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Johann Sebastian Bach Messe in h-moll Sonntag 20.11.2016 Martinskirche Kassel

Johann Sebastian Bach - Kantorei der Kreuzkirche Kassel · 8 Johann Sebastian Bach h-moll-Messe I. Kyrie, Gloria Chor Kyrie eleison. Herr, erbarme dich. Duett Sopran I, II Christe

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JohannSebastian

BachMessein h-moll

Sonntag20.11.2016

MartinskircheKassel

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Mitwirkende

Johanna Neß Sopran IMarie-Sande Papenmeyer Sopran IIAntje von Adingen AltThomas Jakobs TenorStefan Zenkl Bass

Göttinger Barockorchester

Rupprecht Johannes Drees, Thomas Boger, Keitaro Shimitsu TrompeteIngo Wernsdorf PaukenChristian Dallmann HornUrsula Thelen, Regina Gleim FlöteMartin Jelev, Simon Böckenhoff OboeLuise Manske, Alexander Kolomiets FagottHans-Henning Vater, Oksana Vasilkova, Almut Schlicker, Gabriele Steinfeld 1. ViolineBritta Gemmeker, Annika Yildiz, Lena Weckesser, Jörg Teibach 2. ViolineEsther Jasmin Becker, Lea Strecker, Gregor DuBuclet ViolaSusanne Hartig, Angelika Miklin VioloncelloMartin Fliege KontrabassChristof Pannes Orgel

Kantorei der Kreuzkirche Kassel

Jochen Faulhammer Leitung

Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750)

h-moll-Messe BWV 232

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„... et vitam venturi saeculi ...“ – Ein Blick hin zur Vollkommenheit

Vollkommene Musik – gibt es so etwas? Beim Hören so mancher Musik aus dem Oeuvre Johann Sebastian Bachs wird man diese Frage bejahen wollen und besonders auch die h-moll-Messe in diese Kategorie einordnen. Ob Bach das aber selbst auch so gesehen hat? Ich bin da nicht so sicher, gerade was die h-moll-Messe betrifft, die doch gemeinhin als ein Schlussstein seines Schaffens angesehen wird – und von ihm selbst wohl auch so gemeint war. Doch die Tatsache, dass die handschriftliche Partitur – bei aller Sorgfalt, mit der Bach sie erstellt hat – heutzutage aufgrund von Tintenfraß und zahlreichen Korrekturen, die Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel vorgenommen hat, gar keinen bis ins Letzte verlässlichen Notentext bieten kann, scheint dem zu widersprechen, was man als „vollkommen“ bezeichnen würde. Und auch, dass die Partitur nicht einmal einen Umschlag mit einheitlichem Titel hat, gibt zu denken. Nur diesem Umstand ist es ja geschuldet, dass dieses Werk, von Carl Philipp „die große Catholische Messe“ genannt, im Laufe seiner Aufführungsgeschichte mal als „Hohe Messe in h-moll“, mal schlicht als „h-moll-Messe“ bezeichnet wurde, um nur die wichtigsten Namen zu nennen. Auch ist die Haupttonart des Werkes eigentlich D-Dur, nur dem h-moll des einleitenden Kyrie ist die allgemein gebräuchliche Namensgebung

zu verdanken. All das deutet darauf hin, dass der Arbeitsprozess an diesem Stück für Bach noch nicht völlig abgeschlossen war. In der Tat scheint es so, als habe er eigentlich auf eine Aufführung der kompletten Messe hingearbeitet, diese aber nicht mehr verwirklichen können.Dabei hat sich Bach der Operation seines Grauen Stars, an deren Folgen er letztlich starb, vermutlich genau deshalb unterzogen, um seine Arbeitsfähigkeit wieder herzustellen und die Projekte abschließen zu können, die ihn in seiner letzten Lebenszeit beschäftigt haben. Neben der Vorbereitung der Drucklegung seiner „Kunst der Fuge“ war dies eben vor allem die Arbeit an seiner großen Messe. Betrachtet man die Partitur dieses Werks, so mag man ermessen, welche Mühe es ihn angesichts seiner angegriffenen Gesundheit gekostet haben muss, dieses ungemein vielschichtige und komplexe Stück zu Papier zu bringen. Auch wenn sich der Arbeitsprozess über mehrere Schichten und Jahre erstreckte: Bis zuletzt ist Bach an diesem Werk tätig gewesen, hat gefeilt, ergänzt, überarbeitet. Gerade die Niederschriften der letzten Arbeitsphase müssen schon rein körperlich eine Herausforderung für ihn gewesen sein.

