18
3 Einleitung 5 Kapitel 1 Motorische Fähigkeiten und motorische Fertigkeiten 9 11 Was ist über motorische Fähigkeiten bekannt? 13 Konditionell-energetische Fähigkeiten – Ausdauer- und Kraftfähigkeiten 14 Koordinative Fähigkeiten 20 Gemischt konditionell koordinativ determinierte Fähigkeiten – Schnelligkeits- und Beweglichkeitsfähigkeiten 24 12 Wie werden sporttypische Fertigkeiten erlernt und optimiert? 30 Wie funktioniert die Bewegungskoordination? 32 Inhaltsbereiche des Techniktrainings 34 Informationspräsentation, Informationsrückmeldung und Übungsgestaltung 41 Kapitel 2 Laufen 43 21 Vielfältiges Laufen 44 22 Ausdauerndes Laufen 52 23 Schnelles Laufen 58 24 Starten 67 25 Hürdensprinten 75

Kapitel 1 Motorische Fähigkeiten und motorische Fertigkeiten 9 · 10 Motorische Fähigkeiten und motorische Fertigkeiten Die Bewegungswissenschaft führt die allgemein zu beobachtenden

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3

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Kapitel 1 Motorische Fähigkeiten und motorische Fertigkeiten 9

1 .1 Was ist über motorische Fähigkeiten bekannt? . . . . . . . . . . . 13 Konditionell-energetische Fähigkeiten –

Ausdauer- und Kraftfähigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Koordinative Fähigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Gemischt konditionell koordinativ determinierte Fähigkeiten –

Schnelligkeits- und Beweglichkeitsfähigkeiten . . . . . . . . . . . 24 1 .2 Wie werden sporttypische Fertigkeiten

erlernt und optimiert? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Wie funktioniert die Bewegungskoordination? . . . . . . . . . . . 32 Inhaltsbereiche des Techniktrainings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Informationspräsentation, Informationsrückmeldung

und Übungsgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

Kapitel 2 Laufen 43

2 .1 Vielfältiges Laufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 2 .2 Ausdauerndes Laufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 2 .3 Schnelles Laufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 2 .4 Starten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 2 .5 Hürdensprinten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

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4

Kapitel 3 Springen 89

3 .1 Vielfältiges Springen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 3 .2 Weitspringen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 3 .3 Hochspringen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 3 .4 Stabspringen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123

Kapitel 4 Werfen und Stoßen 137

4 .1 Vielfältiges Werfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 4 .2 Speerwerfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 4 .3 Diskuswerfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 4 .4 Kugelstoßen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171

Anhang 185

Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186

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10 Motorische Fähigkeiten und motorische Fertigkeiten

Die Bewegungswissenschaft führt die allgemein zu beobachtenden interindividuellen Unterschiede in der motorischen Lern- und Leis-tungsfähigkeit auf den spezifischen Ausprägungsgrad personenüber-greifender Motorikmerkmale zurück . Diese bilden die Grundlage für die Bewältigung alltäglicher, beruflicher, künstlerischer und leichtath-letischer Bewegungen wie das Brotschneiden, das Fliesenverlegen, das Klavier spielen oder das Kugelstoßen . Motorikmerkmale besitzen zum einen eine gewisse querschnittliche Beständigkeit, d . h . unter ähnli-chen situativen Bedingungen zeigt der Sportler ein vergleichbares Bewegungsverhalten . Zum anderen kennzeichnen Motorikmerkmale eine relative zeitliche Stabilität . Roth (1999) gliedert die Motorikmerk-male auf einem zweigeteilten Kontinuum in die technikungebundenen motorischen Fähigkeiten (Abb . 1, rechter Abschnitt) . Diese bilden die Grundlage für die zu erlernenden technikgebundenen motorischen Fer-tigkeiten (Abb . 1, linker Abschnitt) .

