dem Fremden, der in Fremden-Hass übergeht“ befreit. Aber da ist kein Jesus. Was tun? Ein Kind sagt zu seinem Freund: „Marco, sei nicht traurig, die Mutter von Anna sieht nur das, wovor sie Angst hat. Morgen kommt Anna sicher wieder und spielt mit uns.“ Gott ist doch nicht so weit entfernt . . .

EvangeliumMarkus 1, 29–39

Sie verließen die Synagoge und gingen zusammen mit Jakobus und Johannes gleich in das Haus des Simon und Andreas. Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen mit Jesus über sie, und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr und sie sorgte für sie. Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus. Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt, und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot, den Dämonen zu reden; denn sie wussten, wer er war. In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten. Simon und seine Begleiter eilten ihm nach, und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich. Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen. Und er zog durch ganz Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb die Dämonen aus.

1. LesungIjob 7, 1–4. 6–7

Ist nicht Kriegsdienst des Menschen Leben auf der Erde? Sind nicht seine Tage die eines Tagelöhners? Wie ein Knecht ist er, der nach Schatten lechzt, wie ein Tagelöhner, der auf den Lohn wartet. So wurden Monde voll Enttäuschung mein Erbe, und Nächte voller Mühsal teilte man mir zu. Lege ich mich nieder, sage ich: Wann darf ich aufstehn? Wird es Abend, bin ich gesättigt mit Unrast, bis es dämmert. [. . .] Schneller als das Weberschiffchen eilen meine Tage, der Faden geht aus, sie schwinden dahin. Denk daran, dass mein Leben nur ein Hauch ist. Nie mehr schaut mein Auge Glück.

2. Lesung1 Korinther 9, 16–19. 22–23

Wenn ich nämlich das Evangelium verkünde, kann ich mich deswegen nicht rühmen; denn ein Zwang liegt auf mir. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde! Wäre es mein freier Entschluss, so erhielte ich Lohn. Wenn es mir aber nicht freisteht, so ist es ein Auftrag, der mir anvertraut wurde. Was ist nun mein Lohn? Dass ich das Evangelium unentgeltlich verkünde und so auf mein Recht verzichte. Da ich also von niemand abhängig war, habe ich mich für alle zum Sklaven gemacht, um möglichst viele zu gewinnen. [. . .] Den Schwachen wurde ich ein Schwacher, um die Schwachen zu gewinnen. Allen bin ich alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten. Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an seiner Verheißung teilzuhaben.

Page 17: KirchenZeitung 05/2012

Gott heilt und verbindet

Gut ist es, unserem Gott zu singen; schön ist es, ihn zu loben. Der Ewige baut Jerusalem wieder auf, er sammelt die Versprengten Israels. Er heilt die gebrochenen Herzen und verbindet ihre schmerzenden Wunden. Er bestimmt die Zahl der Sterne und ruft sie alle mit Namen. Groß ist unser Gott und gewaltig an Kraft, unermesslich ist seine Weisheit. Der Ewige hilft den Gebeugten auf und erniedrigt die Frevler. ANTWORTPSALM / AUS PS 147

FLOWERBIRD / PHOTOCASE.COM

WORT ZUM SONNTAG

JOHANNES CHRISTOPH HEILwohnt mit seiner Familie in Bregenz

am Bodensee, ist „Gastarbeiter“

mit Schweizer Wurzeln und arbei-

tet als Seelsorger im LKH Bregenz;

Lebens- und Sozialberater.

Den Autor erreichen Sie unter

u [email protected]

Wenn das Fremde zum „Dämon“ wird

Samstagabend. Die Sonne geht langsam hinter den Hochhäusern unter. Die Glocken läuten den Sonntag ein. Ich sitze im Park, schaue den Kindern beim Spielen zu. Ich kann sie nicht verstehen, sie reden in einer für mich fremden Sprache. Der Klang und die Unbekümmertheit in ihrer Stimme hört sich wunderbar an. Kinder aus einem für mich fremden Land.

Eine Frau mit ihrem Töchterchen setzt sich zu mir auf die Bank; „Mama, darf ich mit den Kindern spielen?“ „Nein!“ „Warum nicht?“ „Es sind Fremde, die verstehst du doch nicht.“ Kind: „Doch, doch, ich verstehe sie schon“, und schon rennt das Kind zu den Kindern auf den Spielplatz und spielt vergnügt mit ihnen. „Komm sofort zurück“, schreit die Mutter. Aber das Kind hört die Mutter nicht. War der Lärm der Kinder zu groß oder die Sprache der Mutter, nicht die des Kindes? Plötzlich wurde es für einen kurzen Augen- blick ganz still, die Frau stand unerwartet mitten auf dem Spielplatz, zog ihr Kind an sich und schrie zu den spielenden Kindern: „Geht dorthin, von wo ihr herkommt! Anna, mit denen haben wir nichts zu tun.“

Ich wünschte nichts sehnlicher, als dass jetzt Jesus in Person da wäre und die Frau von ihrem Dämon „Die Angst vor dem Fremden, der in Fremden-Hass übergeht“ befreien würde. Aber da war kein Jesus zugegen. Ich stand auf, fühlte mich wie gelähmt und ohnmächtig, einzugreifen. Da hörte ich deutlich ein Kind zu seinem Freund sagen: „Marco, sei nicht traurig, die Mutter von Anna sieht nur das, wovor sie Angst hat. Morgen kommt Anna sicher wieder und spielt mit uns.“ Ich staunte, was der Junge seinem Freund sagte. Gott ist doch nicht so weit entfernt, wie ich dachte . . .

ZUM WEITERDENKENEine Frage noch: Wie hätten Sie reagiert auf die Mutter, die ihr Kind nicht mit Gastarbeiter-kindern spielen lässt?

Page 18: KirchenZeitung 05/2012

18 Bewusst leben 2. Februar 2012 KirchenZeitung Diözese Linz

Es war immer alles in Ordnung – aber nicht für beide Partner

Ich will mich doch gar nicht scheiden lassen

Nach der schwierigen Frage rund um die gemeinsame Elternschaft nach einer Scheidung beleuchtet die KirchenZeitung in dieser Ausgabe die Probleme, die eine völlig unerwartete Trennung für den überraschten Partner mit sich bringt.

Thomas hatte bis vor Kurzem noch geglaubt, dass „eh alles in Ordnung ist“. Dabei zählt er alles auf, was sie doch hat: die neue Küche, das Zweitauto, das schöne Häuschen mit Gar-ten ... Und er rackert sich dafür ab und glaubt dabei, dass das reichen muss.

Tut es aber nicht. Jedenfalls nicht für sei-ne Noch-Frau. Sie ist bei allem materiellen Wohlstand emotional ausgehungert, die an-fängliche Liebe ist �üchtig wie bei einem Bal-lon, dem die Luft entwichen ist.Ein nachfolgendes Gespräch mit beiden zu-sammen bestätigt die Befürchtung, dass „der Zug abgefahren ist“. Thomas muss akzeptie-ren, das seine Frau unter keinen Umständen mehr bereit ist, die Ehe fortzusetzen. Beide willigen schließlich in eine Mediation ein.

Aus dem Scheitern lernen. Jede Bezie-hungskrise – und auch die Trennung oder

Scheidung – birgt die Chance, neue Erkennt-nisse zu bekommen, die im weiteren Leben und für künftige Beziehungen nützlich sind. Männer wie Frauen können dann etwas ler-nen, wenn sie hinschauen, wo das Problem war. Und sich damit auseinandersetzen. Am besten mit einem guten Freund/einer guten Freundin oder mit einer neutralen Person in einer Beratung. Wenn zwei Menschen eine Beziehung aufbauen, sind beide daran be-teiligt. Wenn die Beziehung in Brüche geht auch. Wirklich lernen aus Enttäuschungen und leidvollen Erfahrungen kann, wer sich nicht als Opfer sieht, sondern wer die Verant-wortung für seinen Teil übernimmt. Wer dies nicht tut, läuft Gefahr, bei der nächsten Be-ziehung dieselben Fehler zu wiederholen.

Chance für neue Prioritäten. Thomas ist heute bereit, an sich zu arbeiten. Er hat schon erste Schritte gemacht, indem er sein beruf-liches Zeitbudget auf 80 Prozent reduziert hat. Mit den gewonnenen 20 Prozent will er schrittweise neue Prioritäten setzen: einen Papa-Nachmittag oder -Abend pro Woche mit den Kindern, ein altes und ruhend ge-stelltes Hobby wieder zum Leben erwecken. So wird auch bei ihm wieder langsam wirkli-ches Leben spürbar. Neuerdings unternimmt er sogar mit seiner inzwischen geschiedenen Frau Aus�üge und berichtet, dass sie schon lange nicht mehr so gut miteinander reden konnten.

ALBERT A. FELDKIRCHER EHE- UND FAMILIENZENTRUM DER DIÖZESE FELDKIRCH WWW.EFZ.AT

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel kommt die Trennung, wenn die Beziehung für einen Partner scheinbar in Ordnung war. WALDHÄUSL

Aus der Praxis: Thomas kommt verzweifelt in die Männerberatung. „Meine Frau will sich scheiden lassen“, presst er hervor. Die Tränen rinnen ihm dabei über die Wangen, auch wenn er tapfer versucht, sie zu verdrücken.

IN KÜRZE

Kleine Wurzel, große Wirkung Ingwer ist weltweit eines der be-deutendsten Gewürze, vor allem in China, Indien und Jamaika ist er aus der Küche nicht weg-zudenken. Ursprünglich stammt Ingwer aus China und war be-reits in der Antike den Griechen und Römern bekannt. Im Mit-telalter gab es in Europa wenig Pfeffer, da war Ingwer aufgrund seines scharf-würzigen Ge-schmacks beliebter Ersatz.

Ginger-Hochburg England. Heute �ndet man besonders in der englischen Küche viele Re-zepte mit Ingwer (engl. Ginger), z.B. Chutneys und Saucen, Gin-gerbread, Gingerbeer, Gingerale. Seine heilende Wirkung war an-geblich schon König Heinrich VIII. bekannt.

Wurzelsache.Von der P�an-ze wird hauptsächlich der Wur-zelstock verwendet, und zwar in vielen verschiedenen Zube-reitungsarten: frisch, getrock-net, eingelegt, gemahlen oder kandiert. In den Anbauländern kommen auch die jungen Trie-be und Blätter als Küchenkräu-ter in den Suppentopf oder in den Salat.

Gegen Übelkeit. Ätherische Öle im Ingwer bewirken eine po-sitive Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt. Aber auch bei Er-kältungen, Gelenksschmerzen oder Gicht kommt seine entzün-dungshemmende und wärmen-de Wirkung zum Einsatz.

X Bei Fragen und Problemen wenden Sie sich an: Beziehung Leben, Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Kapuziner-straße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/77 36 76.

Ingwer sollte bei Pfannenge-richten nicht zu früh beigegeben werden, sonst lässt er zu viel Wasser. WALDHÄUSL

Page 19: KirchenZeitung 05/2012

Bewusst leben 19 KirchenZeitung Diözese Linz 2. Februar 2012

Ein vernünftiger Lebensstil und regelmäßige Kontrolluntersuchungen senken das persön-liche Krebsrisiko erheblich. Das belegen die Ärztekammer Oberösterreich und die Oö. Krebshilfe anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar mit beeindruckenden Zahlen.

BRIGITTA HASCH

Etwa 5000 bis 6000 Oberösterreicher und Oberösterreicherinnen erkranken jährlich neu an Krebs. Die Ursachen dafür sind indivi-duell sehr verschieden. Trotzdem sind sich die Ärzte und Ärztinnen darüber einig, dass je-der Einzelne für sich einen wichtigen Beitrag dazu leisten kann, das Risiko zu minimieren.

30 bis 40 Prozent weniger Todesfälle. Ganz wichtig ist es, mit seinem Körper sorg-sam umzugehen. Als Schlagworte dazu nennt Univ.Doz. Dr. Josef Thaler, Präsident der Oö. Krebshilfe: „Nicht rauchen, gesunde Ernäh-rung, regelmäßige Bewegung und gesundes Gewicht, maßvoller Alkoholkonsum und ver-nünftiger Umgang mit der Sonne.“ Rauchen ist eine der Hauptursachen für Krebs. Rauchfrei leben und darüber hinaus sich und vor allem Kinder vor dem Passiv- Rau-chen schützen, zählt daher zu den wirksams-ten vorbeugenden Maßnahmen. Auch für die Haut kann man durch die persönliche Le-bensweise, also etwa konsequenten Sonnen-schutz, das Krebsrisiko stark reduzieren. We-nig Fett und Zucker, dafür vor allem Obst und Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukte ma-chen eine gesunde Ernährung aus. Dazu sollte regelmäßige Bewegung den Körper �t halten und vor Übergewicht schützen.