Auch in dieser Hinsicht, aus der Sicht eines an der Grenze seiner körperlichen Möglichkeiten stehenden Schöpfers, ist die

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h-moll-Messe (wir wollen sie jetzt einfach weiter so nennen) ein extremes Werk. Sie ist extrem sowohl in ihrer geistigen Weiträumigkeit und Konzentration als auch in ihren äußeren Dimensionen. Zwar ist ein Werk wie die „Matthäuspassion“ um einiges länger, doch fehlen in der h-moll-Messe die Rezitative, die in den Passionen so breiten Raum einnehmen und den übrigen Ausführenden große Atempausen ermöglichen. In der h-moll-Messe ist das Gewicht eindeutig auf die Seite der chorischen Partien verschoben, deren Vielgestaltigkeit und Komplexität technisch wie musikalisch höchste Anforderungen stellen – und gleichzeitig auch rein physisch.

So könnte man mit gutem Recht sagen, es sei angemessen, eine Aufführung dieses Werkes den Spezialisten zu überlassen, an die Bach sicherlich bei der Konzeption der Messe gedacht hat. Entsprechend sind es immer wieder die Spitzenensembles für Alte Musik, die sich in Konzert und Tonträgerproduktion an dieses Stück machen – dankenswerterweise.

Und doch gibt es Dimensionen an der h-moll-Messe (unter den vielen, die sie zu bieten hat), die es als mindestens bedauerlich erscheinen lassen, das Werk ausschließlich den Experten zu überlassen. Eine davon ist ihre ungemeine Kraft zur Integration, die sich aus ihrem Wesen ergibt. Bach hat sich dem Projekt der Vertonung einer vollständigen lateinischen Messe vermutlich auch deshalb gewidmet, weil

der lateinische Text nicht der Bindung an geschmackliche Konventionen der Dichtkunst unterworfen ist. Er ist eben einfach da, und er ändert sich nicht. So konnte er vieles an wertvollster Musik etwa aus seinen Kantaten umformen und mittels des lateinischen Textes in eine Sphäre überzeitlicher Geltung führen. Daraus spricht natürlich ein klares Bewusstsein für die Qualität, den Rang seiner Musik. Gerade diese Kombination aus gewissermaßen überzeitlichem Text und nicht mehr zu steigerndem, bis ins liebevolle Detail ausgearbeitetem kompositorischen Niveau bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten der Identifikation. Dies gilt umso mehr, als durch die Musik deutlich noch eine andere Dimension spürbar wird: ihre emotionale Tiefe.

Dies mag erstaunlich scheinen angesichts eines Textes, der über Jahrhunderte unverändert geblieben ist, so dass man vermuten könnte, er sei inhaltlich zur Formelhaftigkeit erstarrt. Doch ist die Vertonung des kompletten Messetextes spätestens seit dem 15. Jahrhundert die Form gewesen, an der die Komponisten ihre besten Kräfte erprobt haben, vergleichbar der Sinfonie ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Es hat immer wieder für Erstaunen gesorgt, dass Bach als Protestant sich dieser vornehmlich in der katholischen Musik gepflegten Großgattung in seinen letzten Lebensjahren so intensiv angenommen hat. Angesichts der erwähnten Mühen, die ihn diese Arbeit gekostet haben muss,

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kann man davon ausgehen, dass es ihm eine Herzensangelegenheit war. Trotz des ganz anderen geistig-geistlichen Hintergrundes mag es eine Parallele zu Beethoven geben, der ausgerechnet über die Partitur seiner „Missa solemnis“ die Worte „Von Herzen, möge es wieder zu Herzen gehen“ setzte. Und bekanntlich ist auch die „Missa solemnis“ ein Werk der Extreme.