Fertigkeiten

Fähigkeiten

spezifisch,technik-gebunden

allgemein,technik-

ungebunden

Abb. 1: Gliederung motorischer Fähigkeiten und Fertigkeiten (nach Roth, 1999, S . 231)

Die zentralen Ziele der Kinder- und Jugendleichtathletik bestehen darin, die leichtathletischen Fertigkeiten und deren strukturelle kondi-tionelle sowie koordinative Leistungsvoraussetzungen altersangemes-sen auszubilden, um das Aufbau- und Leistungstraining vorzubereiten (Kazenbogner, 2004; Deutscher Leichtathletik-Verband, 2008a, b) . Die fertigkeitsorientierte Ausbildung muss die Grundtechniken des Lau-fens, Springens und Werfens zunächst in die speziellen leichtathleti-schen Disziplinen überführen und anschließend festigen, ausbauen und individualisieren . Die fähigkeitsorientierte Ausbildung zielt auf die all-gemeine und leichtathletikspezifische Entwicklung der motorischen Fähigkeiten, um den im Kindes- und Jugendalter aktuell zunehmenden

Motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten

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x11Motorische Fähigkeiten und motorische Fertigkeiten

motorischen Defiziten entgegenzuwirken und ein tragfähiges Funda-ment für den sportlichen Leistungsaufbau in der Leichtathletik zu schaffen .

Die auffälligste Ausdifferenzierung der für die Leichtathletik bedeutsa-men motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten beginnt aufgrund der gut entwickelten motorischen Systeme im Schüleralter (weiblich: 7 . bis 11 ./12 . Lebensjahr, männlich: 7 . bis 12 ./13 . Lebensjahr) und erstreckt sich bis in das frühe Erwachsenenalter (18 ./19 . bis 30 . Lebensjahr) . Zur Klärung der Frage, was von einem Menschen in wel-chem Alter hinsichtlich der Ausprägung der sportmotorischen Fähig-keiten und Fertigkeiten erwartet werden kann, wird klassischerweise nahezu ausschließlich der Einfluss des kalendarischen Alters, seltener des Geschlechts, der Bewegungsbiografie, der breiten- und leistungs-sportlichen Motivation oder anderer Entwicklungsfaktoren untersucht . Die Ursache-Wirkungs-Beziehungen werden traditionell anhand grob gemittelter altersbezogener Entwicklungskurven veranschaulicht (z . B . Abb . 4, Entwicklung der aeroben Ausdauerfähigkeit) .

Die moderne Entwicklungsforschung und die alltagstheoretischen Erkenntnisse kritischer Sportpraktiker halten diesem traditionellen Methodenansatz „mahnend“ entgegen, dass die motorische Entwick-lung (Ontogenese) nicht altersgebunden und universell ist, sondern aus dem Wechselspiel verschiedener Einflusssysteme resultiert. Die Rede-wendung Derselbe Wind lässt verschiedene Drachen steigen verdeut-licht prägnant, dass Personen gleichen Alters über unterschiedlich aus-geprägte motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügen oder dass dieselben Trainingsmaßnahmen zu interindividuellen Motorikdiffe-renzen führen . Altersbezogene durchschnittliche Entwicklungsverläufe der motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten stellen aufgrund der offensichtlich hohen inter- und intraindividuellen Variabilitäten in der Entwicklung der Motorikmerkmale lediglich grobe Zeitbezüge dar, aber keine Ursächlichkeiten und Erklärungen der motorischen Ontoge-nese . Nach dem Drei-Faktoren-Modell der menschlichen Entwicklung von Baltes (1990, 1997) sind drei Einflusssysteme von Bedeutung (Abb . 2) .

Altersbezogene personale Faktoren umfassen organismische und umweltbezogene Einflüsse, die zu vorhersagbaren Verhaltensänderun-gen führen . Evolutionär-historische Faktoren zeigen eine feste Bin-dung an geschichtliche Zeitdimensionen und kulturwandelbezogene Einflüsse. Für Heranwachsende sind die früher einsetzende Verjugend-lichung der Kindheit, die auffälligen Veränderungen der Bewegungsin-

Entwicklungs-bedingungen

AltersbezogeneFaktoren

Evolutionär-historische Faktoren

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44 Laufen

Das Gehen und das Laufen zählen wie das Springen, das Schwimmen oder das Klettern zu den natürlichen, elementaren Fortbewegungsarten des Menschen, die bereits im Kindesalter geübt und gefestigt werden . Die individuelle Ausprägung des Gehens und des Laufens lässt sich im Rahmen des Leichtathletiktrainings optimieren und an die speziellen Anforderungen der verschiedenen Laufdisziplinen anpassen .

