Kalicz analele banatului 2006

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    DIE BEDEUTUNG DER SCHWARZEN

    GEFBEMALUNG DER LENGYE-KULTURAUS ASZD (KOM. PES, UNGARN)

    Nndor Kalicz

    Schlagwrter: Ungarn, Aszod, Lengyel-Kultur, schwarzbemalung.

    Zur Erinnerung meines Freundes Bogdan Brukner

    Der Fundort Aszd-Papifldek ist einer der wichtigsten Fund pltze derLengyel-Kultur in Ungarn , stlich von Budapest etwa 50 km (Kalicz N., 1969,177-205; 1974-75, 33-39; 1975-1976, 51-61; 1976, 117-127; 1985; 1998, 96-112;Kalicz N., Kalicz-Schreiber, R., 1983-1984, 309-326). Die ausgezeichnete Stellekann diese Fundstelle ihrer periferisch-geographischen Lage bedanken, d a d erFundort am nordstlichen Grenzgebiet der Lengyel-Kultur liegt, wo sich

    wichtige Verbindugskanalen im Verlauf des ganzen Neolithikumszusammentrafen. Daraus war die stliche, sdstliche Verbindungslinie diedeutlichste, wodurch die Gemeinschaften der Lengyel-Kultur mit demVerbreitungsgebiet der Thei-Kultur verknpft worden war. Die Funde ausAszd in d ie frhklassische Phase der Lengyel-Kultur gereiht werden knnen,die Erfolge der Verbindungen aus Aszd lassen sich berwiegend bei derKeramik studieren. Frher war schon bekannt, dass die typischenritzverzierten Keramiken unter den Lengyel-Gefen aus Aszd in ziemlichhohem Mae reprsentiert sind (Kalicz N., 1969, Abb. 10, 5, Abb. 13,3, 5, 14;1974-1975, Taf 8, 1-7; 1985, Abb. 51, 1-2,4, Abb. 68, 1-10, Abb. 69, 1-11; 1998,Abb. 54, 1-9; Kalicz N ., Kalicz-Schreiber R., 1983-1984, Taf, 7, 1-18). Man kann

    sagen, dass so viele Thei-Keramik als in Aszd, im vollen Gebiet der Lengyel-Kultur nirgends zu treffen sind. Aus Svodin und %DUGR RYR sind nur ein-zweiThei-Gefe bekannt (Pavk J., 1994, 200-207). Die tiefgreifendenVerbindungen aus Aszd konzentrieren sich n icht nu r auf die Darstellung d erreichen ritzverzierten Thei-Keramik, doch treten sie in anderen Formen undVerzierung der sgn. Grobkeramik sowie in gewissen Erscheinungen der

    ANALELE BANATULUI, S.N., Arheologie Istor ie, XIV, 1, 2006http:/ / www.infotim.ro/ mbt/ publicatii/ ab.htm

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    geistlichen Kultur auf, die nicht nur in Aszd, doch - obwohl in niedrigeremMae -in d er ganzen stlichen Gru ppe der Lengyel-Kultur von Svodin an, bis]X =HQJ YiUNRQ\ HUVFKLHQen. Dazu gehren die im Totenritual erfindbarenErscheinungen, wie z.B. die Beilage von Eberunterkiefer sowieEberhauerplatten, usw. Die krftige hnlichkeit bei den meisten Typen derGrobkeramik zwischen der Lengyel- und Thei-Kultur kommt nur in dennrdlichen Gebieten der Lengyel-Kultur nicht nur in Aszd, doch auch inSvodin zu r Geltung (1 PHMFRYi-Pavukov V., 1986, 225-230, Abb. 1-2).

    In meinem Beitrag mchte ich auf eine besondere Keramikverzierung

    hinweisen, die frher allerdings bekannt war, doch erregte sie keine hhereAufmerksamkeit. Diese besondere Verzierung ist durch die schwarzeBemalung reprsentiert, die sich in hoher Zahl auf den Gefen derfrhklassischen Lengyel-Kultur befindet (Phase Ib, wenn die formative Phasein die Ia Stufe datiert werden kann).1 Die mit breiten schwarzen Streifen,bemalten geometrischen Muster befinden sich auf verschiedenen Gefen au sAszd (Kalicz N., 1969, Abb. 11, 1-16; 1975-1976, Taf. 5, 1-6; 1985, Abb. 73, 1-8;1998, Abb. 56, 1-8; Kalicz N., Kalicz-Schreiber R., 1983-1984, Abb. 1-14). Amhufigsten bedecken sie die Rhrfuschalen, ebenso den Rhrfu sowie denSchalenteil dieser Gefart (Abb.2, 1-13). Die aus schwarzen Streifengestalteten Muster fallen nicht selten auch auf den Amphoren auf. Die

    schwarzen Muster befinden sich auf allen Teilen der Am phoren, vom Rand anbis zum Boden (Abb. 3, 4-8, 10-13), sie fehlen von den Bechern nicht (Abb.3, 1-3. 9). Grtenteils bilden die schwarzen Streifen einfaches geometrischesMuster, selten parallele Bogenstreifen oder Zickzack sowie eine Reihe ausVollkreisen, doch erschpfen sie manchmal komplexe Motive, diehnlicherweise auf den Amphoren, sogar auf Bechern auftreten. Einebesondere Erscheinungsform der schwarzen Bemalung lsst sich auf mehrerenSchaleninneren bemerken. Obwohl diese zumeist in fragmentarischemZustand zum Vorschein kamen,, kann man auf den verschiedenenBruchstcken feststellen, dass die erwhnten bemalten schwarzen Mustereigentlich stark stilisierte Menschenfiguren darstellen (Abb. 1, 1-8). Ein

    Merkmal ist, dass die Arme erhoben und die beiden Beine getrennt sogarseitlich d es menschlichen Kopfes ist ebenso je ein schwarzer Vollkreis sichtbar.Mehrmals sind nur die kreuzfrmigen Mittelteile der Figur erhalten. Es sollbetont werden, dass die schwarze Bemalung immer in den Fundkomplexenmit typischer ritzverzierten Lengyel-Keramik, und auch mit ritzverziertenThei-Keramiken zusammen erscheint.