Es ist wohl keine Übertreibung zu sagen, dass es sich bei der h-moll-Messe, wie bei Beethovens Werk auch, um existentielle Musik handelt, Musik von einer Tiefe, die weit über den äußeren Anlass ihrer Entstehung hinausgeht – was auch immer dieser bei Bachs Messe gewesen sein mag. Mir ist in den Jahrzehnten, seit ich dieses Werk kennengelernt habe, wohl kaum ein Mensch begegnet, der nicht fast ehrfürchtig von den eigenen Erfahrungen mit der h-moll-Messe gesprochen hätte – besonders von den eigenen Aufführungserfahrungen. Allein schon um dieser Erfahrungen willen scheint es mir wesentlich, allen Bedenken aufführungspraktischer und technischer Art zum Trotz auch einem Ensemble, das nicht ausschließlich aus Experten und Profis besteht, eine praktische Wiedergabe der h-moll-Messe im Konzert zu ermöglichen. Dass es dabei immer um eine Wiedergabe gehen muss, die sich um den hohen Anspruch dieser Musik intensiv bemüht, steht völlig außer Frage. Gerade aber ein Werk wie die h-moll-Messe ist als erlebte Musik eine Grenzerfahrung, die für diejenigen, die

sie machen dürfen, einen unschätzbaren Reichtum bietet. Und dies gilt eben nicht nur, weil Bach mit ihr ein Werk geschaffen hat, das die Summe aus einem halben Jahrtausend europäischer Musik zieht. Das gilt vor allem auch deshalb, weil er dies mit einer musikalischen Tiefe tut, die aus einem innersten menschlichen Anliegen heraus entsteht.

Als ich sechzehn oder siebzehn Jahre alt war, habe ich einmal dringend darauf gewartet, dass meine Eltern nach Hause kommen, die mit dem Auto unterwegs waren. In Zeiten weit vor Erfindung des Handys hatte ich keine Ahnung, wo sie waren und ob ihnen irgendetwas zugestoßen sein mochte. Die ganze bange Zeit des Wartens – es mag eine Stunde gewesen sein oder länger – habe ich nur eines getan: Musik hören. Eine einzige Musik, wieder und wieder: das erste Kyrie aus der h-moll-Messe.

Musik wie diese ist existentielles Erleben. Im Hören schon, besonders aber im Singen und Spielen. Glücklich, wer das erfahren darf.

Jochen Faulhammer

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Ausblick

26. März 2017

Wolfgang Amadé Mozart

Große Messe in c-mollKV 427

Impressum

Herausgeber:Kantorei der Kreuzkirche Luisenstraße, Kassel

www.kantorei-kreuzkirche-kassel.de

Anzeigenredaktion:Carola Polzer

[email protected]

Informationen:Wenn Sie über Konzerte der Kantorei der Kreuzkirche per Mail informiert werden möchten, schreiben Sie an:

[email protected]

Die Kantorei der Kreuzkirche dankt

für die großzügige finanzielle Unterstützung, durch die das Konzert ermöglicht wird:

Christiane Pietzcker I Evangelische Bank

Gerhard-Fieseler-Stiftung I Firma Grunewald, Kassel

Kasseler Sparkasse I Kulturamt der Stadt Kassel

Lions-Club Kassel-Kurhessen

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,

schön, dass Sie unser Konzert besu-chen. Wir hoffen, Ihnen schöne Stun-den mit Musikgenuss zu bereiten. Viel-leicht machen wir Sie damit auch neu-gierig auf unsere nächsten Projekte.

Die Arbeit der Kantorei und ihres Chorleiters sowie die Anschaffung von Noten und technischer Ausstat-tung finanzieren wir selbst. Deshalb sind wir auf freundliche Spenden an-gewiesen.

Wenn Sie uns unterstützen möchten, freuen wir uns über jeden kleinen und größeren Beitrag. Sie erhalten dafür eine Spendenquittung. Ihre Spende richten Sie bitte an den

Stadtkirchenkreis KasselIBAN: DE30 5206 0410 0002 2002 01Stichwort: Kreuzkirche Kantorei

+ Betreff (z. B. Spende ...)

Vielen Dank!

Die Sängerinnen und Sänger der Kantorei und des Kammerchores der Kreuzkirche

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Johann Sebastian Bach h-moll-Messe

I. Kyrie, Gloria

ChorKyrie eleison. Herr, erbarme dich.

Duett Sopran I, IIChriste eleison. Christe, erbarme dich.

ChorKyrie eleison. Herr, erbarme dich.