Ein Drittel mehr Heilungen. Gut 30 Prozent aller Krebserkrankungen könnten bei einer rechtzeitigen Diagnose mit entsprechenden Therapien geheilt werden. „Vorsorgeuntersu-chungen kosten nur ein bisschen Zeit, in der Regel werden sie von der Krankenkasse be-

zahlt. Wer konsequent zur Vorsorgeuntersu-chung geht, hat also deutlich bessere Chan-cen“, erklärt Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer Oberösterreich.

Welche Untersuchungen, wie oft? Folgen-der Leitfaden der Oö. Krebshilfe dient zur Ori-entierung. Risikopatienten sollten ihre Vorsor-ge individuell mit dem Arzt abklären.

� Frauen und Männer: Hautselbstun-tersuchung (2-mal jährlich), Hautunter-suchung beim Dermatologen (jährlich), Darmkrebs-Okkulttest (ab 40, jährlich), Darmspiegelung (ab 50, alle 5 – 7 Jahre).

� Frauen: Krebsabstrich und Tastunter-suchung der Brust durch Ärztin (ab 20, jährlich), Selbstuntersuchung der Brust (ab 20, monatlich), Mammogra�e (ab 40, alle 2 Jahre).

� Männer: Selbstuntersuchung der Ho-den (ab 20, monatlich), Prostatavorsor-geuntersuchung (ab 45, jährlich).

AUFGETISCHT

Hausgemachte Suppen-Schöberl

Topfenschöberl: 4 Eiklar und etwas Salz zu steifem Schnee schlagen, 4 Eidotter mit 250 g Topfen und Muskatnuss verrüh-ren. Eischnee mit 80 g Mehl und 1 Msp. Backpulver unter die Mas-se heben, 1 EL fein geschnitte-ne Kräuter (z.B. Kerbel, Petersilie, Liebstöckl) untermengen.

Leberschöberl: 80 g Butter mit 4 Eidottern abtreiben. 250 g fa-schierte Rinds- oder Schweine-leber und 4 eingeweichte, gut ausgedrückte Semmeln vermen-gen, mit Majoran oder Thymian, Salz und Pfeffer würzen. 1 Zwie-bel hacken, in etwas Schmalz an-rösten. Mit gehackter Petersilie untermengen. Schnee aus 4 Ei-klar mit 40 g Mehl und 40 g Brö-sel unter die Masse heben.

Kaiserschöberl: 3 Eiklar zu stei-fem Schnee schlagen. Mit 3 Ei-dottern, 50 g Mehl, Salz und 4 EL Rahm gut durchrühren.

Die Schöberlmasse kommt 1 bis 2 cm dick auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und wird bei 180–200 °C ca. 10 bis 18 Minu-ten lang gebacken. Nach dem Ab-kühlen in Rauten schneiden.

Wenn etwas übrig bleibt, kön-nen Schöberl sehr gut eingefro-ren werden.

X Das neue Bäuerinnen Kochbuch, Leopold Stocker Verlag, Graz-Stuttgart, ISBN 978-3-7020-1276-2.

Kinder brauchen Rituale„Rituale erleichtern und be-reichern den Familienalltag“, so die Referentin und Elternbildne-rin Ursula Zwielehner, „denken Sie an das Begrüßungsritual, das

Gute-Nacht-Ritual oder gemein-sam essen als Ritual.“ – Welche Funktionen haben Rituale, was bewirken sie? Welche Rituale üben wir tagtäglich aus? Welche tun uns gut? Von welchen soll-ten wir uns besser lösen? – Ant-worten auf viele spannende Fra-

gen werden an diesem Abend gegeben. Veranstalter ist der FA Ehe und Familie des Kath. Bil-dungswerkes Ottnang.

X Do., 9. Feb., 19.30 Uhr, Pfarrheim Ottnang, Eintritt 5,– Euro/8,– Euro für Paare. Infos auf www.pfarre-ottnang.at/kbw

Krebsrisiko ist auch eine Frage des Lebensstils und der konsequenten Vorsorge

Persönliches Risiko reduzieren

NOTIZZETTEL

Ideal, wenn‘s draußen kalt ist: eine kräftige, heiße Rindsuppe mit Schöberl, garniert mit Schnitt-lauchröllchen. STOCKER VERLAG

Bleiben Sie in Bewegung, eine der vielen Initativen der Krebshilfe. KREBSHILFE ÖSTERREICH

Page 20: KirchenZeitung 05/2012

K K Die Kirchenzeitung für Kinder 2. Februar 2012

BALD

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BA

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DA GEH ICH HIN

KIKI-KONTAKT

n Hast du Fragen an den Schlaukopf oder Wün sche an KIKI? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brief freund? Ich freu mich auf deine Post! [email protected], KIKI, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI

�n Schick deine lustigsten Witze an: [email protected] oder an PIEPMATZ, Kapuziner-straße 84, 4020 Linz.

�n „Mit dieser Medizin kön-nen Sie die ganze Nacht durch-schlafen!“, erklärt der Arzt dem Patienten. „Und wie oft muss ich sie ein-nehmen?“ – „Alle zwei Stun-den!“

�n Eine Katze und eine Maus kommen in eine Bäckerei. „Ich möchte bitte ein Stück Ap-felkuchen mit Sahne“, sagt die Maus. „Und Sie?“, fragt die Ver-käuferin die Katze. „Ich möchte nur einen Löffel Sahne auf die Maus.“

Eine Wehwechen-Statistik vom Jungschar-lager, actionreiche Bilder und nette Ge-schichten aus dem Sommer. Beim Jungschar-Globe werden die besten, lustigsten, kreativsten Lager-Medien ausgezeichnet. Letzten Samstag wurden in Puchberg die Sieger des Jahres 2011 gekürt.

PAUL STÜTZ

Astrid beim Morgenlob: „Im Hinduis-mus ist sogar die Ratte ein heiliges Tier.“ Laurin singt: „Heilige Ratte, bitte für uns.“ Passiert im Sommer 2011, beim Jungscharla-ger der Pfarre Molln. Eine Unterhaltung, die sich die Mollner für immer merken werden. Nicht zuletzt weil diese auf der Witzeseite der Lagerzeitung „Kinderwahnsinn“ festgehal-ten wurde. Beiträge wie diese beweisen, dass die Jungscharbegleiter/innen viele witzige Ideen für ihre Lagerzeitungen haben. Ge-wonnen hat schließlich die Pfarre Bad Ischl mit der Zeitung „Römerquelle“. Überzeugt haben die Ischler mit klarem Layout und

ihrem kreativen Zugang. So fand eine Weh-wechen-Statistik Eingang in das Lagerblatt. In der Kategorie „Film“ konnte wiederum die Jungschar Linz-St. Magdalena mit ihrem spannungs- und actionreichen Film die Jury überzeugen.

Über Tellerrand schauen. Während die Zeitungen und die Filme wohl in den Pfarren für gute Unterhaltungen und auch manches Schmunzeln sorgen werden, erinnerte die Ka-tholische Jungschar bei der Preisverleihung zum Jungschar-Globe an die weltweite Di-mension der Kinderorganisation. Die Devise: „Wir wollen über den Tellerrand schauen.“ So wurden die Lobreden auf die Preisträger/innen von ehemaligen Jungscharleuten ge-halten, die über den ganzen Erdball verstreut sind: von Peru über Südkorea bis hin zu Ghana. Geehrt wurde neben den besten Me-dien auch nachhaltiges Umweltengagement: Diesen Globe sicherte sich Linz-Guter Hirte. In der vierten Kategorie „Allerhand“ gewann schließlich Waizenkirchen.

Weltweit denken und lachen�n Kinder erleben Technik. Die

Wanderausstellung „KET – Kin-der erleben Technik“ macht bis 4. März im Linzer Ars Electroni-ca Center Station. Die Schau gibt Vier- bis Achtjährigen die Gele-genheit, naturwissenschaftliche Phänomene und technische An-wendungen spielerisch zu erkun-den. Insgesamt zwölf Stationen behandeln die Themen Wasser-kraft und Energiegewinnung, Ma-gnetismus, Drechseln und digi-tales Modellieren, Konstruktion, Werkzeuge, Aufbau elektronischer Geräte, binäre Datenübermittlung sowie Codes und Programmieren.

u Buchungen für Kindergarten-gruppen und Volksschulklassen (1. und 2. Schulstufe) sind unter Tel. 0732/72 72-51 oder [email protected] möglichen.

LACH MIT PIEPMATZ

Jungschar-Globe-Preis, Kategorie „Lagerzeitung“ bekam Bad Ischl. Rechts: kreative Preisüberreichung. STEFAN C. LEITNER (2)

Page 21: KirchenZeitung 05/2012

Die Wirklichkeit in kurzer Zeit verändern ist der Anspruch von „72 Stunden ohne Kompromiss“. Die Jugendsozialaktion von Katholischer Jugend und young- Caritas geht heuer in die nächste Runde. 2011 gab es für den gro-ßen Einsatz den Solidaritätspreis.

PAUL STÜTZ

Sie gestalten Spielplätze für be-hinderte Kinder, malen Flücht-lingsheime aus oder organisie-ren eine Riesenparty für Senioren. Ärmel hochkrempeln, impro-visieren und kreativ sein ist der Grundsatz des Sozialprojekts „72 Stunden ohne Kompromiss“. Es �ndet alle zwei Jahre statt, das nächste Mal im Herbst 2012. „Es soll für die Jugendlichen ein po-sitiver Druck sein, innerhalb von 72 Stunden fertig zu werden“, sagt Christine Siebert, die das Projekt für die youngCaritas mitbetreut. Dazu wird in der Planung dar-auf geachtet, dass es sich um Ak-

tionen handelt, die weder über- noch unterfordern. Zeitgleich in ganz Österreich lösen Jugendli-che innerhalb von 72 Stunden ge-meinnützige Aufgaben, die sie in der Regel erst bei Projektstart ge-nannt bekommen. Vor eineinhalb Jahren packten in Oberösterreich rund 600 Jugendli-che in 45 Einzelprojekten mit an.

Neue Welten tun sich auf. „Für die Jugendlichen tun sich bei den Projekten total neue Erfahrungs-welten auf. „Die Rückmeldun-gen sind häu�g, dass die Jugend-lichen die 72 Stunden als sehr bereichernd und cool empfunden haben“, erzählt Maria Hochhol-

zer, die bei der Katholischen Ju-gend für das Megaprojekt zustän-dig ist. Für die nächste Aktion im Herbst (17. bis 20. Oktober 2012) scharrt sie bereits in den Start-löchern. „Die Vorlaufzeit bei ei-nem so großen Projekt beträgt ein Jahr“, berichtet Hochholzer. Da-bei merkt man bei der sechsten Au�age von „72 Stunden“, dass sich die Jugendsozialaktion immer besser etablieren kann. „Mittler-weile fragen mich schon Einrich-tungen, ob sie wieder mitmachen können“, sagt Christine Siebert. Erfreulich ist zudem, dass einige Projekte längerfristige Früchte zei-gen und das Engagement über die vier Tage hinausgeht.

Begegnung der Generationen.Der Schwerpunkt für 2012 steht bei „72 Stunden ohne Kompro-miss“ bereits fest: Solidarität der Generationen. Ein Ziel der Akti-on ist, junge Menschen in Kontakt mit Menschen anderer Generati-onen zu bringen. Wer dazu oder aber vielleicht auch ganz andere Ideen hat, kann diese bereits unter www.72h.at einreichen.

Vom positiven Druck der 72-Stunden-Hilfe Projektleiterinnen von „72 Stunden ohne Kompromiss“ in OÖ: Maria Hochholzer von der Katholischen Jugend (links) und Christine Siebert von der youngCaritas.

KJOÖ (3), FRANZ LITZLBAUER, KIZ/PS72 Stunden lang anpacken, improvisieren, etwas schaffen: Zum sechsten Mal findet die Jugendaktion im Herbst statt.

cd-tipp szene xxxaufgeschnappt szene moment mal

Ryan Adams: die Grausamkeit, die Sehnsucht und der Trost CD-KRITIK VON KLAUS RAUSCHER

Die Welt hat ihn wieder. Nach einem Umzug von New York nach Kalifornien und der Bekämpfung der eigenen Dämonen hat Ryan Adams nach vier-jähriger Abstinenz nun endlich wieder ein musika-lisches Lebenszeichen von sich gegeben. Ohne die Cardinals schleicht sich das neue Album „Ashes & Fire” still und leise an und bleibt es auch. Es ist die Liebe und deren Vergänglichkeit, um die sich Adams einmal mehr annimmt. Und es ist der Trost, die Hoffnung, die Romantik, die Sehnsucht

und die Grausamkeit, mit denen wir uns beim Hö-ren der neuen Songs zudecken dürfen. „Last time I was here you were waiting / You’re not waiting anymore”, hadert Adams gleich im Opener „Dirty Rain”. Gemeinsam mit Norah Jones wird dann zur Pedal Steel „Come Home” gesäu-

selt – die Romantik am offenen Kamin zum Grei-fen nah. Kurz darauf der schmerzhafte Verlust, der in „Do I Wait” besungen wird, ehe die „Chains Of Love” die Liebe zurückbringen und „Invisible River-side” sowie „Save Me” zu kleinen Befreiungsschlä-gen gedeihen. Mein ganz persönlicher Rettungsanker wurde schließlich letzten Freitag gesetzt, als die Kellnerin vom Café Stern vorüberhuschte und mir das hoff-nungslos verkitschte „I Love You But I Don’t Know What To Say” durch den Kopf schoss. Und in mir war’s plötzlich ein bisschen Frühling dank der Kell-nerin ohne Namen, dank Ryan Adams. u Ryan Adams – Ashes & Fire (erschienen bei Sony).