2.1 Vielfältiges Laufen

Das Laufen gehört zu den Grundlagen der Mehrzahl der leichtathleti-schen Disziplinen, insbesondere der Disziplinblöcke Lauf, Sprint und Sprung . Das leichtathletische Laufen kann mit dem Ziel „schnell“ oder „ausdauernd“ verbunden werden . Zwischen beiden Dimensionen bestehen fließende Übergänge. Dies verdeutlicht die Differenzierung in Kurz-, Mittel- und Langstreckenlauf . Die dritte Dimension umfasst das „gewandte“ Laufen in den Staffel-, Hürden- und Hindernisdiszip-linen . Während in den leichtathletischen Laufdisziplinen die leis-tungsbestimmte, schnelle Überwindung vorgegebener Streckenlängen im Vordergrund steht, zielt das Laufen „vor und neben der Leichtath-letik“ auf die erlebnisreiche Bewältigung möglichst langer Strecken oder Zeiten .

Voraussetzungen schaffen

Das Laufen lässt sich unter verschiedenen äußeren und inneren Bedin-gungen realisieren . Die äußeren Bedingungen umfassen unterschiedli-che Untergründe und Geländeprofile.• Untergründe. Im Stadion können die Athleten zwischen der Aschen-,

Kunststoffbahn und dem Rasen variieren . Außerhalb des Stadions bieten sich Waldwege, Sandflächen oder Naturböden und als Hin-dernisse unterschiedlich hohe Baumstümpfe an .

• Geländeprofile. Innerhalb des Stadionbereichs bestehen abwechs-lungsreiche Laufgelegenheiten wie Tribünenzugänge, Aufgänge zu Zuschauerwällen oder Treppenstufen . Außerhalb des Stadions bie-ten sich Bergauf- und Bergabstrecken, unebenes oder hügeliges Gelände, Mulden oder Bodenwellen an .

Als innere Bedingungen gelten die Richtung, die Geschwindigkeit oder besondere Merkmale der Bewegung (Frey et al ., 1995) .• Bewegungsrichtung. Auf der Stelle, vor-, rück- und seitwärts, gerade-

aus, im Slalom, mit Körperdrehungen oder über Hindernisse .

Laufen – als natürliche Fort-bewegungsart

Schnell, ausdauerndoder gewandt laufen

Vielfältiges Laufen

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45Grundlegende Technikmerkmale erkennen

• Bewegungsgeschwindigkeit. Die Laufgeschwindigkeit gleichmäßig halten, allmählich oder abrupt ändern, die Schrittfrequenz oder die Schrittlänge variieren oder in der Gruppe überholen .

• Bewegungsmerkmale. Mit den Körperteilen experimentieren: Füße (Ballen, Ferse, Außenfuß, Innenfuß), Beine (Knie heben, Fersen anziehen, gestreckte Kniegelenke), Rumpf (anspannen, „locker las-sen“, Körpervorlage, -rücklage), Arme (mit oder ohne Armeinsatz, ein- oder beidarmig, Arme kreisen, im Passgang), Hände (Faust, gestreckte Finger) oder Kopf (Nacken, Brust) .

Grundlegende Technikmerkmale erkennen

Der Hauptunterschied zwischen der Lauf- und der Gehtechnik besteht darin, dass die Laufbewegung eine stützlose Flugphase besitzt, in der im Gegensatz zum Gehen beide Füße keinen Bodenkontakt besitzen . Jeder Laufzyklus besteht aus der Stütz- und der Schwungphase mit einem vorderen und hinteren Anteil (Abb . 13) .

Hintere StützphaseDas Abdruckbein zeigt in Abhängigkeit von der Laufgeschwindigkeit eine mehr oder weniger große Streckung des Fuß-, Knie- und Hüftge-lenks .