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    Die vorgestellte besondere Bemalungsart, wie erwhnt war, befindetsich der heutigen Kenntnissen nach, ausschlielich in Aszd aus demganzen Lengyel-Kreis, sogar trat sie in hoher Zahl und mit verschiedenenMotiven auf. Es lsst sich ferner zweifelsohne belegen, dass diesealleinstehende Verzierungsart keine eigene Erfindung der Lengyel-Kulturworden war. Wir knnen mit vollem Zeugnis die Annahme besttigen,dass die Herkunft der erwhnten besonderen Verzierung stlich derVerbreitung der Lengyel-Kultur, d.h. im Gebiet der Groen UngarischenTiefebene in der mit der Lengyel-Kultur gleichzeitigen Thei-Kultur zu

    suchen ist. Beinahe in jeden verffentlichten Fundkomplexen der Thei-Kultur kann man entweder alle, oder mehrere Sorten der schwarzenBemalung auffinden. Obwohl die kleineren und greren Ausgrabungender Thei-Kultur schon frher die schwarze Bemalung lieferten, docherregte ihre Anwesenheit keine hhere Aufmerksamkeit (Tompa 1929, 57,Taf, 59, 4).

    P. Patay verffentlichte die Funde der kleinen Versuchsgrabung ausBodrogkeresztr (Kom. Borsod-Abaj), und darunter drei schwarzbemalteScherben, doch konnte er d amit nichts zu tun . so schienen sie fr Patay zusein dass d iese Scherben keine Analogien gehabt htten (Patay P., 1957, 29,31, Taf. 4, 14, 116-17).

    Zum ersten Male war O. Trogmayer, fr den die zahlreichenschw arzbemalten Keramikbruchstcken aus Bks-Povd(Kom Bks) un terden Thei-Keramiken auffallend worden waren. Er bestimmte dieseScherben als Stcke der eigenartigen Gruppe aus der Thei-Kultur(Trogmayer 1962, 32, Taf. 13, 5, 7-9, 11.12, Taf. 14, 3-5, 7-8, 10). Nachherbildeten die schwarzbemalten Keramiken den durchgehenden Bestanteil inden Verffentlichungen der Thei-Kultur. Diese verdienten nur eineErwhnu ng ohn e eine eingehende Analyse.

    Au s +yGPH] YiViUKHO\-Gorzsa (Kom. Csongrd) berichtet F. Horvthber das Auftreten der schwarzen Bemalung, die in den unteren Schichtender Tell-Siedlung typisch waren (Horvth F., 1982, 211, Abb. 14, 12, Abb.

    17,15, 17-18, 20; 1987, Abb. 28, 1; 1990, 46, Abb. 44, 1). In seiner letztenVerffentlichung teilt Horvth eine Schale im Innere mit schw arzbem altemMuster mit, das ein kreuzfrmiges Motiv mit vier Vollkreisen zwischenden Armen darstellt (Abb. 5, 2) (Horvth F., 2005, Abb. 10, 1; Horvth F.,Paluch T., 2005, Kat. N r.120).

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    Bruchst cke aus Becher, Amp hora u nd Rhrfuschale (Kalicz N ., Raczky P.,1984, Abb. 30, 10-13). Unter den hier nicht vorgestellten Stcken befindensich auch schw arzbemalte stilisierte Menschenfiguren. Die Keramik vertr ittdie ltere klassische Phase (II) der Thei-Kultur.

    Aus der Tell-Ausgrabung der Thei-Kultur von 9pV]W -Mgor (Kom.Bks) waren bisher wenige Verffentlichungen erschienen. Jedoch kennenwir aus diesem Fundort ein Schalenbruchstck mit stilisierterschwarzbemalten Menschenfigur (+HJHG V.0DNND\ J., 1987, Abb. 5, 5).

    J. Korek teilt zahlreiche schwarzbemalte Keram ikscherben in der ber

    die Thei-kultur 1973 geschriebenen, nur 1989 verffentlichtenMonographie in erster Reihe aus Kiskret (Kom. Heves) und Szerencs (Kom.Borsod-Aba j) mit (Korek J., 1989, Kiskre: Taf. 2, 2, Taf. 7, 9, 11, Taf. 8, 6-7,Taf. 11, 11, Taf. 14, 18, Taf. 15, 7, 9; Szerencs: Taf 16, 3-6, 10, 13, Taf. 17, 5-6,10, Taf. 18, 1, 4, 7, 8). Darunter scheinen einige Bruchtcke stilisiertemen schliche Figuren darstellen (Korek J., 1989, 33, 64, Taf. 15, 9).

    In den 90er Jahren kam ein Grabkomplex der Thei-Kultur aus demInneren der Ortschaft Bodrogkeresztr, (Kom. Borsod-Abaj) zumTageslicht, darunter befindet sich eine kleine Amphora, deren Halsteil mitschw arzer Streifenbemalung bedeckt ist (Kalicz N., 1994, hnlich zu der, d ienoch F. Tomp a 1929 aus Tokaj verffentlichte (Tompa F., 1929, Taf. 59, 4).