ChorGloria in excelsis Deo. Ehre sei Gott in der Höhe.Et in terra pax hominibus bonae Und auf Erden Friede den Menschen, voluntatis. die guten Willens sind.

Arie Sopran IILaudamus te, benedicimus te, Wir loben dich, wir preisen dich,adoramus te, glorificamus te. wir beten dich an, wir verherrlichen dich.

ChorGratias agimus tibi Wir sagen dir DankPropter magnam gloriam tuam. ob deiner großen Herrlichkeit.

Duett Sopran I, TenorDomine Deus, Rex coelestis, Herr Gott, König des Himmels,Deus Pater omnipotens, Gott, allmächtiger Vater.Domine Fili unigenite, Herr Jesus Christus, eingeborener SohnJesu Christe altissime, Jesus Christus, du Allerhöchster,Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris. Herr Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters.

ChorQui tollis peccata mundi, Der du trägst die Sünden der Welt,miserere nobis, erbarme dich unser.qui tollis peccata mundi, Der du trägst die Sünden der Welt,suscipe deprecationem nostram. nimm an das Gebet von uns.

Arie AltQui sedes ad dextram Patris, Der du sitzest zur Rechten des Vaters,miserere nobis. erbarme dich unser.

Arie BassQuoniam tu solus sanctus, tu solus Dominus, Denn du allein bist heilig, du allein der Herr,tu solus altissimus Jesu Christe. du allein der Höchste, Jesus Christus.

ChorCum Sancto Spiritu in gloria Dei Patris. Mit dem heiligen Geist in der Herrlichkeit Gottes des Vaters.Amen. Amen.

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II. Symbolum Nicenum (Credo)

ChorCredo in unum Deum. Ich glaube an den einen Gott,Patrem omnipotentem, den Vater, den Allmächtigen,factorem coeli et terrae, der alles geschaffen hat,visibilium omnium et invisibilium. die sichtbare und die unsichtbare Welt.

Duett Sopran I, AltEt in unum Dominum Jesum Christum, Und an den einen Herrn Jesus Christus,Filium Dei unigenitum Gottes eingeborenen Sohn,et ex Patre natum ante omnia saecula. aus dem Vater geboren vor aller Zeit.Deum de Deo, lumen de lumine, Gott von Gott, Licht vom Licht,Deum verum de Deo vero, wahrer Gott vom wahren Gott,genitum, non factum, gezeugt, nicht geschaffen,consubstantialem Patri, eines Wesens mit dem Vater,per quem omnia facta sunt. durch ihn ist alles geschaffen.Qui propter nos homines Für uns Menschen und zu unserem Heilet propter nostram salutem ist er vom Himmel gekommen. descendit de coelis.

ChorEt incarnatus est de Spiritu Sancto Hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geistex Maria virgine, et homo factus est. von der Jungfrau Maria, und ist Mensch geworden.

Sopran II, Alt, Tenor, BassCrucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato, Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatuspassus et sepultus est. hat gelitten und ist begraben worden.

ChorEt resurrexit tertia die secundum scripturas, Ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift,et ascendit in coelum, und aufgefahren in den Himmel,sedet ad dexteram Dei Patris, er sitzt zur Rechten des Vaterset iterum venturus est cum gloria und wird wiederkommen in Herrlichkeit,judicare vivos et mortuos, zu richten die Lebenden und die Toten,cuius regni non erit finis. seiner Herrschaft wird kein Ende sein.

Arie BassEt in Spiritum Sanctum Dominum Ich glaube an den Heiligen Geist, et vivificantem, der Herr ist und lebendig macht,qui ex Patre Filioque procedit, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,qui cum Patre et Filio simul adoratur et der mit dem Vater und dem Sohnconglorificatur, angebetet und verherrlicht wird,qui locutus est per Prophetas. der gesprochen hat durch die Propheten.Et unam sanctam catholicam Und die eine heilige, christlicheet apostolicam ecclesiam. und apostolische Kirche.

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ChorConfiteor unum baptisma Ich bekenne die eine Taufein remissionem peccatorum. zur Vergebung der Sünden.Et expecto resurrectionem mortuorum Ich erwarte die Auferstehung der Totenet vitam venturi saeculi. und das Leben der kommenden Welt.Amen. Amen.