Technikmerkmale des Laufens

➊ ➋ ➌ ➍

➎ ➏ ➐ ➑

Abb. 13: Laufzyklus am Beispiel des SprintlaufsLinkes Bein: Hintere Stützphase (1, 2) und Schwungphase (3, 4)

vordere Schwungphase (5, 6) und Stützphase (7, 8)Rechtes Bein: Vordere Schwungphase (1 bis 3) und Stützphase (4)

hintere Stützphase (5, 6) und Schwungphase (7, 8)

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46 Laufen

Hintere SchwungphaseBeim Verlassen des Untergrundes wird das Abdruckbein zum Schwung-bein geführt . Das Kniegelenk wird gebeugt und mit nach hinten auspen-delndem Unterschenkel nachgezogen .

Vordere SchwungphaseDer Oberschenkel des Schwungbeins wird in Abhängigkeit von der Laufgeschwindigkeit parallel zum Untergrund angehoben . Anschlie-ßend pendelt der Unterschenkel im Kniegelenk „locker“ nach vorne .

Vordere StützphaseDer Fuß des Schwungbeins setzt auf dem Außenrist des Fußballens auf und greift ziehend nach hinten . Die Ferse hat geschwindigkeitsabhän-gig keinen oder nur geringen Bodenkontakt .

Die Technik des Sprint- und Langstreckenlaufs unterscheidet sich vor allem darin, dass sich beim Langstreckenlauf die Bewegungsamplitude der Stütz- und der Schwungphase der Beine sowie der Armeinsatz ver-ringern . Darüber hinaus verändert sich in Abhängigkeit von der Bewe-gungsgeschwindigkeit das Abrollverhalten des Fußes (Sprintlauf: aus-schließlich Fußballen, Langstreckenlauf: gesamte Fußsohle) .

Techniken erlernen, variieren und optimieren

Die Hauptaufgabe der Technikschulung gilt der Überführung der indivi-duellen Bewegungstechnik des Laufens in die ökonomische leichtathleti-sche Lauftechnik . Für den Lehrer und den Trainer besteht die besondere Herausforderung darin, die individuelle Ausprägung der Lauftechnik der Athleten nicht zu sehr einem speziellen Prototypen anzupassen .

Bei zyklischen Bewegungen – Gehen oder Laufen – ist das Üben der Teilbewegungen nur bedingt möglich, da die einzelnen Bewegungspha-sen eng und wechselseitig miteinander zusammen hängen . Sowohl die nachfolgend thematisierte Geh-, Lauf- und Sprintschule (Geh-, Lauf- und Sprint-ABC) als auch die komplexen Laufübungen vermitteln die leicht-athletische Lauftechnik ganzheitlich und fördern die Verbesserung der Koordination, des Körpergefühls und der Fähigkeit der Eigenkorrektur .

Gehschule (Geh-ABC)

Die Gehschule (Geh-ABC) zielt auf die spielerische Annäherung an die leichtathletische Lauftechnik und unterstützt die Ausbildung koor-

Lauftechnik: Sprint- und Lang-streckenlauf

Ganzheitliches Üben

Gehschule

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47Lauf- und Sprintschule (Lauf- und Sprint-ABC)

dinativer Erfahrungen sowie die Kräftigung der Fußmuskeln . Das Geh-ABC umfasst folgende Grundübungen (May, 2009a-c) .• Auf den Zehenspitzen, Fußballen, Fersen, Außen- oder Innenrist

(Abb . 14),• mit großen oder kleinen Schritten, Anfersen oder Knieheben oder

betontem Abrollen von der Ferse auf den Fußballen oder• im Storchengang gehen (betonter Kniehub und deutliches „Ausgrei-

fen“ des Unterschenkels vorwärts, Abb . 16) .

Zehenspitzenlauf Fersenlauf AußenristlaufAbb. 14: Grundübungen der Gehschule

Lauf- und Sprintschule (Lauf- und Sprint-ABC)

An die Gehschule schließt sich die Lauf- und Sprintschule (Lauf- und Sprint-ABC) mit folgenden Zielstellungen (Oltmanns, 1999) an .– Das „Sich-Treffen“ als zentrales Bewegungsmerkmal erfahren .– Aneignung der aktiven Hüftstreckung und des Kniehubs .– Realisierung des Fußabdrucks durch die aktive Absenkung des vor-

deren Knies und des aktiven Fußaufsatzes .– Stabilisierung und Kräftigung der Hüft- und Beinmuskulatur .