>> Informationen>> Online-Einreichung oder>> Formular zum Download unter

www.solipreis.at

Nominieren Sie eine Person

bzw. Gruppe für den

Solidaritätspreis 2012!

2. Februar 2012

Page 22: KirchenZeitung 05/2012

22 Anzeigen 2. Februar 2012 KirchenZeitung Diözese Linz

FA. WITTMANN, SCHARNSTEINK I R C H E N B Ä N K ET I S C H E + S T Ü H L Ewww.wittmann-gmbh.atTel. 07615/22 91.

KUNSTSTOPFEREIKunststopferei, ÄnderungsschneidereiLeitner/Linz, Bischofstraße 3aMo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 UhrTel. 0732/79 77 10www.kunststopferei.com

RATZENBÖCK-REISEN28. 3. – 5. 4. SIZILIEN9. – 15. 4. SÜDFRANKREICH10. – 18. 4. ALBANIEN14. – 21. 4. TENERIFFA20. – 27. 4. und 5. – 12. 5. SARDINIEN27. 4. – 3. 5. LOURDES & NEVERS28. 4. – 5. 5. KORSIKA14. – 21. 6. SCHOTTLAND7. – 14. 7. BALTIKUM14. – 24. 7. NORDKAP24. 7. – 2. 8. SÜDNORWEGEN5. – 9. 8. HARZ11. – 20. 8. POLEN-RUNDREISE22. 9. – 3. 10. UKRAINEDetailprogramm bitte anfordern! 07717/74 [email protected]://ratzenboeck-reisen.at

STELLENAUSSCHREIBUNGDie Burg Altpernstein in Michel-dorf, Begegnungszentrum der Katholischen Jugend OÖ, sucht eine/n Referent/en/in (100%) und eine/n Sekretär/in (75%). Wenn du Interesse an der Leitung bzw. Organisa tion von Jugendver-anstaltungen hast und mit einem jungen Team arbeiten möchtest, sende deine Bewerbung bitte an: Burg Altpernstein, z.H. Mag. (FH) Christian Reindl, Altpernstein 34, 4563 Michel dorf oder an: [email protected]. Entlohnung nach dem Kollektivvertrag der Diö-zese Linz (Mindestentgelt / Stufe 1 / 100% € 2.470,– Referent/in, € 1.773,–Sekretär/in; höhere Stufe bei anre-chenbaren Vordienstzeiten). Nähere Informationen: ooe.kjweb.at

KLEINANZEIGENKirchenZeitung Diözese LinzMedieninhaberin: Diözese Linz.Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger.Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Paul Stütz, Josef Wallner.Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik.Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: [email protected]: Irmgard Draxler, Barbara Erber, Brigitta Fuchshuber, Kerstin Robitschko.Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: offi [email protected] an: [email protected]: 0029874/10770Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Hans Baumgartner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: [email protected]: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz.Jahresabonnement: Inland: € 44,– (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Wider-ruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist).ART COPYRIGHT VBK WIEN

IMPRESSUM

Mitglied derÖsterreichischen Aufl agenkontrolle (ÖAK)

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

ANGABEN OHNE GEWÄHR

Lotto verlost zehn Urlaube auf den Malediven

Mit sechs Kreuzerl ins ParadiesZwei Wochen Erholung, tauchen, Muscheln sammeln oder faulenzen – einfach Urlaub machen – das ermöglicht Lotto jetzt zehn Gewin-nern samt Begleitung. Denn Lotto „6 aus 45“ verlost zehn Urlaube auf den Malediven für zwei inklusive 5.000 Euro Taschengeld. Endlos weiße Sandstände, türkis-farbenes, glasklares Meer, tief-blauer Himmel und saftig grüne Palmen – nicht zu Unrecht wer-den die Malediven als Traumziel und oft auch als Urlaubsparadies bezeichnet. Lotto „6 aus 45“ lädt nun zehn Spielteilnehmer samt Begleitung in dieses Paradies mit-ten im Indischen Ozean ein und verlost zehn Traumurlaube auf den Malediven.

Der Gewinn beinhaltet Flüge in der Business-Class, zwei Wochen Aufenthalt inklusive Verpfl egung im 6-Sterne-Luxus-Bungalow mit Blick auf den Ozean, sowie 5.000 Euro Taschengeld für persönliche Ausgaben.

Voraussetzung, um die Chance auf einen Luxus-Urlaub zu wahren: Man muss mit zumindest einem Lotto-Tipp an zumindest einer der vier Ziehun-gen vom 25. Jänner bis 5. Februar 2012 mitspielen.

TOTO Ergebnisse 4. Runde 2012

1 1 X 2 2 X 1 2 1 X 2 21: 2:0 2: 3:1 3: 1:1 4: 1:4

6 AUS 45 LOTTOMi., 25. 1. 12: 2 3 6 31 40 42 Zz: 22

J O K E R: 1 1 1 5 8 9

So., 29. 1. 12: 26 27 30 32 38 40 Zz: 22J O K E R: 9 1 6 2 4 7

(C) ÖSTERR. LOTTERIEN PETER SVEC

FachausbildungChristliche BegleitungFreitag 9. März 2012Seminar zur OrientierungKremsmünster/Subiaco

offi [email protected]

Menschen begleiten • auf Probleme eingehenhilfreich zur Seite stehen • im Glauben wachsen

Caritas Coffee to Help. Die youngCaritas lädt ein, am 2. Februar, dem österreichweiten Coffee-to-Help-Tag, eine Tasse Kaffee für den guten Zweck zu trinken und beim of� ziellen Start des Actionpools der youngCaritas dabei zu sein. Dieser � ndet mit Unterstützung durch Lan-desrätin Mag. Doris Hummer, den Trackshittaz und Cari-tas-Direktor Mathias Mühlberger an diesem Donnerstag,2. Februar, um 11 Uhr auf der Linzer Landstraße zwi-schen Thalia und Douglas statt. Die Trackshittaz sind zwischen 11 und 13 Uhr dort. Die Coffee to Help-Stän-de am Taubenmarkt, in der Passage und am Platz, wo die Trackshittaz auch auftreten, sind von 11 bis 14 Uhr be-setzt. Mit dem Erlös werden Caritas-Kinderhilfsprojekte in Osteuropa unterstützt.

Geschichten über interkulturelle Begegnungen. Zur Präsentation der Broschüre „Jedes Mal anders“ mit sieben Geschichten über interkulturelle Begegnungen am Montag, 6. Februar, um 11 Uhr im ATIB Moscheeverein, Humboldtstraße 46, 4020 Linz, laden die Herausgeber der Broschüre ein: Theologische Erwachsenenbildung der Di-özese Linz, Arbeiterkammer OÖ, Wirtschaftskammer OÖ, Land der Menschen OÖ, Welthaus Diözese Linz, Institut für Caritaswissenschaft an der KTU Linz, migrare –Zent-rum für MigrantInnen OÖ, Islamische Religionsgemein-de Linz und Islamischer Interkultureller Bildungsverein. Dabei wird auch der Schauspieler Karl Merkatz zum Um-gang mit Fremden in Österreich reden.

HINWEISE UND ANLIEGEN

Page 23: KirchenZeitung 05/2012

Ausblick 23 KirchenZeitung Diözese Linz 2. Februar 2012

BILDUNG – SPIRITUALITÄT – KURS

Shalom!

Attnang, Maximilianhaus 07674/665 50 Gewaltfreie Kommunikation

nach Marshall Rosenberg, Vortrag, Mi., 15. 2., 19 Uhr, Ref.: Nicola und Thomas Abler.

Bad Dachsberg, Bildungshaus 0732/76 10-34 43 Winter – Zeit für mich, Do., 16.

2., 10 Uhr bis Sa., 18. 2., 13 Uhr, Ltg.: Irmgard Ganglmair, Ref.: Mag. Ilse Reisinger, Ernst Bräuer.

Linz, Haus der Frau 0732/66 70 26 Auf der Suche nach der weib-

lichen Seite Gottes, Vortrag, Mi., 8. 2., 18 bis 21 Uhr, Ref.: Ingrid Pen-ner.

Ried, Treffpunkt der Frau 07752/802 92 Nahrung ist Energie, Work-

shop, Mi., 8. 2., 19 bis 22 Uhr, Ltg.: Carina Matzer.

Ried, St. Franziskus 07752/827 42 Mit allen Sinnen Sinn erfah-

ren, Seminar, Fr., 17. 2., 16 Uhr bis

So., 19. 2., 12 Uhr, Ltg.: Günter Fun-ke.

Seitenstetten, St. Benedikt 07477/428 85 Trauern als Weg, vom Abschied

zur Neuorientierung, Di., 21. 2. und 20. 3., 19 bis 21 Uhr, Ltg.: Martina Wagner

Steyr, Dominikanerhaus 07477/428 85 Bibel als spirituelle Quelle

entdecken, Linzer Bibelkurs, Fr., 17. 2., 19 bis 22 Uhr, Ltg.: Mag. Hans Hauer.

Tragwein, Greisinghof 07263/860 11 Fasten mit Leib und Seele, Ba-

sen-Heilkost nach Dr. F. X. Mayr, Fr., 17. 2., 16 Uhr bis Do., 23. 2., 12 Uhr, Ltg.: Andreas Wuchner.

Wels, Bildungshaus Puchberg 07242/475 35

Globalisierung gestalten, Grundkurs Politik, Fr., 17. 2., 17 Uhr bis Sa., 18. 2., 17 Uhr, Ref.: MMag. Susanne Loher, Dipl.Päd. Renate Sova, Mag. Christian Felber.

UNSER ANGEBOT

CLUBEin musikalisches Treffen der Extraklasse fi ndet im Mai im Benediktinerstift Altenburg bei Horn, NÖ, statt: Abtprimas Notker Wolf, der evangeli-sche Bischof Michael Bünker, Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg und Sektionschef Gerhard Ste-ger aus dem Finanzministerium formieren sich zu einer „Boygroup“ der besonderen Art: Gemein-sam mit den Altenburger Sängerknaben bringen sie die barocke Stiftsbibliothek zum Klingen und treten erstmals gemeinsam als Band auf. Das Pro-

gramm reicht von Pop bis Spirituals. Moderiert wird der Abend von Danielle Spera, der Direkto-rin des Jüdischen Museums Wien. Der Rein erlös dient als Beitrag zur Erhaltung des jüdischen Friedhofs in Horn.

Interreligiöses Konzert, Mo., 21. Mai 2012, 19 Uhr, Stift Altenburg.

Karten: € 25,– (ermäßigt: € 19,–), Tel. 02982/34 51-14 bzw. E-Mail: [email protected].

Die KirchenZeitung verlost 2 x 2 Karten für das Konzert „Shalom!“.

Schreiben Sie bis Fr., 10. 2. (Kennwort: „Shalom!“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: offi [email protected]

Die Revolution aus der Kirche

Linz – Evangelisches Studentenheim. Von seiner Kirche nahmen die Leipziger Montagsdemonstrationen, die zum Ende der DDR führten, ihren Ausgang. Chris ti an Füh-rer, Pfarrer an der Nikolaikirche, war ein Wegbereiter der friedlichen Revolution von 1989. Er spricht in Linz über die Aufbruchs-stimmung nach dem Mauerfall und resü-miert, was heute davon gebelieben ist. Im Anschluss an seinen Vortrag „Die Revoluti-on, die aus der Kirche kam“ wird er in die „Bibliothek der Zivilcourage“ aufgenommen.

Vortrag, Donnerstag, 9. Februar 2012, 19.30 Uhr, Evangelisches Studentenheim „Dietrich Bon-hoeffer“, Julius-Raab-Straße 1–3, Linz-Dornach.