    Die hier vorgestellten Exemplare w eisen d azu hin, dass sich d ie obenerrterte schwarze Bemalungsart eigentlich in jedem Fundplatz der Thei-Kultur auffinden lt, deren Anfang in die ltere Phase dieser Kulturzurckreicht.

    Eine andere Gruppe der hier errterten sptneolithischenSchwarzbemalung befindet sich im nordstlichen Karpatenbecken, sogar

    jenseits der Karp aten in Sd polen (Kleinpolen). In der nrd lichen Tiefebeneerscheint diese besondere Bemalungsart in Fundkomplexen, die kulturelleinen gemischten Charakter aufweisen (Raczky P., 1987b, 40-41, 43; 2002,843). Die Komponenten dieser Einheit stammten in erster Reihe aus derHerply-, Thei-, und, Lengyel-Kultur und aus der sdpolnischen

    gemischten Lengyel-Stichband-Komplex, mit wechselndem Ma in deneinzelnen Fundorten. In Ungarn befindet sicht der deutlichste Fundplatzder erw hnten gem ischten Kultur bei Polgr-&V V]KDORPG O )XQGRUW1U.(Kom. Hajd-Bihar). Raczky erwhnt auch die DXV GHU 9LQ D-Kulturentstammten Einflu, und siebenbrgischen Elemente aus der Iclod-Gruppe (Raczky P., 1987b, 40, 43; 2002, 843; 2005, 206-207). Diese horizontale

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    Siedlung von riesiger Ausdehnung reicht genauso unter die Tell-Siedlung

    &V V]KDORPZLHHVin Herply stattfindet. Der Unterschied zwischen denbeiden Fundpltzen steht darin, dass solange sich in Herply die frhe (II)doch nicht die formative Phase der Thei-Kultur unter die Tell-Siedlungsiedelte, waren d ie erste Siedler in Polgr un ter der Tell-Siedlung d urch d iegleichzeitige Mischkultur vertreten. Es soll betont werden, dass sich dieschwarze Streifenbemalung nur unter den Funden der horizontalenSiedlungen befindet, und aus den Komplexen der beiden Tell-Siedlungen(Herply und Polgr-&V V]halom) verschwindet.3 Dagegen sind die

    sdlichen Tell-Siedlungen der Thei-Kultur durch die Besiedlungs-kontinuitt charakterisiert, jedoch erschien die schwarze Streifebemalungunter den Funden der oberen Schichten nicht. Also bei den unterenSchichten kann man bemerken, auf welche Weise und wann sich diematerielle Kultur nd erte.4

    Die Belege zur die Gleichaltrigkeit der oben errterten Art derschwarzen Bemalung sind durch die gegenseitlich auftretendencharakteristischen Keramiken und anderen Funde, Befunde undErscheinungen der anderen Kultur bestimmt. Neben dem Auftreten derThei-Keramik in Aszd, Herply, Polgr und in den anderen Fundortender gemischten Kultur in der nrdlichen Tiefebene kann man auch der

    schwarzen Bemalung dieselbe Rolle zuschreiben, das die ritzverzierteThei-Keramik in Aszd spielte. In Polgr-&V V]KDORPG O )XQGRUW1U(horizontale Siedlung). erschien die typische Thei-Keramik ferner diebesondere schwarze Bemalun g, und die echten Lengyel-Keramiken ebenso,wie diese in Aszd zusammen auftauchten, doch lsst sich auch diepolnische Stichbandkeramik in Polgr (gemischte Kultur) in Beachtungnehm en. In Herp ly (horizontale Siedlun g) befinden sich d ie ritzverziertenThei-Keramiken sowie die schwarze Bemalung von einer eigenartigenArt, doch fehlt die Lengyel-Keramik. Nrdlicher, in Ostslowakei,erschienen die Thei- und Lengyel-Keramik zusammen mit der schwarzenBemalung, sowie die Stichbandkeramik von polnischen Typ, d.h. dieselbe

    in Polgr erfahrenen gemischte Kultur tauchte eigentlich in dengleichzeitigen Fundorten der Ostslowakei auf. Dieses sich verflechtendekomplizierte Verbindungssystem kann berwiegend in der nrdlichengemischten Kultur, in einzelnen Fund pltzen d er sd licheren Thei-Kultur,wie z.B. in csd, sowoh l in einem einzigen Fund platz d er Lengyel-Kulturin Aszd stud iert werd en.

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    In Polgr-&V V]KDORP G O )XQGRUW 1U sind die meistenErscheinungsformen der Schwarzbemalung vertreten manchmal mit

    kompliziertem Malmuster, wessen die unikalen schnsten Exemplare auseinem Opferbrunnen zum Vorschein gebracht wurden. Der Brunnenenthielt mind estens 86 rekonstru ierte Gefe (Raczky P., 1987b, 39, 42; 2002,2005, 205-209). Die groe Masse der Gefe enthlt berwiegend kleineAmphoren (Abb. 5, 4), Becher in niedriger ZAhl und einige miniatureGefe. Die Fundumstnde, sogar das Malmuster der Amphoren - wiedarber P. Raczky meh rmals berichtete, - weisen au f den nicht alltglichen

    Brauch dieser Gefe hin.5

    Daneben befanden sich die gewhnlichenMalmuster auf anderen Gefen, wie z.B. auf Rhrfuschalen inverschiedenen Teilen d er horizontalen Siedlun g (Raczky P., 2002, Abb. 7, 3,Abb. 8. 8-12).