Verschiedene Grundübungen der Lauf- und Sprintschule betonen ein-zelne Aspekte der Lauftechnik (Haberkorn & Plaß, 1992; Oltmanns, 1999; Hücklekempges, 2000; Simon & Kramer, 2004; Deutscher Leichtathletik-Verband, 2008b; May, 2009a-c) .• Passive Fußgelenksarbeit (Dribblings). In kleinen Schritten mit

geringem Kniehub und leichter Kniebeugung vorwärts laufen . Das Abrollen der Füße erfolgt von der Fußspitze über die gesamte Fuß-sohle mit leichtem Abdruck des Fußballens vom Untergrund . Die

Lauf- und Sprint-schule

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48 Laufen

Bewegungen werden mit variierenden Frequenzen auf der Stelle oder in der Fortbewegung realisiert .

• Aktive Fußgelenksarbeit (Dribblings). Vergleichbar der passiven Fußgelenksarbeit, jedoch wird die Fußspitze des freien Beins ange-zogen und aktiv zum Untergrund „geschlagen“ . Der Einsatz des anderen Beins erfolgt bei der Bodenberührung . Die im Ellbogenge-lenk angewinkelten Arme arbeiten aus den Schultergelenken rhyth-misch und gegengleich .

• Kniehebelauf. Mit betontem Kniehub vorwärts laufen, indem der Oberschenkel des Schwungbeins bis in die Waagerechte geführt wird . Der Fußaufsatz erfolgt mit vorher angezogener Fußspitze . Die Arme bewegen sich gegengleich (Abb . 15) .

Kniehebelauf „Heiße Füße“ Zuglauf Anfersen

Abb. 15: Grundübungen der Lauf- und Sprintschule

• Skippings. Fußgelenksarbeit mit hohem Kniehub, leichtem Anzie-hen der Fußspitze, hoher Schrittfrequenz und aktivem Fußaufsatz . Der Körper bleibt aufrecht und gestreckt („Hohe Hüfte“!) . Die Arme werden gegengleich geführt .

• Heiße Füße. Vorwärtslaufen mit in den Kniegelenken gestreckten Beinen unter ständigem Wechsel von Fußspitze anziehen und absen-ken (Kurze Bodenkontaktzeiten!, Abb . 15) .

• Scheren-, Schlag- oder Zuglauf. Das im Kniegelenk gestreckte Bein flach nach vorne schwingen. In der Aufwärtsbewegung die Fuß-spitze anziehen und beim Bodenkontakt strecken . Den Fuß „schla-gend“ aufsetzen und das im Kniegelenk gestreckte Bein schnell unter dem Körper nach hinten ziehen (Abb . 15) .

• Storchenlauf. Mit hohem Kniehub vorwärts laufen und den Unter-schenkel mit angezogener Fußspitze beim Vorderschwung deutlich im Kniegelenk nach vorne pendeln (Abb . 16) .

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95Übungen des Sprung-ABC (Sprungschule)

• Hopserlauf. Einbeinig nach „vorne oben“ springen und auf dem Absprungbein landen . Anschließend einen Vorwärtsschritt ausfüh-ren und mit der Gegenseite fortfahren (Abb . 40) .

Abb. 41: Sprunglauf

• Sprunglauf. Einbeinig im Wechsel nach „vorne oben“ springen und das Schwungbein kurz in der Waagrechten anhalten . Den Fuß aktiv aufsetzen und über die gesamte Fußsohle zum Ballendruck überge-hen (Absprungbewegung „Einfrieren“, Abb . 41) .

Abb. 42: Einbeinsprünge

• Einbeinsprünge (Hops). Einbeinig mit Schwung beineinsatz nach vorne springen und Landung auf dem Sprungbein . Flacher Fußaufsatz mit angezogenen Fußspitzen und schnellem Abdruck über die Fußballen (Abb . 42) .

• Einbeinwechselsprünge (Zweier-Rhythmus-sprünge). Zwei Sprünge mit dem linken Bein und anschließend zwei mit dem rech-ten Bein ausführen .

• Nachstellschritte seitwärts. Einbeinig seit-wärts mit Nachstellschritt springen und die Arme mit Doppelarmschwüngen nach vorne und zur Seite führen (Nicht hinter den Körper!) .