Wie mit Krankheit umgehen

Linz – Elisabethinen. Die Or-densgemeinschaft der Elisabethi-nen lädt anlässlich des „Welttags der Kranken“ zu einem Nach-mittag, bei dem der Umgang mit Krankheit und die Bewältigung von Leid im Mittelpunkt stehen. Der Kärntner Priester Johannes Staudacher spricht zum Thema „In der Not werden Kräfte wach“ (13.30 Uhr). „Was mir den Mut gab, meinen Weg mit der Krank-heit zu gehen“ erzählt Hofrat Dr. Siegfried Wlasaty, langjähriger Direktor der Pädagogischen Aka-demie der Diözese Linz (15.30 Uhr). Er war Dialysepatient. Ab-

schließend ist Gottesdienst mit Krankensalbung (17.15 Uhr).

Nachmittag zum „Welttag der Kranken“, Freitag, 10. Februar 2012, Festsaal der Elisabethinen Linz (Ein-gang Krankenhaus), Beginn 13.30 Uhr.

Pfarrer Christian Führer aus Leipzig spricht über das „Wunder von Leipzig“ und den Fall der Mauer 1989. ARCHIV

Kolpinghaus Linz. Das Kol-pingforum greift ein heißes Eisen auf und lädt zu einem Po-diumsgespräch mit dem Thema: „Aufruf zum Ungehorsam? Kir-che zwischen Spaltung und Re-form“. Der Aufruf der Pfarrer-initiative hat in die Debatte um den Reformstau in der Kirche

neuen Schwung gebracht. Peter Paul Kaspar, Akademiker- und Künstlerseelsorger, diskutiert mit Dechant Johann Gmeiner aus Grieskirchen.

Podiumsdiskussion am Mo., 13. Februar 2012, 19 Uhr, Kolpinghaus Linz (Linz, Gesellenhausstraße 1–7).

Page 24: KirchenZeitung 05/2012

24 Termine 2. Februar 2012 KirchenZeitung Diözese Linz

FREITAG, 3. 2. 2012 X Kremsmünster. Mehrwert

Glaube, hl. Messe mit Predigt, Stift, 19 Uhr, Glaube – Ursprung des Humors, Vortrag, Stift, 20 Uhr, mit dem evang. Bischof Christian Schmidt.

X Lacken. Von Menschen und Göttern, Bildungskino, Veranstal-tungsraum der FF, 19.30 Uhr.

X Linz. Mundartlesung der Hof-schreiber, Oö. Kulturquartier, Ge-wölbesaal, 15 Uhr.

X Linz, St. Markus. Tango de Sa-lón, Konzert 5 Jahre Kulturkirche St. Markus, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Oscar Imhoff, Peter Gillmayr u.a.

X Peilstein. Einsatz für eine ge-rechtere Welt, Projektreisen für die Aktion SEI SO FREI, Diavor-trag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Hans Liebletsberger.

X Pregarten. Genial vital – regio-nale Wohlfühlküche aus der Pfan-ne/dem Wok, Pfarrheim, 19 Uhr.

X Schleißheim. Auf dem Fran-ziskusweg nach Rom, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Gabi Niederschick.

X Schwertberg. Ecuador – ein Land der Gegensätze (Patenschaft der Pfarre Schwertberg mit Sr. Kla-ra-Maria Falzberger), Lichtbildvor-trag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Jo-sef Hauser.

SAMSTAG, 4. 2. 2012 X Ebensee. „Du bist ein Ton in

Gottes Melodie“, Kleinkind-Seg-nung, Pfarrkirche, 15 Uhr.

X Haag a. H. Schweinehund, Ka-barett, Pfarrheim, 20 Uhr, mit Ma-rio Sacher.

X Kremsmünster. Treffpunkt Be-nedikt für junge Erwachsene, Glau-be – Ursprung des Humors, Vortrag, Stift, 16.30 Uhr, mit dem evang. Bi-schof Christian Schmidt.

X Linz. Gesprächsrunden souverän leiten, Emotionen als Botschaften nutzen, Priesterseminar, 9 Uhr, Ltg.: Monika Plank, Gabriele Traxler.

X Linz, Guter Hirte. Geistliche Mi-niaturen und weltliche Romanzen, eine musikalische Einstimmung für den Valentinstag, Pfarre, 19 Uhr, mit dem Ensemble Lentia Nova.

X Puchheim. Monatswallfahrt der Legion Mariens nach Maria Puch-heim, Gestaltung: Passionisten aus Süddeutschland, Basilika, 14 Uhr, Au-tobus von Linz-Herz Jesu, 12.30 Uhr.

X Wilhering. Taizé-Wochen ende, Jugendzentrum Aufbruch, 14.30 Uhr mit Übernachtung bis So., 15.30 Uhr.

X Zell a. d. P. MoZuluArt, Benefiz-konzert des Eine-Welt-Kreises, Lan-desbildungszentrum Schloss Zell a. d. Pram, 19.30 Uhr.

SONNTAG, 5. 2. 2012 X Eferding. Literarisches Café:

Karl Sibelius singt Georg Kreisler, Pfarrzentrum St. Hippolyt, 16 Uhr.

X Kremsmünster. Messe Nr. 2 in G-Dur, D 167, von F. Schubert, Stiftskirche, 10.15 Uhr, mit dem Kir-chenchor.

X Linz. Espresso con Wolfgang Amadeus, Konzert, Landesgalerie, 11 Uhr.

X Linz, Mariendom. Missa „Ecce quam bonum“ von H. L. Hassler, 10 Uhr, mit dem Chor des Konservato-riums für Kirchenmusik der Diözese.

X Linz, St. Antonius. Bunter Nachmittag, Seniorenfasching, Pfarre, 14 Uhr.

X Linz, Ursulinenkirche. Messe des Forums St. Severin, 20 Uhr, mit Peter Paul Kaspar, Markus Schlag-nitweit.

X Schwanenstadt. Messe mit Übersetzung in Gebärde, 10 Uhr.

X Steyr. Deutsche Ordinariumsge-sänge, Lateinisches Proprium, Bal-duin Sulzer zum 80. Geburtstag, Michae lerkirche, 10 Uhr, mit der Kirchenmusikvereinigung Sancta Caecilia.

X Wels, Hl. Familie. Messe mit Übersetzung in Gebärde, 10 Uhr.

X Wels, St. Josef. Kinderfasching für Kinder von 3 bis 8 Jahren (mit Eltern), Pfarrsaal, 15 Uhr.

X Windhaag b. F. Die verrück-te Welt der Ute Bock, ein Film von Houchang Allahyari, Wanderkino, Mehrzwecksaal, 10.30 Uhr.

MONTAG, 6. 2. 2012 X Braunau. Lieben: Leben mit Lei-

denschaft und Sinn, Buchpräsenta-tion und Gespräch, Lern- und Bil-dungszentrum der HTL und HLW (Eingang HTL), 19.30 Uhr, mit Prof. Dr. Franz Gruber.

X Grein. Auf dem Weg zur Schul-reife, Kindergarten, 19 Uhr, mit Dipl.Log. Andrea Söllner.

X Grünburg. Abend für pflegen-de Angehörige, offene Gesprächs-runde, Altenheim, 19.30 Uhr.

X Schlägl. Gespräche am Jakobs-brunnen, Seminarzentrum Stift, 19.30 Uhr, Begl.: Lukas Dikany.

X Schlüßlberg. Kommt der €uro-Crash?, Vortrag, Energiestamm-tisch, 19.30 Uhr, Ref.: DI Tobias Plet-tenbacher.

DIENSTAG, 7. 2. 2012 X Bad Ischl. Daheim beim Ober-

mitteregger, Lesung, Pfarrbiblio-thek, 19.30 Uhr, mit Erwin Hölzl.

X Hagenberg i. M. Das Herz des Abenteuers, 7000 km zu Fuß, Pfarr-heim, 19.30 Uhr, mit Reinhold Richtsfeld.

X Linz. Demokratie in der Krise, Vortrag, Haus der Frau, 9 Uhr, mit DDr. Severin Renoldner.

X Linz. Saiten, Stimmen, Orgel-pfeifen. Abendmusik im Kranken-haus – Flötenmusik, Kirche der Lan-des-Nervenklinik, 18 Uhr, mit dem Quartett Divers.

X Pasching. Gottesbilder der Bi-bel – helle und dunkle, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Begl.: Walter Reiter.

X Gmunden. Conférence, Luisa Kasalicky, Lud-wig Gerstacker, Galerie 422, An der Traunbrücke 9–11, Eröffnung, Sa., 11. 2., 11 Uhr, Ausstellung bis So., 18. 3., Mi., Do., Fr., 14 bis 18 Uhr, Sa., 10 bis 16 Uhr, So., 10 bis 13 Uhr.

X Linz. „Der Eichmann-Prozess in Jerusalem“, Foyer des Alten Rathauses, Ausstellung bis Di., 14. 2.

X Linz. Sechs ungewöhnliche Orte – Entde-ckungen im Linzer Osten, afo architekturforum, Herbert-Bayer-Platz 1, Ausstellung bis Sa., 3. 3., Mi. bis Sa., 14 bis 17 Uhr, Fr., 14 bis 20 Uhr.

X Linz. Mission Reports, Ursula Biemann, Len-tos Kunstmuseum, Eröffnung, Do., 9. 2., 19 Uhr, Ausstellung bis So., 6. 5., Di. bis So., 10 bis 18 Uhr, Do., 10 bis 21 Uhr.

X Linz, St. Antonius. Pfarrgschnas, Fr., 3. 2., 20 Uhr.

X Linz, St. Konrad. Elfen & Gnome, Pfarrball, Sa., 4. 2., 19.30 Uhr.

X Linz, St. Franziskus. Faschingsgschnas der Pfarrjugend, Pfarrheim, Fr., 10. 2., 20 Uhr.

X Niederthalheim. „Kunst und Krempel“, Flohmarkt, Mehrzweckhalle, Sa., 11. 2., 8 bis 12

Uhr, So., 12. 2., 9 bis 11 Uhr, Abgabe: Fr., 10. 2., 14 bis 17 Uhr.

X Schärding. Auf der Suche, Malerei und Skulpturen von Eva Weiler, Schlossgalerie, Ver-nissage, Fr., 10. 2., 19 Uhr, Ausstellung bis So., 4. 3., Fr., 16 bis 18 Uhr, Sa. und So., 14 bis 16 Uhr.

X Thalheim. MusikLandschaften, fotografische Gegensätze von Günter Leitenbauer, Landes-musikschule, Ausstellungseröffnung, Fr., 10. 2., 19 Uhr.

X Vorderweißenbach. Pfarrball, Gasthof Schmankerlwirt, Fr., 3. 2., 20 Uhr.

AUSSTELLUNGEN – BALL – FLOHMARKT

Stürze im Alter, Vortrag am Di., 7. 2. in Wels. DIAKONIEWERK

NAMENSTAG

Veronika (4. Februar)

Zu dem Namen Veronika kam ich, weil meine Mutter so heißen sollte, doch eine Nachbarin hat-te schon ihre Tochter „Veroni-ka“ getauft. Also kam dies bei ihr nicht mehr in Frage. Mein Name leitet sich vom ma-kedonischen Namen „Bereni-ke“ ab und bedeutet „die Sieg-bringende“. Er verbreitete sich durch die Verehrung der hl. Ve-ronika aus Jerusalem. Bereni-ke wischte der Legende nach Je-sus auf dem Kreuzweg mit einem Tuch Schweiß und Blut vom Ge-sicht. Auf diesem Tuch soll ein Abdruck seines Gesichtes zurück-geblieben sein, das sogenannte „Veronikabild“. Der Name „Be-renike“ vermischte sich durch dieses Ereignis mit dem lateini-schen „vera“ (wahr) und „ikon“ (Bild), somit „wahres (Ab-)Bild“. An meiner Namenspatronin be-wundere ich ihren Mut und ihre mitfühlende Art. Ob mich diese Eigenschaften mit ihr verbinden, muss wohl jede/r für sich selbst heraus�nden. An und für sich werde ich nur noch mit „Vero-nika“ angesprochen, den Spitz-namen „Vroni“ verwenden nur noch einige wenige, mir wichti-ge Personen. VERONIKA HARRER

Veronika Harrer ist Mitarbeiterin der Kath. Hochschuljugend und des Forums St. Severin. PRIVAT

Page 25: KirchenZeitung 05/2012

Termine 25 KirchenZeitung Diözese Linz 2. Februar 2012

LITURGIE

Lesejahr B Lesereihe II

SONNTAG, 5. FEBRUAR 20125. Sonntag im Jahreskreis.L1: Ijob 7,1–4.6–7L2: 1 Kor 9,16–19.22–23Ev: Mk 1,29–39

MONTAG, 6. FEBRUAR 2012Hl. Paul Miki und Gefährten, Märty-rer in Nagasaki.L: 1 Kön 8,1–7.9–13Ev: Mk 6,52–56 oderL: Gal 2,19–20Ev: Mt 28,16–20

DIENSTAG, 7. FEBRUAR 2012L: 1 Kön 8,22–23.27–30Ev: Mk 7,1–13

MITTWOCH, 8. FEBRUAR 2012Hl. Hieronymus Ämiliani, Ordens-gründer, Hl. Josefine Bakhita, Jung-frau.L: Tob 12,6–13Ev: Mk 10,17–30 (oder 10,17–27)L: 1 Kor 7,25–35Ev: Mt 25,1–13L: 1 Kön 10,1–10Ev: Mk 7,14–23

DONNERSTAG, 9. FEBRUAR 2012L: 1 Kön 11,4–13Ev: Mk 7,24–30

FREITAG, 10. FEBRUAR 2012Hl. Scholastika, Jungfrau.L: 1 Kön 11,29–32; 12,19Ev: Mk 7,31–37 oderL: Hld 8,6–7Ev: Lk 10,38–42

SAMSTAG, 11. FEBRUAR 2012Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes. Heute ist Welttag der Kranken – Fürbitten!L: Jes 66,10–14cEv: Joh 2,1–11L: 1 Kön 12,26–32; 13,33–34Ev: Mk 8,1–10

SONNTAG, 12. FEBRUAR 20126. Sonntag im Jahreskreis.L1: Lev 13,1–2.43ac.44ab.45–46L2: 1 Kor 10,31 – 11,1Ev: Mk 1,40–45

X Perg. Faszination Peru, Reisebe-richt, Pfarrsaal, 19.30 Uhr.