    8QWHU GHQ RVWVORZDNLVFKHQ )XQGRUWHQ YHUGLHQHQ ,NRYFH 9H ONp5DNRYFH XQG L DURYFH HLQH (UZlKQXQJ ZR GLH HU|UWHUWH VFKZDU]HBemalung auftrat. Man kann die Informationen ber die Funde derHU|UWHUWHQ )XQGRUWH DQ - 9L]GDO EHGDQNHQ 'HU )XQGRUW DXV ,NRYFH LVWdurch das Auftreten der Keramik von Typ Lengyel, daneben der Thei$-Keramik sowie die Stichbandkeramik von polnischem Typ zusammen mitder typischen schwarzen Streifenbemalung charakterisiert (Vizdal J., 1986a,

    305-312; Kalicz N., 1994, Abb. 3-5). Vizdal stellte einen neueren)XQGNRPSOH[ DXV GHP QDKHQ 9H ONp 5DNRYFH YRU GHU JDQ] lKQOLFKH)XQGHHQWKLHOWDOVHUDXV,NRYFHmitteilte (Vizdal J., 1986b, 609-622)., dochunterscheidet sich das neue Fundmaterial von dem, das aus seiner lterengreren Ausgrabung stammte (Vizdal J., 1973, 11-227). Vizdal der junioWHLOWH HLQHQQHXHUHQ )XQGNRPSOH[DXV L DURYFH PLWZR GLH EHVRQGHren,kultischen Befunde ebenso eine gemischte Kultur reprsentieren als wir inandere Fundorten dieses Bereiches erfahren konnten. Unter den Fundenherrschen die ritzverzierte Thei-Keramik und die polichrome bemalte.HUDPLN YRQ &V V]KDORP 7\S Vizdal J., 1980; Vizdal, M.,1993, 26-56).Darunter befinden sich einige Scherben mit schwarzer Streifenbemalung

    (Vizdal M., 1993, Abb . 4, 2, Abb. 6, 6, Abb. 7, 2).6Die in der Groen Ungarischen Tiefebene typische schwarze

    Bemalung gelangte in das nrdlich der Karpaten liegende Gebiet, nachKleinpolen. Aus mehreren Fundorten der Samborzec-Opatw-Gruppe sinddie oben errterte schwarze Bemalung nicht nur durch die besondereMaltechnik, doch auch durch Gefformen bekannt, denen Herkunftstelle

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    im Karpatenbecken, in der groen Ungarischen Tiefebene gesucht werdenkann. (KamienskaJ., Kozlowsk J., 1970, 95, Abb. 23, 9-11, Abb. 24, 2,-3, 5-8;Kaczanowska M., et al. 1986, Abb. 2, 5; Kowlewska Marszalek A., 2004, 46, Abb.5, 2, 4, Fotoabb. 1, 1-3). Die polnischen Autoren sind einverstanden darin,

    dass die Samborzec-Opatw-Gruppe eine gemischte kulturelle Einheit istmit mehreren Komponenten. Die Hauptkomponenten sind durch dieStichbandkeramik und durch die Lengyel-Kultur vertreten, und dazukommen noch die Thei- und Herply-Elemente. Bei der Samborzec-Opatw-Gruppe knnen wir eine verwickelte Verflechtung erfahren, deren

    Komponenten in fern liegenden Gebieten heimisch waren. Es scheintzweifellos zu sein, dass die Stichbandkeramik von Westen, vielleicht ausBhmen und Mhren stammte. Auch die Herkunft einiger Gefformenund der schwarzen Bemalung ist klar: Diese gealangten aus der Thei-Herply-&V VWKDORP-Kulturkomplex nach Kleinpolen, d.h. aus demTheigebiet. Fraglich ist die Herkunftsgebiet der Lengyel-Komponent Alseine Mglichkeit wrde sich das westliche Karpatenbecken fr denStamm gebiet ergeben. Die and ere Mglichkeit w rde sich aus Bhmen undMhren ergeben. Der stlichste und deutliche Fundplatz der Lengyel-Kultur ist Aszd, wo die frhklassische Phase dieser Kultur freigelegtwurde. Neben den typischen frhklassischen Formen und Verzierungen

    (Ritz und rote Bemalung) der Lengyel-Kultur erschien die ritzverzierteThei- un d d ie schaw arzbemalte Keramik in ziemlich hoher Zahl in Aszd.Daraus trat in Kleinpolen nur die typische ritverzierte und rotbemalteLengyel-Keramik, doch fehlt die typische ritzverzierte Thei-Keramik,gegenstzlich dazu, dass sich der Stammgebiet der Schwarzbemalung,sogar einige Gefformen, wie es oben schon erw hn t w ar, zweifelsohne imKarpatenbecken, innerhalb der Thei-Kultur befindet. Die Theielementegelangten ber Ostslowakei nach Kleinp olen, die du rch viele Fun de belegtsind. Meiner Annahme nach richtete sich ein Weg der Gemeinschaften derLengyel-.XOWXU HUVWHQV JHJHQ 2VWVORZDNHL ,NRYFH XQG GDYRQberwiegend durch die Tler der Flsse von Hernd und Dunajec nach

    Sdpolen In Ostslowakei trafen sich die Lengyel-Kulturelemente mit dender sdlicheren Tiefebene und sie htten die dort getroffenen sdlichenKulturelemente nach Norden mitgezogen. Eine andere Mglichkeit nacherreichten die Theielemente erstens Aszd, und von Aszd ausgegangen,htten einzelne Gruppen der Lengyel-Kultur auch Theielemente ber dieFlutler der West-Slowakei m itgenomm en. Dieser letztere w estliche Weg