Bei den Sprungübungen müssen folgende Aspekte beachtet werden .– Aktiver Fußaufsatz mit angezogener Fußspitze und kurzer Boden-

kontaktzeit,– Abdruck mit vollständiger Streckung in den Fuß-, Knie- und Hüft-

gelenken,

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96 Springen

– aufrechter Oberkörper und Körperspannung sowie– bewegungsunterstützender Armeinsatz (Rotation vermeiden!) .

Die einzelnen Sprungübungen können bei sicherer Beherrschung mit-einander kombiniert werden .

Mehrfachsprünge (Hopserläufe, Sprungläufe, Einbeinsprünge, Rhythmussprünge, Steigesprünge)

Die Übungen des Sprung-ABC werden mittels Sprungserien trai-niert . Mehrfachsprünge bezeichnen die Hintereinanderschaltung mehrerer beidbeiniger, einbeiniger oder wechselseitiger Absprünge ohne Pause . Die Durchführung erfordert eine ausgeprägte Bewe-gungskoordination, da in der Flugphase der nachfolgende Absprung vorbereitet wird . Die folgenden Abschnitte thematisieren die für die leichtathletischen Sprungdisziplinen bedeutsamen einbeinigen Sprungformen .

Der Hopserlauf gilt neben dem Sprunglauf als die zentrale Fertigkeit des Sprungtrainings . Mit zunehmender Übung kann der Hopserlauf mehr in die Höhe oder die Weite ausgeführt und die Intensität gestei-gert werden .

Beginnen die Sprungläufe aus dem Stand oder dem Angehen, erhöht sich in den ersten Sprüngen durch die zunehmende Horizontalge-schwindigkeit die Dynamik . In den nachfolgenden Sprüngen bleibt die Sprungdynamik konstant . Die Anfangsphase des Sprunglaufs – flach und geringer Geschwindigkeitsverlust – stellt an den Übenden hohe koordinative und konditionelle Anforderungen (Abb . 37, 41 u . 43) .

Bei Anfängern kann beobachtet werden, dass diese nicht aktiv absprin-gen, sondern mit großen Schritten laufen, da das Sprungbein zu schnell nachgezogen wird . Bei diesem Fehler muss darauf geachtet werden (Abb . 43), dass nach dem Absprung das Sprungbein über eine längere Zeit im Kniegelenk gestreckt hinter dem Körper gehalten (1) und die Ferse des Sprungbeins beim Vorführen nicht in Richtung des Gesäßes geführt wird . Erfolgt die Landung auf dem Fußballen, muss die Fuß-spitze in der Flugphase angezogen werden (2) . Des Weiteren muss der Oberschenkel des Schwungbeins bis zur Waagerechten (3) angehoben werden .

Mehrfachsprünge

Hopserlauf

Sprunglauf

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97Mehrfachsprünge

waagrechter Oberschenkel (3)

angezogener Fuß (2)

Sprungbein lange hinter dem Körper im Knie gestreckt halten (1)

Abb. 43: Flugphase beim Sprunglauf

Einbeinsprünge (Hop-Sprünge) stellen hohe koordinative und konditi-onelle Anforderungen, da die Sprunghöhe und die Falltiefe vergrößert und höhere Haltekräfte erforderlich werden . Zudem muss das Sprung-bein schnell nach vorne zur Landung und das Schwungbein von „vorne oben“ nach „hinten unten“ geführt werden . Einbeinsprünge eignen sich nicht für das Anfängertraining (Killing, 2003b, 2006) .

Rhythmussprünge (Einbeinwechselsprünge) in verschiedenen Sprung-kombinationen mit räumlichen Vorgaben (z . B . zwei links – zwei rechts) eignen sich für Anfänger besser als Hop-Sprünge, da diese auf-grund des Beinwechsels nicht derart körperlich anstrengend sind . Ver-mieden werden müssen nicht-rhythmische Sprungfolgen, bei denen der Einbeinsprung betont und der Wechselsprung vernachlässigt wird .