X Vorchdorf. Weil ich dich liebe ..., von der Dynamik der Anfangs-liebe zur reifen Liebe, Pfarrsaal, 20 Uhr, Ref.: Mag. Franz Harant.

X Wels. Stürze im Alter, Alzhei-mer Café, Vortrag, Haus für Senio-ren des Diakoniewerks, Dr.-Schauer-Straße 5, 17 Uhr, Ref.: DGKS Renate Stöbich.

MITTWOCH, 8. 2. 2012 X Ampflwang. Das Wichtigste im

Leben, Bibelgespräch, Chorraum, 19.30 Uhr, mit Mag. Dr. Johann Rauscher.

X Bad Ischl. Voneinander lernen – Generationen im Austausch, Sinn-Quell Gesprächsnachmittag, Pfarr-heim, 15 Uhr, mit Angelika Wies-auer.

X Haibach o. d. D. Tarockkurs für Anfänger, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ltg.: Ilse u. Lothar Huemer, Max u. Gerlin-de Kaltseis, Christian Schönhuber.

X Linz, Hl. Geist. Aufbruch-Mes-se, Pfarrkirche, 19.30 Uhr.

X Linz, St. Franziskus. Faschings-nachmittag für Senioren, Pfarr-heim, 14 Uhr, mit Hanns Grabmann.

DONNERSTAG, 9. 12. 2012 X Ebensee. Erneuerung und Re-

form. Überlebensfragen der Kirche, Trauungssaal der Marktgemeinde, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Herbert Kohl-maier.

X Linz. Die Revolution, die aus der Kirche kam, Vortrag und Buchprä-sentation, Evang. Studentenheim, Julius-Raab-Straße 1–3, 19.30 Uhr, mit Pfarrer Christian Führer, Leip-zig.

X Ottnang a. H. Rituale als liebe-volle Begleiter. Wie Rituale unseren Familienalltag erleichtern und be-reichern, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Ursula Zwielehner.

X Roßleithen. Hilfe bei Mobbing, Infoabend, Gemeindeamt, 19.30 Uhr, mit Mag. Julia Bernhart, Dipl.Päd. Wolfgang Pachernegg.

X Traun. Bewusstes und kreatives Altern, Benefizkabarett zugunsten WEGE Wohngemeinschaft für Haft-entlassene Wels, HAK Traun, Aula, 19 Uhr, mit Josef Martl.

FREITAG, 10. 2. 2012 X Altenberg b. L. Valentinsmes-

se, Pfarrkirche, 19 Uhr, anschlie-ßend Film: Nirgendwo in Afrika, Pfarrheim.

X Altenhof. winter-garden-songs von jazzCafeART, Konzert, „assista“ Das Dorf, 19 Uhr.

X Antiesenhofen. Pfarrfasching, Gasthof Knechtelsdorfer, 20 Uhr.

X Linz. In der Not werden Kräfte wach, Welttag der Kranken, Fest-saal der Elisabethinen, 13.30 Uhr, mit P. Mag. Johannes Staudacher, HR Dr. Siegfried Wlasaty.

X Linz. Wie interkulturelle Veran-staltungen initiieren? Die Kunst, auf Fremde zuzugehen, migrare, Humboldtstraße 49/6, 16 Uhr, mit Mümtaz Karakurt, MAS, Martha Haberl.

X Puchenau. Gemeinsam Ikonen malen, Beginn des Malkurses, Pfarr-zentrum, 14 Uhr, mit Dimitris Papa-ioannou.

X Steyr. Mein Walkabout in Aust-ralien, Buchpräsentation, Bibliothek im Dominikanerhaus, 19 Uhr, mit Christine Germüller.

SAMSTAG, 11. 2. 2012 X Gampern. Kindersegnung, Pfarr-

kirche, 15.15 Uhr, mit Diözesan-bischof Dr. Ludwig Schwarz.

X Grein. Männer kochen mit Char-ly, Gasthaus Goldene Krone, 18 Uhr.

X Linz. Kinderfasching, Seelsorge-zentrum Elia SolarCity, 15 Uhr.

X Linz, St. Antonius. Kinderfa-sching, Pfarre, 13.30 Uhr.

X Mauthausen. Quer durch – Männer bekochen ihre Frauen in vier Gängen, Restaurant Weindl-hof, 14.30 Uhr, mit Christian Sie-benhofer.

SONNTAG, 12. 2. 2012 X Alberndorf. Gesungene Sonn-

tagsvesper, Schlosskapelle Riedegg, 17.30 Uhr.

X Gampern. Missa brevis von J. de Haan, Pfarrkirche, 8 Uhr, Jugend-messe, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, bei-de Messen mit Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz.

X Linz, Christkönig. Erna unter-wegs – ein clowneskes Theaterstück mit Musik zum Mitmachen, Kin-derprogramm zum Familiensonn-tag, Pfarre, 10.45 Uhr, mit den „Pi-loten“.

X Linz, Mariendom. Deutsche Messe in F-Dur von H. Hanghofer, 10 Uhr, mit dem Domchor.

X Linz, Stadtpfarrkirche Urfahr. Messe mit Überset-zung in Gebärde, 10 Uhr.

X Linz, Ursulinenkirche. Missa tertia und Motetten von H. L. Hass-ler, 20 Uhr, mit dem Vokalensemble SoloCantus, Ltg.: Anton Reinthaler.

X Mauthausen. Zigeuner, Lesung mit Harald Krasnitzer, Donausaal, 18 Uhr, musikalische Gestaltung: Kohelet 3.

X Pabneukirchen. Kindertheater, Pfarrzentrum, 15 Uhr, mit der Kin-derbühne Naarn.

X St. Leonhard b. F. Kasperlthea-ter Schneiderlino, Pfarrzentrum, 15 Uhr, mit Christa Schneider.

X St. Veit i. M. Valentinsfest für Jubelpaare, Pfarrkirche, 9.30 Uhr.

X Traberg. Irisches Konzert, eine musikalisch-literarische Reise, Pfarr-heim St. Josef, 19 Uhr, mit dem Duo „FolkStrings“, Erwin Stürmer, Wal-ter Schindlbauer.

X Treffling. kammerFLÜGEL, Gi-tarren-Serenade-Solo und Kam-mermusik, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Wolfgang Jungwirth, Christine Eder, Erland Freudenthaler.

X Wels. Puchberger Bauerntag, Bildungshaus Schloss Puchberg, Gottesdienst, 9 Uhr, anschließend Vorträge, Ref.: LR Max Hiegelsber-ger, Wolfgang Löser, Rektor Dr. Adi Trawöger.

X Wels, Stadtpfarre. Coffee to help für Kinder in Osteuropa, Pfarr-zentrum, 9 Uhr.

6. 2.: Blüte bis 9, ab 10 Blatt 7. 2.: Blatt bis 21, ab 22 Frucht 8. 2.: Frucht 9. 2.: Frucht bsi 13 ----------- 10. 2.: Frucht von 6 bis 9, ab 10 Wurzel 11. 2.: Wurzel bis 7 ---------- 12. 2.: Wurzel ab 8

Aus: Aussaattage 2012, M. Thun.

AUSSAATTAGE

Ehe.wir.heiraten.aktiv

X Attnang-Puchheim. Maximi-lianhaus, Sa., 18. 2., 9 bis 18 Uhr, Anmeldetel.: 07674/665 50.

X Braunau, St. Stephan. Pfarr-heim, Sa., 18. 2., 9 bis 18 Uhr, An-meldung unter E-Mail: [email protected], Fax: 0732/76 10-35 19.

X Linz, Ebelsberg. Pfarrheim, Sa., 18. 2., 9 bis 18 Uhr, Anmeldung unter E-Mail: [email protected], Tel. 0732/76 10-31 51.

X Schlierbach. Pfarrheim, Sa., 18. 2., 9 bis 18 Uhr, Anmeldung unter E-Mail: [email protected], Fax: 0732/76 10-35 19.

X Steyr. Dominikanerhaus, Sa., 18. 2., 9 bis 18 Uhr, Anmeldetel.: 07252/454 00.

X Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 18. 2., 9 bis 17.30 Uhr, Anmeldetel. 07242/475 37.

EHEVORBEREITUNGHl. Scho-lastika, Fresko in der Kirche von Sacro Speco, Subiaco. PATTLOCH

�� Eltern von Kindern mit Be-hinderung. Eltern von Men-schen mit Behinderung sind mit vielen Belastungen und Sorgen konfrontiert. Aus der Selbstbe-stimmt-Leben-Initiative SLI her-aus wurde die Idee geboren, eine Gruppe für Eltern von Menschen mit Behinderung zu gründen. Gleich-Betroffene stärken sich gegenseitig. Die Treffen der El-terngruppe �nden jeden ersten Dienstag im Monat von 19 bis 21 Uhr statt, wenn der Tag auf keinen Feiertag fällt, zum ersten Mal am 7. Februar. Ort: Empow-erment-Center der SLI OÖ, Beth-lehemstraße 3, 4020 Linz.

Page 26: KirchenZeitung 05/2012

So 10.00 Uhr:Katholischer Gottesdienst.Aus der Pfarr-kirche Hofkirchen-Trattnach/OÖ.. – Lieder aus Ernst Tittels „Kleiner Festmesse für Chor, Orgel und Or-chester“ erklingen im Gottesdienst, dem Pfarrprovisor Robert Kowalczuk vorsteht, der am Beispiel der Schwie- germutter von Petrus (Mk1,29-34) zum Thema „Aufgerichtet werden“ predigt. ÖR

SONNTAG, 5. FEBRUAR

9.30 Uhr: Katholischer Gottes-dienst (Religion)Aus der Pfarrei St. Theodor und St. Elisabeth in Köln-Vingst, mit Pfarrer Franz Meurer. ZDF

12.30 Uhr: Orientierung (Religion)Geplante Themen: Ägypten: „Was wollen die Muslimbrüder?“; „Ungarn – quo vadis?“ U.a. mit der Philoso-phin Agnes Heller; „Wie ‚grün‘ sind Österreichs Kirchen?“ (Wh So 18.40, ORF III). ORF 2

20.15 Uhr: ORF 2/ARD Tatort (Krimi- reihe) ZDF Tsunami – Das Leben da-nach (Spielfilm)

21.50 Uhr: Leben nach dem Tsunami (Dokumentation)Billi Cramer und Michael Schäffer, zwei Überlebende des Tsunami von 2004, mussten lernen, ihren Zu-stand grenzenloser Verzwei�ung zu verarbeiten. Einige Monate nach der Katastrophe lernten die beiden ein-ander kennen, seit 2007 sind sie ver-heiratet. Der Film begleitet die bei-den, wobei auch Wegbegleiter zu Wort kommen. ZDF

MONTAG, 6. FEBRUAR

20.15 Uhr: Auf Liebe und Tod(Spiel�lm, F 1983)Mit Fanny Ardant, Jean-Louis Trintignant u.a. – Regie: Francois Truffaut – Charmant unterhaltende Kriminalkomödie. arte

20.15 Uhr: ORF 2 Die Millionen-show ARD Der MediaMarkt-Check (Doku) ZDF Mord in Ludwigslust (Spielfilm)

22.00 Uhr: Schießen Sie auf den Pianisten (Spiel�lm, F 1959)Mit Charles Aznavour, Marie Dubois u.a. – Regie: Francois Truffaut – Aus-drucksstarke Charaktere und präzise Milieuschilderungen in einer ironi-schen Gangsterstory. arte

DIENSTAG, 7. FEBRUAR

20.15 Uhr: Arabische Revolutionen (Themenabend)Wird aus dem „arabischen Frühling“ ein „arabischer Sommer“? In einem Dokumentar�lm, sowie einer Dis-kussionsrunde, zieht der Themen-abend Bilanz. arte