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    scheint bescheidener zu sein, als der stliche. Trotzdem knnen wir diesenwestlichen Weg nicht ausschlieen, da in Aszd das Gef mitausgebauchtem Hals erschien, das ursprnglich in Sdpolen heimisch war(Kalicz N ., 1974-1975, Taf. 8, 2). Wir knnen jedoch voraussetzen, dass mandie Krftigkeit des stlichen Weges durch gegenseitige Verbindungenbeweisen kann. Die ostslowakischen Fundorte als Knotenpunktefunktionierten. Von Sden erhielten die Bewohner dieses Gebietes dieerrterten Thei-Herply-&V V]KDORP-Kulturelemente , und von Nordengelangte zu ihnen die Stichbandkeramik zusammen mit den besonderen

    Formen d er Gefe mit ausgebauchtem H als. Mehrere verzierte Keram ikender Stichbandkeramik, die Gefe mit ausgebauchten Hals, einigeKeramiken aus der Lengyel-Kultur erreichten auch Polgr-&V V]KDORPG O EHUZLHJHQG LQ GHU KRUL]RQWDOHQ 6LHGOXQJ )XQGRUW 1U 6WDUNvereinfacht wrde ich mich das Skelett des komplizierten Prozess sovorstellen.

    Das Entstehungszentrum der schwarzen Bemalung ist also in dersptneolithischen Thei-Kultur zu suchen. Die innere Gliederung dergroen Perioden fand in der 80er Jahren statt. P. Raczky fhrte dieAusgrabung der kleinen Tell-Siedlung in csd (Kom. Bks) durch, dieden Anla zur Periodisierung der Thei-Kultur angegeben hatte (Raczky P.,

    et al. 1986, 103-125;Raczky P., 1987a, 61-83; 1992, 162-176; Kalicz N., RaczkyP., 1987, 25-28). Demgem wurde der Anfang das Sptneolithikums undder Thei-Kultur in Ostungarn einfach bestimmt. Die Bestimmung wurdemit historischen Argumenten durchgefhrt. Die Komplikation, die berden gleichzeitigen Brauch der Begriffe Spte Szaklht undbergangsphse zwischen der Szaklht- und der Thei-Kultur entstand,berzeugend verschwand. Raczky hat festgestellt, dass der Anfang desSptneolithikums mit der Wendung zusammenfiel, wenn das Leben derTell-Siedlungen in der sdlichen Hlfte der Tiefebene begann. In csdwar die unterste Schicht mit dem Anfang des Sptneolithikums und mitder Phase I der Thei-Kultur identifiziert, wenn sich die klassische Thei-

    Verzierung der Gefe noch nicht entwickelte, nur begannen die Wurzelnentfalten (Raczky P., 1987a, 64-68; 1992, 162-176, Abb. 1). Die obere Schichtaus csd reprsentierte die Phase II der Thei-Kultur, wenn sich dieklassische Thei-Formen u nd Verzierun gen entw ickelten (Raczky P., 1987a,64-68; 1992, 162-176, Abb. 2,-8). Diese Erscheinung konnte in meistendu rchforschten Tell-Siedlungen festgestellt w erden Raczky (1992, 182-176)7.

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    Die schwarze Bemalung war im stlichen Teil des Karpatenbeckensvom Frhneolithikum an in Verwendung. Ihre Blte erreichte sie immittleren Neolithikum im Verlauf des ganzen Lebens der Alfld-Linienbandkeramik und zwar whrend ihrer jngren Gruppen. DerselbeProzess spielte sich parallel in Siebenbrgen. Alle Kulturgruppen besaeneigene Bemalungsart, und die Farbe wurde vor der vollen Ausbrennungauf d ie Gefoberflche aufgetragen. Der Musterschatz d ieser Bemalun genwaren einfach, meistens geometrisch. Das Rohmaterial des Farbstoffes istnoch nicht eingehend untersucht. Am Anfang des Sptneolithikums trat

    eine besondere Art d er Schwarzbemalung u nd berwiegend im Gebiet auf,wo frher die Szaklht-Kultur durch den Brauch der pastosen rotenBemalung charakterisiert war. Es scheint so zu sein, dass diemittelneolithsche Maltechnik nicht als eine Vorlage der sptneolithischenSchwarzbemalung betrachtet werden kann. Nmlich trat ein neuesFarbenmaterial, das Bitumen, auf, damit die Verwendung einer neuenBemalu ngstechnik an fing.

    Obwohl d ie ersten Zeichen d er Bitumenbemalung in Nord ungarn inder Sptphase der Bkk- und der Szilmeg-Gruppe sporadisch auftraten(Korek J., Patay P., 1958, 24-25, Taf 8, 12; Kalicz N., Makkay J., 1977, Taf. 116,19, Taf. 135, 1-2, 6,11 Taf. 175, 6-7, 9, 13), steht diese Erscheinung mit der

    oberen Feststellun g nicht in Widerspruch. Nmlich, wie es oben ausgefh rtwar, bezeichnet die Entstehung der Tell-Siedlungen den Anfang desSptneolithikums in der sdlichen Hlfte Ost-Ungarns, und dienordungarischen Exemplare knnen damit in chronologische Parallelegebracht werden. Die eine deutliche Lehre der Freilegung von csd ist,dass sich die zwei Phasen der Thei-Kultur klar absondern lsst. Aus denmehreren Argumenten erhebe ich nur die Problematik der schwarzenBemalung, die von Raczky grun dlegend bestimm t w orden w ar. Demgemist die Phase I der Thei-Kultur d urch eine besondere Art d er Thei-Kulturcharakterisiert. Das angewandte Technik war die folgende: die gesamteOberflche des Gefes wurde mit Bitumen berzogen und in diese Schicht setzte