Abb. 44: Steigesprung

Der Steigesprung (Take-off) stellt für den Weit-, Hoch- und Stabhoch-sprung das zentrale Bewegungselement dar . Der Steigesprung beginnt mit dem kurzen Anlauf und dem einbeinigen Absprung nach „vorne oben“ unterstützt durch den schwunghaften Einsatz des anderen Beins

Einbeinsprünge

Rhythmussprünge

Steigesprünge

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127Voraussetzungen schaffen

Abb. 71: Am Stab vorbei vom Langkasten in die Weitsprunggrube

• Hexenritt aus dem Stand mit beidbeinigem Absprung (Griff: reich-hoch, „Brust zum Stab“) .

• Hexenritt mit kurzem Anlauf (Griff: 20 cm über Reichhöhe).• Sprung am Stab vorbei mit Auftaktschritt (2 bis 3 Anlaufschritte

oder verlängerter Anlauf, Griffhöhe anpassen! Abb . 71) .

Turnerische Vorübungen

Abb. 72: Rolle rückwärts durch den Handstand oder das Tau „anspringen“

Abb. 73: Aufrollen am Hochreck und an der Sprossenwand

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128 Springen

Die turnerischen Elemente des Stabhochsprungs werden am Boden (Rolle vorwärts und rückwärts, Handstand, Handstand-Abrollen) oder am Tau geübt (schwingen, hochklettern, Tau anspringen, Körper auf-rollen) . Bei den Übungen am Tau müssen die Sprungseite und das Absprungbein vorab festgelegt werden (Abb . 72 u . 73) .

Grundlegende Technikmerkmale erkennen

Das Stabspringen und der Stabhochsprung mit dem starren Stab glie-dern sich in vier Bewegungsphasen: Anlauf, Einstechen und Absprung, Flug sowie Landung (Abb . 74) .

AnlaufphaseDer Anlauf (mind . 12 Schritte) dient der Entwicklung der optimalen Geschwindigkeit und der Vorbereitung des Einstichs mit Absprung . Während des ersten Anlaufabschnittes (5 bis 6 Schritte) trägt der Athlet den Stab neben dem Körper . Die Stabspitze wird mit im Ellbogen-gelenk rechtwinklig gebeugten Armen über Körperhöhe angehoben und die Laufgeschwindigkeit bis zum Absprung mit aufrechter Ober-körperhaltung sowie betontem Kniehub gesteigert . Der zweite Anlauf-abschnitt (5 bis 6 Schritte) dient der Vorbereitung des Einstichs und des Absprungs . Der Einstich wird während der letzten drei Schritte durch die Absenkung der Stabspitze eingeleitet . Der Stab wird seitlich „vor hoch“ bis über den Kopf getragen .

Einstich und Absprung Flug Landung

Abb. 74: Stabhochsprung ohne Stabbiegung

Ergänzende turnerische Vorübungen

Vereinfachte Stabhochsprung-technik am starren Stab

Anlauf

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139Voraussetzungen schaffen

4.1 Vielfältiges Werfen

Während in den leichtathletischen Wurf- und Stoßdisziplinen der Kör-per des Sportlers eine hohe Beschleunigung erfährt, die auf das Wurf- oder Stoßgerät übertragen werden muss, fokussiert das Werfen „vor und neben der Leichtathletik“ herausfordernde und erlebnisreiche Würfe und Stöße über Höhen- oder Weitenorientierer oder auf Ziele .

Voraussetzungen schaffen

Das Werfen verlangt hinsichtlich der Übertragung des Beschleuni-gungsimpulses vom Körper auf das Wurfgerät eine gut ausgeprägte Bewegungskoordination und Rumpfstabilität . Eine besondere Rolle spielt die Hüfte, da aus den unteren Extremitäten über die Hüfte gewor-fen wird . Das Wurftraining umfasst neben Rumpf- und Armkraftübun-gen die Ausbildung der Beweglichkeit der Hüftgelenke . Herausfor-dernde und erlebnisreiche Wurfgelegenheiten lassen sich mit verschie-denen Wurfgeräten, veränderten Ausgangspositionen, Anlaufrhythmen, Intentionen und Organisationsformen oder kleinen Wurfspielen zusam-menstellen (Oltmanns, 2001c; Katzenbogner, 2009; Eberle, 2010) .