20.15 Uhr: ORFeins Schnell ermit- telt (Krimireihe) ORF 2 Universum: Neue Wunder der Natur (Doku-Reihe)

22.30 Uhr: kreuz & quer (Religion)„Die Zeit die uns bleibt“: Helene Maimann hat einen sehr persönli- chen Film mit drei Freundeskreisen gemacht, die einander seit vielen Jahrzehnten kennen. // (23.15 Uhr) „Lebensfroh bis 102“: Dieser außer-gewöhnliche Film über eine späte Freundschaft ist eine bewegende Liebeserklärung an das Leben. ORF 2

MITTWOCH, 8. FEBRUAR

20.15 Uhr: kreuz & quer (Religion)„Flucht aus der Polygamie“ / (21.15 Uhr) „Der Charme Allahs“. ORF III

20.15 Uhr: Renn, wenn du kannst(Spiel�lm, D 2009)Mit Robert Gwisdek, Anna Brügge-mann, Jacob Matschenz u.a. – Regie: Dietrich Brüggemann – Einfühlsame, vorzüglich gespielte, beschwingt in-szenierte Dreiecksgeschichte. arte

20.15 Uhr: Duell in den Wolken – Der letzte Flug des kleinen Prinzen (Dokumentation)Die Suche nach Antoine de Saint-Exupéry ist eine Geschichte voller merkwürdiger Funde und unfassbarer Zufälle … Phoenix

20.15 Uhr: ORFeins Falco – Ver-dammt wir leben noch! (Spielfilm) ORF 2 Die grünen Hügel von Wales (TV-Film) ARD Schlaflos in Olden-burg (TV-Film)

DONNERSTAG, 9. FEBRUAR

20.15 Uhr: ORF 2 Der Bergdoktor (Serie) ZDF Die Bergretter (Serie)

21.00 Uhr: Metropolis(Stumm�lm, D 1927)Mit Brigitte Helm, Gustav Fröhlich, Heinrich George u.a. – Regie: Fritz Lang – Der Film visiert einige ernst-hafte Probleme exakt an und gilt als einer der großen Klassiker der Stumm�lmzeit. 3sat

21.05 Uhr: Universum: Nur ein Grad mehr (Dokumentation)Der Film folgt den unübersehbaren Spuren der Erderwärmung. ORF 2

FREITAG, 10. FEBRUAR

20.15 Uhr: Das schöne Leben(Fernseh�lm, F 2008)Mit Valérie Donzelli, Michel Voïta u.a. – Regie: Virginie Wagon – Ein-fühlsames Porträt einer jungen Frau, die die Bodenhaftung verliert. arte

20.15 Uhr: ORF 2/ZDF Der Staats-anwalt (Krimireihe) ARD Ein Drilling kommt selten allein (Spielfilm)

22.25 Uhr: Spur der Steine(Spiel�lm, DDR 1966)Mit Manfred Krug, Krystyna Stypuls-kowska u.a. – Regie: Frank Beyer – Respektlos-humorvolle Auseinander- setzung mit Planwirtschaft und Partei in der DDR Anfang der 60er Jahre. 3sat

SAMSTAG, 11. FEBRUAR

20.15 Uhr: Der Maya-Code(Dokumentar�lm)Der Film zeichnet eine der schönsten wissenschaftlichen Entdeckungsreisen des 20. Jahrhunderts nach. arte

20.15 Uhr: Vergiss mein nicht!(Spiel�lm, USA 2004)Mit Jim Carrey, Kate Winslet u.a. – Regie: Michel Gondry – Überzeu-gend dargestellte Science-Fiction-Komödie – verrückt, virtuos, bild-stark. ServusTV

20.15 Uhr: ORFeins Bolt – Ein Hund für alle Fälle (Spielfilm) ZDF Bella Block (Krimireihe)

Freitag, 10.2., 21.55 Uhr: Altiplano(Fernsehfilm, B/D/NL, 2009)Mit Jasmin Tabatabai, Magaly Solier u.a. – Regie: Peter Brosens – Viel-schichtiges, visuell atemberauben-des Drama um existenzielle Daseins- fragen. arte

So 6.05 Uhr, Mo–Sa 5.40 Uhr:Morgengedanken... von Prälat Mag. Horst-Michael Rauter, emeritierter Domkapitular der Diözese Gurk-Klagefurt. ÖR

teletipps

radiophon

des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

5. 2. bis 11. 2. 2012

Zwischenruf ... von Dr. Christoph Weist (Wien). So 6.55, Ö1Erfüllte Zeit. „Die Klage über Juda“ (Jer 9,22-23). Kommentar: Landes-superintendent Thomas Hennefeld. So 7.05, Ö1Motive – Glauben und Zweifeln. „Listig, lästig, gotteslästerlich“ – Was ist heute noch blasphemisch? So 19.04, Ö1Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3Gedanken für den Tag. „Geld, Krise und Gemeinschaft“. Von Stephan Schulmeister. Mo–Sa 6.57, Ö1Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1Praxis. Mi 16.00, Ö1Logos – Theologie und Leben. „Gibt es ein Recht auf ein Kind?“ – Positionen zur Reproduktionsmedizin. Sa 19.04, Ö1

Radio Vatikan

Täglich:

7.30 Lateinische Messe (KW: 5885, 7250, 9645 kHz, UKW: 93,3 MHz)

16.00 Treffpunkt Welt-kirche (KW: 5885, 7250, 7320/DRM, 9645 kHz)

20.20 Abendmagazin (Wh. f. Tag 6.20/KW 4005, 5885, 7250, 9645 kHz): (So) Aktenzeichen; (Mo) Welt-kirchen-Magazin; (Di) Radioakade-mie (2): Das Papstgrab unter Sankt Peter; (Mi) Die Woche in Rom; (Do) Kreuz des Südens; (Fr) Prisma-Maga-zin; (Sa) Unsere Woche, mit der Be-trachtung zum Sonntag

20.40 Lateinischer Rosenkranz (KW: Siehe Lateinische Messe)

ZDF / © CARL DE KEYZER

PFARRE

PRESSESTELLE DER DIÖZESE

Page 27: KirchenZeitung 05/2012

Personen & Anliegen 27 KirchenZeitung Diözese Linz 2. Februar 2012

Missions- AnerkennungspreiseLinz. Die Missionsstelle der Diözese Linz verlieh am 27. Jänner 2012 Auszeichnungen an fünf pfarrliche Gruppen, die Missionar/innen und de-ren Projekte in aller Welt un-terstützen (Seite 8). Zusätzlich wurden mit Anerkennungsprei-sen gewürdigt: Die Sporthaupt-schule Feldkirchen/Donau ver-kauft in Zusammenarbeit mit der Volksschule beim Advent-markt Produkte und spen-det den Erlös für einen Schul-bau (Marienschwestern) in Uganda. Sr. Klara Maria Kat-zensteiner leitet das Missions-sekretariat der Kreuzschwes-tern; Marianne Kollmann aus St. Martin i. Ikr. unterstützt die Aushilfspriester in der Pfar-re mit Kost und Quartier und sammelt bei Aufführungen ih-rer Sing- und Spielgruppe Geld für Hilfsprojekte; Ehrenkano-nikus Mag. Dr. Josef Dikany (Wels) wurde als Einzelspender geehrt. Er hat große Beträge für die MIVA, die Initiative Christ-licher Orient, die Marianhil-ler Missionare und Licht für die Welt gegeben.

T ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

HOLEN SIE SICH IHR GELD VOM FINANZAMT

AK hilft beim Steuersparen

Arbeitnehmerveranlagung: Das klingt sperrig, der Steueraus-gleich kann Ihnen aber eine Menge Geld vom Finanzamt bringen. Nehmen Sie sich daher die Zeit und stellen Sie einen Antrag. Wenn Ihnen dabei etwas unklar ist, hilft die Arbeiter-kammer.

Weil viel zu viele auf einen Steuerausgleich verzichten,

bleiben jährlich rund 200 Millionen Euro im Steuertopf liegen. Das ist ein völlig unnötiges Ge-schenk an die Finanzministerin, zudem die Arbeitnehmer/-innen ohnehin den Großteil der Steuer-last tragen.

Sie könnten sich zum Beispiel Geld holen, wenn Sie sich weitergebildet haben oder pendeln müssen, wenn Sie nicht das gesamte Jahr berufstä-tig waren, wenn Sie Kinder haben, wenn Sie Alleinerzieherin sind und eventuell sogar wenn Sie als Teil-zeitkraft gar keine Lohnsteuer zah-len. Und das rückwirkend für fünf Jahre!

Wenn Sie Hilfe brauchen, ist die Arbeiterkammer für Sie da:• Ihre Fragen beantworten die

AK-Lohnsteuerexperten/-innen am 7., 8. und 9. sowie am 14., 15. und 16. Februar, jeweils zwischen 16 und 19 Uhr, unter Telefon 050/6906-5.

• Die Broschüre „AK-Tipps zum Steuersparen“ ist unter 050/6906-444 erhältlich.

• Infos und Musterbriefe finden Sie unter www.arbeiterkammer.com

Holen Sie sich Tipps bei der Arbei-terkammer und dann Ihr Geld vom Finanzamt! Oft gibt es mehr zurück als man angenommen hat.

Arbeiterkammer Oberösterreich Volksgartenstraße 40, 4020 Linz

Telefon 050/69 06

GEBURTSTAGE

n Am 3. Februar 2012 wird KonsR Hubert Sageder, eme-ritierter Pfarrer, Kurat in Lo-chen, 75 Jahre alt. Er stammt aus Natternbach, emp�ng 1970 die Priesterweihe und war nach mehreren Kaplansposten ab 1981 Pfarradministrator in Lo-chen. Von 1984 bis 2011 war er Pfarrer in Lochen und zugleich bis 2007 auch Pfarrprovisor von Lengau. n Am 5. Februar 2012 feiert KonsR Franz Gschwandtner, langjähriger Pfarrer von Maria Scharten, wohnhaft in Bad Ischl, seinen 85. Geburtstag. Er ist ge-bürtig aus Bad Ischl, wurde 1950 zum Priester geweiht und war ab 1958 Pfarrer von Maria Scharten. Seit 1998 ist er im Ruhestand. n Am 5. Februar 2012 vollen-det Oberstudienrat KonsR Dr. Stephan Prügl, Prämonstraten-ser Chorherr des Stiftes Schlägl, sein 65. Lebensjahr. Er wurde 1947 in Julbach geboren und trat 1965 in das Stift Schlägl ein. Er studierte Theologie in Inns-bruck und Graz, feierte 1970 die

Ordensprofess und wurde 1971 zum Priester geweiht. Von 1972 bis 2010 war er – neben verschie-denen Diensten im Bereich des Ordens – Religionsprofessor an den berufsbildenden Schulen in Rohrbach, seit 1981 ist Herr Stephan Subprior des Stiftes, er nimmt Aufgaben im Konvent wahr und hilft in der Pfarrseel-sorge mit. n Am 7. Februar 2012 wird KonsR Gerold Harrer, Pfarrer in Kronstorf, 70 Jahre alt. Der ge-bürtige Leondinger wurde 1966 zum Priester geweiht. Nach Kap- lansposten ist er seit 1982 Pfar-rer in Kronstorf, von 1990 bis 1991 war er auch Pfarrprovisor von Hargelsberg. Seit 2009 ist er zusätzlich Pfarrmoderator von Niederneukirchen, seit 2011 da-rüber hinaus Pfarrprovisor von Weichstetten und Pfarrmodera-tor in St. Marien. Seit 1998 ist Harrer Dechant des Dekanates Enns-Lorch. n Am 7. Februar 2012 feiert Oberstudienrat Mag. Christian Zoidl, Prämonstratenser Chor-herr des Stiftes Schlägl, Pfarrer in Linz-Heilige Familie, das 65. Lebensjahr. Er stammt aus Ul-richsberg und trat 1965 in das Stift Schlägl ein. Er studierte Theologie und das Lehramt Lei-besübungen und Geogra�e in Innsbruck, feierte 1970 die Or-densprofess und wurde 1971 zum Priester geweiht. Von 1975 bis 2008 war er Professor am Bi-schö�ichen Gymnasium Petri-num in Linz. Von 1978 bis 1983 war Zoidl Kurat in Linz-St. An-tonius, seither ist er Seelsor-ger in Linz-Heilige Familie, seit 2008 als Pfarrer. Er ist unter an-derem noch Geistlicher Assistent der Diözesansportgemeinschaf-ten Österreichs sowie Präsident und Sportseelsorger der Diözes-ansportgemeinschaft Oberöster-reich.