    man dann aus geometrischen und m und mandroiden Mustern geordnet -kleingeschnit tene Stroh - bzw. Spreustcken ein. (Korek J., 1990, 61-62, Abb. 60-61). J. Csalog war der erste, der diese Ziertechnik entdeckte auf denGefen au s Szegvr, wo d iese Bemalu ngsart nur in d en unteren Schichtenauftrat (Csalog J., 1958, 108-110).8 In csd bestimmte Raczky die unterenSiedlungshorizonte mit Bitumenbemalung, und mit zerstckelten

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    Strohplttchen als Merkmal der frhen, formativen Phase (I) der Thei-Kultur (Raczky P., 1987a, 76, Abb. 8-9). Die oberen Siedlungshorizonte sind.du rch d ie einfachen, schw arzen Bemalungen der ausgebildeten, klassischenPhase (II) der Thei-Kultur reprsentiert (Raczky P., 1986, 107; 1987a, 82).Diese ausfhrte Absonderung lsst sich bei allen Tell-Siedlungen inSdungarn bestimmen. Einstweilen ist noch fraglich, ob was fr ein Stoffzur einfachen, schwarzen Streifenbemalung verwendet war. Vermutlichwu rde d er Import von Bitum en w egen irgendeiner Ursache aufgehrt, undeventu ell aus irgend einem lokalen Farbenstoff wu rde er ersetzt.

    Eigentlich gelangte die jngere schwarze Streifenbemalungsart inweite Gebiete, wie z.B. in die gemischte Kultur der nordstlichen GebieteUngarns, Ostslowakei und Kleinpolens, sowie in den einzigen Fundplatzder Lengyel-Kultur, nach Aszd. Auch diese Erscheinung besttigt diefrhere chronologische Folgerung, demgem der ltere Zeitabschnitt derklassischen Ph ase (II) der Thei-Kultur m it dem horizontalen Siedlung vonPolgr-&V V]KDORP G O )XQGRUW 1U DOVR PLW GHU JHPLVFKWHQ .XOWXUNordost-Uungarns und Ost-Slowakei, ferner mit der Samborzec-Opatw-Gruppe sowie mit der frhklassischen Phase der Lengyel-Kultur (Aszd)gleichzeitig reprsentieren.

    Es soll noch eine Besonderheit der einfachen schwarzen Bemalung

    erwhn t werden . Es sind die stilisierten bemalten Menschenfiguren d ie sicham hufigsten im Inneren der einfachen Schalen oder Rhrfuschalen undam Schulterteil der Amphoren befinden. Aus Ostungarn kennen wir diemeisten Fundorte, wo die schwazrbemalten Menschenfiguren auftauchen.Au s csd-Kovshalom wurden mehrere fragmentarische Schaleninnernnmit stark stilisierter schaw arzbem alter Menschendarstellun g verffentlicht.Eine Darstellung stammt aus einer Rhrfuschale. Die Arm e der Figur sinderhoben und an die rechte Seite des Kopfes ist ein bemalter Vollkreisgesetzt (Abb. 4, 7) (Raczky P., 1987a, Abb. 24). In mehreren Schaleninnerenkann man Hakenkreuzartige Motive erkennen (Abb. 4, 5, 8-9) (Raczky P.,1986, Abb. 14, 6-7, 9-10; 1992, Abb. 4, 3, 5, 6). Aus +yGPH] YiViUKHO\-Gorzsa

    kam eine Schale im Inneren mit kreuzfrmigem Motiv vor, und zwischenden Armen d es Kreuzes befind et sich je ein Vollkreis (Abb. 5, 2) (Horvth F.,2005 $EE ,Q 9pV]W -Magor wurde das Bruchstck einer Schaleverffentlicht, in deren Inneren kam man eine stilisierte Figur an erkennen ,beiderseits mit Vollkreis (+HJHG V.0DNND\ J., 1987, Abb.5, 5). In Szegvr-7 ]N|YHV wurde das Bruchstck aus einer Amphora, auf ihrem Hals mit

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    einer Menschenfigur gefunden, deren Arme neben den Krper abneigen,und ber dem Kopf befindet sich eine Reihe aus Vollkreisen (Abb. 5. 1)(Korek J., 1987, Abb. 22, 1990, Abb. 76). Unter den aus Kiskre-Dammverffentlichten Funden lassen sich Keramikbruchtcke entdecken, die inSchaleninnern fragmentarische Menschenfiguren darstellen (Korek J., 1979,Taf. 15, 7, 9).