III. Sanctus

ChorSanctus, sanctus, sanctus Heilig, heilig, heilig ist derDominus Deus Sabaoth. Herr Gott Zebaoth.Pleni sunt coeli et terra gloria eius. Himmel und Erde sind seiner Ehre voll.

IV. Osanna, Benedictus, Agnus Dei, Dona nobis pacem

Chor Osanna in excelsis. Hosianna in der Höhe.

Arie TenorBenedictus qui venit in nomine Domini. Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn.

ChorOsanna in excelsis. Hosianna in der Höhe.

Arie AltAgnus Dei qui tollis peccata mundi, Lamm Gottes, der du trägst die Sünden der Welt,miserere nobis. erbarme dich unser.

ChorDona nobis pacem. Gib uns Frieden.

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JohannaNeß

Marie-Sande Papenmeyer – Mezzosopran

Marie-Sande Papenmeyer absolvierte ihr Studium an der HMTM Hannover bei Prof. Dr. Peter Anton Ling. Wichtige Im-pulse erhielt sie in der Liedklasse von Prof. Jan Philip Schulze. Meisterkurse u. a. bei Linda Watson, Cheryl Studer, Chris tian Immler und Olaf Bär rundeten ihre Aus-bildung ab.

2016 debütierte sie als Ježibaba in Dvoáks Rusalka, als Ulrica in „Ein Mas-kenball“ von Verdi in Hamburg und in der Titelpartie in Peter Pan von Hiller in Hil-desheim. Von 2014 bis 2016 war sie En-semblemitglied der Jungen Oper Hanno-ver, wo sie bereits in zahlreichen Rollen auftrat. Marie-Sande Papenmeyer sang in Purcells Dido und Aeneas, in Händels Alcina in Osnabrück und war als Háta in Smetanas „Die verkaufte Braut“ bei den Wernigeröder Schlossfestspielen und auf Burg Warberg zu Gast.

Als Konzertsängerin erarbeitete sie sich ein breitgefächertes Repertoire von Bach und Mozart über Beethoven hin zu Schu-mann oder Duruflé. Konzertreisen führ-ten sie u. a. nach Österreich und Polen.

Marie-SandePapenmeyer

Johanna Neß – Sopran

Johanna Neß begann ihre musikalische Ausbildung mit Klavierunterricht und war als Pianistin Preisträgerin beim Bundes-wettbewerb Jugend musiziert. Ihr Diplom-studium Gesang bei Barbara Schlick und Kai Wessel in Köln schloss sie mit Aus-zeichnung ab und setzt ihre Gesangsaus-bildung zurzeit im Masterstudiengang bei Uta Schwabe in Wien fort. Daneben be-suchte sie Meisterkurse u. a. bei Susanne Rydén, Rudolf Piernay, Emma Kirkby.

Ihr Repertoire umfasst Musik von der Re-naissance bis zur Moderne, wobei die Alte Musik im Zentrum ihrer künstlerischen Tätigkeit steht. Zu den Höhepunkten ih-rer Karriere zählen neben verschiedenen Opern engagements (u. a. an den Theatern Ulm und Aachen) ihre Auftritte bei den In-ternationalen Händel-Festspielen in Göt-tingen und Halle unter Nicholas McGegan und Andrew Parrot sowie beim Fes tival Oude Muziek Utrecht. Sie war mehrfach im WDR zu hören und gab im letzten Jahr ihr Debüt im Wiener Musikverein. In die-sem Jahr sang sie auch in Österreich und in der Schweiz u. a. mit renommierten En-sembles wie Phoenix Baroque Austria und der Capella Leopoldina.

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Antjevon Adingen

Foto: Andreas

Skrypzak, Leverkusen

Antje von Adingen – Alt

Antje von Adingen studierte an der Hoch-schule für Musik in Detmold und an der Folkwang-Hochschule in Essen. An letzte-rer legte sie die Künstlerische Reifeprüfung und das Konzertexamen mit Auszeich-nung ab. Weitere für ihre künstlerische Ent-wicklung wichtige Anregungen erhielt sie vor allem durch die Arbeit mit zahlreichen Dirigent(inn)en – unter ihnen Hartmut Haenchen, Helmuth Rilling und Klaus Martin Ziegler – und durch Meisterkurse bei Christoph Prégardien, David Cordier u. a.