STUDIUM

Katholisch-Theologische Pri-vatuniversität. Eine Promo- tion, eine Lizentiats-Verleihung, zehn Sponsionen sowie sieben Verleihungen eines „Bachelor of Arts“ fanden am Samstag, dem 28. Jänner 2012 an der KTU Linz statt. Zum Doktor der Theologie wur-de graduiert: Mag. theol. Helmut Berg. Das Lizentiat der Theolo-gie wurde verliehen an: Ferdi-nand Barugize. Zum Magister/zur Magistra der Theologie wurden graduiert: Christian Aigner, Elisabeth Kö-nig, Florian Losbichler, Martina Riegler-Sulzbacher, Mag. art. Georg Wais Zum Magister/zur Magistra der Philosophie wurden graduiert: Mag. theol. Dr. theol. Hermann Gärtner, Mag. art. Josef Hanl, Doris Höfler, Manfred Prechtl, Susanne Winder. Der Titel Bachelor of Arts wur-de verliehen an: Dr. med. Her-bert Gumpenberger, Eva Maria Herz, Dr.in med. Gudrun Hof-mann, Veronika Kitzmüller, Co-sima Öllinger, Victoria Pilz, Sieg-linde Schmoll.

Page 28: KirchenZeitung 05/2012

28 Kultur 2. Februar 2012 KirchenZeitung Diözese Linz

Am Wochenende vom 23. März startet die nächste Fortbildung Kirchenpflege. Günter Bachinger geht heute mit anderen Augen durch die Pfarrkirche Schör�ing. Als Obmann des Finanzausschusses hat er im-mer wieder mit Kirchenp�ege zu tun, im ver-gangenen Jahr absolvierte er den Lehrgang. „Von der Kirchturmspitze bis zum Kelch weiß ich jetzt, worauf wir achten müssen, um größere Schäden abzuwenden.“ Er ist da-von überzeugt, dass ein Basiswissen in Denk-malp�ege und Restaurierung tatsächlich hilft, Kosten zu sparen. Die Vorträge, auch in Liturgie, zeitgenössischer Kunst und Kunst-geschichte, haben ihn beeindruckt. „Das Fachwissen der Vortragenden ist enorm, und sie konnten es gut vermitteln.“ Sogar der Kir-chenputz hat für ihn an Bedeutung gewon-nen. Denn die richtige P�ege verlängert die Lebenszeit von Gebäude und Skulpturen. „Alle, die Interesse für diese Themen haben oder in deren Pfarre ein Bauvorhaben an-steht, sollten den Kurs besuchen“, emp�ehlt Günter Bachinger.

Lehrgang und Praxistage. Die nächste Gelegenheit bietet sich mit dem ersten Se-minarwochenende am 23. und 24. März in Linz. Die folgenden drei Seminarteile �nden in Puchberg, Wien und Kremsmünster statt.

Zusätzlich wird das Seminarmodul „Orden“ in Zusammenarbeit mit dem Referat für die Kulturgüter der österreichischen Ordensge-meinschaften angeboten. Vier Praxistage im Juni, September und November geben Ein-blick in die Bearbeitung von Gold, Eisen und

Glas, in die Restaurierung von Schlössern und Beschlägen sowie in die Ordnungssyste-matik von Andachtsbildchen. Alle Wochen-enden können zum Preis von € 95,– einzeln gebucht werden, das Gesamtpaket kostet € 350,– (exkl. Verp�egung und Nächtigung.) Die Praxistage kosten € 35 bzw. € 50.

u Info & Anmeldung: Kunstreferat, Tel. 0732/ 73 65 81-44 40, E-Mail: [email protected]

Ein‘ feste Burg

In einer kargen Landschaft steht eine Kirche mit befestigten Mau-ern. Ihr Schatten fällt auf den sandigen Boden. Weiße Wolken ziehen am türkisfarbenen Him-mel, der bis zum tiefen Horizont reicht. Ein weiter Raum.Hans Franta malte das Bild „Kirche“ um 1950. Er wurde 1893 in Linz geboren und geriet 1914 in russische Kriegsgefan-genschaft. Die sieben Jahre, die er in der sibirischen Stadt Tomsk verbrachte, prägten seine Male-rei. Die Ausstellung „Licht und Landschaft“ in der Galerie Leh-ner zeigt – gemeinsam mit Ar-beiten von Wolfgang Glechner – 20 Bilder aus allen Schaffens-perioden.

u Linz, Herrenstr. 7, bis 25. Februar.

Neuer Kirchenpflege-Lehrgang ab März 2012

Kelch und Kirchturmspitze

FÜR SIE GELESEN

Jesus von Nazereth

Was können wir von Jesus wis-sen? Wer war der Mann aus Na-zareth? – Was der Bibelwissen-schafter Karl Jaros im Jahr 2000 in seinem seit Jahren vergriffe-nen Jesus Buch geschrieben hat, hat er in seiner neuen Veröffent-lichung nun vertieft: Die Evan-gelien als Hauptquelle des Le-bens Jesu erweisen sich immer klarer als solche, die dem histori-schen Geschehen sehr nahe ste-hen. Die synoptischen Evange-lien sind zwischen 44 und 60 n. Chr. entstanden, das Johannes-evangelium zwischen 60 und 66, so Jaros. Die Gestalt Jesu verliert sich nicht im Schleier der Vergangenheit, sondern ist aus den Quellen deutlich zu se-hen: als Sohn seines Volkes Isra-el, als Heiland der Welt, als wah-rer Gott vom wahrem Gott. Das Buch bietet eine umfassende Darstellung des Lebens Jesu und seiner Zeit. JWJesus von Nazareth. Ein Leben, Karl Jaros, Böhlau Verlag 2010, 388 Seiten, € 35,90

Kunst vor der Tür

Mit dem Anblick der stillen „Ma-donna mit Kind“ aus der Enn-ser Wallseerkapelle ist die Lese-rin dieses Buches aufgewachsen. Doch dass die gotische Kapel-le eine Besonderheit war, als sie errichtet wurde, hatte sie schon vergessen. Das handli-che Buch „Schatztruhe Oberös-terreich“ vereint zahlreiche be-rühmte Kunstwerke und Bauten. Es hilft, eigenes Wissen aufzufri-schen oder Details zu entdecken. Die Lektüre – sei es auf dem Sofa oder direkt vor den beschriebe-nen Sehenswürdigkeiten – quer durch die Jahrhunderte stellt spannende Verbindungen her. CG

Schatztruhe Oberösterreich, Raimund Locicnik, Sutton Verlag, Erfurt 2011, 191 S., € 22,95.

Günter Bachinger mit der Figur des hl. Ambrosius in der Pfarrkirche Schörfling. PRIVAT

GALERIE LEHNER

Page 29: KirchenZeitung 05/2012

Kultur 29 KirchenZeitung Diözese Linz 2. Februar 2012

„Mich berühren die vernachlässigten Dinge“Der Jesuit und Künstlerseelsorger Gustav Schörghofer hielt am vergangenen Freitag in Schloss

Puchberg einen Vortrag über Kirche und Kunst. Ein Glücksfall in Oberösterreich, meint der Rektor der

Jesuitenkirche in Wien.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE CHRISTINE GRÜLL

KULTURLAND

Kirchen und Klöster im InternetDas Referat für die Kulturgüter der Orden bietet mit kath-orden.at/kulturgueter umfassende In-formation zur Geschichte und Kultur der österreichischen Klös-ter. In Kooperation mit dem Oö.

Landesarchiv wurden auf monas-terium-ooe.net um die 22.000 geistliche und weltliche Urkun-den als Faksimiles zugänglich ge-macht. Und auf kirchengucker.de können die Benützer/innen ihre Lieblingskirche selbst vorstellen.

nBenefizkonzert in Schloss Zell an der Pram. Am Sa., 4. Februar, um 19.30 Uhr spielen „MoZuluArt“ traditionelle Zulu-Klänge verschmolzen mit Wer-ken von W. A. Mozart. Veranstal-ter ist der Eine-Welt-Kreis.u Karten: Raiba in Zell an der Pram.

nBibliotheksführung in Linz. Der Diözesankunstverein lädt am Do., 9. Februar, um 14.30 Uhr in die Anton Bruckner Pri-vatuniversität. Bibliotheksdi-rektor Johannes Lackinger stellt die Schwerpunktsammlungen zu Musik, Literatur und Theater, Tanz und Medienkunst vor.u Anmeldung bis 7. Februar: Tel. 0676/87 76-44 40 oder E-Mail: [email protected].

nKinderschicksal in der NS-Zeit. Im Haus der Frau in Linz setzen sich am Fr., 10. Feb ruar, um 19.30 Uhr Katja Bielefeld (Klavier), Margarita Fuchs (Le-sung) und Christine Osterberger (Gesang) künstlerisch mit den „Kindern von Etzelsdorf“ ausei-nander. Martin Kranzl-Greine-cker, Autor des gleichnamigen Buches, spricht über das Heim, in dem viele Kinder von Zwangs-arbeiterinnen starben.

Seit 13 Jahren laden Sie Kunstschaffende ein, Arbeiten in der Jesuitenkirche zu verwirk-lichen. Was begeistert Sie an zeitgenössischer Kunst?Dr. Gustav Schörghofer SJ: Es gibt einzelne Aspekte, die mich sehr berühren. Wie Kunst, die aus Abfall gemacht wird, die sich der vernachlässigten Dinge bedient. Mich be-rührt auch, dass es in der Musik und in Bil-dern ganz still sein kann. Und dass sich die Künstler in ihrem Schaffen einem großen Risiko aussetzen. Sie gehen über den Bereich

des Bekannten und dessen, was sie können, hinaus. Insgesamt ist es eine Poesie in der Kunst, die mich sehr berührt.

Heute haben die großen Fragen nach dem Sinn, nach Glück und Tod wenig Platz. Kann Kunst die-se Fragen herausfordern?Schörghofer: Kunst kann dazu führen, dass man sich diesen Fragen stellt. Mit dem Tod hat die Kunst insofern zu tun, weil sie im Durchgang durch einen Tod entsteht. Denn wenn man ein Werk schafft, durch-läuft man eine Phase, in der man alles los-lässt und auch das Risiko des Scheiterns ein-geht. Auf der anderen Seite ist Kunst auch einfach schön. Durch sie kann man Freude am Leben gewinnen, in einem tieferen Sinn. Eine Freude an diesem verletzbaren und ver-wundbaren Leben und auch eine Zärtlich-keit dem gegenüber. Und den Mut, zu sein wie ein Kind, und das ist in der Kirche ganz wichtig.

Glaube und Kunst – was verbindet sie?Schörghofer: Das beschäftigt mich sehr, weil ich gerade an einem Buch über dieses Thema arbeite. Der Glaube lebt wesentlich davon, dass ich mich anvertraue, dass ich loslasse, sei es Gott, sei es einem Menschen gegenüber. Bei der Kunst ist es ganz ähnlich. Es muss et-was geben, das fast mystischen Charakter hat. Im Glauben geht es nicht darum, dass ich jeden Sonntag in die Kirche gehe und die Inhalte kenne, sondern dass ich mich inner-lich dem auch anvertraue, mit allen Miseren.

Was brauchen Menschen, um sich ohne Scheu mit Kunst auseinanderzusetzen?Schörghofer: Das Beste ist, wenn man sie dazu verleiten kann, eine gewisse Zeit mit dem Kunstwerk zu verbringen. Das Anschau-en ist wichtig. Wenn man mit den Menschen über das Kunstwerk spricht und es erklärt, trifft man auf viel Offenheit.

Was kann Kunst im kirchlichen Bereich bewirken?Schörghofer: Die alte Kunst schenkt eine Heimat, die man kennt. Sie ist fast wie ein Bilderbuch. Die neue Kunst kann einen aus dieser Heimat aufschrecken und für Berei-che sensibel machen, die die alte Kunst so nicht wahrgenommen hat. Wie die Schön-heit von schlichten Dingen. Die Kirche hat gute Initiativen im kulturellen Bereich, das wird zu wenig betont. In Oberösterreich ist Kirche und Kunst aber ein echter Glücksfall. Die Diözese Linz ist als Auftraggeberin wirk-lich erstaunlich.