    Aszd ist der einzige Fundplatz der Lengyel-Kultur, wo nicht nurverschiedene schawarzbemalten Muster erschienen, doch kamen auchmehrere Schalenbruchstcke im Inneren mit stilisierten schawarzbemalten

    Menschenfiguren vor. Da aus Aszd nicht nur zahlreiche echteritzverzierte Keramiken der Thei-Kultu r zum Vorschein gebracht wurden,bereicherte sich dieser Fundort auch mit dem Auftreten derSchwarzbemalung (Abb. 1-3). Darunter knnen wir stilisierteMenschenfiguren in den Schaleinneren anerkennen (Abb. 1, 1-8), dieweiteren schwerwiegenden Beleg reichen dazu , was fr enge Kontaktezwischen Aszd und der Thei-Kultur in ihrer frhklassischen Phase (II)mit Frhp hase der Lengyel-Kultur zustande kamen.

    ber die Thei-Kultur kennen wir, dass sich das Vorhergehende dereinfacheren Schwarzbemalung in ihrer frhesten (I) Phase auftauchte. Eswar die Bitumenbemalung und mehrmals die durch die eingelegten

    zerstckelten Strohplattchen verwirklichte Intarsia. Gute Beispiele sindber dieses Verfahren aus den Fundorten Szegvr-7 ]N|YHVKorek J., 1987,Abb. 5-7; 1990, Abb. 60-61), Battonya-Gdrsk (abb. 6, 1-6) (Goldman G.,1984, Bild 8-10) und csd-Kovshalom (Raczky P., 1987a, Abb. 8-9)bekannt. Aus csd-Kovshalom teilt Raczky die schne Rekonstruktioneines mit Bitumen und Intarsia verzierten Gefes mit (Raczky P., 1987a,Abb. 8). Obwohl noch von weiteren Fundorten Erwhnung ber diesesbesondere Verfahren stattfand, seien gengend diese erwhnten Beispielezur Betonung, dass die hier vorgestellte Gattung der Bitumenbemalungausschlielich als die eigene Auffindung der frhen Thei-Kultu r gew ertetwerden kann, und wie es oben erwhnt, gelangte dieses besondere

    Verfahren auch in weite Gebiete, also in d ie nrd lichen spten Gru pp en derAlfld-Linienbandkeramik, d.h. in die Bkk- und Szilmeg-Gruppe(Edelny-Borsod, Eger-Kiseged, Bkkaranyos-Fldvr: Korek J., Patay P.,1958, Taf. 8, 12; Kalicz N., Makkay J., 1977, Taf. 116, 19, Taf. 135, 1-2, 6,11 Taf.175, 6-7, 9, 13).9

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    Infolge bisher unbekannter Grnde vernderte sich die Technikder Schwarzbemalung in der klassischen (II) Phase der Thei-Kultur.Der dicke, schichtenartige Bitumenberzug erlschte, und stattdessenerschien die einfachere Technik mit dnnerer schwarzerStreifenbemalung. Dieses Verfahren war viel hufiger verwendet, als diefrhere Bitumenbemalung mit der Intarsia. Die Voraussetzung knnenwir annehmen, dass wir als das Stammungsgebiet des BitumensSiebenb rgen zu schreiben knnen (Raczky P., 1987a, 75-76, 1990, 86-87).Eventuell war die Gewinnung des Bitumenmaterials erschwert, oder es

    w ar m glich au ch au s lokalen Stoffen die schwarze Farbe herzustellen.So vernderte sich die Maltechnik. Die einfachere Schwarzbemalungverbreitete im Nordostungarn weit auerhalb des Gebietes der Thei-Kultur. So erschien diese die Phase II der Thei-Kultur charakte-risierende Bemalungsart in der gemischten Kultur in Ostslowakei sowiein Kleinpolen, und wie erwhnt war, Aszd ist der einzige Fundort derLengyel-Kultur mit dieser besonderen Malgattung, in der die Absichtder Darstellung von Symbolzeichen hchstwahrscheinlich ist.

    Man kann uern, dass die mit schwarzer Bemalung verziertenKeramiken nicht zur Befriedigung der alltglichen Verwendung dienten.Nur einige Argumente erwhne ich um den besonderen Charakter diese

    Bemalungsart zu betonen. Darunter soll die allgemeine Seltenheit derschwarzbemalten Keramik erheben. Nmlich war die schwarze Farbe keintypisches Verfahren zur Bemalung in der Thei-Kultur. Die gewhnlicheBemalung diente nur zur Ergnzung der allgemeinen Ritzverzierung, derKeramik, und die Farbe war am hufigsten rot, seltener gelb und wei.Diese Farben wurden hchstwahrscheinlich von der vorausgehendenSzaklht-Kultur geerbt.

    Die Besonderheit dieser Gattung lsst sich nicht nur mit der Farbeerhhen, doch auch mit den Malmotiven. Daraus sind die besten Beispiele,die Schalen, die im Innern stilisierte Menschenfiguren oder derartigenDarstellungen tragen, sowie auch die Amphoren, auf deren Schulter auch

    schwarzbemalte Menschendarstellung sichtbar ist. Das beste Beispiel zumBeweis der nicht alltglichen, doch kultischen Verwendung isteinAmphorenfragment aus csd, das auf der Schulter ein stilisiertesGebude, - wie es Raczky voraussetzt - ein Heiligtum und anderesymbolische Zeichen (darunter erhebe ich zwei Menschenfiguren undmehrere Reihen aus Vollkreisen!) trgt (abb. 4, 1) (Raczky P., 1986, 104-105;

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    Abb. 7, 2; 1987a, 77-78, Abb. 28). Deshalb kann man nicht berraschen,wenn auch die besonders komplizierten Bemalungsmuster auf denAmphoren und einzelnen Rhrfuschsseln als Simbolzeichen betrachtetwerden knnen. Besonders passt diese Annahme bei den Amphoren auseinem Opferbrunnen aus Polgr, Fundort 6 (Abb. 5, 4). hnlich verzierteAmp horenbruchstcke befindet sich auch unter d en Funden aus Aszd.10

    Zusammengefat knnen wir feststellen, dass die Thei-Kultur einZentrum nicht nur der gewhnlichen Materialkultur doch auch dergeistlichen Kultur bildete, deren Ausstrahlung in weiten Gebieten,

    hauptschlich in Aszd, im Grenzenfundplatz der Lengyel-Kultur zurGektung kam. Ein Grun d, dass sich in Aszd so viele aus der Thei-Kulturstammende Erscheinungen der materiellen und geistliche Kultur befinden,knnen wir damit erklren, dass Aszd im Kreuzweg der wichtigstenKontaktskanale des Karpatenbeckens lag und die engste Kontakte derLengyel-Kultur baute sich mit der Thei-Kultu r.