Ihre solistische Laufbahn begann im Be-reich der Alten Musik. Daneben bildete sich schon bald ein weiterer Schwerpunkt im Bereich der Neuen Musik aus. Inzwi-schen gestaltet die vielseitige Altistin zu-nehmend auch Partien aus der Romantik und der Spätromantik.

Auf der Opernbühne war Antje von Adingen als Gastsolistin u. a. an den Städtischen Bühnen in Krefeld und in Mönchengladbach zu hören und zu se-hen. Derzeit liegt der Schwerpunkt ihrer künstlerischen Tätigkeit im oratorischen Konzertbereich.

ThomasJakobs

Thomas Jakobs – Tenor

Thomas Jakobs studierte Gesang bei Prof. Thomas Dewald an der Hochschule für Musik der Johannes Gutenberg-Universi-tät Mainz. Er belegte Meisterkurse an der Kammeroper Rheinsberg, bei Prof. Clau-dia Eder und in Montepulciano/Italien bei Georges Delnon (Regie). Er war Mit-glied des Opernstudios des Staatstheaters Mainz. Als Gast sang er u. a. am Pfalzthea-ter Kaiserslautern, an der Oper Frankfurt, an den Theatern Halberstadt und Quedlin-burg und am Staatstheater Mainz.

Jakobs konzertiert als gefragter Lied-und Oratoriensänger u. a. in Monaco, Nizza und New York. Er tritt bei Festivals und in großen Konzerthäusern auf (Schwet-zinger Festspiele, Offenbach-Fes tival Bad Ems, Festival Nantes und Bilbao, Kölner und Essener Philharmonie, Liederhalle Stuttgart). Er spielte Rundfunk- und CD-Aufnahmen ein und arbeitet mit namhaf-ten Dirigenten wie Michael Hofstetter, Dan Ettinger, Christoph Spering, Frieder Bernius oder Hans-Christoph Rademann sowie bekannten Ensembles wie dem Rosenmüller Ensemble Leipzig und Lárpa fes tante.

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Stefan Zenkl – Bass

Nach der Matura am Stiftsgymnasium Melk studierte Stefan Zenkl an der Musik-universität Wien und schloss sein Studi-um bei Kurt Widmer an der Musikhoch-schule Basel mit dem Solisten diplom ab.

Er ist Preisträger der internationalen Som-merakademie Salzburg und des ARD-Wettbewerbes. Als Ensemblemitglied der Staatsoper Hannover und des Staatsthea-ters Kassel stand er u. a. als Papageno, Ping (Turandot), Figaro, Guglielmo (Così fan tutte), Wolfram und Graf Danilo auf der Bühne.

Gastengagements führten Stefan Zenkl an das Opernhaus Zürich, das Staats-theater Wiesbaden, das Staatstheater Braunschweig und zu den Opernfestspie-len St. Margarethen.Im Konzert trat er mit dem Münchner wie dem Basler Kammerorchester, der Musica Antiqua Köln, der Camerata Salzburg und dem SWR-Rundfunkorches-ter auf.

www.zenkl.at

Stefan Zenkl

Jochen Faulhammer – Leitung

Jochen Faulhammer studierte Orgel und Kirchenmusik in Kassel und Bremen. Sei-ne sängerische Ausbildung erhielt er unter anderem bei Prof. Maria Kowollik, Hans-Georg Dechange und Anna Sterzer. Heute konzertiert er als Sänger in den Bereichen Lied und Oratorium, spielt aber immer wie-der auch in Opernprojekten. Ein besonde-rer Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt auf der Alten Musik, die er nicht nur als Sänger und Chorleiter aktiv pflegt, sondern auch durch die Arbeit im Verein cavata cassel e. V., der sich besonders die Hebung unbe-kannter musikalischer Schätze in der Uni-versitätsbibliothek Kassel zur Aufgabe ge-stellt hat.

Als Leiter der Kantorei der Kreuzkirche Kassel und des zugehörigen Kammer-chors führt er regelmäßig große Werke des kirchenmusikalischen Repertoires auf.

Einen weiteren Teil seines musikalischen Spektrums bildet die Arbeit als Sänger der Gruppe „Alma lusitana“ mit Musik aus dem portugiesischen Sprachraum sowie sein nordhessisches Musikkabarett-Programm mit Duo-Partnerin Christine Weghoff.