Ein Blick für Kunst: Gustav Schörghofer (rechts). Daneben ein Kauz im Kunstprojekt von Nicole Six und Paul Petritsch in der Ursulinenkirche Linz (Filminstallation „Das menschliche und das tierische Wesen“, 2009). PRIVAT, FILMSTILL

NICOLE SIX & PAUL PETRITSCH)

Stift Wilhering. POLLICH

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30 Leserforum 2. Februar 2012 KirchenZeitung Diözese Linz

Sprach-Schlüssel

Zu: „Am Anfang stand die Arbeit“, Nr. 3, S. 6/7

Mit einer gewissen Genugtuung nehme ich folgenden Gesinnungswandel zur Kenntnis. In diesem Artikel wird das Erlernen der Spra-che als Schlüssel zur Integration, zum beruf-lichen Aufstieg usw. hervorgehoben, ja er macht Österreich den Vorwurf, das nicht ge-fordert oder gefördert zu haben. Dass ich nicht lache: Ist es fünf oder mehr Jahre her, ich führe nicht Buch, da mokier-te sich ein Artikel in der KirchenZeitung über die „Zumutung“, von Zuzüglern zu erwarten, dass sie Deutsch lernen, was mich damals zu einem kritischen Leserbrief veranlasst hat, in dem ich einen Juden zitierte, der schon vor Jahren erkannt hatte, wie notwendig die Sprache ist. HERBERT HÖLZL, LINZ

Ein Konzil für Oberösterreich?Zur Debatte um einen Dialogprozess in der Diözese Linz, KIZ Nr. 4, S. 3

An und für sich würde ich die Idee eines Di-özesankonzils mit Begeisterung begrüßen. Aber im Laufe meines Lebens wurde ich vom Idealisten zum Realisten. Und so möchte ich sagen: Lassen wir die Finger weg! Menschen, denen der Glaube sehr viel bedeutet, machen sich wieder auf den Weg, treffen auf Gleich-gesinnte. Gemeinschaft und Begeisterung entstehen für eine Kirche, wie sie sein könn-te. Und dann: Es werden wieder alle Hoffnun-gen zerstört. Und zurück bleibt eine noch tie-fere Ernüchterung und Enttäuschung. Denn, wir haben es in der KirchenZeitung gelesen. Rom macht sich gar nichts aus einer so klei-nen Diözese wie Linz es ist.MAG. INGE BRUNMAYR, GMUNDEN

Eine Gebets-Gemeinschaft

Ich fände es gut, wenn so ein Konzil statt�n-den würde. Es wäre aber sehr wichtig, wenn dieses Konzil vom Gebet der Gläubigen un-terstützt werden würde und dabei um die Er-leuchtung durch den Hl. Geist gebetet wird. Wir Katholiken sind nicht nur eine Glau-bensgemeinschaft, sondern auch eine Ge-betsgemeinschaft. Durch das Gebet können wir auch gute Priester bekommen. Mit guten Priestern steht und fällt das Gemeindeleben. Ich rufe daher zum Gebet in den Familien auf, weil es viele Priester nicht tun! HEDWIG HABÖCK, FREINBERG BEI SCHÄRDING

Kirche und Eucharistie

Die Wortführer der sogenannten Reform-bewegungen werden nicht müde, mit dem Recht der Pfarren auf die sonntägliche Eucha-

ristiefeier zu argumentieren. Offenbar gehen sie von der Erfahrung aus, dass die Katholi-ken ihrer Pfarren von einer tiefen Eucharis-tiefrömmigkeit geprägt sind. In meiner Kind-heit konnte ich auch eine solche tatsächlich erleben. Damals gingen meine Eltern und viele andere nur zur Kommunion, wenn sie vorher zur Beichte gegangen waren. Heutzu-tage stelle ich eher eine gegenteilige Haltung fest. Sonntag für Sonntag sehe ich Scharen von Menschen beim Kommunionempfang, doch beichten geht kaum jemand, und die hl. Hostie nehmen sie zu sich, als handle es sich um eine Tablette. In meiner Jugend brauchte man Kirchen tags-über nicht zuzusperren, weil sich immer wie-der Besucher einfanden, die vor dem Herrn im Tabernakel beteten. Wie verwaist wirken doch unsere Pfarrkirchen heutzutage oft! So groß ist also die Sehnsucht der Christen nach einer Begegnung mit dem auferstande-nen HERRN! Da und dort mag es ja – Gott sei Dank – noch Oasen der Eucharistiefrömmig-keit geben.Für mich steht fest: Eine Diözesansynode macht erst dann Sinn, wenn die Fundamente gesichert sind: der Glaube, das Glaubenswis-sen, das Gebetsleben, das richtige Verständ-nis der Sakramente, die Treue zur Überliefe-rung des Apostel.SIEGFRIED SCHIMMERL, MAUERKIRCHEN

Jugend und Sexualität

Zu„Liebe und Sex“, Nr. 2, S. 21

Gibt es in der Sexualität wirklich „nicht die eine richtige Entscheidung“, wie Kornelia Macho sagt? Und was ist „verantwortungs-voller Umgang mit dem Partner/der Partne-rin“, wenn es keine richtige Entscheidung gibt? Bevor ich an Gott glaubte und der Ka-tholischen Kirche nahe kam, habe ich al-les gutgeheißen, was Gott verboten hat, wie man so sagt, obwohl ich niemand kannte, den diese Praxis glücklich gemacht hätte. Als ich aber sah, wie Jesus – und mit ihm die Ka-tholische Kirche – über die Liebe zwischen Mann und Frau und somit über die Ehe leh-ren, hat mich das im positiven Sinn gefangen genommen. Wieso? In der Bibel sind uns Jesu Worte dazu überliefert: „Was Gott verbun-den hat, das soll der Mensch nicht trennen.“ (Mt. 19,6). Und zur Ehebrecherin: „Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“ (Joh 8,11). Und zur Ehe-scheidung sagt Jesus, dass sie nicht im Sinne Gottes ist (Mt 19,3–9; Mk 10,2–9). Gott aber verlangt von uns nie Unmögliches! Die Ehe ist also nicht Er�ndung eines Spießers mit er-hobenem Zeige�nger, sondern trifft eine zu-tiefst im Herzen des Menschen verankerte Sehnsucht; denn Gott will für uns nur das Le-ben in Fülle (vgl. z.B. Mt 19,18). (...) Wenn es so o.k. sei, außerhalb der Ehe Sex zu haben, weil Mensch probieren will, soll,

muss: Sehen wir uns an, wozu das unter an-derem führt: An jedem Wochentag gibt es al-lein in Österreich ca. 150 Abtreibungen und so viele einsame Seelen. Liebe Love-Box-För-derer, bedenkt auch dies bitte! Gott sei Dank sprecht ihr euch nicht für die Abtreibung aus. Kann es jedoch vielleicht sein, dass Promis-kuität zu Abtreibung führt, denkt man kon-sequent? Denn ein Umfeld, in dem Kinder jederzeit willkommen sein können, kann es nur in der Ehe geben. Und wo Kinder nicht willkommen sind, dort werden sie nicht nur (wie ein Übel) verhütet, sondern – kommen sie dennoch – eben auch abgetrieben.SIGRID NOSOVSKY, PUPPING

Wenn Kinder Kopfweh plagt

Zum gleichnamigen Beitrag Nr. 3, S. 19.

Es ist kein Wunder, dass Kinder unserer Zeit mit Kopfweh geplagt sind. Kopfweh ist ja da noch das harmloseste. Sie werden bereits im Mutterleib mit Handystrahlen, WLAN und Schnurlostelefonen in Berührung gebracht. Werden geboren in eine Umwelt, in der die Natürlichkeit zur Gänze verloren geht, weil alles mit Strahlen und Funkwellen überdeckt wird, die Nahrungsmittel in den meisten Fäl-len ungesund sind und Bewegung in „fri-scher“ Luft kaum mehr interessiert. Warum kommt das Thema „Handy & Co“ in Ihrem Artikel zu keinem Zeitpunkt zur Sprache? Unter „So können Sie Ihrem Kind helfen“ müsste stehen: Nehmen Sie Ihrem Kind das Handy weg! – Überlegen Sie, wie Sie selbst das Handy bewusster verwenden können. Gehen Sie mit Ihren Kindern in die „frische“ Luft. Geben Sie Ihrem Kind „Freizeit“, Kinder sol-len Kinder sein dürfen. (...)ANDREA BERGHAMMER, METTMACH

Einen Zahn zulegen

Die Rätselfrage aus Nr. 1, S. 32: was be-deutet eigentlich „ei-nen Zahn zulegen“, hat Karl Fichtinger aus Altmünster mit dieser Zeichnung do-kumentiert.Einen Zahn zulegen meint, den Spinn-rocken höher einzu-stellen. Heute würde man sagen: Im Ge-triebe die Zahnräder höher zu schalten.

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustim-mung der Redaktion. Zuschriften an: Kir chen Zeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; [email protected]

Page 31: KirchenZeitung 05/2012

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Einsenden an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz ✃

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Ihr Geschenk

MENSCHENGERECHTFastenzeit mit

ErwinKräutlerSchöpfungsgerecht, menschengerecht

und gottgerecht leben. Erwin Kräutler,

Bischof am Amazonas, gibt Anstöße.

Ab 23. Februar in derKirchenZeitungDiözese Linz

7Wochen

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Als Geschenk wähle ich das Buch „Rot wie Blut die Blumen“ von Erwin Kräutler oder das handbemalte Holzkreuz aus Lateinamerika (15 cm hoch)

Page 32: KirchenZeitung 05/2012

DOMSPATZ

DENK MAL

MERK-WÜRDIG

Jetzt wird es kalt in Österreich, sagen die Meteorologen. Ich sage: Es ist schon lange kalt.

„Der Mensch von heute wird im Internet von Antworten auf Fragen bombardiert, die er sich nie gestellt hat, und auf Bedürfnisse, die er nicht empfindet.“ PAPST BENEDIKT XVI. WARNT VOR EINER MEDIALEN REIZÜBERFLUTUNG.

P.b.b. Verlagspostamt 4020 Linz, G

Z 022031277 W

Lichtungen

Simeon erkannte das Kind Jesus im Tempel als Heil und rühmte Gott: „Licht, das die Heiden erleuchtet“ (Lk 2,32).

ERNST GANSINGER

Schon im vierten Jahrhundert ist in Jerusa-lem das Fest zur „Darstellung des Herrn“ ge-feiert worden. Früher stand es am 14. Februar im Kalender, jetzt am 2. Februar. Vielfach war und ist der marianische Aspekt im Vorder-grund: „Maria Lichtmess“. Dazu gibt es eine Reihe von Bräuchen, Lichtungen im Alltag.

Zu Lichtmess geht in der Landwirtschaft tra-ditionell das Wirtschaftsjahr zu Ende. Mäg-de und Knechte konnten zu einem anderen Bauern wechseln. Daher gab es (und gibt es teilweise noch) ein Festessen – das Lichtbratl. Bekannt ist auch der Brauch, Kerzen, etwa Wetterkerzen und Totenkerzen, weihen zu lassen. Mit Lichtmess endete der weihnacht-liche Festkreis, höchste Eile also, die Weih-nachts-Krippen abzubauen. Seit es Strom

gibt, bereichert eine neue Wortdeutung das Brauchtum: Am 2. Februar um 20 Uhr wird die Wattstärke aller eingeschalteten elektri-schen Lichter im Land gemessen.

Machen Sie mit. Welche dieser Brauchtums-Aussagen oben ist falsch? Schicken Sie uns bis 10. Februar Ihre Lösung. Sie können aber auch schätzen: Wie groß ist die Wattzahl aller in Ös-terreich um 20 Uhr brennenden Lichter an einem normalen Februartag wie dem 2. Febru-ar? Wir verlosen ein Brauchtumsbuch.

X Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: [email protected]

X Beim Denk Mal Nr. 3 hat Sr. Michaela Corn, Wels, gewonnen (zu Österreichischem: was aus-ländische Mitschwestern von Österreich kennen).

Votiv-kerzen im Mailänder Dom. OKAPIA/

GIOVANNI

GUARINO

UNTER UNS

Das letzte Lied

Nach der Delogierung hatte Thomas mit Alkohol Anlauf ge-nommen, aus dem Leben zu �üchten. Von einer Parkbank kam er ins Spital. Dort starb er. Ich habe Thomas nicht gekannt, und doch ist er mir in seinen letzten Tagen sehr nahe gekom-men – Mitmenschen haben mir von ihrer Sorge um ihn erzählt.Sein Leben kannte kaum „Marscherleichterungen“. Die Lasten hatten Namen: Schei-dung, Geld-Probleme, Nacht-arbeit als Taxler, um die erdrückenden �nanziellen Ver-p�ichtungen erfüllen zu kön-nen. Die Miete konnte er den-noch oft nicht zahlen. Die Marscherleichterung hatte ebenfalls einen Namen: Er sang in einem Chor, gut und gerne. Den Mitgliedern des Chors er-zählte er von seiner Freude, in ein paar Monaten in Pension ge-hen zu können. Endlich habe das Schatten-Dasein der Nacht-arbeit ein Ende – endlich Sonne!Die Delogierung verdunkelte die Aussicht auf Sonne. Er besoff sich. Alkohol und Kälte zerstör-ten seinen Körper. Nach weni-gen Tagen starb er. Jetzt hat er hoffentlich immerwährende Marscherleichterung. Wird er die Noten noch brauchen, die er bei seiner Flucht aus dem Leben auf die Parkbank mitgenommen hat? Chornoten. Was war sein letztes Lied?Thomas scheiterte im Leben. Und mit ihm die Gesellschaft, in der solches Scheitern passiert.

ERNST GANSINGER [email protected]