• Wurfgerät – Schlag-, Wurf-, Tennis-, Flatter- und Medizinbälle (Abb . 83) – Wurfstäbe, Keulen, Wurfringe und Wurfraketen – Fahrradreifen, Schleuderbälle und Frisbeescheiben – Hütchen, Keulen, Tannenzapfen, Sand- und Erbsensäckchen

Abb. 83: Wurfgeräte

Impulsübertragung vom Körper auf das Wurfgerät

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140 Werfen und Stoßen

• Ausgangsposition – Wurfgeräte ein- oder beidarmig werfen . – Von unten, oben oder rückwärts über den Kopf werfen . – Aus der Ruhe (Langsitz, Grätschsitz, Kniestand, Parallelstand,

Schrittstellung) oder im Sprung werfen (Abb . 84 bis 86) . – Aus dem Angehen, Andrehen oder Anlaufen werfen .

Abb. 84: Werfen aus dem Langsitz und dem Kniestand

Abb. 85: Werfen aus dem Halbkniestand und dem Stand

Abb. 86: Werfen aus dem Anlaufen und dem Andrehen

Herausfordernde Wurfvariationen

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151Grundlegende Technikmerkmale erkennen

Grundlegende Technikmerkmale erkennen

Griffarten beim SpeerwerfenBeim Speerwerfen können drei Griffarten verwendet werden (Abb . 92), bei denen der Zeigefinger hinter der Wicklung liegt und der im Ellbogengelenk gestreckte Wurfarm nach „hinten oben“ gehalten wird .

Daumen-Zeigefinger-Griff

Daumen-Mittelfinger-Griff

Zangengriff

Abb. 92: Griffarten beim Speerwerfen

Die Bewegungsphasen des Speerwurfs stimmen mit denen des Schlag-ballwurfs überein: zyklische und azyklische Anlaufphase mit Wurfaus-lage, Abwurfphase und Umspringen am Ende des Wurfs (Abb . 93) .

AnlaufphaseDer Anlauf lässt sich in den zyklischen und azyklischen Abschnitt unterteilen . Den zyklischen Abschnitt charakterisiert der lockere Stei-gerungslauf (6 bis 8 Schritte), bei dem die Laufschritte zur Vorberei-tung auf den Übergang zur zweiten Anlaufphase „linksbetont“ (Rechts-händer) ausgeführt werden . Der Speer wird oberhalb der Schulterhöhe

Griffarten

Anlaufen

Zyklischer Abschnitt

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und parallel zum Boden geführt . Das gebeugte Ellbogengelenk zeigt nach vorne .

Während der azyklischen Anlaufphase wird der Speer mit dem 5-Schritt-Rhythmus über die Speerrückführung und den Impulsschritt in die Wurfauslage geführt . Die Speerrückführung erfolgt geradlinig neben dem Kopf . Die Rückbewegung des Speers beginnt mit dem Auf-setzen des linken Fußes (1 . Schritt) und endet mit dem 2 . oder 3 . Schritt . Der Körper dreht solange nach rechts, bis die linke Schulter und der linke Arm in die Wurfrichtung zeigen (Rechtshänder) . Der Wurfarm wird im Ellbogengelenk gestreckt und die Wurfhand nach oben aufgedreht . Der 4 . Schritt erfolgt als Impuls- oder Kreuzschritt, der mit dem nach rechts ausgedrehten rechten Bein flach und schnell nach vorne ausgeführt wird . Bevor das rechte Bein auf den Boden auf-setzt, wird dieses durch das linke Bein in der „Luft“ überholt (doppel-ter Beinwechsel). Der Körperschwerpunkt (KSP) befindet sich über dem im Kniegelenk gebeugten rechten Bein und der Körper des Sport-lers in der Rücklage . Der Wurfarm wird hinter dem Körper über Schul-terhöhe gehalten . Der Speer, die Hüft- und die Schulterachse verlaufen parallel . In der Wurfauslage werden der Stemmschritt (5 . Schritt mit dem linken Bein) und die Bogenspannung des Körpers vorbereitet .

Anlauf Impulsschritt

Stemmschritt/Abwurf Umspringen

Abb. 93: Speerwurf aus dem Anlauf

AbwurfphaseDie Streckung des rechten Beins (Druckbein) und das schnelle Auf-setzen des linken Fußes auf den Boden leiten den Abwurf mit im Knie-

Azyklischer Abschnitt

Abwerfen