JochenFaulhammer

Foto: medio.tv/schauderna

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Mit musikalischer Qualität, stilistischer Vielfalt sowie leidenschaftlicher Spielfreu-de und Vitalität hat sich das Göttinger Barockorchester seit 1995 einen fes ten Platz im norddeutschen Musikleben er-obert.

Das Repertoire des Ensembles spannt ei-nen großen Bogen über den Zeitraum von mehr als vierhundert Jahren. Musik früh-barocker Meister wie Monteverdi und Schütz gehört ebenso dazu wie die gro-ßen Chorwerke und Instrumentalkonzer-te von Bach, Händel und Telemann. Re-gelmäßig spielt das Orchester auch sinfo-nisch besetzte Werke von Haydn, Mozart, Mendelssohn und Brahms und Musik zeit-genössischer Komponisten bis hin zu Ur-aufführungen. Zum Selbstverständnis des Göttinger Barockorchesters hat es schon immer gehört, sein Wirkungsfeld nicht auf eine bestimmte Epoche einzuengen.

Das funktioniert, weil das Orchester eine sehr flexible Besetzung hat, die vom so-listischen Kernensemble bis zur erweiter-

Göttinger Barockorchester

ten sinfonischen Besetzung reicht. Und weil die Orchestermitglieder alle Musik auf den jeweils für eine Epoche zeittypi-schen „historischen“ Instrumenten spie-len und bestens vertraut sind mit der Spieltechnik und den Voraussetzungen für die Musik der jeweiligen Zeit.

Garant für diese stilistische Vielfalt ist nicht zuletzt der Violinist Hans-Henning Vater. Er hat das Göttinger Barock orchester 1995 gegründet und ist bis heute Konzertmeis-ter des Ensembles. Er ist sowohl auf der Ba-rockgeige als auch auf der modernen Geige genreübergreifend ein viel gefragter Solist.

Die Mitglieder des Göttinger Barockor-chesters sind ebenso wie Hans-Henning Vater alle Spezialisten ihres Fachs, die daneben in etlichen anderen namhaften Barockensembles und Orches tern mitwir-ken. Für das Göttinger Barockorches ter ist dieser Austausch sehr prägend, erhält doch die eigene Arbeit des Orchesters immer wieder neue Impulse durch die dort gemachten Erfahrungen.

Göttinger Barockorchester

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Kantorei der Kreuzkirche Kassel

Die Kantorei der Kreuzkirche widmet sich großen Werken der Kirchenmusikliteratur. Dabei stellt sie sich dem Anspruch, Auf-führungen auf hohem Niveau anzubieten und gleichzeitig Interessierte jeder Alters-gruppe herzlich zum Mitsingen einzula-den. Die intensive Chorarbeit und Stimm-bildung ihres Leiters Jochen Faulhammer bietet ihnen die Möglichkeit, an qualitäts-reichen Darbietungen mitzuwirken, für die regelmäßig ausgezeichnete Ensembles und Solisten verpflichtet werden.

Neben bekannten Oratorien von Bach, Händel, Mozart oder Mendelssohn bietet die Kantorei gerne auch etwas weniger ge-läufige, aber nicht minder schöne Werke dar. Die Zusammenarbeit mit Orchestern, die sich historischer Aufführungspraxis ver-schreiben, schafft oft ein besonderes musi-kalisches Erleben.

Hervorgegangen ist die Kantorei aus dem Kasseler Motettenchor, der 1955 von Kir-chenmusikdirektor Dieter Lometsch ge-gründet und bis zum Jahr 2000 geleitet wurde. Seitdem die hauptamtliche Kir-chenmusikerstelle an der Kasseler Kreuz-kirche gestrichen wurde, finanziert sich der Chor hauptsächlich aus Spenden sei-ner Sängerinnen und Sänger.

Der Chor hat heute etwa 100 Mitglieder und trifft sich regelmäßig montags von 19.30 bis 21.30 Uhr im Saal der Kreuzkir-che Kassel, Luisenstraße 15. Innerhalb der Kantorei besteht zudem ein Kammerchor, der vierzehntägig probt und vorrangig a-capella-Stücke aufführt.

Mehr Informationen gibt es unterwww.kantorei-kreuzkirche-kassel.de

Kantorei der Kreuzkirche

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