    NOTES

    1. Die sterreichischen Forscher die Phase IaO auf die formative Phase der Lengyel-Kultur brauchen, da sie die Benennung: Phase Ia auf die frhklassische Phase, (wie z.

    b. Aszd ) beziehen: Ruttkay -Stad ler 2006.2. Frher war die lteste oder formative Phase (I), als die sptest Phase der Szaklht,

    oder bergangszeit zwischen Szaklht u nd Thei betrahtet werd en.3. Obwohl d ie schwa rze Bemalungsart in d er Herp ly-Kultur vorherrschend w ar, wich

    sie jedoch grun dlegend von d er schwarzen Bemalun gsart der Thei-Kultur ab.4. Darber brachten die neueren ausgezeichnet dokumentierten Ausgrabungen

    besonders gute Beispiele aus csd-.RYiVKDORP XQG +yGPH] YiViUKHO\-Gorzsa(Raczky P., 1986, 103-125; Raczky P., 1987, 67-83; Raczky P., 1992, 262-176? HorvthF., 1982, 201-222; Horvth 1987, 31-46; Horvth F., 2005, 51-83

    5. Dias besondere MAlmuster der Amphoren befindet sich auch in Aszd auch aufAmp horen bru chstcken, (z. B. au s dem O bjekt 59/ die hier nicht abgebildet sind.

    6. Leider kann man den Fundort L DURYFHQLFKW NODU EHXUWHLOHQ 1lPOLFKVFKHLQWGLH)XQGVWHOOH ]XU &V V]KDORP-*UXSSH JHK|UW VHLQ 2ZRKO LQ &V V]KDORP LQQHUKDOE

    der Tell-Siedlung treten die Keramiken der Thei-Kultur, doch bei weitem nich inVROFKH 0HQJH DO LQ L DURYFHZR GLH 7KHL-Scherben ungefhr eine Hlfte derverzierten Keramiken ausmacht. Es ist deshalb auffallend, da wo die Thei-Keramikals fremder ,PSRUW ZLH LQ &V V]KDORP +HUSiO\ XQG $V]yG DXIWDXFKWNHLQHVIDOOVerreicht ihre Zahl., die wir aus L DURYFHHUIDKUHQ'HVKDOENDPPLU GHU*HGDQNHGDVV LQ L DURYFH GLH7KHL-Kultur nicht gleichzeitig gewesen wren. Frher lebtedort die Thei-Kultur und, spter siedelte die Cs V]KDORP-Gruppe auf die frhereSiedlung und daraus entwickelt die Mischung. Daraus folgend knnten die

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    schwarzbemalte Scherbenzur Thei-Kultur gehren, da auch aus der Tell-Siedlung inCsszhalom befinden nicht d ie schwsrzbem alten Scherben (Kalicz N ., 1994,266).

    7. Daraus bildeten nur zwei ganz sdliche Tell-Siedlung (Tp-/HE XQG %DWWRQ\D-Parzstanya), eine Ausnahma, die sich mit ihrer Entwicklung zum sdlicheren,Gebiet anschlossen.

    8. Das Material dieser Farbe war frher als Birken- oder Buchenharz gedacht, dohwurde es durch die grundlegende Untersuchung als Bitumen bestimmt ber denUrsprun gsort des Bitumens w urd die Meinung mitgeteilt, dass d ieses Farbenma terialaus Siebenbrgen stammte (Korek J., 1990, 61).

    9. Man kan n sich vorstellen, dass die Verwendu ng d es Bitumens schon frher, bei derAlfld-Linienbandkeramik im Gebrauch war, entwickelte sich dorte ein anderesVerfaren der Schwarzenbemalung .

    10. Hier nicht dargestellt.BIBLIOGRAPHIE

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    Abb. 1: Aszd . 1-8. Lengyel-Kultur, Schalenbru chstcke m it schw arzbem alterstilisierter Menschenfigur. Aus den Ausgrabungen von. N. Kalicz

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    Abb. 2: Aszd . 1-12. Lengyel-Kultur. Verschieden e Gefbru chstcke m itSchwarzbemalun g. Aus den Ausgrabungen von. N. Kalicz

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    Abb. 3: Aszd . 1-13. Lengyel-Kultur. Verschieden e Gefbru chstckemit Schwarzbemalun g. Aus d en Ausgrabu ngen von . N. Kalicz

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    Abb. 4: csd. 1-9. Thei-Kultur. Verschieden e Gefbru chstckemit Schw arzbem alun g, daru nter Schaleninn ern m it stilisierten Menschenfigur en. 1. 7-9.

    Na ch Raczky P ., 1987a, 1, 4-6. Raczky P., 1992.

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    Abb. 5: 1. Szegvr-7 ]N|YHV+yGPH] YiViUKHO\-Gorzsa ; 3-4. Polgr-&V V]KDORPG O Fun dort N r. 6. Gemischte Ku ltur , 1. Korek J., 1987, 3. Horvth F., 2005,

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